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MISSIONARE DIENER DER ARMEN DER DRITTEN WELT

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12<br />

schiedlichen religiösen Erfahrungen<br />

als legitime Schienen, um zur Sphäre<br />

des Göttlichen zu gelangen. In der<br />

relativistischen Perspektive wird Jesus<br />

als ein religiöses Genie dem Buddha,<br />

Konfuzius oder Mohammed gleich<br />

gestellt. Der Anspruch, ihn als Gott<br />

und Sohn Gottes anzuerkennen, als<br />

einzigen Vermittler zwischen Gott<br />

und den Menschen und universalen<br />

Erlöser, wird der Intoleranz und des<br />

Fundamentalismus bezichtigt. Es ist<br />

offensichtlich, dass ein solcher Irrtum<br />

die missionarische Tätigkeit enorm<br />

bremst.<br />

Wenn Christus und die Kirche bezüglich<br />

der vollkommenen Erkenntnis<br />

Gottes nichts Spezifisches in sich<br />

haben, warum sollte jemand die Familie,<br />

die Arbeit, das eigene Land, die<br />

eigenen Bequemlichkeiten verlassen,<br />

um über Christus zu sprechen – z.B.<br />

zu den Indern, wenn sie mit ihren hinduistischen<br />

Erfahrungen schon reich<br />

sind, oder zu den Chinesen, die seit<br />

Jahrhunderten aus dem Konfuzianismus<br />

heraus leben?<br />

Aber es gibt noch eine andere große<br />

Versuchung, die heutzutage nicht<br />

minder als der Relativismus dazu beiträgt,<br />

den missionarischen Schwung<br />

zu vermindern: Eine Neuevangelisierung<br />

der früheren christlichen Länder<br />

zu konzipieren, die auf die Mission ad<br />

gentes verzichtet.<br />

Die lehramtlichen Aussagen von<br />

Johannes Paul II. versuchen beide<br />

Aktivitäten der Kirche in ein enges<br />

Verhältnis zu bringen und sie als das<br />

Hauptanliegen für die nächste Zukunft<br />

vorzustellen: «Ich halte die Zeit für<br />

gekommen, da alle kirchlichen Kräfte<br />

Pater Louise-Marie Sallé in einem Dorf der Hohen Kordilleren<br />

für die neue Evangelisierung und für<br />

die Mission ad gentes einzusetzen sind»<br />

(RM 3).<br />

Aber er setzt Prioritäten zwischen beiden<br />

Tätigkeiten: «Die neue Evangelisierung<br />

der christlichen Völker findet<br />

Anregung und Halt im Einsatz für die<br />

sich weltweit betätigende Mission»<br />

(RM2). Und er erklärt es mit der Aussage:<br />

Man wird «die Situation eines<br />

Volkes, das Christus nie kennengelernt<br />

hat, nicht gleichsetzen können<br />

mit jener eines anderen Volkes, das<br />

ihn kennengelernt, angenommen und<br />

dann abgelehnt hat und das dennoch<br />

in einer Kultur mit zum großen Teil<br />

evangelischen Prinzipien und Werten<br />

weiterlebt. Es sind dies in bezug auf<br />

den Glauben zwei grundverschiedene<br />

Ausgangsbedingungen» (RM37).<br />

In den Ländern mit alten christlichen<br />

Wurzeln wird ein offensichtlich<br />

zu einem totalen Scheitern bestimmtes<br />

Kulturprogramm in Gang gesetzt<br />

– häufig mit Unterstützung von politischen<br />

Gruppen, die den göttlichen<br />

Plan mit den Menschen durch ein<br />

Bild vom Menschen, der autonom und

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