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Daten, Tipps und Informationen für den Norden Stormarns – Seite 9 – Nr. 11 / Juni 2010<br />

WELLNESS – GESUNDHEIT – FITNESS – TIPPS AUS DER REGION<br />

Yogalehrerin Julia von Windheim:<br />

Das Leben: die beste Meditationsübung oder<br />

was wir wollen, was wir tun, was wir sind<br />

Das Leben in einer zunehmend<br />

härter werdenden Leistungsgesellschaft<br />

macht den Menschen krank.<br />

Er leidet unter Stress, daraus folgend<br />

an Depressionen, daraus folgend<br />

an schweren Krankheiten.<br />

Um Guido Westerwelle zu zitieren<br />

„Leistung muss wieder belohnt<br />

werden!“ Allein schon „wieder“.<br />

Wann war es denn mal anders. Die<br />

Bewertung allerdings, was Leistung<br />

ist, richtet sich nach gesellschaftlich<br />

gültiger Norm. Der<br />

Mensch, der nach gesellschaftlich<br />

anerkannten Moralvorstellungen<br />

„etwas“ leistet galt schon immer<br />

„etwas“ und wurde schon immer<br />

dafür belohnt. Was aber, wenn<br />

diese Leistungen auf Kosten anderer<br />

geschehen, die nicht ganz so<br />

schnell sind. Niemand möge mich<br />

falsch verstehen. Menschen, die<br />

sich einsetzen, die aktiv sind, die<br />

Verantwortung übernehmen,<br />

möchte ich hier in keiner Weise<br />

schmälern. Ihre Tätigkeiten erkenne<br />

ich hoch an. Aber nicht jeder in<br />

unserer Gesellschaft, der „viel“<br />

leistet, wird dafür belohnt und<br />

nicht jeder, der belohnt wird hat<br />

„viel“ geleistet. Viel zu schnell<br />

gerät man durch das Leistungsdenken<br />

in ein Denken in Vorurteilen<br />

und Schubladen, was jüngst die<br />

Äußerungen des Vizekanzlers<br />

gezeigt haben. Was aber wäre,<br />

wenn die Gesellschaft sich verändern<br />

würde, es keine „Belohnung“<br />

mehr geben würde, sondern über<br />

das Gefühl des Miteinander verantwortliches<br />

Handeln entstehen<br />

würde (siehe dazu Götz Werner,<br />

DM Chef, „bedingungsloses Grundeinkommen).<br />

Die Waldorfschulen<br />

machen es im Grunde im Kleinen<br />

schon vor. Ohne Noten gibt es<br />

keine Messwerte. Jeder macht so<br />

gut er kann und in der Zeit, die er<br />

braucht. Bewertet wird das faire<br />

Miteinander. Auf diese Weise werden<br />

verantwortungsbewusste und<br />

selbstbewusste Menschen heran<br />

gezogen. Natürlich ist es manchmal<br />

schwer, sich vom Leistungsdenken<br />

zu verabschieden. Denn<br />

plötzlich fehlt der Halt. Das Messbare<br />

ist verschwunden. Woran soll<br />

der Mensch sich orientieren. Und<br />

hier sind wir plötzlich mitten im<br />

Yoga- Gedankengut. Im Yoga praktizieren<br />

wir täglich: das was messbar<br />

ist, liegt nur in uns. Jeder<br />

Mensch ist anders, jeder braucht<br />

eine andere Zeit, jeder Mensch hat<br />

verschiedene Stärken und verschiedene<br />

Schwächen. Hierin gilt<br />

es, sich durch Selbstannahme zu<br />

unterstützen. Ein Mensch, der<br />

über diese Praxis in eine Selbstannahme<br />

gekommen ist, hat gelernt,<br />

auch andere Menschen mit ihren<br />

Schwächen ganz anders anzunehmen.<br />

Es entwickelt sich Mitgefühl<br />

und daraus eine ganz andere Hilfsbereitschaft.<br />

Fortsetzung folgt in der<br />

nächsten Ausgabe ■<br />

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Gesundheitspädagogin Lydia Schlicht: Gedächtnis –<br />

wie die Festplatte des Menschen funktioniert<br />

Merkfähigkeit und Erinnerungsvermögen<br />

sind wichtige Voraussetzungen<br />

unseres Denkvermögens.<br />

Erfahren Sie, wie das Gedächtnis<br />

funktioniert, wodurch Demenz entsteht,<br />

wie Sie Ihr Gehirn trainieren<br />

können. Informationsspeicher<br />

Gehirn: Hier fällt die Entscheidung<br />

über wichtig und unwichtig.<br />

Demenz oder Alzheimer – im Alter<br />

das Gedächtnis zu verlieren ist eine<br />

der größten Ängste vieler Menschen.<br />

Erste Einschränkungen der<br />

Merkfähigkeit und Vergesslichkeit<br />

sind für die meisten daher äußerst<br />

beunruhigend. Kein Wunder, ist<br />

doch das Gedächtnis wesentliche<br />

Voraussetzung unseres Denkens.<br />

Wir schöpfen aus dem gespeicherten<br />

Wissen. Erst die Erinnerung<br />

ermöglicht es uns, das Verhalten<br />

auf komplexe Weise zu steuern.<br />

Doch was ist das Gedächtnis? Seinen<br />

Sitz hat es im Gehirn. Dort treffen<br />

die über die Sinnesorgane eingehenden<br />

Informationen ein, werden<br />

gefiltert und unter Umständen<br />

länger gespeichert. Nach Bruchteilen<br />

von Sekunden gehen schon<br />

erste Informationen verloren. Ins<br />

Kurzzeitgedächtnis schaffen es nur<br />

solche, die das Gehirn nach der<br />

Verknüpfung mit Vorwissen für<br />

bedeutend hält. Das Gedächtnis ist<br />

stark gefühlsabhängig. Reagieren<br />

Emotionszentren mit, verstärken<br />

sich die Reize. Dies erklärt, warum<br />

zwei Menschen vom gleichen Ereignis<br />

ganz unterschiedlich berichten<br />

können. Nur wichtige Informationen<br />

werden in der Hirnrinde in festen<br />

Nervenverbindungen gespeichert.<br />

In diesen Langzeitspeicher überführt<br />

der Hippocampus verstärkte<br />

Informationen. Zahlreiche Erkrankungen<br />

können die Gedächtnisleistung<br />

beeinträchtigen. Diese reichen<br />

von milden Hirnleistungsstörungen<br />

bis hin zur schweren Demenz. Nicht<br />

immer stecken ernsthafte Erkrankungen<br />

wie Schlaganfall, Alzheimer-<br />

Krankheit, Creutzfeld-Jakob-Syn-<br />

<br />

<br />

<br />

drom, Epilepsie oder ein Hirntumor<br />

hinter Gedächtnisschwierigkeiten.<br />

Bei 10 – 15 % der Betroffenen gehen<br />

die Merkprobleme auf Krankheiten<br />

zurück, die sich heilen oder bessern<br />

lassen. Dazu zählen Depressionen,<br />

Stoffwechselerkrankungen,<br />

Durchblutungsstörungen oder<br />

Schilddrüsenunterfunktion. Ursache<br />

können auch nächtliche Atemaussetzer<br />

oder bestimmte Medikamente<br />

sein.<br />

Zum Schluss die gute Nachricht:<br />

Gehirn und Gedächtnis lassen sich<br />

traineren. Wichtig ist der Austausch<br />

mit anderen Menschen und<br />

ständige Anregung. Wer sein Denkorgan<br />

auf Trab hält, hat gute Chancen,<br />

lange geistig fit zu bleiben. ■<br />

Quelle: Bundesverband Gedächtnistraining e.V.

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