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BERICHT der FRAUENBEAUFTRAGTEN Juli 2006 - Dezember 2008

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<strong>BERICHT</strong><br />

<strong>der</strong><br />

<strong>FRAUENBEAUFTRAGTEN</strong><br />

<strong>Juli</strong> <strong>2006</strong> - <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>


Herausgeberin: Frauenbeauftragte <strong>der</strong> Stadt Esslingen<br />

Marktplatz 16<br />

73728 Esslingen<br />

Tel.: +49 (0) 711 3512-2993<br />

Fax: +49 (0) 711 3512-2971<br />

E-Mail: beate.latendorf@esslingen.de


SCHWERPUNKTE IM <strong>BERICHT</strong>SZEITRAUM<br />

Partizipation<br />

- Plakat- und Postkartenaktion „Die Chancen stehen gut“<br />

- Frauenwochen 2007<br />

- Projekt „Unsere Stadt braucht Frauen“<br />

Beruf<br />

- Frauenför<strong>der</strong>plan für die Stadtverwaltung<br />

- Fortbildungen für Mitarbeiterinnen<br />

- Angebot für Existenzgrün<strong>der</strong>innen<br />

- Frauenwirtschaftstage<br />

- Frauenwochen <strong>2008</strong><br />

- Girl’s Day<br />

- Neue Wege für Jungs<br />

Netzwerk-Arbeit<br />

- Frauenrat Esslingen<br />

- Interfraktioneller Treff mit Stadträtinnen<br />

- Arbeitskreis Arbeit mit Mädchen<br />

- ffortissimo – Frauen in Führung<br />

- Arbeitskreis Migrantinnen<br />

- Connectworxx Unternehmerinnen Region Esslingen<br />

- Frauengeschichtswerkstatt<br />

- Beauftragte für Chancengleichheit an Esslinger Schulen<br />

- Hausgemeinschaft für Frauen<br />

- Arbeitskreis allein Erziehende<br />

- Patenschaften zwischen den Generationen<br />

- Selbsthilfegruppen<br />

- Arbeitskreis Sicherheit im öffentlichen Raum<br />

- Run<strong>der</strong> Tisch häusliche Gewalt<br />

BERATUNG UND INFORMATION<br />

- Anlaufstelle für Bürgerinnen<br />

- Beratung von Mitarbeiterinnen<br />

- Veröffentlichungen<br />

- Veranstaltungen<br />

- Arbeit in Gremien<br />

AUSBLICK<br />

– Zukünftige Aktivitäten<br />

1


Frauen-Netzwerk Esslingen<br />

Connectworxx<br />

Unternehmerinnen<br />

Region Esslingen<br />

Frauenrat Esslingen<br />

48 Organisationen<br />

Interfraktioneller Treff<br />

mit Stadträtinnen<br />

ffortissimo – Frauen in<br />

Führungspositionen<br />

Patenschaften<br />

zwischen den<br />

Generationen – PAGE<br />

Frauengeschichtswerkstatt<br />

Frauenbüro<br />

<strong>der</strong> Stadt Esslingen<br />

Initiatorin, Organisation, Leitung<br />

Treff<br />

Kommunalpolitik<br />

Arbeitskreis<br />

Arbeit mit Mädchen<br />

Arbeitskreis<br />

allein Erziehende<br />

Treffs für allein<br />

Erziehende<br />

Arbeitskreis<br />

Migrantinnen<br />

Internationaler<br />

Frauentreff<br />

Hausgemeinschaft für<br />

Frauen<br />

Selbsthilfegruppen


PARTIZIPATION<br />

Plakat- und Postkartenaktion „Die Chancen stehen gut“<br />

Zum Europäischen Jahr <strong>der</strong> Chancengleichheit 2007 starteten die Frauenbeauftragten in Baden-Württemberg<br />

eine Plakat- und Postkartenaktion, die dieses Thema beleuchtet und in humorvoller<br />

Weise aufzeigt, dass mit <strong>der</strong> formal-juristischen Gleichstellung noch keine tatsächliche<br />

Chancengleichheit hergestellt ist. Die tägliche Arbeit in den Kommunen zeigt, dass unmittelbare<br />

und mittelbare Benachteiligungen noch immer nicht überwunden sind. Dieses zu dokumentieren<br />

und eine Zwischenbilanz zu ziehen, war das Ziel <strong>der</strong> Aktion. Die Kampagne, die<br />

den Titel trägt „Die Chancen stehen gut“, will nicht wie gewohnt die For<strong>der</strong>ungen und Versäumnisse<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt sehen, son<strong>der</strong>n das bislang Erreichte – mit leichtem<br />

Schmunzeln freilich – gewürdigt wissen. Denn so richtig weit ist die Chancengleichheit in Baden-Württemberg<br />

und in Deutschland insgesamt noch nicht gediehen, aber: die Chancen stehen<br />

gut.<br />

Diese entlastende und zuversichtliche Botschaft stammt aus den Berechnungen <strong>der</strong> Vereinten<br />

Nationen, dass bei gleich bleibendem Tempo echte Gleichstellung erst im Jahr 2490 erreicht<br />

wird. Somit bleiben immerhin noch satte 480 Jahre Zeit für Programme und Maßnahmen. Die<br />

Postkarten und Plakate loben denn auch, dass die größten Unternehmen zunehmend weibliche<br />

Kompetenz entdecken, aktuell arbeitet nun immerhin schon eine Vorstandsfrau unter 200<br />

Männern. Es wird weiter anerkannt, dass doch bereits knapp 5 % aller Väter Erziehungszeit<br />

nehmen. Es wird gewürdigt, dass seit <strong>der</strong> Einführung des Stimm- und Wahlrechts <strong>der</strong> Frauen<br />

vor 90 Jahren immerhin durchschnittlich knapp 20 % Frauen in Baden-Württembergs Parlamenten<br />

sitzen. Auch die Tatsache, dass Frau M. und Herr B. beide von 8 – 18 Uhr im Verkauf<br />

arbeiten, sie 1.865 Euro verdient, er nur noch knapp eintausend Euro mehr, wird nüchtern<br />

festgehalten.<br />

Die Plakat- und Postkartenaktion wurde in Esslingen in <strong>der</strong> Stadtbücherei gezeigt und erregte<br />

viel Aufmerksamkeit und auch Anerkennung, weil nicht mit erhobenem Zeigefinger das Thema<br />

Chancengleichheit thematisiert wurde, son<strong>der</strong>n die Ironie <strong>der</strong> Botschaften in Bild und Text bei<br />

den Betrachterinnen und Betrachtern ankam.<br />

Frauenwochen 2007<br />

Die Esslinger Frauenwochen 2007 standen unter dem Thema „Herausfor<strong>der</strong>ung - Frauenleben<br />

im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t“. Die gesellschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen wurden durch vielfältige Veranstaltungen<br />

in den Fokus genommen und regten dazu an, darüber nachzudenken, wie die<br />

Situation <strong>der</strong> Frauen zukünftig aussehen wird. Verän<strong>der</strong>ungen laufen in unserer Zeit rasanter<br />

ab wie früher und ein Frauenleben heute unterscheidet sich deutlich von dem vor 50 Jahren.<br />

Frauen definieren sich in unserer Zeit verstärkt über den Beruf, leben aber gleichzeitig in <strong>der</strong><br />

Spannung, Familie und Beruf miteinan<strong>der</strong> zu vereinbaren.<br />

Auch bei den beruflichen Möglichkeiten gibt es noch Nachholbedarf, denn trotzdem die Mädchen<br />

die besseren Bildungsabschlüsse haben, entscheiden sie sich immer noch für die so genannten<br />

Frauenberufe, verdienen weniger als die Männer und erleben die „gläserne Decke“,<br />

2


wenn es um den Aufstieg in Führungspositionen geht. Ebenso gibt es noch einen Nachholbedarf<br />

bei <strong>der</strong> Partizipation <strong>der</strong> Frauen in <strong>der</strong> Politik.<br />

Diese Themen wurden vom 8. – 22. März 2007 in 29 Veranstaltungen angesprochen und durch<br />

die bereits erwähnte Plakat- und Postkartenaktion „Die Chancen stehen gut“ ergänzt.<br />

Projekt „Unsere Stadt braucht Frauen“<br />

Gemeinsam mit dem Netzwerk <strong>der</strong> Stadträtinnen im Gemein<strong>der</strong>at, <strong>der</strong> Landeszentrale für Politische<br />

Bildung und <strong>der</strong> Volkshochschule wurde in <strong>2008</strong> die Aktion „Unsere Stadt braucht Frauen“<br />

gestartet, um Frauen verstärkt für Politik zu interessieren und sie als Kandidatinnen für die<br />

Kommunalwahl 2009 zu gewinnen.<br />

Derzeit sind 21 % <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>äte in Baden-Württemberg weiblich. Das ist ein deutlich geringerer<br />

Anteil als in den Parlamenten in Bund und Län<strong>der</strong>n. In Esslingen sind zur Zeit 12 von<br />

40 Mitglie<strong>der</strong>n im Gemein<strong>der</strong>at Frauen. Dieser Anteil – so die Meinung <strong>der</strong> Veranstalterinnen<br />

– muss bei <strong>der</strong> Kommunalwahl 2009 gesteigert werden.<br />

In einer Auftaktveranstaltung im Bürgersaal des Alten Rathauses motivierte Christine Herfel<br />

mit ihrem Vortrag „Lust auf Politik“ die anwesenden 80 Frauen und vermittelte, dass sie durch<br />

ihre aktive Beteiligung die Politik verän<strong>der</strong>n können.<br />

In einer Talkrunde, mo<strong>der</strong>iert von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten, standen vier Stadträtinnen Rede<br />

und Antwort, wie ein kommunales Mandat ihren Alltag verän<strong>der</strong>t hat und was sie motiviert,<br />

als Gemein<strong>der</strong>ätin tätig zu sein.<br />

Danach wurde das Seminar „Lust auf Politik“, das von Oktober – <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong> stattfand,<br />

vorgestellt. An acht Abenden wurden die Themen Partizipation in Theorie und Praxis, Rhetorik,<br />

Strukturen auf kommunalen Ebene, Öffentlichkeitsarbeit, Migration, Bildung und Betreuung,<br />

Demografische Entwicklung und eine Einführung in das Haushaltsrecht vermittelt. Von den<br />

acht Referentinnen und Referenten kamen sechs aus <strong>der</strong> Stadtverwaltung Esslingen, wodurch<br />

gewährleistet war, dass die Themen praktisch an <strong>der</strong> Kommunalpolitik in Esslingen orientiert<br />

waren. An dem Seminar nahmen 27 Frauen teil. Außerdem wurde eine Gemein<strong>der</strong>atssitzung<br />

besucht, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Haushalt 2009 auf <strong>der</strong> Tagesordnung war. Die Teilnehmerinnen bekamen so<br />

auch einen ganz praktischen Einblick in die Arbeit des Gemein<strong>der</strong>ates.<br />

Drei Frauen werden bei <strong>der</strong> Kommunalwahl 2009 kandidieren und die an<strong>der</strong>en Teilnehmerinnen<br />

wollen sich im vorparlamentarischen Raum betätigen, z.B. in Bürgerausschüssen, und evtl.<br />

dann in fünf Jahren zur Kommunalwahl antreten.<br />

Den Wunsch, ein Anschlussprojekt nach Abschluss des Seminars anzubieten, nahm die Frauenbeauftragte<br />

auf und so findet ab 2009 <strong>der</strong> „Treff Kommunalpolitik“ im Alten Rathaus alle<br />

zwei Monate statt. Beim ersten Treffen waren Stadträtinnen dabei und es ist geplant, weitere<br />

Fachfrauen einzuladen, denn durch Vorbildfrauen vermittelt sich den Teilnehmerinnen insbeson<strong>der</strong>e<br />

das jeweilige Tätigkeitsfeld, in dem sie aktiv werden wollen.<br />

3


BERUF<br />

Frauenför<strong>der</strong>plan für die Stadtverwaltung<br />

Die Dienstvereinbarung zwischen dem Gesamtpersonalrat und dem Oberbürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadt Esslingen am Neckar über einen Frauenför<strong>der</strong>plan besteht inzwischen 10 Jahre. Ziel des<br />

Frauenför<strong>der</strong>plans ist die Umsetzung des Gleichberechtigungsgrundsatzes in <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

Esslingen in Erfüllung des Verfassungsauftrages nach Artikel 3 Abs. 2 GG und dem Gesetz<br />

zur Verwirklichung <strong>der</strong> Chancengleichheit von Frauen und Männern des Landes Baden-<br />

Württemberg, das die Kommunen in § 24 auffor<strong>der</strong>t, Chancengleichheitspläne zu erstellen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e soll eine gezielte berufliche För<strong>der</strong>ung von Frauen im Hinblick auf die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Aufstiegsbedingungen erfolgen sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für<br />

Frauen und Männer geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Besetzung von Stellen in Bereichen, in denen Frauen geringer repräsentiert sind, wurde<br />

in die Stellenausschreibung folgen<strong>der</strong> Zusatz aufgenommen: „Die Stadt Esslingen am Neckar<br />

betreibt eine aktive Gleichstellungspolitik; wir sind deshalb beson<strong>der</strong>s an Bewerbungen entsprechend<br />

qualifizierter Frauen interessiert“.<br />

Dieser Zusatz wurde nach Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)<br />

gestrichen, da Kommentatoren die Empfehlung gaben, aus Gründen <strong>der</strong> Rechtssicherheit auf<br />

geschlechtsspezifische Formulierungen zu verzichten. Nachdem die anfangs befürchtete Flut<br />

von arbeitsgerichtlichen Verfahren auch in an<strong>der</strong>en Verwaltungen ausgeblieben ist, wird ab<br />

sofort auf Anregung <strong>der</strong> Frauenbeauftragten bei Ausschreibungen von Stellen ab EG11/A11<br />

<strong>der</strong> Zusatz „Die Stadt Esslingen verfolgt offensiv das Ziel <strong>der</strong> beruflichen Chancengleichheit<br />

von Frauen und Männern“ aufgenommen, um evtl. vorhandene „Bewerbungshemmungen“ bei<br />

Frauen zu beseitigen. Dieser Zusatz wurde auch mit dem Rechtsamt abgestimmt.<br />

Die Statistik des Haupt- und Personalamtes im Anhang (Stichtag 31.12.<strong>2008</strong>) zeigt folgende<br />

Verän<strong>der</strong>ungen:<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Frauen bei <strong>der</strong> Stadt Esslingen ist auf 60 % aller Beschäftigten in <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

und den Eigenbetrieben gestiegen. Allerdings reduziert sich die Frauenquote deutlich<br />

mit steigen<strong>der</strong> Vergütungs-/Besoldungsgruppe. So sind 75 % <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kernverwaltung beschäftigten<br />

Frauen im gering verdienenden Segment bis EG 8 angestellt. Waren vor 10 Jahren<br />

noch 4,3 % <strong>der</strong> Frauen ab EG 10 eingruppiert, sind es heute 8,2 %. Bei den Männern erhöhte<br />

sich im gleichen Zeitraum <strong>der</strong> Anteil um 15,2 %. Bei den Beamtinnen stieg <strong>der</strong> Anteil im höheren<br />

Dienst von 2,1 % auf 4 %; bei den Männern von 28,2 % auf 35,5 %. (Anlage 2, 3 und 7)<br />

Dieser Trend spiegelt sich auch bei <strong>der</strong> Besetzung von Führungspositionen sowohl in <strong>der</strong> Kernverwaltung<br />

als auch in den Eigenbetrieben wi<strong>der</strong>. Auf <strong>der</strong> Sachgebietsleiterebene sind es noch<br />

62 % Frauen, auf <strong>der</strong> Abteilungsleitungsebene 21 % und auf <strong>der</strong> Amtsleitungsebene nur 18 %,<br />

wobei die Frauen eher kleinere Ämter mit Son<strong>der</strong>aufgaben leiten. Ämter/Betriebe mit bedeuten<strong>der</strong><br />

Führungsspanne sind mit einer Ausnahme, bei <strong>der</strong> es eine doppelte Führungsspitze gibt,<br />

bisher den Männern vorbehalten.<br />

In <strong>der</strong> Kernverwaltung ist <strong>der</strong> Frauenanteil mit 70 % deutlich höher als in den Eigenbetrieben<br />

(SGE, SBE, SVE, VHS und Wirtschaftshilfe) mit 32 % .<br />

4


Beim Beschäftigungsumfang wird nach wie vor von Frauen Teilzeit deutlich mehr nachgefragt.<br />

(siehe Anlage 4) Durch die gezielte Ansprache und intensive Kontaktpflege des Personalservices<br />

steigen allerdings immer mehr Frauen schon während ihrer Freistellung durch Elternzeit<br />

in den letzten Jahren mit geringem Teilzeitumfang wie<strong>der</strong> in den Beruf ein.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden erstmalig Leistungsprämien entsprechend <strong>der</strong> Zielvereinbarung<br />

nach § 18 TVöD ausgezahlt. Wie aus <strong>der</strong> Statistik (Anlage 5) zu ersehen ist, schnitten bei <strong>der</strong><br />

Beurteilung <strong>der</strong> Beschäftigten durch Vorgesetzte die Frauen in allen Entgeltgruppen im Durchschnitt<br />

deutlich besser ab als die Männer.<br />

Bei den Ausbildungsverhältnissen ist das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Auszubildenden<br />

mit 43 : 15 nahezu unverän<strong>der</strong>t, wobei nach wie vor Frauen in den technischen Bereichen<br />

kaum vertreten sind. (Anlage 6)<br />

Fortbildungen für Mitarbeiterinnen<br />

Im Rahmen des jährlichen Fortbildungsangebotes <strong>der</strong> Stadtverwaltung werden von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten<br />

spezifische Seminare für die Mitarbeiterinnen konzipiert und angeboten. Die<br />

Themen <strong>der</strong> Fortbildungen ergeben sich zum einen aus den Bedürfnissen <strong>der</strong> Kolleginnen, die<br />

an mich herangetragen werden und zum an<strong>der</strong>en orientieren sie sich an den betrieblichen<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Stadtverwaltung.<br />

Im Berichtszeitraum wurden folgende Seminare für die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

angeboten:<br />

- Selbstbewusst wie<strong>der</strong> einsteigen (für Frauen in <strong>der</strong> Elternzeit)<br />

- Stärken entfalten – Ressourcen entdecken<br />

- Effektive Zusammenarbeit<br />

- Lust statt Frust – Gezielt Ressourcen für den Arbeitsalltag entdecken<br />

- Konfliktmanagement-Strategien für Frauen<br />

- Rhetorik – Körpersprache – Stimme<br />

- Kluge Entscheidungen treffen<br />

- Positive Selbstdarstellung<br />

- Zeit- und Selbstmanagement<br />

- Keine Angst vor Kritik<br />

Die Rückmeldungen <strong>der</strong> Kolleginnen sind sehr positiv, da die Themen die Bedürfnisse <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen<br />

treffen und es uns immer wie<strong>der</strong> gelingt, gute Referentinnen zu verpflichten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e für die in Teilzeit beschäftigten Mitarbeiterinnen wird Kin<strong>der</strong>betreuung angeboten,<br />

um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen.<br />

5


Angebot für Existenzgrün<strong>der</strong>innen<br />

Durch die steigende Zahl <strong>der</strong> Existenzgründungen von Frauen ergibt sich ein spezifischer Beratungsbedarf<br />

für Grün<strong>der</strong>innen. Die Einschätzung von Fachleuten besagt, dass das Potenzial für<br />

Gründungen von Frauen bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.<br />

Aufgrund dieses Bedarfes bietet die Frauenbeauftragte ein Coaching-Angebot für Grün<strong>der</strong>innen<br />

an, das Frauen über ein halbes Jahr in einer Gruppe von fünf Frauen begleitet. Zwei Fachfrauen<br />

stehen inhaltlich für die Begleitung dieser Grün<strong>der</strong>innen zur Verfügung und vermitteln<br />

ihnen die Themen Marktforschung, -analyse und -strategie, Finanzierung und Kostenrechnung,<br />

Management und Verhandlungsführung, Unternehmenskonzept und Gesamtfinanzierung.<br />

Die Teilnehmerinnen schließen das Coaching mit einem Businessplan ab und sind somit professionell<br />

für die Gründung eines Unternehmens gerüstet. Frauen gründen vorrangig im Dienstleistungsbereich<br />

und setzen in <strong>der</strong> Regel auch weniger Startkapital ein als Männer.<br />

Die „neuen“ Unternehmerinnen werden in einer Veranstaltung im Alten Rathaus Fachleuten<br />

aus Wirtschaft, Banken, Netzwerken und <strong>der</strong> Presse präsentiert.<br />

FrauenWirtschaftsTage<br />

Seit Oktober 2005 finden in Baden-Württemberg – initiiert durch das Wirtschaftsministerium<br />

FrauenWirtschaftsTage statt. In Esslingen hat sich die Frauenbeauftragte gemeinsam mit den<br />

Netzwerken <strong>der</strong> Unternehmerinnen, <strong>der</strong> Führungsfrauen, des Frauenforums im Handwerk und<br />

<strong>der</strong> Hochschule Esslingen daran beteiligt. Mit den FrauenWirtschaftsTagen soll die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Frauen für das Wirtschaftsleben in Baden-Württemberg aufgezeigt werden.<br />

Im Oktober <strong>2006</strong> gelang es, die Autorin und Erfolgstrainerin Sabine Asgodom zu ihrem Vortrag<br />

„Greif nach den Sternen“ nach Esslingen zu holen. Sabine Asgodom ist eine <strong>der</strong> bekanntesten<br />

Management-TrainerInnen im deutschsprachigen Raum und coacht Führungskräfte aus Politik<br />

und Wirtschaft. Sie tritt als Toprednerin auf Kongressen und Veranstaltungen in Deutschland,<br />

<strong>der</strong> Schweiz und in Österreich auf. In ihrem Vortrag im Zentrum Zell machte sie den 480 anwesenden<br />

Frauen Mut, richtig durchzustarten und die eigenen Potentiale auszuschöpfen.<br />

Im Oktober 2007 veranstalteten die efa-Unternehmerinnen gemeinsam mit <strong>der</strong> Frauenbeauftragten<br />

eine Messe im Alten Rathaus unter dem Motto „Esslinger Unternehmerinnen zeigen<br />

Profil“. Die Messe war angereichert mit Workshops und Vorträgen an beiden Messetagen und<br />

wurde sehr gut angenommen.<br />

In <strong>der</strong> Hochschule Esslingen fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen – Führen –<br />

Fortschritt – Wie kommt Frau voran und an die Spitze“ statt, bei <strong>der</strong> auch das Netzwerk <strong>der</strong><br />

Führungsfrauen ffortissimo beteiligt war.<br />

Im Oktober <strong>2008</strong> fand wie<strong>der</strong> eine vernetzte Veranstaltung „Selbstvermarktung wird immer<br />

wichtiger – Wie Frauen auf sich und ihre Leistungen aufmerksam machen“ mit <strong>der</strong> Trainerin<br />

für Rhetorik und Kommunikation Dr. Gudrun Fey statt. Auch dieser Abend in <strong>der</strong> Alten Aula<br />

war sehr gut besucht und 130 Frauen nahmen wertvolle Tipps, wie Frauen sich präsentieren<br />

und Eigenwerbung machen sollen, mit.<br />

6


Frauenwochen <strong>2008</strong><br />

Im März <strong>2008</strong> beschäftigte sich das Programm <strong>der</strong> Esslinger Frauenwochen mit dem Thema<br />

„Wirtschaftsfaktor Frau“ , und zeichnete ein Bild <strong>der</strong> Frauen von <strong>der</strong> Selbständigkeit bis zu<br />

prekären Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Trotz guter Schul- und Ausbildungsabschlüsse ist es eine Tatsache, dass die große Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> Frauen im Vergleich zu Männern weniger verdient. Diese Gerechtigkeitslücke bestimmt<br />

nicht nur den Lebensstandard von Frauen, ob sie z.B. von ihrer Arbeit leben können o<strong>der</strong> in<br />

welchem Maß sie von Altersarmut bedroht sind. Zudem sind Frauen in Berufen mit weniger<br />

Zukunftsaussichten tätig und in Leitungspositionen unterrepräsentiert. Trotzdem machen sich<br />

die Frauen auf, vernetzen sich und positionieren sich am Arbeitsmarkt. Frauen sind zu einem<br />

Wirtschaftsfaktor geworden und auch durch die unentgeltliche Arbeit, die sie zusätzlich leisten,<br />

tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft funktioniert.<br />

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, veranstaltete <strong>der</strong> Frauenrat Esslingen auf dem<br />

Rathausplatz eine viel beachtete Aktion „Frauen rechnen ab!“. Anliegen war, die unentgeltliche<br />

Arbeit von Frauen zu dokumentieren, denn auch diese Leistungen sind ein Wirtschaftsfaktor.<br />

Die unbezahlte Arbeit beträgt das 1,7-fache <strong>der</strong> Erwerbsarbeit. Das bedeutet, 62 % <strong>der</strong><br />

gesamtgesellschaftlichen Arbeit besteht aus Haus-, Familien- und sonstiger „Gratis“-Arbeit.<br />

Um diese unbezahlte Arbeit sichtbar zu machen, hängten über 100 Frauen ihre persönliche<br />

„Rechnung“ für eine Woche mit Arbeiten wie Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Kin<strong>der</strong>betreuung,<br />

Hausaufgabenhilfe etc. an Wäscheleinen auf und addierten die Stunden, die sie<br />

dafür aufwenden. Im Vorfeld hatte <strong>der</strong> Frauenrat recherchiert, wie viel professionelle Dienste<br />

für typische Frauenarbeit pro Stunde bekommen. 8 Euro veranschlagte <strong>der</strong> Frauenrat für ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten entsprechend dem Mindestlohn. Die Summen, die als Lohn für eine<br />

Woche unentgeltliche Arbeit herauskamen, erstaunten viele und dokumentierten, was Frauen<br />

im Alltag so ganz selbstverständlich leisten.<br />

Girl’s Day<br />

Seit 2003 organisiert die Frauenbeauftragte den Girl’s Day, den Mädchenzukunftstag, <strong>der</strong> in<br />

Deutschland und in an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n, aber auch in den USA durchgeführt wird.<br />

Von dort kommt die Idee, die zum Ziel hat, dass Mädchen Einblick in gewerblich-technische<br />

Berufe bekommen, die gute Chancen bieten hinsichtlich Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Mädchen konzentrieren sich bei <strong>der</strong> Berufswahl immer noch auf die so genannten Frauenberufe<br />

im Dienstleistungsbereich, von 400 Ausbildungsberufen auf 15 Berufe. Diese Berufe sind<br />

natürlich für unsere Gesellschaft auch wichtig, doch sind sie nicht gut bezahlt und haben auch<br />

nicht die Anerkennung in <strong>der</strong> Gesellschaft. Es fehlt an weiblichen Vorbil<strong>der</strong>n, die zeigen, dass<br />

Frauen auch im gewerblich-technischen Bereich arbeiten können.<br />

Die technischen Ämter in <strong>der</strong> Stadtverwaltung bieten daher am letzten Donnerstag im April<br />

die Möglichkeit, einen Einblick in Berufe in <strong>der</strong> KFZ-Werkstatt, im Energieanlagenbereich, im<br />

Grünflächenamt, im Stadtmessungsamt, im Forst, im städtischen Baubetrieb und im SGE zu<br />

bekommen und die Arbeitspraxis kennen zu lernen. Der mit großem Engagement von den MitarbeiterInnen<br />

des technischen Dezernats vorbereitete Tag wurde von den Schülerinnen aus<br />

7


Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien ab Klasse 7 sehr gut angenommen und jährlich sind<br />

ca. 50 Mädchen im städtischen Bauhof zu Gast.<br />

Neue Wege für Jungs<br />

Um auch Jungs hinsichtlich <strong>der</strong> Berufsorientierung an<strong>der</strong>e Wege aufzuzeigen, wurde 2007 und<br />

<strong>2008</strong> am letzten Tag im April – parallel zum Girl’s Day – den Jungen mit dem Projekt „Neue<br />

Wege für Jungs“ ein Tag angeboten, an dem sie in Sozial- und Dienstleistungsberufe hineinschnuppern<br />

konnten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen<br />

und Jugend geför<strong>der</strong>t. Nicht nur Mädchen entscheiden sich bei <strong>der</strong> Wahl ihres Ausbildungs-<br />

und Studienplatzes geschlechtstypisch. Jungen beschränken sich diesbezüglich ebenfalls oft.<br />

Ziel des Projekttages ist, dass Jungen an diesem Tag Berufsfel<strong>der</strong> in Sozial-, Pflege- und Erziehungsberufen<br />

erkunden, in denen überwiegend Frauen arbeiten. Dabei geht es um eine Erweiterung<br />

des Berufswahlspektrums von Schülern jenseits geschlechtsstereotyper Einengungen<br />

und <strong>der</strong> Flexibilisierung männlicher Rollenbil<strong>der</strong> in den Lebensvorstellungen von Jungen. Außerdem<br />

ist die Stärkung sozialer Kompetenzen hinsichtlich Team- und Kommunikations- und<br />

Konfliktfähigkeit als wachsende Anfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Arbeitswelt ein Ziel.<br />

In Esslingen hat die Frauenbeauftragte ca. 60 Schüler aus den Klassenstufen 7 – 9 in städtische<br />

und konfessionelle Kin<strong>der</strong>gärten sowie in die städtischen Pflegeheime, in das Geriatrische<br />

Zentrum Kennenburg und in das Klinikum Esslingen vermittelt.<br />

Eine Auswertung wurde mittels Fragebögen an die beteiligten Einrichtungen vorgenommen. Es<br />

gab einen Rücklauf von 85 % und 91 % gaben <strong>der</strong> Aktion die Note sehr gut und gut. 95 %<br />

waren mit <strong>der</strong> Organisation durch das Frauenbüro zufrieden und 95 % waren bereit, im nächsten<br />

Jahr wie<strong>der</strong> mitzumachen. 73 % <strong>der</strong> Einrichtungen fanden das Interesse und die Motivation<br />

<strong>der</strong> Jungen in ihrem Arbeitsbereich sehr groß bzw. groß. Mit <strong>der</strong> Vorbereitung durch die<br />

Schule waren nur 55 % zufrieden. Hier gilt es noch nachzubessern und die Frauenbeauftragte<br />

suchte auch das Gespräch mit den Schulen, u.a. durch einen Besuch in <strong>der</strong> Rektorenkonferenz.<br />

NETZWERK-ARBEIT<br />

Um erfolgreich Ziele erreichen zu können, sind Netzwerke unerlässlich. Allerdings ist die Vernetzung<br />

<strong>der</strong> Akteurinnen nicht Selbstzweck son<strong>der</strong>n dient <strong>der</strong> Erarbeitung von Lösungsansätzen<br />

für gesellschaftlich relevante Themen. Aus den Netzwerken erwachsen Aktionen und Projekte,<br />

die dazu beitragen, dass frauenspezifische Themen wahrgenommen und aktiv an Verbesserungen<br />

im Hinblick auf mehr Geschlechtergerechtigkeit gearbeitet wird.<br />

Das Frauenbüro ist als hauptamtlich besetzte Stelle die Organisationseinheit, die die Netzwerke<br />

steuert und als Dienstleisterin zuständig ist für Einladungen, Beschaffung von Referentinnen<br />

und Durchführung <strong>der</strong> Treffen.<br />

8


Frauenrat Esslingen<br />

Nach einer Umstrukturierung hinsichtlich <strong>der</strong> Mitgliedschaft im Frauenrat Esslingen umfasst<br />

<strong>der</strong> Frauenrat <strong>der</strong>zeit 48 Frauengruppen, Organisationen und Institutionen. Neue Mitglie<strong>der</strong><br />

sind folgende Organisationen:<br />

Agentur für Arbeit – Beauftragte für Chancengleichheit<br />

Frauengeschichtswerkstatt<br />

ADg – Interkulturelles Forum Esslingen<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen – Schwangerenberatung<br />

Heimstatt Esslingen e.V.<br />

WLB Esslingen<br />

Kath. Familienpflege im Dekanat Esslingen-Nürtingen<br />

Amnesty International<br />

Kulturzentrum Dieselstrasse<br />

Kreisdiakonieverband Esslingen – Diak. Bezirksstelle<br />

ProJuFa – Frühe Beratung und Hilfen, Landkreis Esslingen<br />

Verein zur För<strong>der</strong>ung einer sozialen Psychiatrie – ZAK Esslingen<br />

ffortissimo – Frauen in Führung<br />

Interkulturelle Perspektive<br />

Regionalbüro für berufliche Fortbildung Esslingen<br />

Gesamtelternbeirat <strong>der</strong> Esslinger Schulen<br />

Gemeinsam mit dem Frauenbüro werden jährlich die Esslinger Frauenwochen durchgeführt.<br />

Einmal jährlich findet eine Klausurtagung mit einem Schwerpunkt-Thema statt.<br />

Im Berichtszeitraum fand <strong>der</strong> Internet-Auftritt des Frauenrates Esslingen www.Frauenrat-<br />

Esslingen.de statt. In einer Veranstaltung wurde die neue homepage <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Die Internet-Plattform soll interessierte Bürgerinnen und Bürger auf die Arbeit des Frauenrates<br />

aufmerksam machen und dient zugleich als internes Medium zur Vernetzung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Gruppen.<br />

Der Frauenrat glie<strong>der</strong>t sich in folgende Fachbereiche, die sich zwischen den Plenum-Sitzungen<br />

des Frauenrates je nach Bedarf treffen:<br />

- Kin<strong>der</strong> – Bildung – Familien<br />

- Gewalt gegen Frauen und Kin<strong>der</strong><br />

- Frauen und Politik<br />

- Frauen und Arbeit<br />

- Frauen und Kirche<br />

- Frauen – Kultur – Umwelt<br />

Neben <strong>der</strong> Vorbereitung des Internet-Auftritts beschäftigte sich <strong>der</strong> Frauenrat mit folgenden<br />

Themen:<br />

- Gesundheitsreform<br />

- Resolution zur Erhaltung <strong>der</strong> Anlauf- und Beratungsstelle für Essstörungen in Esslingen<br />

- Fortführung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit in Brühl<br />

- Projekt „Sichtwechsel“ des Kreisdiakonieverbandes<br />

- Frauen und Bildung<br />

- Interkulturelles Training<br />

9


- Arbeit des Mehrgenerationen- und Bürgerhauses Pliensauvorstadt<br />

- Auswirkungen <strong>der</strong> Spaltung zwischen islamischer Regierung und Laizismus in <strong>der</strong> Türkei<br />

auf das Leben von Frauen in <strong>der</strong> Türkei und in Esslingen<br />

- Betriebsbesichtigung bei Fa. Bechtle<br />

- Pflegeversicherungsreform und neues Heimgesetz in Baden-Württemberg<br />

- Arbeit des Tauschrings in Esslingen<br />

- Wohnen im Alter<br />

- Projekt Regiogeld in Esslingen<br />

Interfraktioneller Treff mit Stadträtinnen<br />

Gemeinsam mit <strong>der</strong> Frauenbeauftragten treffen sich die Stadträtinnen im Gemein<strong>der</strong>at fraktionsübergreifend,<br />

um die Vernetzung <strong>der</strong> politisch aktiven Frauen voranzubringen und gemeinsame<br />

Projekte anzustoßen.<br />

Folgende Themen/Aktionen standen im Mittelpunkt <strong>der</strong> Treffen des Interfraktionellen Treffs<br />

<strong>der</strong> Stadträtinnen:<br />

- Stadtrundgang zu den Hinweistafeln historischer Frauen in Esslingen<br />

- Esslinger Frauenwochen<br />

- Girl’s Day<br />

- Projekt „Neue Wege für Jungs“<br />

- Mentoring-Projekt <strong>der</strong> Führungsfrauen<br />

- Patenschaften zwischen den Generationen<br />

- Migration und Integration – Situation <strong>der</strong> Frauen<br />

- Kommunalwahl 2009<br />

- Projekt „Unsere Stadt braucht Frauen“<br />

- Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kin<strong>der</strong><br />

Bei den letzten zwei Treffen waren auf Wunsch <strong>der</strong> Stadträtinnen auch die Esslinger Kreisrätinnen<br />

dabei. Diese Vernetzung wird sehr positiv bewertet, da es zwischen den Aufgaben <strong>der</strong><br />

Stadt Esslingen und dem Landkreis Esslingen Schnittstellen gibt, die überfraktionell zwischen<br />

den beiden Gremien auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> kommunalen Mandatsträgerinnen angesprochen werden<br />

können.<br />

Arbeitskreis Arbeit mit Mädchen<br />

Dieses Vernetzungsgremium von Fachfrauen aus Jugendhäusern, Jugendverbänden, Beratungsstellen,<br />

Wohngruppen für Mädchen, Schulsozialarbeit und Mädchenprojekten besteht<br />

inzwischen seit 13 Jahren. Durch die gute Vernetzung entstanden im Arbeitskreis u.a. die Leitlinien<br />

für die Arbeit mit Mädchen, die vom Kin<strong>der</strong>- und Jugendbeirat beschlossen und den<br />

Trägern <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe zur Umsetzung empfohlen wurden.<br />

In den Herbstferien finden alle zwei Jahre Mädchenaktionstage im Dick statt, die von den<br />

Mädchen in <strong>der</strong> Stadt Esslingen sehr gut angenommen und bewertet wurden. Das Programm<br />

in <strong>2006</strong> und <strong>2008</strong> mit Workshops zu Themen wie Selbstverteidigung, Verhütung, Schönheitsideal,<br />

sportlichen und kreativen Angeboten, Fair Play und Auftritten vor einer Kamera zur<br />

10


Selbstdarstellung und Schil<strong>der</strong>ung des Lebensgefühls kam wie<strong>der</strong> sehr gut an und die Befragung<br />

ergab, dass die Angebote den Puls <strong>der</strong> Zeit bei den Mädchen trafen.<br />

Dieses Angebot ist nur möglich durch die gute Vernetzung <strong>der</strong> Fachfrauen im Arbeitskreis, die<br />

in ihren verschiedenen Tätigkeitsbereichen das Lebensgefühl und die Situation <strong>der</strong> Mädchen<br />

täglich erfahren.<br />

Im Berichtszeitraum wurden weiterhin folgende Themen behandelt:<br />

- Sozialisation und Geschlecht: Neue Ansätze und offene Fragen<br />

- Vernetzung <strong>der</strong> Mädchenarbeitskreise in Baden-Württemberg<br />

- Organisation und Arbeit <strong>der</strong> sozialraumorientierten Erziehungshilfen in <strong>der</strong> Stadt Esslingen<br />

- Situation türkischer Mädchen in Esslingen<br />

- Mädchenwelten – Pädagogische Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gegenwart<br />

- Mädchen und Berufswahl<br />

- Selbstverletzendes Verhalten bei Mädchen<br />

- Teilstationäres Therapieangebot für Mädchen und junge Frauen in <strong>der</strong> psychosomatischen<br />

Tagesklinik am Klinikum Esslingen<br />

- Überprüfungskriterien für die Leitlinien zur Mädchenarbeit<br />

- Lebenssituation junger Migrantinnen – Arbeit <strong>der</strong> Einrichtung ROSA in Stuttgart<br />

- Lebensplanung junger Mädchen – Zeitgeist<br />

- Mädchen und Sexualität im Kontext von Beratung<br />

- Beteiligung am Mädchenfußballcamp im Juni <strong>2006</strong><br />

- Gewaltbereitschaft bei Mädchen<br />

- Neue Struktur des Amtes für Sozialwesen<br />

- Mädchenpolitik in Baden-Württemberg<br />

Nach wie vor ist eine geschlechterdifferenzierende Arbeit im Jugendbereich notwendig, die die<br />

Situation von Mädchen und Jungen in den Focus nimmt. Der Arbeitskreis hat zu seiner nächsten<br />

Sitzung einen Vertreter des Arbeitskreises „Arbeit mit Jungen“ eingeladen, um Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit zu erörtern und evtl. gemeinsame Aktionen zu starten.<br />

ffortissimo - Frauen in Führung<br />

Dieser Treff von Frauen in Führungspositionen aus den Bereichen Verwaltung, Wirtschaft, Kultur,<br />

Bildung, Soziales, Politik und Gesundheit besteht seit 2001. Die Frauen im Netzwerk<br />

ffortissimo haben das Ziel, den Frauenanteil in Führungspositionen zu steigern und wollen<br />

Nachwuchs-Frauen auf dem Weg zu einer Position an <strong>der</strong> Spitze unterstützen.<br />

Bereits zum zweiten Mal wurde das Mentoring-Projekt für Frauen, die eine Führungsposition<br />

anstreben, gestartet. Bei <strong>der</strong> gut besuchten Auftaktveranstaltung wurde <strong>der</strong> Bedarf nach einem<br />

solchen Angebot deutlich, denn es waren mehr potentielle Mentees anwesend als Mentorinnen<br />

zur Verfügung standen. Es konnten jedoch alle Frauen, die Bedarf an einer Begleitung<br />

hatten, durch Mitgliedsfrauen von ffortissimo versorgt werden. In <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />

erfuhren die Mentorinnen eine hohe Wertschätzung durch die Mentees, die sie ein Jahr lang<br />

begleitet hatten.<br />

11


Neben dem Mentoring-Angebot als „Markenzeichen“ von ffortissimo beschäftigten sich die<br />

Führungsfrauen mit folgenden Themen:<br />

- Arbeiten und Führen angesichts einer sich än<strong>der</strong>nden Demografie – Motivationsstrategien<br />

für Führungsfrauen<br />

- Gespräch/Besichtigung bei Fa. Festo<br />

- Situation <strong>der</strong> Familienpflege<br />

- Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

- Betriebsbesichtigung/Gespräch bei Fa. Bechtle<br />

- Podiumsdiskussion „Frauen – Führen – Fortschritt“ im Rahmen <strong>der</strong> Frauenwirtschaftstage<br />

- Situation einer Führungsfrau im Verlagswesen<br />

- Betriebsbesichtigung bei Fa. BARIT GmbH<br />

- Arbeitsbereich einer Führungsfrau im Bankwesen<br />

- Nachhaltigkeit in Unternehmen<br />

- Stadtführung rund um die Waisenhofschule und St. Paul<br />

- Vorbereitung Veranstaltung in den Frauenwochen<br />

- Betriebsbesichtigung bei Fa. Kuhnstücke<br />

Im Berichtszeitraum trat das Netzwerk ffortissimo dem Frauenrat bei und sichert damit die<br />

Vernetzung zu an<strong>der</strong>en Frauenorganisationen.<br />

Arbeitskreis Migrantinnen<br />

Dieser Arbeitskreis, in dem Fachfrauen aus dem Migrationsbereich arbeiten, hat zum Ziel, die<br />

Arbeit mit Migrantinnen in den verschiedenen Organisationen und Stadtteilen zu vernetzen<br />

und zu koordinieren. Beteiligt sind Frauen aus Beratungsstellen, aus <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit<br />

Brühl, dem Mehrgenerationenhaus, Mütterzentrum, Referat für Migration und Integration, aus<br />

Wohlfahrtsverbänden und dem Interkulturellen Forum ADg. Durch den Austausch im Arbeitskreis<br />

unter Einbeziehung von Referentinnen werden Aktivitäten gebündelt und Themen diskutiert.<br />

Folgende Themenfel<strong>der</strong> wurden im Berichtszeitraum bearbeitet:<br />

- Versorgung von Migrantinnen bei Pflegebedürftigkeit<br />

- Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und Migrationshintergrund<br />

- Aufgaben und Zuständigkeiten <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>behörde<br />

- Arbeit des Fachrates für Migration und Integration<br />

- Vorstellung des Sprachzentrums an <strong>der</strong> Schillerschule<br />

- Bericht über Integrationskurse<br />

- Bericht über Migrationserstberatung<br />

- Beteiligung von Muslimas am gesellschaftlichen Leben<br />

- Partizipierende Unterstützung von Migrantinnen<br />

Auf <strong>der</strong> operativen Ebene bietet die Frauenbeauftragte gemeinsam mit dem Mütterzentrum<br />

und dem Referat für Migration und Integration den Internationalen Frauentreff an, <strong>der</strong><br />

mehrmals jährlich an einem Samstagnachmittag stattfindet und zum Ziel hat, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Migrantinnen über Angebote in <strong>der</strong> Stadt Esslingen zu informieren. In diesem Treff, <strong>der</strong> bereits<br />

seit 15 Jahren besteht, treffen sich ausländische und deutsche Frauen, die gemeinsam<br />

12


einen Beitrag zur Integration leisten möchten. Auf <strong>der</strong> persönlichen Ebene findet Begegnung<br />

statt und durch Vorträge wird das Wissen um gesellschaftliche Zusammenhänge erweitert. Der<br />

Kreis umfasst inzwischen regelmäßig zwischen 50 – 80 Frauen.<br />

Folgende Themen wurden angeboten:<br />

- Neckar, Bosporus und die Erinnerung<br />

- Gesunde Ernährung für Frauen<br />

- Erzählcafé Migration<br />

- Patenschaftsnetzwerk<br />

- Hospiz – Was bedeutet das in <strong>der</strong> heutigen Zeit<br />

- Orientalische Frauenmärchen<br />

- Führung auf Frauenspuren im Freilichtmuseum Beuren<br />

- Nachbarschaftliche Hilfe im Wandel <strong>der</strong> Zeit – Tauschring Esslingen – eine neue Form<br />

<strong>der</strong> gegenseitigen Unterstützung<br />

Die Diskussion nach den Vorträgen ist immer sehr intensiv und auch die Migrantinnen bringen<br />

ihre Erfahrungen aus ihren Heimatlän<strong>der</strong>n ein.<br />

Im Internationalen Frauenfrühstück, das die Frauenbeauftragte gemeinsam mit <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit<br />

Brühl anbietet, wird nach dem gemeinsamen Frühstück ein Vortrag angeboten,<br />

<strong>der</strong> auf die spezifischen Bedürfnisse <strong>der</strong> Frauen, die überwiegend aus <strong>der</strong> Türkei kommen,<br />

eingeht. Ziel ist auch hier, den Migrantinnen die Angebote in <strong>der</strong> Stadt Esslingen zu vermitteln<br />

und Integration ganz praktisch zu ermöglichen. Im Gegensatz zum Internationalen Frauentreff,<br />

wo vornehmlich Frauen im mittleren und höheren Alter anzutreffen sind, erreichen wir<br />

mit diesem Vormittagsangebot die jüngeren Mütter mit kleinen Kin<strong>der</strong>n, für die wir auch eine<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung anbieten.<br />

Dieses Angebot, das im Mehrgenerationen- und Bürgerhaus Pliensauvorstadt stattfindet, wird<br />

sehr gut angenommen, so dass im Jahr 2009 auf größere Räume ausgewichen werden muss.<br />

Folgende Themen wurden im Berichtszeitraum angeboten:<br />

- Information über Migrationserstberatung <strong>der</strong> Diak. Bezirksstelle<br />

- Elterngeld und Landeserziehungsgeld<br />

- Informationen und Hilfen für Schwangere<br />

- Neuregelungen im Rahmen <strong>der</strong> Integration und des Familiennachzugs<br />

- MamaCare – Projekt zur Selbstuntersuchung <strong>der</strong> Brust<br />

- Ziele und Aktivitäten im Mehrgenerationenhaus<br />

- Erziehungsfragen – Grenzen setzen<br />

- Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule – Infos/Unterstützung für Mütter<br />

Die Vorträge werden aufgrund <strong>der</strong> geringen Sprachkenntnisse <strong>der</strong> Frauen in die türkische<br />

Sprache übersetzt. Ein großer Teil <strong>der</strong> teilnehmenden Frauen besucht einen Sprachkurs und<br />

die Migrantinnen sind auf dem Weg, sich das Gemeinwesen Stadt zu erschließen. Dies gelingt<br />

nur durch stetige Begleitung, weshalb es sehr zu begrüßen ist, dass das Angebot <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit<br />

Brühl weiterhin besteht.<br />

13


Connectworxx Unternehmerinnen Region Esslingen<br />

Dieses Frauen-Netzwerk hieß bis November <strong>2008</strong> efa-Treff für Unternehmerinnen und Grün<strong>der</strong>innen<br />

und benannte sich beim 10-jährigen Jubiläum in connectworxx Unternehmerinnen<br />

Region Esslingen um. Als Stammtisch nach dem Existenzgrün<strong>der</strong>innentag 1998 von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten<br />

initiiert, ist aus einem lockeren Zusammenschluss von Grün<strong>der</strong>innen ein Netzwerk<br />

mit gestandenen Unternehmerinnen geworden, die ein interessantes Programm für selbständige<br />

Frauen anbieten.<br />

Im Berichtszeitraum fand die 3. efa-Unternehmerinnen-Messe im Rahmen <strong>der</strong> Frauenwirtschaftstage<br />

in <strong>der</strong> Schickhardthalle des Alten Rathauses statt. Ergänzt wurde die Messe mit<br />

Workshops und Vorträgen an beiden Messetagen. 25 Unternehmerinnen präsentierten sich mit<br />

ihren Dienstleistungen <strong>der</strong> Öffentlichkeit und zeigten die Vielfalt von Frauen-Unternehmen<br />

aus den unterschiedlichsten Bereichen.<br />

Wichtig sind allerdings auch die monatlichen Treffen, wo es zum einen um Vernetzung geht<br />

und zum an<strong>der</strong>en ein Thema behandelt wird, das durch Referentinnen präsentiert wird. Einmal<br />

im Jahr findet eine Veranstaltung gemeinsam mit <strong>der</strong> IHK in <strong>der</strong>en Räumen in <strong>der</strong> Fabrikstrasse<br />

1 statt.<br />

Folgende Themen wurden behandelt:<br />

- DISG Persönlichkeitsprofil – Kunden-Typen: Wie man sie erkennt und gewinnt!<br />

- Die neue Unternehmerinnenrente<br />

- Unternehmerinnen stellen sich vor<br />

- Garten- und Balkonpflege<br />

- Ladies Night – „Die Macht <strong>der</strong> inneren Bil<strong>der</strong>“<br />

- Erfolgreich selbständig – Einnahmen zuverlässig realisieren<br />

- Wie stehe ich meine Frau – ein Thema nicht nur für Unternehmerinnen<br />

- Neue Steuerregelungen für Unternehmen<br />

- Was passiert, wenn was passiert<br />

- Der Wirtschaftsför<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Stadt Esslingen berichtet aus seiner Arbeit<br />

- Mitglie<strong>der</strong> von efa stellen sich vor<br />

- Rückhalt durch Vielfalt<br />

- Kollegiale Beratung – Diskussionsabend zur Strategieentwicklung o<strong>der</strong> Problemlösung<br />

eines Unternehmens<br />

Durch diese kontinuierliche Arbeit hat sich das Netzwerk stetig entwickelt und professionalisiert.<br />

Inzwischen ist connectworxx eine Verein, <strong>der</strong> Kontakte zu an<strong>der</strong>en Netzwerken von Selbständigen<br />

pflegt und auch auf Landesebene vernetzt ist.<br />

Frauengeschichtswerkstatt<br />

Seit 14 Jahren gibt es die Frauengeschichtswerkstatt, die in dieser Zeit vier Publikationen zum<br />

Leben und Wirken von Frauen in unserer Stadt erarbeitet hat. Eines <strong>der</strong> Bücher ist bereits vergriffen<br />

und die an<strong>der</strong>en drei werden nach wie vor in Buchhandlungen, im Frauenbüro und bei<br />

<strong>der</strong> EST verkauft. Die darin enthaltenen Biografien von Esslinger Frauen, von Frauengruppen,<br />

u.a. auch von Migrantinnen, haben <strong>der</strong> heute lebenden Generation Frauen-Geschichte näher<br />

14


gebracht. Dies ist ein Verdienst <strong>der</strong> ehrenamtlich arbeitenden Frauen unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong><br />

Kulturwissenschaftlerin Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt.<br />

Bereits nach dem 1. Buch entstand ein Stadtrundgang, <strong>der</strong> zu Wirkungsstätten von historischen<br />

Frauen führt und ist heute selbstverständlicher Bestandteil <strong>der</strong> angebotenen Stadtführungen<br />

durch die Esslinger Stadtmarketing und Tourismus GmbH.<br />

Zehn Hinweistafeln mit den Daten und dem Wirken historischer Frauen sind an städtischen<br />

und privaten Häusern in unserer Stadt angebracht, um Leistungen von Frauen in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

sichtbar zu machen, darunter die erste württembergische Ärztin Dr. med. Karoline<br />

Breitinger, die Schriftstellerin Elise Henle, die Wi<strong>der</strong>standskämpferin Paula Rueß, die „Rote<br />

Republikanerin“ Marie Kurz geb. von Brunnow, die Hausmutter im Israelitischen Waisenheim<br />

Ina (Wilhelmine) Rothschild, die Schriftstellerin Anna Schieber, die Vertreterin <strong>der</strong> bürgerlichen<br />

Frauenbewegung Eugenie von Soden, die Grün<strong>der</strong>in <strong>der</strong> AWO-Kin<strong>der</strong>freizeiten Helene<br />

Steinmetz, die Grün<strong>der</strong>in <strong>der</strong> ersten evangelischen Mütterschule Württembergs Amalie Volz,<br />

sowie die Theaterdirektorin des Esslinger Stadttheaters Mathilde Erfurth, das sie 25 Jahre leitete.<br />

Seit <strong>2006</strong> arbeiten die Teilnehmerinnen <strong>der</strong> Frauengeschichtswerkstatt an ihrem fünften Projekt,<br />

einem Buch zur Stadtgeschichte für Kin<strong>der</strong>. Dieses kindgerechte Buch soll nicht nur privat<br />

erworben und gelesen werden, son<strong>der</strong>n soll als Schul-Buch eingesetzt werden. Die Frauenbeauftragte<br />

und die Leiterin <strong>der</strong> Frauengeschichtswerkstatt stellten das Projekt in <strong>der</strong> Konferenz<br />

<strong>der</strong> Schulleitungen in Esslingen vor. Die Resonanz war sehr positiv, sodass Klassensätze abgenommen<br />

und die LehrerInnen das Buch im Unterricht einsetzen werden.<br />

Im Oktober 2009 soll das vom Bechtle-Verlag gedruckte Kin<strong>der</strong>buch <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert<br />

werden.<br />

Beauftragte für Chancengleichheit an Esslinger Schulen<br />

Nach dem Chancengleichheitsgesetz des Landes Baden Württemberg gibt es an den Schulen<br />

Ansprechpartnerinnen und Beauftragte für Chancengleichheit, die als Anlaufstelle für Belange<br />

wie Vereinbarkeit Familie und Beruf, Stundenplangestaltung, Elternzeit, sexuelle Belästigung<br />

in <strong>der</strong> Schule und Diskriminierung von Kolleginnen am Arbeitsplatz zuständig sind.<br />

Diese Lehrerinnen hat die Frauenbeauftragte in einem Arbeitskreis vernetzt, in dem die Kolleginnen<br />

einen Erfahrungsaustausch pflegen und sich über Fachthemen informieren.<br />

Folgende Themenbereiche wurden im Berichtszeitraum behandelt:<br />

- Vorstellung des neuen Chancengleichheitsplans<br />

- Häusliche Gewalt<br />

- Verfahrensstandards beim individuellen Kin<strong>der</strong>schutz im Landkreis Esslingen<br />

- Vereinbarkeit Familie und Beruf bei Stundenplänen und Versetzungen sowie Elternzeit/Elterngeld<br />

- Selbstverletzendes Verhalten – Zu Ursachen, Psychodynamik, Früherkennung und Umgang<br />

mit betroffenen Mädchen<br />

- Informationen über die Verwaltungsreform in Baden-Württemberg<br />

- Girl’s Day<br />

- Projekt Neue Wege für Jungs<br />

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Dieses Gremium wird von den Lehrerinnen sehr geschätzt und dient <strong>der</strong> Vernetzung, doch<br />

wurde <strong>der</strong> Wunsch laut, den Arbeitskreis kreisweit anzubieten, was den Arbeitsauftrag <strong>der</strong><br />

Frauenbeauftragten <strong>der</strong> Stadt Esslingen übersteigt. Das Netzwerk wird nun seit Herbst <strong>2008</strong><br />

von <strong>der</strong> Beauftragten für Chancengleichheit beim Amt für Schule und Bildung im Landkreis<br />

Esslingen mit Sitz in Nürtingen organisiert.<br />

Hausgemeinschaft für Frauen<br />

Auftakt dieses Netzwerkes war die gemeinsame Veranstaltung des Frauenbüros mit <strong>der</strong> Beauftragten<br />

für SeniorInnen und Bürgerschaftliches Engagement, <strong>der</strong> Volkshochschule und <strong>der</strong><br />

Agenda-Gruppe „Wohnen in Gemeinschaft“ zum Thema „Hausgemeinschaften – Neue Konzepte<br />

<strong>der</strong> Zukunft“. 200 BesucherInnen waren bei dieser Veranstaltung anwesend und im<br />

Anschluss daran entschieden sich anwesende Frauen, eine Hausgemeinschaft für Frauen zu<br />

gründen. Sie baten die Frauenbeauftragte um Unterstützung und so begleite ich diese Gruppe<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Beauftragten für SeniorInnen und Bürgerschaftliches Engagement.<br />

Die Gruppe HaGeF (Hausgemeinschaft für Frauen) ist inzwischen als Verein organisiert und will<br />

angesichts <strong>der</strong> demographischen und gesellschaftlichen Entwicklung über alternative Wohnformen<br />

nachdenken und sie in die Wirklichkeit umsetzen. Die Frauen planen eine Hausgemeinschaft<br />

in einem Wohnhaus mit abgeschlossenen barrierefreien Wohnungen und einem Gemeinschaftsraum<br />

in zentraler Lage mit guter Infrastruktur. Die Bildung eines sozialen Netzes<br />

innerhalb <strong>der</strong> Hausgemeinschaft ist ebenso das Ziel wie ein gemeinschaftliches und selbst bestimmtes<br />

Leben bei gleichzeitiger größtmöglicher Autonomie.<br />

Es wurden viele bestehende Häuser seit Bestehen <strong>der</strong> Gruppe besichtigt, denn die Frauenbeauftragte<br />

erhielt dank <strong>der</strong> Presse, die dieses Zukunftsprojekt gerne aufgriff, viele Angebote aus<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung. Doch waren alle Objekte auch nach einem Umbau nicht für die Gruppe geeignet<br />

bzw. auch zu teuer. Die Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gruppe, die zwischen 50 und 70 Jahre alt sind,<br />

repräsentieren auch finanziell gesehen die weibliche Bevölkerung, <strong>der</strong>en Einkommen nur eine<br />

bestimmte Miethöhe zulässt.<br />

Inzwischen zeichnet sich die Unterstützung durch die FLÜWO ab, die bereit ist im Rahmen des<br />

Projekts Soziale Stadt Pliensauvorstadt ein genossenschaftliches Mietwohnen östlich des Marianne-Schmid-Weges<br />

für die Gruppe HaGeF zu ermöglichen. In einem neu zu bauenden Haus<br />

sollen die Wünsche <strong>der</strong> Frauen hinsichtlich <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Wohnungen und <strong>der</strong> gemeinschaftlich<br />

genutzten Räume berücksichtigt werden.<br />

Arbeitskreis allein Erziehende<br />

In diesem Gremium sind Fachfrauen aus Beratungsstellen und Institutionen, die mit allein Erziehenden<br />

arbeiten, vernetzt. Neben dem Erfahrungsaustausch geht es im Arbeitkreis um Verän<strong>der</strong>ungen<br />

zugunsten von allein Erziehenden auf <strong>der</strong> strukturellen Ebene und die Sensibilisierung<br />

bei den Institutionen für die Probleme von allein erziehenden Müttern und Vätern.<br />

16


Im Berichtszeitraum standen folgende Themen im Mittelpunkt <strong>der</strong> Beratungen:<br />

- Leistungen <strong>der</strong> Krankenkassen bei Krankheit eines Elternteils<br />

- Bericht aus dem Netzwerk Familie<br />

- Wegweiser Familie<br />

- Elterngeld<br />

- Angebote für allein Erziehende in Esslingen<br />

- Bedarfsplanung Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

- Risikofamilien<br />

- Unterstützung für Familien mit Kleinstkin<strong>der</strong>n<br />

- Mütterspargruppe „Hot Money“ in Stuttgart<br />

- Bericht über neue Erziehungshilfestellen<br />

- Projekt ProJuFa für junge Familien<br />

- Broschüre „Schmaler Geldbeutel“<br />

- Kin<strong>der</strong>schutzbogen<br />

- Situation von allein Erziehenden bei <strong>der</strong> ARGE<br />

- Projekt Teilzeitausbildung für allein Erziehende<br />

- Projekt „Stärke“ für junge Familien<br />

- Projekt „Palme“ für Single-Mütter<br />

Der Anteil allein Erziehen<strong>der</strong> an den Familienhaushalten wächst immer weiter an. In Esslingen<br />

waren mit Stichtag 31.12.<strong>2008</strong> 1.759 Ein-Eltern-Haushalte von insgesamt 9.082 Haushalten<br />

mit Kin<strong>der</strong>n vorhanden. Dies sind 19,4 %. Nur etwa ein Drittel aller allein erzogener Kin<strong>der</strong><br />

unter 12 Jahren erhalten Unterhalt, weil entwe<strong>der</strong> das Einkommen des Zahlungspflichtigen<br />

unter dem Selbsterhalt liegt o<strong>der</strong> er sich <strong>der</strong> Unterhaltszahlung entzieht. Etwa jede vierte<br />

„Bedarfsgemeinschaft“ für Hilfe zum Lebensunterhalt ist ein Alleinerziehenden-Haushalt.<br />

Die Situation dieser Ein-Eltern-Familien ist meistens als prekär zu beschreiben, weshalb allein<br />

erziehende Mütter und Väter beson<strong>der</strong>e Unterstützung benötigen. Die Frauenbeauftragte hat<br />

deshalb gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenbezirk Esslingen und dem Landkreis Esslingen<br />

einen Frühstückstreff initiiert, <strong>der</strong> allein Erziehenden Hilfestellung bei allen Alltagsfragen<br />

geben will.<br />

Eine Diakonin und eine Sozialpädagogin leiten diesen Treff am Sonntagvormittag und Jugendliche<br />

aus <strong>der</strong> Kirchengemeinde <strong>der</strong> Martinskirche in Oberesslingen übernehmen die Kin<strong>der</strong>betreuung.<br />

Das Angebot wird sehr gut angenommen und wird inzwischen durch einen zweiten<br />

Treff am Sonntagnachmittag ergänzt.<br />

Im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe wird dieses Café Regenbogen von drei erfahrenen allein<br />

erziehenden Müttern geleitet. Auch hier wird Kin<strong>der</strong>betreuung durch Jugendliche angeboten<br />

und die allein erziehenden Mütter und Väter haben die Möglichkeit, sich auszutauschen, sich<br />

gegenseitig zu stärken und gemeinsame Aktivitäten zu starten.<br />

17


Patenschaften zwischen den Generationen<br />

Ausgehend von einer Veranstaltung in den Esslinger Frauenwochen im März <strong>2006</strong> zum Thema<br />

„Jung und Alt – Neue Wege zum Miteinan<strong>der</strong>“ wurde die Idee zum Projekt „PAGE – Patenschaften<br />

zwischen den Generationen“ entwickelt. Gemeinsam mit <strong>der</strong> Beauftragten für SeniorInnen<br />

und Bürgerschaftliches Engagement, dem Mütterzentrum, dem Stadtseniorenrat und<br />

dem Landkreis Esslingen wurde PAGE gegründet, um jungen Familien und älteren Menschen<br />

ein Forum zur Begegnung und zur gegenseitigen Unterstützung zu geben.<br />

Viele junge Familien wohnen weit entfernt von Eltern bzw. Großeltern, haben dadurch wenig<br />

Kontakt zu einan<strong>der</strong> und können sich im Alltag nicht gegenseitig unterstützen. So erleben<br />

zum einen Kin<strong>der</strong> nicht mehr welche Rolle Großeltern in einer Familie haben, und zum an<strong>der</strong>en<br />

erfahren Ältere nicht mehr wie Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> heutigen Zeit aufwachsen. Durch eine Patenschaft<br />

profitieren Familien von <strong>der</strong> Zuwendung und Lebenserfahrung <strong>der</strong> Älteren. Diese kommen<br />

in Kontakt mit jungen Menschen und haben teil an <strong>der</strong>en Alltag.<br />

Zunächst fanden die Treffen zwischen den Generationen im Mütterzentrum statt und nach<br />

Einweihung des Mehrgenerationenhauses in <strong>der</strong> Pliensauvorstadt wurde <strong>der</strong> Treff dorthin verlegt.<br />

Das Projekt wird geför<strong>der</strong>t durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen<br />

und Jugend und fand bei dem Besuch von Frau Ministerin von <strong>der</strong> Leyen im Mehrgenerationenhaus<br />

in Esslingen ihre beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit.<br />

Begleitet werden die Treffen von Sozialpädagoginnen und die Erfahrungen zeigen, dass dieses<br />

Projekt noch entwicklungsfähig ist. Zur Zeit wird eine neue Konzeption erarbeitet und das<br />

Projekt evtl. durch einen Vermittlungsdienst für „Leihomas/Leihopas“ ergänzt.<br />

Selbsthilfegruppen<br />

In den Jahren des Bestehens des Frauenbüros wurden verschiedene Selbsthilfegruppen von <strong>der</strong><br />

Frauenbeauftragten initiiert bzw. Frauen, die eine Selbsthilfegruppe gründen wollten, in organisatorischer<br />

Hinsicht und auch inhaltlich durch die Vermittlung von Referentinnen unterstützt.<br />

Die Selbsthilfegruppe „Frauen in Trennungssituationen“ wurde bereits zu Beginn <strong>der</strong> 90er<br />

Jahre aufgrund <strong>der</strong> vielen Anfragen und Beratungen zum Themen Trennung/Scheidung gegründet<br />

und wurde im Berichtszeitraum umstrukturiert. Die Frauenbeauftragte kooperiert nun<br />

mit dem Pfarramt St. Paul und <strong>der</strong> Familienbildungsstätte und die Selbsthilfegruppe trifft sich<br />

in den Räumen des Salemer Pfleghofes. Diese Gruppe bietet vor/neben dem Weg zum Rechtsanwalt,<br />

zu Behörden und Beratungsstellen eine „Erste-Hilfe“-Station, in <strong>der</strong> betroffene Frauen<br />

Verständnis, Rückenstärkung und seelischen und praktischen Beistand finden können.<br />

Auch werden Fachfrauen, wie eine Rechtsanwältin o<strong>der</strong> eine Steuerberaterin, in die Selbsthilfegruppe<br />

eingeladen, um Informationen an die betroffenen Frauen weiterzugeben und sie<br />

über die gesetzlichen Regelungen zu informieren.<br />

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Arbeitskreis Sicherheit im öffentlichen Raum<br />

Für diesen Arbeitskreis, den es im Kontext <strong>der</strong> Kommunalen Kriminalprävention bereits seit<br />

1998 gibt, wurde <strong>der</strong> Frauenbeauftragten gemeinsam mit Herrn Kriminalhauptkommissar<br />

Deffner von <strong>der</strong> Polizeidirektion Esslingen die Fe<strong>der</strong>führung übertragen. In regelmäßigen Sitzungen<br />

wurden Themen <strong>der</strong> Sicherheit im öffentlichen Raum und insbeson<strong>der</strong>e präventive<br />

Maßnahmen zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

beraten und umgesetzt. Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse wurden für<br />

Seniorinnen und Schülerinnen organisiert und von Trainerinnen durchgeführt. Auch fanden<br />

regelmäßig Begehungen in <strong>der</strong> Innenstadt in Parkhäusern, bei Bushaltestellen, Unterführungen<br />

und an<strong>der</strong>en „Angsträumen“ statt. Die entdeckten Mängel und Anregungen zur Verän<strong>der</strong>ungen<br />

wurden von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten an die verschiedenen Ämter weitergeleitet. Im<br />

Arbeitskreis arbeiten ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Bürgerausschüssen,<br />

Stadtseniorenrat, Frauenrat und an<strong>der</strong>en Organisationen.<br />

Im Jahr 2007 entstand im Arbeitskreis die Idee, ein Projekt „Zivilcourage“ zu entwickeln, um<br />

<strong>der</strong> Gleichgültigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft gegenüber Belästigungen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungsdelikten<br />

entgegenzuwirken. Eine Arbeitsgruppe aus ehrenamtlich Engagierten<br />

aus Bürgerausschüssen, Stadtseniorenrat, Jugendgemein<strong>der</strong>at, Fachrat für Migration und Integration,<br />

unterstützt von Fachleuten aus <strong>der</strong> Verwaltung, insbeson<strong>der</strong>e dem Ordnungsamt,<br />

entwickelte eine Konzeption, die sich insbeson<strong>der</strong>e an Jugendliche und SeniorInnen richtet.<br />

Mit dem Projekt sollen die BürgerInnen aufgefor<strong>der</strong>t und in die Lage versetzt werden, hinzuschauen,<br />

mit ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten zu helfen, ohne sich selbst zu gefährden<br />

sowie an<strong>der</strong>e zu unterstützen, die helfen wollen und natürlich die Polizei zu verständigen.<br />

Nicht heldenhaftes Verhalten wird gefor<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n selbstverständliches Eingreifen bei Situationen,<br />

in denen Menschen Hilfe benötigen.<br />

Die Vorbereitung zur Umsetzung dieses Projektes läuft zur Zeit und am 20. Juni 2009 wird die<br />

Auftaktveranstaltung unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Herrn Soubeyrand, Intendant <strong>der</strong> WLB,<br />

stattfinden.<br />

Run<strong>der</strong> Tisch Häusliche Gewalt<br />

Gewalt gegen Frauen ist kein Problem am Rande <strong>der</strong> Gesellschaft, son<strong>der</strong>n betrifft alle sozialen<br />

Schichten und alle Altersgruppen. Gewalt muss von allen geächtet und durch die Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Verantwortlichen verhin<strong>der</strong>t und abgewendet werden. Um dies zu erreichen, wurde<br />

<strong>der</strong> Runde Tisch Häusliche Gewalt eingerichtet, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten organisiert<br />

und geleitet wird. Beteiligte Stellen sind die Polizeidirektion Esslingen, Männerinterventionsstelle,<br />

Staatsanwaltschaft Stuttgart, Ordnungsamt, Amt für Sozialwesen, Frauen helfen Frauen<br />

Frauenhaus Esslingen, Referat für Migration und Integration, Sozialer Dienst Landkreis Esslingen<br />

und die Psychologische Beratungsstelle im Kreisdiakonieverband Esslingen.<br />

In dieser Runde werden aktuelle Themenstellungen zur Gewalt im häuslichen Bereich im Hinblick<br />

auf Beratung, Umsetzung des Platzverweises und <strong>der</strong> Prävention beraten. Um die Vernetzung<br />

und die Angebote <strong>der</strong> verschiedenen Institutionen sichtbar zu machen, wurde ein flyer<br />

„Gewalt im häuslichen Bereich – Informationen, Rat und Hilfe“ entwickelt, in dem alle<br />

19


zuständigen Dienste aufgeführt sind. Die betroffenen Frauen werden darin über die Interventions-<br />

und Schutzmaßnahmen, die durch das Gewaltschutzgesetz ermöglicht werden, z. B. den<br />

Wohnungsverweis und Angebote zur Beratung, informiert. Aufgrund <strong>der</strong> großen Nachfrage<br />

muss in diesem Jahr bereits ein Nachdruck <strong>der</strong> Broschüre erfolgen. Außerdem ist geplant, den<br />

flyer in die türkische Sprache übersetzen zu lassen.<br />

Zum Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November wurde eine Aktion mit<br />

Bäckertüten gestartet, auf denen zu lesen war „Gewalt gegen Frauen und Kin<strong>der</strong> kommt<br />

nicht in die Tüte“. Auf <strong>der</strong> Rückseite war eine Botschaft von Herrn Oberbürgermeister Dr.<br />

Zieger, <strong>der</strong> die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hatte, und die Telefonnummern<br />

von Polizei, Frauen helfen Frauen, Frauenbüro und Telefonseelsorge sowie die unterstützenden<br />

Bäckereien und <strong>der</strong> Sponsor. Die Aktion fand großen Anklang – in 14 Tagen gingen 80.000<br />

Bäckertüten mit dem Aufdruck über die Ladentische <strong>der</strong> beteiligten Bäckereien.<br />

Bei <strong>der</strong> Pressekonferenz auf <strong>der</strong> Agnesbrücke im Rahmen des Wochenmarktes waren die Institutionen<br />

aus dem Runden Tisch Häusliche Gewalt mit einem Info-Stand beteiligt und gemeinsam<br />

wurden an einem Vormittag 480 Menschen durch die Weitergabe <strong>der</strong> Tüten mit einer<br />

Brezel, die von Bäckereien gespendet waren, erreicht.<br />

Die Erfahrungen <strong>der</strong> Verkäuferinnen in den Bäckereien mit dieser beson<strong>der</strong>en Tüte waren<br />

durchweg positiv. Unterstützt wurde die Frauenbeauftragte insbeson<strong>der</strong>e durch die Mitarbeiterin<br />

in <strong>der</strong> Beratungsstelle Frauen helfen Frauen. Die Vernetzung <strong>der</strong> verschiedenen AkteurInnen<br />

im Bereich Häusliche Gewalt wurde durch diese Präventiv-Aktion vertieft und die Öffentlichkeit<br />

für das Thema sensibilisiert.<br />

Im Berichtszeitraum wurde eine Kreisarbeitsgemeinsachaft „Hilfen gegen häusliche Gewalt“<br />

gegründet, bei <strong>der</strong> die Frauenbeauftragte mitarbeitet. Es wurde gemeinsam mit vielen<br />

beteiligten Stellen im Kreisgebiet eine Konzeption entwickelt, die inzwischen vom Sozialausschuss<br />

des Landkreises Esslingen verabschiedet wurde. Dadurch wird die Beratung nach dem<br />

Platzverweis sowohl für die Opfer als auch für die Täter optimiert. Die Männerinterventionsstelle<br />

wird nun direkt nach einem Platzverweis auf die Täter zugehen können und die Beraterinnen<br />

<strong>der</strong> Frauenhaus-Vereine im Landkreis können als Fraueninterventionsstellen proaktiv<br />

agieren und die Opfer direkt ansprechen und Hilfe anbieten. Die Finanzierung erfolgt durch<br />

Fallpauschalen, die <strong>der</strong> Landkreis bezahlt.<br />

Aus <strong>der</strong> Kreisarbeitsgemeinschaft erging auch die Auffor<strong>der</strong>ung an die an<strong>der</strong>en Kommunen im<br />

Landkreis, Runde Tische zur Häuslichen Gewalt nach dem Vorbild Esslingen einzurichten.<br />

BERATUNG UND INFORMATION<br />

Anlaufstelle für Bürgerinnen<br />

Von <strong>Juli</strong> <strong>2006</strong> bis <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong> führte die Frauenbeauftragte 645 Beratungsgespräche.<br />

Diese Gespräche fanden vorwiegend telefonisch, aber auch persönlich, statt. Hilfe zur Selbsthilfe<br />

ist das Prinzip meiner Beratung und nicht die persönliche Begleitung <strong>der</strong> Rat suchenden<br />

Frau. Aus den Themen, die an die Frauenbeauftragte herangetragen werden, ergeben sich oft<br />

Projekte und strukturelle Hilfen in Form von Broschüren, Selbsthilfegruppen und Informationsveranstaltungen.<br />

20


Folgende Themenfel<strong>der</strong> wurden in <strong>der</strong> Beratung angesprochen:<br />

Existenzgründung 133<br />

Arbeit/Wie<strong>der</strong>einstieg 141<br />

Trennung/Scheidung 96<br />

Gewalt 42<br />

Wohnung 32<br />

Allein Erziehend 85<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung 51<br />

Hartz IV 20<br />

Migrantinnen 12<br />

An<strong>der</strong>e Themen 33<br />

Wie aus dieser Statistik ersichtlich ist, steht <strong>der</strong> Themenbereich Arbeit an <strong>der</strong> Spitze und zeigt<br />

die gesellschaftliche Situation <strong>der</strong> Frauen, die heute eine finanzielle Unabhängigkeit anstreben<br />

und auch darauf angewiesen sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.<br />

Auch in den Bereichen Trennung/Scheidung und Allein Erziehende ist nach wie vor ein Bedarf<br />

u sehen und das Frauenbüro bietet hier Angebote auf <strong>der</strong> strukturellen Ebene an.<br />

Beratung von Mitarbeiterinnen<br />

Für die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Stadtverwaltung ist die Frauenbeauftragte Ansprechpartnerin bei<br />

arbeitsplatzrelevanten Themen. Auch wenden sich im Einzelfall Vorgesetzte an sie, wenn am<br />

Arbeitsplatz Probleme mit Mitarbeiterinnen auftreten.<br />

Folgende Themen werden von den Mitarbeiterinnen angesprochen:<br />

Wie<strong>der</strong>einstieg in den Beruf<br />

Schwangerschaft/Elternzeit<br />

Konflikte mit Vorgesetzten o<strong>der</strong> KollegInnen<br />

Aufstockung o<strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Arbeitszeit<br />

Sexuelle Belästigung<br />

Interne Bewerbungen – Karriereplanung<br />

Höhergruppierung/Bewertung <strong>der</strong> Stelle<br />

Verän<strong>der</strong>ungen am Arbeitsplatz<br />

Nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird die Rat suchende Kollegin ermutigt, selbst die<br />

nötigen Schritte zu tun o<strong>der</strong> die Frauenbeauftragte tritt als Vermittlerin zwischen Amt und<br />

Mitarbeiterin auf. Auch hat die Einzelfallberatung Auswirkungen auf die strukturelle Ebene<br />

und es kann mit geeigneten Maßnahmen gegengesteuert werden.<br />

21


Veröffentlichungen<br />

Im Berichtszeitraum wurden folgende Broschüren herausgegeben:<br />

Leitfaden „Allein erziehend na und?“ (Neufassung 6. Auflage)<br />

Wegweiser „Trennung/Scheidung – was Sie darüber wissen sollten“<br />

(Neufassung – 7. Auflage)<br />

Flyer „Gewalt im häuslichen Bereich – Informationen, Rat<br />

und Hilfe“<br />

Veranstaltungen<br />

Folgende Veranstaltungen/Aktionen wurden durchgeführt:<br />

Workshop „Frau und Beruf – Verän<strong>der</strong>ung – Entwicklung – Potential“ gemeinsam mit dem<br />

Regionalbüro für berufliche Bildung Esslingen, <strong>der</strong> VHS Esslingen und <strong>der</strong> Agentur für Arbeit<br />

Esslingen<br />

„Greif nach den Sternen“ mit Sabine Asgodom im Rahmen <strong>der</strong> Frauenwirtschaftstage Baden-<br />

Württemberg<br />

Info-Veranstaltung zum Coaching für Existenzgrün<strong>der</strong>innen<br />

Podiumsdiskussion im Rahmen <strong>der</strong> LesArt mit Eva Hermann<br />

Network-Party gemeinsam mit <strong>der</strong> Volkshochschule Esslingen<br />

Musikkabarett „Jedes Huhn ist eine Diva“ gemeinsam mit dem Kulturzentrum Dieselstrasse<br />

Vortrag und Workshops „Frau und Beruf – Verän<strong>der</strong>ung – Entwicklung – Potential“ gemeinsam<br />

mit dem Regionalbüro für berufliche Fortbildung und <strong>der</strong> Beauftragten für Chancengleichheit<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit<br />

Lesung „Die halbe Herrlichkeit den Frauen“ mit Anne Birk und Regine Kress-Fricke gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Stadtbücherei<br />

Comedy und Percussion „Trude träumt von Afrika“ als Abschluss <strong>der</strong> Frauenwochen gemeinsam<br />

mit dem Kulturzentrum Dieselstrasse<br />

Veranstaltung mit Frauen aus den Bürgerausschüssen<br />

Abschlussveranstaltung zum Mentoring-Projekt gemeinsam mit dem Netzwerk ffortissimo<br />

Veranstaltung mit Haecker-Preisträgerin Judith Galarza gemeinsam mit <strong>der</strong> Volkshochschule<br />

Präsentation <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>innen zum Abschluss des Coaching-Programms<br />

22


Ausstellung „Frauen im Kreuzfeuer“ gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund<br />

Lesung/Diskussion mit Alice Schwarzer gemeinsam mit <strong>der</strong> Stadtbücherei<br />

Film/Podiumsdiskussion zum Film „Haus-Halt-Hilfe“ gemeinsam mit dem Kommunalen Kino<br />

Workshop mit Erfahrungsaustausch für Frauen zwischen Familie und Beruf gemeinsam mit<br />

dem Mütterzentrum<br />

Workshop Frau und Beruf „Ab morgen trage ich rot“ mit <strong>der</strong> Autorin Linda Jarosch gemeinsam<br />

mit dem Regionalbüro für berufliche Fortbildung Esslingen und <strong>der</strong> Beauftragten für<br />

Chanchengleichheit am Arbeitsmarkt <strong>der</strong> Agentur für Arbeit Esslingen<br />

Aktion am Internationalen Frauentag „Frauen rechnen ab!“ gemeinsam mit dem Frauenrat<br />

Esslingen<br />

Kabarett TOP SIGRID „Wir machen alles“ gemeinsam mit dem Kulturzentrum Dieselstrasse<br />

Film/Diskussion „Bor<strong>der</strong>town“ gemeinsam mit dem Fachbereich Politik des Frauenrates<br />

Abschlussveranstaltung <strong>der</strong> Frauenwochen mit DIKANDA – Weltmusik aus Polen gemeinsam<br />

mit dem Kulturzentrum Dieselstrasse<br />

Auftaktveranstaltung „Unsere Stadt braucht Frauen“ gemeinsam mit dem Netzwerk <strong>der</strong><br />

Stadträtinnen<br />

Veranstaltung „Das neue Unterhaltsrecht“ mit Rechtsanwältin Sigrid Krepela-Biermann gemeinsam<br />

mit Frauen helfen Frauen Frauenhaus Esslingen e.V.<br />

Arbeit in Gremien<br />

- Bündnis ES aktiv mit MultiplikatorInnen <strong>der</strong> bürgerschaftlich Engagierten in Esslingen<br />

- Landesarbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> kommunalen Frauenbeauftragten in Baden-Württemberg<br />

- Kin<strong>der</strong>- und Jugendbeirat Esslingen<br />

- Beirat für die Gemeinwesenarbeit in Brühl<br />

- Lenkungsausschuss Kommunale Kriminalprävention<br />

- Begleitausschuss für das Projekt in <strong>der</strong> Pliensauvorstadt „Lokales Kapital für<br />

Soziale Zwecke (LOS)<br />

- Netzwerk Familie Esslingen<br />

- Grün<strong>der</strong>innenforum Baden-Württemberg<br />

- Kreisarbeitsgemeinschaft „Hilfen bei häuslicher Gewalt“<br />

Ab 2009: Beirat zum Jugendför<strong>der</strong>plan<br />

23


AUSBLICK<br />

Das politische Bemühen um Gleichberechtigung kommt ohne eine Vernetzung nicht aus. Daher<br />

kommt den Frauennetzwerken eine große Bedeutung zu. Ohne diese Basis kann auch eine<br />

Frauenbeauftragte nicht viel bewegen. Der Frauenrat Esslingen ist das politische Netzwerk, in<br />

dem die zielgruppenspezifischen Frauennetzwerke wie<strong>der</strong>um vernetzt sind.<br />

Die Institutionalisierung <strong>der</strong> Frauenpolitik auch in Esslingen war bereits eine Folge <strong>der</strong> Vernetzung<br />

von Frauen, die eine hauptamtliche Frauenbeauftragte Ende <strong>der</strong> 80er Jahre for<strong>der</strong>ten.<br />

Seit Bestehen des Frauenbüros ab 1991 wurde diese Netzwerkarbeit systematisch ausgebaut<br />

und daraus ergeben sich Schwerpunkte, Veranstaltungen und Aktionen, die gemeinsam mit<br />

Ämtern und Organisationen durchgeführt werden.<br />

Der kontinuierliche Auf- und Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>der</strong> Angebote für Frauen und Mädchen<br />

in <strong>der</strong> Stadt Esslingen ist fester Bestandteil <strong>der</strong> Arbeit des Frauenbüros. Hierfür braucht es eine<br />

Akzeptanz in Verwaltung und Politik, denn die Umsetzung von Gleichberechtigung ist eine<br />

Gemeinschaftsaufgabe, die alle gesellschaftlichen Kräfte for<strong>der</strong>t. Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit<br />

ist eine zentrale Querschnittsaufgabe <strong>der</strong> Stadt, die sich auf alle Arbeitsbereiche<br />

erstreckt.<br />

Zukünftige Aktivitäten<br />

- Weiterführung/Ausbau <strong>der</strong> Netzwerk-Arbeit<br />

- Weiterentwicklung <strong>der</strong> internen Frauenför<strong>der</strong>ung<br />

- Angebote für bestimmte Zielgruppen<br />

Elterntraining für Migrantinnen<br />

Unterstützung von Existenzgrün<strong>der</strong>innen<br />

Hilfen für allein Erziehende<br />

Fortbildungen für Mitarbeiterinnen<br />

Mädchenarbeit<br />

Gewalt im häuslichen Bereich<br />

Wie<strong>der</strong>einstieg in den Beruf<br />

Internet-Forum für junge Frauen<br />

Beate Latendorf<br />

24


Frauen in <strong>der</strong> Stadtverwaltung (ohne Klinikum, ohne Pflegeheim)<br />

OBM + 3 BM<br />

Frauenquote: 0%<br />

20 Amtsleitungen und 7 Leitungen <strong>der</strong> Eigenbetriebe<br />

Frauenquote 14,8 %<br />

42 Abteilungsleitungen in <strong>der</strong> Kernverwaltung+ Eigenbetrieben<br />

Frauenquote 21,4 %<br />

91 Sachgebiets-, Team-, Fachbereichs-, Kin<strong>der</strong>tagesstättenleitungen<br />

Frauenquote 61,5 %<br />

Anlage 1<br />

Während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen bis zum 31.12.<strong>2008</strong> auf sechzig Prozent aller Beschäftigten <strong>der</strong> Stadt gestiegen<br />

war, fand man zum gleichen Stichtag immer weniger Frauen in den höheren Hierarchieebenen.<br />

Anzahl<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

Männer<br />

30%<br />

Anzahl <strong>der</strong> Männer und Frauen in Kernverwaltung und Eigenbetrieben<br />

2001 2003 Jahre 2005 2009<br />

Kernverwaltung<br />

Frauen<br />

70%<br />

Männer<br />

68%<br />

Eigenbetriebe<br />

Frauen<br />

Männer<br />

In <strong>der</strong> Kernverwaltung arbeiteten zum 31.12.<strong>2008</strong> mehrheitlich Frauen, während die Eigenbetriebe (SGE, SBE,<br />

SVE, VHS und Wirtschaftshilfe) von Männern dominiert wurden.<br />

Frauen<br />

32%<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Stadt gesamt Quelle: Haupt- und Personalamt, Abtl. 10-5


in %<br />

in %<br />

in %<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

4,3<br />

33<br />

62,7<br />

Angestellte im Jahr 1998<br />

ab EG 10<br />

EG 7 - 9<br />

bis EG 6<br />

11,4<br />

62,2<br />

26,4<br />

Frauen Männer<br />

6,4<br />

37,8<br />

55,8<br />

Angestellte im Jahr 2003<br />

ab EG 10<br />

EG 7 - 9<br />

bis EG 6<br />

19,9<br />

42,8<br />

37,3<br />

Frauen Männer<br />

8,2<br />

43,1<br />

48,7<br />

Angestellte im Jahr <strong>2008</strong><br />

ab EG 10<br />

EG 7 - 9<br />

bis EG 6<br />

26,6<br />

34<br />

39,4<br />

Frauen Männer<br />

Im Jahr 1998 waren 56,4 Prozent aller Angestellten in <strong>der</strong> Kernverwaltung von Esslingen weiblich. Der<br />

Frauenanteil stieg im Jahr <strong>2008</strong> sogar auf 70 Prozent.<br />

Anlage 2<br />

Während von 1998 bis 2003 die Mehrheit <strong>der</strong> Frauen nur in den unteren Lohngruppen zu finden war, sank<br />

ihr Anteil im Jahr <strong>2008</strong> in diesem Lohnsegment auf knapp die Hälfte. Die Mehrheit <strong>der</strong> Männer wurde 1998<br />

entsprechend <strong>der</strong> Entgeltgruppen EG 7 bis 9 entlohnt. <strong>2008</strong> war nur noch je<strong>der</strong> dritte Mann im mittleren<br />

Lohnsegment, währen je<strong>der</strong> Vierte zur obersten Lohngruppe gehörte.<br />

Der Lohngruppenaufstieg verlief in den letzten 10 Jahre bei den Frauen langsamer als bei den Männern.<br />

Frauen verdienen auch in Esslingen deutlich weniger als Männer.<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Kernverwaltung Quelle: Haupt- und Personalamt, Abtl. 10-5


in %<br />

in %<br />

in %<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

2,1<br />

54,7<br />

43,2<br />

Beamte im Jahr 1998<br />

höh. Dienst<br />

geh. Dienst<br />

mittl. Dienst<br />

28,2<br />

46,4<br />

25,4<br />

Frauen Männer<br />

1,8<br />

55,4<br />

42,8<br />

Beamte im Jahr 2003<br />

höh. Dienst<br />

geh. Dienst<br />

mittl. Dienst<br />

32,2<br />

47,4<br />

20,4<br />

Frauen Männer<br />

4<br />

54<br />

42<br />

Beamte im Jahr <strong>2008</strong><br />

höh. Dienst<br />

geh. Dienst<br />

mittl. Dienst<br />

35,5<br />

38,5<br />

Frauen Männer<br />

26<br />

Anlage 3<br />

Während 1998 nur 40,7 Prozent aller Beamten weiblich waren, stieg ihr Anteil im Jahr <strong>2008</strong> auf die Hälfte.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Beamtinnen auf mittleren, gehobenen und höheren Dienst hat sich in den letzten 10<br />

Jahren kaum geän<strong>der</strong>t. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich bei den Männern <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Beamten im<br />

höheren Dienst um 7,1 Prozent.<br />

Zwar ist je<strong>der</strong> zweite Beamte weiblich, aber bei Beför<strong>der</strong>ungen wurden Frauen in den letzten 10 Jahren<br />

deutlich seltener berücksichtigt.<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Kernverwaltung Quelle: Haupt- und Personalamt, Abtl. 10-5


Anzahl<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Beschäftigungsumfang <strong>der</strong> Männer<br />

in <strong>der</strong> Kernverwaltung<br />

Vollzeit<br />

69%<br />

SU mit Teilzeit<br />

Son<strong>der</strong>urlaub<br />

EZ mit Teilzeit<br />

Elternzeit<br />

4<br />

15<br />

9<br />

24<br />

Teilzeit<br />

28%<br />

beurlaubt<br />

3%<br />

Beurlaubte Frauen von <strong>2006</strong> bis <strong>2008</strong><br />

5<br />

24<br />

16<br />

28<br />

Vollzeit<br />

44%<br />

Beschäftigungsumfang <strong>der</strong> Frauen<br />

in <strong>der</strong> Kernverwaltung<br />

<strong>2006</strong> 2007 <strong>2008</strong><br />

7<br />

22<br />

17<br />

31<br />

Anlage 4<br />

beurlaubt<br />

9%<br />

Teilzeit<br />

47%<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Beurlaubten ist unter Männer geringer als unter Frauen. Während 69 Prozent <strong>der</strong> Männer voll<br />

arbeiten, sind es nur 44 Prozent <strong>der</strong> Frauen. Teilzeitbeschäftigung wird stärker von Frauen nachgefragt als<br />

von Männern, um Beruf mit Familie zu vereinbaren.<br />

Immer mehr Frauen steigen schon während ihrer Freistellung wie<strong>der</strong> mit geringem Teilzeitumfang in den<br />

Beruf wie<strong>der</strong> ein.<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Stadt gesamt Quelle: Haupt- und Personalamt, Abtl. 10-5


Anzahl<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Alter <strong>der</strong> Frauen und Männer <strong>der</strong> Kernverwaltung<br />

Altersdurchschnitt <strong>der</strong> Frauen: 43,7 Jahre<br />

Altersdurchschnitt <strong>der</strong> Männer: 48,4 Jahre<br />

männlich<br />

weiblich<br />

bis 25 ab 26 bis 35 ab 36 bis 45 ab 46 bis 55 ab 56 bis 60 ab 61<br />

Alter in Jahren<br />

Frauen sind im Durchschnitt um knapp 5 Jahre jünger als Männer.<br />

100%<br />

Zielerreichung in %<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

Zielerreichung in Abhängigkeit von <strong>der</strong> EG-Gruppe und vom Geschlecht<br />

Frauen<br />

Männer<br />

1 - 4 5 - 8 9 - 12 13 - 15Ü<br />

EG-Gruppe<br />

Im <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong> wurden erstmalig Leistungsprämien entsprechend <strong>der</strong><br />

Zielvereinbarung nach § 18 TVöD ausgezahlt. Bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Beschäftigten durch<br />

den Vorgesetzten schnitten Frauen in allen Entgeltgruppierungen im Durchschnitt besser<br />

ab als die Männer.<br />

Anlage 5<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Kernverwaltung Quelle: Haupt- und Personalamt, Abtl. 10-5


Anlage 6<br />

Auszubildende nach Geschlecht<br />

Dez 01 Dez 03 Dez 05 Dez 08<br />

Auszubildende<br />

weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl.<br />

Verwaltungsfachangestellte<br />

10 3 11 2 12 3 15 5<br />

geh.nichttechn.Verwaltungsdienst 1 1 3 2 1 3 1<br />

Praktikantinnen* 21 21 1 16 20<br />

Bibl. assisstenten 4 4 2 2 2 1<br />

Vermessungstechniker 2 1 2 Ausbildungsberuf wurde eingestellt!<br />

Bauzeichner 3 1 1 2 Ausbildungsberuf wurde eingestellt!<br />

Gärtner 2 2 1 1 3 1 2 2<br />

Forstwirt 6 6 6 6<br />

Berufskraftfahrer/ Personenverkehr<br />

Kfz-Mechaniker 1 1 1<br />

Elektroinstallateur 1 Ausbildungsberuf wurde eingestellt!<br />

gesamt<br />

42 15 42 13 38 13 43 15<br />

* FSJ, Berufskollegiantinnen, Vor- & Anerkennungspraktikantinnen von Amt 50 sowie 2 Verwaltungspraktikantinnen<br />

Auszubildende nach Geschlecht <strong>2008</strong><br />

männlich<br />

26%<br />

Auszubildende 2001 2003 2005 <strong>2008</strong><br />

weiblich 42 42 38 43<br />

männlich 15 13 13 15<br />

gesamt 57 55 51 58<br />

Anzahl <strong>der</strong> Auszubildenden <strong>der</strong> letzten 7 Jahre<br />

weiblich männlich<br />

43<br />

42 42<br />

38<br />

weiblich<br />

74%<br />

15<br />

13 13<br />

15<br />

Ein Viertel aller Auszubildenden ist männlich und Dreiviertel sind<br />

weiblich. Das Berufsbild Forstwirt wird nur von Männer angestrebt. Ein<br />

Praktikum im Sozialbereich wird ausschließlich von Mädchen abgelegt.<br />

In den Berufszweigen Vermessungstechniker, Bauzeichner und<br />

Elekroinstallateur wird kein Nachwuchs mehr herangezogen.<br />

Anzahl<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2001 2003 Jahr 2005 <strong>2008</strong><br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Kernverwaltung Quelle: Haupt- und Personalamt, Abtl. 10-5


Männer<br />

Frauen<br />

14<br />

13<br />

47 %<br />

47 %<br />

105<br />

106<br />

Geschlechter nach Eingruppierung<br />

--> 6 Prozent <strong>der</strong> 225 beschäftigten Männer<br />

--> 2 Prozent <strong>der</strong> 630 beschäftigten Frauen<br />

23 %<br />

75 %<br />

147<br />

Anlage 7<br />

0 100 200 300 400 500<br />

Anzahl<br />

Geschlechter nach Besoldung<br />

26<br />

41<br />

ab EG 13<br />

EG 9 - 12<br />

bis EG 8<br />

Von 630 weiblichen Beschäftigten <strong>der</strong> Kernverwaltung waren nur 2 Prozent in Gehaltsgruppen ab EG 13<br />

aufwärts eingruppiert, dagegen wurden drei Viertel <strong>der</strong> Frauen mit Entgeltgruppen bis EG 8 entlohnt. Von<br />

225 Männern wurden 6 Prozent in EG 13 und höher eingestuft, während nur knapp die Hälfte in den unteren<br />

Lohngruppen eingruppiert war.<br />

Von 108 weiblichen Beamten waren nur 1,85 Prozent in den oberen Gehaltsgruppen ab A 13 zu finden,<br />

dafür wurden nur 38 Prozent in den Besoldungsgruppen bis A 8 eingestuft.<br />

Reichlich die Hälfte <strong>der</strong> 106 Männer im Beamtenverhältnis befanden sich im gehobenen Dienst. Jeweils ein<br />

Viertel <strong>der</strong> Beamten wurde bis A 8 bzw. oberhalb <strong>der</strong> Besoldungsgruppe A 12 eingestuft.<br />

23<br />

Männer<br />

Frauen<br />

2<br />

51 %<br />

25 %<br />

25<br />

--> 1,9 Prozent <strong>der</strong> 108 Beamtinnen<br />

60 %<br />

38,1 %<br />

--> 24 Prozent <strong>der</strong> 106 Beamten<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Anzahl<br />

55<br />

höherer Dienst<br />

gehobener Dienst<br />

mittlerer Dienst<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong>, Kernverwaltung Quelle: Haupt- und Personalamt, Abt. 10-5<br />

470<br />

65

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