04-2009 - unternehmer Magazin

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Editorial. Demokratie ist, wenn... Stellungnahmen von den Sektionspräsidenten mitgetragen werden. Nicht allen hat gefallen, dass sich die Wirtschaftskammer zur SPES-Abstimmung geäussert und Position bezogen hat. Dafür habe ich Verständnis, denn in einem Wirtschaftsverband sind viele Unternehmen unter einem Dach, die von Personen mit ganz unterschiedlichen Interessen, Einstellungen und Vorstellungen geführt werden. Jeder hat das Recht und die Möglichkeit, sich zu Sachfragen zu äussern. Wenn sich die Wirtschaftskammer zu einer Stellungnahme durchringt, dann steht dahinter eine breite Meinungsumfrage. Die Spielregeln sind klar und eindeutig, wie solche Stellungnahmen zustande kommen. An diese Spielregeln haben wir uns gehalten, als wir uns zu SPES geäussert haben. Zu den Spielregeln gehört eine Meinungsbildung in der Sache, das Abwägen von Vor- und Nachteilen, bis dann eine gemeinsame Stellungnahme erfolgt. Dieser Meinungsbildungsprozess erfolgt in der Präsidentenkonferenz. Stellungnahmen werden von den Präsidenten aller Sektionen in einem demokratischen Verfahren verabschiedet. Zu den demokratischen Spielregeln gehört, dass eine tragfähige Mehrheit vorhanden sein muss. Dass nicht alle Mitglieder der Wirtschaftskammer unbedingt hinter dieser Meinung stehen, liegt genauso in der Natur der Sache wie die Grundregel des Demokratieverständnisses: Was eine Mehrheit beschlossen hat, sollte von allen gemeinsam mitgetragen werden. Auf Einzelmeinungen kann, wenn dieser Meinungsbildungsprozess abgeschlossen ist, nicht mehr Rücksicht genommen werden. Oder anders herum gesagt: Wenn auf alle verschiedenen Meinungen eingegangen würde, dann könnte die Wirtschaftskammer nie eine gemeinsame Haltung ge- genüber aussen vertreten, weil es so viele Meinungen wie Mitglieder gibt. Kommen wir nochmals auf SPES zurück. Die Wirtschaftskammer hat sich nach dem Abwägen der Vor- und Nachteile für die Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I ausgesprochen. Entscheidenden Einfluss auf diese Position übten die Erfahrungen der letzten Jahre mit Lehrlingen im Gewerbe aus. Weil ein starker Drang der Schülerinnen und Schüler in die Kaufmännische Ausbildung – mit Hoffnungen auf einen gut bezahlten Job im Banken- und Treuhandwesen – besteht, verbleiben für das Gewerbe in der Regel jene Schulabgänger, die über einen weniger schweren Schulsack verfügen. Schulamt und Regierung sprachen in diesem Zusammenhang vom Problem der «Restschule», gemeint war die Oberschule, aus der in der Vergangenheit viele Lehrlinge für die gewerblichen Berufe stammten. Unter den Oberschülern gibt es oft einseitig Begabte, die es in Mathematik mit guten Realschülern aufnehmen können, aber in den sprachlichen Fächern nicht mithalten. Mit SPES gab es die Versprechungen einer verstärkten individuellen Förderung und die bessere Einteilung in künftigen Leistungsgruppen, was den künftigen Lehrlingen und den Ausbildungsbetrieben zugute kommen würde. Das hat den Ausschlag gegeben für unsere Stellungnahme. SPES ist am Volksmehr gescheitert. Nun wird es darum gehen, nach anderen Wegen zu suchen, dabei aber die positiven Aspekte der SPES-Reform nicht aus den Augen zu verlieren. Für die Wirtschaftskammer steht im Vordergrund, dass unsere Jugend in den Schulen so ausgebildet wird, damit möglichst alle in ihrem gewählten Beruf die erhofften Erfolge haben können. Dafür werden wir uns weiter einsetzen. Das bedingt aber auch, dass wir uns als Wirtschaftskammer klar und eindeutig in der Öffentlichkeit positionieren. In wichtigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Fragen hat die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf, die Positionen der Wirtschaftsverbände zu erfahren. Damit solche Stellungnahmen abgegeben werden können, braucht es einen internen Meinungsbildungsprozess, bei dem eine Position nach demokratischem Muster erarbeitet wird. Man weiss aus langer Erfahrung, dass demokratische Entscheidungen nicht jedem Einzelnen passen, aber man weiss auch, dass gemeinsam gefasste Beschlüsse am ehesten durchgesetzt werden können. Noldi Matt Präsident der Wirtschaftskammer 4/2009 3
Inhalt. Impressum unternehmer. > publikation der wirtschaftskammer liechtenstein Erscheint 10-mal jährlich Auflage 4’550 Ex. 3. Jahrgang, Nr. 24., April 2009 Herausgeber wirtschaftskammer liechtenstein für gewerbe, handel und dienstleistung, Jürgen Nigg Zollstrasse 23, 9494 Schaan, Liechtenstein Telefon +423 237 77 88 Fax +423 237 77 89 E-Mail info@wirtschaftskammer.li www.wirtschaftskammer.li Redaktionelle Leitung Isabell Schädler Telefon +423 237 77 81 Fax +423 237 77 89 i.schaedler@wirtschaftskammer.li Satz, Layout und Druck BVD Druck +Verlag AG, 9494 Schaan Grafisches Konzept Atelier Silvia Ruppen, 9490 Vaduz Anzeigen Medienagentur Gstöhl Anstalt Gustav Gstöhl Essanestrasse 93 FL- 9492 Eschen Telefon +423 375 08 80 Fax +423 375 08 99 gug@medienagentur-gstoehl.ch Titelbild Wirtschaftskammer Liechtenstein Bildnachweis Wirtschaftskammer Liechtenstein Versand Liechtensteinische Post AG Abonnement Das Jahresabo «unternehmer» kostet CHF 50.– inkl. Versand Wirtschaft trifft Kultur Jahresversammlung 2009 im Theater am Kirchplatz in Schaan Wirtschaft Start der 1. Europäischen KMU-Woche Lehrlingswesen Erfolgreiche Informationsreihe «Berufe mit Zukunft» abgeschlossen Zweijährige berufliche Grundbildung mit Berufsattest Publireportage 5 Jahre Radio Liechtenstein Serie Ökologische Betriebsführung Jürgen Beck, Geschäftsführer der Firma «Entsorgungsprofi» Max Beck AG Ressort Wirtschaft Den Wirtschaftsstandort stärken Unternehmerforum Unternehmerforum begeistert Teilnehmer Bildung Kursangebot Mai bis Juni 2009 Info Dr Gwerbler. Farbenspiele Tabakpräventionsverordnung Neumitglieder Publikationen Öffentliche Arbeitsvergaben 4 / 2009 7 11 13 15 17 18 21 22 25 27 29 5
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