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Offizelle Leseprobe - Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

Fingern. In dicken Tropfen fiel es auf das Holz. Baldrin erschrak,<br />

ließ sie los und murmelte eine Entschuldigung. Im selben Moment<br />

rutschte sie vom Tresen, ihre Glieder ergossen sich schlaff wie Wasser<br />

auf den Boden. Sie muss sich mit letzter Kraft in die Spelunke<br />

geschleppt haben. Wieso hat sie nach Beutemacher gefragt und nicht<br />

um Hilfe gebeten?<br />

Baldrin eilte durch die Tresenklappe und kniete sich zu ihr. Er zog<br />

ihre Kutte auf, um nach der Wunde zu sehen. Der Wirt erschrak:<br />

In der anderen Hand hielt sie einen Dolch. Sie schrie heiser, die<br />

Klinge zuckte wie eine schnappende Giftschlange nach Baldrin.<br />

Doch er war schneller als die Fremde, zumal er stets auf alles gefasst<br />

war. Mit einer Faust packte er ihr Handgelenk und mit der anderen<br />

schlug er ihr in die Zähne. „Lass los!“, knurrte Baldrin. „Ich will<br />

dir helfen.“ Als sie sich jedoch weiter zu befreien und mit dem viel<br />

stärkeren Mann zu kämpfen versuchte, schlug er ihr noch zweimal<br />

ins Gesicht, viel härter als zuvor. Sie ließ den Dolch los, weil sie<br />

das Bewusstsein verlor. Seit Baldrin bei dem Versuch, einen Greis<br />

zu entwaffnen, einen beinahe tödlichen Stich in die Achsel erlitten<br />

hatte, griff er nicht mehr nach Messern und Dolchen, wenn er einen<br />

Gegner auch anders zum Aufgeben bringen konnte. Beiläufig<br />

wischte er sich ihr Blut von seiner Faust an die Hose.<br />

Über ihm gähnte Ireen herzhaft, als sie aus einem der Wohnwagen<br />

trat. Baldrins Tochter blinzelte verschlafen nach unten und stockte.<br />

Ihre schwarzen Locken hingen ihr ins Gesicht, sie strich sie eilig<br />

zurück. „Was ist hier denn los?“ Ihr neuester Freund tappte hinter<br />

sie und blieb mit seinen müden Augen ebenso verdutzt an der Verwundeten<br />

haften.<br />

Unter der Kutte trug die Fremde elegante Kleidung, eine weiße<br />

Bluse und einen grauen Rock. Baldrin untersuchte ihre Bauchwunde,<br />

aus der eine große Blutmenge den Stoff getränkt hatte. Er sah<br />

flüchtig hoch und rief: „Ireen, hol Verbandszeug. Junge, wie immer<br />

du heißt, wenn du bleiben willst, zahl Miete.“<br />

Elenora hüpfte auf ihrer Sitzstange und krächzte: „Nora weiß, wo<br />

Schatz ist! Schatz ist! Nora will fliegen! Pfui! Böses Mädchen!“<br />

Offizelle Leseprobe - Urheberrechtlich geschütztes Material<br />

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