28.02.2013 Aufrufe

SWISS GAAP FER 11 STEUERN Empfehlung zum Ausweis und der ...

SWISS GAAP FER 11 STEUERN Empfehlung zum Ausweis und der ...

SWISS GAAP FER 11 STEUERN Empfehlung zum Ausweis und der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

HANSPETER SANER<br />

MONIKA BIERI<br />

Die ersten Rechnungslegungsstandards <strong>der</strong> Fachempfehlung<br />

für Rechnungslegung (<strong>FER</strong> 0 <strong>und</strong> 1), publiziert in den beiden<br />

ersten Tätigkeitsjahren <strong>der</strong> Stiftung für Fachempfehlungen<br />

zur Rechnungslegung 1986 <strong>und</strong> 1987, enthielten noch keine<br />

griffigen Vorschriften betreffend Bilanzierung von Steuerpositionen,<br />

geschweige denn von latenten Steuern. Sie widmeten<br />

sich <strong>der</strong> «Zielsetzung, Themen <strong>und</strong> Verfahren» sowie<br />

den «Bestandteilen <strong>der</strong> Jahresrechnung». Ebenso wenig behandelten<br />

die nachfolgenden <strong>FER</strong>-Standards (<strong>FER</strong> 2 – 5) das<br />

Thema <strong>der</strong> latenten Steuern, da diese nur wenig konkrete<br />

Regelungen mit lediglich einigen Lehrbuchaussagen <strong>und</strong><br />

Erklärungen enthielten [1].<br />

1. DER NEUE <strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong><br />

1.1 Einleitung. Der überarbeitete Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong>, welcher<br />

nicht zu den sogenannten Kern-<strong>FER</strong> gehört, unterscheidet<br />

sich von seinen früheren Versionen, indem in formaler<br />

Hinsicht die <strong>Empfehlung</strong>en in laufende Steuern, latente<br />

Steuern <strong>und</strong> Offenlegung geglie<strong>der</strong>t sind. Einleitend wird<br />

festgehalten, dass steuerliche Auswirkungen im Jahresabschluss<br />

angemessen zu berücksichtigen sind. Was «angemessen»<br />

ist, steht jedoch we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Empfehlung</strong> (Details vgl.<br />

Abbildung 1) noch in den entsprechenden Erläuterungen.<br />

1.2 Abgrenzung laufen<strong>der</strong> Steuern von latenten Steuern.<br />

Unter laufenden Steuern versteht man die Ertragssteuern auf<br />

dem ordentlichen steuerbaren Gewinn gemäss nationalem<br />

Steuerrecht. Daher fallen auch Steuern infolge Abweichungen<br />

zwischen lokaler Handelsbilanz <strong>und</strong> Steuerbilanz unter die<br />

laufenden Steuern. Sonstige öffentliche Abgaben <strong>und</strong> Gebüh-<br />

Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> enthält <strong>Empfehlung</strong>en <strong>und</strong> Erläuterungen <strong>zum</strong> <strong>Ausweis</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Offenlegung von laufenden <strong>und</strong> latenten Ertragssteuern. Im Vergleich zu den entsprechenden<br />

Vorschriften gemäss den internationalen Rechnungslegungen (IAS 12 <strong>und</strong><br />

SFAS 109) sind diese <strong>Empfehlung</strong>en einfach gehalten <strong>und</strong> fallen knapp <strong>und</strong> verständlich<br />

aus.<br />

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>STEUERN</strong><br />

<strong>Empfehlung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausweis</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Offenlegung<br />

von laufenden <strong>und</strong> latenten Ertragssteuern<br />

366<br />

HANSPETER SANER,<br />

BETRIEBSÖKONOM HWV,<br />

DIPL. WIRTSCHAFTS-<br />

PRÜ<strong>FER</strong>, PARTNER,<br />

TAX SERVICES, ERNST &<br />

YOUNG AG, BERN<br />

ren gehören jedoch nicht dazu. Der <strong>zum</strong> effektiven Steuersatz<br />

berechnete laufende Ertragssteueraufwand ist in <strong>der</strong><br />

Jahresrechnung auszuweisen. Die Verpflichtungen aus den<br />

laufenden Ertragssteuern sind unter den passiven Rechnungsabgrenzungen<br />

o<strong>der</strong> den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

zu bilanzieren.<br />

Latente Steuern entstehen, weil für die Erstellung <strong>der</strong> Jahresrechnung<br />

nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> eine wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

nicht eine steuerliche Betrachtungsweise zugr<strong>und</strong>e zu legen<br />

ist. Dies führt zu Differenzen zwischen den nach Swiss <strong>GAAP</strong><br />

<strong>FER</strong> <strong>und</strong> den nach steuerrechtlichen Gr<strong>und</strong>sätzen ermittelten<br />

Werten von Bilanzpositionen. Man spricht in diesem<br />

Zusammenhang auch von temporären Differenzen. Steuerliche<br />

Auswirkungen einer Transaktion sollen in <strong>der</strong> Swiss-<br />

<strong>GAAP</strong>-<strong>FER</strong>-Rechnung in <strong>der</strong>selben Periode berücksichtigt<br />

werden wie die Transaktion selbst, auch wenn die Ertragssteuern<br />

erst in einer späteren Geschäftsperiode tatsächlich<br />

geschuldet sind.<br />

1.3 Latente Steuern nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong>. Bei latenten<br />

Steuern handelt es sich um vorübergehende, nicht zahlungswirksame<br />

Steuern, die sich im Zeitablauf wie<strong>der</strong> aufheben.<br />

Auf Differenzen, die sich im Zeitablauf nicht ausgleichen<br />

(sogenannte permanente Differenzen), werden keine latenten<br />

Steuern gebildet (vgl. Abbildung 2).<br />

Temporäre Differenzen resultieren beispielsweise bei unterschiedlichen<br />

Abschreibungsregelungen. Wenn ein Aktivum<br />

steuerlich schneller abgeschrieben wird als nach Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong>, liegt <strong>der</strong> Swiss-<strong>GAAP</strong>-<strong>FER</strong>-Wert über dem steuerlichen<br />

Wert. Der Gewinn nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> ist infolge<br />

MONIKA BIERI,<br />

MASTER OF SCIENCE IN<br />

BUSINESS ADMINISTRATION,<br />

ASSISTENTIN,<br />

TAX SERVICES, ERNST &<br />

YOUNG AG, BERN<br />

DER SCHWEIZER TREUHÄNDER 2008 | 5


<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>STEUERN</strong><br />

Abbildung 1: <strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong><br />

1 Aktuelle <strong>und</strong> zukünftige steuerliche Auswirkungen sind im<br />

Jahresabschluss angemessen zu berücksichtigen. Dabei ist<br />

zwischen <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> laufenden sowie <strong>der</strong> Abgrenzung<br />

von latenten Ertragssteuern zu unterscheiden.<br />

Laufende Steuern<br />

2 Die laufenden Ertragssteuern auf dem entsprechenden Periodenergebnis<br />

sind in Übereinstimmung mit den jeweiligen<br />

steuerlichen Gewinnermittlungsvorschriften zu ermitteln.<br />

3 Der laufende Ertragssteueraufwand ist in <strong>der</strong> Jahresrechnung<br />

auszuweisen.<br />

4 Verpflichtungen aus laufenden Ertragssteuern sind unter<br />

den passiven Rechnungsabgrenzungen o<strong>der</strong> den sonstigen<br />

kurzfristigen Verbindlichkeiten auszuweisen.<br />

Latente Steuern<br />

5 Durch die Anwendung von nach True & Fair View ermittelten<br />

Werten entstehen im Vergleich zu den steuerlich<br />

massgebenden Werten Bewertungsdifferenzen. Darauf sind<br />

latente Ertragssteuern zu berücksichtigen.<br />

6 Die jährliche Abgrenzung <strong>der</strong> latenten Ertragssteuern basiert<br />

auf einer bilanzorientierten Sichtweise («Balance sheet<br />

method») <strong>und</strong> berücksichtigt gr<strong>und</strong>sätzlich alle zukünftigen<br />

ertragssteuerlichen Auswirkungen («Comprehensive<br />

method»).<br />

7 Die jährlich abzugrenzenden latenten Ertragssteuern sind in<br />

je<strong>der</strong> Geschäftsperiode <strong>und</strong> für jedes Steuersubjekt getrennt<br />

zu ermitteln. Aktive <strong>und</strong> passive latente Ertragssteuern dürfen<br />

nur saldiert werden, soweit sie das gleiche Steuersubjekt<br />

betreffen.<br />

8 Die Berechnung <strong>der</strong> jährlich abzugrenzenden latenten Ertragssteuern<br />

erfolgt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> massgebenden Steuersätze<br />

(«Liability method»). Massgebend sind die tatsächlich<br />

zu erwartenden o<strong>der</strong> – sofern diese nicht bekannt sind – die<br />

im Zeitpunkt <strong>der</strong> Bilanzierung gültigen Steuersätze.<br />

9 Der <strong>Ausweis</strong> passiver latenter Ertragssteuern hat unter den<br />

Steuerrückstellungen, <strong>der</strong> <strong>Ausweis</strong> allfälliger aktiver latenter<br />

Ertragssteuern unter den Finanzanlagen je geson<strong>der</strong>t<br />

zu erfolgen.<br />

10 Der latente Ertragssteueraufwand (-ertrag) resultiert aus <strong>der</strong><br />

periodischen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> abgegrenzten latenten Ertragssteuern<br />

<strong>und</strong> ist in <strong>der</strong> Jahresrechnung auszuweisen.<br />

Offenlegung<br />

<strong>11</strong> Im Anhang zur Jahresrechnung ist ein latenter Steueranspruch<br />

für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge<br />

offenzulegen.<br />

Quelle: <strong>FER</strong> 2007<br />

des kleineren Abschreibungsbetrages grösser als <strong>der</strong> steuerliche<br />

Gewinn. Diese Differenz muss jedoch um die steuerlichen<br />

Auswirkungen bereinigt werden. Es wird ein Steueraufwand<br />

verbucht <strong>und</strong> somit eine latente Steuerverpflichtung<br />

gebildet (<strong>Ausweis</strong> passiver latenter Steuern). Wenn<br />

gegen Ende <strong>der</strong> Nutzungsdauer das Aktivum steuerlich bereits<br />

auf Null abgeschrieben ist, gemäss Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

jedoch immer noch Abschreibungen vorgenommen werden,<br />

wird die latente Steuerverpflichtung erfolgswirksam aufgelöst.<br />

Wenn das Aktivum auf beiden Stufen auf Null abgeschrieben<br />

ist, verschwindet auch die Differenz (daher <strong>der</strong><br />

Begriff «temporäre Differenz»).<br />

5 | 2008 DER SCHWEIZER TREUHÄNDER<br />

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

Auf permanenten Differenzen, d. h. steuerlichen Einmaleffekten,<br />

die sich im Zeitablauf nicht wie<strong>der</strong> ausgleichen,<br />

sind keine latenten Steuern zu bilden. Unter permanente Differenzen<br />

fallen beispielsweise nicht abzugsfähige Betriebsausgaben<br />

bzw. steuerfreie Erträge.<br />

Die jährliche Abgrenzung <strong>der</strong> latenten Ertragssteuern<br />

nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> basiert auf einer bilanzorientierten<br />

Sicht (Balance sheet method) <strong>und</strong> ist mittels <strong>der</strong> Comprehensive-Liability-Methode<br />

zu berechnen (vgl. Abbildung 3).<br />

Passive latente Ertragssteuern sind unter den Rückstellungen,<br />

aktive latente Ertragssteuern unter den Finanzanlagen<br />

je geson<strong>der</strong>t auszuweisen. Der latente Steueraufwand<br />

«Passive latente Ertragssteuern<br />

sind unter den Rückstellungen, aktive<br />

latente Ertragssteuern unter<br />

den Finanzanlagen je geson<strong>der</strong>t<br />

auszuweisen.»<br />

resultiert aus <strong>der</strong> periodischen Verän<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> ist in <strong>der</strong><br />

Erfolgsrechnung ebenfalls separat auszuweisen.<br />

Aktive latente Steuern auf zeitlich befristeten Differenzen<br />

sowie auf steuerlichen Verlustvorträgen dürfen nur dann bilanziert<br />

werden, wenn wahrscheinlich ist, dass sie in Zukunft<br />

mit genügend steuerlichen Gewinnen verrechnet werden<br />

können. Für Verluste bedeutet dies beispielsweise, dass eine<br />

Verrechnung innerhalb von 7 Jahren wahrscheinlich sein<br />

muss. Überdies ist eine Verrechnung von aktiven <strong>und</strong> passiven<br />

latenten Steuern nur möglich, sofern sie das gleiche<br />

Steuersubjekt betreffen.<br />

Das Konzept von Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> erfor<strong>der</strong>t, dass zeitlich<br />

befristete Differenzen prinzipiell zur erfolgswirksamen Erfassung<br />

von latenten Steuern führen. Als Ausnahme sind im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Neubewertung (z. B. des Anlagevermögens) latente<br />

Steuern erfolgsneutral als Rückstellung zu behandeln<br />

<strong>und</strong> im Anhang geson<strong>der</strong>t offenzulegen.<br />

1.4 Anwendungsbeispiel. Wie erwähnt, besteht zwischen<br />

den laufenden <strong>und</strong> latenten Steuern ein kompensatorischer<br />

Effekt, <strong>der</strong> anhand des folgenden Beispiels aufgezeigt werden<br />

kann:<br />

Die Gesellschaft X AG, kauft per 1. Januar des Jahres y eine<br />

Maschine im Wert von CHF 1 Mio. Steuerlich wird unter Anwendung<br />

<strong>der</strong> degressiven Abschreibungsmethode (40%) abgeschrieben,<br />

wobei im 6. Jahr <strong>der</strong> Restwert ausgebucht wird.<br />

Nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> wird linear über 5 Jahre abgeschrieben.<br />

Die X AG erzielt einen jährlichen Gewinn, vor Abschreibung<br />

<strong>der</strong> erworbenen Maschine <strong>und</strong> Steuern gemäss Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong>, von CHF 2 Mio. Der Gewinnsteuersatz auf dem<br />

Gewinn vor Steuern beträgt 25%. Die laufenden <strong>und</strong> latenten<br />

Steueraufwendungen sowie die latenten Steueraktiven <strong>und</strong><br />

Steuerpassiven für die Jahre y bis y+5 sind in Abbildung 4<br />

dargestellt.<br />

Die Abbildung 4 zeigt den kompensatorischen Effekt <strong>der</strong><br />

laufenden <strong>und</strong> latenten Steuern auf, indem die Summe des<br />

367


<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

Steueraufwandes nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> immer gleich hoch<br />

bleibt. Zur Verdeutlichung sind die Berechnungen <strong>der</strong> Jahre y,<br />

y+1 <strong>und</strong> y+2 kurz wie folgt zu kommentieren:<br />

é Im Jahr y wird ein steuerlich massgeben<strong>der</strong> Erfolg (vor<br />

Steuern) von TCHF 1600 (Gewinn nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> von<br />

TCHF 2000 abzüglich Abschreibungen nach Steuerrecht<br />

von TCHF 400) ausgewiesen. Damit betragen die laufenden<br />

Steuern TCHF 400 (25% von TCHF 1600). Zusätzlich ist aber<br />

auf <strong>der</strong> zeitlichen Differenz von TCHF 200 ein latenter<br />

Steueraufwand von TCHF 50 (25 % von TCHF 200) zu berücksichtigen.<br />

é Im Folgejahr (y+1) beträgt <strong>der</strong> steuerlich massgebende<br />

Gewinn TCHF 1760 (Gewinn nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

von TCHF 2000 abzüglich Abschreibungen nach Steuerrecht<br />

von TCHF 240). Damit fallen laufende Steuern von TCHF 440<br />

(25% von CHF 1760) an. Gleichzeitig erhöht sich die temporäre<br />

Differenz entsprechend um TCHF 40 auf TCHF 240. Die darauf<br />

lastenden latenten Steuern betragen folglich TCHF 60.<br />

In <strong>der</strong> Erfolgrechnung ist demzufolge die Zunahme <strong>der</strong> latenten<br />

Steuerverbindlichkeit um TCHF 10 als Aufwand zu<br />

verbuchen. é Im Jahr y+2 beträgt <strong>der</strong> steuerlich massgebende<br />

Gewinn TCHF 1856 (Gewinn nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> von<br />

TCHF 2000 abzüglich Abschreibungen nach Steuerrecht von<br />

TCHF 144). Die laufenden Steuern sind deshalb mit TCHF 464<br />

(25% von TCHF 1856) zu berücksichtigen. Die zeitliche Differenz<br />

hat sich in diesem Jahr auf TCHF 184 reduziert. Die<br />

darauf lastenden latenten Steuern nehmen folglich auf<br />

TCHF 46 ab. In <strong>der</strong> Erfolgrechnung ist demzufolge die Abnahme<br />

<strong>der</strong> latenten Steuerverbindlichkeit um TCHF 14 erfolgswirksam<br />

zu erfassen.<br />

1.5 Bestimmungen zur Offenlegung. Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong><br />

enthält nur gerade eine <strong>Empfehlung</strong> zur Offenlegung. Danach<br />

ist im Anhang zur Jahresrechnung einzig ein latenter<br />

Steueranspruch für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge<br />

offen zulegen. Weitere Offenlegungsvorschriften<br />

nennt dieser Standard im Vergleich zu seiner Vorgänger-<br />

Bewertungsdifferenzen zwischen Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>und</strong> Steuerbilanz<br />

Permanente Differenzen Temporäre Differenzen<br />

Keine latenten Steuern<br />

variante aus dem Jahre 1996 nicht mehr. Der damalige Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> verlangte zusätzlich, dass ein allfällig angewandter<br />

einheitlicher Konzerndurchschnittssteuersatz im<br />

Anhang offenzulegen ist <strong>und</strong> hypothetische latente Ertragsteuern<br />

auf steuerlich nicht wirksamen Aufwertungen von<br />

Anlagen auszuweisen sind.<br />

2. VERGLEICH MIT IAS 12 UND SFAS 109<br />

2.1 Einleitende Bemerkungen. Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> verfolgt<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich dieselben Ziele wie IAS 12 <strong>und</strong> Statement of Financial<br />

Accounting Standards (SFAS) 109. Viele Themen werden<br />

jedoch nicht o<strong>der</strong> im Vergleich zu den Vorschriften gemäss den<br />

internationalen Rechnungslegungen nur knapp behandelt.<br />

So äussert sich Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> beispielsweise nicht zur<br />

Berücksichtigung von latenten Steuern bei Unternehmensübernahmen<br />

<strong>und</strong> verzichtet auf nähere Begriffsbestimmungen,<br />

Begründungen, Konkretisierungen <strong>und</strong> Illustrationen<br />

von einzelnen Bestimmungen. Die unterschiedliche<br />

Abhandlung geht auch aus den Seitenzahlen <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Rechnungslegungsstandards hervor. Während<br />

SFAS 109 den Steuerstandard auf über 260 Seiten abhandelt<br />

<strong>und</strong> IAS 12 r<strong>und</strong> 70 Seiten umfasst, beschränkt sich Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> gerade mal auf gut 3 Seiten.<br />

2.2 Behandlung <strong>der</strong> Steuern nach IFRS. Die International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS) regeln die Steuern in<br />

IAS 12 [2]. Wie Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> liegt auch IAS 12 das bilanzorientierte<br />

Temporary-Differences-Konzept zugr<strong>und</strong>e. Entscheidend<br />

ist, dass <strong>der</strong> externe Bilanzleser nach dem IFRS-<br />

Konzept über die in <strong>der</strong> Zukunft zu erwartenden Steuermin<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> Steuerbelastungen aus Gegebenheiten des<br />

laufenden Geschäftsjahres <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorjahre informiert wird.<br />

Die Bewertung <strong>der</strong> latenten Steuern erfolgt mit dem Steuersatz,<br />

<strong>der</strong> im Jahr <strong>der</strong> Umkehrung (Auflösung des latenten<br />

Steuerguthabens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> latenten Steuerverpflichtung) gilt.<br />

In <strong>der</strong> Regel ist dies <strong>der</strong> aktuelle Steuersatz. Die Bewertung<br />

Abbildung 2: BERÜCKSICHTIGUNG VON BEWERTUNGSDIF<strong>FER</strong>ENZEN ZWISCHEN <strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

UND STEUERBILANZ<br />

368<br />

Swiss-<strong>GAAP</strong>-<strong>FER</strong>-Wert<br />

< steuerlicher Wert<br />

<strong>Ausweis</strong> aktiver<br />

latenter Steuern<br />

Aktivposten (Assets),<br />

Verlustvortrag<br />

Swiss-<strong>GAAP</strong>-<strong>FER</strong>-Wert<br />

> steuerlicher Wert<br />

<strong>Ausweis</strong> passiver<br />

latenter Steuern<br />

Latente Steuern<br />

Passivposten (Liabilities)<br />

Swiss-<strong>GAAP</strong>-<strong>FER</strong>-Wert<br />

> steuerlicher Wert<br />

<strong>Ausweis</strong> aktiver<br />

latenter Steuern<br />

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>STEUERN</strong><br />

Swiss-<strong>GAAP</strong>-<strong>FER</strong>-Wert<br />

< steuerlicher Wert<br />

<strong>Ausweis</strong> passiver<br />

latenter Steuern<br />

DER SCHWEIZER TREUHÄNDER 2008 | 5


<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>STEUERN</strong><br />

Abbildung 3: BILANZORIENTIERTE ALLES<br />

UMFASSENDE VERBINDLICHKEITSMETHODE<br />

Bilanzorientiert (Balance sheet method)<br />

Basis für die Ermittlung <strong>der</strong> latenten Steuern sind die zeitlich<br />

befristeten Differenzen (temporary differences) zwischen den<br />

einzelnen Positionen <strong>der</strong> Steuerbilanz <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bilanz nach<br />

Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong>. Sie entstehen somit aus einer bilanzorientierten<br />

Betrachtungsweise. Die Erfolgsrechnung wird nicht als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Ermittlung latenter Steuern verwendet.<br />

Alles umfassend (Comprehensive method)<br />

Die jährliche Abgrenzung <strong>der</strong> latenten Ertragssteuern berücksichtigt<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich alle zukünftigen ertragssteuerlichen<br />

Auswirkungen.<br />

Verbindlichkeitsmethode (Liability method)<br />

Die Berechnung <strong>der</strong> jährlich abzugrenzenden latenten Ertragssteuern<br />

erfolgt aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> massgebenden Steuersätze. Massgebend<br />

sind die tatsächlich zu erwartenden o<strong>der</strong> – sofern diese<br />

nicht bekannt sind – die im Zeitpunkt <strong>der</strong> Bilanzierung gültigen<br />

Steuersätze.<br />

muss aber mit dem zukünftigen, angekündigten Steuersatz<br />

erfolgen, sofern eine Steuersatzän<strong>der</strong>ung faktisch bereits<br />

5 | 2008 DER SCHWEIZER TREUHÄNDER<br />

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

beschlossen ist. Latente Steuern sind nicht abzuzinsen. An<br />

jedem Bilanzstichtag ist die Werthaltigkeit latenter Steuerguthaben<br />

zu überprüfen. Die Angabepflichten für latente<br />

Steuern im Anhang eines IFRS-Abschlusses sind in IAS 12<br />

ausführlich geregelt.<br />

Im Unterschied dazu sind die Vorschriften zur Behandlung<br />

<strong>der</strong> Steuern in Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> generell weniger<br />

strikt. So schreibt Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> lediglich vor, dass<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>der</strong> tatsächlich zu erwartende Steuersatz je<br />

Steuersubjekt anzuwenden ist. Sofern dieser unbekannt ist,<br />

sind die im Zeitpunkt gültigen Steuersätze zu verwenden.<br />

Ebenso wenig enthält Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> ein explizites Verbot<br />

betreffend die Diskontierung latenter Steuern. Ferner<br />

muss nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> per Jahresabschluss auch nicht<br />

explizit ein Werthaltigkeitstest latenter Steuerguthaben erfolgen.<br />

2.3 Behandlung <strong>der</strong> Steuern nach US <strong>GAAP</strong> [3]. SFAS 109<br />

«Accounting for Income Taxes» regelt die Bilanzierung latenter<br />

Steuern nach US <strong>GAAP</strong>. Die Gr<strong>und</strong>züge <strong>und</strong> die Bewertung<br />

von latenten Steuern sind vergleichbar mit IAS 12, jedoch<br />

etwas ausführlicher <strong>und</strong> strikter ausgestaltet. Im folgenden<br />

soll kurz auf einige wichtige Unterschiede zwischen IFRS <strong>und</strong><br />

US <strong>GAAP</strong>, respektive Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> hingewiesen werden.<br />

369


<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

é Latente Steuern aus Verlustvorträgen: Unterschiede ergeben<br />

sich beispielsweise bei <strong>der</strong> Aktivierung von steuerlichen Verlustvorträgen.<br />

Während bei IFRS eine noch nicht genutzte<br />

Steuergutschrift in dem Umfang zu bilanzieren ist, in dem<br />

es wahrscheinlich ist, dass zukünftiger zu versteuern<strong>der</strong><br />

Ertrag zur Verfügung stehen wird (other convincing evidence),<br />

kennt US <strong>GAAP</strong> das «Cumulative Loss Position»-<br />

Prinzip. Eine Aktivierung von Verlustvorträgen ist demzu-<br />

«Bei Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> handelt<br />

es sich um einen gelungenen, einfachen<br />

<strong>und</strong> leicht verständlichen Standard.»<br />

folge faktisch ausgeschlossen, wenn während einer Zeitspanne<br />

von drei Jahren Verluste erzielt wurden. Für die<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit zukünftiger Gewinnerzielung<br />

können unter IFRS die Erläuterungen im Geschäftsbericht<br />

u. a. ein Nachweis dafür geben, wie <strong>der</strong> Ermessensspielraum<br />

genutzt wird. Im Vergleich zu den relativ strengen<br />

Aktivierungsvorschriften für latente Steuern aus Verlustvorträgen<br />

unter US <strong>GAAP</strong>, <strong>und</strong> <strong>der</strong> etwas grosszügigeren IFRS-<br />

Regelung gibt Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> in dieser Hinsicht grössere<br />

Spielräume. Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> schreibt lediglich vor, dass<br />

steuerliche Verlustvorträge nur dann bilanziert werden,<br />

wenn wahrscheinlich ist, dass sie in Zukunft durch genügend<br />

steuerliche Gewinne realisiert werden können. Wie in Ziff. 1.5<br />

erwähnt, verlangt Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> in diesem Zusammenhang<br />

ausserdem, für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge<br />

im Anhang zur Jahresrechnung einen latenten<br />

Steueranspruch offenzulegen. é Bewertung nach US <strong>GAAP</strong>: Die<br />

Bewertung latenter Steuern erfolgt nach dem aktuellen bzw.<br />

dem bereits gesetzlich verankerten zukünftigen Steuer satz.<br />

Gemäss US <strong>GAAP</strong> sind Steuersatzän<strong>der</strong>ungen zu berücksichtigen,<br />

sofern im Gesetzgebungsprozess keine weiteren Zu-<br />

stimmungen mehr notwendig sind, d. h. wenn die Steuersatzän<strong>der</strong>ungen<br />

formell in Kraft gesetzt wurden. Im Gegensatz<br />

zu US <strong>GAAP</strong> berücksichtigt IFRS Steuersatzän<strong>der</strong>ungen,<br />

sobald diese beschlossen sind auch wenn die formelle Inkraftsetzung<br />

noch ausstehend ist. Dabei werden die Steuersätze<br />

verwendet, die <strong>zum</strong> Bilanzstichtag gültig o<strong>der</strong> angekündigt<br />

sind. Eine Diskontierung <strong>der</strong> latenten Steuern ist auch bei<br />

langfristigen Abgrenzungen nicht vorgesehen. Die Werthaltigkeit<br />

<strong>der</strong> latenten Steuern muss nach US <strong>GAAP</strong> jedoch nur<br />

periodisch überprüft werden. é <strong>Ausweis</strong> latenter Steuern: Nach<br />

IFRS besteht gr<strong>und</strong>sätzlich ein Saldierungsverbot für aktive<br />

<strong>und</strong> passive latente Steuern von verschiedenen Steuersubjekten.<br />

Eine Saldierungspflicht ist aber beispielsweise gegeben,<br />

wenn sich die latenten Steueransprüche <strong>und</strong> die latenten<br />

Steuerschulden auf Ertragssteuern beziehen, die von <strong>der</strong>selben<br />

Steuerbehörde erhoben werden. Nach US <strong>GAAP</strong> wird<br />

beim <strong>Ausweis</strong> latenter Steuern im Gegensatz zu IFRS <strong>und</strong><br />

Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> zwischen kurz- <strong>und</strong> langfristigen Positionen<br />

unterschieden. Entsprechend ist eine Saldierung nur<br />

entwe<strong>der</strong> von kurzfristigen aktiven mit kurzfristigen passiven<br />

latenten Steuern o<strong>der</strong> von langfristigen aktiven mit<br />

langfristigen passiven latenten Steuern desselben Steuersubjektes<br />

vorgesehen. Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> äussert sich <strong>zum</strong> Thema<br />

des <strong>Ausweis</strong>es von latenten Steuern da hingehend, dass aktive<br />

<strong>und</strong> passive Ertragssteuern nur saldiert werden können,<br />

soweit sie das gleiche Steuersubjekt betreffen.<br />

3. FAZIT<br />

Zusammenfassend bestehen zwischen den <strong>Empfehlung</strong>en<br />

von Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>und</strong> den Vorschriften gemäss IAS 12<br />

sowie SFAS 109 zwar Unterschiede, materiell wurden jedoch<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich die gleichen Weichen gestellt. Die grösste Differenz<br />

liegt wohl in den beschränkten Offenlegungsvorschriften<br />

von Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong>. Im weiteren handelt es sich<br />

bei Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>und</strong> somit auch bei Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong><br />

neben IFRS um einen «principle based standard» im Gegen-<br />

Abbildung 4: KOMPENSATORISCHER EFFEKT ZWISCHEN LAUFENDEN UND LATENTEN <strong>STEUERN</strong><br />

Abschluss per 31. 12. (in TCHF) Jahr y Jahr y+1 Jahr y+2 Jahr y+3 Jahr y+4 Jahr y+5<br />

Anschaffungskosten 1000<br />

Steuerliche Abschreibung 400 240 144 86 52 78<br />

Abschreibung nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> 200 200 200 200 200 0<br />

Steuerbilanzwert 600 360 216 130 78 0<br />

Bilanzwert nach Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> 800 600 400 200 0 0<br />

Zeitliche Differenz 200 240 184 70 –78 0<br />

latente Steueraktiven 0 0 0 0 19 0<br />

latente Steuerpassiven 50 60 46 18 0 0<br />

latenter Steueraufwand 50 10 0 0 0 19<br />

latenter Steuerertrag 0 0 14 28 37 0<br />

laufen<strong>der</strong> Steueraufwand 400 440 464 478 487 481<br />

Total Steueraufwand 450 450 450 450 450 500*<br />

370<br />

*Der Steueraufwand ist im Vergleich zu den Vorjahren um 50 höher, weil die Abschreibungen von 200 entfallen.<br />

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>STEUERN</strong><br />

DER SCHWEIZER TREUHÄNDER 2008 | 5


<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> <strong>STEUERN</strong><br />

satz <strong>zum</strong> «rules based standard» womit die sehr detaillierten<br />

Standards von US <strong>GAAP</strong> gemeint sind. In bestimmten Bereichen<br />

wurden bewusst Wahlmöglichkeiten gewährt, während<br />

IAS 12 respektive SFAS 109 striktere Regeln vorschreiben.<br />

Trotzdem handelt es sich unseres Erachtens bei Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>11</strong> um einen gelungenen, einfachen <strong>und</strong> leicht verständlichen<br />

Standard. Vergleichsweise dazu bestehen IFRS<br />

Anmerkungen: 1) Weber Rolf H., 1987. Bedeutung,<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen <strong>der</strong> Selbstregulierung.<br />

<strong>Empfehlung</strong>en zur Rechnungslegung<br />

<strong>und</strong> zur Revision, 75, S. 21 ff. 2) Vgl. dazu auch<br />

Hayn S., Wal<strong>der</strong>see G.-G., 2003. IFRS/US <strong>GAAP</strong>/<br />

HGB im Vergleich – Synoptische Darstellung für<br />

den Einzel- <strong>und</strong> Konzernabschluss. Schäffer-Poeschel<br />

Verlag, Stuttgart. S. 194 ff. 3) Vgl. dazu ebd.<br />

Literatur: Ñ Cotting René, 2000. Rechnungslegung<br />

von latenten Ertragsteuern im Konzernab-<br />

La Swiss <strong>GAAP</strong> RPC <strong>11</strong> contient des recommandations<br />

et des explications relatives<br />

à la présentation et à la publication des<br />

impôts courants et des impôts différés<br />

sur les bénéfices. Comparées aux dispositions<br />

des normes comptables internationales<br />

consacrées au même thème<br />

(IAS 12 et SFAS 109), celles de cette norme<br />

sont concises et compréhensibles.<br />

La Swiss <strong>GAAP</strong> RPC <strong>11</strong> remaniée ne fait<br />

pas partie des RPC fondamentales; elle<br />

se distingue des versions précédentes<br />

par sa subdivision en impôts courants,<br />

impôts différés et publication. Les impôts<br />

courants concernent les impôts sur<br />

le bénéfice imposable ordinaire selon le<br />

droit fiscal national. C’est pourquoi des<br />

impôts résultant d’écarts entre le bilan<br />

commercial et le bilan fiscal figurent<br />

sous la rubrique des impôts courants.<br />

Les autres taxes et redevances publiques<br />

n’en font pas partie. La charge courante<br />

relative aux impôts sur les bénéfices,<br />

calculée selon le taux effectif d’impôt,<br />

doit être indiquée dans les comptes<br />

annuels. Les engagements liés aux impôts<br />

courants sur les bénéfices seront portés<br />

au bilan soit dans les comptes de régularisation<br />

passif, soit dans les autres dettes<br />

à court terme.<br />

Les impôts différés proviennent du fait<br />

que l’établissement des états financiers<br />

selon les Swiss <strong>GAAP</strong> RPC se base sur une<br />

5 | 2008 DER SCHWEIZER TREUHÄNDER<br />

schluss nach einem True-and-fair-View, Schriftenreihe<br />

<strong>der</strong> Treuhand-Kammer, Band 168. Ñ Hinze<br />

Christian, Von <strong>FER</strong> zu IAS/IFRS – Nach dem Aus<br />

von Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> für kotierte Unternehmen,<br />

ST 2003/4, S. 253 ff. Ñ IAS 12. Ñ Kuhn S., Röthlisberger<br />

R., Niggli S., Management <strong>der</strong> effektiven<br />

Konzernsteuerbelastung, ST 2003/8, S. 636 ff.<br />

Ñ Meyer Conrad, Rechnungslegung für kleine<br />

<strong>und</strong> mittelgrosse Organisationen – Neues Konzept<br />

für Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong>, ST 2007/1–2, S. 56 ff. Ñ Hayn<br />

RÉSUMÉ<br />

Swiss <strong>GAAP</strong> RPC <strong>11</strong> – Impôts<br />

approche économique et non une approche<br />

fiscale. Des différences peuvent<br />

donc découler du respect des principes<br />

comptables selon les Swiss <strong>GAAP</strong> RPC<br />

plutôt que des principes fiscaux pour<br />

l’évaluation des postes du bilan. On parle<br />

dans ce cas également de différences temporaires.<br />

Les répercussions fiscales d’une<br />

transaction doivent être prises en compte<br />

dans les comptes établis selon les Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> RPC dans la même période que<br />

celle de la transaction, même si les impôts<br />

sur le bénéfice ne sont effectivement dus<br />

qu’au cours d’un exercice futur.<br />

Les impôts différés représentent des<br />

impôts transitoires, sans effet sur la trésorerie,<br />

qui se compensent avec le temps.<br />

Pour des différences qui ne se compensent<br />

pas avec le temps (différences permanentes),<br />

les impôts différés ne sont<br />

pas pris en compte. La délimitation annuelle<br />

des impôts différés se base sur une<br />

approche orientée bilan (Balance sheet<br />

method) et englobe tout impact fiscal<br />

futur (Comprehensive method). Les impôts<br />

différés passifs sur les bénéfices doivent<br />

être indiqués séparément dans les<br />

provisions pour impôts et les impôts différés<br />

actifs doivent figurer séparément<br />

sous les immobilisations financières. La<br />

charge d’impôts différés sur les bénéfices<br />

découle de la variation périodique<br />

et doit apparaître séparément dans le<br />

<strong>SWISS</strong> <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong><br />

<strong>und</strong> US <strong>GAAP</strong> aus komplizierten, ziemlich umfangreichen<br />

Regelungen, die teilweise schwierig zu verstehen sind. Dies<br />

ist mitunter sicher auch ein Gr<strong>und</strong>, warum ein KMU eher<br />

Swiss <strong>GAAP</strong> <strong>FER</strong> <strong>und</strong> nicht IFRS o<strong>der</strong> US <strong>GAAP</strong> anwendet.<br />

Ob an dieser Tatsache <strong>der</strong> neue IFRS für KMU etwas än<strong>der</strong>n<br />

wird, bleibt abzuwarten. n<br />

S., Wal<strong>der</strong>see G.-G., 2003, IFRS/US <strong>GAAP</strong>/HGB<br />

im Vergleich – Synoptische Darstellung für den<br />

Einzel- <strong>und</strong> Konzernabschluss. Schäffer-Poeschel<br />

Verlag, Stuttgart. Ñ SFAS 109. Ñ Swiss <strong>GAAP</strong><br />

<strong>FER</strong> <strong>11</strong>. Ñ Weber Rolf. H., 1987, Bedeutung, Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Grenzen <strong>der</strong> Selbstregulierung,<br />

<strong>Empfehlung</strong>en zur Rechnungslegung <strong>und</strong> zur<br />

Revision.<br />

compte de résultat. Les impôts différés<br />

actifs liés à des différences temporaires,<br />

ainsi qu’à des pertes fiscales reportées<br />

ne peuvent être portés au bilan que lorsqu’il<br />

est probable qu’ils pourront être<br />

réalisés dans le futur par l’existence de<br />

bénéfices imposables suffisants. La compensation<br />

d’impôts différés actifs et passifs<br />

n’est possible que dans la mesure où<br />

ils concernent la même entité fiscale.<br />

La Swiss <strong>GAAP</strong> RPC ne contient qu’une<br />

disposition relative à la publication; une<br />

prétention fiscale différée pour perte fiscale<br />

reportée et non encore utilisée doit<br />

être publiée dans l’annexe aux comptes<br />

annuels.<br />

La Swiss <strong>GAAP</strong> RPC <strong>11</strong> poursuit en<br />

principe les mêmes buts que les normes<br />

IAS 12 et SFAS 109. De nombreux thèmes<br />

n’y sont toutefois pas traités ou ne<br />

le sont que sommairement, comparé aux<br />

normes comptables internationales. La<br />

différence de traitement se traduit également<br />

dans le nombre de pages des normes<br />

comptables concernées. Alors que<br />

la SFAS 109 traite le thème des impôts en<br />

260 pages et l’IAS en 70 pages, la Swiss<br />

<strong>GAAP</strong> RPC <strong>11</strong> se contente de trois pages.<br />

Malgré cela, les auteurs sont de l’avis que<br />

la Swiss <strong>GAAP</strong> RPC <strong>11</strong> est une norme<br />

réussie, simple et compréhensible.<br />

HS/MB/AFB<br />

371

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!