Trier - QuattroPole
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Universität <strong>Trier</strong> – Fachbereich Geographie<br />
Forschungspraktikum:<br />
Wahrnehmung von Nachbarschaft in der Großregion SaarLorLux am Beispiel des Städtenetzes <strong>QuattroPole</strong><br />
Einleitung<br />
Mit dem Abkommen von Schengen im Jahre 1985 sind die Grenzen innerhalb der<br />
Mitgliedsstaaten für den Bürger weitgehend bedeutungslos geworden. Wo vorher penible<br />
Grenzkontrollen zum Alltag der Bürger in den grenznahen Städten gehörten, wurden aus<br />
dem „kleinen Grenzverkehr“ zunehmend selbstverständlich gewordene Fahrten ins<br />
Nachbarland.<br />
Dabei dominieren augenscheinlich Fahrten mit Kaufinteresse, da nach Wegfall der<br />
Einfuhrbeschränkungen und der entsprechenden Grenzkontrollen die zum Teil erheblichen<br />
Preisunterschiede – verursacht durch unterschiedlich hohe Steuern – zum Kauf ins<br />
Nachbarland einluden.<br />
Auf der politischen Ebene wurde in den Grenzregionen auch regional die Zusammenarbeit<br />
und Kooperation intensiviert. So auch in unserer Region, wo die Gründung der Großregion<br />
SaarLorLux den Anstoß für eine Zusammenarbeit auf vielen Gebieten gab. Hieraus<br />
entwickelten sich eine Vielzahl von grenzüberschreitenden Projekten mit Schwerpunkt vor<br />
allem in den grenznahen Bereichen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur – oft auf in sich<br />
abgeschlossene Einzelprojekte beschränkt. Allerdings hat sich im Laufe der Jahre gezeigt,<br />
dass die politisch sehr heterogenen Teilräume – Bundesländer bzw. Teile davon,<br />
Departements und Teilregionen eines Landes sowie ein Land insgesamt – eine intensive<br />
Zusammenarbeit an konkreten Projekten nicht gerade vereinfachen – allein auch durch<br />
unterschiedlichen Interessen vieler ungleicher Partner bedingt.<br />
Aus der Überlegung, dass Großstädte als Motoren für regionale Entwicklung gelten, haben<br />
sich innerhalb der Großregion im Jahr 2000 die Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und<br />
<strong>Trier</strong> zum grenzüberschreitenden Städtenetz <strong>QuattroPole</strong> zusammengeschlossen. Die<br />
Region SaarLorLux ist polyzentrisch entwickelt ohne dominierende Metropole. Daraus ist der<br />
Kerngedanke entwickelt worden, durch Kooperationen auf der Ebene der Großstädte<br />
Synergien zu schaffen, die anderswo die Metropolen aus sich heraus alleine hervorbringen.<br />
Nach mehr als 5 Jahren nach der Gründung ist zu fragen, wie sich denn die Bürger der<br />
genannten vier Städte diesen Kooperationsbemühungen persönlich gegenüber verhalten.<br />
Aus individuellen Einzelbeobachtungen kam es mir darauf an herauszufinden, inwieweit<br />
allgemein gültige und empirisch abgesicherte Aussagen getroffen werden können. Im<br />
Mittelpunkt des Forschungspraktikums standen daher folgende Fragen:<br />
1. Was wissen die Bürger über ihre Partnerstädte?<br />
2. Was interessiert sie? Wie nehmen sie die 3 Nachbarstädte wahr?<br />
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