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VEREIN FÜR KULTUR UND HEIMATPFLEGE<br />
VOLLVERSAMMLUNG _ ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Tracht<br />
Im Referat von Frau Agnes Andergassen (Stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises „Lebendige<br />
Tracht in Südtirol“) wurde hervorgehoben, dass im Tisner Mittelgebirge drei verschiedene Trachten<br />
getragen werden: das sogenannte „Bairische“, auch „Tiechltracht“ genannt, die Meraner Tracht und die<br />
Tisner Tracht.<br />
Frau Andergassen führte durch die Entstehung und Geschichte des Trachtenwesens in Europa und in<br />
Südtirol, wies auf die verschiedenen geschichtlichen Quellen hin (Aufnahmen und Museen) mit welchen die<br />
heutige Trachtenforschung in Südtirol arbeitet. Auch machte sie darauf aufmerksam, dass heutzutage die<br />
Beschaffung der Materialien für eine Tracht meist das größte Problem darstellt, schöne bestickte und<br />
bedruckte Seiden- und Wollstoffe in den Farben der noch erhaltenen alten Trachten sind teilweise nicht<br />
mehr erhältlich. Man muss sich oft in ganz anderen Bereichen wie Dekorations- und Einrichtungshäusern<br />
um solche Stoffe bemühen. Allein schon deswegen gibt es Unterschiede von alten, in Mussen erhaltene,n<br />
Trachten und neu hergestellten. Die Tisner Tracht ist eine besonders schöne Tracht in der reichen<br />
Trachtenlandschaft Südtirols, hervorgehoben werden soll vor allem der schöne Frauen- und Männerhut.<br />
Kanonikus Michael Gamper<br />
Herr Dr. Dr. Walter Marzari schilderte das Leben des Prissianer Bügers Kanonikus Michael Gampers. Der<br />
Eucharistiner Marzari hat bereits vor 30 Jahren ein Buch über diese Südtiroler Persönlichkeit<br />
herausgegeben und arbeitet an einer Neuauflage. Auch anhand vieler von ihm mitgebrachten Dokumente,<br />
Briefe, Postkarten, Münzen u.s.w. begeisterte er die älteren und jüngeren Zuhörer von diesem<br />
vorausschauenden Mann, wohl dem bekanntesten Bürger von Tisens: am 07.02.1885 wurde Michael<br />
Gamper in der Geiermühle in Prissian als 3. Kind von Elisabeth und Michael Gamper geboren und wuchs<br />
in der Stegschmiede, welche sein Vater betrieb, auf. Als „lebensfrischer Lausbub“ wurde Michael<br />
beschrieben und seine überdurchschnittliche Begabung fiel bald auf, sodass man ihn zum Studieren<br />
schickte. Er absolvierte das Benediktinergymnasium in Meran, ging 1904 nach Innsbruck um Theologie zu<br />
studieren, empfing am Peter-und Paulstag 1908 die Priesterweihe und feierte am 19 Juli 1908 die Primiz in<br />
Tisens. Dr. Dr. Marzari hob vor allem drei Tätigkeitsbereiche Gampers hervor: sein Hang und seine<br />
Begabung zur Presse- und Informationsarbeit, sein Gespür und seien Voraussicht für politische<br />
Entwicklungen und sein unermüdlicher Einsatz sich dagegenzustellen (Aufklärungsarbeit in der Optionszeit<br />
und Organisation von Katakombenschulen).<br />
1943 flüchtete er nach Florenz und Rom schrieb ein Schriftstück in welchem er schilderte, wie das Volk<br />
Südtirols 25 Jahre lang Unrecht dulden musste und das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler missachten<br />
worden war. Er kam 1945 wieder zurück nach Südtirol zurück und arbeitete bis zu seinem Tod im April<br />
1956 aktiv in der Pressearbeit und Politik Südtirols. Sein Begräbnis wurde zu einem Aufbruch für das<br />
Südtiroler Volk, eine Besinnung für den Wert diese Menschen, eine Bekenntnis zur Heimatliebe.<br />
Die Vollversammlung fasste den Beschluss den Kanonikus Michael Gamper in der Heimatgemeinde durch<br />
die Erichtung eines Museums vor allem bei den jungen Tisnern und Südtirolern lebendig zu halten und<br />
diese bedeutende Tisner Persönlichkeit lebendig zu halten. Ziel ist es diese Gedenkstätte im Jahre 2006<br />
anlässlich seines 50. Todestages zu eröffnen.<br />
Zitat aus dem „Schlern“ von 1956: „Michael Gamper lebte in dem Glauben, dass ein Volk, das um nichts<br />
anderes Kämpft als um sein natürliches und verbrieftes Recht, den Herrgott zum Bundesgenossen haben<br />
wird.“<br />
Kapelle St. Anton<br />
Die Sanierung der Kapelle am Gotteshaus, welches dem hl. Anton Abt geweiht war und urkundlich 1323<br />
erstmals erwähnt wurde hat in diesen Tagen begonnen. Die Kapelle soll am 05.05.05 um 18.00 Uhr mit<br />
einer kleinen Andacht mit Herrn Dekan Flarer gesegnet werde. Anschließend gibt es einen kleinen<br />
Umtrunk.<br />
Mühle<br />
Die Arbeiten an der „Interessenten- Mühle“, an welchen 9 Höfe der Fraktion Gfrill früher ihr Mehl gemahlen<br />
haben, werden im Laufe dieses Sommers ausgeführt. Diese Mühle war früher mit einer „Niesche“ mit der<br />
1997 sanierte „Josele“ – Mühle verbunden, die Mühlräder werden also im gleichen Takt klappern, zur<br />
Freude aller Wanderer und Kulturfreunde .