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MISSIONARE DIENER DER ARMEN DER DRITTEN WELT

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missionare<br />

Diener Der armen<br />

Der Dritten Welt<br />

opus Christi salvatoris mundi<br />

« «Habt keine Angst, euch zu<br />

bekehren zu heiligen Missionaren<br />

»<br />

(…)<br />

Seid bereit, euer Leben ins Spiel<br />

zu setzen, um die Welt zu erleuchten<br />

mit der Wahrheit Christi.»<br />

Benedikt XVI. (Ansprache am XXIII. Weltjugendtag).<br />

(Agencia Fides)<br />

September 2008


2<br />

InhaltMIT KIRCHLICHER<br />

ERLAUBNIS:<br />

Generalvikar der Erzdiözese von Cusco<br />

«Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen,<br />

der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine<br />

Zeugen sein»<br />

Bericht von Pater Giovanni Salerno, msp ....................... 3<br />

Einige Fragen im Umkreis des Evangeliums<br />

Pater Augustin Delouvroy, msp ........................................ 7<br />

Mission oder grosses Unterlassen?<br />

Pater Giuseppe Cardamone, msp .................................... 11<br />

Heilige Theresia von Lisieux ........................................... 15<br />

AUS UNSEREN HÄUSERN<br />

Chronik der Bewegung ................................................... 27<br />

Die Vervielfältigung und Verbreitung einiger oder aller<br />

Artikel dieses Rundbriefes ist ohne vorherige Erlaubnis<br />

verboten.


Liebe Freunde,<br />

Von den Höhen der peruanischen Kordillere<br />

aus sende ich euch meinen brüderlichen<br />

Gruss, verbunden mit allen<br />

Gaben des Heiligen Geistes.<br />

Für viele von uns ist der Monat September<br />

der Zeitpunkt, an dem zahlreiche<br />

Tätigkeiten wieder anlaufen, nicht<br />

zuletzt auch unsere Bemühungen zu<br />

Gunsten der Mission.<br />

Jedes Jahr suchen wir nach neuen Fingerzeigen,<br />

um mit größerem Schwung<br />

unseren Einsatz für so viele unserer<br />

armen und verlassenen Geschwister<br />

anzugehen.<br />

Dieses Jahr können uns die Worte des<br />

Heiligen Vaters, die er beim letzten<br />

Weltjugendtag an die Jugendlichen in<br />

Sydney gerichtet hat, zur Orientierung<br />

dienen.<br />

Der Leitfaden der geistigen Vorbereitungen<br />

und Durchführung des Treffens<br />

war der Vers aus der Apostelgeschichte:<br />

«Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes<br />

empfangen, der auf euch herabkommen<br />

wird; und ihr werdet meine<br />

Zeugen sein!» (Apg. 1,8)<br />

«IHR WERDET DIE KRAFT DES<br />

HEILIGEN GEISTES EMPFANGEN,<br />

<strong>DER</strong> AUF EUCH HERABKOMMEN<br />

WIRD; UND IHR WERDET MEINE<br />

ZEUGEN SEIN…» (Apg 1,8)<br />

P. Giovanni Salerno, msp<br />

Beim Hören dieser Worte versetzt sich<br />

mein Geist in die ersten Stunden der<br />

Kirche, und mein missionarisches Herz<br />

ist gerührt, wenn ich an den Evangelisierungsschwung<br />

der ersten Gemeinden<br />

denke.<br />

Die Kraft des Heiligen Geistes erneuerte<br />

die Apostel von innen her, indem<br />

er sie mit einer Kraft ausstattete, die<br />

sie befähigte, mit Wagemut und ohne<br />

Furcht das Evangelium zu verkünden:<br />

«Christus ist gestorben und ist auferstanden!»<br />

Der Heilige Vater Benedikt<br />

XVI. hat bestätigt, dass das Wirken<br />

des Heiligen Geistes in unseren Tagen<br />

nicht abgenommen hat.<br />

Schon der ehrwürdige Johannes Paul<br />

II. hat in seinem Rundschreiben «Redemptoris<br />

Missio» uns daran erinnert,<br />

dass der Heilige Geist weiterhin der<br />

wahre Protagonist der Mission ist.<br />

Beim Besuch der Dörfer der Kordillere<br />

der Anden, beim Eintreten in die<br />

Häuser der armen Familien in Cusco,<br />

bekommen diese Worte eine noch<br />

größere Kraft. Wir spüren wirklich die<br />

Notwendigkeit des Heiligen Geistes,<br />

um weiterhin ohne Furcht und ohne<br />

Einschränkungen das Evangelium zu<br />

verkündigen, die endgültige Neuheit<br />

der «Erlösung», die nur Jesus Christus<br />

gebracht hat. Wir spüren die Notwendigkeit,<br />

dass wir alle, die Mitglieder<br />

der Bewegung – die Priester, die in<br />

3


4<br />

der Kordillere in einer Höhe von 4’000<br />

Meter taufen, die Kontemplativen, die<br />

ihr Leben aufopfern, um die Wirkung<br />

des Evangeliums zu stärken – und auch<br />

Ihr, die Ihr dem Hilfeschrei der Armen<br />

oft im Stillen eine Stimme gebt, uns<br />

vom Feuer dieses Geistes entflammen<br />

zu lassen, in der Bereitschaft, in unseren<br />

Herzen neue Formen der Evangelisierung<br />

zu entzünden, – bereit, in unseren<br />

Unterstützungsgruppen wirksamere Initiativen<br />

anzuregen.<br />

Jeder Missionar «Diener der Armen»,<br />

jede Gemeinschaft der Bewegung<br />

beginnt den Tag und seine Aktivitäten<br />

mit dem Hymnus «VENI CREATOR<br />

SPIRITUS». Wir haben erfahren, dass<br />

ohne seine Gegenwart in unseren Herzen<br />

die Nächstenliebe, die Freude, der<br />

Friede und die notwendigen Früchte für<br />

einen wahren Weg der Bekehrung und<br />

des Dienstes an den Armen, sich nicht<br />

festigen.<br />

Alle, besonders die Jugendlichen, sollten<br />

sich immer daran erinnern, dass der<br />

Heilige Geist in der Welt den Sturm<br />

und das Feuer eines neuen Pfingsten<br />

entfachen will. Merkmal dieses neuen<br />

Pfingsten ist die Ausgießung von Gnaden<br />

und Charismen, die uns befähigen,<br />

unser Herz mit dem Herzen Jesu selbst<br />

harmonisch vibrieren zu lassen.<br />

Ein Herz, das wie das Herz Christi sensibel<br />

und tief liebend ist, das den Hunger<br />

der Kinder nicht erträgt und auch<br />

nicht die Ungerechtigkeiten und das<br />

Verlassensein der Armen.<br />

Das Herz Jesu fordert Aufmerksamkeit<br />

und Dienst, damit das grausame Leiden<br />

seiner Brüder, der Menschen, ende.<br />

Anderseits hat es Vorliebe für die Personen,<br />

die von den Menschen nicht<br />

geachtet werden: «Kommt alle zu mir,<br />

die ihr euch plagt und schwere Lasten<br />

zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe<br />

verschaffen» (Mt 11,28).<br />

Liebe Jugendliche, die Ihr in Eurem Her -<br />

zen Unruhe verspürt: Der Heilige Geist<br />

bittet Euch, diese Unruhe mit Groß -<br />

herzigkeit und Tapferkeit zu erwidern.<br />

Lasst den missionarischen Eifer, den<br />

Gott in Euer Herz gelegt hat, nicht<br />

aus löschen!<br />

Löscht nicht das Feuer des Heiligen<br />

Geistes aus, der Euch aufruft, den<br />

Armen nicht etwas, sondern alles zu<br />

geben – nicht für eine begrenzte Zeit,<br />

sondern für immer.<br />

Seid tapfer! Lauscht auf den leisen<br />

unwiderstehlichen Ruf Christi, der uns<br />

zum Liebesdienst an den Allerärmsten<br />

einlädt.<br />

Das Leben ist die grösste Gabe, die Ihr<br />

den Armen geben könnt.


Bruder Mathias Brand (Deutscher) in einem Dorf der andinischen Kordillere<br />

Auch dieses Jahr werdet Ihr nicht verschont<br />

von tragischen Nach richten –<br />

Nachrichten von Beleidigungen, von<br />

Armut und Elend in allen Enden der<br />

Welt.<br />

Ihr leidet in Euren Herzen und werdet<br />

Gott fragen: «Warum denn so viel<br />

Elend? Wieso diese Beleidigungen»?<br />

Es sind durchaus berechtigte Fragen,<br />

die jedoch einer richtigen Ant wort<br />

bedürfen. Seid tapfer: mit der gleichen<br />

Kraft mit der Ihr schreit: «Was machst<br />

du Gott für all diese Armen, für so<br />

viele Menschen, die leiden? sollt Ihr<br />

auch die liebende und fordernde<br />

Antwort Jesu hören: «Ich habe dich<br />

erschaffen».<br />

Vor einigen Monaten kamen Männer<br />

aus einem Dorf der Hohen Kordillere<br />

zu uns mit der Bitte, wir mögen junge<br />

Missionare Diener der Armen in ihre<br />

verlassene Gemeinde schicken. Da bat<br />

ich auch den Heiligen Geist, er möge<br />

uns bald junge Missionare schenken.<br />

Kürzlich besuchten einige Mitglieder<br />

unserer Gemeinschaft der Missionsehepaare,<br />

die mit ihren Kindern<br />

ihre Heimat verlassen haben, um den<br />

Armen zu dienen, – das Dorf Pinipampa,<br />

einige Km von der Bubenstadt<br />

entfernt. Da begegneten sie zwei<br />

Kindern im Alter von 5 und 9 Jahren,<br />

verlassen, schmutzig, schlecht ernährt,<br />

in der Obhut der ei genen Mutter, die<br />

voll betrunken war. Auch hier haben<br />

wir den Herrn um ein neues Pfingsten<br />

gebeten, dass er uns junge Missionare<br />

schicke.<br />

Wie wäre es, wenn wir im kommenden<br />

Monat Oktober – jeder von uns, für<br />

sich, aber auch gemeinsam in unseren<br />

missionarischen Gruppen, in unseren<br />

Familien, in unseren Pfarreien – den<br />

Heiligen Geist ganz besonders bitten,<br />

ER möge die Herzen vieler junger<br />

Menschen berühren – so vieler, wie<br />

Missionare Diener der Armen notwendig<br />

sind, um die vielen Hilfegesuche<br />

der Armen, die von nah und fern<br />

an uns gerichtet werden, großherzig<br />

erwidern zu können?<br />

Möge MARIA, die Mutter der Armen<br />

uns helfen, die Gabe des missionarischen<br />

Apostolats, das uns gegeben ist,<br />

in konkrete Werke umzusetzen.<br />

P. Giovanni Salerno, msp<br />

5


6<br />

WILLKOMMEN im Bildungshaus<br />

«Santa Maria, Mutter der Armen»<br />

Hier ist auch Platz für Dich!<br />

Das Bildungshaus «Santa Maria, Madre de los Pobres» ist ein Heim für junge<br />

Menschen, die den Wunsch haben, Missionspriester Diener der Armen der<br />

Dritten Welt zu werden.<br />

«Auch heute werden Jünger Christi gebraucht; scheut<br />

weder Zeit noch Energie, um dem Evangelium zu dienen.<br />

(…) Ich versichere Euch, dass der Geist Jesu<br />

Euch heute einlädt, für Eure Zeitgenossen Träger der<br />

Neuen Botschaft Jesu zu sein…»<br />

(Papst Benedikt XVI. Botschaft an den XXIII. Welt-<br />

jugendtag). (Fides Agentur)<br />

Falls Du mehr Informationen wünschest,<br />

kannst Du Dich an folgende Adresse wenden:<br />

Seminar «Santa Maria»<br />

Carretera a Mazarambroz s/n.<br />

45110 Ajofrin (Toledo)<br />

Spanien<br />

Tel: (00-34) 925 39 0066<br />

Fax: (00-34) 925 39 00 05


Einige Fragen im Umkreis des Evangeliums<br />

P. Augustin Delouvroy, msp<br />

«Jesus sagte zu den Jüngern: Es war<br />

einmal ein reicher Mann, der sich in<br />

Purpur und feines Leinen kleidete und<br />

Tag für Tag herrlich und in Freuden<br />

lebte. Vor der Tür des Reichen aber<br />

lag ein armer Mann namens Lazarus,<br />

dessen Leib voller Geschwüre war. Er<br />

hätte gern seinen Hunger mit dem<br />

gestillt, was vom Tisch des Reichen<br />

herunterfiel. Statt dessen kamen die<br />

Hunde und leckten seine Geschwüre.<br />

Als nun der Arme starb, wurde er<br />

von den Engeln in Abrahams Schoß<br />

getragen. Auch der Reiche starb und<br />

wurde begraben. In der Unterwelt, wo<br />

er qualvolle Schmerzen litt, blickte er<br />

auf und sah von weitem Abraham,<br />

und Lazarus in seinem Schoß. Da rief<br />

er: Vater Abraham, hab Erbarmen<br />

mit mir und schick Lazarus zu mir; er<br />

soll wenigstens die Spitze seines Fingers<br />

in Wasser tauchen und mir die<br />

Zunge kühlen, denn ich leide große<br />

Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte:<br />

Mein Kind, denk daran, dass du<br />

schon zu Lebzeiten deinen Anteil am<br />

Guten erhalten hast, Lazarus aber nur<br />

Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet,<br />

du aber musst leiden. Außerdem<br />

ist zwischen uns und euch ein tiefer,<br />

unüberwindlicher Abgrund, so dass<br />

niemand von hier zu euch oder von<br />

dort zu uns kommen kann, selbst wenn<br />

er wollte. Da sagte der Reiche: Dann<br />

bitte ich dich, Vater, schick ihn in das<br />

Haus meines Vaters! Denn ich habe<br />

noch fünf Brüder. Er soll sie warnen,<br />

damit nicht auch sie an diesen Ort der<br />

Qual kommen. Abraham aber sagte:<br />

Sie haben Mose und die Propheten,<br />

auf die sollen sie hören. Er erwiderte:<br />

Nein, Vater Abraham, nur wenn einer<br />

von den Toten zu ihnen kommt, werden<br />

sie umkehren. Darauf sagte Abraham:<br />

Wenn sie auf Mose und die Propheten<br />

nicht hören, werden sie sich<br />

auch nicht überzeugen lassen, wenn<br />

einer von den Toten aufersteht.» (Lk<br />

16,19–31).<br />

Die von Jesus im Gleichnis von Lazarus<br />

und dem reichen Mann beschriebene<br />

Situation spiegelt durchaus die<br />

derzeitige Situation der Welt. In der<br />

von Jesus beschriebenen Situation<br />

7


8<br />

8<br />

Um unseren Nächsten zu lieben, genügt es nicht, ihn bloss zu sehen; wir müssen ihm unser Herz öffnen.<br />

gibt es keinen Raum für Ausreden, ist<br />

die Übernahme von Verantwortung<br />

gefordert und daher die Möglichkeit,<br />

aber auch die Notwendigkeit von<br />

Reue und Umkehr gegeben. Aber<br />

Jesus beschreibt auch eine Situation,<br />

in der Herzenshärte vorkommt:<br />

«Wenn sie auf Mose und auf die Propheten<br />

nicht hören, werden sie sich<br />

auch nicht überzeugen lassen, wenn<br />

einer von den Toten aufersteht.» (Lk<br />

16,31)<br />

Das Thema dieser Erzählung Jesu ist<br />

der Vollzug des Gerichtes, wozu er in<br />

diese Welt gekommen ist. Aber in diesem<br />

Gericht steckt auch seine Absicht,<br />

uns seine Vergebung anzubieten und<br />

uns Licht und Kraft zu geben, damit<br />

wir in der Begegnung mit ihm von<br />

unserer Blindheit und Herzenshärte<br />

befreit werden. Die Liebe Jesu zu uns<br />

ist das Motiv dieses Dazwischentretens<br />

von äußerstem Ernst: Wir haben<br />

die schwerwiegende Verpflichtung,<br />

die Liebe zu den Armen zu suchen,<br />

weil Gott Liebe ist, und die Liebe der<br />

einzige Weg zum ewigen Leben ist.<br />

Im Hintergrund dieser Perikope steht<br />

das Bild vom Jüngsten Gericht: «Gott<br />

gibt es, und Gott weiß, Gerechtigkeit<br />

zu schaffen auf eine Weise, die<br />

wir nicht erdenken können und die<br />

wir doch im Glauben ahnen dürfen.<br />

Ja, es gibt die Auferstehung des Fleisches.<br />

Es gibt Gerechtigkeit. Es gibt<br />

den ‹Widerruf› des vergangenen Leidens,<br />

die Gutmachung, die das Recht<br />

herstellt. Daher ist der Glaube an das<br />

Letzte Gericht zuallererst und zuallermeist<br />

Hoffnung.» (Spe Salvi Nr. 43)


«Das Bild des Letzten Gerichts ist(...)<br />

ein Bild der Verantwortung.» «Gott<br />

ist Gerechtigkeit und schafft Gerechtigkeit.<br />

Das ist unser Trost und unsere<br />

Hoffnung. Aber in seiner Gerechtigkeit<br />

ist zugleich Gnade. Das wissen wir<br />

durch den Blick auf den gekreuzigten<br />

und auferstandenen Christus. Beides<br />

– Gerechtigkeit und Gnade – muss<br />

in seiner rechten inneren Verbindung<br />

gesehen werden. Die Gnade löscht die<br />

Gerechtigkeit nicht aus. Sie macht das<br />

Unrecht nicht zu Recht. Sie ist nicht<br />

ein Schwamm, der alles wegwischt, so<br />

dass am Ende doch alles gleich gültig<br />

wird, was einer auf Erden getan hat»<br />

(Spe Salvi 44). Wir müssen die Gabe<br />

der Erlösung ernst nehmen, aber auch<br />

die Möglichkeit der Reinigung und der<br />

ewigen Verdammnis oder der Hölle.<br />

Die Worte Abrahams in unserer Erzählung<br />

unterstreichen das Gerechtigkeitsverhältnis<br />

zwischen dem gegenwärtigen<br />

Leben und dem Schicksal<br />

nach dem Tode. Die Erzählung verweist<br />

uns auf das entscheidende Kriterium<br />

hinsichtlich unseres Schicksals<br />

nach dem Tode: wie sehr wir die<br />

Armen geliebt und unsere Güter mit<br />

ihnen geteilt haben. Alles nach dem<br />

Vorbild Christi: «Denn ihr wisst, was<br />

Jesus Christus, unser Herr, in seiner<br />

Liebe getan hat: Er, der reich war,<br />

wurde euretwegen arm, um euch durch<br />

seine Armut reich zu machen.»(2 Kor<br />

8,9).<br />

In dieser Erzählung ereignen sich zwei<br />

Dramen: das des armen Lazarus, der in<br />

diesem Leben Schlechtes erfährt; und<br />

das des reichen Mannes, dessen Leben<br />

ein tragisches Ende nimmt. Lazarus<br />

trägt die der Menschheit als Folge der<br />

Sünden auferlegten Leiden. Jesus hat<br />

die Leiden auf sich genommen, so dass<br />

er sogar sagt: «Amen, ich sage euch:<br />

Was ihr für einen meiner geringsten<br />

Brüder getan habt, habt ihr mir getan»<br />

(Mt 25,40). Der reiche Mann ist das<br />

Bild unseres Herzens, unseres durch<br />

die Sünde verwundeten Herzens. Im<br />

reichen Mann können wir uns wie in<br />

einem Spiegel erkennen. Jesus richtet<br />

den Blick eher auf das Unglück des<br />

reichen Mannes, der die Liebe nicht<br />

kennt und nicht in der Liebe lebt,<br />

weil er sie abgelehnt hat.<br />

Mit dieser Erzählung will Jesus uns<br />

auffordern und uns die Gnade einer<br />

persönlichen und wirksamen Umkehr<br />

schenken. Jesus will uns nicht für alle<br />

Übel verantwortlich machen. Er will<br />

uns nicht in erster Linie eine Handlungsanweisung<br />

geben. Er will vor<br />

allem, dass wir in den Armen Lazarus,<br />

unseren Nächsten, erkennen.<br />

Es geht genau genommen um die<br />

Frage, ob ich meinen Nächsten wirklich<br />

liebe und ob sich dies in konkreten<br />

Werken zeigt. Zum Verhalten des<br />

barmherzigen Samariters, in dem sich<br />

die Haltung Jesu zu den Menschen<br />

ausdrückt, soll uns diese Erzählung<br />

führen. Jesus will uns zur Nächstenliebe<br />

motivieren im Wissen: «Es gibt<br />

keine größere Liebe, als wenn einer<br />

sein Leben für seine Freunde hingibt»<br />

(Joh 15, 13). Der Bekehrte sieht den<br />

Dienst am Nächsten nicht mehr als<br />

einen unwesentlichen Dienst, sondern<br />

als eine innerliche Notwendigkeit.<br />

P. Augustin Delouvroy, msp<br />

99


10<br />

OREMUS<br />

Geistige Kommunion<br />

O mein Jesus, ich glaube,<br />

dass du im allerheiligsten Sakrament des Altares<br />

gegenwärtig bist mit deinem Leib,<br />

mit deinem Blut, deiner Seele und<br />

mit deiner Göttlichkeit.<br />

Da ich dich jetzt nicht sakramental empfangen<br />

kann, bitte ich dich,<br />

dass du geistig in mein Herz kommest.<br />

Komm, Herr Jesus !<br />

Komm, Herr Jesus !<br />

Komm, Herr Jesus, in mein Herz !<br />

O Jesus, da du schon in mein Herz gekommen bist,<br />

bitte ich dich,<br />

Bleibe für immer bei mir in meinem Herzen !<br />

Lass nicht zu, dass ich mich jemals<br />

von dir trenne;<br />

Daher bitte ich die Hilfe deiner Heiligsten<br />

Mutter Maria<br />

und die Hilfe meines Schutzengels,<br />

damit Er nie<br />

aus meinem Herzen gehe.<br />

Amen.


Pater Giuseppe Cardamone, msp<br />

Mission oder die<br />

grosse Unterlassung?<br />

Das II. Vatikanische Konzil liegt nicht<br />

weit zurück – von der Zeit her und<br />

den wunderbaren Früchten, die es der<br />

kirchlichen Gemeinschaft gebracht<br />

hat, liegt es nahe, besonders in den<br />

neuen Bewegungen, den wahren Vorkämpfern<br />

des «neuen Frühlings in der<br />

Kirche», bei vielen Gelegenheiten<br />

durch Johannes Paul II. dargestellt.<br />

Tatsächlich wird die Kirche nach<br />

jedem Konzil, besonders nach einem<br />

großen Konzil, mit einem neuen<br />

Bewusstsein geboren, das sie zur universalen<br />

Verkündigung des Evangeliums<br />

hinaustreibt.<br />

Mit der Enzyklika Redemptoris Missio<br />

(RM), hat das Lehramt in Erinnerung<br />

gerufen, dass die Kirche ihre Aufgabe<br />

der Verkündigung in unserer Zeit auf<br />

drei Weisen erfüllt: Sie ist vor allem<br />

zur Mission «ad gentes» berufen:<br />

«Denn die Kirche kann sich der dauerhaften<br />

Sendung, allen das Evangelium<br />

zu bringen, die Christus, den Erlöser<br />

der Menschen, noch nicht kennen –<br />

es sind Millionen und Abermillionen<br />

von Männern und Frauen – nicht<br />

entziehen. Das ist die ganz spezifische<br />

Missionsaufgabe, die Jesus seiner Kirche<br />

anvertraut hat und täglich anvertraut»<br />

(RM 31). Außerdem ist sie zu<br />

einer Neuevangelisierung der alten<br />

christlichen Länder, die jetzt Wiege<br />

des Neuheidentums sind, berufen, «wo<br />

ganze Gruppen von Getauften den<br />

lebendigen Sinn des Glaubens verloren<br />

haben oder sich gar nicht mehr<br />

als Mitglieder der Kirche erkennen, da<br />

sie sich in ihrem Leben von Christus<br />

und vom Evangelium entfernt haben»<br />

(RM 33). Schließlich die pastorale<br />

Tätigkeit im gewöhnlichen Sinne in<br />

einer Kirche mit tiefen Wurzeln und<br />

geeigneten kirchlichen Strukturen.<br />

Obwohl das II. Vatikanische Konzil<br />

die missionarische Natur der Kirche<br />

mit Nachdruck behauptet, ist es eine<br />

unverkennbare Tatsache: In den Folgejahren<br />

hat sich die Verkündigung<br />

des Evangeliums in allen Völkern<br />

sehr verlangsamt. Die Mission ist zur<br />

großen Unterlassung geworden. Was<br />

ist geschehen?<br />

Die große und leider noch immer sehr<br />

gegenwärtige Irrlehre des «Post- Konzils»<br />

kennt das kirchliche Lehramt<br />

sehr wohl: den religiösen Relativismus.<br />

Dieser behauptet die Unerkennbarkeit<br />

Gottes und sieht die unter-<br />

11


12<br />

schiedlichen religiösen Erfahrungen<br />

als legitime Schienen, um zur Sphäre<br />

des Göttlichen zu gelangen. In der<br />

relativistischen Perspektive wird Jesus<br />

als ein religiöses Genie dem Buddha,<br />

Konfuzius oder Mohammed gleich<br />

gestellt. Der Anspruch, ihn als Gott<br />

und Sohn Gottes anzuerkennen, als<br />

einzigen Vermittler zwischen Gott<br />

und den Menschen und universalen<br />

Erlöser, wird der Intoleranz und des<br />

Fundamentalismus bezichtigt. Es ist<br />

offensichtlich, dass ein solcher Irrtum<br />

die missionarische Tätigkeit enorm<br />

bremst.<br />

Wenn Christus und die Kirche bezüglich<br />

der vollkommenen Erkenntnis<br />

Gottes nichts Spezifisches in sich<br />

haben, warum sollte jemand die Familie,<br />

die Arbeit, das eigene Land, die<br />

eigenen Bequemlichkeiten verlassen,<br />

um über Christus zu sprechen – z.B.<br />

zu den Indern, wenn sie mit ihren hinduistischen<br />

Erfahrungen schon reich<br />

sind, oder zu den Chinesen, die seit<br />

Jahrhunderten aus dem Konfuzianismus<br />

heraus leben?<br />

Aber es gibt noch eine andere große<br />

Versuchung, die heutzutage nicht<br />

minder als der Relativismus dazu beiträgt,<br />

den missionarischen Schwung<br />

zu vermindern: Eine Neuevangelisierung<br />

der früheren christlichen Länder<br />

zu konzipieren, die auf die Mission ad<br />

gentes verzichtet.<br />

Die lehramtlichen Aussagen von<br />

Johannes Paul II. versuchen beide<br />

Aktivitäten der Kirche in ein enges<br />

Verhältnis zu bringen und sie als das<br />

Hauptanliegen für die nächste Zukunft<br />

vorzustellen: «Ich halte die Zeit für<br />

gekommen, da alle kirchlichen Kräfte<br />

Pater Louise-Marie Sallé in einem Dorf der Hohen Kordilleren<br />

für die neue Evangelisierung und für<br />

die Mission ad gentes einzusetzen sind»<br />

(RM 3).<br />

Aber er setzt Prioritäten zwischen beiden<br />

Tätigkeiten: «Die neue Evangelisierung<br />

der christlichen Völker findet<br />

Anregung und Halt im Einsatz für die<br />

sich weltweit betätigende Mission»<br />

(RM2). Und er erklärt es mit der Aussage:<br />

Man wird «die Situation eines<br />

Volkes, das Christus nie kennengelernt<br />

hat, nicht gleichsetzen können<br />

mit jener eines anderen Volkes, das<br />

ihn kennengelernt, angenommen und<br />

dann abgelehnt hat und das dennoch<br />

in einer Kultur mit zum großen Teil<br />

evangelischen Prinzipien und Werten<br />

weiterlebt. Es sind dies in bezug auf<br />

den Glauben zwei grundverschiedene<br />

Ausgangsbedingungen» (RM37).<br />

In den Ländern mit alten christlichen<br />

Wurzeln wird ein offensichtlich<br />

zu einem totalen Scheitern bestimmtes<br />

Kulturprogramm in Gang gesetzt<br />

– häufig mit Unterstützung von politischen<br />

Gruppen, die den göttlichen<br />

Plan mit den Menschen durch ein<br />

Bild vom Menschen, der autonom und


unabhängig von Gott sich selbst zum<br />

Idol macht. Die gewaltige Entchristlichung<br />

und das daraus entstandene<br />

Neuheidentum in diesen Ländern<br />

schafft – manchmal durch offene Verfolgung<br />

in den Medien – Situationen,<br />

in denen die Verkündigung des Evangeliums<br />

verteidigt und erneuert werden<br />

muss. Diese Situation beschreibt<br />

das Lehramt so: «Die Neigung, sich<br />

zu verschließen, kann in der Tat stark<br />

sein: Die alten Kirchen, die sich um<br />

die Neuevangelisierung bemühen,<br />

sind der Meinung, nunmehr Mission<br />

daheim betreiben zu sollen, und laufen<br />

Gefahr, dadurch, dass sie den Missionsinstituten,<br />

den Ordenskongregationen<br />

und den anderen Kirchen nur<br />

widerwillig die Berufe zugestehen, den<br />

Elan im Hinblick auf die nichtchristliche<br />

Welt zu bremsen. Aber wenn wir<br />

freigebig von dem Unseren geben,<br />

werden wir empfangen, und schon<br />

heute sind die jungen Kirchen, von<br />

denen viele eine wunderbare Blüte<br />

an Berufungen erleben, in der Lage,<br />

Priester, Ordensmänner und Ordens-<br />

Eine unserer Missionsschwestern,<br />

msp besucht eine Familie in einem<br />

Dorf in der Nähe der Stadt Cuzco.<br />

frauen in die alten Kirchen zu entsenden.»<br />

(85)<br />

Die christliche Antwort auf den Individualismus<br />

der modernen Welt ist<br />

im allgemeinen eine gemeinschaftliche<br />

Antwort. Es scheint, dass ein<br />

wichtiger Teil der Neuevangelisierung<br />

darin besteht, Räume authentischer,<br />

christlicher Geschwisterlichkeit<br />

zu schaffen, in denen sich ein reifer<br />

Glaube entfalten kann. Manchmal<br />

wird nicht begriffen, dass es zwischen<br />

einer Communio und einem «Club»<br />

einen Unterschied gibt. Der «Club»<br />

ist für wenige, die christliche Communio<br />

lebt man, um alle daran teilhaftig<br />

werden zu lassen.<br />

Nur in der Dynamik des Gebens verwandelt<br />

sich eine Gemeinschaft von<br />

einem Club zur Communio. Es gibt<br />

nämlich keine christliche Communio<br />

ohne Mission: Der Glaube, der die<br />

Communio erzeugt, erstarkt, indem<br />

man ihn schenkt. Die missionarische<br />

Aktion erhält die kirchliche Communio,<br />

weil sie diese erzeugt. Wenn eine<br />

Pfarrei, eine Bewegung, eine Jugendgruppe<br />

sich wirklich in die Neuevangelisierung<br />

hineinstürzen will, muss<br />

sie sich ernsthaft zur Mission ad gentes<br />

verpflichten.<br />

Nach dem kirchlichen Lehramt geht<br />

es bei den Maßnahmen zur Sanierung<br />

einer Pfarrei tatsächlich nicht so sehr<br />

um das in der Zahl der Aktivitäten<br />

festgehaltene kirchliche Leben, sondern<br />

um ihren missionarischen Geist:<br />

«An diesem missionarischen Auftrag<br />

sind alle kirchlichen Organe, Bewegungen,<br />

Pfarreien und apostolischen<br />

Werke zu messen. Nur indem sie missionarisch<br />

wird, kann die christliche<br />

13


14<br />

Gemeinschaft innere Spaltungen und<br />

Spannungen überwinden und ihre<br />

Einheit sowie Glaubenskraft wiederfinden»<br />

(RM49). Die Neuevangelisierung<br />

hat nicht nur die Mission zum<br />

Ziel, sondern sie muss sie als Motor,<br />

als Führerin und als Halt betrachten.<br />

Der westliche Katholizismus hat<br />

noch vieles zu geben: materielle und<br />

geistige Güter. Die westliche Kirche<br />

kann ihre Erfahrung und medialen<br />

Möglichkeiten ins Spiel bringen, die<br />

neuen Christen können ihren Eifer<br />

einbringen.<br />

Mehr noch,es besteht für jede Kirche,<br />

jede Pfarrei eine dringende Pflicht,<br />

die missionarische Tätigkeit zu pflegen,<br />

denn die missionarische Aktion<br />

ist nichts anderes als eine kirchliche<br />

Aktion. Jeder Missionar ist nichts<br />

anderes als Kirche in Mission.<br />

Leider scheint es oft so, dass diese<br />

große Anstrengung um Communio<br />

zu schaffen, das bloße «Beieinandersein»<br />

einer gesunden Sozialisation<br />

zum Ziel habe. Wie oft suchen wir,<br />

wie viele andere Mitmenschen, in<br />

den Gebetsgruppen unsere Interessen,<br />

unser gemütliches Wohlbefinden,<br />

eine Gruppe von Freunden und<br />

lassen ein wesentliches Element weg:<br />

den persönlichen Eifer für die Verbreitung<br />

des Evangeliums! Und vergessen<br />

all die Armen, die in den Anden den<br />

Trost des Evangeliums erwarten. Wie<br />

in Pirque, einem kleinen und armen<br />

Dorf zwei Stunden von Cusco entfernt:<br />

Dutzende von Kindern ohne<br />

Taufe, die meisten Paare leben einfach<br />

zusammen, aber alle in Erwartung auf<br />

das Sakrament.<br />

Am Sonntag sangen wir die Messe De<br />

Angelis auf Latein. Die Armen verstanden<br />

nichts, aber in der Kapelle<br />

herrschte eine eigenartige Stille. Die<br />

Armen spürten das Geheimnis der<br />

Gegenwart Gottes, und in schweigender<br />

Freude gingen sie von Gott erfüllt<br />

nach Hause. Sie sind katholisch wie<br />

wir und sehnen sich danach, den<br />

Glauben zu leben wie wir: den Herrn<br />

zu preisen und den Trost der Eucharistie<br />

zu empfangen, ihn schweigend<br />

anzubeten – wie wir. Aber sie können<br />

es nicht, weil wir es nicht wollen.<br />

Lasst uns das Leben für das Evangelium<br />

verbrauchen! Lasst uns missionarische<br />

Treffen in unseren Kirchen<br />

organisieren, fördern wir missionarische<br />

Berufungen, weiten wir unseren<br />

Horizont. Seien wir wahrhaftig universale<br />

Katholiken, denn «wenn wir<br />

freigebig von dem Unseren geben,<br />

werden wir empfangen» (RM85).<br />

Was Johannes Paul II. gesagt hat,<br />

ist wahr: «Es bedarf einer radikalen<br />

Umkehr der Geisteshaltung, um Missionar<br />

zu werden – das gilt für Personen<br />

wie für Gemeinden. Der Herr ruft<br />

uns unaufhörlich, aufzubrechen aus<br />

unserer Selbstverfangenheit, um mit<br />

den anderen zu teilen, was wir haben,<br />

beginnend mit dem Kostbarsten: dem<br />

Glauben.» (RM 49).<br />

«Die Mission ist eine Frage des Glaubens,<br />

sie ist ein unbestechlicher Gradmesser<br />

unseres Glaubens an Christus<br />

und seine Liebe zu uns» (RM 11). Der<br />

Herr möge uns die Gnade gewähren,<br />

ein katholisches Herz zu haben, auf<br />

allen Ebenen, neu bereit zur universalen<br />

Verkündigung des Evangeliums.<br />

P. Giuseppe Cardamone, msp


Heilige Therese von Lisieux<br />

Würde das missionarische Herz<br />

der Kirche nicht brennen…<br />

Die hl. Therese von Lisieux wurde am<br />

2. Januar 1873 in Alençon geboren<br />

und auf den Namen Marie-Françoise-<br />

Thérèse getauft. Als Therese ungefähr<br />

vier Jahre alt war, starb ihre Mutter.<br />

Ihr Vater beschloss, mit seinen fünf<br />

Töchtern nach Lisieux zu übersiedeln,<br />

damit die Frau seines Schwagers sie<br />

erziehen könne.<br />

Die Kindheit Thereses war gekennzeichnet<br />

von einer schwachen Ge sund -<br />

heit und einem unglaublichen Eifer in<br />

spirituellen Dingen. Mit kaum 15 Jahren<br />

bat sie ihren Vater um die Erlaubnis,<br />

in den Karmel von Lisieux einzu-<br />

treten. Dort waren schon ihre beiden<br />

älteren Schwestern Pauline und Marie-<br />

Luise. Die Oberen verweigerten auf<br />

Grund ihres Alters die Einwilligung.<br />

Sie reiste deshalb mit dem Vater und<br />

der Schwester Celine nach Rom, um<br />

von Papst Leo XIII. die Erlaubnis für<br />

den Eintritt in den Karmel zu erhalten.<br />

Sie selbst beschreibt diese Begegnung<br />

in ihrer Autobiographie «Geschichte<br />

einer Seele». Am 2. April 1888 trat<br />

sie schließlich in den Karmel ein; zwei<br />

Jahre später, am 8. September 1890,<br />

legte sie ihre Gelübde ab.<br />

So begann für sie der Weg, den man<br />

später als den «kleinen Weg» bezeichnete.<br />

Er besteht vor allem darin, sich<br />

vor Gott und den Menschen klein zu<br />

machen.<br />

Es war Pius XI., der sie zur «Patronin<br />

der Missionen» ernannte. Denselben<br />

Titel trägt auch Franz Xaver, der<br />

Apostel Indiens. Diese beiden Heiligen<br />

verkörpern die beiden Seelen<br />

der einzigen Mission der universalen<br />

Kirche: die Kontemplation, die zur<br />

Liebe führt, und die Aktion, die von<br />

der Liebe getragen ist. Die hl. Therese<br />

selbst schreibt: „Wenn die Kirche<br />

einen Leib hat ... dann hat sie auch<br />

ein Herz und dieses Herz soll in Flammen<br />

der Liebe brennen» , bewirkend,<br />

dass die anderen Glieder der Kirche<br />

tätig seien. Sie lebte ihre Berufung<br />

in der Überzeugung, dass „wenn die<br />

Liebe erlöschen würde, die Apostel<br />

das Evangelium nicht mehr verkünden<br />

würden, die Märtyrer sich weigern<br />

würden, ihr Blut zu vergießen ...»<br />

Ohne die Liebe der kontemplativen<br />

Klöster würde das missionarische Herz<br />

der Kirche nicht mehr brennen.<br />

Br. Pierfilippo Giovannetti, msp<br />

15


« Dank Eurer Mithilfe<br />

»<br />

16<br />

können wir ein weiteres<br />

Kind in unseren Zentren<br />

von Cusco ernähren.<br />

Vergelt’s<br />

Gott<br />

für<br />

Eure Hilfe...<br />

I


hr Ihr könnt uns helfen helfen!<br />

›<br />

Die grösste Hilfe für uns sind Eure Gebete und Opfer, in Verbindung mit der<br />

Treue zum Evangelium und zum päpstlichen Lehramt, damit wir unter den Armen<br />

lebendige Gegenwart Christi sein können.<br />

Ihr könnt uns helfen beim Ankauf der notwendigen Möbel zur Einrichtung der<br />

«Bubenstadt».<br />

Ihr könnt uns helfen durch die Überweisung einer bestimmten<br />

monatlichen Summe, damit wir das notwendige Brot backen können für unsere<br />

Kinder.<br />

Ihr könnt uns helfen, um Medikamente zu erwerben für unser Gesundheitszentrum<br />

«Der Gute Samariter», in dem täglich zahlreiche kranke, arme Menschen<br />

behandelt werden.<br />

Ihr könnt uns helfen durch Stipendien für das Studium der Jugendlichen, die sich<br />

vorbereiten, um Missionare, Diener der Armen in der Dritten Welt, zu werden.<br />

Ihr könnt uns helfen beim Bau eines neuen Flügels für das Seminargebäude «Santa<br />

Maria, Mutter der Armen» in Ajofrin (Toledo).<br />

Ihr könnt uns helfen durch Spende von Schmuck und anderen Wert-<br />

gegenständen, die verkauft werden zu Gunsten unserer Waisenkinder.<br />

Ihr könnt uns helfen durch Nachlässe und Testamente.<br />

Deutschland:<br />

«Freunde der Diener der Armen»<br />

53013 Swisttal<br />

Volksbank Bruehl eG<br />

Konto-Nr. 3307226021<br />

Bankleitzahl 37161289<br />

Spende Kinderprojekte in Cusco<br />

Österreich:<br />

Verein zur Unterstützung der<br />

Bewegung der Diener der<br />

Armen der Dritten Welt<br />

Hypo-Bank Landeck<br />

BLZ 57000,<br />

Konto Nr. 180 038 400<br />

Bestätigung der Revisionsstelle<br />

Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung<br />

des Vereins zur Unterstützung der Bewegung der Diener der Armen<br />

der Dritten Welt für das am 31. Dezember 2007 abgeschlossene Geschäftsjahr<br />

Gesetz und Statuten. Insbesondere können wir bestätigen, dass der Vorstand<br />

für seine Tätigkeit zulasten der Vereinsrechnung keine Entschädigung bezogen<br />

hat.<br />

Schweiz:<br />

Verein zur Unterstützung<br />

der Bewegung der Diener der<br />

Armen der Dritten Welt<br />

T.K.B. Arbon<br />

Konto Nr. 122001797506<br />

C.C: P: 85-123-0<br />

St. Gallen 24. April 2008<br />

Ernst & Young AG<br />

M. Schuchert<br />

dipl. Wirtschaftsprüferin<br />

D. Ambord<br />

dipl. Wirtschaftsprüfer<br />

17


18<br />

Die wichtigste Hilfe für die Missionare<br />

« »<br />

Nur wenn der Glaube alle Aspekte des Lebens durchdringt,<br />

öffnen sich die Christen der Umwandlungskraft des Evangeliums.<br />

Ich, möchte<br />

mich während des Jahres 2008 mit Euch im Gebet vereinigen, um Gott zu<br />

danken für das neue Charisma der Kirche, das er den «Dienern der Armen<br />

der Dritten Welt» geschenkt hat.<br />

Meine Teilnahme ist wie folgt:<br />

HANDLUNG HÄUFIGKEIT<br />

Täglich Wöchentlich 14täglich Monatlich Anderes<br />

Hl. Messe<br />

Eucharistische<br />

Anbetung<br />

Hl. Rosenkranz<br />

Postleitzahl / Ort<br />

Strasse / Land<br />

Datum / Unterschrift:<br />

Papst Benedikt XVI. Washington, 16. April 2008<br />

Diesen Abschnitt können Sie direkt an unsere Adresse von Cuzco senden.<br />

Sämtliche Namen werden ins Buch eingetragen, das sich vor dem Bild «Maria,<br />

Mutter der Armen» in unserer Kirche des Zentrums von ANDAHUAYLILLAS-<br />

Cuzco (Peru) befindet.


S.O.S. an die Jugendlichen<br />

«Die Freude tritt in das Herz jener ein, die sich in<br />

den Dienst der Kleinen und der Armen stellen. Wer so<br />

liebt, in dem nimmt Gott Wohnung, und die Seele<br />

verweilt in der Freude.»<br />

(Papst Benedikt XVI.<br />

Angelus 16. Dezember 2007)<br />

(Agencia Fides)<br />

Bei den «Dienern der Armen der Dritten Welt» kannst Du dieses Ideal verwirklichen,<br />

durch ein tiefes Gebetsleben und eine hochherzige Hingabe, im<br />

Dienst an so vielen Brüdern, die jegliche Art von Ausgrenzungen erleiden.<br />

19


20<br />

Missionsschwestern<br />

Dienerinnen der Armen der Dritten Welt<br />

Der traditionelle Schleier, den unsere Schwestern tragen, ist ein Zeichen<br />

ihrer Weihe an Christus.<br />

« Falls DU mehr Informationen<br />

wünschest, kannst Du<br />

»<br />

den Abschnitt<br />

auf Seite 26 ausfüllen


Zeugnis von Juan Carlos Huillca<br />

Im Alter von sieben Jahren beschloss<br />

ich, von zu Hause fortzugehen. Ich<br />

hatte nämlich viele Probleme mit meinem<br />

Vater. Er war Alkoholiker, ohne<br />

Arbeit und so hatten wir in der Familie<br />

große finanzielle Schwierigkeiten. Ich<br />

erinnere mich an den Tag, an dem ich<br />

mein Dorf verließ – ohne etwas, allein<br />

mit dem Gewand, das ich auf dem Leibe<br />

trug. Ich kam im Dorfe Lucre an, circa<br />

25 km südlich von Cuzco. Ich bat eine<br />

unbekannte Dame, mich in ihrem Haus<br />

zu beherbergen. Als Gegenleistung bot<br />

ich meinen Dienst an. Einige Wochen<br />

vergingen in einer relativ ruhigen<br />

Atmosphäre.<br />

Doch dann trat ein radikaler Wechsel<br />

ein: Ich bekam sehr wenig zu essen,<br />

und die Dame überflutete mich mit<br />

Beschimpfungen. Sie wiederholte ständig,<br />

ich sei ein «Nichtsnutz», ein «Ignorant»....<br />

ich war damals acht Jahre alt.<br />

Ich begann an meiner eigenen Haut die<br />

Verachtung der Besitzenden gegenüber<br />

den Armen zu spüren.<br />

Der Sohn der Hausherrin, ein junger<br />

Mann von etwa 25 Jahren, behandelte<br />

mich wie ein Tier. Ich erinnere mich<br />

gut an seine Blicke, seine Gesten und<br />

Misshandlungen.<br />

Sie schickten mich bald in die Kordillere,<br />

wo ich einige Ziegen und Schafe<br />

hüten musste. Es gab Tage, an denen<br />

ich das Haus verliess, ohne etwas gegessen<br />

zu haben. In den langen Tagen der<br />

Einsamkeit in der Kordillere, unter der<br />

brennenden Sonne der Anden oder<br />

schutzlos dem strömenden Regen ausgeliefert<br />

und bei furchtbarem Hunger,<br />

verfluchte ich meine Eltern und mich<br />

selbst, weil ich auf die Welt gekommen<br />

war. Ich erinnere mich, dass ich<br />

ganze Tage geweint habe. Wenn bei der<br />

Rückkehr eine Ziege fehlte, erwarteten<br />

mich Fusstritte und Schläge mit einem<br />

Besenlederriemen. Natürlich bekam ich<br />

nichts zu essen.<br />

Ich erinnere mich an einen Tag, an dem<br />

ich eine Ziege verloren hatte. Kaum<br />

war ich zu Hause angekommen, hatte<br />

der Hausherr schon erfahren, was passiert<br />

war. Unverzüglich packte er mich<br />

21


22<br />

bei den Haaren und warf mich auf den<br />

Boden und schlug mich so fest, dass<br />

ich den Verstand verlor. Als ich wieder<br />

erwachte, trat er mich immer noch. Ich<br />

konnte mich erheben, und bat ihn, er<br />

möge aufhören. Seine Antwort voll grober<br />

Beschimpfungen war sehr trocken:<br />

Ich musste sofort wieder in die Kordillere<br />

gehen, um die Ziege zu holen.<br />

Es war schon halb sieben abends. Ich<br />

suchte in der Kälte von 4’000 Meter<br />

Höhe die ganze Nacht die Ziege. Als ich<br />

in der Frühe zurückkam, gaben sie mir<br />

nicht einmal eine Tasse warmen Tee.<br />

All das ist mir sehr gut in der Erinnerung<br />

geblieben.<br />

Ich wollte zurück in mein Heimatdorf,<br />

aber ich hatte kein Geld. Ich fühlte<br />

mich verloren, und jede Lösung, die mir<br />

einfiel, schien mir untauglich.<br />

Sie schickten mich in die Schule mit<br />

nur einem Heft für alle Fächer und<br />

ohne Uniform. Deshalb wurde ich in<br />

der Klasse von allen als Taugenichts<br />

betrachtet. Eines Tages beschloss ich,<br />

dieses Haus zu verlassen. Ich wusste zwar<br />

nicht, wohin, aber was ich wusste, war,<br />

dass nichts schlimmer sein konnte als<br />

das, was ich hier erlebt hatte.<br />

Ich verließ Lucre mit einem großen<br />

Schmerz im Herzen. Ich war so unglücklich,<br />

dass ich mein Leben als nicht<br />

lebenswert erachtete. Ich gestehe, dass<br />

ich ernsthaft überlegte, meinem Leben<br />

ein Ende zu bereiten. Ich war damals<br />

zwölf Jahre alt oder knapp darüber.<br />

Schließlich fand ich eine Arbeit in<br />

einer kleinen Bäckerei. Am dritten Tag<br />

tauchte unerwartet die bisherige Hausherrin<br />

auf. Sie beschuldigte mich, ihr<br />

Geld und Wäsche gestohlen zu haben<br />

und hielt mir vor, was ich in all den<br />

Jahren, die ich in ihrem Haus wohnte,<br />

verbraucht hatte. Sie schleppte mich zur<br />

Polizei. Diese erkannte Gott sei Dank<br />

meine wirkliche Lage und befreite mich<br />

aus den Krallen jener Frau. Während ich<br />

in der Bäckerei arbeitete, konnte ich die<br />

Schule abschließen. Tagsüber ging ich<br />

in die Schule, und nachtsüber arbeitete<br />

ich. Das Gehalt war bescheiden und so<br />

konnte ich oft meine Ausgaben nicht<br />

bestreiten und musste deshalb meine<br />

Ernährung sehr stark einschränken.<br />

Mein Abendessen war dann nur eine<br />

Tasse Tee. Ich hatte Sehnsucht nach<br />

meiner Mutter. Ich hatte mir oft vorgenommen,<br />

in mein Heimatdorf zurückzukehren.<br />

Doch der Hass gegen meinen<br />

Vater, dem ich die wirkliche Schuld<br />

an all dem gab, saß so tief in meinem<br />

Herzen, dass er mich zurückhielt. Nach<br />

Schulabschluss begann ich Vollzeit zu<br />

arbeiten. Tagtäglich verkaufte ich Brot<br />

und Eis. Auf eine wirklich «providentielle»<br />

Weise machte ich Bekanntschaft<br />

mit einem Ingenieur, der in der Bewegung<br />

«Missionare, Diener der Armen der<br />

Dritten Welt» arbeitete. Kurz danach<br />

bot mir die Bewegung eine feste Arbeit<br />

in der Ortschaft von Andahuaylillas, 20<br />

km von Cuzco entfernt, an.<br />

Das Ambiente, das ich dort vorfand, war<br />

für mich eine Neuigkeit: Ich fand Personen,<br />

die mich als Menschen behandelten,<br />

sich um mich kümmerten und<br />

mir Vertrauen gaben. Ich fühlte mich so<br />

froh, dass ich die Tränen nicht zurückhalten<br />

konnte. In diesem Augenblick<br />

wurde mir klar, dass der Herr während<br />

der ganzen Zeit mir nachgegangen war,<br />

mich gepflegt und geführt hatte. Zwei<br />

Jahre später begann die Bewegung in<br />

Andahuaylillas die Bubenstadt zu bauen.


Juan Carlos fabriziert heute eigenen<br />

Käse in der Bubenstadt<br />

von Andahuaylillas.<br />

Sie ist am 25. August 2007 eingeweiht<br />

worden.<br />

Jetzt ist diese Bubenstadt mein Zuhause:<br />

In ihr arbeite ich und habe etliche Aufgaben.<br />

Derzeit arbeite ich in der Küche,<br />

die täglich Essen für 250 Personen bereitet.<br />

Ich habe in dieser Zeit bei der Bewegung<br />

viel empfangen. Eine der kostbar-<br />

sten Gaben ist die Katechese, welche die<br />

Priester uns hier regelmäßig erteilen. In<br />

diesen Katechesen wurde mir bewusst,<br />

dass ich in meinem Herzen einen wahren<br />

Glaubensweg gemacht habe. Ich<br />

bekam sogar die Kraft, in mein Heimatdorf<br />

zurückzugehen und meine Eltern zu<br />

grüßen. Nach 15 Jahren kam ich zurück<br />

in mein Dorf und begegnete vielen<br />

Neuerungen: Das Licht und Trinkwasser<br />

waren angeschlossen. Mein Elternhaus<br />

aus Stroh war eingestürzt und ein wenig<br />

stabiler wieder erbaut worden. Meine<br />

Eltern waren gealtert. Ich lernte meine<br />

beiden Schwestern kennen, die in der<br />

Zeit meiner Abwesenheit geboren wurden.<br />

Die Begegnung war sehr rührend,<br />

meine Mutter und ich weinten. Mein<br />

Vater hatte zu trinken aufgehört, und<br />

die Lage war verändert. Ich danke Gott<br />

für alles.<br />

Ich arbeite gerne in der Bubenstadt. Ab<br />

und zu schicke ich meinen Eltern Geld.<br />

Niemals werde ich genug dem Herrn<br />

danken können, dass er die Bewegung<br />

«Missionare Diener der Armen der<br />

Dritten Welt» an meinen Weg gelegt<br />

hat. Ich danke unserer Mutter, der Hl.<br />

Maria, der Mutter der Armen, für alle<br />

Personen, die von weither kommen<br />

mit einem wahrhaft brüderlichen Herzen<br />

und so viele Opfer bringen für die<br />

Pflege vieler armer, kranker und verlassener<br />

Kinder.<br />

Diese wenigen Worte mögen, so hoffe<br />

ich, als Dank dienen. Und ich verspreche<br />

Ihnen meine Gebete für alle Ihre<br />

Anliegen.<br />

Juan Carlos Huillca<br />

23


24<br />

Taschenbuchausgabe in italienischer und spanischer Ausführung<br />

Nachfolge Christi<br />

WICHTIGER<br />

HINWEIS<br />

Die Taschenbuchausgabe in italienischer und spanischer<br />

Ausführung ist erhältlich in unserem Bildungshaus<br />

in Ajofrin.<br />

Dieses Buch «Nachfolge Christi» wurde speziell bearbeitet<br />

für die Missionare Diener der Armen der Dritten<br />

Welt (enthält 448 Seiten).<br />

Das Buch beginnt mit einer Einführung von Pater<br />

Giovanni Salerno. Es handelt sich um eine ganz neue<br />

Übersetzung aus dem Lateinischen, realisiert von Francesco<br />

Pini Rodolfi, inkl. die 726 Fussnoten.<br />

Dieses goldene Buch, gelesen und meditiert in Gemeinschaft<br />

und persönlich von jedem Mitglied der Bewegung,<br />

soll auch zur Regel aller Mitglieder, Mitarbeiter<br />

und Oblaten werden.<br />

So werden wir allmählich umgestaltet, nach dem<br />

Abbild des Dieners Jahwes und werden<br />

dadurch echte Diener Gottes, Diener<br />

der Kirche und der Armen.<br />

Jene, die sich in der italienischen<br />

oder spanischen<br />

Sprache auskennen, lade<br />

ich ein, dieses Buch zu<br />

bestellen, damit es zur<br />

täglichen Lesung werde.<br />

Zu bestellen:<br />

Bildungshaus «Santa Maria»<br />

Ctra. Mazarambroz s/n<br />

45110 Ajofrin<br />

(Toledo, Spanien)<br />

Tel 0034 925 39 00 66<br />

Fax 0034 925 39 00 05


Das neue Buch von von Padre Giovanni Salerno:<br />

«Mit Gott auf Mission in den den Anden»<br />

Pater Giovanni Salerno, Gründer der<br />

Missionare «Diener der Armen<br />

der Dritten Welt» berichtet aus<br />

seinem Leben und seiner 36jährigen<br />

Tätigkeit als Arzt und Missionar in den<br />

Anden von Peru.<br />

Das Buch hat grossen Erfolg und wurde<br />

bereits ins Spanische, Französische<br />

Englische, Deutsche, Ungarische, Polnische<br />

und Portugiesische übersetzt.<br />

Die 2. Auflage ist erhältlich in spanisch,<br />

französisch und italienisch. Diese neue<br />

Auflage wurde angereichert mit neuen<br />

«Erinnerungen» und neuen «Gedanken».<br />

«<br />

Erfahrungen –<br />

fesselnd,<br />

humorvoll und kurzweilig<br />

»<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Wir laden Sie ein, die erste offizielle Website (Homepage)<br />

der Missionare Diener der Armen der D.W. zu konsultieren.<br />

Web: www.mstpm.com<br />

Das Buch ist im deutschsprachigen Raum in jeder Buchhandlung erhältlich unter<br />

der Nummer ISBN 3-8306-7172-5 für ! 8,50 (ca. Fr. 15.–).<br />

EOS-Verlag + Druck, DE-86914 St.Ottilien<br />

Ferner ist das Buch unter folgenden Adressen erhältlich:<br />

Deutschland:<br />

Frau Rosemarie Redling<br />

Klein-Ollheim 16<br />

DE-53913 Swisttal<br />

Tel. 02255/1801<br />

Fax 02255/952621<br />

Österreich:<br />

Michael und Marianne Kain<br />

Perfuchsberg 49<br />

AT-6500 Landeck<br />

Tel. 05442/67811<br />

e-mail: michael.kain@utanet.at<br />

Schweiz:<br />

Ralph Zanoni<br />

Rathausgasse 1, Postfach 83<br />

9320 Arbon<br />

Tel. 071 447 88 36<br />

Fax 071 447 88 34<br />

25


Möchtest Du Dich uns anschliessen? Die Armen brauchen<br />

Schwestern, die bereit sind, sich den<br />

kranken, behinderten und verlassenen<br />

Kindern zu widmen.<br />

Brüder, die ihr Herz Christus übergeben,<br />

indem sie ihre Talente und jedwede<br />

Berufs aus bildung in den Dienst des gött-<br />

lichen Meisters stellen, damit sich Sein<br />

Werk verwirkliche in allen Bereichen<br />

des menschlichen Lebens.<br />

Priester & Seminaristen, die den Leib<br />

und das Blut Christi bis zu den abgelegenen<br />

Höhen der Anden bringen und<br />

dort die Frohe Botschaft verkünden.<br />

Ehepaare, die bereit sind, ihre Familien<br />

den Ärmsten zu öffnen, wie eine kleine<br />

Hauskirche, die zum Ort der Aufnahme<br />

und Liebe wird für die, welche leiden.<br />

Kontemplative auf Lebenszeit, vereint<br />

in einer Ge meinschaft mit strenger<br />

Vor- und Zuname<br />

Strasse PLZ / Ort<br />

Telefon / Fax<br />

Beruf<br />

Alter Zivilstand<br />

Lebensweise in Klausur, um Gott zu verherrlichen,<br />

Fürsprache einzulegen für<br />

alle Glieder der Kirche in Gemeinschaft<br />

mit Maria, unserer Mutter und um zu<br />

sühnen für die Sünden der Menschen.<br />

Junge Menschen auf der Suche, die in<br />

einem Probejahr in der Dritten Welt mit<br />

offenem Herzen und Hinhören auf den<br />

Herrn sich zur Verfügung stellen, um zu<br />

erkennen, zu welcher Mission Gott sie<br />

gerufen hat.<br />

Junge Menschen, die während zwei oder<br />

drei Wochen auf Mission die Wirklichkeit<br />

der Armen, denen wir dienen, von<br />

der Nähe kennenlernen möchten und<br />

versuchen wollen, sie zu verstehen.<br />

Junge Menschen, die ein Wochenende<br />

oder einige Tage in Stille und Gebet<br />

in unserem Bildungshaus un Ajofrin<br />

(Toledo/Spanien) verbringen möchten.<br />

Kontemplativer auf Lebenszeit Seminarist<br />

Priester Schwester / Bruder<br />

Jugendlicher auf der Suche Gott geweihte Familie<br />

Oblat/in Assoziierte oder Mitarbeiter<br />

Zuschrift an:<br />

Seminar «Santa Maria», Carretera a Mazarambroz s/n., 45110 Ajofrin (Toledo),<br />

Spanien, Tel.: (00-34) 925 39 00 66, Fax: (00-34) 925 39 00 05<br />

e-mail: sptmcuzco@hotmail.com<br />

26<br />

Web: www.mstpm.com


Aus unseren Häusern<br />

Missionsschwestern Dienerinnen<br />

der Armen der Dritten Welt<br />

Der Herr meint es wirklich gut mit<br />

uns; denn auch in diesem Jahr hat er<br />

uns mit neuen Berufungen gesegnet.<br />

Dies ermöglichte uns, die verschiedenen<br />

Aufgaben zu verstärken und<br />

den Armen, die wir betreuen, einen<br />

besseren Dienst anzubieten, vor allem<br />

was die Betreuung der Mädchen<br />

des Schulzentrums «Heilige Maria<br />

Goretti» betrifft.<br />

Diese Schule wird von 380 Mädchen<br />

und jungen Frauen besucht. Sie erhalten<br />

hier kostenlos eine schulische Ausbildung,<br />

sowie integrale Erziehung;<br />

darin eingeschlossen sind selbstverständlich<br />

die ganzen Lernmaterialien,<br />

die schulischen Unterlagen, sowie<br />

eine gute Ernährung und die unerlässliche<br />

medizinische Versorgung.<br />

Bis vor einem Jahr war eine einzige<br />

Schwester für die geistige Begleitung<br />

der Schülerinnen zuständig, was für sie<br />

eine allzu grosse Anstrengung bedeutete.<br />

Für dieses Schuljahr sind es nun<br />

vier Betreuerinnen. Ebenso konnten<br />

wir unsere Gegenwart in den Dörfern<br />

der Kordillere verstärken: Cusibamba,<br />

Punasconcha, Killahuata und Pacca.<br />

Fünf Schwestern besuchen je ein Dorf,<br />

begleitet von jungen Schwestern, die<br />

noch in der Ausbildung stehen.<br />

Eine Neuheit dieses Jahres ist, dass<br />

wir uns für eine Vereinheitlichung des<br />

Lehrstoffes der Katechese in unseren<br />

Missionsdörfern entschieden haben.<br />

In Bildungstreffen haben wir einzelne<br />

Themen vertieft, um die gleichbleibende<br />

Botschaft, bezogen auf das<br />

jeweilige Umfeld in den Dörfern zu<br />

verkünden. So wurde ein Ideenaustausch<br />

mit Vorschlägen für eine bessere<br />

Gemeinschaftsarbeit möglich.<br />

Diese grössere Gegenwart in den Dörfern<br />

erfüllt uns mit Freude; schliesslich<br />

wurde die Bewegung der «Missio-<br />

Eine Schwester, msp erteilt Katechese einer<br />

Gruppe von Kindern auf einer Missionsstation.


28<br />

nare Diener der Armen» geboren, um<br />

die Frohe Botschaft den Ärmsten zu<br />

verkünden. Für ein Herz, das in Gott<br />

und in die Armen verliebt ist, ist es<br />

schmerzlich, zu sehen, wie in der Kordillere<br />

und in vielen anderen Mis -<br />

sionsgebieten, die katholische Kirche<br />

kaum präsent ist; es ist schmerzlich<br />

festzustellen, wie die Dörfer von<br />

«pseu doreligiösen» Gruppen besucht<br />

werden, die die Abwesenheit der Kirche<br />

ausnützen, um Verwirrung und<br />

Lügen zu verbreiten.<br />

Was unser Heim «Santa Teresa» be-<br />

trifft: Eine beachtliche Zahl von Kindern<br />

kehrte nach Beendigung des letzten<br />

Schuljahres in ihre Häuser zurück,<br />

weil die Ursachen ihres Heimaufenthaltes<br />

überwunden worden sind.<br />

Dadurch konnten wir anderen Kindern<br />

mit Krankheiten und Problemen<br />

die Türen öffnen. Somit ist unser<br />

Heim mit der Höchstzahl ausgelastet.<br />

Padre Giovanni im Kloster Mariastein zusammen mit<br />

dem Abt Peter von Sury und mit Pater Hugo Willi, der von<br />

diesem Kloster aus für unsere behinderten und leidenden<br />

Kinder betet und still arbeitet.<br />

Dass wir unseren internen Kindern<br />

mehr Zeit widmen können, brachte<br />

positive Ergebnisse. Ihre persönlichen<br />

Interessen haben sich gefestigt, sie zeigen<br />

sich offener ihren Dramen gegenüber,<br />

die sie in ihren Herzen tragen.<br />

Die grösseren Mädchen stellen ihre<br />

Kleider selber her, nach ihrem eigenen<br />

Geschmack, und den Kleineren<br />

wird das Weben und das Nähen beigebracht.<br />

Den heranwachsenden Mädchen<br />

werden häusliche Fertigkeiten,<br />

sowie das einfache Schneidern und<br />

das Weben von Halstüchern vermittelt.<br />

Mit einem stets dankbaren Lächeln<br />

bereiten uns die kranken Kinder viel<br />

Freude; jedes Mal, wenn wir ihre Zimmer<br />

betreten, erfahren wir, dass dieses<br />

Beschenken auf Gegenseitigkeit<br />

beruht.<br />

Auch den beiden Oratorien schenkt<br />

der Herr reichen Segen; jeden Samstag<br />

nehmen etwa 200 Mädchen und<br />

fünfzig Buben unter acht Jahren daran<br />

teil. (Die älteren Kinder besuchen das<br />

Oratorium, das von den Eltern und<br />

den Brüdern in der Bubenstadt organisiert<br />

wird).<br />

Das Oratorium bietet vielen armen<br />

Kindern eine wichtige Möglichkeit,<br />

ihren Glauben und ihre Liebe zu Gott<br />

zu vertiefen.<br />

Euch allen, die Ihr mit Euren Anstrengungen<br />

die wahren Protagonisten all<br />

dieser guten Werke der Nächstenliebe<br />

seid, versichern wir unsere Gebete und<br />

bitten die Hl. Maria, die Mutter der<br />

Armen, Eure Familien zu beschützen.<br />

Die Gemeinschaft der Schwestern, msp


Wie die hl. Theresia vom Kinde<br />

Jesus, kannst auch Du Dich<br />

en gagieren und hingeben zum<br />

Wohl der Bedürftigsten.<br />

Lobpreis der<br />

Kontemplativen<br />

Möchtest Du Dich unserer Gemeinschaft<br />

der Kontemplativen Diener der<br />

armen der Dritten Welt an schlies sen<br />

oder dich geistig mit uns vereinigen?<br />

Den grössten Teil des Tages widmen<br />

sie dem Gebet und der Eucharistischen<br />

Anbetung, sowie einigen Stunden<br />

Hand- und Gartenarbeit.<br />

Für nähere Information kannst Du den<br />

untenstehenden Abschnitt ausfüllen.<br />

«Ihr habt gewählt zu leben, oder vielmehr<br />

Christus hat Euch erwählt, mit Ihm zu<br />

leben das österliche Geheimnis, das sich<br />

fortsetzt durch Raum und Zeit. All das,<br />

was Ihr seid, all das, was Ihr tut jeden Tag,<br />

sei es das Chorgebet, rezitiert oder gesungen,<br />

die heilige Eucharistie, die Arbeiten<br />

in der Zelle oder in Gruppen der Gemeinschaft,<br />

das Leben in Klausur, im Schweigen,<br />

die freiwilligen Verzichtleistungen, die<br />

von der Regel auferlegten Buss übungen:<br />

All das ist aufgenommen, geheiligt und<br />

eingesetzt durch Chris tus, um die Welt zu<br />

erlösen.»<br />

(Johannes Paul II.)<br />

Ich,<br />

vom Kloster<br />

Anschrift<br />

Stadt/Land<br />

verspreche, meine Hingabe an Gott in Vereinigung mit den «Dienern der<br />

Armen in der Dritten Welt» zu leben, damit das Gottesreich zu den Allerärmsten<br />

gelangen kann.<br />

Datum: Unterschrift:<br />

29


30<br />

Den neuen Lesern…<br />

Wir senden Dir mehrere Exemplare dieses Rundbriefes, damit Du ihn verbreiten<br />

kannst unter Deinen Familienangehörigen, Freunden, Kollegen, am Arbeitsplatz<br />

usw. So kannst Du uns helfen, die Botschaft zu verbreiten zu Gunsten all<br />

derer, die in der Dritten Welt leiden.<br />

Teile uns neue Adressen von Freunden mit, die interessiert sein könnten,<br />

unseren Rundbrief zu erhalten.<br />

Absender: (bitte in diese erste Sektion die Daten der Person einschreiben,<br />

welche die neuen Adressen schickt).<br />

Vor- und Zuname<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

Ich gebe Ihnen die Adressen einiger Personen, die am Erhalt der Rundschrift<br />

der «Diener der Armen» interessiert sind:<br />

1. Vor- und Zuname:<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

2. Vor- und Zuname:<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

3. Vor- und Zuname:<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort/Land<br />

(Du kannst noch mehr Adressen anfügen, indem Du Dich der gleichen Linierung<br />

bedienst, wie oben. Danke!)<br />

Bitte einsenden an: Fam. Gerhard und Dorit Kuhn<br />

Höhenweg 17, CH-8590 Romanshorn<br />

FAX: +41 (0)71 463 37 08


Wichtiger Hinweis<br />

Wichtiger Hinweis<br />

Wir nehmen gerne junge Menschen (Jungmänner und junge Frauen,<br />

Verheiratete, Priester und Seminaristen) als Gäste auf, die während 1<br />

bis 2 Wochen unseren Dienst an den Armen kennenlernen möchten.<br />

In dieser Zeit sind sie unsererseits von allen Arbeiten und Verpflichtungen<br />

freigestellt.<br />

Wir nehmen Gäste auf in unseren Zentren von Cusco, jedoch unter<br />

folgenden Bedingungen:<br />

n dass sie sich bei uns schriftlich anmelden.<br />

n die Anmeldung soll nicht bloss rechtzeitig erfolgen, sondern frühzeitig,<br />

so dass wir das Gästehaus freihalten können und wir genügend<br />

Zeit haben, ihren Besuch in bester Form zu programmieren.<br />

n dass sie uns über die Absicht, die Motivation ihres Besuchs informieren.<br />

Junge, unverheiratete Menschen, die in unserer Bewegung den Armen<br />

dienen möchten, werden aufgenommen, wenn sie sich für mindestens<br />

1 Jahr verpflichten; Verheiratete, wenn sie mindestens 2 Jahre bei uns<br />

bleiben wollen. In beiden Fällen bedarf es einer schriftlichen Anmeldung<br />

mit Gesuch für Aufnahme.<br />

Wir werden sie dann über sämtliche Bedingungen und Voraussetzungen<br />

zu diesem Leben verständigen und informieren.<br />

Gäste, die kurz- oder langfristig zu uns kommen möchten, müssen<br />

vorher über die wichtigsten Aspekte unseres Lebens orientiert sein,<br />

so dass sie sich besser und schneller einleben können.<br />

Ohne schriftliche Anmeldung und unsere Antwort können wir niemanden<br />

aufnehmen. Gemischte Gruppen, Liebespaare, Verlobte,<br />

sowie junge Männer und Frauen, die als Touristen nach Cusco kommen,<br />

nehmen wir auf keinen Fall auf.<br />

Ernstdenkenden jungen Leuten bieten wir eine Atmosphäre von Stille<br />

und Gebet, damit sie die Situation der Armen wahrnehmen und somit<br />

Christus auf persönliche Weise begegnen und im tiefsten erfahren<br />

können.<br />

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32<br />

OPUS CHRISTI SALVATORIS MUNDI<br />

Missionare «Diener der Armen der Dritten Welt»<br />

MIT KIRCHLICHER<br />

ERLAUBNIS<br />

Die Diener<br />

der Armen<br />

der Dritten<br />

Welt<br />

Adresse in Peru:<br />

Missionare Diener der Armen der Dritten Welt<br />

P.O. Box 907, Cusco – Peru<br />

e-mail: sptmcuzco@hotmail.com<br />

Web: www.mstpm.com<br />

Kontemplative<br />

Lebensweise der streng<br />

lebenden Ordensleute, die<br />

gleichzeitig arbeiten, um den<br />

Ärmsten zu helfen.<br />

Verpflichtete<br />

Ordensleute, Priester und<br />

Laien im Dienst an den<br />

Ärmsten, mit den Merkmalen<br />

des Ordenslebens der<br />

Regularinstitute (Gelübde<br />

und Gemeinschaftsleben).<br />

Assoziierte<br />

Bischöfe, Priester, Klöster,<br />

kirchliche Gruppen und Einzelne<br />

ausserhalb der Bewegung,<br />

die gemäss unserer<br />

Spiritualität in Armut leben<br />

und den Armen helfen.<br />

Laienmitglieder<br />

Kranke und Gefangene, die<br />

ihre Leiden für die Armen<br />

der dritten Welt aufopfern.<br />

Mitarbeiter<br />

Auch Nichtglaubende, welche<br />

die Bewegung irgendwie<br />

unterstützen.

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