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MWK-Nachrichten 2011 - Maria-Ward-Kreis eV Augsburg

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Aus dem Institut<br />

1662 – 2012 * Dreihundertfünfzig Jahre <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Institut in <strong>Augsburg</strong><br />

Das Jahr 2012 gibt für die <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Einrichtungen<br />

in <strong>Augsburg</strong> Anlass zu Rückblick<br />

und Gedenken. 350 Jahre liegt es dann<br />

zurück, dass eine kleine Frauengemeinschaft<br />

unter Führung der Engländerin Mary Poyntz<br />

mit Erlaubnis des bayerischen Kurfürsten sich<br />

im Jahr 1662 – aus München kommend - in<br />

<strong>Augsburg</strong> niederließ und eine Schule gründete.<br />

So begann – 14 Jahre nach Ende des Dreißigjährigen<br />

Krieges und 17 Jahre nach dem<br />

Tod Mary <strong>Ward</strong>s – in <strong>Augsburg</strong> eine Schultradition,<br />

die seither bis heute ununterbrochen<br />

Bestand hat. Tatkräftig gefördert von katholischen<br />

<strong>Augsburg</strong>er Bürgern und bald auch<br />

von Bischof Johann Christoph von Freyberg,<br />

schließlich sogar durch persönliche Protektion<br />

Kaiser Leopolds, arbeiteten die Schwestern<br />

– Engländerinnen und Deutsche - am Aufbau<br />

ihrer Schule. Nach wechselnden Unterkünften<br />

konnten sie sich bereits 1683 auf dem Areal<br />

24<br />

in der heutigen Frauentorstraße niederlassen.<br />

Die älteste pädagogische Einrichtung für Mädchen<br />

in <strong>Augsburg</strong> entwickelte sich zu einem<br />

bis heute maßgeblichen Faktor in der <strong>Augsburg</strong>er<br />

Schullandschaft. Hundert Jahre lang<br />

waren es englische Frauen, die dem Institut<br />

als Oberinnen vorstanden, bis in der 2. Hälfte<br />

des 18. Jahrhunderts die Leitung in die Hände<br />

einheimischer Frauen – sie kamen überwiegend<br />

aus <strong>Augsburg</strong>er Bürgerhäusern und aus<br />

dem Umland – überging. Wiewohl die Zeit<br />

der Aufklärung zwar durchaus auch kritische<br />

Stimmen hervorbrachte, die die Arbeit der<br />

Schwestern als rückständig abzuqualifizieren<br />

versuchten, so entging das <strong>Augsburg</strong>er Institut<br />

doch der Aufhebung durch die Säkularisation.<br />

Neben der Tatsache, dass die Schwestern<br />

das <strong>Augsburg</strong>er Bürgerrecht besaßen und ihre<br />

pädagogische Arbeit sich hoher Wertschätzung<br />

erfreute, dass zudem keine nennenswerten<br />

materiellen Güter vorhanden waren, ist es<br />

nicht zuletzt auch dem umsichtigen Handeln<br />

der damaligen Oberin, der aus Salzburg<br />

stammenden Josepha von Feyertag, zu verdanken,<br />

dass das <strong>Augsburg</strong>er Institut – als<br />

einziges in Bayern - nicht geschlossen wurde.<br />

Vielmehr konnte die pädagogische Arbeit ungehindert<br />

fortgesetzt werden und gelangte zu<br />

neuer Blüte. Als der bayerische Staat im 19.<br />

Jahrhundert – gerade auch mit Einführung der<br />

allgemeinen Schulpflicht – das Schulwesen zunehmend<br />

als eigene Aufgabe erkannte, konnte<br />

er an der Vorarbeit kirchlicher Einrichtungen<br />

anknüpfen. In dieser Phase stand in <strong>Augsburg</strong><br />

der Erfahrungsschatz der Englischen Fräulein<br />

für schulische Arbeit und Lehrerinnenbildung<br />

zur Verfügung. Bereits bestehende kirchliche<br />

Schulen – so auch die der Englischen Fräulein<br />

in <strong>Augsburg</strong> - passten sich in der folgenden<br />

Zeit bis hinein ins 20. Jahrhundert mehr und<br />

mehr den staatlichen Vorgaben und Formen<br />

der Schulorganisation an.

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