Team Marzahn-Hellersdorf
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2. Welche Beobachtungen und Erfahrungen hinsichtlich veränderter Lebenssituationen<br />
und kultureller Orientierungen der Kindern und Jugendlichen haben Sie gemacht?<br />
Die Besucher der Wurzel sind hauptsächlich Kinder und Jugendliche im Alter von 14-21 Jahren.<br />
Ein Großteil lebt in Familien mit Geschwistern, in denen mindestens 1 Elternteil Arbeit hat.<br />
Andere leben in allein erziehenden Haushalten oder in eigenen Wohnungen. Viele dieser<br />
Familien befinden sich in schwierigen sozialen Verhältnissen, wie Arbeitslosigkeit, Verschuldung,<br />
Krankheit, Alkoholismus, Überlastung und fehlenden sozialen Kompetenzen. Die jüngeren<br />
Jugendlichen haben eine starke Fixierung auf ihren Sozialraum, sie besitzen kaum Mobilität und<br />
Wissen über andere Stadtgebiete. Ältere Besucher hingegen zeigen eine stärkere Mobilität durch<br />
den Besuch ihrer Ausbildungs- und Arbeitsstellen in anderen Teilen Berlins.<br />
Ein Teil der Jugendlichen, vorwiegend jüngere, haben ein niederschwelliges Verständnis und<br />
wenig Kenntnis über Demokratie und andere kulturellen Welten. Ursachen dafür sehen wir in der<br />
Vorbildung durch das Elternhaus und durch ein geringes Niveau in der Schulbildung.<br />
Auswirkungen zeigen sich in einem ausgeprägten Desinteresse am gesellschaftlichen,<br />
politischen und kulturellen Leben. Ältere Jugendliche erwarben sich einen höheren Bildungsstand<br />
durch Ausbildung und Arbeit. Ihr Interesse an politischen Strukturen und kulturellen<br />
Lebenswelten ist hingegen sehr differenziert zu betrachten. Einen nicht unwesendlichen Einfluss<br />
darauf haben die Herkunftsfamilien und der Freundeskreis. Einige nutzen niederschwellige<br />
Angebote, um sich kulturell und politisch weiter zu entwickeln.<br />
Gruppe 1: Schüler<br />
Problemlagen<br />
-Defizite bei sozialen Kompetenzen (Sprache, Verhaltensauffälligkeiten, Bildungshintergrund)<br />
-isolierte, nicht auffallen wollende Gruppen mit Integrationsproblemen in Schule und Gesellschaft<br />
-Schulverweigerer<br />
-Unterbringungen außerhalb des Familienhauses nehmen zu (Kriseneinrichtungen, Heime)<br />
Ressourcen:<br />
Interesse an Beschäftigung (Sport, Spiel, PC), Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Zuwendung und<br />
gemeinschaftlichem Erleben, Neugier<br />
Gruppe 2: Auszubildende, Berufstätige<br />
Problemlagen<br />
-Defizite im Bereich Persönlichkeitsbildung, fehlende Anerkennung, mangelndes<br />
Selbstbewusstsein<br />
-Ansätze zu rechtsorientierter Haltung durch Einflüsse im Elternhaus und Freundeskreis<br />
-Sehnsucht nach Selbständigkeit, eigener Wohnung, Abnabelung vom Elternhaus, Angst vor<br />
Beziehungsproblemen<br />
-Perspektivängste „Was kommt nach der Ausbildung?“<br />
-keine langfristigen Ziele, Alkohol- und Drogenkonsum als Normalität im Alltag<br />
Ressourcen:<br />
das Einbringen persönlicher Fähigkeiten, sich messen wollen, Erfahrungen und Erlebnisse<br />
sammeln, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Interesse an jeglichen Aktivitäten (Sport, Fahrten, PC,<br />
Spiele, Kultur)<br />
Gruppe 3: Ausbildungssuchende und Arbeitslose<br />
Problemlagen<br />
-keine klaren Vorstellungen zu persönlichen Perspektiven und beruflicher Entwicklung<br />
-finanzielle Problemlagen, Alkohol- und Drogenkonsum als Normalität im Alltag<br />
Ressourcen:<br />
Hilfsbereitschaft, Interesse an gemeinsamen Erlebnissen, Zeit<br />
Besonderheiten:<br />
-Integration von Benachteiligten (Lernbehinderte, Heimbewohner, Verhaltensauffällige)<br />
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