Wie sind die neuen Ziele der Berufsausbildung in der ... - BiBB
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Berufsbildung für e<strong>in</strong>e globale Gesellschaft<br />
Perspektiven im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
Abschließend zu den Grundqualifi kationen e<strong>in</strong>e Anmerkung zur Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Fremdsprache<br />
(Englisch) bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> KMK-Rahmenlehrpläne für <strong>die</strong> Elektroberufe. Die<br />
Berufsbildpositionen erheben e<strong>in</strong>en beachtlich hohen Anspruch im H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Fremdsprachenkenntnisse.<br />
Beispiele hierfür <strong>s<strong>in</strong>d</strong> (<strong>BiBB</strong> 2002):<br />
l Handbücher usw. <strong>in</strong> englischer Sprache lesen;<br />
l Dokumentationen <strong>in</strong> englischer Sprache erstellen, zusammenstellen und ergänzen;<br />
l Schriftwechsel <strong>in</strong> Englisch führen;<br />
l Daten und Sachverhalte <strong>in</strong> Englisch erstellen und Sachverhalte präsentieren.<br />
Derartige Kenntnisse und Fähigkeiten erfor<strong>der</strong>n u. E. <strong>die</strong> Vermittlung von Englisch als Fachsprache<br />
mit <strong>der</strong> entsprechenden fachsprachlichen Lexik, Syntax und Morphologie. Als Kompetenzbereiche<br />
<strong>s<strong>in</strong>d</strong> nicht nur <strong>die</strong> Rezeption (z. B. Lesen sowie Hören und Verstehen fachsprachlicher<br />
Texte), son<strong>der</strong>n auch <strong>die</strong> Kompetenzbereiche Produktion (z. B. Dokumentationen erstellen, englischsprachiger<br />
Schriftverkehr) und darüber h<strong>in</strong>aus ggf. Interaktion (mündliches Sprachmitteln)<br />
und Mediation (neutrales Sprachmitteln, Übersetzen) notwendig.<br />
Von <strong>der</strong> Schulseite <strong>s<strong>in</strong>d</strong> <strong>der</strong>zeit grundsätzlich zwei Varianten zur E<strong>in</strong>beziehung e<strong>in</strong>er Fremdsprache<br />
<strong>in</strong> <strong>die</strong> KMK-Rahmenlehrpläne vorgesehen (KMK 2002):<br />
Variante I ist für Ausbildungsberufe vorgesehen, für <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Ausbildungsordnungen fremdsprachige<br />
Fachbegriff e unterhalb <strong>der</strong> Kommunikationsebene als Ziel verankert <strong>s<strong>in</strong>d</strong>: Im Rahmenlehrplan<br />
ist hierfür e<strong>in</strong> Umfang von 40 Stunden vorzusehen.<br />
Variante II ist für Ausbildungsberufe vorgesehen, für <strong>die</strong> <strong>in</strong> den Ausbildungsordnungen fremdsprachige<br />
Kommunikationsfähigkeit als Ziel verankert ist: Die Vermittlung von fremdsprachlichen<br />
Qualifi kationen gemäß <strong>der</strong> Ausbildungsordnung zur Entwicklung entsprechen<strong>der</strong><br />
Kommunikationsfähigkeit ist mit 40 Stunden <strong>in</strong> <strong>die</strong> Lernfel<strong>der</strong> (des abgestimmten Teils des KMK-<br />
Rahmenlehrplans) zu <strong>in</strong>tegrieren. Darüber h<strong>in</strong>aus können 80 Stunden berufspezifi sche Fremdsprachenvermittlung<br />
als freiwillige Ergänzung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> angeboten werden.<br />
Vom Unterausschuss für berufl iche Bildung wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> 233. Sitzung (Sept. 2002) entschieden,<br />
für <strong>die</strong> Elektroberufe <strong>die</strong> Variante I vorzusehen. Es wird <strong>der</strong>zeit we<strong>der</strong> <strong>die</strong> Notwendigkeit noch<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit gesehen, für alle neuzuordnenden Berufe des Berufsfeldes Elektrotechnik e<strong>in</strong>e<br />
an<strong>der</strong>e Entscheidung zu treff en, weil im vorgegebenen Umfang des berufsbezogenen Berufsschulunterrichts<br />
we<strong>der</strong> ausreichend Zeit verfügbar ist noch genügend Lehrkräfte zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Zur Vermittlung ausgewählter betriebswirtschaftlicher Kenntnisse und Fähigkeiten: Durch <strong>die</strong><br />
Orientierung <strong>der</strong> Ausbildung am betrieblichen Geschäftsprozess <strong>s<strong>in</strong>d</strong> auch ausgewählte betriebswirtschaftliche<br />
Qualifi kationen Gegenstand des Berufsschulunterrichts. Geschäftsprozesse<br />
<strong>s<strong>in</strong>d</strong> materielle, wert-, und <strong>in</strong>formationsbezogene Transaktionen <strong>in</strong> sogenannten Wertketten;<br />
sie <strong>s<strong>in</strong>d</strong> gekennzeichnet durch zusammenhängende Ablaufschemata von Tätigkeiten, <strong>die</strong> zum<br />
Erreichen e<strong>in</strong>er unternehmerischen Zielsetzung beitragen (Müller, Zöller 2002). Entsprechendes<br />
Wissen und Qualifi kationen sollten <strong>in</strong>tegrativ im geschäftsprozessorientierten Berufsschulunterricht<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung z. B. mit <strong>der</strong> Auftragsabwicklung, <strong>der</strong> E<strong>in</strong>gangslogistik, <strong>der</strong> Kalkulation<br />
und dem Kundenservice vermittelt werden. Die Absicherung <strong>die</strong>ses <strong>in</strong>tegrative Ansatz for<strong>der</strong>t<br />
von <strong>der</strong> Berufsschule e<strong>in</strong>e entsprechende Fortbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte und ggf. schulspezifi sche<br />
Maßnahmen des Lehrere<strong>in</strong>satzes und <strong>der</strong> Unterrichtsorganisation. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
bisherigen Diskussionen um <strong>die</strong> Realisierung <strong>die</strong>ser Aufgabe ist es notwendig, darauf h<strong>in</strong>zuweisen,<br />
dass damit ke<strong>in</strong>e Betriebswirtschaftlehre an sich zu vermitteln ist.<br />
11_1_12A.pdf<br />
Dokumentation 4. BIBB-Fachkongress 2002