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MWK-Nachrichten 2011 - Maria-Ward-Kreis eV Augsburg

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<strong>MWK</strong>-<strong>Nachrichten</strong> <strong>2011</strong>


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Vorwort<br />

Liebe Ehemalige, liebe Mitglieder und Freunde<br />

des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong>es,<br />

in diesem Jahr haben sich Vorstand und Beirat<br />

des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong>es durch die anstehenden<br />

Wahlen neu konstituiert. Aus dem Vorstand<br />

stellten sich Frau Heidi Killisperger und<br />

Frau Birgit Rümmelein nicht mehr zur Wahl.<br />

Im Beirat haben sich Sr. M. Margita Kahler,<br />

Frau Solveig Ullmann und Frau Anita Rechten<br />

zurückgezogen.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei diesen<br />

Damen für ihre intensive Mitarbeit, ihre kreativen<br />

Ideen und für die Zeit, die sie als Ehemalige<br />

für die Belange des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong>es<br />

aufgewendet haben. Unser besonderer Dank<br />

gilt Frau Anita Rechten, die jahrelang zusammen<br />

mit ihrem Mann sich für die <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>-<strong>Nachrichten</strong> verantwortlich zeigte.<br />

Der neue Vorstand und Beirat werden sich bemühen<br />

in den kommenden zwei Jahren zusammen<br />

mit Ihnen und mit Hilfe von Sponsoren<br />

die Bildung der Schülerinnen und Schüler des<br />

Gymnasiums und der Realschule in jeder Hin-<br />

Was leistet der „<strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong>“?<br />

sicht fördern zu können.<br />

Vorstand und Beirat sagen Ihnen Dank für Ihre<br />

Treue und wünschen Ihnen allen ein erfolgreiches<br />

und gesundes Jahr 2012.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

• Wir gewähren finanzielle Zuschüsse für Studienfahrten, Abiturfahrten, Schüleraustauschmaßnahmen,<br />

Aufenthalte im Schullandheim.<br />

• Wir sponsern Lernbegleitung.<br />

• Wir sponsern Vorträge.<br />

• Wir organisieren kulturelle Events.<br />

• Wir beziehen ehemalige Schülerinnen in das aktive Schulleben mit ein.<br />

• Wir vermitteln Praktika in sehr vielen Bereichen.<br />

• Wir sponsern den Sekt bei der Verabschiedung der Absolventinnen und<br />

Abiturientinnen.<br />

• Wir gewähren den Abiturientinnen und Absolventinnen eine freie Mitgliedschaft<br />

für ein Jahr.<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Aus dem Vereinsleben<br />

6..... Vorstands- und Beiratsmitglieder<br />

7..... Sommerausflug<br />

8..... Finanzen<br />

9..... Verabschiedung der Absolventinnen<br />

4<br />

Aus der Realschule<br />

10... Verabschiedungen<br />

13... Compassion<br />

14... Performance „Pippi plündert den Weihnachtsbaum“


Aus dem Gymnasium<br />

15... Novarum rerum cupidus<br />

18... Verabschiedungen<br />

23... Neubau <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Gymnasium<br />

Aus dem Englischen Institut<br />

24... 350 Jahre <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Institut in <strong>Augsburg</strong><br />

25... Nachruf<br />

5


Aus dem Vereinsleben<br />

Der <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong> e.V.<br />

Frau Hoffmann<br />

Frau Kalb<br />

6<br />

Frau Lichtenstern-Skopalik<br />

Frau Bader<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Hannelore Hoffmann, 1. Vorsitzende<br />

Dr. Elisabeth Lichstenstern-Skopalik, 2. Vorsitzende<br />

Conny Kalb, Kassenführerin<br />

Simone Bader, Schriftführerin<br />

Ursula Janicher, Revisor<br />

Beiratsmitglieder<br />

Regine Borchers, Dr. Stefanie Borchers, Tanja Höhr,<br />

Werner Mühlbauer, Elisabeth Vogler, Martina Vogler<br />

MW-Gymnasium<br />

Peter Kosak, Schulleiter<br />

E.-M. Noppen-Eckart, Lehrerkollegium<br />

<strong>Maria</strong> Gomez-Herrmann, Elternbeirat<br />

MW-Realschule<br />

Rosa Müller, Schulleiterin<br />

Rotraud Julier, Lehrerkollegium<br />

Uwe Kalb, Elternbeirat


Aus dem Vereinsleben<br />

Sommerausflug in das Klosterdorf<br />

St. Ottilien<br />

Da der 1. Mai dieses Jahres in die Osterferien<br />

fiel, haben wir unseren traditionellen<br />

Maiausflug auf den Monat Juli verlegt. Unser<br />

Ziel war die Erzabtei bzw. das Klosterdorf<br />

St. Ottilien, ein Ort des gelebten benediktinischen<br />

Mönchtums „ora et labora“.<br />

In St. Ottilien findet sich vieles auf engstem<br />

Raum: Mönchsgemeinschaft (110 Mönche<br />

leben in St. Ottilien) und das „Rhabanus-<br />

Maurus-Gymnasium“ mit seiner besonderen<br />

benediktinischen Pädagogik; Handwerksbetriebe<br />

und Gästehäuser und eine große Landwirtschaft<br />

auf modernstem Stand. St. Ottilien<br />

ist aber auch das Mutterhaus der Missionsbenediktiner,<br />

denn von hier aus wurden weltweit<br />

Klöster als geistliche Zentren gegründet. Ihr<br />

besonderer Einsatz gilt dem Dienst an den<br />

Kranken, hauptsächlich in Afrika und Asien.<br />

All dies und noch vieles Interessantes mehr<br />

vermittelte uns der Cellerar der Erzabtei St.<br />

Ottilien und Lehrer am „Rhabanus-Maurus-<br />

Gymnasium“, Bruder Josef Götz, der uns<br />

dankenswerter Weise durch das Klosterdorf<br />

führte. Es war für alle ein erlebnisreicher,<br />

wunderschöner Tag.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

7


Aus dem Vereinsleben<br />

Auszug aus dem Kassenbericht<br />

Auch im Schuljahr 2010/<strong>2011</strong> konnte der<br />

<strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong> wieder zahlreiche Schülerinnen<br />

und Schüler der Realschule und des<br />

Gymnasiums finanziell unterstützen.<br />

Diese Unterstützung ist nur möglich durch Ihre<br />

Mitgliedsbeiträge und Spenden, welche sich<br />

dieses Jahr auf etwa 4.600 € belaufen. Derzeit<br />

zählt der <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong> 167 Mitglieder.<br />

8<br />

An finanziellen Zuwendungen wurden dieses<br />

Jahr bisher insgesamt 2.775,00 € aufgewandt,<br />

davon entfielen auf die Realschule<br />

1.710,00 € und auf das Gymnasium<br />

1.065,00 €. Über die jeweiligen Anträge<br />

und die Höhe der Unterstützung wird in den<br />

regelmäßigen Sitzungen des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>es diskutiert und entschieden. Dieses Jahr<br />

reichten die Zuwendungen von € 30,00 bis<br />

Rollladen Schafnitzel<br />

S<br />

S<br />

Günter Schafnitzel<br />

Telefon 08273/2412<br />

Telefax 08273/2407<br />

www.rolladenschafnitzel.de<br />

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JOSCHA<br />

Rollladenkasten<br />

Sonnenschutz<br />

Rollladenmotore<br />

Bachstr. 22<br />

86679<br />

€ 360,00. Durch diese Zuschüsse wurde<br />

den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme<br />

an Schulveranstaltungen wie Schullandheim,<br />

Schüleraustausch. Sportwochen oder Studienfahrten<br />

ermöglicht.<br />

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern und<br />

Spendern, die unsere Arbeit auch dieses Jahr<br />

wieder unterstützt haben.<br />

Cornelia Kalb<br />

GmbH<br />

Ellgau


Aus dem Vereinsleben<br />

Präsenz bei der Verabschiedung der Abiturientinnen und der RS-Absolventinnen<br />

In diesem Jahr sponserte der <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>, bedingt durch den doppelten Abiturjahrgang<br />

<strong>2011</strong>, insgesamt dreimal die Getränke<br />

bei der Verabschiedung der Abiturientinnen<br />

und der RS-Absolventinnen.<br />

Außerdem ist es nun schon Tradition, dass das<br />

Team, das einmal wöchentlich den gesunden<br />

Pausenbrotverkauf im Gymnasium übernimmt,<br />

bei der Verabschiedung der Abiturientinnen<br />

mit liebevoll gestalteten kulinarischen Köstlich-<br />

keiten für das leibliche Wohl sorgt. Dabei<br />

übertreffen die Damen, die in tagelanger Vorbereitung<br />

viel Zeit für die abwechslungsreiche<br />

Bestückung des Buffets aufwenden, sich immer<br />

wieder selbst.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

9


Aus der Realschule<br />

Verabschiedungen<br />

Zum Ende des Schuljahrs 2010/<strong>2011</strong> stand<br />

die Verabschiedung von vier Kolleginnen an,<br />

die alle viele Jahre an der <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Schule<br />

tätig gewesen waren.<br />

So kann man Frau Ulrike<br />

Weldert, die bereits im Jahr<br />

1971 am <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

Gymnasium als Sportlehrerin<br />

begann, wirklich als <strong>Maria</strong>-<br />

<strong>Ward</strong>-Urgestein bezeichnen.<br />

Ab 1975 übernahm sie neben<br />

ihrer Tätigkeit im Gymnasium<br />

zunächst einige Stunden<br />

Zeichnen und Werken<br />

an der Realschule und war<br />

dann nach ihrer Rückkehr<br />

aus dem Mutterschutz im Jahr Frau Weldert<br />

1981 vorwiegend an unserer Schule tätig.<br />

Als begeisterte Sportlerin vermittelte sie den<br />

Schülerinnen die Grundlagen für zahlreiche<br />

10<br />

sportliche Betätigungen, wobei eine ihrer großen<br />

Leidenschaften immer das Volleyballspiel<br />

war. Hier baute sie mehrere Schulmannschaften<br />

auf, die bei zahlreichen Turnieren beachtliche<br />

Erfolge erzielten. Auch in anderen Sportarten<br />

formte sie über viele<br />

Jahre hinweg Mannschaften<br />

(Skifahren, Geräteturnen,<br />

Leichtathletik, Eisschnelllauf,<br />

Schwimmen und Handball),<br />

die bei Wettbewerben gute<br />

Platzierungen erreichten.<br />

Besonders am Herzen lag ihr<br />

auch der Skikurs, den sie bei<br />

uns einführte und in all den<br />

Jahren bis ins kleinste Detail<br />

professionell organisierte. In<br />

ihrer Begeisterung für den<br />

Skisport ließ sie sich auch durch widrige<br />

Umstände nicht bremsen: Wenn nicht genug<br />

Lehrkräfte für die Betreuung der Schüler<br />

zur Verfügung standen, motivierte sie mehr<br />

als einmal ihren Mann, einen ausgebildeten<br />

Skilehrer, der dann bereitwillig die Lehrercrew<br />

verstärkte.<br />

In den wohlverdienten Ruhestand ging Frau<br />

Erika Fischhold, eine bei Schülerinnen und<br />

Kollegen gleichermaßen geschätzte Pädagogin.<br />

Sie kam 1976 an die <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

Realschule, wo sie zunächst „Kurzschrift und<br />

Maschinenschreiben“ (damals noch Prüfungsfach!)<br />

unterrichtete. Als der Computer in allen<br />

Bereichen der Arbeitswelt an Bedeutung<br />

gewann, vollzog sich in ihrem Fach eine<br />

tiefgreifende Veränderung: Neue Aspekte in<br />

der Bürokommunikation wurden immer wichtiger<br />

und hielten als weitere Lerninhalte Einzug<br />

in die Schule. Ab 1993 gab es dann<br />

das Fach „Textverarbeitung“ und seit 2001<br />

lernen die Schülerinnen in dem Fach „Informationstechnologie“<br />

auch den Umgang mit


Aus der Realschule<br />

verschiedensten Programmen, wie z. B. „Excel“<br />

oder „Access“. Frau Fischhold stellte sich<br />

diesen neuen Herausforderungen mit bewundernswerter<br />

Energie und war immer auf dem<br />

neuesten Stand. Im Mittelpunkt ihres Denkens<br />

und Wirkens standen dabei<br />

die Schülerinnen, denen sie<br />

ihr Wissen mit viel Herzblut<br />

weitergab und die sie bestens<br />

auf die Anforderungen in der<br />

modernen Arbeitswelt vorbereite.<br />

Nicht selten blieb sie<br />

in der Pause und nach dem<br />

Unterricht noch im IT-Raum um<br />

den Mädchen mit Rat und Tat<br />

zur Seite zu stehen, wenn diese<br />

bei Recherchen für Referate<br />

oder bei ihren Bewerbungsschreiben<br />

Hilfe benötigten. Irgendwie können<br />

wir uns den IT-Raum ohne Frau Fischhold gar<br />

nicht vorstellen …<br />

Bereits zum Halbjahr <strong>2011</strong> mussten wir leider<br />

Frau Ulrike Reich, eine vielseitig ambitionierte<br />

Kollegin, verabschieden, die krankheitsbedingt<br />

unsere Schule verließ.<br />

Sie war bei uns seit 1985 als Lehrerin für<br />

Rechnungswesen,<br />

Wirtschaft,<br />

S o z i a l k u n d e<br />

und Sport tätig<br />

und in all den<br />

Jahren hat sie<br />

nie „Dienst nach<br />

Vorschrift“ gemacht,<br />

sondern<br />

ambitioniert das<br />

Schulleben mitgestaltet.<br />

1990<br />

rief sie die Tanzgruppe<br />

ins Leben und arbeite intensiv mit der<br />

Gruppe „Rhythmische Sportgymnastik“. In<br />

großer Zahl meldeten sich die Schülerinnen<br />

Frau Fischhold FrauReich<br />

für diese Wahlfächer an und investierten - angesteckt<br />

von Frau Reichs Begeisterung – viel<br />

Zeit und Energie in die zahlreichen Übungsstunden<br />

und Auftritte bei schulischen sowie<br />

außerschulischen Veranstaltungen.<br />

Über viele Jahre hinweg<br />

organisierte Frau Reich die<br />

Hitparade beim Basar, die<br />

bald Kultstatus erreichte und<br />

auch der von ihr eingeführte<br />

Kleinkunstabend wurde von<br />

den Schülerinnen begeistert<br />

aufgenommen.<br />

In den Fächern BWR und<br />

Wirtschaft sowie Sozialkunde<br />

bereitete sie die Mädchen<br />

durch den Einsatz moderner<br />

Methoden engagiert<br />

auf das Berufsleben vor.<br />

Doch nicht nur im künstlerisch-kreativen und<br />

schulischen Bereich erbrachte Frau Reich<br />

11


Aus der Realschule<br />

Höchstleistungen. Auch als MAV-Vertreterin<br />

wusste sie zehn Jahre lang durch fundierte<br />

Kenntnisse des Personalrechts die Belange<br />

des Kollegiums beherzt zu vertreten.<br />

Schwere Erkrankungen in<br />

den letzten beiden Jahren<br />

zwangen leider Frau Felicitas<br />

Braun dazu, in einen<br />

momentan befristeten<br />

Ruhestand zu gehen.<br />

Nachdem sie vierzehn<br />

Jahre lang an der Berufsfachschule<br />

<strong>Maria</strong><br />

Stern tätig gewesen war,<br />

wechselte sie 2001 an<br />

unserer Schule, wo sie<br />

Englisch und Französisch<br />

unterrichtete. Zu dieser<br />

Zeit gewann in der Real-<br />

12<br />

Frau Braun<br />

schule der Zweig IIIa mit dem Schwerpunkt<br />

Französisch zunehmend an Bedeutung und<br />

sie arbeitete sich hier voller Elan in die neuen<br />

Lehrpläne ein. Französisch ist eine lebendige<br />

Sprache, deshalb war es ihr wichtig, dass<br />

die Mädchen dieser<br />

Wahlpflichtfächergruppe<br />

auch die Möglichkeit<br />

haben, ihre in der Schule<br />

erworbenen Kenntnisse<br />

praktisch anzuwenden.<br />

Zusammen mit einigen<br />

Kollegen aus dem <strong>Maria</strong>-<br />

<strong>Ward</strong>-Gymnasium baute<br />

sie den Schüleraustausch<br />

mit einer Straßburger<br />

Schule auf.<br />

Weit über den Unterricht<br />

hinaus kümmerte sie sich<br />

um die Belange ihrer<br />

Schülerinnen, was einige der Mädchen mit<br />

dem liebevollen Spitznamen „Mama Braun“<br />

honorierten. Aber nicht nur bei den Schülerinnen<br />

war sie geschätzt. Auch das Kollegium<br />

schenkte ihr sein Vertrauen und wählte sie<br />

2005 zur Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung.<br />

In dieser Funktion setzte sie sich engagiert<br />

für persönliche Anliegen der Kollegen<br />

sowie für die Weitergabe wichtiger Informationen<br />

an alle Mitarbeiter ein.<br />

Rosi Müller, Birgit Off


Aus der Realschule<br />

Sozialpraktikum „Compassion“<br />

Seit vielen Jahren absolvieren an der <strong>Maria</strong>-<br />

<strong>Ward</strong>-Realschule die Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe<br />

verpflichtend ein zweiwöchiges<br />

Sozialpraktikum, auf das sie intensiv vorbereitet<br />

werden.<br />

Der Sinn von „Compassion“ liegt darin, auf<br />

Menschen zuzugehen, die scheinbar anders<br />

sind als wir. Es geht darum, mit alten, kranken<br />

und behinderten Personen in Kontakt zu kommen,<br />

Hemmschwellen abzubauen und Vorurteile<br />

zu beseitigen.<br />

Zur Vorbereitung auf das Sozialpraktikum<br />

waren unsere drei neunten Klassen in diesem<br />

Jahr im Fritz-Felsenstein-Haus in Königsbrunn<br />

zu Gast, wo rund 300 körper- und mehrfach<br />

behinderte Kinder die Schule besuchen.<br />

Besonders prägend empfanden wir dort das<br />

Rollstuhltraining. Plötzlich sollte man in diesem<br />

ungewohnten Gefährt Bordsteinkanten<br />

und schiefe Ebenen bewältigen, was einige<br />

von uns ohne Hilfe gar nicht schafften. Am<br />

eigenen Leib konnten wir so erfahren, welche<br />

Schwierigkeiten Menschen mit einer Behinderung<br />

im Alltag oft überwinden müssen. Alle<br />

waren wir am Ende erleichtert darüber, dass<br />

wir aus eigener Kraft wieder aufstehen und<br />

gehen konnten.<br />

Ende Februar war es dann so weit: Für zwei<br />

Wochen tauschten unsere Schülerinnen die<br />

Schulbank mit ihren Einsatzstellen. Dies waren<br />

Altenheime, Krankenhäuser, Sozialstationen,<br />

Behinderteneinrichtungen und integrative Kindergärten.<br />

Neun Tage lang lernten die Praktikantinnen<br />

vor Ort den Arbeitsalltag kennen.<br />

Sie begleiteten das Personal und konnten<br />

nach und nach auch selbstständig Arbeiten<br />

übernehmen. Auch auf der Seite der betreuten<br />

Personen, angefangen von den Vorschulkindern<br />

über die jungen Mütter bis hin zu den<br />

hochbetagten Senioren, wurden unsere Schü-<br />

lerinnen positiv aufgenommen.<br />

Bei der Nachbesprechung der Praktikumserfahrungen<br />

wird immer wieder deutlich, wie<br />

stark diese Zeit die Schülerinnen menschlich<br />

weiterbringt. Hier geht es darum, Sozialkompetenz<br />

zu erlernen und einen kleinen Schritt<br />

voranzukommen auf dem Weg zu einem besseren<br />

menschlichen Miteinander.<br />

Christine Weber<br />

13


Aus der Realschule<br />

Pippi plündert den Weihnachtsbaum<br />

Pippi plündert den Weihnachtsbaum - so der<br />

Titel der diesjährigen Performance, zu der unsere<br />

musisch begabten Schülerinnen und Schüler<br />

unter der Leitung von Frau Jutta Reich, Frau<br />

Steinemann und Herrn Herpichböhm kurz vor<br />

Weihnachten einluden.<br />

Nach einer Geschichte von Astrid Lindgren<br />

erzählte die Theatergruppe hier, wie Pippi<br />

Langstrumpf mit der Unterstützung von Annika<br />

und Thomas die Kinder der Stadt zu einer besonderen<br />

Weihnachtsfeier in die Villa Kunter-<br />

14<br />

bunt einlädt. Zwischen den Spielszenen boten<br />

Chor, Vorchor, Orchester und einzelne Solistinnen<br />

musikalische Leckerbissen und stimmten so<br />

die zahlreich erschienenen Zuhörer im <strong>Maria</strong>-<br />

<strong>Ward</strong>-Saal besinnlich und beschwingt auf<br />

Weihnachten ein.<br />

Trotz der schwierigen Probensituation in diesem<br />

Schuljahr – wegen der Umbau- und Renovierungsarbeiten<br />

war keine Probe- und Spielbühne<br />

vorhanden - gelang es der Gruppe doch<br />

wieder, ein anspruchsvolles Programm zu er-<br />

arbeiten. Dank an alle, die dazu beigetragen<br />

haben, dass es ein so schöner Abend wurde,<br />

besonders auch an unsere ehemalige Schülerin<br />

Jana Nagy, die in der letzten Probenphase mit<br />

Rat und Tat zur Seite stand. Nach ihrer Ausbildung<br />

zur Musicaldarstellerin ist sie ein besonderes<br />

Geschenk für uns, da sie sich immer<br />

wieder bereit erklärt - wenn es ihre Zeit erlaubt<br />

- ihre Bühnenerfahrung und ihr Können an unsere<br />

SchülerInnen weiterzugeben.<br />

Rainer Herpichböhm


Aus dem Gymnasium<br />

Novarum rerum cupidus<br />

Novarum rerum cupidus - begierig nach neuen<br />

Dingen, so haben die Römer unser heutiges<br />

Wort neugierig ausgedrückt. Begierig<br />

nach Neuem, dies trifft ganz besonders für<br />

unsere Jungforscherinnen, die Teilnehmerinnen<br />

am Wettbewerb Jugend forscht/ Schüler experimentieren<br />

zu.<br />

Sara Marterer und Amelie Schaner (beide Kl.<br />

7A) bewiesen, dass die Symbiose von Pflanzen<br />

mit Mykorrhiza-Pilzen nicht nur in den<br />

Tropen, sondern weltweit möglich ist, und so<br />

mit geringen Dünger- und Wassergaben eine<br />

hohe Ernte erzielt werden kann.<br />

„Erst zweifeln, dann untersuchen, dann entdecken!“<br />

Dieses Zitat des englischen Kulturhistorikers<br />

Henry Thomas Buckle (1821-62),<br />

beschreibt exakt die Arbeit von Simone Wagner<br />

(Kl. 7C) und Laura Heidenreich (<strong>Maria</strong>-<br />

Theresia-Gymnasium, 6. Jahrgangsstufe). Die<br />

Zweifel, ob das Beschlagen von Brillen tatsächlich<br />

irgendwie wenigstens zu verringern<br />

ist, die exakte Untersuchung des Phänomens<br />

und die Entdeckung, das Problem mit einfachen<br />

Mitteln aus dem Alltag zu lindern, brachte<br />

den beiden Schülerinnen den zweiten Platz<br />

im Fachgebiet Chemie. Sie fanden heraus,<br />

dass alle Arten von Seifen das Beschlagen<br />

verringern, weil die Oberflächenspannung<br />

von Wasser so vermindert wird. Auch die Reinigung<br />

der Brille mit Salzwasser hilft gegen<br />

das lästige „Erblinden“.<br />

15


Aus dem Gymnasium<br />

Der Wunsch, das Alltagsleben in Entwicklungsländern<br />

zu erleichtern, beschäftigte Anna-<strong>Maria</strong><br />

Weber und Sandra Schüssler (beide<br />

Kl. 9A). Mit der Arbeit „SahelEnergie – Heißer<br />

Speicher“ entwickelten sie ein Modell, in<br />

dem sie Solarenergie mit Hilfe von Gewichten<br />

im doppelten Sinn nutzbar machen: Mit einer<br />

einfachen Konstruktion wird mit Hilfe von Solarenergie<br />

ein zum Kochen benutzbarer Solarofen<br />

in große Höhe gebracht und danach<br />

die entstandene Höhenenergie in Bewegungsenergie<br />

zur Stromerzeugung am Abend umgewandelt.<br />

So könnten der Holzeinschlag in<br />

trocken-heißen Gebieten und somit das Phänomen<br />

der Desertifikation verringert werden.<br />

Auch im Bereich des Bundesumweltwettbewerbs<br />

fand die Arbeit Beachtung: Anna-<strong>Maria</strong><br />

und Sandra wurden zur Jurytagung nach<br />

Kiel eingeladen, wo sie als eine der wenigen<br />

16<br />

ausgewählten Gruppen der ganzen Bundesrepublik<br />

ihre Arbeit vorstellen durften.<br />

„Die Biozönose eines Feuchtgebiets: Fauna<br />

und Flora im Jahreslauf“ untersuchte Katharina<br />

Ebert (K 13) am Beispiel des Stadtberger<br />

Weihers. Die besondere Herausforderung lag<br />

dabei in der Be-stimmung von Planktonorganismen<br />

im freien Wasser und der Lebewesen<br />

am Gewässerboden (= Makrozoobenthos).<br />

In den Laboren der LMU München konnte sie<br />

eine Vielzahl mikroskopisch kleiner Algen,<br />

Krebstiere, Rädertiere und viele andere Wirbellose<br />

durch elektronenmikroskopische Aufnahmen<br />

und somit die Artenvielfalt eindrucksvoll<br />

dokumentieren. Katharina wurde dafür<br />

mit dem zweiten Platz in der anspruchsvollen<br />

Sparte Jugend forscht und dem Sonderpreis<br />

Umwelt ausgezeichnet.


Aus dem Gymnasium<br />

„[isipisi] Die multifunktionale Präsentationsbox“,<br />

so benannten Franziska Eyo und Franziska<br />

Armbruster (beide Kl. 9B) ihre Erfindung.<br />

Hinter diesem Namen verbirgt sich eine kostengünstige<br />

Alternative zu einer digitalen Tafel,<br />

die die Schülerinnen mit einer Wiimote als<br />

Infrarot-Kamera, PC und Beamer konstruiert<br />

haben. In <strong>Augsburg</strong> wurden die beiden Regionalsiegerinnen<br />

und konnten ihre Arbeit damit<br />

auf dem Landeswettbewerb in Dingolfing<br />

präsentieren. Dort erhielten sie dafür den Sonderpreis<br />

für eine Arbeit auf dem Gebiet der<br />

Rundfunk-, Fernseh- und Informationstechnik.<br />

Energie aus platzenden Kirschen? Zwar freuen<br />

sich die wenigsten Menschen über aufgeplatzte<br />

Kirschen, aber Isabell Meiershofer und<br />

Laura Popp (beide Kl. 9A) entwickelten aus<br />

dem Phänomen der Osmose, das diesen Vorgang<br />

verursacht, ein neuartiges Kraftwerksmodell.<br />

Sie bauten mit einer herkömmlichen, gut<br />

verfügbaren, kostengünstigen Umkehrosmose-<br />

Membran ein Mini-Osmosekraftwerk, indem<br />

sie diese Membran umgekehrt verwendet haben.<br />

Als Regionalsiegerinnen, denen zudem<br />

der Sonderpreis „Umwelttechnik“ zugesprochen<br />

wurde, belegten die beiden auf Landesebene<br />

den zweiten Platz in der Sparte Physik<br />

und erhielten zudem den Sonderpreis der<br />

Unternehmen der Meltall- und Elektroindustrie.<br />

Mädchen und Naturwissenschaften – ein Problem?<br />

Der überragende Erfolg unserer Mädchen<br />

be-weist das Gegenteil.<br />

Allen Teilnehmerinnen gratulieren wir herzlich<br />

zu ihrem großartigen Erfolg!<br />

Hildegard Berto<br />

17


Aus dem Gymnasium<br />

Verabschiedungen<br />

Max Bauernfeind wurde zu einer Zeit<br />

eingestellt, als „männliche Lehrkörper“ an der<br />

Schule noch eine Rarität waren. Er, ein weitgereister<br />

Europäer, der unter anderem in der<br />

Schweiz und in Italien studiert und unterrichtet<br />

hatte, wurde bald zum lebenden Inventar<br />

des Instituts der Englischen Fräulein, einem<br />

bayerischen katholischen Mädchengymnasium,<br />

Samstagunterricht inklusive. Ein Urgestein<br />

unserer Schule hat seine berufliche Heimat<br />

gefunden!<br />

Max Bauernfeind war eine Lehrerpersönlichkeit<br />

im positiven Sinn. Seine Beziehung zu<br />

den Schülerinnen war geprägt durch Menschlichkeit,<br />

Gerechtigkeit und Wertschätzung. Er<br />

unterrichtete auf hohem Niveau, vermittelte<br />

und lebte klare Werte und regte zur geistigen<br />

Auseinandersetzung an. Seine Offenheit und<br />

Weltläufigkeit wird auch dadurch deutlich,<br />

dass er neben seinem Unterricht in Deutsch,<br />

18<br />

Geschichte und Sozialkunde und seiner langjährigen<br />

Fachschaftsleitung für Geschichte und<br />

Sozialkunde sowohl in Wirtschaft als auch in<br />

Italienisch ein<br />

zusätzliches Studium<br />

auf sich<br />

nahm.<br />

Max war als<br />

Stadtführer, auf<br />

Exkursionen und<br />

Austauschprogrammen<br />

ein<br />

k o m p e t e n t e r,<br />

umfassend gebildeter<br />

und charmanter<br />

Vertreter<br />

unserer Schule,<br />

ein weltoffener Gesprächspartner, der viele<br />

Fremdsprachen sicher beherrscht, sein Wort<br />

hatte Gewicht.<br />

Gebürtiger <strong>Augsburg</strong>er, Alt-Stephaner, Vorstand<br />

des Hochzoller Kaninchenzüchtervereins,<br />

Sozialdemokrat und praktizierender<br />

Katholik – Max<br />

Bauernfeind war<br />

ein „Networker“<br />

noch ehe das<br />

Wort erfunden<br />

wurde.<br />

Dabei nutzte<br />

seine vielfältigen<br />

Kontakte oft zum<br />

Wohl der Schule:<br />

Unvergessen<br />

bleiben der Zeitzeugenbericht<br />

von Mietek Pemper<br />

im <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Saal oder das Referat von<br />

Boris Reitschuster, Moskaukorrespondent des<br />

Focus-Magazins.


Aus dem Gymnasium<br />

„ Die Aufgabe des Alters ist die wohlwollende<br />

Präsenz“. Diese Aussage eines bekannten<br />

Benediktinermönchs stellt für unseren Kollegen<br />

Max Bauernfeind keine neue Herausforderung<br />

dar, er lebte und lebt diese Aufgabe überzeugend.<br />

Wer unter „Wohlwollen“ allerdings<br />

stromlinienförmige Anpassung versteht, kennt<br />

Max Bauernfeind nicht. Er ging kontroversen<br />

Diskussionen keinesfalls aus dem Weg. Legendär<br />

ist dabei sein emotionaler Einsatz vor allem<br />

der frühen Jahre – Max Bauernfeind live:<br />

Herzblut, Passion – Präsenz!<br />

Als langjähriges Mitglieder der Mitarbeitervertretung<br />

kämpfte er für die Interessen des Kollegiums,<br />

setzte sich für seine Kolleginnen und<br />

Kollegen ein und sein Ausspruch: „Ich steh auf<br />

dem Boden des Rechts – und da steh ich gut!“<br />

war Anker- und Lichtpunkt in konfliktgeladener<br />

Situation. Wohlwollen – das bedeutete für<br />

ihn: Das Wohl der gesamten Schulgemein-<br />

schaft nicht aus dem Blick verlieren, Fähigkeit<br />

zum Kompromiss beweisen und nach praktikablen,<br />

tragfähigen Lösungen suchen. Jahrelang<br />

stellte er als Mitglied des Schulforums diese<br />

Gesinnung und seine tiefe Verbundenheit mit<br />

der Schule unter Beweis.<br />

Wichtig war ihm der Mensch, das persönliche<br />

Gespräch, der Austausch von Meinungen.<br />

Als Fachbetreuer und Kollege nahm er<br />

den anderen achtsam wahr und bot die notwendige<br />

Unterstützung an.<br />

Max Bauernfeind wird uns fehlen. Vor allem<br />

an Geburtstagen werden wir seine herzliche<br />

Art der Gratulation vermissen! Heute wünschen<br />

wir ihm das, was er uns über viele Jahre<br />

gewünscht hat:<br />

Lieber Max, vivas, crescas, floreas – ad multos<br />

annos.<br />

Marlene Ehmann<br />

Die Seele der Bibliothek<br />

Von ganz unten (Unterstufenbücherei) nach<br />

ganz oben (Oberstufenbibliothek) – und dann<br />

das Ganze wieder zurück, und das mehrmals<br />

am Tag. Viel Zeit, sich gedanklich mit den<br />

literarischen Fragen der Schülerinnen zu beschäftigen!<br />

Christiane Bauernfeind kannte alle<br />

Schülerinnen, deren Facharbeits- und Referat-<br />

19


Aus dem Gymnasium<br />

sthemen, bisweilen auch deren persönliche<br />

Sorgen, und wusste immer Rat. Französisch<br />

lag ihr besonders am Herzen, aber die Arbeit<br />

einer Bibliothekarin ist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes fächerübergreifend und sie schreckte<br />

auch vor Fragen der Physik oder der Geographie<br />

nicht zurück.<br />

Jeder wusste auf Grund ihrer Anschläge am<br />

schwarzen Brett über alle Neuanschaffungen<br />

Bescheid, und es ist sicher ihr Verdienst, dass<br />

die Schülerinnen der Unterstufe sich gegenseitig<br />

überboten, Bücher auszuleihen und zu<br />

lesen, um einen von ihr initiierten Wettbewerb<br />

zu gewinnen. Jeder Klassleiter fand regelmäßig<br />

rosafarbene Zettel – die „Bauernfeindsche<br />

Mahnung“ bei Überschreitung der Ausleihzeit<br />

auf seinem Tisch.<br />

Ihre Qualifikation als Französischlehrerin und<br />

Muttersprachlerin machte sie zeitweise auch<br />

für den Schulbetrieb unentbehrlich. Wenn<br />

Not am Mann war, fungierte sie als Lehrkraft<br />

20<br />

oder beteiligte sich an Diskussionen über knifflige<br />

Fragen bezüglich des Französischen.<br />

Es war wohltuend, bei heiklen Stresssituationen<br />

ihre gelassene Art zu spüren. Wir freuen<br />

uns auf viele weitere Begegnungen mit Christiane<br />

Bauernfeind.<br />

Eva-<strong>Maria</strong> May, Agnes Spiegl<br />

<strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Gymnasium mit Leib<br />

und Seele<br />

Oft kommt es nicht vor, dass am Ende eines<br />

Schuljahres bei zwei Verabschiedungen insgesamt<br />

87 „Schul“jahre an unserem Gymnasium<br />

zu Ende gehen. Und doch, die Rechnung<br />

stimmt, wenn man die Lebensläufe der beiden<br />

Kolleginnen betrachtet, die am Ende dieses<br />

Schuljahres in den Ruhestand treten. Frau<br />

Brandmiller war 9 Jahre lang Schülerin und<br />

33 Jahre lang Lehrerin, Frau Roßmanith 9 Jah-<br />

re Schülerin und 36 Jahre Lehrerin am <strong>Maria</strong>-<br />

<strong>Ward</strong>-Gymnasium <strong>Augsburg</strong>. Beeindruckende<br />

Zahlen, die eine enge Verbundenheit und<br />

Identifikation mit einer Schule zum Ausdruck<br />

bringen, wie es heute selten geworden ist.<br />

Frau Brandmiller trat im Jahre 1961 in die 5.<br />

Jahrgangsstufe ein, verließ 1970 die Schule<br />

mit dem Reifezeugnis, um 1978 nach Studium<br />

und Referendariat als Lehrerin an „ihre“ Schule<br />

zurückzukehren. Im Zentrum ihrer 33-jährigen


Aus dem Gymnasium<br />

Tätigkeit als Lehrkraft stand immer die ganze<br />

Persönlichkeit ihrer Schülerinnen: Jede einzelne<br />

Schülerin als Person wahrzunehmen, Lernvorgänge<br />

systemisch zu betrachten, Bildung<br />

als eine innere Veränderung zu sehen, die<br />

immer auf die Stärkung des Menschen hinauslaufen<br />

und lösungsorientierte Ansätze berücksichtigen<br />

muss, das sind die Grundpfeiler<br />

des pädagogischen Verständnisses von Frau<br />

Brandmiller. So war es auch nur konsequent,<br />

dass sich Frau Brandmiller im Jahr 1988 dazu<br />

entschloss, die Zusatzausbildung zur Beratungslehrerin<br />

zu beginnen. Seit 1990 konnte<br />

sie – neben den wichtigen Impulsen in ihren<br />

Fächern Deutsch und Französisch – ihre wertvollen<br />

Ideen und Vorstellungen auf diesem<br />

Feld einbringen und damit das Schulleben<br />

nachhaltig prägen. Sie ließ sich nie von ihrem<br />

Weg abbringen und vertiefte ihre pädagogischen<br />

Ziele durch zahlreiche Zusatzqualifikationen,<br />

so u.a. durch das Kontaktstudium „Lö-<br />

sungsorientierte Beratung und Supervision“ an<br />

der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.<br />

Ihre fachliche Kompetenz , ihre Hilfsbereitschaft<br />

und ihre Empathie wurden von Schülern,<br />

Eltern und Kollegen<br />

hoch geschätzt, ihr<br />

Rat und ihre Hinweise<br />

bereicherten und prägten<br />

das Schulleben<br />

über all die Zeit.<br />

Bevor nun der Abschiedsschmerz<br />

zu<br />

groß wird, darf ich<br />

beruhigend darauf hinweisen,<br />

dass wir uns<br />

von Frau Brandmiller „nur“ als Fachlehrerin<br />

verabschieden müssen; auf ihre Dienste als<br />

Beratungslehrerin dürfen wir auch im nächsten<br />

Jahr bauen.<br />

Wir freuen uns, dass sich Frau Brandmiller<br />

ihren vielfältigen Interessen nun intensiver als<br />

bisher widmen kann und wünschen ihr für die<br />

nun größere Freizeit Gesundheit, Glück und<br />

Gottes Segen.<br />

Frau Roßmanith war<br />

seit 1958 Schülerin<br />

des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Gymnasiums;<br />

1967 legte<br />

sie hier auch die Reifeprüfung<br />

ab. Nach dem<br />

Studium in München<br />

und ihrem Referendariat<br />

in <strong>Augsburg</strong> (sogar<br />

im Zweigschuleinsatz<br />

blieb sie dabei unserer<br />

Schule treu) kehrte sie 1975 zurück an das<br />

<strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Gymnasium.<br />

Mit ebenso beharrlicher wie beeindruckender<br />

Konsequenz brachte sie während ihrer<br />

36-jährigen Tätigkeit unzähligen Klassen<br />

ihre Fächer Mathematik und Physik bei.<br />

21


Aus dem Gymnasium<br />

Diese für ein Mädchengymnasium so wichtigen<br />

Fächer unterrichtete Frau Roßmanith in<br />

mädchengerechter, heute würde man sagen<br />

„gender“-gerechten Art und Weise. Geduld,<br />

Beharrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein,<br />

Zuverlässigkeit: nicht nur in diesen Gebieten<br />

war Frau Roßmanith immer ein Vorbild<br />

für ihre Schülerinnen. Ihre unprätentiöse Art,<br />

ihre Genauigkeit und ihre Fähigkeit komplexe<br />

Sachverhalte anschaulich zu vermitteln sind<br />

für viele Schülergenerationen Legende. Unaufgeregtheit<br />

und Gelassenheit erwarb sich<br />

Frau Roßmanith schon allein aufgrund ihrer<br />

überreichen Erfahrung; egal ob Kollegstufe<br />

oder Neue Oberstufe, egal ob neunjähriges<br />

oder achtjähriges Gymnasium , Frau Roßmanith<br />

gelang es immer ihre Schülerinnen ruhig<br />

und sachlich durch die mathematisch-naturwissenschaftliche<br />

Welt zu führen. Nicht zuletzt in<br />

ihrer Funktion als langjährige Stundenplankoordinatorin<br />

profitierte die ganze Schule von<br />

22<br />

ihrer kompetenten Persönlichkeit.<br />

Im Namen der Schulfamilie des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

Gymnasiums und auch persönlich wünsche<br />

ich Frau Roßmanith eine erfüllte Zeit und Gottes<br />

Segen. Es würde uns alle freuen, wenn<br />

Frau Roßmanith auch in ihrem Ruhestand öfters<br />

Anlässe fände, in ihre so lange mit ihr verbundene<br />

Schule zurückzukehren.<br />

Peter Kosak


Aus dem Gymnasium<br />

Das <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Gymnasium- eine Schule sucht Ihresgleichen<br />

Nach eineinhalbjährigen Umbaumaßnahmen<br />

zeigt sich der Eingangsbereich des Gymnasiums<br />

in einem eleganten und modernen Flair.<br />

Zusätzlich entstand aus dem ehemaligen<br />

Verwaltungstrakt, in dem sich das Direktorat<br />

und Sekretariat befunden haben, eine neue<br />

Mensa, die harmonisch in die geschmackvolle<br />

Ausgestaltung des Eingangsbereiches eingebunden<br />

ist.<br />

Die Modernisierung des Hauses umfasst auch<br />

ein neues Treppenhaus mit Aufzug, wodurch<br />

Sicherheit im Brandfall und barrierefreier Zugang<br />

im ganzen Schulhaus gewährt werden.<br />

Die folgenden Bilder sollen einen Einblick in<br />

den gelungenen Umbau des <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<br />

Gymnasiums geben.<br />

23


Aus dem Institut<br />

1662 – 2012 * Dreihundertfünfzig Jahre <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Institut in <strong>Augsburg</strong><br />

Das Jahr 2012 gibt für die <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Einrichtungen<br />

in <strong>Augsburg</strong> Anlass zu Rückblick<br />

und Gedenken. 350 Jahre liegt es dann<br />

zurück, dass eine kleine Frauengemeinschaft<br />

unter Führung der Engländerin Mary Poyntz<br />

mit Erlaubnis des bayerischen Kurfürsten sich<br />

im Jahr 1662 – aus München kommend - in<br />

<strong>Augsburg</strong> niederließ und eine Schule gründete.<br />

So begann – 14 Jahre nach Ende des Dreißigjährigen<br />

Krieges und 17 Jahre nach dem<br />

Tod Mary <strong>Ward</strong>s – in <strong>Augsburg</strong> eine Schultradition,<br />

die seither bis heute ununterbrochen<br />

Bestand hat. Tatkräftig gefördert von katholischen<br />

<strong>Augsburg</strong>er Bürgern und bald auch<br />

von Bischof Johann Christoph von Freyberg,<br />

schließlich sogar durch persönliche Protektion<br />

Kaiser Leopolds, arbeiteten die Schwestern<br />

– Engländerinnen und Deutsche - am Aufbau<br />

ihrer Schule. Nach wechselnden Unterkünften<br />

konnten sie sich bereits 1683 auf dem Areal<br />

24<br />

in der heutigen Frauentorstraße niederlassen.<br />

Die älteste pädagogische Einrichtung für Mädchen<br />

in <strong>Augsburg</strong> entwickelte sich zu einem<br />

bis heute maßgeblichen Faktor in der <strong>Augsburg</strong>er<br />

Schullandschaft. Hundert Jahre lang<br />

waren es englische Frauen, die dem Institut<br />

als Oberinnen vorstanden, bis in der 2. Hälfte<br />

des 18. Jahrhunderts die Leitung in die Hände<br />

einheimischer Frauen – sie kamen überwiegend<br />

aus <strong>Augsburg</strong>er Bürgerhäusern und aus<br />

dem Umland – überging. Wiewohl die Zeit<br />

der Aufklärung zwar durchaus auch kritische<br />

Stimmen hervorbrachte, die die Arbeit der<br />

Schwestern als rückständig abzuqualifizieren<br />

versuchten, so entging das <strong>Augsburg</strong>er Institut<br />

doch der Aufhebung durch die Säkularisation.<br />

Neben der Tatsache, dass die Schwestern<br />

das <strong>Augsburg</strong>er Bürgerrecht besaßen und ihre<br />

pädagogische Arbeit sich hoher Wertschätzung<br />

erfreute, dass zudem keine nennenswerten<br />

materiellen Güter vorhanden waren, ist es<br />

nicht zuletzt auch dem umsichtigen Handeln<br />

der damaligen Oberin, der aus Salzburg<br />

stammenden Josepha von Feyertag, zu verdanken,<br />

dass das <strong>Augsburg</strong>er Institut – als<br />

einziges in Bayern - nicht geschlossen wurde.<br />

Vielmehr konnte die pädagogische Arbeit ungehindert<br />

fortgesetzt werden und gelangte zu<br />

neuer Blüte. Als der bayerische Staat im 19.<br />

Jahrhundert – gerade auch mit Einführung der<br />

allgemeinen Schulpflicht – das Schulwesen zunehmend<br />

als eigene Aufgabe erkannte, konnte<br />

er an der Vorarbeit kirchlicher Einrichtungen<br />

anknüpfen. In dieser Phase stand in <strong>Augsburg</strong><br />

der Erfahrungsschatz der Englischen Fräulein<br />

für schulische Arbeit und Lehrerinnenbildung<br />

zur Verfügung. Bereits bestehende kirchliche<br />

Schulen – so auch die der Englischen Fräulein<br />

in <strong>Augsburg</strong> - passten sich in der folgenden<br />

Zeit bis hinein ins 20. Jahrhundert mehr und<br />

mehr den staatlichen Vorgaben und Formen<br />

der Schulorganisation an.


Aus dem Institut<br />

Einen bösen Einschnitt bedeutete die Eliminierung<br />

der Schwestern aus dem Schuldienst<br />

durch die nationalsozialistische Regierung. Das<br />

Jahr 1945 war auch hier die Stunde Null. Die<br />

Schwestern bauten unter großen Opfern wieder<br />

auf und die <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Schulen erhielten<br />

ihre heutige Form: ein Mädchengymnasium<br />

und bald auch eine Realschule, die beide im<br />

Jahr 1992 in die Trägerschaft des Schulwerks<br />

der Diözese <strong>Augsburg</strong> übergingen und heute<br />

von im christlichen Glauben sowie im kirchlichen<br />

Leben beheimateten Persönlichkeiten in<br />

der Tradition der Schwestern geleitet werden.<br />

Beide Schulen genießen nach wie vor in der<br />

Bevölkerung zurecht ihren guten Ruf und erfreuen<br />

sich regen Zuspruchs. Unser Wunsch:<br />

Mögen die <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-Schulen, denen wir<br />

uns als <strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong> verbunden und verpflichtet<br />

fühlen, weiterhin florieren hinein in<br />

eine neue, gute Zukunft!<br />

Werner Mühlbauer<br />

Nachruf für Schwester M. Bonaventura Euba C. J.<br />

Am 10. September <strong>2011</strong>, im 72. Lebensjahr,<br />

nach 52 Ordensjahren, ist Schwester M. Bonaventura<br />

Euba verstorben.<br />

Alle ehemaligen Schülerinnen, die in Rettenbach<br />

eine Woche im Schullandheim verbrachten<br />

oder dort an Besinnungstagen teilnahmen,<br />

kannten Schwester M. Bonaventura<br />

Euba. Sie war zuständig für die Gemüsefelder<br />

und Gartenanlagen des Liebfrauenhofes<br />

in Rettenbach. Auch der Garten in <strong>Augsburg</strong><br />

oblag ihrer Obhut. Er war ihr Reich und die<br />

<strong>Augsburg</strong>er Mitschwestern, die Schülerinnen<br />

und Lehrer/innen bekamen ein kleines Paradies<br />

mitten in der Stadt.<br />

Neben der Gartenarbeit, die sie sehr beanspruchte,<br />

fand Schwester M. Bonaventura<br />

Euba auch Zeit und Interesse für verschiedenste<br />

Aufgaben (z.B. waren ihre Dienste als<br />

sichere und gewandte Autofahrerin gefragt).<br />

Am 10. September <strong>2011</strong> verschied sie in<br />

Frieden und ergeben in Gottes Willen.<br />

Requiescat in pace.<br />

Hannelore Hoffmann<br />

25


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Augsburg</strong> e.V.<br />

Frauentorstraße 26<br />

86152 <strong>Augsburg</strong><br />

Spendenkonto<br />

Redaktionsteam<br />

Hannelore Hoffmann<br />

Peter Kosak<br />

<strong>Maria</strong>-<strong>Ward</strong>-<strong>Kreis</strong> <strong>Augsburg</strong> e.V., Konto 152080, Liga Bank <strong>Augsburg</strong> eG, BLZ 72090300<br />

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