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Kultur<br />
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Montag | Mittwoch | Donnerstag | 17 – 20 Uhr<br />
checkpoint-muenchen.<strong>de</strong> münchner aids-hilfe<br />
DR_RZ_MueAH_0017-11_AZ_98x131 1 30.04.12 15:20<br />
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28 <strong>leo</strong> 06.2012<br />
Buch<br />
BIS<br />
ZU<br />
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20OFF<br />
Roxanne &<br />
George<br />
Partys, Luxus & MTV<br />
Was für ein Leben, wenn Papa eine<br />
abgehalfterte Heavy-Metal-Legen<strong>de</strong><br />
ist, Geld keine Rolle spielt und man<br />
sich die Langweile allenfalls mit Drogen,<br />
Partyexzessen und Marathon-<br />
Shoppen vertreiben kann! Kelly Osbourne<br />
kann ein Lied davon singen,<br />
Roxanne und George allerdings auch.<br />
Roxane, IT-Girl <strong>de</strong>r Partyszene von Los<br />
Angeles, und George, ihr schwuler<br />
Freund seit Kindheitstagen, sind es<br />
durch ihre Rockmusikerväter gewohnt,<br />
Klatschpostillen-Celebrities zu<br />
sein. Folgerichtig habe sie ihre eigene<br />
MTV-Realityshow. Die kleine schräge<br />
Welt <strong>de</strong>r MTV-Stars beginnt allerdings<br />
zu bröckeln, als ihre Väter keinen Bock<br />
mehr haben, nur noch als Ablachnummern<br />
für die Show ihres konsumsatten<br />
Nachwuchses zu sein und<br />
Leichen-Puzzle<br />
Markus Dullin lässt<br />
Serienkiller wüten<br />
Zwei Jahre ist es her, dass <strong>de</strong>r Berliner<br />
Schriftsteller Markus Dullin zum ersten<br />
Mal seine Hauptkommissarin Monika<br />
Seyfarth zum Einsatz schickte und ihr<br />
in „Tödliche Aussicht“ gleich einen<br />
diffizilen Fall verpasste.<br />
Einer schwulen Clique war beim gemeinsamen<br />
USA-Urlaub ein Freund in<br />
Markus Dullin wur<strong>de</strong> 2010 für <strong>de</strong>n<br />
Agatha-Christie-Preis nominiert.<br />
<strong>de</strong>n Grand Canon gestürzt. War es<br />
Unfall o<strong>de</strong>r Mord? Was die Sache für<br />
Seyfahrt nicht einfacher machte: Ihr<br />
eigener Sohn war Zeuge <strong>de</strong>s Vorfalls.<br />
Im neuen Krimi macht Sohnemann <strong>de</strong>r<br />
Kommissarin nun kaum noch Kummer,<br />
dafür ist <strong>de</strong>r zu sehr mit einer<br />
ersten großen Liebe beschäftigt. Ein<br />
Glück für die Ermittlerin, <strong>de</strong>nn ein Serienkiller<br />
hält sie und ihren Kollegen<br />
Vincent Schröter ganz schön auf<br />
George zu<strong>de</strong>m seinem Geliebten (natürlich<br />
ein Mo<strong>de</strong>l) nach Europa folgen<br />
will.<br />
Es ist schon ein bisschen fies, wie sich<br />
die Münchner Zeichnerin Carolin<br />
Walch in ihrem ersten Comic Novel<br />
über das längst zum reinen Trash verkommene<br />
Musikfernsehen lustig<br />
macht. Natürlich ist alles fiktiv, aber<br />
doch ziemlich genau <strong>de</strong>r Wirklichkeit<br />
abgeschaut. Wer will, ent<strong>de</strong>ckt in <strong>de</strong>n<br />
abgehalfterten Altrockern ohne<br />
Schwierigkeiten über<strong>de</strong>utliche Anleihen<br />
an Lemmy von Motörhead o<strong>de</strong>r<br />
Bret Michaels von Poison, und für<br />
Roxanne hat <strong>de</strong>finitiv Partyschlampe<br />
Lindsay Lohan Pate gestan<strong>de</strong>n. Und<br />
wen interessiert, welche Mo<strong>de</strong>labels<br />
gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Hipstern von L. A. angesagt<br />
sind, fühlt sich bestens informiert.<br />
Axel Schock<br />
Carolin Walch:<br />
„Roxanne & George“<br />
reprodukt, 136 Seiten,<br />
17 Euro<br />
Trapp. Der große Unbekannte spielt<br />
– ein ziemlich blutiges, grausames<br />
Spiel.<br />
Den Buchtitel „Leichen-Puzzle“ darf<br />
man getrost wörtlich nehmen: Woche<br />
für Woche platziert <strong>de</strong>r große Unbekannte<br />
mit größtmöglichen sadistischen<br />
Neigungen stets aufs Neue,<br />
unterschiedliche Körperteile auf Berliner<br />
Spielplätzen. Dass sich die Opfer<br />
nicht freiwillig von ihren Nasen, Ohren<br />
und Augen getrennt haben, versteht<br />
sich von selbst. Wo <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r Leichen<br />
entsorgt wur<strong>de</strong>, ist ein Rätsel.<br />
Ein Mangel an durchgeknallten, aber<br />
hyperintelligenten Serienkillern<br />
herrscht <strong>de</strong>rzeit in <strong>de</strong>n Krimiregalen<br />
und Bestsellerlisten keineswegs, und<br />
Markus Dullin hat sich seine berühmten<br />
Kollegen von Jussi Adler-Olsen bis<br />
Sebastian Fitzek sichtlich zum Vorbild<br />
genommen.<br />
„Leichen-Puzzle“ ist daher <strong>de</strong>finitiv<br />
nichts für Menschen, die kein Blut sehen<br />
können, umso mehr aber für solche,<br />
die sich<br />
ganz gerne von<br />
effektiv auf<br />
Tempo, Spannung<br />
und Cliffhanger<br />
hin geschriebene<br />
Krimis um <strong>de</strong>n<br />
Schlaf bringen<br />
lassen.<br />
Markus Dullin „Leichen-<br />
Puzzle“.Querverlag,<br />
240 Seiten, 12,90 Euro