s-bahn-ausbau statt transrapid! - Die Grünen/Bündnis 90 im ...
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6<br />
n ·die Zugänglichkeit öffentlicher<br />
Verkehrsmittel.<br />
Fußgänger sind aufgrund ihrer Langsamkeit<br />
am anspruchsvollsten was das<br />
Umfeld betrifft. Daher kommt der Architektur,<br />
Grünaus<strong>statt</strong>ung und<br />
Aufenthaltsqualität von Plätzen und<br />
Straßen eine hohe Bedeutung zu. Förderung<br />
des Fußgängerverkehrs heißt<br />
auch Stadtbildpflege.<br />
<strong>Die</strong> Stadtplanung muss auf kurze Wege<br />
ausgerichtet sein, d.h. Mischung von<br />
Wohnen, Arbeit und Freizeitnutzung,<br />
relativ dichte Bebauung. und wohnortnahe<br />
Infrastruktur wie Läden, Schulen<br />
und Kindergärten.<br />
„Mit Psychologen das<br />
Laufen lernen“<br />
Das war aufgrund einiger Fachworte <strong>im</strong><br />
Soziologendeutsch alles, was in der<br />
Im Sommer diesen Jahres<br />
wurde die Kreuzung Ehrengut-/Dre<strong>im</strong>ühlenstraßeumgestaltet.<br />
Insgesamt 4 Jahre<br />
sind vergangen von der ersten<br />
Idee bis zur Realisierung.<br />
Am Anfang war eine<br />
Bürgerversammlung<br />
Wir GRÜNE <strong>im</strong> und um den BA waren<br />
uns einig: <strong>Die</strong> Kreuzung Ehrengut-/<br />
Dre<strong>im</strong>ühlenstraße, der Mittelpunkt des<br />
Dre<strong>im</strong>ühlenviertels, war unschön und<br />
trotz Ampel für Kinder gefährlich. Angesichts<br />
der kommunalen Geldnot stellte<br />
ich <strong>im</strong> November 1997 auf der Bürgerversammlung<br />
(damals war ich noch<br />
nicht <strong>im</strong> BA) einen Antrag für eine kostengünstige<br />
Maßnahme: Ich forderte<br />
einen Mittelbaum mitten auf der Kreuzung,<br />
der das Viertel begrünen und den<br />
“optischen Durchschuss”, der zu überhöhten<br />
Geschwindigkeiten führt, mildern<br />
sollte. So etwas gibt es andernorts,<br />
aber der BA-Vorsitzende sprach<br />
dagegen und die Mehrheit der Bürger-<br />
DIE GRÜNE MAMBA Nr. 84 Dezember 2001<br />
PLATZVERSCHÖNERUNG<br />
Öffentlichkeit von der Idee der<br />
Fußgängerkarte rüber kam. Das vom<br />
Bund Naturschutz auf der Basis der<br />
Fußgängerkarte in Esslingen in das<br />
<strong>Bündnis</strong> für Ökologie eingebrachte<br />
Projekt, bietet aber weitaus mehr: Es<br />
handelt sich um ein Bürgerbeteiligungskonzept.<br />
Über örtliche Vereine<br />
werden Bürger zum Mitmachen<br />
gewonnen, die ihre Umgebung erkunden<br />
und dabei sowohl Mängel als auch<br />
gute Wegeverbindungen benennen.<br />
Als greifbares Endergebnis steht die<br />
Fußgängerkarte, die auch einen Beitrag<br />
zur Öffentlichkeitsarbeit leistet.<br />
Vor allem der Planungsprozess ist interessant,<br />
da aus den Mängeln und<br />
positiven Beispielen konkrete Maßnahmen<br />
abgeleitet werden können und<br />
die Ortskenntnis und Erfahrung der<br />
Einwohner direkt einfließt. Darüber<br />
hinaus werden Aktive gewonnen, die<br />
das Zufußgehen in ihrem Stadtviertel<br />
wieder ins Blickfeld rücken und sich<br />
sicherlich auch nach Ende des Projekts<br />
für konkrete Verbesserungsmaßnahmen<br />
einsetzen werden.<br />
Trotz der Ablehnung <strong>im</strong> Stadtrat ist das<br />
Projekt noch nicht völlig vom Tisch.<br />
Der örtliche Bezirksausschuss<br />
Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, wo die<br />
Fußgängerkarte als Modell erarbeitet<br />
werden sollte, hat sich für das Projekt<br />
ausgespochen und ein Bürgerversammlungsantrag<br />
für eine Fußgängerkarte<br />
fand breite Zust<strong>im</strong>mung, so<br />
dass das Thema wieder auf die Tagesordnung<br />
kommen wird.<br />
Auch die grüne Verkehrspolitik wird<br />
sich verstärkt der Förderung des Fußverkehrs<br />
und damit indirekt auch der<br />
Attraktivität der Freiräume widmen.<br />
Alexandra Weiß<br />
EINE KREUZUNG WIRD ZUM PLATZ<br />
...ein langer Atem führt zum Ziel<br />
versammlung konnte sich das nicht<br />
vorstellen.<br />
<strong>Die</strong> Initiative<br />
Dre<strong>im</strong>ühlenplatz<br />
Der Erfolg des Antrags bestand darin,<br />
dass am gleichen Abend die Architektin<br />
Susanne Flynn und Robert Wildfeuer<br />
auf mich zukamen und auch meinten,<br />
dass die Kreuzung attraktiver werden<br />
müsste. Jeder brachte ein paar<br />
Nachbarn mit. Wir gründeten <strong>im</strong> Frühjahr<br />
1998 die INITIATIVE DREI-<br />
MÜHLENPLATZ.<br />
Wir entwarfen eine Skizze: <strong>Die</strong> Gehsteige<br />
sollten vorgezogen und Parkbuchten<br />
geschaffen werden, so dass Kinder<br />
und Erwachsene die Straßen unbeeinträchtigt<br />
von parkenden Autos überqueren<br />
können. Auf den gewonnenen<br />
Flächen sollten in symmetrischer Anordnung<br />
10 Bäume gepflanzt werden.<br />
Damit marschierten wir zum Baureferat,<br />
das dem Ganzen wohlwollend gegenüberstand,<br />
aber uns bedeutete, dass es<br />
kein Geld gebe. Wir machten uns also<br />
auf die Suche nach Sponsoren.<br />
<strong>Die</strong> Wanderbaumallee<br />
Damit sich unsere Nachbarn vorstellen<br />
konnten, wie schön es werden<br />
könnte, stellte GREEN CITY seine<br />
Wanderbaumallee von Mai bis Juli 1998<br />
auf die Kreuzung. Außerdem unterstützte<br />
der Verein uns maßgeblich bei<br />
der Öffentlichkeitsarbeit und bei allen<br />
weiteren Aktivitäten. <strong>Die</strong> Bäume mußten<br />
mittels Hydrant und Schlauch alle<br />
zwei Tage gegossen werden, Am Anfang<br />
standen sie schön geordnet, aber<br />
1998 gab es einen stürmischen Sommer.<br />
<strong>Die</strong> Bäume fielen um, obwohl sie<br />
an einer Palette festgebunden waren.<br />
Später legten wir sie <strong>im</strong> stürmischen Gewitterregen<br />
bereits vorher hin, um niemand<br />
zu gefährden, bis wir dazu übergingen,<br />
die Bäume an allen verfügbaren<br />
Schildern und Dachrinnen festzubinden.<br />
Hep und BA ziehen mit<br />
Hep Monatzeder wurde Schirmherr der<br />
Platzumgestaltung und unterstüzte das<br />
Vorhaben kontinuierlich in der Stadtverwaltung.<br />
Der Bezirksausschuß 2<br />
hatte auf Antrag der GRÜNEN <strong>im</strong> Mai