unser Umgang mit Energieressourcen - Katholische Frauenbewegung
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Energie<br />
Quellen<br />
<strong>unser</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Energieressourcen</strong><br />
Gottesdienst zum Thema<br />
Schöpfungsverantwortung<br />
Texte, Lieder, Bibelstellen und<br />
Gedanken zur Gestaltung<br />
von Gottesdiensten<br />
& Meditationen<br />
für Erwachsene, Kinder<br />
und Jugendliche
Vorwort<br />
Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen:<br />
‚Seid fruchtbar und vermehrt euch!<br />
Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!<br />
Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in<br />
der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben und<br />
vertraue sie eurer Fürsorge an.´<br />
Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte und<br />
sah: Es war alles sehr gut.<br />
(Gen 1, 28.31)<br />
Warum ein Gottesdienst zum<br />
Thema Energie?<br />
Seit Jahrhunderten war für die Menschen das Leben<br />
im Einklang <strong>mit</strong> der Natur selbstverständlich.<br />
Mit dem Beginn der Industrialisierung setzte eine<br />
gegenteilige Entwicklung ein. Natur und Umwelt<br />
werden zunehmend vom Menschen und seinem<br />
verschwenderischen Lebensstil bedroht. Und doch<br />
legt Gott die Fürsorge für seine geliebte Schöpfung<br />
auch heute noch in <strong>unser</strong>e Hände.<br />
Die Konsequenzen <strong>unser</strong>es Tuns - die Ausbeutung<br />
und Vergiftung <strong>unser</strong>er Erde - fällt auch auf uns<br />
Menschen zurück. Gegenwärtig sind wir weltweit<br />
von Klimawandel, Atomkatastrophen, Luft- und<br />
Wasserverschmutzung, Wald- bzw. Artensterben<br />
und von Kriegen um knapper werdende Rohstoffe<br />
betroffen. Vor allem für Menschen in den Ländern<br />
des Südens ist das zunehmend existenzbedrohend.<br />
Wir müssen uns ernsthaft fragen, was <strong>unser</strong><br />
Lebensstil, der <strong>mit</strong> einem sehr hohen Energieverbrauch<br />
verbunden ist, da<strong>mit</strong> zu tun hat.
Vorwort<br />
Es ist Zeit, die nötigen Schritte zu setzen, um eine<br />
Umkehr in Gang zu bringen. Dabei lässt uns Gott<br />
nicht im Stich. Im Gottesdienst können wir nachdenken,<br />
<strong>unser</strong>e Anliegen und Sorgen einbringen,<br />
Dankbarkeit ausdrücken und Mut und Kraft für <strong>unser</strong><br />
Handeln tanken. Ein Gottesdienst zum Thema<br />
Energie kann uns und <strong>unser</strong>e Mitfeiernden motivieren<br />
und uns auf die Schönheit und Vielfalt der<br />
Schöpfung, die wir bewahren wollen, aufmerksam<br />
machen. Dazu will dieser Behelf anregen.<br />
Zur Verwendung des Behelfs<br />
Im ersten Teil findet sich eine Gottesdienstvorlage zum Thema Energie.<br />
Diese dient als Anregung, die gerne auch <strong>mit</strong> eigenen Texten oder Liedern<br />
ergänzt werden kann.<br />
Im zweiten und dritten Teil des Behelfs finden sich Meditationen und weitere<br />
Gebete, Texte und Lieder als zusätzliche Vorschläge bzw. Alternativen<br />
für die Gestaltung.<br />
Schmökern Sie, wählen Sie das für Ihre Gruppe oder für den jeweiligen<br />
Anlass Entsprechende aus. Mit diesen Bausteinen können auch Wortgottesdienste,<br />
Erntedankfeiern, Bußfeiern, Morgen- und Abendlobe… gestaltet<br />
werden. Wir wünschen Ihnen besinnliche Stunden in der Gewissheit: Wo<br />
zwei oder drei in SEINEM Namen beisammen sind, ist ER <strong>mit</strong>ten unter uns.<br />
Energiegruppe der <strong>Katholische</strong>n Aktion der Erzdiozese Wien<br />
:<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort ................................................................................................. 2<br />
Gottesdienst zum Thema Energie................................................... 4<br />
Meditation zu den vier Elementen: Feuer, Wasser, Erde, Luft... 28<br />
Weitere Textbausteine.......................................................... 36
4<br />
Gottesdienst<br />
1.<br />
Eröffnung<br />
1. Einzug und Eröffnungslied<br />
2. Begrüßung durch den Priester bzw.<br />
den/die Leiter/in<br />
3. Schuldbekenntnis: Wir bringen <strong>unser</strong><br />
Leben vor Gott, bekennen <strong>unser</strong>e<br />
Fehler und bitten um Vergebung<br />
4. Gloria: Ehre sei Gott in der Höhe;<br />
Gott nimmt uns an, wie wir sind –<br />
wir loben und preisen Ihn!<br />
5. Tagesgebet
Eroffnungslied<br />
:<br />
1. Strophe<br />
5
6<br />
Schuldbekenntnis<br />
Wir bekennen <strong>unser</strong> Versagen:<br />
Die Erde ist ein Haus für alle Menschen. Wir, die wir der so genannten<br />
„Ersten Welt“ angehören, bewohnen die „Luxus-Suite“. Wir verbrauchen<br />
drei Viertel der Rohstoffe, der Nahrungs<strong>mit</strong>tel, der Energie und<br />
des Wassers.<br />
Es fällt uns schwer, auf das zu verzichten, woran wir uns gewöhnt haben:<br />
an das Autofahren, die hell erleuchtete, gut beheizte Wohnung,<br />
an die Klimaanlage, die immer aufwendigeren elektronischen Geräte,<br />
an die allzeit erhältlichen Nahrungs<strong>mit</strong>tel aus aller Welt.<br />
Wir wollen nicht hören, dass wir zum Teilen aufgerufen sind.<br />
Lied 1. Strophe „Meine engen Grenzen“<br />
Wir bekennen <strong>unser</strong> Versagen:<br />
Wir verbrennen die Regenwälder, um Raum zu bekommen<br />
für Sojaplantagen, Ölpalmen und die Kaffeeproduktion. Wir<br />
manipulieren Pflanzen, um die Erträge der Agromultis zu steigern.<br />
Wir vergiften Luft, Boden und Wasser für die Produktion<br />
von Luxusgütern, wir verschwenden wertvolle Ressourcen für<br />
immer mehr Produkte und schädigen die Atmosphäre durch<br />
die giftigen Emissionen <strong>unser</strong>er Industrie.<br />
2. Strophe „Meine engen Grenzen“ Lied
Wir bekennen <strong>unser</strong> Versagen:<br />
Wir exportieren <strong>unser</strong>en Schrott in die ärmsten Länder der<br />
Welt, und eignen uns dafür ihren wertvollen Ackerboden an.<br />
Wir schützen <strong>unser</strong>en Reichtum durch Waffen, Armeen und<br />
Grenzzäune. Wir spalten Atomkerne und Zellkerne und wollen<br />
die Risiken nicht wahrhaben.<br />
Die Zerstörung von Leben und Lebensräumen gelten als Kollateralschäden,<br />
die wir hinnehmen, wenn nur am Ende der Profit<br />
stimmt und <strong>unser</strong>e Annehmlichkeiten gewahrt bleiben.<br />
Lied 3. Strophe „Meine engen Grenzen“<br />
7
8<br />
Gloria
Tagesgebet<br />
Gott, Schöpfer der Erde und allen Lebens, Du hast uns<br />
diese Welt anvertraut. Gib uns die Demut zu erkennen,<br />
dass wir nicht die Herrscher/innen über die Schöpfung<br />
sind. Schenke uns Einsicht, Mut und Kraft, Deinen Auftrag<br />
der Fürsorge für alles Leben zu erfüllen und dem Missbrauch<br />
und der Ausbeutung der Schöpfung Widerstand<br />
zu leisten. Da<strong>mit</strong> können wir Gerechtigkeit, Frieden und<br />
Versöhnung <strong>mit</strong> der Schöpfung verwirklichen.<br />
Amen.<br />
9
10<br />
2. Wortgottesdienst<br />
1. Erste Lesung aus dem Alten Testament<br />
2. Antwortgesang<br />
3. Zweite Lesung aus dem Neuen Testament<br />
4. Halleluja-Ruf<br />
5. Evangelium<br />
6. Predigt<br />
7. Glaubensbekenntnis<br />
8. Fürbitten: Wir bringen <strong>unser</strong>e persönlichen<br />
Anliegen und Bitten vor Gott
Erste Lesung: Amos 8, 4-7<br />
Hört dies, die ihr den Armen zertretet,<br />
um die Bedürftigen des Landes zu beseitigen, die ihr sagt: Wann geht der<br />
Neumond vorüber, da<strong>mit</strong> wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, da<strong>mit</strong><br />
wir Kornsäcke öffnen, da<strong>mit</strong> wir den Messbecher verkleinern und das Silbergewicht<br />
vergrößern und die Waage fälschen, die schon gefälscht ist,<br />
um die Hilflosen zu kaufen für Kleingeld und die Arme für ein Paar Sandalen.<br />
Auch den Getreideabfall verkaufen wir!<br />
Gott schwört angesichts der Arroganz Jakobs: „Ich werde alle ihre<br />
Taten niemals vergessen.“<br />
Lied 2. Strophe „Die Erde ist ein Haus...“ (S.5)<br />
Zweite Lesung: Rom 8, 18-25<br />
Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts<br />
bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit,<br />
die an uns offenbar werden soll.<br />
Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden<br />
der Söhne und Töchter Gottes. Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit<br />
unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch<br />
den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung:<br />
Auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit<br />
werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir<br />
wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt<br />
und in Geburtswehen liegt. Aber auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe<br />
den Geist haben, seufzen in <strong>unser</strong>em Herzen und warten<br />
darauf, dass wir <strong>mit</strong> der Erlösung <strong>unser</strong>es<br />
Leibes als Söhne und Töchter offenbar werden.<br />
Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung.<br />
Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung.<br />
Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?<br />
Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen,<br />
dann harren wir aus in Geduld.<br />
Lied Halleluja-Ruf siehe S.27<br />
:<br />
11
12<br />
Evangelium nach Lukas, 12, 13-20<br />
Einer aus der Volksmenge bat Jesus: „Meister, sag meinem Bruder, er soll<br />
das Erbe <strong>mit</strong> mir teilen.“ Er erwiderte ihm: „Mensch, wer hat mich zum<br />
Richter oder Schlichter bei euch gemacht?“ Dann sagte er zu den Leuten:<br />
„Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des<br />
Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen<br />
Vermögens im Überfluss lebt.“<br />
Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: „Auf den Feldern eines reichen<br />
Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: ‚Was soll ich<br />
tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll.‘ Schließlich<br />
sagte er: ‚So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen<br />
und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine<br />
Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du<br />
einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink,<br />
und freu dich des Lebens!‘<br />
Da sprach Gott zu ihm: ‚Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein<br />
Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du<br />
angehäuft hast‘?“<br />
Anstelle einer Predigt<br />
Wir geben Menschen aus der „Dritten Welt“<br />
und aus <strong>unser</strong>er Heimat Gelegenheit,<br />
ihre Betroffenheit auszudrücken<br />
und ihre Initiativen darzustellen:<br />
(Texte werden von verschiedenen Personen gelesen)<br />
„Ich heiße Joseph. Meine Heimat ist der Kongo, ein Land, das<br />
seit Jahren von blutigen Bürgerkriegen heimgesucht wird.<br />
Söldnerarmeen werden von den Industriestaaten be-<br />
ongo waffnet und unterstützt, denn mein Land besitzt wertvolle<br />
Bodenschätze, die für elektronische Geräte wie Mobiltelefone<br />
benötigt werden. Meine Familie und ich mussten<br />
schon zweimal vor bewaffneten Truppen fliehen. Wir wissen<br />
nicht, wo wir bleiben sollen, wo wir <strong>unser</strong>e Feldfrüchte<br />
pflanzen und <strong>unser</strong>e Hütte neu bauen können.“
„Mein Name ist Edite. Meine Heimat ist<br />
die Region des Rio Xingú in Brasilien.<br />
Dort soll ein riesiger Staudamm gebaut<br />
werden, da<strong>mit</strong> Strom produziert werden<br />
r<br />
kann. Die Regierung sagt, das Projekt<br />
a<br />
komme auch den Armen zugute, die<br />
s<br />
dadurch elektrisches Licht bekommen<br />
i<br />
können. Aber das ist nicht wahr. Fast<br />
l<br />
der gesamte Strom wird großen Indu-<br />
i<br />
striebetrieben zugeleitet, die Exportgü-<br />
e<br />
ter für die reichen Länder herstellen.<br />
n<br />
Unser Dorf wird überflutet werden.<br />
Andere Gebiete werden aufgrund der<br />
Flussumleitung austrocknen und die Transportwege<br />
über Wasser in die Stadt sind<br />
dann nicht mehr möglich. Das aufgestaute<br />
Wasser wird nicht mehr trinkbar sein und<br />
Krankheiten werden entstehen. Unsere<br />
Kleinbauernfamilien und Fischer werden<br />
ihre Lebensgrundlage verlieren.“<br />
„Ich bin Sadako. Ich lebe in Japan.<br />
apan Ich habe Angst. Seit dem großen<br />
Erdbeben und den Reaktorunfällen<br />
weiß ich, wie verwundbar<br />
<strong>unser</strong>e Technologien und da<strong>mit</strong> wir Menschen<br />
sind. Viele Lebens<strong>mit</strong>tel und das<br />
Wasser in meiner Umgebung sind verstrahlt.<br />
Wie wird es weiter gehen? Die Gefährdung<br />
von Millionen Menschen, Tieren und<br />
Pflanzen ist ein zu hoher Preis für <strong>unser</strong>en<br />
Lebensstandard. Welchen Ausweg gibt es?“<br />
h<br />
i<br />
l<br />
e<br />
N<br />
„Ich bin Obanja aus Nigeria.<br />
Erdöl ist eine der wertvollen<br />
Ressourcen meines<br />
Landes, das von großen<br />
westlichen Konzernen gefördert<br />
wird. Um die zerstörerischen<br />
Folgen für die Umwelt und die<br />
Menschen kümmern sie sich nicht;<br />
Böden und Wasser in meinem Dorf<br />
sind vergiftet, wir können keine<br />
Fische mehr fangen. Von den<br />
Gewinnen der Ölfirmen haben wir<br />
nichts.“<br />
„Mein Name ist Juan. Ich bin ein Minenarbeiter aus Chile.<br />
Die spektakuläre Rettungsaktion von 33 Kumpels hat uns weltweit in<br />
die Schlagzeilen gebracht. Wenig bekannt wurde aber die allgemeine<br />
Situation der Bergarbeiter in meiner Heimat und weltweit:<br />
mangelnde Sicherheitsmaßnahmen, Gesundheitsgefährdung, ausbeuterische<br />
Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne, die <strong>unser</strong>en<br />
Lebensunterhalt nicht sichern können. Die Gier nach Rohstoffen und<br />
Geld zerstört das Leben der Arbeiter und ihrer Familien.“<br />
13
14<br />
sterreich<br />
;<br />
„Ich bin Peter. Ich bin Österreicher und arbeite als Ingenieur bei<br />
einem österreichischen Turbinenbauer. Ich weiß, dass meine<br />
Firma Turbinen für das umstrittene Kraftwerk Belo Monte in<br />
Brasilien herstellt. Da<strong>mit</strong> sichert sie Arbeitsplätze – auch den<br />
meinigen. Das ist wichtig für mich und meine Familie. Andererseits<br />
lese und höre ich viel von Protesten gegen dieses Projekt<br />
und seine Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen<br />
dort. Das gibt mir zu denken! Was soll ich tun?<br />
Wie können wir hier in Europa gut<br />
leben, ohne den Menschen in<br />
O<br />
anderen Ländern zu schaden?“<br />
Ich bin Barbara.<br />
Ich arbeite in einem Weltladen<br />
Mein Name ist Hannes.<br />
als FAIRTRADE-Beraterin. Für<br />
Zusammen <strong>mit</strong> meiner Frau arbeite ich im<br />
mich ist es wichtig, <strong>unser</strong>en<br />
Bereich Umwelt im Pfarrgemeinderat. Wir<br />
t<br />
Kund/innen zu zeigen, dass es<br />
machen einen Energiecheck für <strong>unser</strong>e<br />
e<br />
möglich ist, umweltfreundliche<br />
Pfarre. Unser Ziel ist, bewusst und effizient<br />
r<br />
und menschenwürdig produzier-<br />
<strong>mit</strong> <strong>unser</strong>er Energie für Heizung, Beleuch-<br />
r<br />
te Waren zu kaufen. Ich freue<br />
tung und Geräte umzugehen und da<strong>mit</strong> ein<br />
e<br />
mich, dass der Faire Handel im<br />
Beispiel für die Gemeinde zu geben. Wir<br />
i<br />
Gesamthandelsvolumen immer<br />
haben ein Netzwerk <strong>mit</strong> den kirchlichen Um-<br />
c<br />
mehr zunimmt. Und natürlich<br />
weltbeauftragten und vielen anderen Initia-<br />
h<br />
legen wir auch an <strong>unser</strong>en<br />
tiven aufgebaut. Auch <strong>unser</strong>e Nachbarpfarre<br />
Standorten hier in Österreich<br />
interessiert sich dafür. Es ist spannend, zu<br />
auf Nachhaltigkeit Wert. Mein<br />
beobachten, wie sich Ideen und Aktionen<br />
Geschäft ist seit einigen Jahren<br />
entwickeln.<br />
Klimabündnis-Betrieb.<br />
OIch bin Lisa.<br />
sterreich<br />
;<br />
; s<br />
Ich bin in Österreich zu Hause. Ich gehe ins Gymnasium.<br />
Mir und meiner Familie geht es gut. Wir arbeiten jetzt in <strong>unser</strong>er Schule an<br />
einem Projekt zum ökologischen Fußabdruck. Ich habe erfahren, dass für<br />
jeden Menschen auf der Welt 1,8 Hektar zur Verfügung stehen und dass wir<br />
in Österreich durchschnittlich 5,3 Hektar verbrauchen. Wenn alle so leben<br />
würden wie wir, würden wir drei Planeten brauchen, um <strong>unser</strong>en Energieund<br />
Ressourcenbedarf zu decken. Meine Freundinnen und ich schauen<br />
jetzt sehr genau darauf, wo wir Energie verschwenden, und ich habe schon<br />
meine ganze Familie zum Energiesparen gebracht. Obwohl es mir manchmal<br />
schwer fällt, die 2 km zur Bushaltestelle <strong>mit</strong> dem Rad zu fahren, anstatt<br />
von meinen Eltern im Auto geführt zu werden, macht es doch auch Spaß.<br />
Ich glaube, wir werden noch sehr viel bei diesem Projekt lernen.
Glaubensbekenntnis<br />
Ich glaube an Gott - <strong>unser</strong>e Mutter und <strong>unser</strong> Vater -<br />
die das Weltall in Weisheit geschaffen hat,<br />
der uns die Erde anvertraut hat,<br />
als Haus für alle Menschen.<br />
Ich glaube an Jesus Christus, <strong>unser</strong>en Bruder:<br />
An den Gott, der Mensch wurde, um die Schöpfung zu heiligen,<br />
um den Menschen den Weg der Gewaltfreiheit und des Friedens zu zeigen,<br />
der den Weg des Leidens ging, da<strong>mit</strong> wir das Leiden der Schöpfung begreifen,<br />
der starb, um das Leben zu bewahren,<br />
der auferstand um <strong>unser</strong> aller Hoffnung willen.<br />
Ich glaube an den Heiligen Geist, die Ruach,<br />
die die Schöpfung durchwirkt und wandelt,<br />
die das Herz des Menschen bewegt und entfacht.<br />
Ich glaube an die Gemeinschaft der Menschen<br />
in denen der Geist lebt und wirkt,<br />
ich glaube an das Heilwerden nach aller Schuld,<br />
an den neuen Himmel und die neue Erde,<br />
das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens,<br />
in dem wir für immer werden wohnen dürfen.<br />
Amen<br />
Furbitten<br />
:<br />
Gott, deine Geistin erneuert<br />
das Gesicht der Erde.<br />
Wir bitten dich: Erneuere auch <strong>unser</strong> Herz<br />
und gib uns den Geist der Klarheit und des Mutes!<br />
Denn das Gesetz des Geistes,<br />
der uns lebendig macht in Christus,<br />
hat uns befreit von dem Gesetz der Resignation.<br />
Gott, wir bitten dich: Lehre uns,<br />
wie wir <strong>mit</strong> der Kraft des Windes und der<br />
Sonne leben und andere Geschöpfe leben lassen.<br />
Gott, wir bitten dich: Lehre uns,<br />
die Kraft der kleinen Leute zu spüren und keine<br />
Angst mehr zu haben,<br />
wenn wir widersprechen und widerhandeln<br />
dem Luxus auf Kosten aller anderen Geschöpfe.<br />
Aus: Schrottroff/Sölle „Den Himmel erden“<br />
Gott, deine Geistin erneuert<br />
das Gesicht der Erde.<br />
Wir bitten dich: Erneuere auch<br />
<strong>unser</strong> Herz und lass uns wieder<br />
<strong>mit</strong>einander leben.<br />
Lehre uns zu teilen statt zu<br />
resignieren,<br />
das Wasser und die Luft,<br />
die Energie und die Vorräte.<br />
Zeig uns,<br />
dass die Erde dir gehört und<br />
darum schön ist.<br />
15
16<br />
3. Eucharistiefeier<br />
Mahlfeier, die uns das<br />
letzte Mahl <strong>mit</strong> Jesus<br />
und seinen Jünger/innen<br />
in Erinnerung bringt. In<br />
Form von Brot und Wein<br />
– Leib und Blut – ist<br />
Jesus gegenwärtig.
Gabenbereitung<br />
Teilnehmer/innen des Gottesdienstes<br />
bringen Gegenstände zum Altar oder<br />
legen sie in die Mitte des Raumes, als<br />
Symbole für gezieltes Handeln.<br />
Spielzeugauto oder Benzinkanister<br />
1. Sprecher/in:<br />
Weniger Auto fahren, öffentliche<br />
Verkehrs<strong>mit</strong>tel oder das Fahrrad<br />
benutzen, oder auch einfach öfter zu<br />
Fuß gehen. Und soweit wie möglich<br />
auf Flugreisen verzichten.<br />
Energie-Spar-Lampe<br />
2. Sprecher/in:<br />
Strom sparen, energieeffiziente<br />
Geräte anschaffen, Energie-Sparlampen<br />
verwenden, Fernseher<br />
und Computer ausschalten und<br />
nicht auf Stand-by laufen lassen.<br />
Waschmaschine und Geschirrspüler<br />
nicht halb leer laufen lassen.<br />
Korb heimischer Äpfel<br />
3. Sprecher/in:<br />
Weniger exotische Früchte oder andere<br />
Produkte aus fernen Ländern<br />
sondern mehr regionale Erzeugnisse<br />
kaufen. Weniger Fleisch, mehr<br />
Gemüse und Getreideprodukte<br />
essen. Biologische und saisonale<br />
Lebens<strong>mit</strong>tel bevorzugen.<br />
FAIRTRADE Kaffee oder Tee<br />
4. Sprecher/in:<br />
Produkte aus Fairem Handel werden<br />
von Kleinbauernfamilien oft auch<br />
biologisch erzeugt. Sie bekommen<br />
einen fairen Lohn und ihr Lebensraum<br />
wird geschont.<br />
Handy oder MP3-Player<br />
5. Sprecher/in:<br />
Wir sollten überhaupt weniger kaufen.<br />
Ich brauche nicht jedes Jahr ein neues<br />
Gerät. Dinge, die ich nicht mehr brauche,<br />
verschenke ich oder bringe sie<br />
zum Flohmarkt.<br />
Plakat <strong>mit</strong> der Aufschrift „Tauschkreis“<br />
oder „Talente-Börse“<br />
6. Sprecher/in:<br />
Wir können Mitglieder in einem<br />
Tauschkreis werden. Wir helfen einander<br />
<strong>mit</strong> <strong>unser</strong>en Fähigkeiten und<br />
Kenntnissen aus und sparen dadurch<br />
viel Geld. Ich helfe anderen Tauschkreis<strong>mit</strong>gliedern<br />
z.B. <strong>mit</strong> ihrer Computersoftware,<br />
dafür repariert jemand<br />
anderer kostenlos mein Fahrrad.<br />
Zeitung oder Zeitschrift<br />
7. Sprecher/in:<br />
Es ist wichtig, sich zu informieren, sich<br />
zu engagieren, sich in Initiativen zu vernetzen<br />
und sich zu Wort zu melden. Es<br />
gibt weltweit viele Millionen Menschen,<br />
die sich für die Schöpfung und für alle<br />
Lebewesen einsetzen.<br />
Lied 3. Strophe „Die Erde ist<br />
ein Haus...“ (S.5)<br />
17
18<br />
Sanctus
Gott, <strong>unser</strong> Vater und <strong>unser</strong>e Mutter,<br />
heilig ist Dein Name und heilig ist die Erde, Dein Reich.<br />
Deinen Auftrag wollen wir erfüllen, da<strong>mit</strong> Dein Wille geschehe,<br />
auch in der Welt, die Du den Menschen anvertraut hast.<br />
Du gibst uns jeden Tag, was wir zum Leben brauchen:<br />
das Brot und das Wasser, das Licht und die Luft,<br />
den Wein und den Gesang der Vögel.<br />
Vergib uns, wenn wir Deine Gaben und<br />
Deine Güte missachten,<br />
wenn wir ausbeuten und zerstören,<br />
was zu behüten Du uns anvertraut hast.<br />
Vergib uns, wenn wir schuldig werden<br />
der Anmaßung und der Rechtsverletzung<br />
gegenüber Mensch, Tier und Schöpfung.<br />
Friedensgebet<br />
Vater <strong>unser</strong><br />
Lass uns der Versuchung widerstehen,<br />
die Schöpfung beherrschen zu wollen,<br />
lass uns demütig erkennen,<br />
dass das Reich und die Kraft und die<br />
Herrlichkeit bei Dir sind.<br />
Solange in <strong>unser</strong>er Welt die Finsternis des verbitterten Schweigens<br />
und der lähmenden Angst, die Finsternis des quälenden Hungers<br />
und der ungerechten Vorurteile Schatten wirft, solange ist Frieden<br />
nicht möglich!<br />
Solange in <strong>unser</strong>er Welt die Dunkelheit gesellschaftlicher Ungerechtigkeit<br />
und unschuldig sterbender Menschen, die Dunkelheit<br />
des schonungslosen <strong>Umgang</strong>s <strong>mit</strong> der Natur und das Streben nach<br />
Macht und Geld Schatten wirft, solange ist Frieden nicht möglich!<br />
Nur wenn wir es schaffen, diese Finsternis und Dunkelheit zu überwinden<br />
und Licht werden, indem wir aufstehen und handeln,<br />
indem wir Partei ergreifen für die, die keine Lobby haben,<br />
indem wir nicht wegsehen sondern hinsehen und uns berühren und<br />
erschüttern lassen, dann ist Friede nicht nur ein Wort!<br />
Dann ist Friede wirklich möglich!<br />
Der Friede Gottes sei <strong>mit</strong> dir! Aus:<br />
Werkmappe Jungschargottesdienst,<br />
<strong>Katholische</strong> Jugend<br />
und Jungschar<br />
Amen<br />
19
20<br />
Lied zur Kommunion
Alternativen:<br />
Diese Lieder können<br />
während der Kommunion<br />
via CD-Player eingespielt<br />
werden.<br />
Lied Blauer Planet, Bluatschink<br />
Lied Ein Stück vom Himmel, Herbert Grönemeyer<br />
Lied Thomas D, Gebet an den Planet<br />
(Lektionen in Demut)<br />
21
22<br />
4. Abschluss<br />
1. Danklied<br />
2. Dankgebet<br />
3. Segenslied<br />
4. Segensgebet<br />
5. Schlusslied
Danklied<br />
Dankgebet<br />
Gott, wir danken Dir, dass Du die Erde und alle Lebewesen<br />
so herrlich erschaffen hast.<br />
Wir danken Dir für den Glanz des Morgens, für die Strahlen der Sonne,<br />
für die Sterne der Nacht, für die Tropfen des Regens.<br />
Wir danken Dir, dass Du uns zum Teil dieser Schöpfung gemacht hast.<br />
Du hast Deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt,<br />
der uns Menschen zu einer Gemeinschaft zusammenführt,<br />
in der wir Deine Gegenwart erfahren.<br />
So können wir in Liebe <strong>mit</strong>einander leben<br />
in dieser lebenswerten, schönen Welt.<br />
23
24<br />
Segenslied
Segensgebet<br />
Schrottroff/Sölle<br />
„Den Himmel erden“ :Aus<br />
Komm, heilige Geistin!<br />
Erneuere die Gestalt der Erde.<br />
Versöhne uns <strong>mit</strong> der Luft, die wir verpesten.<br />
Versöhne uns <strong>mit</strong> dem Wasser, das wir vergiften.<br />
Versöhne uns <strong>mit</strong> dem Land, das wir zubetonieren.<br />
Erneuere <strong>unser</strong>e Wünsche und das Angesicht der Erde.<br />
Komm, Mutter des Lebens!<br />
Reinige uns vom Willen zur Macht.<br />
Lass uns glauben an die Versöhnung zwischen uns und den Tieren,<br />
die wir wie Maschinen behandeln.<br />
Mach uns geduldig <strong>mit</strong> allen Pflanzen, die uns zu nichts nützlich sind.<br />
Gib uns Glauben an die Rettung der Bäume, dass sie nicht alle sterben.<br />
Erneuere <strong>unser</strong>en Verstand und das Angesicht der Erde.<br />
Komm, Atem Gottes!<br />
Du Lehrerin der Demütigen,<br />
hauch uns, die Totgeborenen, an, dass wir <strong>mit</strong> allen Kreaturen leben lernen.<br />
Mach uns aus Sieger/innen zu Geschwistern, aus Benutzer/innen<br />
zu Hüter/innen, aus Profitberechner/innen zu Freund/innen der Erde.<br />
Erneuere <strong>unser</strong>e Herzen und das Angesicht der Erde.<br />
Komm, du Hoffnung der Armen!<br />
Du Richter der Mächtigen!<br />
Du Rettung im Schiffbruch<br />
<strong>unser</strong>es Planeten.<br />
Führ´ uns aus dem Gefängnis,<br />
Atem des Lebens, weh´ uns an.<br />
Wasser des Lebens, lass uns<br />
von dir trinken.<br />
Lass uns deine Wohnung werden<br />
und erneuere das Angesicht<br />
der Erde.<br />
25
26<br />
Schlusslied
28<br />
Meditation<br />
zu den vier Elementen:<br />
Feuer, Wasser,<br />
Erde, Luft<br />
Raumgestaltung:<br />
Bunte Tücher, ev. Steine, Muscheln,<br />
Blumen,… in die Mitte legen.<br />
Nach jeder der vier „Stationen“ der<br />
Meditation wird eine Liedstrophe des<br />
„Sonnengesangs“ gesungen (s.S. 33).<br />
Einstiegsmusik: Haydn, Schöpfung
1. Sprecher/in stellt eine Kerze oder Öllampe in die Mitte.<br />
Ich bringe dar: das Feuer, das Licht und Leben ist. Feuer,<br />
das wärmt und leuchtet. Feuer, das verbrennt und reinigt.<br />
Feuer, das schmilzt und verwandelt. Feuer, das Schaffen<br />
und Kraft ist. Feuer der Sonne, Feuer der Kerze, Zeichen<br />
des göttlichen Wirkens. Wir danken Dir, Gott, für das<br />
Feuer: Gib uns Feuer zum Leben.<br />
2. Sprecher/in: Aus dem Buch Genesis:<br />
Gott sprach: Es werde Licht.<br />
Und es wurde Licht.<br />
Gott sah, dass das Licht gut war.<br />
Zeit der Stille oder Meditationsmusik<br />
Gedanken dazu:<br />
1. Sprecher/in: Licht - Feuer - Energie. Tageslicht<br />
kommt von der Sonne. Feuer, Kerzen,<br />
Fackeln spenden Licht und Wärme.<br />
Feuer hat die Zivilisation der Menschen<br />
begründet.<br />
Heute leben wir Menschen in den Industrieländern<br />
vielfach <strong>mit</strong> künstlichem Licht,<br />
elektrischem Licht. Ein einfacher Griff zum<br />
Schalter - Klick - und die Nacht wird zum<br />
Tag. Die Energie, der Strom, kommt aus<br />
der Steckdose.<br />
2. Sprecher/in: Aber wie kommt der<br />
Strom in die Steckdose? Woher kommt<br />
<strong>unser</strong>e Energie?<br />
Strom wird in Kraftwerken erzeugt: in<br />
Kernkraftwerken, Kohle-Kraftwerken oder<br />
Wasserkraftwerken. Und er wird in endlos<br />
langen Leitungen über Umspannwerke<br />
zu den Verbraucher/innen gebracht. Wir<br />
benötigen immer mehr Strom, immer mehr<br />
Energie: für Beleuchtung, Heizung, den Betrieb<br />
elektrischer Geräte, für die Aufrechterhaltung<br />
<strong>unser</strong>er Bequemlichkeit, für den<br />
Verkehr und für die Industrie, die all diese<br />
Güter herstellt.<br />
Feuer<br />
1. Sprecher/in: Also brauchen wir immer<br />
mehr Kraftwerke, erschließen immer<br />
neue Energiequellen, bauen gigantische<br />
Staudämme, verbrauchen Ackerboden<br />
für sogenannte „Energiepflanzen“, fördern<br />
immer mehr Erdöl, Erdgas, Kohle,<br />
Uran,… Aber die fossilen Brennstoffe<br />
werden in den nächsten Jahrzehnten<br />
verbraucht sein.<br />
2. Sprecher/in: Atomkraft aus der<br />
Kernspaltung ist ein Irrweg: Der Bau<br />
der Kraftwerke und die Gewinnung<br />
des spaltbaren Materials sind extrem<br />
energie- und schadstoffintensive Prozesse.<br />
Die Risiken sind unkalkulierbar. Die<br />
Endlagerung der radioaktiven Abfälle<br />
bleibt ein ungelöstes Problem. Die Kosten<br />
für die Gesellschaft heute und für die<br />
Nachwelt steigen ins Unermessliche.<br />
Wir müssen begreifen, dass es Kräfte<br />
und Prozesse in der Natur gibt, die wir<br />
nicht beherrschen.<br />
Lied Sonnengesang 1.+ 5.<br />
Strophe<br />
29
30<br />
Wasser<br />
Zeit der Stille oder Meditationsmusik<br />
Gedanken dazu:<br />
1. Sprecher/in: Wasser ist der Ursprung<br />
allen Lebens. Wasser bedeckt 2/3 <strong>unser</strong>es<br />
Planeten und macht 70 % des menschlichen<br />
Körpers aus.<br />
Wasser ist in vielen Teilen der Erde kostbar<br />
und knapp. Oft muss es von Frauen<br />
oder Kindern viele Kilometer weit herangeschleppt<br />
werden: zum Trinken, Kochen,<br />
zur Körperpflege, zum Wäschewaschen.<br />
Wasser ist das Symbol der Reinheit und<br />
Reinigung in den Religionen.<br />
Industrieabwässer verschmutzen das<br />
Wasser, das viele Menschen zum Leben<br />
benötigen. Die Menschen werden krank<br />
davon, die Kindersterblichkeit steigt.<br />
Lied Sonnengesang 4. Strophe<br />
1. Sprecher/in stellt einen Krug Wasser<br />
in die Mitte.<br />
Ich bringe dar: das Wasser, das wir trinken.<br />
Wasser, das den Durst aller Lebewesen stillt.<br />
Wasser, aus dem alles Leben kommt.<br />
Wasser, das frisch und rein macht.<br />
Wir danken Dir, Gott, für das Wasser:<br />
Gib uns Wasser zum Leben.<br />
2. Sprecher/in: Aus dem Buch Genesis:<br />
Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb<br />
des Himmels sammle sich an einem Ort,<br />
da<strong>mit</strong> das Trockene sichtbar werde. Das<br />
Trockene nannte Gott Land, und das<br />
angesammelte Wasser nannte er Meer.<br />
Gott sah, dass es gut war.<br />
2. Sprecher/in: Wasser ist eine Energiequelle.<br />
Seine Kraft kann in elektrischen<br />
Strom umgewandelt werden.<br />
An vielen Flüssen sind Kraftwerke entstanden.<br />
Stauseen haben das Wasser<br />
aus <strong>unser</strong>en Gebirgen gesammelt, da<strong>mit</strong><br />
<strong>unser</strong>e Energieversorgung gesichert<br />
ist.<br />
Bei etlichen Großprojekten wurden und<br />
werden Lebensraum und Lebensressourcen<br />
für Menschen und Tiere zerstört.<br />
Trotz Widerstand von vielen Seiten<br />
sollen noch mehr Staudämme und<br />
Megakraftwerke errichtet werden.<br />
Menschen werden vertrieben und<br />
<strong>mit</strong> Gewalt umgesiedelt. Finanzieller<br />
Gewinn der Großfirmen wird vor Menschenrechte<br />
und Schöpfungsverantwortung<br />
gestellt.
1. Sprecher/in stellt eine Schale <strong>mit</strong> Erde in die Mitte.<br />
Ich bringe dar: die Erde, die <strong>unser</strong>e Mutter ist. Erde,<br />
auf der <strong>unser</strong>e Füße stehen. Erde, die Nahrung hervorbringt<br />
für alle Lebewesen, Jahr um Jahr. Erde, von der<br />
wir genommen sind. Erde zu der wir wieder werden. Wir<br />
danken Dir, Gott, für die Erde: Gib uns Erde zum Leben.<br />
2. Sprecher/in:<br />
Aus dem Buch Genesis:<br />
Dann sprach Gott: Das Land lasse<br />
junges Grün wachsen, alle Arten<br />
von Pflanzen, die Samen tragen,<br />
und von Bäumen, die auf der Erde<br />
Früchte bringen <strong>mit</strong> ihrem Samen<br />
darin. Gott sah, dass es gut war.<br />
Zeit der Stille oder Meditationsmusik<br />
Gedanken dazu:<br />
1. Sprecher/in: Erde: verdichtet, zubetoniert,<br />
radioaktiv verseucht.<br />
2. Sprecher/in: Erde: verkauft, verspekuliert,<br />
ausgebeutet, ausgeplündert, verbrannt.<br />
1. Sprecher/in: Kostbare Rohstoffe,<br />
Metalle, Erze, Öl werden gefördert ohne<br />
Rücksichtnahme auf Menschen, Tiere,<br />
Pflanzen. Menschen werden aus ihrem<br />
angestammten Lebensraum vertrieben,<br />
da<strong>mit</strong> Industriekonzerne <strong>mit</strong> größtmöglichem<br />
Profit weiter produzieren können.<br />
Böden und Gewässer werden vergiftet,<br />
Kriege um Rohstoffe geführt.<br />
2. Sprecher/in: Wertvoller Boden wird in<br />
den Ländern des Südens von Großkonzernen<br />
aufgekauft um Kaffee, Kakao, Bananen<br />
für die reichen Länder des Nordens<br />
anzubauen, während die heimischen Bauernfamilien<br />
ihre Existenzgrundlage verlieren.<br />
Mit Nahrungs<strong>mit</strong>teln und Rohstoffen<br />
Erde<br />
wird an den Börsen spekuliert, um die<br />
Gier, die Macht und das Profitstreben<br />
einiger weniger zu befriedigen.<br />
1. Sprecher/in: Erde – Urstoff – Adamah:<br />
Materie, aus der der Mensch<br />
geschaffen ist, Teil der Erde. Wann<br />
werden wir begreifen, dass diese Erde<br />
heilig ist? Das Land gehört mir, spricht<br />
Jahwe. Es ist uns anvertraut: zum Bebauen<br />
und Behüten.<br />
2. Sprecher/in: Aus dem Buch Exodus:<br />
Sechs Jahre kannst du in deinem Land<br />
säen und die Ernte einbringen; im siebten<br />
sollst du es brachliegen lassen und<br />
nicht bestellen.<br />
1. Sprecher/in: Aus dem Buch Leviticus:<br />
Das Land darf nicht endgültig verkauft<br />
werden; denn das Land gehört mir, und<br />
ihr seid nur Fremde und Halbbürger bei<br />
mir.<br />
Lied Sonnengesang<br />
6. Strophe<br />
31
32<br />
Luft<br />
Gedanken dazu:<br />
1. Sprecher/in: Wind – Atem – Geist<br />
– Lebensenergie. Diese Begriffe begegnen<br />
uns in vielen großen Schöpfungsmythen.<br />
„Ruach“, das bedeutet<br />
Wind und Geist in der Bibel. Im leisen<br />
Säuseln der Luft begegnet Gott dem<br />
Propheten Elija.<br />
2. Sprecher/in: Lebensatem – das ist<br />
die Atmosphäre für uns: diese dünne<br />
Schale um die Erde - im Größenvergleich<br />
nicht dicker als die Schale eines<br />
Apfels - regelt die Temperatur auf der<br />
Erde und schützt uns vor schädlichen<br />
Strahlungen.<br />
1. Sprecher/in: Immer mehr gerät diese<br />
Lebenssphäre in Gefahr: durch Kohlendioxid<br />
und andere giftige Emissionen,<br />
die den Treibhauseffekt verstärken. Wir<br />
nehmen Signale eines Klimawandels<br />
wahr, zu dem die Industriegesellschaften<br />
maßgeblich beitragen.<br />
1. Sprecher/in stellt ein Windrad in die Mitte<br />
(ev. aus Papier und einem Holzstab basteln).<br />
Ich bringe dar: die Luft, die wir atmen. Luft,<br />
die uns belebt. Wind, der die Wolken treibt.<br />
Wind, der uns frei macht. Wir danken Dir,<br />
Gott, für die Luft: Gib uns Luft zum Leben.<br />
2. Sprecher/in:<br />
Aus dem Buch Genesis: Da<br />
formte Gott, der Herr, den Menschen<br />
aus Erde vom Ackerboden<br />
und blies in seine Nase den<br />
Lebensatem. So wurde der<br />
Mensch zu einem lebendigen<br />
Wesen.<br />
Zeit der Stille oder Meditationsmusik<br />
In früherer Zeit hat die Kraft des<br />
Windes Segelschiffe angetrieben.<br />
Windmühlen waren damals in vielen<br />
Ländern ein vertrauter Anblick. Auch<br />
heute kann der Wind als Energiequelle<br />
neue Möglichkeiten erschließen,<br />
die weniger Belastung für die Umwelt<br />
darstellen. Große Windräder gewinnen<br />
neue Bedeutung in der Energieerzeugung.<br />
2. Sprecher/in: Aber auch neue Wege<br />
der Energienutzung stellen uns vor die<br />
Herausforderung, verantwortungsvoll<br />
zu handeln: nicht zu verschwenden,<br />
nicht zu missbrauchen und so umweltverträglich<br />
wie möglich zu bauen.<br />
Sonnengesang<br />
3. Strophe Lied
34<br />
Impuls<br />
1. Sprecher/in:<br />
Was können wir tun, um<br />
die Erde zu einem Haus 2. Sprecher/in:<br />
für alle Menschen zu ma- Es liegt an den reichen Staaten und<br />
chen? Um Energie und ihrer Bevölkerung, zu teilen, zu sparen,<br />
Ressourcen so zu vertei- Energie und Ressourcen bewusst und<br />
len, dass alle menschen- sparsam einzusetzen. Wir leben in einer<br />
würdig leben können? begrenzten Welt, in der schrankenloses<br />
Wirtschaftswachstum nicht auf Dauer<br />
möglich ist. Wir wollen sorgsam <strong>mit</strong><br />
3. Sprecher/in:<br />
Wir dürfen nicht alles tun,<br />
was uns technisch möglich<br />
ist. Wir werden immer<br />
den Gaben der Schöpfung<br />
umgehen.<br />
wieder Zeug/innen, dass 4. Sprecher/in: Wir wollen die<br />
die Natur nicht beherrsch- erneuerbaren Energien der<br />
bar ist, dass <strong>unser</strong>e Tech- Sonne, des Windes, der Erdnik<br />
Kräfte freigesetzt hat, wärme nutzen. Wasserkraft<br />
die sich <strong>unser</strong>er Kontrolle soll in kleinen angepassten<br />
entziehen. und regionalen Kraftwerksprojekten<br />
eingesetzt werden,<br />
<strong>mit</strong> Rücksicht auf die Lebens-<br />
5. Sprecher/in:<br />
räume von Menschen, Tieren<br />
und Pflanzen.<br />
Wir sind nicht Beherrscher/<br />
innen der Erde sondern ihre<br />
Behüter/innen. Es ist uns<br />
aufgetragen, ihre Ressourcen<br />
verantwortungsvoll zu<br />
nutzen und nicht zu vergeuden.<br />
Wir sind verpflichtet,<br />
die Erde und ihre Güter zu<br />
teilen – <strong>mit</strong> der gesamten<br />
Menschheit und <strong>mit</strong> den<br />
kommenden Generationen.<br />
6. Sprecher/in: Wir wollen <strong>unser</strong>e<br />
Rechte und Pflichten in einem demokratischen<br />
Staat wahrnehmen,<br />
uns untereinander vernetzen und<br />
aktiv werden.<br />
Von den Verantwortlichen in Politik<br />
und Wirtschaft fordern wir die<br />
Umsetzung gerechter und nachhaltiger<br />
Rahmenbedingungen für<br />
alle.
Bitten<br />
1. Sprecher/in: Schenke uns Weisheit, Gott,<br />
da<strong>mit</strong> wir <strong>unser</strong> Leben nicht vom<br />
„Mehr-Haben-Wollen“ und von immer mehr<br />
Profit und Macht bestimmen lassen.<br />
2. Sprecher/in: Schenke uns die Liebe zur Erde und<br />
all Deinen Geschöpfen, da<strong>mit</strong> wir sie nicht missbrauchen<br />
und zerstören, sondern bereit sind,<br />
diesen Lebensraum zu achten und zu teilen.<br />
3. Sprecher/in: Schenke uns die Kraft zu verzichten<br />
auf Produkte und Lebensstile, die uns Glück und<br />
Erfüllung vorgaukeln, da<strong>mit</strong> wir offen werden<br />
für das, was wir wirklich brauchen.<br />
4. Sprecher/in: Schenke uns den Mut zu widerstehen<br />
und zu handeln, wenn uns Medien, Politik und<br />
Wirtschaft immer mehr Wohlstand und Konsum zu<br />
Lasten anderer versprechen.<br />
5. Sprecher/in: Schenke uns Gelassenheit,<br />
da<strong>mit</strong> wir nicht verbissen und enttäuscht werden<br />
in <strong>unser</strong>em gewaltfreien Kampf für eine lebenswerte Welt.<br />
6. Sprecher/in: Schenke uns Freude an all dem,<br />
was Du geschaffen hast, und Dankbarkeit für Deine<br />
Gaben.<br />
35
36<br />
weitere<br />
Textbausteine
Ich war hungrig und ihr habt meine<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>tel eurem Vieh gefüttert.<br />
Ich war hungrig und ihr wolltet nicht auf<br />
das Steak aus Südamerika verzichten.<br />
Ihr war hungrig und eure Konzerne<br />
pflanzten auf meinen besten Böden eure<br />
Wintertomaten an.<br />
Ich war hungrig, aber wo Reis für meine<br />
tägliche Mahlzeit wachsen könnte, wird<br />
Tee für euch angebaut.<br />
Ich war hungrig, aber für eure Schlemmer<br />
werden exotische Früchte auf meinem<br />
Land angebaut.<br />
Ich war hungrig, aber <strong>mit</strong> eurem Geld<br />
habt ihr mir die Nahrungs<strong>mit</strong>tel weggekauft.<br />
Ich war hungrig, aber ihr habt aus<br />
Zuckerrohr und Maniok Treibstoff für<br />
eure Autos hergestellt.<br />
Ich war hungrig, aber die Abwässer<br />
eurer Fabriken vergiften die Fischgründe<br />
der Erde.<br />
Ich war hungrig, aber ihr habt mir nicht<br />
zu essen gegeben!<br />
Wovor fürchtet ihr euch?<br />
Aus: Lothar Zanetti<br />
Die Rechnung<br />
Einmal wird uns gewiss<br />
die Rechnung präsentiert.<br />
Für den Sonnenschein<br />
und das Rauschen der Blätter,<br />
die sanften Maiglöckchen<br />
und die dunklen Tannen,<br />
für den Schnee und den Wind,<br />
den Vogelflug und das Gras<br />
und die Schmetterlinge,<br />
für die Luft, die wir geatmet haben,<br />
und den Blick auf die Sterne<br />
Ich war hungrig<br />
Immer wenn ich am Obststand stehe<br />
und die rotbackigen idealrunden<br />
„Strahle-Äpfel“ sehe, finde ich sie<br />
auf den ersten Blick einfach zum<br />
Reinbeißen. Doch dann halte ich inne<br />
und überlege: Wenn nicht einmal ein<br />
Wurm, der doch keinen Verstand hat,<br />
das Risiko einging, an diesen Äpfeln<br />
auch nur zu nagen, sollte ich als<br />
Mensch, der ich Verstand habe, in sie<br />
hineinbeißen?<br />
Verfasser/innen unbekannt<br />
und für alle Tage,<br />
die Abende und die Nächte.<br />
Einmal wird es Zeit,<br />
dass wir aufbrechen und bezahlen.<br />
Die Rechnung, bitte.<br />
Doch wir haben sie<br />
ohne den Wirt gemacht:<br />
Ich habe euch eingeladen,<br />
sagt der und lacht,<br />
soweit die Erde reicht.<br />
Es war mir ein Vergnügen!<br />
37
38<br />
Eine Mutter bringt ein Kind zur Welt.<br />
Sie nährt es, hält es in den Armen.<br />
Sie gibt ihm einen Platz auf ihrer Decke,<br />
einen Platz an ihrer Brust.<br />
Freigiebig wie eine Muter ist auch die Erde.<br />
Ihr Mantel ist weit, ihre Schüsseln<br />
sind gefüllt.<br />
Auf der Decke der Mutter Erde ist<br />
Platz für alle Menschen.<br />
Die Ungeborenen haben denselben<br />
Anspruch wie die Lebenden.<br />
Der Mensch ist nur Verwalter/in,<br />
nicht Besitzer/in.<br />
Menschen müssen ihr Stück Erde<br />
den Kindern geben.<br />
Sterbende lassen ihr Gewand zurück<br />
und nehmen nichts <strong>mit</strong>.<br />
Das ist das Erbe der Menschen: zu kommen,<br />
zu empfangen und zu verschenken.<br />
Kein Mensch kann seine Mutter besitzen.<br />
Keiner kann die Erde zu seinem<br />
Eigentum machen.<br />
Dankgebet<br />
Mutter Erde<br />
Danke Gott für alle seine Gaben.<br />
Achte das Leben in all seinen Formen,<br />
da<strong>mit</strong> dein Leben Hilfe findet.<br />
Achte die Alten. In ihnen achtest du<br />
Leben und Weisheit.<br />
Achte die Frauen. In ihnen achtest du<br />
das Geschenk des Lebens und der<br />
Liebe.<br />
Heimkehr<br />
Nein, ich bin keine Waise!<br />
Nur zu lange fort gewesen – im Steineland,<br />
im Schattental.<br />
Als Kind einst von der Hand gerissen<br />
voll Übermut<br />
und fremde Pfade gegangen.<br />
Vom Ehrgeiz gepackt,<br />
vom Glanz geblendet,<br />
nur der eigenen Kraft vertrauend.<br />
Das Leben hat mich arm und fremd<br />
gemacht.<br />
Vater Sonne, Mutter Erde,<br />
nicht länger müsst ihr suchen!<br />
Seht, hier bin ich, euer Kind.<br />
Ich kehre heim.<br />
Vor der Tür eures Hauses werdet ihr<br />
mich finden<br />
In der Morgendämmerung.<br />
Nehmt mich in die Arme und verzeiht.<br />
Achte die Freundlichkeit.<br />
Freundlich bist du, wenn du<br />
deinen Besitz teilst.<br />
Halte dein Wort, und du wirst<br />
wahrhaftig sein.<br />
Sei friedfertig. Durch Friedfertigkeit<br />
gelangst du zum<br />
Frieden <strong>mit</strong> dir.<br />
Sei mutig. Mut lässt alle guten<br />
Kräfte wachsen.<br />
Sei maßvoll.<br />
Sieh´ hin, hör zu und denke<br />
nach, dann wird alles, was du<br />
tust, sinnvoll sein.<br />
Alle Texte aus: In die Mitte der Welt führt deine Spur,<br />
Texte Indianischer Weisheit, W. Poeplau,<br />
Christophorus/Kaufmann-Verlag, Freiburg
Die Hohen<br />
:<br />
Bekenntnis<br />
L: Oh Gott, Deine fruchtbare Erde<br />
wird langsam ihrer Reichtümer beraubt.<br />
Alle: Öffnet eure Augen und sehet!<br />
L: Oh Gott, Deine lebendigen Wasser<br />
werden langsam durch Chemikalien<br />
erstickt.<br />
Alle: Öffnet eure Augen und sehet!<br />
L: Oh Gott, Deine reine Luft wird langsam<br />
durch Umweltgifte verdorben.<br />
Alle: Öffnet eure Augen und sehet!<br />
L: Oh Gott, Deine Geschöpfe sterben<br />
langsam und Dein Volk leidet.<br />
Alle: Öffnet eure Augen und sehet!<br />
L: Gott <strong>unser</strong> Schöpfer, erwecke uns<br />
durch das Wunder Deiner Schöpfung.<br />
Alle: Dass wir bereuen und größere<br />
Umsicht walten lassen.<br />
L: Erwecke uns, sodass wir den Verlust<br />
des Lebendigen betrauern.<br />
Alle: Dass wir lernen, die Welt zu<br />
pflegen und zu schützen.<br />
Euer Herr ist Gott, der die Himmel und<br />
die Erde in sechs Tagen erschaffen hat –<br />
dann hat er sich auf den Thron gesetzt.<br />
Er lässt die Nacht den Tag zudecken,<br />
indem sie ihn eilig sucht.<br />
Sonne, Mond und Sterne, dienstbar<br />
gemacht durch seine Verfügung.<br />
Ihm kommen doch die Schöpfung und<br />
die Verfügung zu.<br />
Voll Segen ist Gott, der Herr aller Welt.<br />
Ruft zu eurem Herrn demütig und geheim!<br />
„Eine Schöpfungsliturgie“ The lona Community<br />
Worship Book, Will Goose Publications,<br />
Glasgow 1991 :Aus<br />
Er liebt die nicht, die widerrechtlich<br />
handeln.<br />
Stiftet nicht Unheil auf der Erde,<br />
nachdem sie heil geschaffen ist!<br />
Ruft zu ihm in Furcht und Begehren!<br />
Gottes Barmherzigkeit ist denen nahe,<br />
die das Gute tun.<br />
Er ist es, der die Winde als frohe<br />
Botschaft vor seiner Barmherzigkeit<br />
hersendet.<br />
Koran, Sure 7, 54-57 :Aus<br />
39
40<br />
Dankgebet<br />
Aus: Starets Zosima in:<br />
Die Brüder Karamasov von<br />
Fjodor M. Dostojevskij<br />
Segensgebet aus Irland<br />
Der Segen des Lichtes sei <strong>mit</strong> dir.<br />
Licht im Inneren, Licht nach außen.<br />
Die Strahlen von Gottes Sonne mögen<br />
dein Herz <strong>mit</strong> Wärme erfüllen,<br />
wie ein Torffeuer, das Freunde und<br />
Fremde einlädt,<br />
sich daran zu erwärmen.<br />
Das Licht Gottes leuchte in deinen<br />
Augen, wie eine Kerze im Fenster,<br />
die den müden Wanderer willkommen<br />
heißt.<br />
Der Segen von Gottes Regen sei <strong>mit</strong> dir.<br />
Sanft fällt er auf dein Haupt,<br />
erfrischt die Seele <strong>mit</strong> der Süße<br />
frisch erblühter Blumen.<br />
Liebe Gottes gesamte Schöpfung,<br />
ihre Ganzheit und jedes Sandkorn.<br />
Liebe jedes Blatt,<br />
jeden Strahl von Gottes Licht!<br />
Liebe die Tiere, liebe die Pflanzen, liebe alles.<br />
Wenn du alles liebst, wirst du das<br />
göttliche Geheimnis in allem erkennen.<br />
Und wenn du es einmal erkannt hast,<br />
wirst du es unaufhörlich zu verstehen<br />
beginnen, jeden Tag mehr und mehr.<br />
Und du wirst endlich die gesamte Welt<br />
lieben <strong>mit</strong> anhaltender, alles<br />
umfassender Liebe.<br />
Liebe die Tiere: Gott hat ihnen den Ansatz<br />
des Denkens und unbeschwerte Freude<br />
geschenkt.<br />
Belästige sie daher nicht, quäle sie nicht,<br />
beraube sie nicht ihrer Freude,<br />
verstoße nicht gegen den Plan Gottes.<br />
Der Segen von Gottes<br />
Wind sei <strong>mit</strong> dir.<br />
Er trägt den Regen,<br />
deinen Geist rein zu<br />
waschen,<br />
auf dass er strahle im<br />
folgenden Sonnenlicht.<br />
Der Segen von Gottes<br />
Erde sei <strong>mit</strong> dir.<br />
Und wenn du auf der<br />
Straße gehst,<br />
habe ein freundliches<br />
Wort für die,<br />
die dir begegnen.
Botschaft der drei Weisen aus dem<br />
Morgenland Drei als Sternsinger verkleidete Personen bringen<br />
eine Aludose, einen Stapel Altpapier und<br />
einen Benzinkanister bzw. ein Spielzeugauto<br />
und sagen ihre Sprüche/Botschaften auf:<br />
1. Caspar:<br />
Drei Weisen: „Die drei Weisen werden wir genannt und sind<br />
als Könige bekannt.<br />
Doch bringen wir heute nicht Weihrauch, Myrre<br />
und Gold, sondern ein paar Denkanstöße,<br />
über die ihr nachdenken sollt.<br />
Wir Weisen aus dem Süden, Osten und Westen<br />
bitten um Solidarität in <strong>unser</strong> aller Interesse.“<br />
„Solche Aludosen, wie die in meinen<br />
Händen, sollten wir einfach nicht mehr<br />
verwenden. Die Herstellung von Aluminium<br />
verbraucht enorme Ressourcen, und<br />
die höchsten Kosten haben die Armen<br />
in sogenannten Billiglohnländern zu<br />
verbuchen. Zur Stromgewinnung für die<br />
Aluerzeugung wird der Regenwald überflutet<br />
– der ansonsten Menschen, Tiere,<br />
Pflanzen und <strong>unser</strong> Klima behütet.<br />
Der Giftschlamm wird meistens gar nicht<br />
bedacht – er ist es, der die Menschen<br />
und die Umwelt krank macht.<br />
Darum bitten wir Weisen euch hier, kauft<br />
doch lieber Falschenbier und wiederbefüllbare<br />
PET-Flaschen, die an Menschen<br />
und Umwelt weniger Schaden machen.“<br />
2. Melchior:<br />
„Ich bringe euch diesen Zeitungsmüll, um<br />
sichtbar zu machen: Es gibt ein ZU VIEL.<br />
Der Papierbedarf bei uns liegt <strong>mit</strong> 230 Kilogramm<br />
pro Kopf viermal so hoch wie im<br />
Weltdurchschnitt – dabei betrifft uns hier<br />
die Papiererzeugung und ihre Umweltzerstörung<br />
eigentlich nicht.<br />
Die Zellstoff- und Papierproduktion richtet<br />
in vielen Erdteilen immensen Schaden für<br />
Mensch und Umwelt an. Nun fragen Sie<br />
sich sicher: Was wird da getan?<br />
Intakte Wälder werden zerstört – und so<strong>mit</strong><br />
die Lebensgrundlage für Menschen,<br />
Tiere, Pflanzen und <strong>unser</strong> Klima – habt ihr<br />
das gehört?<br />
Darum bitten wir euch hier, kauft doch<br />
gekennzeichnetes Recyclingpapier. Und<br />
in der richtigen Tonne entsorgt, ist Papier<br />
als Rohstoff wieder etwas wert.“<br />
41
42<br />
3. Balthasar:<br />
„Als drittes geben wir allen zu denken, die hier bei uns ein<br />
Auto lenken. In Österreich verbraucht eine Person im Jahr<br />
ungefähr 1000 Liter Treibstoff, in Brasilien sind es 200 Liter<br />
und in Indonesien 100 Liter. So<strong>mit</strong> wird klar:<br />
Unser westlicher, energieintensiver Lebensstil ist nicht globalisierbar.<br />
Die Klimaveränderungen sind real<br />
und treffen viele Menschen in Entwicklungsländern schon<br />
heute brutal. Drum bitten wir Weisen steigt um auf die<br />
Bahn, geht wieder mehr zu Fuß, fahrt <strong>mit</strong> dem Rad und<br />
schnallt die Rollerskates an.“<br />
Zitate<br />
Drei Weisen:<br />
Hoffnung für die Welt<br />
braucht keine Gewissheit,<br />
Hoffnung braucht<br />
persönlichen Einsatz.<br />
Vandana Shiva<br />
(Alternative Nobelpreisträgerin)<br />
Wir dürfen feiern, tanzen und singen<br />
beim Weltverändern!<br />
Veronika Schweiger-Mauschitz<br />
Wir müssen keine Berge versetzen.<br />
Wir müssen nur Steine ins Rollen bringen.<br />
„Wir möchten <strong>mit</strong> euch <strong>unser</strong>en Lebensstil<br />
überdenken und da<strong>mit</strong> <strong>unser</strong>er Welt<br />
und allen Menschen eine lebenswerte<br />
Zukunft schenken.<br />
Dem Stern der Hoffnung folgen wir,<br />
denn eine andere, gerechtere Welt ist<br />
möglich – heute und hier.“<br />
Unbekannt<br />
Veronika Schweiger-Mauschitz
Kontaktadressen<br />
Generalsekretariat der<br />
<strong>Katholische</strong>n Aktion Wien<br />
Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien<br />
Katharina Kampl<br />
Stephansplatz 6/547, 1010 Wien<br />
Tel. 01/51552-3311<br />
k.kampl@edw.or.at<br />
Umweltbüro der Erzdiözese Wien<br />
Markus Gerhartinger<br />
Stephansplatz 6/536, 1010 Wien<br />
Tel. 01/51552-3347<br />
m.gerhartinger@edw.or.at<br />
<strong>Katholische</strong> <strong>Frauenbewegung</strong> Wien<br />
Silvia Richtarz<br />
Stephansplatz 6/540, 1010 Wien<br />
Tel. 01/51552-3342<br />
s.richtarz@edw.or.at<br />
Welthaus Wien<br />
Christoph Watz<br />
Stephansplatz 6/548, 1010 Wien<br />
Tel. 01/51552-3353<br />
wien@welthaus.at<br />
Umweltbeauftragte der Evang.<br />
Kirche A.B. Wien<br />
Mechthild Eschhaus<br />
Pfeilgasse 8/21, 1080 Wien<br />
Tel. 0699/18877732<br />
meschhaus@gmx.de<br />
Impressum<br />
Verfasst und zusammengestellt von<br />
Evelyn Hödl, Redaktionsteam:<br />
Energiegruppe der <strong>Katholische</strong>n Aktion<br />
der Erzdiözese Wien<br />
Layout: Johanna Sofaly<br />
Notensatz: Tino Bogner, www.grafikant.at<br />
Nur für den internen Gebrauch!<br />
Druck: FA Sch<strong>mit</strong>z<br />
Fotos: pixelio, Silvia Richtarz, Bild S.3:<br />
©mdb;<br />
Wien 2011<br />
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