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Lagebild 2011 Rauschgift - Polizei Nordrhein-Westfalen

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LKA NRW, 62.05 <strong>Lagebild</strong> „<strong>Rauschgift</strong>kriminalität“<br />

1 Lagedarstellung<br />

1.1 Vorbemerkungen<br />

Das <strong>Lagebild</strong> soll aussagekräftige Informationen zur Lage und Entwicklung der <strong>Rauschgift</strong>kriminalität in<br />

NRW bereitstellen. Diese betreffen Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz (§§ 29 bis 30a BtMG),<br />

dem Grundstoffüberwachungsgesetz (§ 19 GÜG) und dem Strafgesetzbuch (StGB), wenn sie zur unmittelbaren<br />

Erlangung von Betäubungsmitteln (BtM) begangen wurden (sogenannte direkte Beschaffungskriminalität).<br />

Das <strong>Lagebild</strong> enthält Daten der <strong>Polizei</strong>lichen Kriminalstatistik (PKS), des Kriminalpolizeilichen<br />

Meldedienstes (KPMD) und der Falldatei <strong>Rauschgift</strong> (FDR).<br />

In der PKS sind die <strong>Rauschgift</strong>delikte nach der „Schwere der Tat“ wie folgt unterteilt:<br />

allgemeine Verstöße (§ 29 BtMG) (Schlüssel 73100)<br />

illegaler Handel und Schmuggel (§ 29 BtMG) (Schlüssel 73200)<br />

illegale Einfuhr von BtM (§ 30 Abs. 1 Nr. 4 BtMG) (Schlüssel 73300)<br />

sonstige Verstöße gegen das BtMG (Schlüssel 73400).<br />

Daten der PKS und der FDR sind nicht unmittelbar vergleichbar, da PKS-Daten nach Abschluss der Ermittlungen<br />

registriert werden (Ausgangsstatistik), Daten der FDR aber regelmäßig noch vor Abschluss der<br />

Ermittlungen (Eingangsstatistik). Darüber hinaus spiegeln die Daten zur <strong>Rauschgift</strong>kriminalität den Erfassungsstand<br />

in der PKS zum Stichtag 31.12.<strong>2011</strong> und den in der FDR zum Stichtag 31.01.2012 wider.<br />

Auch die Zollbehörden sind für die Bearbeitung von <strong>Rauschgift</strong>delikten und Meldungen zur PKS und zur<br />

FDR zuständig. In den Jahren 2008 bis 2010 haben Dienststellen des Zolls in NRW eine konkret nicht<br />

bekannte Zahl von <strong>Rauschgift</strong>delikten nicht an die PKS gemeldet. <strong>2011</strong> meldeten die Zolldienststellen die<br />

bearbeiteten <strong>Rauschgift</strong>delikte wieder vollständig.<br />

<strong>Rauschgift</strong>kriminalität zählt zur Kontrollkriminalität, da sie in der Regel weder von den Beteiligten noch<br />

von Dritten bei den Strafverfolgungsbehörden angezeigt wird. Die polizeilich registrierten Fallzahlen werden<br />

deshalb maßgeblich von den Aktivitäten und vom Umfang der eingesetzten Ressourcen der Strafverfolgungsorgane<br />

beeinflusst. Ausweich- und Gegenreaktionen der Täter, Anpassungseffekte auf beiden<br />

Seiten, aber auch die behördlichen Schwerpunktsetzungen führen zu zahlenmäßigen Schwankungen der<br />

registrierten Delikte, Sicherstellungen und Tatverdächtigen. Zahlreiche Forschungsergebnisse 2 (z. B. die<br />

Drogenaffinitätsstudie 2008) lassen auf ein großes Dunkelfeld schließen. Die polizeilichen Daten dürften<br />

jedoch die Trends zutreffend abbilden.<br />

Die Klammerwerte im Text beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf die entsprechenden Vorjahreswerte.<br />

1.2 Verfahrensdaten<br />

Die Fallzahlen der <strong>Rauschgift</strong>kriminalität insgesamt schwanken teilweise erheblich. Seit 1996 waren immer<br />

deutlich über 50 000 Meldungen pro Jahr zu verzeichnen. Ihren bisherigen Höchststand erreichten<br />

sie 2004 mit 64 536 Fällen. Nach sinkenden Fallzahlen in den Jahren 2008 bis 2010 war <strong>2011</strong> mit 55 031<br />

(52 476) erfassten Fällen wieder ein leichter Anstieg um 4,9 % zu verzeichnen. Der Trend bei der<br />

<strong>Rauschgift</strong>kriminalität im 10-Jahres-Vergleich ist nach wie vor leicht rückläufig.<br />

Die Zahl der konsumnahen Delikte 3 nahm um 1 197 Fälle (+3,7 %) auf 33 649 (32 452) Fälle zu und<br />

liegt etwa auf dem Niveau von 2002 (33 892 Fälle).<br />

<strong>2011</strong> stiegen die Fallzahlen beim Handel und Schmuggel um 1 370 (+8,6 %) auf 17 335 (15 965) an.<br />

Dies ist maßgeblich auf die vom Zoll gemeldeten 7 704 (5 750) Schmuggelfälle mit einer Zunahme von<br />

34,0 % zurückzuführen. Die <strong>Polizei</strong> NRW registrierte <strong>2011</strong> in diesem Deliktsbereich dagegen 310 Delikte<br />

(-13,3 %) weniger als 2010.<br />

Einer geringen Zunahme der Fallzahlen um 24 (+2,9 %) auf 837 (813) bei der Einfuhr von BtM nicht geringer<br />

Mengen steht eine Abnahme um 119 Delikte (-4,3 %) auf 2 644 (2 763) bei den sonstigen Verstößen<br />

gegen das BtMG gegenüber.<br />

2 Beispiel: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Köln, Oktober 2008, Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik<br />

Deutschland 2008 - Alkohol-, Tabak-, und Cannabiskonsum<br />

3 Konsumnahe Delikte gem. § 29 BtMG Allg. Verstöße gg. BtMG: Besitz/Erwerb/Abgabe von BtM, PKS-Schlüsselzahl 731000<br />

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