Wie sind die neuen Ziele der Berufsausbildung in der ... - BiBB

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Berufsbildung für eine globale Gesellschaft
Perspektiven im 21. Jahrhundert
Zum Umgang der Berufsschule mit den Einsatzfeldern wird auf die Länderpositionen zum Beschluss
der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung „Strukturelle Weiterentwicklung der dualen
Berufsausbildung“ verwiesen (ASMK, KMK, WMK 2000). In diesem Positionspapier wird zwar
nicht speziell auf die Einsatzgebiete als Strukturelement der Ausbildung eingegangen, aber
eine Aussage zum Berufsschulunterricht bei Ausbildungsberufen mit Wahlpfl ichtbausteinen (z.
B. bei den Medienberufen) getroff en. Ich zitiere: „Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die
gemeinsamen Qualifi kationen und die Wahlpfl ichtbausteine sich auch im Unterrichtsinhalt der
Berufschule fi nden. Das heißt aber nicht, dass sie sich auch 1:1 in der Organisation des Berufsschulunterrichts
abbilden.“
Derzeit ist in den Entwürfen der Rahmenlehrpläne für das 7. Ausbildungshalbjahr ein Lernfeld
mit 140 Ustd. geplant, in dem eine komplexe Aufgabenstellung (Beispiele: Komplexes Gebäude-
und Infrastruktursystem betreiben und warten; Planung und Realisierung eines automatisierten
Systems; Projekt Einfamilienhaus) zu Grunde gelegt wird. Derartige Aufgabenstellungen bieten
die Möglichkeit, in der bisherigen Ausbildung vermittelte Qualifi kationen zusammenfassend und
projektbezogen zu nutzen, zu erweitern und zu vertiefen. Die Inhalte sind ggf. im Rahmen der
Vorgaben durch die Berufsbildposition „Fachaufgaben im Einsatzgebiet“ mit den Ausbildungsbetrieben
abzustimmen. Darüber hinaus ist in diesem Zeitraum ein Beitrag zur Vorbereitung auf
die Abschlussprüfung zu leisten.
4 Zum neuen Prüfungskonzept
Ein Reformbedarf besteht aus Sicht der Berufsschule auch hinsichtlich der Gestaltung der Abschlussprüfung
in der dualen Berufsausbildung. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den
Beschluss der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und
Wettbewerbsfähigkeit „Strukturelle Weiterentwicklung der dualen Berufsaubildung - Grundlagen
und Orientierungen“ vom Oktober 1999 (Arbeitsgruppe 1999). In diesem Beschluss sind zur
Abschlussprüfung in der dualen Berufsausbildung eine Grundorientierung und zwei Prüfaufträge
enthalten (Folie 10: Zitate aus dem Beschluss Strukturelle Weiterentwicklung der dualen
Berufsausbildung):
(1) „Handlungsorientierte Berufsausbildung und ... betriebliche Prozesse ... müssen ... stärker als
bisher auch in der Abschlussprüfung ihre Entsprechung fi nden ...“ (Pkt. 4.2)
(2a) „Zwischenprüfungen ... haben nach Auff assung der Bündnispartner in ihrem bisherigen Zuschnitt
an Bedeutung verloren ... Bundesregierung und Sozialpartner werden ... prüfen, ob
Zwischenprüfungen zukünftig noch notwendig sind.“ (Pkt 4.4)
(2b) „Die Bündnispartner prüfen, ob und ggf. in welcher Weise Leistungsfeststellungen der verschiedenen
Lernorte in die Abschlussprüfung einbezogen werden können.“ (Pkt. 4.3)
Zu (1) und (2a)
Eine prozessorientierte Ausbildung mit der Zielrichtung „Vermittlung von berufl icher Handlungskompetenz“
muss sich auch in der Abschlussprüfung widerspiegeln. Mit den Vorgaben der
Eckwerte aus dem Projektbeschluss werden zumindest für die industriellen Elektroberufe aus
Schulsicht die richtigen Orientierungen gegeben.
Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung umfasst komplexe praktische Aufgaben zur Prüfung
fachpraktischer Qualifi kationen und schriftliche Aufgaben zur Prüfung der Kernqualifi kationen.
Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung umfasst
l im Teil 2A den betrieblichen Auftrag aus dem jeweiligen Einssatzgebiet als Variante 1 oder
alternativ als Variante 2 die überbetrieblich entwickelte betriebsübergreifende Praktische
Aufgabe (IHK 2002) und
l im Teil 2B die schriftlich zu lösenden handlungsorientierten Aufgaben.
Zur Umsetzung in der Berufsschule:
Die Berufsschulen haben mit dem neuen Prüfungsmodell bei der Einführung der IT-Berufe Erfahrungen
gesammelt. Es wurde festgestellt, dass aus Sicht der Berufsschule keine unlösbaren inhaltlich-fachlichen
Probleme auftreten (Ebbinghaus 2001). Da jedoch die Berufschullehrer auch
11_1_12A.pdf
Dokumentation 4. BIBB-Fachkongress 2002