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Offizelle Leseprobe - Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

nicht. Die Verlockung befand sich ganz woanders im Geist des<br />

Menschen. Diese Verlockung, nicht ein Torwesen, hatte das Tor geschaffen.<br />

Sie hatte Menschen in geheimen Laboren dazu gebracht,<br />

die Natur durch die widernatürliche Kreuzung von Magie und<br />

Technologie zu erdolchen.<br />

Grünwinkel verstand, dass die Verlockung der Schatten eine vorgeschobene<br />

Ausrede dafür war, der Verlockung von großer Macht gegenüber<br />

schwach zu werden, so schwach, dass jede soziale Vernunft<br />

und jeder Blick in die eigene Zukunft auf der Strecke blieb. Die<br />

Lebenden Schatten waren ein Spiegel dieser zerstörerischen Verblendung.<br />

Sie hatte so viele Menschen befallen, dass sie Teil ihrer<br />

erkrankten Kultur geworden und von Generation zu Generation<br />

wie selbstverständlich weitergegeben worden war. Weil die meisten<br />

Menschen nicht genug nachdachten, und die wenigen, die es doch<br />

taten, zu schwach waren, um gegen die Mehrheit zu agieren, war<br />

die Krankheit zum natürlichen Bestandteil der Rasse Mensch erklärt<br />

worden. Kapitulation.<br />

Das Tor besaß keinen Griff, keine Klinke und keine Glocke. Doch<br />

nicht Grünwinkels Rütteln öffnete den unnatürlichen Pfad. Es war<br />

sein fester Wille, grenzenlose Macht zu kosten, wenigstens einmal im<br />

Leben, egal zu welchem Preis, sofort. Er würde schon Glück haben!<br />

„Wo ist sie?“, bellte der feindliche Kapitän. „Gib sie mir wieder!“<br />

Seine Worte hallten von Deck in die Nacht hinaus und verklangen<br />

im Meeresrauschen. Er knurrte: „Dann lasse ich dich leben.“ Wieder<br />

verhallten seine Worte, ohne dass Beutemacher ihm antwortete.<br />

„Gib sie mir wieder, oder ich töte jeden Überlebenden. Mann für<br />

Mann. Ganz langsam.“<br />

Beutemacher fletschte die Zähne und funkelte verzweifelt den<br />

Nachthimmel an. Wovon verdammt redet der? Er fragte nicht laut, er<br />

durfte seine Position nicht verraten. Durch den nasalen, arroganten<br />

Dialekt des Kerls war er sich nun sicher, einen Technokraten vor<br />

sich zu haben.<br />

Offizelle Leseprobe - Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

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