Verrückte Diva oder braves Mami? - Ticketcorner
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I unihockey I<br />
Unihockey-Weltmeisterschaften in Zürich und Bern<br />
Sportlicher Fight mit Ball und Stock<br />
Eine Schweizer Mannschaft hat alle Chancen, Edelmetall zu<br />
gewinnen: Die Schweizer Unihockey-Männer haben an der<br />
Weltmeisterschaft in Bern und Zürich Medaillenchancen.<br />
Gelegenheit, diesen spannenden Sport kennen zu lernen.<br />
435 Vereine, 2048 Teams, 29751 Spieler.<br />
Nein, das sind keine Zahlen des Fussballverbands.<br />
Es ist der aktuelle Stand der Dinge in<br />
Sachen Unihockey in der Schweiz. Zahlen, die<br />
belegen, dass Unihockey längst keine Randsportart<br />
mehr ist, sondern in breiten Bevölkerungsschichten<br />
schnell immer beliebter wird.<br />
Seit den 50er Jahren populär<br />
Unihockey? Tönt elitär, ist es aber nicht. Denn<br />
«Uni» hat nichts mit Universität zu tun, sondern<br />
umschreibt die Tatsache, dass bei diesem<br />
Sport die verschiedenen Elemente aus<br />
Feld-, Hallen- und Eishockey miteinander vereint<br />
sind – «united» also sozusagen. Und<br />
damit ist auch verraten, wo Unihockey seinen<br />
18 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE event.<br />
Anfang nahm: in den USA. Und das schon in<br />
den späten 50er Jahren, als Jugendliche mit<br />
einer Plastikkelle auf den Strassen einem<br />
Puck hinterherjagten. Die amerikanischen<br />
Hockey-Freaks wollten einfach nicht warten,<br />
bis im Winter die Seen zugefroren waren und<br />
bastelten sich eine Alternative. Studenten<br />
brachten die neue Sportart zuerst nach<br />
Schweden, danach in die anderen hockeyverrückten<br />
Länder Europas wie Finnland,<br />
Tschechien – und die Schweiz. In den 70er<br />
Jahren wurde die Sportart in Europa weiter<br />
entwickelt. Der schwerfällige Puck wurde<br />
durch einen schnelleren, aerodynamischen<br />
Ball ersetzt, weswegen Unihockey in manchen<br />
Ländern auch «Floorball» genannt wird.<br />
Was fasziniert Sie an dieser Sportart, was unterscheidet<br />
sie von anderen Sportarten?<br />
Innerhalb von wenigen Sekunden können sich komplett<br />
neue Spielsituationen ergeben.<br />
Worauf kommt es bei einem Spieler an?<br />
Aufgrund der hohen Intensität und Dynamik dieser<br />
Sportart muss ein Spieler sowohl physisch als auch<br />
mental gut trainiert sein.<br />
Unihockey-WM<br />
So 2.12. bis So 9.12.<br />
Saalsporthalle Zürich<br />
Sporthalle Wankdorf Bern<br />
Hallenstadion Zürich<br />
Die Tatsache, dass die Sportart von beiden<br />
Geschlechtern und in praktisch jedem Alter<br />
ohne spezielle körperliche Voraussetzungen<br />
betrieben werden kann und es keine teure<br />
Ausrüstung braucht, macht Unihockey besonders<br />
populär.<br />
Weltmeisterschaften seit 1996<br />
In der Schweiz wird Unihockey in Turn- und<br />
Sporthallen auf zwei verschieden grossen<br />
Feldern, die von einer Bande umgeben sind,<br />
gespielt: das Grossfeld mit 40 mal 20 Metern<br />
und das Kleinfeld mit 24 mal 14 Metern. Auf<br />
Die 20 strammen Jungs der Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft wollen zu Hause Weltmeister werden.<br />
BULLY Ein Bully kann nur auf dem Mittelpunkt<br />
<strong>oder</strong> auf einem der sechs Bullypunkte<br />
erfolgen.<br />
AUSBALL Verlässt der Ball das Spielfeld<br />
<strong>oder</strong> berührt er Gegenstände über<br />
dem Spielfeld erhält das Team, das den<br />
Ball nicht zuletzt berührt hat, einen indirekten<br />
Freischlag zugesprochen.<br />
dem Grossfeld kommen wie beim Eishockey ein Torhüter<br />
und fünf Feldspieler zum Einsatz, auf dem Kleinfeld<br />
sind es der Torhüter und drei Feldspieler. Gespielt wird<br />
in Blöcken. Die Spielzeit beträgt 3x20 Minuten, wobei<br />
bei jeder Strafe, jedem Torerfolg und bei Time-outs die<br />
Spielzeit angehalten wird.<br />
Schweizer haben Medaillenchancen<br />
Seit 1996 gibt es Unihockey-Weltmeisterschaften. In<br />
den geraden Jahren tragen die Männer ihre Titelkämpfe<br />
aus, in den ungeraden Jahren die Frauen. Die Schweiz<br />
gehört bei den Männern und bei den Frauen zu den<br />
erfolgreichsten WM-Nationen – zusammen mit Schweden,<br />
Finnland und Tschechien. An den bisher 16 Weltmeisterschaften<br />
gewann die Schweiz nicht weniger als<br />
zehn Medaillen: fünf bei den Männern und fünf bei den<br />
Frauen! Der grösste Schweizer Erfolg war der WM-Titel<br />
der Frauen im Jahr 2005. Nun ist die Ehre an den<br />
Schweizer Männern, es im Dezember in Zürich und Bern<br />
ihren Sportskameradinnen gleich zu tun. Darum hoffen<br />
sie auf viel Unterstützung ihrer Fans – und all jenen, die<br />
es noch werden wollen! Text: Zeno van Essel<br />
KASPAR SCHMOCKER ÜBER DIE CHANCEN DER SCHWEIZ AUF WM-GOLD EIN KLEINER AUSZUG AUS DEM REGELBUCH DES UNIHOCKEYS<br />
Wie stark ist das Schweizer Unihockey-Team?<br />
Die intensive Vorbereitungszeit war im Vergleich zu<br />
Vorjahren sehr hart, wobei jeder an seine Grenzen<br />
stiess. Daraus resultierte ein enormer Teamgeist.<br />
Wenn wir es schaffen, zum Zeitpunkt X (z. B. 1/4-<br />
und 1/2-Final) unser Potential voll auszuschöpfen<br />
und das Momentum auf unsere Seite zu reissen, ist<br />
wirklich alles möglich. Auch der Weltmeistertitel.<br />
Die Schlacht vor dem Tor: Die Stöcke dürfen nicht zum Schlagen benutzt werden.<br />
FREISCHLAG Er wird am Ort des Vergehens<br />
ausgeführt. Freischläge hinter der<br />
verlängerten Torlinie werden auf dem<br />
nächstgelegen Bullypunkt ausgeführt.<br />
BODENSPIEL Ein Feldspieler darf nur<br />
mit seinen Füssen und einem Knie<br />
sowie der Stockhand Bodenkontakt<br />
haben.<br />
SCHWEIZER ILLUSTRIERTE event. 19