Showtime in Berlin - bei ps konzept
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eventundco 02*2007 event talk 33<br />
„Cater<strong>in</strong>g spielt<br />
e<strong>in</strong>e Hauptrolle“<br />
Frau Wiener, wor<strong>in</strong> unterscheidet sich gutes<br />
von schlechtem Cater<strong>in</strong>g?<br />
Wiener: Zwei D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d für mich von entscheidender<br />
Wichtigkeit und machen auch den<br />
Unterschied aus. Zum e<strong>in</strong>en ist gutes Cater<strong>in</strong>g<br />
selbst gekochtes Cater<strong>in</strong>g. Und zum anderen<br />
ist es für mich unabd<strong>in</strong>gbar, das frische Lebensmittel<br />
und ke<strong>in</strong>e denaturierten Lebensmittel<br />
oder Fertigprodukte benutzt werden.<br />
Wenn <strong>bei</strong>des zusammenkommt ist e<strong>in</strong> gutes<br />
Cater<strong>in</strong>g die Folge.<br />
Welche Bedeutung hat das Cater<strong>in</strong>g für den<br />
Erfolg e<strong>in</strong>es Events?<br />
Wiener: Ich glaube Cater<strong>in</strong>g spielt e<strong>in</strong>e<br />
Hauptrolle <strong>bei</strong> dem Erfolg e<strong>in</strong>er Veranstaltung.<br />
Das ist nicht anders als im Restaurant. Da können<br />
die E<strong>in</strong>richtung und die Dekoration noch<br />
so schön se<strong>in</strong>, wenn das Essen nichts taugt,<br />
taugt auch das Restaurant nichts. Bei Veranstaltungen<br />
kommt meistens noch dazu, dass es<br />
e<strong>in</strong> Buffet gibt. Dann haben alle Gäste die Möglichkeit,<br />
die Speisen vorher zu sehen. Und alle<br />
schauen auch wirklich drauf. Me<strong>in</strong>e Erfahrung<br />
ist: Bei Veranstaltungen wird über nichts soviel<br />
gesprochen, wie über das Cater<strong>in</strong>g.<br />
Also E sen gut, Party gut?<br />
Wiener: Ja, so kann man sagen.<br />
Und welche Rolle spielt der Caterer? Bee<strong>in</strong>flusst<br />
Ihre Bekanntheit Ihr Geschäft?<br />
Sarah Wiener im Gespräch<br />
Wiener: Natürlich hat me<strong>in</strong>e Präsenz im<br />
Fernsehen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss. Aber wer denkt, dass<br />
durch die Auftritte der Geschäft besser läuft,<br />
täuscht sich. Ich würde sogar sagen, dass sich<br />
die Bekanntheit teilweise negativ auswirkt,<br />
denn die Kunden erwarten von e<strong>in</strong>em „Fernsehkoch“<br />
ganz spezielle Speisen. Aber vieles<br />
von diesen außergewöhnlichen Gerichten, lässt<br />
sich für e<strong>in</strong> Cater<strong>in</strong>g nicht realisieren. Zum<strong>in</strong>dest<br />
nicht zu e<strong>in</strong>em bezahlbaren Preis.<br />
Können Sie eigentlich Ihre Philosophie vom<br />
E<strong>in</strong>satz hochwertiger und naturbelassener Produkte<br />
im Cater<strong>in</strong>ggeschäft durchsetzen?<br />
Wiener: Es ist schwierig, denn wenn ich<br />
me<strong>in</strong>e Philosophie umsetze, müssten die<br />
Kunden 30 Prozent mehr bezahlen. Das ist im<br />
Wettbewerb nicht immer möglich. Und e<strong>in</strong>es<br />
darf man nicht vergessen: Wenn jemand e<strong>in</strong><br />
Cater<strong>in</strong>g für 200 Leute benötigt, denkt er<br />
nicht zuerst an Bio, sondern daran, dass das<br />
Cater<strong>in</strong>g hübsch aussieht und die Leute satt<br />
werden. H<strong>in</strong>zu kommt, dass viele Kundenwünsche<br />
wie Kokoscreme oder Shrim<strong>ps</strong> natürlich<br />
weder heimische noch saisonale Küche<br />
s<strong>in</strong>d, die mir eigentlich am Herzen liegt.<br />
Aber ich b<strong>in</strong> Dienstleister<strong>in</strong> und als solche<br />
kann ich mich kaum h<strong>in</strong>stellen und zum<br />
Kunden sagen „du bekommst das, was ich<br />
gerne mag“. Ne<strong>in</strong>, die Kunden bekommen was<br />
sie wollen. Ich kann sie ja nicht zw<strong>in</strong>gen. Nur<br />
Speisen wie Gänsestopfleber lehne ich ab.<br />
„Bei Veranstaltungen wird über<br />
nichts soviel gesprochen, wie über<br />
das Cater<strong>in</strong>g“<br />
DAS UNTERNEHMEN<br />
Zur Person Sarah Wiener<br />
Geboren <strong>in</strong> Wien, wuchs sie <strong>bei</strong> ihrer<br />
Mutter, der Maler<strong>in</strong> Lore Heuermann <strong>in</strong><br />
den Künstler- und Intellektuellenkreisen<br />
Wiens auf. Mit 16 Jahren brach sie<br />
die Schule ab und landete mehr oder<br />
weniger zufällig <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Die ersten<br />
Kocherfahrungen sammelte sie <strong>in</strong> der<br />
Küche ihres Vaters, Oswald Wiener, der<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zwei bekannte Künstlerlokale,<br />
das „Exil“ und „Axbax“ betrieb. Heute<br />
ist sie die bekannteste Fernsehköch<strong>in</strong><br />
Deutschlands, schreibt Kochbücher, ist<br />
die Gründer<strong>in</strong> und zugleich auch prom<strong>in</strong>ente<br />
Frontfrau der Sarah Wiener<br />
GmbH <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Hamburg.<br />
Die ersten Schritte...<br />
Die ersten Schritte Richtung „Heute“<br />
wurden 1990 getan. In diesem Jahr legte<br />
Sarah Wiener mit e<strong>in</strong>er neuen Geschäftsidee<br />
den Grundste<strong>in</strong> für ihren<br />
Erfolg. Sie kaufte e<strong>in</strong>en alten NVA-Truck<br />
und ließ ihn zu e<strong>in</strong>er rollenden Küche<br />
umbauen. In diesem Jahr gründete Sarah<br />
Wiener das Berl<strong>in</strong>er Filmcater<strong>in</strong>g<br />
Unternehmen. Immer unterwegs, auf<br />
Showbühnen und Filmsets <strong>in</strong> ganz Europa,<br />
bekochte sie Stars wie Bruce<br />
Spr<strong>in</strong>gsteen, Kate Moss, Maximilian<br />
Schell, Janet Jackson und viele mehr.<br />
Die nächsten Schritte...<br />
Der große Erfolg des Filmcater<strong>in</strong>gs gab<br />
Sarah Wiener den Mut sich weiterzuentwickeln.<br />
Im Jahre 1999 eröffnete sie<br />
ihr erstes Restaurant genau im Zentrum<br />
von Berl<strong>in</strong>, sozusagen <strong>in</strong> der Goldenen<br />
Mitte – „Das Speisezimmer“ <strong>in</strong><br />
der Chausseestraße. Noch heute macht<br />
das Restaurant se<strong>in</strong>em Namen alle Ehre.<br />
Das Heute...<br />
Mittlerweile wissen nicht nur Filmstars<br />
aus Europa, sondern auch andere prom<strong>in</strong>ente<br />
und nichtprom<strong>in</strong>ente Esser,<br />
wie es <strong>bei</strong> Sarah Wiener schmeckt. Seit<br />
2001 betreibt sie neben ihren Restaurants<br />
e<strong>in</strong> exklusives Eventcater<strong>in</strong>g-<br />
Unternehmen. 2003 kam noch das Restaurant<br />
im „Hamburger Bahnhof“ h<strong>in</strong>zu,<br />
dem Museum für Gegenwartskunst –<br />
zusätzlich entstand 2005 die Kaffeebar<br />
<strong>in</strong> der „Akademie der Künste“, direkt<br />
am Brandenburger Tor.