Nachhaltiges-Allgau-Nr-4 - Permakultur-Forschungsinstitut
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Vortrag mit Dr. Felix Prinz zu Löwenstein<br />
Vorsitzender des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW),<br />
Biobauer und Autor des Buches "Food Crash"<br />
Veranstalter: IG-FÜR ( Interessengemeinschaft für ökologische Lebensmittel)<br />
und Bio-Ring Allgäu. 250 interessierte Zuhörer waren am 19.11. nach Oy gekommen<br />
um diesen Vortrag bei "Primavera"zu hören<br />
„Die Situation weltweit ist, dass 1Mrd. Menschen<br />
auf der Welt hungern mit steigender<br />
Tendenz. Wir verwenden aber immer mehr von<br />
unserer Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe,<br />
es essen immer mehr Menschen tierische<br />
Nahrungsmittel, wir bauen Pflanzen zur<br />
Treibstofferzeugung an. Klar“, so Löwenstein,<br />
„dass wir, da die Fläche sich ja nicht vermehren<br />
lässt daraus folgern, wir müssen die Produktivität<br />
steigern und zwar mit Düngemittel und<br />
Chemischen Pflanzeschutz , das ist logisch ,<br />
aber falsch.“<br />
Das Hungerproblem liegt nicht an der Produktivität,<br />
so Löwenstein, „sondern der Zugang zu<br />
den Nahrungsmitteln ist das Problem.“ So sind<br />
Indien und Kongo reiche Länder, aber dort hungern<br />
die meisten Menschen. Weltweit gehen 10<br />
Mio. ha fruchtbare Erde jährlich verloren zum<br />
Vergleich Deutschland hat 12 Mio ha Fläche,<br />
verschärft wird dies durch den Klimawandel.<br />
Auch die Energie vom Acker ist wenig effizient,<br />
da sie zu viel Fläche verbraucht.<br />
ins Grundwasser und als Stickoxide in die<br />
Atmosphäre, was sehr klimaschädlich ist.<br />
Auch Phosphor, den alle Pflanzen zum<br />
Wachsen brauchen ist ein endliches Produkt,<br />
auch dieser landet in den Flüssen und Meeren<br />
mit schlimmen Folgen.<br />
„Solch eine Landwirtschaft ist nicht effizient.“ so<br />
Löwenstein. Sie führt zu einem rasanten Rück-<br />
Der Fleisch Konsum in Deutschland in Höhe gang der Biodiversität. Ebenso ist der Umgang<br />
von 150kg pro Person und Jahr ist sehr hoch, mit Tieren zu hinterfragen, als Beispiel führt<br />
wenn alle 7 Mrd. Menschen auf der Erde nur Löwenstein das Kürzen der Schnäbel bei Hüh-<br />
80% davon essen würden, käme kein Getreide nern an, damit sie sich nicht gegenseitig anpik-<br />
mehr auf den Tisch. Auch das Wegwerfen der ken, obwohl die Schnäbel für Hühner so wichtig<br />
Nahrung spielt eine große Rolle. Darin sieht sind. Außerdem ist diese Tierhaltung bei Hüh-<br />
Löwenstein die Reserven nicht in einer<br />
nern und Schweinen nur mit einem enormen<br />
Erhöhung der Produktivität.<br />
Antibiotika Einsatz möglich. Auch die Gentechnik<br />
verbessert die Welternährung nicht, so wur-<br />
„Industrielle Landwirtschaft wird nicht die Zuden noch keine Pflanze mit höheren Erträgen<br />
kunft sein, den diese Produktivität wird nur mit mit gentechnischen Methoden hergestellt.<br />
endlichen Ressourcen erreicht“. So wird für die<br />
Erzeugung des pflanzenverfügbaren Stickstoffs Im ökologischen Landbau sieht Löwenstein<br />
sehr viel Energie verbraucht. In Deutschland aber viel Potential, das sich noch gut ausbauen<br />
werden pro Jahr 160kg N /ha verbraucht, das lässt. Von den 1 Mrd. unterernährten Menschen<br />
sind 320l Erdöl. Davon landet aber nur ein leben 66% auf dem Land. 70% aller Menschen<br />
geringer Teil in der Pflanze, 90kg davon gehen werden von Kleinbauern ernährt. Diese müssen<br />
auch gestärkt werden, indem man Anbaume-<br />
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