Ein Rucksack voller Wissen - Mainz-Neustadt.de
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<strong>Mainz</strong>er<br />
<strong>Neustadt</strong>-Anzeiger<br />
Fotos: Sabine Lehmann<br />
Juni 2009 – Stadtteilzeitung – Herausgegeben vom Gewerbeverein <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong> e.V. in Zusammenarbeit mit „Soziale Stadt“<br />
KreativRaum<br />
<strong>Neustadt</strong><br />
Zwei kreative Ecken in<br />
Stadtteil <strong>Mainz</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
2<br />
30Jahre<br />
„Cardabela“<br />
Der Buchla<strong>de</strong>n<br />
Ecke Frauenlobstraße/Leibnizstraße<br />
4<br />
<strong>Ein</strong> alter Beruf,<br />
aber nicht<br />
veraltet.<br />
Stempel und<br />
Schil<strong>de</strong>r Balz<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Rucksack</strong> <strong>voller</strong> <strong>Wissen</strong><br />
Türkische Mütter lernen zusammen mit ihren Kin<strong>de</strong>rn<br />
Lernen in froher Run<strong>de</strong> – Türkische Mütter mit zweisprachigen Stadtteilmüttern in <strong>de</strong>r Goethe-Grundschule.<br />
(sl) Ja, irgendwie ist diese Initiative mit <strong>de</strong>m<br />
seltsamen Namen „<strong>Rucksack</strong>-Projekt“ schon<br />
etwas ganz Beson<strong>de</strong>res, und die Goethe-<br />
Grundschule ist richtig stolz darauf – so ihre<br />
Leiterin Gabriele Erlenwein –, dass sie als einzige<br />
Schule in Rheinland-Pfalz ausgewählt<br />
wur<strong>de</strong>, diesen „Lehr- und Lernversuch für<br />
Mutter und Kind“ durchzuführen. Was genau<br />
dahinter steckt, muss noch etwas erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
Am besten an einem Beispiel:<br />
Fatma K. (32) ist Türkin und ist seit sieben<br />
Jahren in Deutschland. Sie ist ganz in schwarz<br />
geklei<strong>de</strong>t und möchte sich nach muslimischer<br />
Sitte nicht fotografieren lassen. Sie ist von<br />
Anfang an dabei und sehr fleißig. Inzwischen<br />
spricht sie schon so gut Deutsch, dass sie alle<br />
Fragen nach <strong>de</strong>r Schule und ihren drei Kin<strong>de</strong>rn<br />
beantworten kann. Da ist die 6-jährige Yagmur,<br />
die die erste Klasse <strong>de</strong>r Goetheschule besucht,<br />
und Ayše (8), die schon eine Klasse weiter ist.<br />
Ihr 10-jähriger Sohn macht bei diesem Projekt<br />
nicht mit. Fatma ist eine von etwa acht türkischen<br />
Müttern, die sich vorgenommen haben,<br />
zusammen mit ihren Kin<strong>de</strong>rn „wie<strong>de</strong>r zur<br />
Schule zu gehen“.<br />
Mütter auf <strong>de</strong>r Schulbank<br />
Als Yagmur, Fatmas jüngste Tochter, im September<br />
2008 zur Schule kam, konnte sie nur<br />
wenig Deutsch und hatte Schwierigkeiten,<br />
die Erklärungen <strong>de</strong>r Lehrerin zu verstehen.<br />
Bedauerlich war, dass auch Fatma kaum helfen<br />
konnte, <strong>de</strong>nn ihre kurze Schulzeit in <strong>de</strong>r Türkei<br />
lag lange zurück. Hinzu kam, dass die <strong>de</strong>utschen<br />
Buchstaben und Laute doch so ganz<br />
an<strong>de</strong>rs sind, als das, was sie in <strong>de</strong>r Türkei<br />
gelernt hatte. Es war also schwer für sie,<br />
Yagmur wirklich zu helfen, und bei Ayše, die ja<br />
nun schon in die 2. Klasse ging, war es noch<br />
schwieriger.<br />
Genau hier setzt das „<strong>Rucksack</strong>-Projekt“<br />
an: Die Mädchen nehmen ihre Mutter sozusagen<br />
„Huckepack“, <strong>de</strong>nn diese lernt nun auf Türkisch<br />
<strong>de</strong>n Lernstoff ihrer Töchter. Dabei lernt<br />
sie selbstverständlich auch eine ganze Menge<br />
an <strong>de</strong>utschen Wörtern und kann ihren Kin<strong>de</strong>rn<br />
bei <strong>de</strong>n Hausaufgaben helfen. Meistens in <strong>de</strong>r<br />
Muttersprache, <strong>de</strong>nn es ist gera<strong>de</strong> Ziel <strong>de</strong>r<br />
„<strong>Rucksack</strong>-För<strong>de</strong>rung“, die Zweisprachigkeit<br />
als Wert zu erkennen und sie zu för<strong>de</strong>rn. Denn<br />
nur, wer seine Muttersprache bewusst beherrscht,<br />
wird später auch gut Deutsch lernen<br />
können.<br />
Während die Mütter lernen, sind die Kin<strong>de</strong>r bei Betreuerin Aki gut aufgehoben.<br />
7<br />
Lernen muss Spaß machen!<br />
Voraussetzung für dieses „Huckepack-Lernen“<br />
ist die Unterstützung durch vier <strong>de</strong>utsch-türkisch-sprachige<br />
„Stadtteilmütter“ und zwei<br />
Kin<strong>de</strong>rbetreuerinnen, die ebenfalls bei<strong>de</strong> Sprachen<br />
sprechen. Sie spielen und lernen mit <strong>de</strong>n<br />
mitgebrachten Kin<strong>de</strong>rn, während die Mütter in<br />
aller Ruhe <strong>de</strong>n Lernstoff ihrer Kin<strong>de</strong>r auf<br />
Türkisch lernen. <strong>Ein</strong>mal in <strong>de</strong>r Woche am<br />
Donnerstagnachmittag treffen sich diese türkischen<br />
Mütter und ihre Kin<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Stadtteilmüttern<br />
und Kin<strong>de</strong>rbetreuerinnen im<br />
„Schwalbennest“, gemütliche kleine Räume<br />
unterm Dach in <strong>de</strong>r Goethegrundschule, und<br />
lernen spielerisch, was auch ihre Kin<strong>de</strong>r lernen.<br />
„Bei uns muss das Lernen Spaß machen“,<br />
sagt Stadtteilmutter Sanem Okurdil und zeigt<br />
mir mit türkischen Silben beklebte Bausteine.<br />
Sie können zu Wörtern zusammen gelegt wer<strong>de</strong>n<br />
und machen spielerisch klar, wie türkische<br />
Wörter gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. „Bei normalem Grammatikunterricht<br />
wür<strong>de</strong> niemand kommen, aber<br />
so macht es allen Spaß“, sagt sie. <strong>Ein</strong> weiterer<br />
Vorteil: Die „<strong>Rucksack</strong>-Mütter“ können sich in<br />
ihrer Muttersprache mit an<strong>de</strong>ren Frauen austauschen<br />
und fin<strong>de</strong>n auch Rat und Hilfe bei<br />
schulischen Fragen.<br />
<strong>Mainz</strong> ent<strong>de</strong>cken – auf Türkisch und<br />
Deutsch<br />
Es geht auch darum, sie ganz allgemein mit<br />
<strong>de</strong>m Leben in Deutschland bekannt zu machen.<br />
So stehen auch Veranstaltungen zu beson<strong>de</strong>ren<br />
Themen auf <strong>de</strong>m Programm, wie zum Beispiel<br />
Vorträge über religiöse Feste in bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn,<br />
über <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n Neuen Medien<br />
o<strong>de</strong>r über das Erkennen und die Behandlung<br />
von Kin<strong>de</strong>rkrankheiten. Außer<strong>de</strong>m gibt es auch<br />
gemeinsame Unternehmungen: Man besucht<br />
die Stadtbücherei, geht gemeinsam ins Museum<br />
Atmosfera tipica<br />
Das portugiesische<br />
Lokal <strong>de</strong>s U.D.P.<br />
7<br />
Stadtteilmütter begleiten Türkinnen und ihre Kin<strong>de</strong>r<br />
in die Stadtbücherei Anna Seghers. Auch so lernt<br />
man <strong>Mainz</strong> kennen.<br />
o<strong>de</strong>r macht eine Stadtführung. Das alles hat<br />
zum Ziel, sich mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Umgebung<br />
vertraut zu machen und sich durch neues<br />
<strong>Wissen</strong> besser in Schule und Alltagsleben<br />
zurechtzufin<strong>de</strong>n.<br />
Das <strong>Rucksack</strong>-Projekt ist ein zeitlich<br />
begrenzter Mo<strong>de</strong>llversuch, <strong>de</strong>r für die türkischen<br />
Mütter und ihre Kin<strong>de</strong>r übrigens gratis<br />
ist. Die entstehen<strong>de</strong>n Kosten für die Organisation<br />
und Begleitung <strong>de</strong>s Projekts, für Honorare<br />
an die Stadtteilmütter und Kin<strong>de</strong>rbetreuerinnen,<br />
für Lehrbücher und Bastelmaterial und<br />
manches mehr wer<strong>de</strong>n aus verschie<strong>de</strong>nen<br />
Töpfen bezahlt. Darunter sind <strong>de</strong>r Migrationsund<br />
Integrationsbeauftragte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
das Ministerium für Bildung und <strong>Wissen</strong>schaft,<br />
<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverein <strong>de</strong>s <strong>Neustadt</strong>-Projektes<br />
Arbeit & Leben und <strong>de</strong>r Lions Club <strong>Mainz</strong>.<br />
Es sind noch Plätze frei!<br />
Bisher gibt es diese Hilfe nur für türkische<br />
Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ersten und zweiten Klasse <strong>de</strong>r<br />
Goethe Grundschule und <strong>de</strong>ren Eltern. Nach<br />
anfänglichem Großandrang sind jetzt wie<strong>de</strong>r<br />
Plätze frei gewor<strong>de</strong>n. Interessenten können sich<br />
in <strong>de</strong>r Goethe-Grundschule o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft Arbeit & Leben – <strong>Neustadt</strong>-Projekt<br />
bei Luciano Becht (Tel. 67 99 57) mel<strong>de</strong>n.<br />
Schulleiterin Gabriele Erlenwein ist ganz<br />
begeistert von <strong>de</strong>m Projekt und könnte sich<br />
vorstellen, es auch für an<strong>de</strong>re Kin<strong>de</strong>r zu öffnen.<br />
Dabei <strong>de</strong>nkt sie keineswegs nur an ausländische<br />
Kin<strong>de</strong>r und Eltern. „In keinem Land<br />
Europas hängt <strong>de</strong>r Schulerfolg so sehr vom<br />
Bildungsniveau <strong>de</strong>r Eltern ab wie in Deutschland“,<br />
sagt Frau Erlenwein und erinnert an die<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r vieldiskutierten Pisa-Studie.<br />
„Bei uns in <strong>de</strong>r Schule gibt es so manche<br />
Eltern, die solche ,<strong>Rucksack</strong>-Nachhilfestun<strong>de</strong>n‘<br />
auch richtig gut gebrauchen könnten…“
Sabine Hornbostel, pixelio.<strong>de</strong><br />
Foto: Nicola Diehl<br />
2 <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger<br />
(nd) Blotblota? Klingt wie Simsalabim, klingt<br />
wie Abrakadabra, klingt wie... eine Galerie,<br />
die die zwei <strong>Mainz</strong>er Marcel Fleischmann und<br />
Daniel Becker mitten in die <strong>Neustadt</strong> gezaubert<br />
haben. Was erst ein Klamottenla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />
sollte, ist seit En<strong>de</strong> Januar 2009 eine Galerie<br />
plus Shop – Blotablota eben! Der exotische<br />
Name hat zwar seinen Ursprung in einem<br />
Liedtitel, wur<strong>de</strong> aber aus an<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n<br />
gewählt. „Eigentlich haben wir etwas gesucht,<br />
mit <strong>de</strong>m man zunächst erstmal nichts verbin<strong>de</strong>t.<br />
So etwas wie eine leere Hülle, die man füllen<br />
kann“, erklärt Marcel Fleischmann. Und genau<br />
nach diesem Prinzip funktioniert <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />
offen ist für jegliche Form von Kreativität.<br />
Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r möchte, kann nach kurzer Begutachtung<br />
und in Absprache mit <strong>de</strong>n Galeriebetreibern<br />
seine eigene Kunst in <strong>de</strong>n Räumlichkeiten<br />
ausstellen.<br />
KreativRaum <strong>Neustadt</strong><br />
Die <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong> gilt als lebendiger und bunter Stadtteil.<br />
Wir wollten herausfin<strong>de</strong>n, wo die bunten Flecken <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> sind,<br />
haben uns auf die Suche gemacht und sind fündig gewor<strong>de</strong>n.<br />
Zwei solch kreativer Ecken möchten wir an dieser Stelle vorstellen:<br />
Die „Kunst-Koffer“ sind gepackt und „Blotablota“ öffnet seine<br />
Pforten.<br />
Blotablota – eine Hülle zum Füllen Die Kunst-Koffer kommen ...<br />
Die Galerie-Betreiber Marcel Fleischmann und<br />
Daniel Becker<br />
Neben <strong>de</strong>r Galerie gibt es noch <strong>de</strong>n Shop.<br />
Das Konzept dahinter ist verblüffend: Circa 20<br />
in weiß gehaltene, gleichgroße Regalfächer stehen<br />
bereit, um gefüllt zu wer<strong>de</strong>n. Womit? Mit<br />
Dingen, die man unters Volk bringen möchte.<br />
Dazu kann man ein Fach mieten und seine<br />
eigens kreierte Kunst ausstellen und verkaufen.<br />
25 Euro kostet die Regalmiete pro Monat, ist<br />
je<strong>de</strong>rzeit kündbar und immer verlängerbar. Und<br />
so offen es klingt, so offen ist es auch. Je<strong>de</strong>r<br />
kann verkaufen. <strong>Ein</strong>zige Bedingung, aber auch<br />
oberste Priorität: kreativ muss es sein! „Wir<br />
verstehen uns ganz klar als Galerie. Da soll<br />
nicht je<strong>de</strong>r Ramsch verkauft wer<strong>de</strong>n“, betonen<br />
Marcel Fleischmann und Daniel Becker. Derzeit<br />
sind vier Regalfächer gefüllt. Das Angebot<br />
reicht von selbstgemachten Kleidungsstücken<br />
über Streetart-Skizzen bis hin zu zwei ausgewählten<br />
Kunstmagazinen, eines sogar mit Sitz<br />
in Berlin.<br />
Mit <strong>de</strong>m Blotablota ist in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> nun<br />
endlich ein Raum für junge kreative Kunst entstan<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r neben Galerie und Shop auch Ort<br />
<strong>de</strong>s Austauschs und Plattform für kreatives<br />
Treiben sein soll. So zieht sich das Prinzip <strong>de</strong>r<br />
Offenheit wie ein roter Fa<strong>de</strong>n durch das ganze<br />
Konzept, die I<strong>de</strong>e und <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n selbst. Neben<br />
<strong>de</strong>n komplett in weiß gehaltenen, minimalistisch<br />
eingerichteten Räumlichkeiten, <strong>de</strong>n zu<br />
füllen<strong>de</strong>n Regalfächern und <strong>de</strong>m Interesse an<br />
allen Formen von Kreativität sind auch die<br />
Betreiber zwei sehr aufgeschlossene Zeitgenossen,<br />
die die Türen <strong>de</strong>s Blotablota stets geöffnet<br />
haben und sich über je<strong>de</strong>n Gast freuen.<br />
BLOTABLOTA<br />
Galerie & Shop<br />
Kaiser-Wilhelm-Ring 78, 55118 <strong>Mainz</strong><br />
Telefon 498 55 26, Telefax 498 55 27<br />
www.blotablota.<strong>de</strong><br />
Alle Neuigkeiten gibt’s im Newsletter<br />
(<strong>Ein</strong>tragen über die Website)!!<br />
Montag - Freitag: 14.00 - 21.00 Uhr<br />
Samstag: 16.00 - 21.00 Uhr<br />
Sonntag: Nach Vereinbarung.<br />
Kreativ sein geht überall – auch aus <strong>de</strong>m Koffer.<br />
... je<strong>de</strong>n Montag von 15 bis 17 Uhr auf <strong>de</strong>n<br />
Goetheplatz und wollen von neugierigen Kin<strong>de</strong>rhän<strong>de</strong>n<br />
geöffnet und ausgeräumt wer<strong>de</strong>n. In<br />
ihnen steckt nämlich allerlei Buntes! Kunstschaffen<strong>de</strong><br />
jeglicher Sparte sorgen in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Städten dafür, Kin<strong>de</strong>rn „umsonst und<br />
draußen“ <strong>de</strong>n Weg zur Kunst und Kreativität zu<br />
ebnen. Seit <strong>de</strong>m 27. April nun auch in <strong>Mainz</strong>.<br />
Dazu haben Astrid Lembcke-Thiel und Oliver<br />
Rißmann, die Betreuer <strong>de</strong>r Aktion, große, alte,<br />
prall gefüllte Koffer im Gepäck, in <strong>de</strong>nen sich<br />
von Malfarbe und Ton über Holz, Tannenzapfen<br />
und Muscheln bis hin zu Werkzeugen<br />
alles befin<strong>de</strong>t, was das kindliche Künstlerherz<br />
begehrt. Mitmachen kann je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r möchte –<br />
ohne Kosten, ohne Anmeldung!<br />
Die „Kunst-Koffer“ sind ursprünglich ein<br />
Projekt <strong>de</strong>s „Kunstraum Westend e.V.“ aus<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, das nun auch in <strong>de</strong>r <strong>Mainz</strong>er<br />
<strong>Neustadt</strong> Halt macht, initiiert und finanziert<br />
durch die Elterninitiative <strong>Mainz</strong>elmäuse e.V.<br />
Ziel <strong>de</strong>s Projekts ist es, je<strong>de</strong>m Kind, unabhängig<br />
von seiner sozialen Lage, <strong>de</strong>n Zugang zu<br />
Kunst und Kreativität zu ermöglichen. „Ganz<br />
bewusst kommen wir mit <strong>de</strong>n Kunst-Koffern in<br />
die <strong>Neustadt</strong>, da wir es eben an einem Ort<br />
machen wollten, wo Kin<strong>de</strong>r nicht so selbstverständlich<br />
in Berührung mit Kunst kommen“,<br />
erklärt Oliver Rißmann. Auch die Lage <strong>de</strong>s<br />
Goetheplatzes zwischen Kita, Schule und<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten bietet sich für die Aktion an, da<br />
sie auch vernetzen möchte. Die Kin<strong>de</strong>r können<br />
hier eigene Kunstwerke gestalten und üben sich<br />
gleichzeitig im Umgang mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn.<br />
Und wer am ersten Montag En<strong>de</strong> April<br />
dabei war, hat gesehen, dass die I<strong>de</strong>e gut<br />
ankommt. <strong>Ein</strong>gehüllt in viel zu große Malerhem<strong>de</strong>n<br />
wuselten circa 15 Kin<strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>n<br />
Koffern hin und her, halfen sich beim Kneten<br />
und Malen, gaben sich Tipps beim Töpfern und<br />
präsentierten die fertigen Kunstwerke stolz <strong>de</strong>n<br />
Betreuern und ihren Eltern. Zwei Stun<strong>de</strong>n lang<br />
wur<strong>de</strong> <strong>voller</strong> Motivation gebastelt, geschnitzt,<br />
gemalt – und die Ergebnisse konnten sich sehen<br />
lassen. Alle Kin<strong>de</strong>r sind also je<strong>de</strong>n Montag<br />
herzlich eingela<strong>de</strong>n, ihr ganz persönliches<br />
Kunstwerk zu gestalten und so die Welt ein bisschen<br />
bunter zu machen!<br />
Die Kunst-Koffer kommen (für Kin<strong>de</strong>r)<br />
Goetheplatz / En<strong>de</strong> Hin<strong>de</strong>nburgstraße<br />
55118 <strong>Mainz</strong><br />
Immer montags: 15.00 – 17.00 Uhr<br />
Draußen, umsonst und ohne Anmeldung!<br />
Je<strong>de</strong>r kann mitmachen!<br />
www.kunst-koffer.org<br />
Fotos: Nicola Diehl
Nicht nur sonntags!<br />
Der Pfarrverbund <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
An dieser Stelle wollen wir darauf hinweisen, was außer <strong>de</strong>m Sonntagsgottesdienst<br />
noch so in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong> los ist. In dieser Ausgabe werfen wir<br />
einen Blick auf die katholischen Gemein<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Septemberausgabe widmen wir<br />
uns <strong>de</strong>n evangelischen.<br />
(ulu) Kardinal Lehmann betonte 2005, dass<br />
sich die Gemein<strong>de</strong>n nicht damit abfin<strong>de</strong>n sollten,<br />
dass viele Menschen <strong>de</strong>r Kirche <strong>de</strong>n<br />
Rücken gekehrt haben. Es sei wichtig, die Sendung<br />
<strong>de</strong>r Kirche lebendiger zu gestalten.<br />
Die katholischen Gemein<strong>de</strong>n Liebfrauen,<br />
St. Josef und St. Bonifaz bil<strong>de</strong>n einen Pfarreienverbund<br />
(siehe Kasten). Der Leiter dieses<br />
Pfarreienverbun<strong>de</strong>s ist Pfarrer Gregor Nagel<br />
von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Liebfrauen. Der Seelsorgerat<br />
<strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> hat eine Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsschwerpunkte erarbeitet. Anstatt sich<br />
um viele Arbeitsbereiche zu kümmern, hat die<br />
Reform dazu geführt, dass sich die Gemein<strong>de</strong>n<br />
quasi spezialisiert haben.<br />
Die Gemein<strong>de</strong> Liebfrauen<br />
Die Gemein<strong>de</strong> Liebfrauen ist somit schwerpunktmäßig<br />
für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarbeit<br />
zuständig. Dies wird in einem vielseitigen<br />
Angebot für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche umgesetzt.<br />
Sonntags um 10 Uhr nach <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rgottesdienst<br />
trifft man sich zu einem<br />
Kirchentreff und Jugendkaffee in <strong>de</strong>r „alten<br />
Bücherei“. Je<strong>de</strong>n Dienstagnachmittag um<br />
16.30 Uhr trifft sich die Kin<strong>de</strong>rgruppe unter<br />
Leitung von Gemein<strong>de</strong>referentin Rita Flegel.<br />
Doch damit nicht genug: <strong>Ein</strong>e Fahrt nach Taizé,<br />
eine Radtour, eine Kin<strong>de</strong>rbibelwoche, eine<br />
Sommerfreizeit in <strong>de</strong>n Sommerferien ergänzen<br />
die Palette <strong>de</strong>r Angebote. Nicht zu vergessen ist<br />
die Hausaufgabenhilfe unter Leitung von<br />
Pfarrer Dr. Fritz Röper, die auch schon seit vielen<br />
Jahren in Liebfrauen stattfin<strong>de</strong>t.<br />
In <strong>de</strong>n letzten Jahren ist die Zahl <strong>de</strong>r Erstkommunionkin<strong>de</strong>r<br />
und <strong>de</strong>r Firmlinge erheblich<br />
gesunken. Dies ist eine Folge <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Säkularisierung in unserer Gesellschaft, in <strong>de</strong>r<br />
eine christliche Erziehung nicht mehr selbstverständlich<br />
ist. Daher fand in diesem Jahr erstmals<br />
die Erstkommunion für alle Kin<strong>de</strong>r nur in<br />
Liebfrauen statt.<br />
Die Glocke von St. Josef<br />
Neben all <strong>de</strong>m wird in Liebfrauen gern<br />
gesungen. <strong>Ein</strong> Taizéchor trifft sich je<strong>de</strong>n Sonntag<br />
von 11 bis 12 Uhr zur Probe. Die Senioren,<br />
die in Liebfrauen in <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rzahl sind, treffen<br />
sich je<strong>de</strong>n Montag um 14.30 Uhr im<br />
Gemein<strong>de</strong>haus bei Kaffee und Kuchen zu<br />
einem Plausch. <strong>Ein</strong>mal im Jahr machen sie<br />
einen Ausflug.<br />
Die Gemein<strong>de</strong> St. Josef<br />
Die Liturgie ist <strong>de</strong>r Schwerpunkt in St. Josef.<br />
Sonntags um 8.30 Uhr und dienstags um 18<br />
Uhr fin<strong>de</strong>t eine Heilige Messe im außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Ritus statt. Damit ist <strong>de</strong>r Gottesdienst<br />
vor <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>s 2. Vatikanischen Konzils<br />
gemeint, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Pfarrer mit <strong>de</strong>m Rücken<br />
zur Gemein<strong>de</strong> die Messe zelebriert.<br />
Die Josefsgemein<strong>de</strong> geht gerne auf Pilgerfahrt.<br />
Vier bis fünf Mal im Jahr ist man mit<br />
Pfarrer Mohr unterwegs.<br />
„Lebendige Gemein<strong>de</strong>n in erneuerten pastoralen <strong>Ein</strong>heiten“ – unter diesem Motto<br />
führte das Bistum <strong>Mainz</strong> 2006 eine neue <strong>Ein</strong>teilung <strong>de</strong>r 345 Pfarreien in 81 Pfarrgruppen<br />
und 39 Pfarreieinverbün<strong>de</strong> durch. Sie lösten die bisherigen Pfarrverbän<strong>de</strong><br />
ab. Pfarrgruppen sind mehrere Gemein<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Leitung eines Pfarrers,<br />
ein Pfarreienverbund sind mehrere selbstständigen Gemein<strong>de</strong>n mit jeweils einem<br />
eigenen Pfarrer. Die Bildung eines Seelsorgerates innerhalb einer Pfarrgruppe/<br />
Pfarreienverbun<strong>de</strong>s war Teil dieser Reform. Der Seelsorgerat besteht aus<br />
haupt- und ehrenamtlichen Mitglie<strong>de</strong>rn. Er löst keinesfalls die bestehen<strong>de</strong>n Pfarrgemein<strong>de</strong>räte<br />
ab. Ziel <strong>de</strong>r Strukturreform ist es, einen neuen Weg in <strong>de</strong>r pastoralen<br />
Seelsorge innerhalb <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n zu gehen.<br />
SPORT MACHT SPASS!<br />
P<br />
O<br />
R<br />
T<br />
M<br />
A<br />
C<br />
H<br />
T<br />
F<br />
R<br />
E<br />
U<br />
D<br />
E<br />
Auch in St. Josef gibt es ein Seniorenprogramm<br />
und seit vielen Jahren einmal im Monat ein<br />
Frauenfrühstück. Aber auch die Männer kommen<br />
nicht zu kurz. Sie treffen sich regelmäßig<br />
zum Männerstammtisch.<br />
Die Gemein<strong>de</strong> St. Bonifaz<br />
St. Bonifaz hat durch die Dominikaner eine<br />
gewisse Son<strong>de</strong>rstellung unter <strong>de</strong>n katholischen<br />
Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>. Der Or<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>ssen<br />
Mittelpunkt das Studium und die Predigt stehen,<br />
hat sich die Katechese* als Arbeitsschwerpunkt<br />
ausgesucht. Umgesetzt wird dies durch<br />
Angebote wie z. B. Glaubenskurse für junge<br />
Erwachsene bis 40 Jahren und Predigten mit<br />
beson<strong>de</strong>ren Themen in <strong>de</strong>r Fastenzeit. Die<br />
Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Konventes engagieren sich ebenfalls<br />
auf diesem Gebiet. Filme zu <strong>de</strong>n zehn<br />
Geboten mit einer <strong>Ein</strong>führung in <strong>de</strong>r Fastenzeit<br />
waren eines <strong>de</strong>r Angebote. Geplant ist auch ein<br />
Glaubenskurs für Senioren, die meistens noch<br />
vor <strong>de</strong>m 2. Vatikanischen Konzil geboren sind.<br />
Vieles, was damals <strong>de</strong>r kirchlichen Lehre entsprach,<br />
hat sich nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Konzils 1964<br />
geän<strong>de</strong>rt. Um diese und an<strong>de</strong>re Fragen soll es in<br />
<strong>de</strong>n Glaubenskursen gehen.<br />
Kultur in <strong>de</strong>r Kirche ist etwas, was in St.<br />
Bonifaz selbstverständlich ist. Schon seit vielen<br />
Jahren fin<strong>de</strong>n Konzerte <strong>de</strong>s <strong>Mainz</strong>er Figuralchores<br />
statt. Ergänzt wird dies durch das<br />
Bachwochenen<strong>de</strong> im Juni mit einem Sprechkonzert.<br />
Auch Ausstellungen zeitgenössischer<br />
Kunst in <strong>de</strong>r Kirche und Performances hat es<br />
schon gegeben.<br />
Seit Kurzem gibt es ein beson<strong>de</strong>res<br />
Schmankerl. <strong>Ein</strong> Chor aus ehemaligen Schülern<br />
<strong>de</strong>s Konservatoriums und Stu<strong>de</strong>nten an<strong>de</strong>rer<br />
Fachrichtungen unter <strong>de</strong>r Leitung von<br />
Daniel Rumpf. Der Chor mit <strong>de</strong>m Namen<br />
Chordial, was so viel heißt wie „<strong>de</strong>r Herzliche“,<br />
hat in einigen Auftritten im Pfarrsaal sein Können<br />
unter Beweis gestellt. Sein Repertoir reicht<br />
vom geistlichen Liedgut über Oper und Operettenmelodien<br />
bis hin zum Schlager <strong>de</strong>r 20iger<br />
und 30iger Jahre <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Auf<br />
diese Weise will man jungen Künstlern die<br />
Möglichkeit bieten, öffentlich aufzutreten.<br />
<strong>Ein</strong> gemeinsames Projekt <strong>de</strong>r drei Gemein<strong>de</strong>n<br />
war <strong>de</strong>r Gottesdienst am Vorabend von Christi<br />
Himmelfahrt in St. Josef. Die Predigt hielt<br />
Pater Sebastian Annas OP, Pfarrer von St. Bonifaz.<br />
Es ist nicht von <strong>de</strong>r Hand zu weisen –<br />
die katholischen Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
<strong>Neustadt</strong> haben für je<strong>de</strong>n etwas zu<br />
bieten, und das nicht nur sonntags.<br />
* Gebräuchlich ist das Wort Katechese ausschließlich im<br />
Bereich <strong>de</strong>r christlichen Kirchen und meint dort die theoretische<br />
und praktische <strong>Ein</strong>führung in <strong>de</strong>n christlichen Glauben in <strong>de</strong>r<br />
Familie und in speziellen Gemein<strong>de</strong>veranstaltungen.<br />
Seit ältester Zeit ist Katechese die Vorbereitung auf <strong>de</strong>n Empfang<br />
eines Sakramentes, zunächst immer <strong>de</strong>r Taufe, später<br />
(katholisch) <strong>de</strong>r ersten Kommunion und <strong>de</strong>r Firmung o<strong>de</strong>r<br />
(evangelisch) <strong>de</strong>r aus bei<strong>de</strong>n entwickelten Konfirmation.<br />
Quelle in Auszügen: wikipedia<br />
Der Sportverein in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>:<br />
POSTSPORTVEREIN <strong>Mainz</strong> e.V.<br />
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<strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger 3<br />
11 Fragen – 11 Antworten<br />
In dieser Rubrik stellen wir Ihnen Menschen<br />
unseres Viertels vor. Bekannte und unbekannte<br />
Neustädter/innen geben uns mit<br />
Ihren Antworten einen kleinen <strong>Ein</strong>blick in ihr<br />
Leben.<br />
Diesmal hat Thomas Renth (52) auf unsere<br />
Fragen geantwortet. Er lebt schon seit 25 Jahren<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> und kennt sie wie seine<br />
Hosentasche. Neben seinem Beruf als Sachbearbeiter<br />
in <strong>de</strong>r Anzeigenbuchhaltung bei<br />
<strong>de</strong>r Verlagsgruppe Rhein Main ist er maßgeblich<br />
an <strong>de</strong>r redaktionellen Arbeit für diese Zeitung<br />
beteiligt und ohne ihn wäre die gesamte<br />
Präsentation unserer <strong>Neustadt</strong> im Internet<br />
un<strong>de</strong>nkbar.<br />
Wo sind Sie geboren?<br />
In <strong>Mainz</strong>, aufgewachsen in Bretzenheim<br />
Was hat Sie in die <strong>Neustadt</strong> geführt?<br />
Ich wollte mit meiner damaligen Verlobten und<br />
späteren Frau einen gemeinsamen Hausstand<br />
grün<strong>de</strong>n und wir fan<strong>de</strong>n eine passen<strong>de</strong> Wohnung<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>.<br />
Was gefällt Ihnen in diesem Stadtteil<br />
beson<strong>de</strong>rs?<br />
Man kann zu Fuß alle Bereiche <strong>de</strong>s Stadtteils in<br />
wenigen Minuten erreichen und ebenso schnell<br />
ist man im Stadtzentrum. Außer<strong>de</strong>m die vielen für<br />
<strong>de</strong>n Stadtteil engagierten Menschen, auf die ich<br />
hier treffe.<br />
Welches ist Ihr Lieblingsort in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Neustadt</strong>?<br />
Da kann ich keine ein<strong>de</strong>utigen Angaben machen.<br />
Es gibt viele schöne Ecken. Es ist aber immer<br />
gera<strong>de</strong> dort mein Lieblingsort, wo ich auf lieb<br />
gewor<strong>de</strong>ne Menschen aus <strong>de</strong>m Stadtteil treffe und<br />
mich angeregt mit ihnen unterhalten kann.<br />
Sie bekommen plötzlich 1 Million Euro und<br />
sollen das Geld zweckgebun<strong>de</strong>n für die<br />
<strong>Neustadt</strong> ausgeben. Was wür<strong>de</strong>n Sie tun?<br />
Das Geld wür<strong>de</strong> ich für ein Bürgerhaus investieren,<br />
damit <strong>de</strong>m bevölkerungsreichsten Stadtteil<br />
von <strong>Mainz</strong> schneller als geplant ein angemessener<br />
Treffpunkt für Veranstaltungen zur Verfügung<br />
stün<strong>de</strong>.<br />
Mit wem möchten Sie für einen Tag<br />
einmal die Rolle tauschen?<br />
Mit Bill Gates o<strong>de</strong>r sonst einem Reichen dieser<br />
Welt. Dann wür<strong>de</strong> ich noch ein paar Milliönchen<br />
in die <strong>Neustadt</strong> fließen lassen und eine Bürger-<br />
Stiftung grün<strong>de</strong>n, aus <strong>de</strong>ren Zinsertrag immer<br />
wie<strong>de</strong>r wichtige Dinge für <strong>de</strong>n Stadtteil angeschafft<br />
wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
Welcher/s Film/Buch hat Sie am<br />
meisten beeindruckt?<br />
„<strong>Ein</strong>e unbequeme Wahrheit“ von Al Gore<br />
Welche Hobbys haben Sie?<br />
Mein Hobby ist die <strong>Neustadt</strong>. Den größten Teil<br />
meiner Freizeit verbringe ich damit, die<br />
Internetseiten <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong>.<strong>de</strong> zu hegen und<br />
zu pflegen. Darüber hinaus nehme ich noch viele<br />
Termine wahr, auf <strong>de</strong>nen versucht wird, die<br />
<strong>Neustadt</strong> voran zu bringen.<br />
Worüber freuen Sie sich?<br />
Ich freue mich, wenn Menschen aktiv wer<strong>de</strong>n,<br />
sich für etwas einsetzen und sich nicht nur passiv<br />
hinter <strong>de</strong>m Fernseher verkriechen und mit<br />
Scheuklappen durch die Gegend laufen.<br />
Worüber ärgern Sie sich?<br />
Über Schmierereien, Vandalismus und<br />
Verschmutzungen.<br />
Was ist Ihr größter Wunsch?<br />
<strong>Ein</strong> wirkliches und grundsätzliches weltweites<br />
Um<strong>de</strong>nken in Sachen Klimaschutz, auch wenn<br />
wir uns von vielen liebgewor<strong>de</strong>nen Dingen trennen<br />
müssten.<br />
Foto: Uwe Vielhaber
Fotos: Thomas Renth<br />
4 <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger<br />
Soziale Stadt<br />
Auf die Plätze – fertig, los!<br />
Auch <strong>de</strong>r Sömmerringplatz lädt nun zum Verweilen ein<br />
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger besuchten die Neueröffnung <strong>de</strong>s Sömmerringplatzes und zeigten sich<br />
zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Umgestaltung<br />
(ab) Lange Zeit lag <strong>de</strong>r Sömmerringplatz im<br />
„Dornröschenschlaf“ o<strong>de</strong>r – weniger märchenhaft<br />
ausgedrückt: Er verkam immer mehr. Es<br />
waren schließlich zwei, die ihn „wach geküsst“<br />
haben: die Soziale Stadt und die Stadt <strong>Mainz</strong>.<br />
In einem umfangreichen Projekt, in <strong>de</strong>m<br />
nach und nach zentrale Plätze unseres Viertels<br />
restauriert und verschönert wer<strong>de</strong>n, ist <strong>de</strong>r<br />
Sömmerringplatz als dritter Neustädter Platz<br />
fertiggestellt gewor<strong>de</strong>n. Den Auftakt hatte<br />
schon im Jahr 2005 <strong>de</strong>r Goetheplatz gemacht,<br />
Anfang dieses Jahres folgte <strong>de</strong>r Gartenfeldplatz,<br />
<strong>de</strong>r im Februar feierlich eingeweiht wor<strong>de</strong>n<br />
war (wir berichteten in <strong>de</strong>r letzten Ausgabe).<br />
Das Quartiermanagement hatte wertvolle Unterstützung: Herr Haydar<br />
Demirbas und Herr Hüseyin Kaya vom Verein für Freiheit und Solidarität<br />
e.V. versorgten alle Anwesen<strong>de</strong>n mit Kaffee, Tee und selbstgemachtem<br />
Gebäck.<br />
Zur offiziellen Eröffnung <strong>de</strong>s Sömmerringplatzes<br />
am 27. Mai hatte das Quartiermanagement<br />
alle Anwohnerinnen und Anwohner<br />
eingela<strong>de</strong>n. Dabei waren viele, die <strong>de</strong>n<br />
Aufruf zur Bürgerbeteiligung ernst genommen<br />
und mit großem Engagement zahlreiche kreative<br />
I<strong>de</strong>en zum besseren Aussehen und Flair <strong>de</strong>s<br />
Platzes eingebracht hatten.<br />
Franz Petersohn, Abteilungsleiter im städtischen<br />
Grünamt und verantwortlich für die<br />
Gestaltung <strong>de</strong>s Sömmerringplatzes, freut sich,<br />
dass dieser bereits vor <strong>de</strong>r offiziellen Übergabe<br />
so gut von <strong>de</strong>n Anwohner/innen angenommen<br />
wird. „Der Platz muss ‚in Besitz genommen‘<br />
wer<strong>de</strong>n. Dafür ist er gemacht.“ Zur Gestaltung<br />
erläutert Franz Petersohn: „Dieser Platz ist<br />
zwar vom <strong>Mainz</strong>er Stadtbaumeister Eduard<br />
Kreyßig geplant, aber nie fertig gestellt wor<strong>de</strong>n.<br />
In Anlehnung an Kreyßigs frühere<br />
Entwürfe von baumüberstellten Plätzen haben<br />
wir die Ausgestaltung in seinem Sinne vorgenommen.“<br />
Wir wünschen uns, dass alle, die <strong>de</strong>n Platz<br />
nun tatsächlich ‚in Besitz nehmen‘, ihn mit<br />
Freu<strong>de</strong> und Achtsamkeit genießen. Und dabei<br />
sollen Sie auch etwas über <strong>de</strong>n Namensgeber<br />
erfahren: Samuel Thomas von Sömmerring,<br />
(* 28. Januar 1755 in Thorn;<br />
† 2. März 1830 in Frankfurt<br />
am Main) führte um 1800 als<br />
praktischer Arzt in Frankfurt<br />
die Impfung gegen Pocken<br />
ein, ent<strong>de</strong>ckte <strong>de</strong>n „gelben<br />
Fleck“ in <strong>de</strong>r Netzhaut <strong>de</strong>s<br />
menschlichen Auges, schrieb<br />
über Urzeitkrokodile und<br />
Flugsaurier, arbeitete über<br />
die Vere<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>s Weins<br />
und über die Sonnenflecken,<br />
konstruierte ein Teleskop zur<br />
Himmelsbeobachtung, stellte<br />
1809 in München einen elektrischen<br />
Telegrafen vor und<br />
entwickelte 1811 das erste<br />
Telegrafensystem in Bayern,<br />
das heute im Deutschen<br />
Museum in München ausge-<br />
stellt ist.<br />
Seine Untersuchungen<br />
über das Gehirn und das<br />
Nervensystem, über die Sinnesorgane,<br />
über <strong>de</strong>n Embryo,<br />
über <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Lungen,<br />
über die Brüche etc. machten ihn zu einem <strong>de</strong>r<br />
be<strong>de</strong>utendsten <strong>de</strong>utschen Anatomen.<br />
1808 übrigens wur<strong>de</strong> er als Samuel Thomas<br />
Ritter von Sömmerring in <strong>de</strong>n Ritterstand erhoben.<br />
Im gleichen Jahr wur<strong>de</strong> er kurfürstlich<br />
pfalzbayrischer Hofrat und dazu noch in <strong>de</strong>n<br />
A<strong>de</strong>lsstand erhoben. Im Jahre 1810 wur<strong>de</strong> er<br />
Geheimrat.<br />
Und noch eine „Kleinigkeit“ am Ran<strong>de</strong>: Er<br />
war ein Freund von Georg Forster, nach <strong>de</strong>m<br />
eine <strong>de</strong>r Straßen benannt ist, die direkt vom<br />
Sömmerringplatz abzweigt.<br />
30 Jahre Cardabela<br />
„Das Leben ist zu kurz, um schlechte Bücher zu lesen“<br />
Bei <strong>de</strong>r Jubiläumsfeier mit vielen Freun<strong>de</strong>n und Kun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> es ganz schön eng im La<strong>de</strong>n.<br />
(ab) „Wir gaben uns ein Jahr Zeit. Sollte nicht<br />
wenigstes eine Person ihr Brot, Bier und Wein<br />
mit <strong>de</strong>r Arbeit im Buchla<strong>de</strong>n verdienen können,<br />
sollte das Ganze als Vision abgehakt wer<strong>de</strong>n.“<br />
So schrieben Evi Werner und Karin Jerusalem<br />
in ihrer „Geschichte eines Buchla<strong>de</strong>ns“, die sie<br />
am 15. Mai für ihre Gäste vorbereitet hatten.<br />
Zum 30. Geburtstag von Cardabela.<br />
Im Buchla<strong>de</strong>n war kaum Platz für alle, die<br />
sich zum Gratulieren in die lange Schlange einreihten.<br />
Unterm Zelt draußen vor <strong>de</strong>r Tür fan<strong>de</strong>n<br />
sich immer neue Gäste ein. Erinnerungen<br />
und Anekdoten wur<strong>de</strong>n ausgetauscht. Wohlfühlatmosphäre<br />
trotz <strong>de</strong>s oft heftigen Regens.<br />
Für die eine ist Cardabela seit 30 Jahren ihr<br />
Lieblingsbuchla<strong>de</strong>n, „weil die bei<strong>de</strong>n Frauen<br />
mich immer gut beraten. Selbst wenn ich beim<br />
Reinkommen manchmal nicht weiß, was ich<br />
will, komme ich am En<strong>de</strong> mit zwei Büchern<br />
raus.“ Für einen an<strong>de</strong>ren war dieser Buchla<strong>de</strong>n<br />
schon zu Stu<strong>de</strong>ntenzeiten „Stützpunkt und<br />
Rettungsanker, wo man sich zu Hause und aufgehoben<br />
fühlt“.<br />
1978 war die I<strong>de</strong>e eines Buchla<strong>de</strong>ns<br />
zunächst nur die Vision von „drei buchbewegten<br />
Träumern“, schreiben Evi und Karin in<br />
ihren „Memoiren“. Mit <strong>de</strong>m Namen „Cardabela“<br />
– die Distel – bekam das „Kind“ Charakter:<br />
Es sollte diskutierfreudig, kritisch, alternativ-frauenbewegt,<br />
kin<strong>de</strong>rfreundlich, Dritte-<br />
Welt-solidarisch, lustvoll und spaßig sein.<br />
Cardabela sollte wie seine elf Grün<strong>de</strong>r/innen<br />
sein: unausrottbar, stachelig und dauerhaft. Am<br />
15. 5. 1979 wur<strong>de</strong> ein rauschen<strong>de</strong>s <strong>Ein</strong>weihungsfest<br />
in ihrem ersten „La<strong>de</strong>n“ im City-<br />
Parkhaus am Kronberger Hof gefeiert. In einem<br />
großen run<strong>de</strong>n Raum mit viel Platz, aber ohne<br />
Fenster, und einem kleinen versteckten <strong>Ein</strong>-<br />
gang. <strong>Ein</strong> Jahr und drei Monate später, im<br />
August 1980, drängte es die Distel raus aus<br />
<strong>de</strong>m dunklen Versteck ins helle Licht <strong>de</strong>r<br />
<strong>Neustadt</strong>.<br />
Übrig geblieben aus <strong>de</strong>m ehemaligen Elfer-<br />
Kollektiv sind seit nun bereits 20 Jahren die<br />
bei<strong>de</strong>n Cardabelas Evi und Karin. Was sie auszeichnet,<br />
ist die Nähe zu ihren Kundinnen und<br />
Kun<strong>de</strong>n. <strong>Ein</strong>er <strong>de</strong>r Gäste bei <strong>de</strong>r Geburtstagsfeier<br />
bringt auf <strong>de</strong>n Punkt, was bei vielen mitschwingt:<br />
„Die Cardabelas wissen, wer wir<br />
sind. Sie kennen unseren Buchgeschmack.<br />
Auch wenn wir für Freun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r unsere Kin<strong>de</strong>r<br />
Bücher suchen, haben sie die passen<strong>de</strong> Empfehlung.“<br />
<strong>Ein</strong>e an<strong>de</strong>re ergänzt: „So etwas wie<br />
Cardabela fin<strong>de</strong> ich nicht im Internet.“<br />
Und was sagen die bei<strong>de</strong>n Geburtstagkin<strong>de</strong>r<br />
selbst zu 30 Jahren Cardabela? „Es ist noch<br />
immer ein Hobby, das wir zum Beruf gemacht<br />
haben. Lesen macht auch nach 30 Jahre noch<br />
immer Spaß. Und es macht total Spaß, gute<br />
Bücher an nette Leute weiterzugeben, die dann<br />
zurückkommen und sagen: ‚Das war ein wun<strong>de</strong>rschöner<br />
Abend ... o<strong>de</strong>r Urlaub – dank eurer<br />
Bücher‘. Wir möchten, dass wir hier in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Neustadt</strong> weiterhin Treffpunkt sind. Uns erzählen<br />
alle Leute alle möglichen Geschichten. Es<br />
ist ein persönlicher Austausch, voll Vertrauen.“<br />
Übrigens: Am Schluss ihrer „Geschichte<br />
eines Buchla<strong>de</strong>ns“ versprechen sie: „Das 40jährige<br />
Jubiläum wird ... rauschend gefeiert und<br />
entlässt uns dann hoffentlich in <strong>de</strong>n wohlverdienten<br />
Ruhestand. Doch bis dahin stoßen wir<br />
in gewohnter Art an Weihnachten und Silvester<br />
mit Euch auf uns an“.<br />
Cardabela Buchla<strong>de</strong>n, Frauenlobstr. 40<br />
Tel.: 61 41 74, Fax: 61 41 73<br />
E-Mail: cardabela-buchla<strong>de</strong>n@t-online.<strong>de</strong><br />
<strong>Ein</strong> „Prost“ auf die Zukunft: Evi Werner und Karin Jerusalem freuen sich auf die nächsten zehn Jahre.<br />
Fotos: Annette Breuel
Bild: Sammlung Wiesenberger<br />
Wirtschaftsforum<br />
„Die Vielfalt liegt so nah.“<br />
„Gewerbe im Mai“ – Slogan und Zwischenbilanz<br />
Nach fünf Monaten Arbeit in Forumsveranstaltungen<br />
und Arbeitskreisen durfte gefeiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach guter Vorarbeit <strong>de</strong>s Arbeitskreises<br />
Stadtteilwerbung und <strong>de</strong>m <strong>Ein</strong>gang zahlreicher<br />
schöpferischer I<strong>de</strong>en und Anregungen aus <strong>de</strong>m<br />
Neustädter Gewerbe wur<strong>de</strong> aus zwölf Vorschlägen<br />
<strong>de</strong>r Slogan für die Darstellung nach außen<br />
und innen ausgewählt: „Die Vielfalt liegt so<br />
nah.“ Die weiteren elf guten I<strong>de</strong>en gehen als<br />
Originaltöne, Zitate und Stimmen in kommen<strong>de</strong><br />
Veröffentlichungen <strong>de</strong>s Wirtschaftsforums<br />
ein.<br />
In Planung und Umsetzung befin<strong>de</strong>n sich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>-Brief, ein monatliches Rundschreiben<br />
zu Neuigkeiten aus Gewerbe, freien<br />
Berufen und Unternehmen im Stadtteil, ergänzt<br />
durch Meldungen auf www.mainz-neustadt.<strong>de</strong>,<br />
eine „Wirtschaftsbeilage“ im <strong>Neustadt</strong>anzeiger<br />
sowie ein Webprojekt zu Angeboten und Sortimenten<br />
<strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>. Sie wer<strong>de</strong>n, genauso wie<br />
die Planungen für <strong>de</strong>n Herbst und Winter, im<br />
30 Jahre Cardabela –<br />
30 mal Danke<br />
<strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>!<br />
55118 <strong>Mainz</strong> · Frauenlobstraße 40 · Tel. 61 41 74 · Fax 61 41 73<br />
Email: cardabela-buchla<strong>de</strong>n@t-online.<strong>de</strong><br />
Rahmen <strong>de</strong>s nächsten Offenen Forums am<br />
31. August 2009 gezeigt. Daneben wur<strong>de</strong>n die<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r Begehung zum Thema „Mobilität“<br />
vom April 2009 vorgestellt und <strong>de</strong>n Gremien<br />
<strong>de</strong>r Ortspolitik und <strong>de</strong>r Fachverwaltung<br />
zur weiteren Verwendung übermittelt. Das<br />
kommen<strong>de</strong> Arbeitstreffen erörtert Vorschläge,<br />
I<strong>de</strong>en zu Kooperationen und praktischen Maßnahmen<br />
für diesen Bereich. Die Arbeit geht<br />
weiter und verspricht einen ergiebigen Sommer.<br />
Weitere Informationen und die Anmeldung<br />
zum <strong>Neustadt</strong>-Brief erhalten Sie auf <strong>de</strong>r<br />
Internetseite <strong>de</strong>s Gewerbevereins <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong>.<br />
(www.gvmainz-neustadt.<strong>de</strong>) sowie unter<br />
www.mainz-neustadt.<strong>de</strong>.<br />
Die Arbeitskreise und Forenveranstaltungen<br />
sind öffentlich. Für Fragen und Anregungen<br />
ist das Projektteam unter forum@gvmainzneustadt.<strong>de</strong><br />
zu erreichen.<br />
Und wie<strong>de</strong>r ein historischer Bericht aus <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> begleitet von einem alten<br />
Postkartenbild eines – nun uns Lesern schon bekannten – begeisterten<br />
<strong>Neustadt</strong>postkartensammlers als Fortsetzung:<br />
Adam-Karrillon-Straße 31 und 33<br />
(ge) Die Adam-Karrillon-Straße (ehemals<br />
Schulstraße)/Ecke Raimundistraße<br />
zierte ein schmuckes Wohnhaus,<br />
die Nummer 33. Dieses Haus<br />
existiert nicht mehr. Es wur<strong>de</strong> am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges zerstört und<br />
im Zweckstil <strong>de</strong>r 50er Jahre wie<strong>de</strong>r<br />
aufgebaut.<br />
Aber das Haus Nummer 31<br />
nebenan (auf <strong>de</strong>r Karte gut zu erkennen)<br />
hat nur teilweise das Schicksal<br />
<strong>de</strong>r völligen Zerstörung erlitten. Dieses<br />
fünfstöckige Gebäu<strong>de</strong> wur<strong>de</strong><br />
1896 für einen Weingroßhändler<br />
errichtet. Es hat eine rundbogige Toreinfahrt<br />
mit <strong>de</strong>m ursprünglichen Tor.<br />
Auffallend ist auch <strong>de</strong>r dreigeschossige<br />
Stan<strong>de</strong>rker, <strong>de</strong>r im fünften Stockwerk<br />
durch einen großen Staffelgiebel<br />
bildlich begrenzt wur<strong>de</strong>. Nach<br />
seiner Zerstörung wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r fünfte<br />
Stock in <strong>de</strong>r <strong>Ein</strong>fachbauweise wie<strong>de</strong>r<br />
errichtet.<br />
Haben auch Sie noch<br />
solche Schätze in Form von<br />
Postkarten o<strong>de</strong>r alten Fotos<br />
von <strong>de</strong>r <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong><br />
zuhause? Das Redaktionsteam<br />
freut sich über Ihre<br />
<strong>Ein</strong>sendungen!<br />
<strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger 5<br />
„Ihre Geschichte gesucht!“<br />
…schrieben wir im letzten <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger und waren gespannt auf das Echo.<br />
Bodo Grafenhorst (85) wohnt seit Jahrzehnten in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> und viele unserer Leser<br />
wer<strong>de</strong>n ihn kennen, <strong>de</strong>nn in seinem langen Leben hat er schon Dutzen<strong>de</strong> von Ehrenämtern<br />
gehabt, die meisten davon hatten etwas mit Autos und Motorsport zu tun,<br />
seiner großen Lei<strong>de</strong>nschaft. Heute ist Bodo Grafenhorst Senioren Sicherheitsberater<br />
<strong>de</strong>r Stadt <strong>Mainz</strong> … und <strong>de</strong>r erste Neustädter, <strong>de</strong>r uns seine persönliche Geschichte<br />
übermittelt hat. Wir hoffen, dass An<strong>de</strong>re seinem Beispiel folgen.<br />
Wie <strong>Mainz</strong> einmal<br />
aussah…<br />
Erstmals machte ich mit <strong>Mainz</strong> auf einer Geschäftsreise<br />
im Winter 1954/1955 Bekanntschaft<br />
und…war furchtbar enttäuscht. Während<br />
in an<strong>de</strong>ren Großstädten <strong>de</strong>r Aufbau boomte, tat<br />
sich hier in <strong>Mainz</strong> offensichtlich noch nichts.<br />
Die Häuser, sowohl in <strong>de</strong>r Innenstadt wie auch<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>, lagen noch in Trümmern. Zwar<br />
konnte man die Brücke über <strong>de</strong>n Rhein wie<strong>de</strong>r<br />
benutzen, doch die Brücke aus massivem Holz,<br />
die Pioniere <strong>de</strong>r US Army von <strong>de</strong>r Verlängerung<br />
<strong>de</strong>r Kaiserstraße zum Rheinufer über <strong>de</strong>n<br />
Rhein zum Ufer von <strong>Mainz</strong>-Kastel gebaut<br />
hatten, lag, da die alte Rheinbrücke wie<strong>de</strong>r<br />
betriebsbereit war, unbenutzt. Der Rhein war<br />
damals mit einer dicken Eisschicht be<strong>de</strong>ckt.<br />
Um die tragen<strong>de</strong>n Holzpfeiler vom Druck <strong>de</strong>s<br />
Eises zu entlasten, sprengten die US Pioniere in<br />
regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n das Eis im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Pfeiler.<br />
Fußwege überquerten Trümmerberge<br />
Man konnte noch auf <strong>de</strong>m halbrun<strong>de</strong>n Bahnhofsvorplatz<br />
parken. Der Verkehr durch die<br />
Stadt war in<strong>de</strong>s mühsam, <strong>de</strong>nn überall versperrten<br />
Trümmer und Aufbauarbeiten <strong>de</strong>n Weg,<br />
beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>. Zwischen Dom und<br />
Rheinstraße befand sich ein ungefähr 2 bis 2,5<br />
Meter hoher, grün bewachsener Schuttberg<br />
über <strong>de</strong>n sich Fußpfa<strong>de</strong> zogen damit die Bürger<br />
von <strong>de</strong>r Altstadtseite beispielsweise zum Kaufhof<br />
gehen konnten. Die Fußpfa<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n<br />
Trümmerberg hatten Abzweigungen, die Prostituierte<br />
bei Dunkelheit als Arbeitsplatz nutzten.<br />
Ich war je<strong>de</strong>nfalls froh, <strong>Mainz</strong> wie<strong>de</strong>r verlassen<br />
zu können, <strong>de</strong>nn hier gefiel es mir nun wirklich<br />
nicht.<br />
<strong>Ein</strong>ige Monate später, es war mittlerweile<br />
Sommer, hatte ich wie<strong>de</strong>r in <strong>Mainz</strong> zu tun. Ich<br />
war erfreut, feststellen zu können, dass <strong>de</strong>r<br />
Schuttberg nicht mehr existierte, man konnte<br />
jetzt sogar von <strong>de</strong>r Rheinstrasse Richtung Dom<br />
abbiegen, <strong>de</strong>nn über <strong>de</strong>n heutigen Domplatz<br />
führte die Liebfrauenstraße und ging in die<br />
Ludwigstraße über bis zur Schillerstraße.<br />
Als <strong>de</strong>r Rhein noch rein war….<br />
Auch die Verbindung nach <strong>Mainz</strong>-Kastel über<br />
die von amerikanischen Pionieren gebaute<br />
Brücke gab es nicht mehr. Statt<strong>de</strong>ssen lag an<br />
<strong>de</strong>r breiten Treppe, welche die Kaiserstraße<br />
zum Rhein hin abschloss ein „Schiffche<br />
Bootche“, ein so genanntes „Wäschbriggelche“.<br />
Dort konnte ich <strong>de</strong>n Frauen zusehen, wie<br />
diese ihre Wäsche im Rheinwasser wuschen.<br />
Das ovale Waschboot hatte innen einen Rund-<br />
Von seinem Balkon aus sieht Bodo Grafenhorst<br />
auf „seinen“ Rhein, von <strong>de</strong>m er hier so viel zu<br />
erzählen weiß.<br />
gang mit davor befindlichem Waschbrett,<br />
dahinter befand sich, wie in einem größeren<br />
Becken, das durchfließen<strong>de</strong> Rheinwasser. <strong>Ein</strong>e<br />
praktische Sache, die es auch noch an an<strong>de</strong>rer<br />
Stelle <strong>de</strong>s Rheinufers gab, und zwar dort, wo<br />
sich eine Treppe befand.<br />
Es war eine Zeit, in <strong>de</strong>r das Rheinwasser<br />
noch nicht verschmutzt war, so dass in Höhe<br />
<strong>de</strong>s Winterhafens die Firma WATTRIN ein<br />
schwimmen<strong>de</strong>s Rheinwasserschwimmbad betrieb,<br />
mit allem drum und dran: Umklei<strong>de</strong>kabinen,<br />
Nichtschwimmerbecken und das<br />
Schwimmbecken in <strong>de</strong>m, wenn man darin<br />
schwamm, das Rheinwasser an einem vorbeirauschte.<br />
Jahre später: <strong>Mainz</strong> wird neue<br />
Heimat<br />
Nach etlichen Geschäftsbesuchen in <strong>Mainz</strong><br />
musste ich angenehm berührt feststellen, dass<br />
sich die Stadt allmählich entwickelte. Da <strong>de</strong>r<br />
Wie<strong>de</strong>raufbau erst recht spät erfolgte, wur<strong>de</strong>n<br />
die vielen Fehler <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Städte, die vorher<br />
mit <strong>de</strong>m Aufbau begonnen hatten, hier nicht<br />
mehr gemacht. So freute sich meine Familie ,<br />
dass wir 1967 nach <strong>Mainz</strong> zogen und zwar in<br />
die Taunusstraße am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>.<br />
Das „Wäschbriggelche“ gab es nicht mehr,<br />
auch nicht das Rheinschwimmbad WATTRIN,<br />
aber es gab noch in <strong>de</strong>r Taunusstraße die nicht<br />
häufig benutzten Schienen <strong>de</strong>r Hafenbahn.<br />
Dort, wo sich heute die vielen Menschen aus<br />
<strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong> auf <strong>de</strong>n Rheinwiesen in <strong>de</strong>r Sonne<br />
„braten“ lassen, befan<strong>de</strong>n sich große Lagerhäuser<br />
von <strong>Mainz</strong>er Firmen, die sowohl <strong>de</strong>n<br />
direkten Bahnanschluss als auch die unmit-telbare<br />
Be- und Endla<strong>de</strong>möglichkeiten <strong>de</strong>r Schiffe<br />
am Rheinufer nutzen konnten.<br />
Seinerzeit gab es we<strong>de</strong>r Radar noch<br />
Schubeinheiten. So ankerten abends die<br />
Schlepper mit ihren Kähnen am <strong>Mainz</strong>er Ufer.<br />
Morgens um 6 Uhr tuteten die Schiffssirenen,<br />
die Ketten <strong>de</strong>r Anker wur<strong>de</strong>n klappernd eingeholt<br />
und mit dicken schwarzen Qualm aus <strong>de</strong>n<br />
Schornsteinen zogen die Schlepper mit ihren<br />
Kähnen davon. So war das damals.<br />
Wie haben sich die Zeit geän<strong>de</strong>rt? Zum<br />
Positiven o<strong>de</strong>r Negativen? Ich glaube, das muss<br />
je<strong>de</strong>r selbst für sich entschei<strong>de</strong>n.<br />
Bodo Grafenhorst
6 <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger<br />
Kunsthalle <strong>Mainz</strong><br />
Ausstellungen<br />
26. 6. bis 9. 8. 2009<br />
Kunsthalle <strong>Mainz</strong><br />
Am Zollhafen 3 - 5, 55118 <strong>Mainz</strong><br />
km 500 #2<br />
Stipendiaten 2008 <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Rheinland-Pfalz und <strong>de</strong>s<br />
Künstlerhauses Schloss Balmoral<br />
Eröffnung 26. Juni 2009, 19 Uhr<br />
Vom 26. Juni bis zum 9. August 2009 präsentieren<br />
sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
<strong>de</strong>s Künstlerhauses Schloss Balmoral und <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz <strong>de</strong>s Jahrganges 2008<br />
in <strong>de</strong>r Kunsthalle <strong>Mainz</strong>. Gezeigt wer<strong>de</strong>n rund<br />
100 <strong>Ein</strong>zelarbeiten und Werkkomplexe von<br />
13 Künstlerinnen und Künstlern, aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Skulptur, Malerei, (Wand-)Zeichnung,<br />
Fotografie und Medienkunst.<br />
Der Reihentitel <strong>de</strong>r Ausstellung km 500<br />
bezieht sich auf <strong>de</strong>n Standort <strong>de</strong>r Kunsthalle am<br />
markanten Rheinkilometer 500. Die Ausstellung<br />
wird von Justus Jonas (Aka<strong>de</strong>mie für Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Künste <strong>Mainz</strong>) kuratiert.<br />
Stipendiatinnen und Stipendiaten 2008<br />
Hermine Anthoine, Liliana Basarab,<br />
Ins A Kromminga, Peter Pommerer, Karen<br />
Scheper, Daniel Schürer, Schloß Balmoral,<br />
Bad Ems, Nine Bud<strong>de</strong>, Projektstipendium,<br />
Bettina Pousttchi, Chelsea University, London,<br />
Ella Klaschka, Karin Missy Paule, Cité <strong>de</strong>s<br />
Arts, Paris, Steffi Wurster, Künstlerhaus<br />
Schloss Wiepersdorf, Christiane Haase,<br />
Hannes Norberg, Xiamen University, China<br />
Publikation<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, herausgegeben<br />
von Danièle Perrier, Künstlerhaus<br />
Schloss Balmoral.<br />
Die Ausstellung wird geför<strong>de</strong>rt durch:<br />
Ministerium für Bildung, <strong>Wissen</strong>schaft,<br />
Jugend und Kultur, Rheinland-Pfalz;<br />
Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur;<br />
Stiftung Kunsthalle <strong>Mainz</strong><br />
Vorsorge im Hinblick auf die eigene<br />
Hilfsbedürftigkeit im Alter<br />
Rechtsanwalt Heinrich Hansen zu Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung<br />
Je<strong>de</strong>r von uns sollte Vorsorge für <strong>de</strong>n Fall treffen,<br />
dass er wegen Krankheit, Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />
einem Nachlassen <strong>de</strong>r geistigen Kräfte im Alter<br />
seine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln<br />
kann.<br />
Es stellt sich dann die Frage, wer Entscheidungen<br />
für uns treffen soll, wenn wir selbst<br />
dazu nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage sind. Wie kann ich<br />
sicher stellen, dass dann die eigenen Wünsche<br />
und Vorstellungen Beachtung fin<strong>de</strong>n – zum Beispiel<br />
hinsichtlich <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>s Vermögens<br />
und hinsichtlich <strong>de</strong>r medizinischen Behandlung?<br />
Staatliche Betreuung o<strong>de</strong>r<br />
Vorsorgevollmacht?<br />
Kann eine volljährige Person aufgrund einer psychischen<br />
Krankheit o<strong>de</strong>r einer körperlichen, geistigen<br />
o<strong>de</strong>r seelischen Behin<strong>de</strong>rung ihre<br />
Angelegenheiten ganz o<strong>de</strong>r teilweise nicht besorgen,<br />
so wird nach <strong>de</strong>r gesetzlichen Regelung dieser<br />
Person vom Vormundschaftsgericht ein<br />
Betreuer an die Seite gestellt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Betreuten<br />
in <strong>de</strong>m vom Gericht bestimmten Aufgabenkreis<br />
vertritt. Das Vormundschaftsgericht kann diese<br />
Anordnung auch von Amts wegen treffen; d.h.<br />
auch ohne o<strong>de</strong>r gar gegen <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>s<br />
Betreuten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Angehörigen.<br />
Die Anordnung einer Betreuung ist häufig<br />
aus mehreren Grün<strong>de</strong>n nicht gewünscht. Die<br />
Person <strong>de</strong>s Betreuers wird grundsätzlich vom<br />
Vormundschaftsgericht selbst ausgewählt. Das<br />
Vormundschaftsgericht kann auch eine familienfrem<strong>de</strong><br />
Person zum Betreuer bestimmen.<br />
Der Betreuer unterliegt bei seiner Tätigkeit<br />
verschie<strong>de</strong>nen gerichtlichen <strong>Ein</strong>willigungsvorbehalten<br />
sowie Rechenschaftspflichten gegenüber<br />
Anzeige<br />
Karsten Lange<br />
Ihr Ortsvorsteher für die <strong>Neustadt</strong><br />
Auf geht‘s <strong>Neustadt</strong><br />
www.cdu-mainz-neustadt.<strong>de</strong><br />
Stichwahl am 21. Juni:<br />
Lange wählen!<br />
<strong>de</strong>m Gericht. Das gilt auch dann, wenn <strong>de</strong>r<br />
Betreuer ein Familienangehöriger o<strong>de</strong>r eine langjährige<br />
Vertrauensperson ist, bei <strong>de</strong>r eine vormundschaftsgerichtliche<br />
Überwachung häufig gar<br />
nicht nötig o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st nicht angebracht ist.<br />
Die Anordnung einer nicht erwünschten<br />
Betreuung kann dadurch vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dass<br />
einer selbst ausgewählten Vertrauensperson frühzeitig<br />
eine Vorsorgevollmacht erteilt wird. Die<br />
Vertrauensperson wird häufig ein naher<br />
Familienangehöriger o<strong>de</strong>r eine Person aus <strong>de</strong>m<br />
Freun<strong>de</strong>skreis sein.<br />
Der Bevollmächtigte ist grundsätzlich nur<br />
<strong>de</strong>m Vollmachtgeber, nicht aber <strong>de</strong>m Vormundschaftsgericht,<br />
Rechenschaft schuldig. <strong>Ein</strong>e Vorsorgevollmacht<br />
sollte möglichst frühzeitig errichtet<br />
wer<strong>de</strong>n, weil in Notlagen dafür häufig keine<br />
Zeit bleibt. Solange <strong>de</strong>r Vollmachtgeber seine<br />
Angelegenheiten selbst besorgen kann, muss er<br />
<strong>de</strong>m Bevollmächtigten die Vollmachtsurkun<strong>de</strong><br />
auch nicht aushändigen, son<strong>de</strong>rn kann sie selbst<br />
aufbewahren. Der Bevollmächtigte muss lediglich<br />
wissen, wo sich die Vollmachtsurkun<strong>de</strong><br />
befin<strong>de</strong>t.<br />
<strong>Ein</strong>e Vorsorgevollmacht kann grundsätzlich<br />
privatschriftlich errichtet wer<strong>de</strong>n. <strong>Ein</strong>e notariell<br />
beurkun<strong>de</strong>te Vollmacht ist sinnvoll, weil dann<br />
Zweifel zur Geschäftsfähigkeit <strong>de</strong>s Vollmachtgebers<br />
nicht erst aufkommen können und eine<br />
solche Vollmacht auch für Grundstücksangelegenheiten<br />
tauglich ist.<br />
Vollmacht für alle Bereiche<br />
<strong>Ein</strong>e Vorsorgevollmacht wird regelmäßig aus<br />
zwei Teilen bestehen, nämlich zum einen aus<br />
einer Generalvollmacht für rechtsgeschäftli-<br />
MAINZ<br />
Die Erläuterungen in diesem Artikel ersetzen<br />
keine individuelle Rechtsberatung.<br />
ches Han<strong>de</strong>ln, zum an<strong>de</strong>ren aus einer ergänzen<strong>de</strong>n<br />
Vollmacht in persönlicher Hinsicht, insbeson<strong>de</strong>re<br />
zur <strong>Ein</strong>willigung zu medizinischen<br />
Maßnahmen. Der Bevollmächtigte bedarf – wie<br />
<strong>de</strong>r staatlich eingesetzte Betreuer – bei gefährlichen<br />
ärztlichen <strong>Ein</strong>griffen und bei einer mit<br />
Freiheitsentziehung verbun<strong>de</strong>nen Unterbringung<br />
<strong>de</strong>r vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung.<br />
Vollmacht nur für Bankgeschäfte<br />
Wollen Sie die Person Ihres Vertrauens nur mit<br />
<strong>de</strong>r Wahrnehmung Ihrer Bankangelegenheiten<br />
bevollmächtigen, ist es ratsam, diese Vollmacht<br />
auch geson<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>n Banken und<br />
Sparkassen angebotenen Vordruck „Konto-/<br />
Depotvollmacht-Vorsorgevollmacht“ zu erteilen.<br />
Statt Vorsorgevollmacht<br />
Betreuungsverfügung<br />
Gelegentlich bestehen Unsicherheiten darüber,<br />
ob man einer Vertrauensperson eine Vorsorgevollmacht<br />
erteilen soll. Manchmal ist die<br />
gerichtliche Kontrolle und Überwachung durch<br />
die <strong>Ein</strong>richtung einer staatlichen Betreuung doch<br />
zweckmäßig, z. B. bei Streit unter <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn.<br />
In diesen Fällen kann sich anstelle einer Vorsorgevollmacht<br />
die Errichtung einer Betreuungsverfügung<br />
empfehlen. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />
man einen Betreuer vorschlägt, <strong>de</strong>r dann in <strong>de</strong>r<br />
Regel vom Vormundschaftsgericht eingesetzt<br />
wird.<br />
Patientenverfügung als Ergänzung<br />
zu Vorsorgevollmacht bzw.<br />
Betreuungsverfügung<br />
Zusätzlich zur Vorsorgevollmacht o<strong>de</strong>r Betreuungsverfügung<br />
sollte eine sog. Patientenverfügung<br />
verfasst wer<strong>de</strong>n. Bei lebensbedrohlichen<br />
o<strong>de</strong>r bei überraschen<strong>de</strong>n Erkrankungen ist <strong>de</strong>r<br />
Vollmachtgeber, bzw. Betreute häufig nicht mehr<br />
in <strong>de</strong>r Lagen, mit seinem Arzt die von ihm<br />
gewünschte Behandlung abzusprechen. In einer<br />
Patientenverfügung kann im Voraus festgelegt<br />
wer<strong>de</strong>n, ob und wie man in bestimmten Situationen<br />
ärztlich behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n möchte. So<br />
kann man z. B. medizinische Behandlungen ablehnen,<br />
die nur auf eine Verlängerung eines erlöschen<strong>de</strong>n<br />
Lebens ohne Rücksicht auf die damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Qualen und die nicht mehr vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Heilungschancen hinauslaufen. <strong>Ein</strong> Arzt<br />
hat diese Anordnung bei <strong>de</strong>r von ihm zu treffen<strong>de</strong>n<br />
schwierigen Entscheidung zu befolgen.
Fotos: Ulrike Ludy<br />
<strong>Ein</strong> alter Beruf, aber nicht<br />
veraltet<br />
(ulu) Der La<strong>de</strong>n im Kaiser-Wilhelm-Ring 70<br />
mit <strong>de</strong>m Flair vergangener Tage ist einer <strong>de</strong>r<br />
ältesten Familienbetriebe in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>. 1952<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Betrieb vom Großvater <strong>de</strong>s jetzigen<br />
Inhabers Hans-Jürgen Balz gegrün<strong>de</strong>t. Der<br />
Vater Ludwig Balz eröffnete 1960 ein Geschäft<br />
in <strong>de</strong>r Colmarstraße. Von dort zog man 1965 in<br />
die Rheinallee und 1970 an <strong>de</strong>n heutigen<br />
Standort. Ludwig Balz, eigentlich gelernter<br />
Elektriker, eignete sich das Fachwissen an und<br />
durfte so auch Lehrlinge ausbil<strong>de</strong>n. 1990 übernahm<br />
Hans-Jürgen Balz <strong>de</strong>n Betrieb.<br />
Der Beruf <strong>de</strong>s Flexografen, wie man<br />
Stempelmacher offiziell bezeichnet, ist schon<br />
über 500 Jahre alt. Genau wie bei Gutenbergs<br />
Bibeln so wur<strong>de</strong>n auch Stempel früher unter<br />
Zuhilfenahme von Lettern hergestellt. Das sind<br />
einzelne Elemente aus Holz, Metall o<strong>de</strong>r<br />
Gummi, auf <strong>de</strong>nen Buchstaben, Zahlen und<br />
Zeichen erhaben dargestellt sind. Diese Lettern<br />
wur<strong>de</strong>n dann zusammengefügt, was viel handwerkliche<br />
Geschicklichkeit erfor<strong>de</strong>rte, beson<strong>de</strong>rs<br />
bei ausgefallenen Logos, die für je<strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n extra hergestellt wer<strong>de</strong>n mussten.<br />
Mit <strong>de</strong>r Umstellung auf Fotosatz um 1980<br />
verlor auch <strong>de</strong>r Beruf <strong>de</strong>s Flexografen an<br />
Be<strong>de</strong>utung.<br />
Auch Stempel Balz stellte 1991 seine Produktion<br />
auf Fotosatz um. Seit<strong>de</strong>m ist die Arbeit<br />
für <strong>de</strong>n gelernten Schriftsetzer Hans-Jürgen<br />
Balz etwas leichter gewor<strong>de</strong>n, aber auch vielfältiger,<br />
da die Variationen an Stempeln eine<br />
schier endlose Zahl angenommen haben.<br />
Beson<strong>de</strong>rs mehrfarbige Stempel sind nun ohne<br />
Probleme herzustellen. Solche fachliche Arbeit<br />
hat ihren Preis. So muss ein Kun<strong>de</strong> für einen<br />
Stempel mit einem Durchmesser von 70 x30<br />
mm schon 82 Euro plus Mehrwertsteuer hinlegen.<br />
Neben <strong>de</strong>m großen Sortiment an Stempeln<br />
bietet Balz noch Schil<strong>de</strong>r an, die er aber nur<br />
teilweise selber herstellt. Hauptproduktion sind<br />
Inhaber Hans-Jürgen Balz<br />
Stempel und Schil<strong>de</strong>r Balz – <strong>de</strong>r<br />
Flexograf <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>!<br />
<strong>Ein</strong>e reiche Auswahl bietet Stempel Balz an.<br />
die Stempel, die zu 90 % an Behör<strong>de</strong>n verkauft<br />
wer<strong>de</strong>n. Wer sich einen Überblick über das<br />
reichhaltige Sortiment machen möchte, kann<br />
dies im Internet unter: www.ludwig-balz.<strong>de</strong><br />
tun.<br />
Wer schon alles hat, Schmuck, Auto usw.,<br />
<strong>de</strong>m könnte man doch mal einen Stempel mit<br />
eigenem Logo schenken. Das ist je<strong>de</strong>nfalls persönlicher<br />
als die zehnte Bratpfanne für die<br />
Ehefrau o<strong>de</strong>r die x-te Krawatte für <strong>de</strong>n Gatten.<br />
<strong>Ein</strong> Highlight in <strong>de</strong>r Firmengeschichte<br />
war die Umstellung <strong>de</strong>r Postleitzahlen 1992.<br />
Damals, so berichtet Hans-Jürgen Balz mit<br />
Stolz, wur<strong>de</strong> fast rund um die Uhr gearbeitet.<br />
Aber auch heute liegt die Produktion von<br />
Stempeln bei 5.000 Stück im Monat.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass dies auch in<br />
Zukunft so bleibt, <strong>de</strong>nn die vierte Generation<br />
von Stempel Balz steht schon bereit. Sohn<br />
Thomas Balz hat wie sein Vater Schriftsetzer<br />
gelernt und möchte <strong>de</strong>n Familienbetrieb übernehmen.<br />
<strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger 7<br />
Ums Eck U.D.P.<br />
Atmosfera tipica<br />
Das portugiesische Lokal <strong>de</strong>s U.D.P.<br />
Agostinho da Silva und sein Team verwöhnen Sie mit typischen portugiesischen Köstlichkeiten.<br />
(ab) Agostinho da Silva muss nur kurz nach<strong>de</strong>nken<br />
bei <strong>de</strong>r Frage, wie lange er schon in<br />
Deutschland ist. „Uh“, sagt er, „über 35 Jahre.<br />
1974 bin ich nach <strong>Mainz</strong> gekommen. Hier habe<br />
ich auch meine Frau kennengelernt.“ Zwei<br />
Jahre später eröffnet er sein erstes Restaurant,<br />
das „Algarve“ in <strong>de</strong>r Stadthausstraße (beim<br />
MCV), und führte es über 20 Jahre. Dass er vor<br />
zwei Jahren das Lokal <strong>de</strong>s U.D.P. übernommen<br />
hat, war ein Glücksfall für <strong>de</strong>n portugiesischen<br />
Fußballverein „União Desportiva Portuguesa<br />
<strong>de</strong> <strong>Mainz</strong> 1969“. Der Traditionsclub stand<br />
damals vor <strong>de</strong>m Aus, hatte Insolvenz angemel<strong>de</strong>t.<br />
Weil Agostinho da Silva nicht nur als Gastronom<br />
vom Fach ist, son<strong>de</strong>rn seit seiner<br />
Jugend als Fußballer aktiv, konnte er die Bitten<br />
von Freun<strong>de</strong>n und Clubmitglie<strong>de</strong>rn nicht<br />
abschlagen. Mit Freu<strong>de</strong> und Stolz wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>nn<br />
auch im März <strong>de</strong>r 40. Geburtstag <strong>de</strong>s Clubs und<br />
<strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>s Restaurants gefeiert.<br />
Etwa 80 % seiner Gäste sind Deutsche. An<br />
Sonn- und Feiertagen allerdings überwiegt die<br />
portugiesische Sprache. „Der U.D.P. ist mehr<br />
als ein Fußballverein“, erzählt Agostinho, „er<br />
ist ein Treffpunkt von vielen Portugiesen, so<br />
etwas wie eine portugiesische Botschaft. Hier<br />
re<strong>de</strong>n wir, spielen Karten, essen und trinken.<br />
Hier wur<strong>de</strong>n schon zahlreiche Freundschaften<br />
geschlossen, nicht nur im Fußball und nicht<br />
nur zwischen Portugiesen und Deutschen.“<br />
„Atmosfera tipica, sabor autentíco“ – das war<br />
und ist das Kennzeichen <strong>de</strong>s Lokals: „typische<br />
Atmosphäre, authentischer Geschmack“. Und<br />
in <strong>de</strong>r Tat: Wer schon einmal in Portugal war,<br />
fühlt sich im U.D.P. in das Land versetzt. Zwei<br />
große Räume, fast hallenartig, mit eher rustikaler<br />
Ausstattung, aber mit unzähligen Fußballpokalen<br />
an <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n, empfangen <strong>de</strong>n Gast.<br />
Wenn dann aber das Essen auf <strong>de</strong>n Tisch<br />
kommt und dazu Wein aus <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />
Regionen o<strong>de</strong>r portugiesisches Bier vom<br />
Fass gereicht wird, taucht man ein in eben jene<br />
beliebte ‚atmosfera tipica'.<br />
Bacalhau in allen Variationen, gegrillte Sardinen,<br />
gemischter Fischteller, Tintenfischspieß,<br />
dazu batatas ro<strong>de</strong>las o<strong>de</strong>r batata murro – erfahren<br />
Sie selbst, welche Köstlichkeiten sich hinter<br />
diesen Namen verbergen. Der Koch Octavio<br />
aus <strong>de</strong>r einstigen Kolonie Santome, <strong>de</strong>r seit<br />
15 Jahren im U.D.P. arbeitet, verfeinert seine<br />
Künste ständig. „<strong>Ein</strong>en großen Teil <strong>de</strong>s Erfolgs<br />
unserer Küche haben wir ihm zu verdanken“,<br />
weiß Agostinho. „Es ist dieses gute Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis, das die Menschen zu uns<br />
führt. Viele waren schon als Stu<strong>de</strong>nten hier,<br />
wegen <strong>de</strong>r Preise und wegen <strong>de</strong>r ungezwungenen,<br />
lockeren Atmosphäre. Heute kommen sie<br />
mit ihren Kin<strong>de</strong>rn, die draußen rumtollen können<br />
und sich frei fühlen.“<br />
Neben <strong>de</strong>r Gastronomie und <strong>de</strong>m Fußball<br />
präsentiert U.D.P. auch Kultur. Mit seinem<br />
Freund und Geschäftspartner Eliu Barreira<br />
organisiert Agostinho da Silva portugiesische<br />
Aben<strong>de</strong> mit Musik und Tanz, hat bekannte<br />
Fado-Sängerinnen und -Sänger zu Gast, plant<br />
in <strong>de</strong>r nächsten Zeit auch Folklore-Vorführungen.<br />
„Damit auch unsere Enkelkin<strong>de</strong>r wissen,<br />
wie früher die Tradition in Portugal war“,<br />
erklärt er. Und fügt mit Blick auf seine dreijährige<br />
Enkeltochter hinzu: „Ich weiß nicht, ob sie<br />
noch Portugiesin ist. Ich glaube, sie ist schon<br />
Europäerin.“<br />
Clube U.D.P.<br />
Mombacher Straße 38,<br />
Tel.: 37 32-14 bzw. -15<br />
Warme Küche:<br />
Di. - Fr. 18.00 - 23.00 Uhr,<br />
Sa., So. & Feiertage<br />
12.00 - 15.00 & 18.00 - 22.30 Uhr<br />
Montag Ruhetag<br />
Fotos: Annette Breuel
8 <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-Anzeiger<br />
Liebe Freundinnen und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Fotorätsels,<br />
auch in dieser Ausgabe möchten wir Sie<br />
anregen, wie<strong>de</strong>r eine Ent<strong>de</strong>ckungsreise durch<br />
unsere <strong>Neustadt</strong> zu unternehmen.Wenn Sie die<br />
hier abgebil<strong>de</strong>te Sehenswürdigkeit gefun<strong>de</strong>n<br />
haben, schicken Sie die Lösung, zusammen mit<br />
Ihrer Adresse, an:<br />
Gewerbeverein<br />
<strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong> e.V.<br />
Stichwort: Fotorätsel<br />
Rhabanusstraße 8, 55118 <strong>Mainz</strong><br />
O<strong>de</strong>r schicken Sie eine E-Mail an:<br />
fotoraetsel@mainz-neustadt.<strong>de</strong><br />
Der/die Gewinner/in wird in <strong>de</strong>r nächsten<br />
Ausgabe bekannt gegeben!<br />
<strong>Ein</strong>sen<strong>de</strong>schluss: 2.7.2009<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Zu guter Letzt:<br />
Waffeln zum<br />
Marathon<br />
KulturZeit und St. Bonifaz suchen<br />
Spen<strong>de</strong>r!<br />
Erstmals hat die Initiative KulturZeit im caritas<br />
zentrum Delbrêl in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Pfarrei St. Bonifaz zum Marathon leckere Waffeln,<br />
Kaffee, Tee und Wasser verkauft. Zweck<br />
<strong>de</strong>s Verkaufs war es, Geld für einen Ausflug für<br />
finanziell schwache Menschen zu sammeln.<br />
Um 10 Uhr startete <strong>de</strong>r Verkauf und so<br />
manch einer war froh über eine gute Tasse Kaffee<br />
schon bevor die ersten Läufer in <strong>de</strong>r Boppstraße<br />
ankamen. Der süße Waffelteig war<br />
bereits um 11.30 Uhr aus und so musste in <strong>de</strong>r<br />
Küche <strong>de</strong>s Dominikanerklosters noch schnell<br />
neuer fabriziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>n süßen Waffeln wur<strong>de</strong>n auch<br />
noch herzhafte Speckwaffeln angeboten, die<br />
auch ihre Abnehmer fan<strong>de</strong>n.<br />
Alles in allem war es eine erfolgreiche<br />
Aktion, die neben Spaß auch noch einen Reinerlös<br />
von 130 Euro brachte.<br />
Das allein reicht natürlich noch lange nicht ,<br />
<strong>de</strong>n Ausflug zu finanzieren und so wer<strong>de</strong>n noch<br />
Spen<strong>de</strong>r gesucht. Spen<strong>de</strong>n können auf das<br />
Konto <strong>de</strong>s <strong>Neustadt</strong>treffs e.V. bei <strong>de</strong>r <strong>Mainz</strong>er<br />
Volksbank, Konto-Nr: 699 895 017, BLZ<br />
551 900 00 unter <strong>de</strong>m Stichwort „Ausflug“ eingezahlt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Initiative KulturZeit und die Pfarrei St.<br />
Bonifaz danken im Voraus.<br />
Text und Foto:<br />
Ulrike Ludy, Initiative KulturZeit<br />
Fotorätsel<br />
Und das gibt es diesmal zu gewinnen:<br />
Essen und Getränke für zwei<br />
Personen beim „U.D.P.“<br />
Essen und Getränke für zwei Personen bei<br />
„Zum Schorsch“ hat gewonnen:<br />
Herbert Köhler<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Lösung <strong>de</strong>s<br />
Fotorätsels <strong>de</strong>r<br />
März-Ausgabe<br />
(Bild links) lautet:<br />
Adam-Karrillon-<br />
Straße 5<br />
Standpunkt:<br />
„Ihr könnt nach<br />
Hause fahr’n!“<br />
(dk) Ich fin<strong>de</strong>, die <strong>Mainz</strong>er können stolz auf<br />
sich sein. Am 1. Mai haben 3.000 Bürgern und<br />
Bürgerinnen geschafft, was <strong>de</strong>m Verwaltungsgericht<br />
bis zuletzt nicht gelungen war: nämlich<br />
die geplante Kundgebung <strong>de</strong>r rechtsextremen<br />
Initiative Südwest zu verhin<strong>de</strong>rn. Frem<strong>de</strong>nfreundlichkeit<br />
entsteht eben nicht nur durch<br />
Gesetze, son<strong>de</strong>rn sie braucht auch Menschen,<br />
die sie durch ihre Haltung leben. Vor allem das<br />
Bündnis „<strong>Mainz</strong> stellt sich quer“ wollte sich<br />
nicht mit Re<strong>de</strong>n zufrie<strong>de</strong>n geben und fand in –<br />
sicher auch Kraft rauben<strong>de</strong>n – Vorbereitungen<br />
eine pfiffige Möglichkeit, gewaltfrei und<br />
gleichzeitig wirkungsvoll zu <strong>de</strong>monstrieren.<br />
Die Organisatoren lotsten die <strong>de</strong>monstrieren<strong>de</strong><br />
Menschenmenge von <strong>de</strong>r Kundgebung am<br />
Münsterplatz in die Zufahrtsstraßen zum<br />
Hauptbahnhof. Daraufhin konnte die Polizei<br />
<strong>de</strong>n Rechten nicht mehr gestatten loszuziehen.<br />
Begründung: „Es könnte zu Zusammenstößen<br />
kommen.“.<br />
Anschließend hielten es die allermeisten<br />
Bürgerinnen und Bürger sechs Stun<strong>de</strong>n lang<br />
aus, friedlich an ihrem Platz zu warten, später<br />
unterstützt von <strong>de</strong>n Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
<strong>de</strong>r Demo <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Bündnisses<br />
„<strong>Mainz</strong> steht auf“ am Leichhof. Zahlreiche<br />
Stadion erfahrene 05er Fans belebten die gelegentlichen<br />
Sprechchöre durch ihren inbrünstigen<br />
Gesang. Als dann nach sechs Stun<strong>de</strong>n die<br />
Nachricht kam, dass die Neonazis wie<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>n Zug steigen und <strong>Mainz</strong> verlassen wür<strong>de</strong>n,<br />
war die Freu<strong>de</strong> groß. Jubeln<strong>de</strong> Menschen fielen<br />
einan<strong>de</strong>r in die Arme. „Ihr könnt nach Hause<br />
fahr’n!“ Friedliche Standfestigkeit bewirkt<br />
ganz schön viel. Vergessen wir das nicht allzu<br />
schnell wie<strong>de</strong>r!<br />
Termine<br />
aus <strong>de</strong>m Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r von<br />
www.mainz-neustadt.<strong>de</strong><br />
Dort fin<strong>de</strong>n Sie ausführliche Informationen zu<br />
<strong>de</strong>n Veranstaltungen und alle Termine auf <strong>de</strong>m<br />
neuesten Stand.<br />
O<strong>de</strong>r abonnieren Sie kostenlos <strong>de</strong>n Gaa<strong>de</strong>fel<strong>de</strong>r<br />
InfoBrief und Sie wer<strong>de</strong>n je<strong>de</strong> Woche<br />
über aktuelle Termine und Informationen per<br />
E-Mail unterrichtet.<br />
Kein Internet o<strong>de</strong>r noch Fragen?<br />
Dann rufen Sie an – Telefon 6118 58.<br />
Wir geben gerne Auskunft.<br />
Bitte Veranstaltungen frühzeitig mel<strong>de</strong>n an:<br />
<strong>Neustadt</strong> im Netz e.V., c/o Thomas Renth,<br />
Wallaustr. 5, 55118 <strong>Mainz</strong>, Fax 61 02 48 o<strong>de</strong>r<br />
E-Mail an nin@mainz-neustadt.<strong>de</strong>.<br />
Goetheplatz<br />
Gaa<strong>de</strong>fel<strong>de</strong>r Kerb Fr., 12. - Mo., 15.6.2009<br />
Feldbergstraße<br />
Feldbergstraßenfest Sa., 5.9.2009, 15-22 Uhr<br />
ORK-Vereinsheim, Kaiser-Wilhelm-Ring 9<br />
Sommerfest <strong>de</strong>r Oldtimer Rhythmus Kompanie<br />
Sa., 22. und So., 23.8.2009<br />
Kath. Liebfrauengemein<strong>de</strong>,<br />
Franz- Liszt-Straße 1<br />
Sommerfest So., 5.7.2009, 13.30 Uhr<br />
Kin<strong>de</strong>rwiese, Wallaustrasse 26<br />
25 Jahre „Kin<strong>de</strong>rwiese“ - Jubiläumsfest<br />
Sa., 4.7.2009, 14 Uhr<br />
Feldbergplatz<br />
Wanzenmarkt<br />
Sa., 13.6., 11.7. und 12.9., jeweils von 9-13 Uhr<br />
Ortsverwaltung <strong>Mainz</strong>-Mombach,<br />
Hauptstraße 136<br />
Sommerfest <strong>de</strong>r Meenzer Herzjer<br />
Sa., 5.9.2009, 10 Uhr<br />
Martinsstift, Raupelsweg 1<br />
Ortsbeiratssitzung<br />
Di., 1.9., 16 Uhr und 16.9.2009, 18 Uhr<br />
caritas-zentrum Delbrêl, Aspeltstraße 10<br />
MAHL-ZEIT - <strong>de</strong>r Mittagstisch in <strong>de</strong>r<br />
Aspeltstraße<br />
Mi., 24.6., 29.7. und 26.8.2009,<br />
jeweils 12-13 Uhr<br />
Treffen von <strong>Neustadt</strong> im Netz e.V.<br />
Mo., 15.6.2009, 16.30-18 Uhr<br />
Versammlung <strong>de</strong>s caritas-zentrums Delbrêl<br />
Mi., 17.6., 19 Uhr<br />
Als Lehrerin in China<br />
Vortrag von Sabine Lehmann<br />
Do., 18.6., 19 Uhr<br />
<strong>Neustadt</strong>Rat-Sitzung<br />
Mi., 24.6., 19 Uhr<br />
Caritas-Altenheim St. Josef-Stift,<br />
Raimundistraße 27<br />
Sonntagscafé<br />
So., 14.6.09 15-17 Uhr<br />
Kath. Pfarrei St. Bonifaz, Bonifaziusplatz 1<br />
Seniorennachmittag Di., 9.6., 15 Uhr<br />
Meditativer Tanzabend<br />
Di., 16.6. und 7.7.2009, jeweils 19.30-21.30 Uhr<br />
13. <strong>Mainz</strong>er Bachwochenen<strong>de</strong>: Messiah<br />
Sa., 27.6., 19 Uhr und So., 28.6.2009, 18 Uhr<br />
Wolfgang-Capito-Haus, Gartenfeldstr. 13-15<br />
Gemein<strong>de</strong>nachmittag<br />
10. und 24.6.2009, 15-17 Uhr<br />
Abrahamitisches Forum Mi., 17.6.2009, 19<br />
Uhr<br />
Meditation <strong>de</strong>s Tanzes und Folklore<br />
- für Frauen und Männer<br />
Do., 18.6., 2. und 9.7., 27.8. und 10.9.2009<br />
jeweils 18.45-20 Uhr für alle, 20.15-21.30 Uhr<br />
für Fortgeschrittene<br />
Das Sonnenlicht tanzt... Tanztag mit<br />
Lieblingstänzen von einst und heute<br />
Sa., 27.6.2009 - Anmeldung bis 18.6.09 unter<br />
Tel. 38 36 94<br />
Osterrätsel<br />
Die Lösung <strong>de</strong>s Osterrätsels „Kennen Sie sich<br />
aus in <strong>de</strong>r <strong>Neustadt</strong>?“ lautete:<br />
Wirtschaftsforum<br />
Folgen<strong>de</strong> Teilnehmer können sich über ihre<br />
Preise freuen:<br />
Gutschein Rocker-Service Sylvia Wittmann<br />
je ein Gutschein Ple Joachim Lay<br />
Joseph Fuhler<br />
<strong>Ein</strong>kaufsgutschein 50,00 € Peter Schmidt<br />
<strong>Ein</strong>kaufsgutschein 30,00 € Hedwig Krug<br />
<strong>Ein</strong>kaufsgutschein 20,00 € Josef Lorenz<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Christuskirche, Kaiserstraße 56<br />
„Glauben heute“ - Fragen an Bischof Dr.<br />
Wolfgang Huber Mi., 10.6.2009, 20 Uhr<br />
WeltHaus, Rheinallee 79-81<br />
TanzLust<br />
Sa., 18.7. und 15.8.2009, jeweils 20-0.30 Uhr<br />
global-rhythm Ethnoparty - rauchfrei und<br />
barfuss Sa., 29.8.2009, 20-0.30 Uhr<br />
pad - performance art <strong>de</strong>pot, Leibnizstraße 46<br />
<strong>Ein</strong> Abend mit Manuela Hartel Performance-<br />
Konzert Sa., 27.6.2009, 20 Uhr<br />
Katze im Sack Sa., 4.7.2009, 19 Uhr<br />
DGB-Haus, Kaiserstraße 26<br />
2 Fishes in the big big Sea Konzert<br />
Mo., 8.6.2009, 21 Uhr<br />
Zehn Jahre Ventil - Musik zum Lesen, Bücher<br />
zum Tanzen Fr., 19.6.2009, 20 Uhr<br />
Plenum von attac <strong>Mainz</strong> Do., 25.6., 30.7. und<br />
27.8.2009, jeweils von 19.30-21.30 Uhr<br />
Privates Lehrinstitut Eberhardt,<br />
Rhabanusstraße 8<br />
Wirtschaftsforum <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Arbeitsgruppe Mobilität<br />
Mo., 15.6.2009, 19.30 Uhr<br />
Redaktionstreffen <strong>de</strong>s <strong>Mainz</strong>er <strong>Neustadt</strong>-<br />
Anzeigers<br />
Erstes Treffen zur Vorbereitung <strong>de</strong>r September-<br />
Ausgabe Mo., 13.7.2009 19.45 Uhr<br />
unplugged - das Beratungscafé,<br />
Leibnizstraße 47<br />
Offen für alle zwischen 16 und 27, die in einer<br />
schwierigen Lebenssituation stecken.<br />
Je<strong>de</strong> Woche ein abwechslungsreiches Programm<br />
unter unplugged-mainz.<strong>de</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>zentrum, Goethestr. 7<br />
Trauercafé <strong>de</strong>s Vereins TrauerWege e.V.<br />
Di., 7.7, 4.8. + 1.9..2009, 16.30-18.30 Uhr<br />
„Tag <strong>de</strong>r türkischen Küche“ im <strong>Neustadt</strong>-<br />
Projekt Mi., 1.7., 5.8. und 2.9.2009, 14.30-17 Uhr<br />
Gaststätte „Avalon“, Wallaustr. 52<br />
Stammtisch Commit Club Behin<strong>de</strong>rter und Ihrer<br />
Freun<strong>de</strong> in <strong>Mainz</strong> und Umgebung e.V.<br />
Do., 2.7., 6.8. und 3.9.2009, 18-20 Uhr<br />
St. Josephs-Kirche, Josefsstr. 74<br />
Pfarrfest So. 28.6.2009, 10-18 Uhr<br />
Seniorennachmittag Di., 7.7., 4.8. und 1.9.2009,<br />
jeweils 14.30 Uhr<br />
Kin<strong>de</strong>rhaus "Blauer Elefant", Leibnizstraße 80<br />
(Goetheplatz)<br />
Kochgruppe für Mütter mit Kin<strong>de</strong>rn bis drei<br />
Jahre Anmeldung unter Tel. 4 80 69 25<br />
Fr., 3.7., 7.8. und 4.9.2009, 9.30-13 Uhr<br />
Café 7° in <strong>de</strong>r Kunsthalle, Am Zollhafen 3-5<br />
UpArt im 7 Grad - Jazz-Jubiläumskonzert<br />
20 Jahre UpArt e.V. 5.9.2009, 20 Uhr<br />
Impressum<br />
Verantwortlich i.S.d.P.:<br />
Gewerbeverein <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong> e.V.<br />
Günter Eberhardt (Vorsitzen<strong>de</strong>r),<br />
Rhabanusstraße 8, Tel.: 67 54 58<br />
Anzeigenannahme:<br />
gvmn@gvmainz-neustadt.<strong>de</strong><br />
Soziale Stadt<br />
Quartiermanagement <strong>Mainz</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Bernd Quick, Silke Maurer (Quartiermanager)<br />
Stadthaus, Kaiserstraße 3-5, Tel.:12 4115,<br />
www.mainz-neustadt.<strong>de</strong>/sozialestadt<br />
bernd.quick@stadt.mainz.<strong>de</strong><br />
Anregungen, Kritik und Beiträge schicken<br />
Sie bitte an: redaktion@mainz-neustadt.<strong>de</strong><br />
Beiträge ohne Redaktionskürzel sind<br />
persönliche Meinungsäußerungen, die nicht<br />
unbedingt <strong>de</strong>n Standpunkt <strong>de</strong>r Redaktion<br />
wi<strong>de</strong>rspiegeln.<br />
(ab) Annette Breuel, (cc) Christoph Cappel,<br />
(nd) Nicola Diehl, (ge) Günter Eberhardt,<br />
(gom) Regina Gomolzig, (hs) Sven Hansen,<br />
(khw) Katja Herrnkind-Willer, (rk) Robert Keller,<br />
(rke) Ruth Klein-Eberhardt, (dk) Dagmar Krisch,<br />
(sl) Sabine Lehmann, (ulu) Ulrike Ludy, (sim) Silke<br />
Maurer, (bq) Bernd Quick, (tre) Thomas Renth,<br />
(sr) Stephan Rothschuh, (rs) Renate Schmidt<br />
Gestaltung und Layout: Regina Gomolzig<br />
Druck: Druckhaus Wittich, Föhren