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Landesvorsitzende Sybille Macht-Baumgarten beim Rechenschaftsbericht<br />

Axel Kramer aus Dahme, MUNA<br />

Preisträger des Jahres 2006<br />

Seite 2<br />

Delegiertenversammlung: Keine neuen Klimakiller<br />

Strikt gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke in<br />

Schleswig-Holstein hat sich der BUND auf seiner Landesdelegiertenversammlung,<br />

bei der das Thema Klimaschutz<br />

im Mittelpunkt stand, ausgesprochen. Während<br />

erfreulicherweise alle Parteien den Klimaschutz entdeckt<br />

haben, werden gleichzeitig neue Kohlekraftwerke geplant.<br />

Diese, mahnte die BUND-Landesvorsitzende Sybille<br />

Macht-Baumgarten, sind Technologien von gestern<br />

und wahre Klimakiller, die nicht einmal die Hälfte<br />

der eingesetzten Energie nutzen.<br />

Bettina Boll berichtet über ihre Privatklage<br />

gegen den Bau eines atomaren<br />

Zwischenlagers in ihrem<br />

Heimatort Geesthacht<br />

Ein Großteil der Kapazität der geplanten Kohlekraftwerke<br />

ist weder für die Versorgung vor Ort noch für die<br />

bundesweite Versorgung erforderlich. Eine dezentrale<br />

Energieversorgung würde dagegen einen Beschäftigungsschub<br />

vor allem für mittelständische und kleinere<br />

Unternehmen auslösen und zahlreiche neue zukunftssichere<br />

Arbeitsplätze schaffen. Diese Unternehmen zahlen<br />

im Gegensatz zu vielen Großkonzernen der Energiewirtschaft<br />

Steuern vor Ort, so dass sich dadurch klare<br />

volkswirtschaftliche Vorteile gegenüber dem Bau von<br />

Kohle-Großkraftwerken ergeben. Neue Steinkohlekraftwerke<br />

für Kiel und Brunsbüttel lehnt der BUND daher<br />

ab und kündigte entschiedenen Widerstand an.<br />

In einer einstimmig verabschiedeten Resolution setzt<br />

sich der BUND für eine nachhaltige Energiepolitik ein.<br />

Vorrangig müssen alle Möglichkeiten zur Energieeinsparung<br />

wie Gebäudedämmung oder ein Tempolimit<br />

ausgeschöpft werden. Statt in fossile Großkrafttechnik<br />

müssen die finanziellen Ressourcen in Energieeinsparung<br />

und Energieeffizienz sowie den Ausbau regenerativer<br />

Energien gesteckt werden. Eine zeitgemäße und<br />

nachhaltige Energieversorgung muss sich auf eine<br />

umweltverträgliche Nutzung der erneuerbaren Energien<br />

wie Solar, Windkraft, Biomasse und Geothermie begründen.<br />

Nur so können die schlimmsten Auswirkungen<br />

des Klimawandels gemildert werden.<br />

Weitere Themen der Landesdelegiertenversammlung<br />

waren die zahllosen schleswig-holsteinischen Gesetzesnovellierungen,<br />

mit denen der BUND seit einem Jahr<br />

bombardiert wird, wie die Landesvorsitzende Sybille<br />

Macht-Baumgarten berichtete. Nach dem Abbau von<br />

Naturschutzstandards im neuen Landesnaturschutzgesetz<br />

sollte unser bundesweit vorbildliches Informationsfreiheitsgesetz<br />

(IFG) zerpflückt werden. Der Abbau<br />

von Bürgerrechten hat Dank einer breiten Allianz nicht<br />

geklappt. Unser IFG soll nun doch bleiben. Zur Zeit ist<br />

die Neufassung des Landeswassergesetzes in der Anhörung.<br />

Kaum zu glauben: Jetzt, da mit häufigeren<br />

und dramatischeren Hochwässern zu rechnen ist, will<br />

der Landwirtschaftsminister in Überschwemmungsgebieten<br />

befindliche Dauergrünlandflächen zu Ackerland<br />

umwandeln – eine klare Schwächung des Gewässerschutzes!<br />

Aktuell liegt auch die überarbeitete Landesbauordnung<br />

zur Stellungnahme auf dem Tisch. Bei diesen und<br />

anderen Entwürfen wird überdeutlich: Die mühsam<br />

erungenen Standards im Umwelt- und Naturschutz sollen<br />

weiter abgebaut werden zugunsten einer kleinen<br />

Klientel von Landwirten, Jäger und Fischern, zum Nachteil<br />

der gesamten Bevölkerung. Die Landesregierung sei<br />

Hinsicht beratungsresistent, das Ökodumping bei den<br />

Gesetzesnovellierungen beabsichtigt, so dass wohl nur<br />

auf bessere Zeiten gehofft werden könne, formulierte<br />

die Landesvorsitzende die Stimmung für den Natur- und<br />

Umweltbereich.<br />

Schleswig-Holstein Mai 2007

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