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Fleischlos glücklich? - Freie Krankenkasse

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Oktober - November - Dezember 2012<br />

PROFIL<br />

Belgien - Belgique<br />

P.P. - P.B. 84 B 5595<br />

Erscheint dreimonatlich<br />

Abs.: <strong>Freie</strong> <strong>Krankenkasse</strong>, Postfach 2, 4760 Büllingen<br />

Abgabestelle: Eupen Mail<br />

P801141<br />

Reportage<br />

<strong>Fleischlos</strong><br />

<strong>glücklich</strong>?<br />

Vegetarische Ernährung<br />

auf dem Vormarsch<br />

Zehn Fragen zur<br />

Grippe-Impfung<br />

des Lebens<br />

Gesundheit Versicherung Gesundheit<br />

Sauerstofftherapie:<br />

Neue Regelung<br />

Daumenlutschen oder<br />

Schnuller? Was ist besser?


Brillen<br />

Erwachsenen<br />

zahlt die <strong>Freie</strong> <strong>Krankenkasse</strong> alle vier<br />

Jah re 125 E für Brillen oder Kontaktlinsen.<br />

und<br />

Kontaktlinsen<br />

Unsere Sonderversicherung beteiligt sich an<br />

Ihren Kosten für Brillen oder Kontaktlinsen.<br />

Kinder und Jugendliche<br />

können für Sehhilfen eine Rückzahlung bis zu<br />

150 E erhalten. Der Betrag und die Häufigkeit der<br />

Erstattung sind von der Dioptriezahl abhängig.<br />

Zusätzliche Dienste


Vorwort<br />

Medizinische Unfälle in Belgien<br />

Liebe Leserin,<br />

Lieber Leser,<br />

bereits vor etwa einem Jahr hatten wir an dieser Stelle die Gründung des<br />

„Fonds für Medizinische Unfälle“ angekündigt. Schon seit dem 2. April 2010<br />

besteht in Belgien ein Gesetz bezüglich der Entschädigung medizinischer Unfälle;<br />

die Veröffentlichung des ausführenden Königlichen Erlasses ließ jedoch auf<br />

sich warten, dadurch hat sich die konkrete Umsetzung dieses Vorhabens sehr<br />

verzögert.<br />

Seit dem 3. September 2012 hat nun der Fonds für Medizinische Unfälle<br />

seine Arbeit aufgenommen. Opfer von medizinischen Unfällen können einen<br />

Entschädigungsantrag bei ihrer jeweiligen <strong>Krankenkasse</strong> stellen. Es liegen bereits<br />

zahlreiche Anträge vor, welche seit der Veröffentlichung des Gesetzes eingereicht<br />

wurden.<br />

Opfer von schwerwiegenden medizinischen Unfällen – der ursprünglich<br />

vorgesehene Begriff „medizinische Fehler“ wurde aus juristischen Gründen<br />

abgeändert – können eine Entschädigung, gewissermaßen eine finanzielle<br />

Wiedergutmachung bei diesem Fonds einfordern, insofern der Vorfall sich in<br />

Belgien und nicht vor der Veröffentlichung des Gesetzes, dem 2. April 2010,<br />

ereignet hat.<br />

Es dürfte allerdings nicht immer leicht sein, zu unterscheiden zwischen<br />

einem medizinischen Unfall und einem medizinischen Behandlungsfehler. Im<br />

Falle eines Behandlungsfehlers ist es ratsam für den Patienten, zuerst zu versuchen,<br />

eine gütliche Einigung mit dem Pflegeleistenden, bzw. dessen Versicherung,<br />

zu erzielen. Ist dies nicht möglich, so ist ein Antrag beim Fonds für<br />

Medizinische Unfälle sehr sinnvoll, denn der Fonds prüft auch, ob ein Behandlungsfehler<br />

vorliegt und fordert ggf. den Pflegeleistenden auf, dem Opfer ein<br />

Entschädigungsangebot zu unterbreiten.<br />

Außerdem soll der Fonds jeden Fall innerhalb eines Jahres ab Antragsdatum<br />

abschließen, wogegen Gerichtsverfahren in diesem Bereich deutlich mehr Zeit<br />

in Anspruch nehmen und es oft länger als zehn Jahre dauern kann, bis es zu<br />

einer Entschädigung kommt.<br />

Wir helfen Ihnen dabei, den Antrag beim Fonds für Medizinische Unfälle<br />

einzureichen und begleiten Sie während der gesamten, übrigens für Sie kostenlosen,<br />

Prozedur.<br />

Hubert Heck<br />

Direktion der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong><br />

04<br />

05<br />

12<br />

16<br />

20<br />

22<br />

23<br />

Aus dem<br />

Inhalt<br />

Zu Ihren Diensten<br />

• Krankentransport: Wahl des richtigen<br />

Dienstes<br />

• Schwere Krankheiten: Erstattung durch<br />

Hospitalia plus<br />

• Strengere Kontrollen für die Erstattungsanfragen<br />

bestimmter Arzneimittel<br />

• Heizöl-Sozialfonds<br />

Gesundheit<br />

• Zehn Fragen zur Grippe-Impfung<br />

• Blasenschwäche & Inkontinenz:<br />

ein Tabuthema<br />

• Wenn das Sehvermögen nachlässt …<br />

• Eine Siesta gefällig?<br />

• Daumenlutschen oder Schnuller?<br />

Was ist besser?<br />

Reportage<br />

• <strong>Fleischlos</strong> <strong>glücklich</strong>? Vegetarische<br />

Ernährung auf dem Vormarsch<br />

Versicherung<br />

• Sauerstofftherapie: Neue Regelung<br />

• Grenzgänger und Arbeitsunfähigkeit<br />

• Antrag an den Vertrauensarzt<br />

Recht<br />

• Fonds für Medizinische Unfälle<br />

Gesundheitspolitik<br />

• Zehn Aspekte für die Zukunft<br />

der Gesundheitspflege<br />

Kiosk<br />

• Aktuelle Veranstaltungen und Broschüren<br />

Kontaktstellen<br />

Büllingen: Hauptstraße 2 - Tel. 080 640 545<br />

Bütgenbach: Marktplatz 11/E/2 - Tel. 080 643 241<br />

Eupen: Vervierser Straße 6A - Tel. 087 598 660<br />

Kelmis: Kirchstraße 6 - Tel. 087 558 169<br />

Raeren: Hauptstraße 73A - Tel. 087 853 464<br />

St.Vith: Schwarzer Weg 1 - Tel. 080 799 515<br />

E-Mail: info@freie.be Internet: www.freie.be


4 Zu Ihren Diensten<br />

Krankentransport: Wahl des richtigen Dienstes<br />

Wenn Sie mit dem Krankenwagen<br />

aus der Klinik nach Hause<br />

gebracht oder in ein näheres<br />

Krankenhaus verlegt werden, zählt dies<br />

als nicht dringender Krankentransport.<br />

Oftmals schlägt das Krankenhaus einen<br />

Ambulanzdienst vor, Sie haben jedoch<br />

das Recht, den Transportdienst frei zu<br />

wählen. Viele private Dienste (vor allem<br />

im Landesinnern) haben deutlich höhere<br />

Tarife als der Ambulanzdienst des Roten<br />

Kreuzes.<br />

Strengere Kontrollen für die Erstattungsanfragen<br />

bestimmter Arzneimittel<br />

Die Föderalregierung hat in ihrem<br />

Haushaltsplan für das Jahr 2012<br />

Sparmaßnahmen im Gesundheitspflegesektor,<br />

vor allem bei den Ausgaben<br />

für Medikamente, eingeführt.<br />

Die Rückerstattung bestimmter Arzneimittel<br />

ist der Genehmigung eines Vertrauensarztes<br />

unterstellt. Fortan sind die Vertrauensärzte<br />

aller <strong>Krankenkasse</strong>n verpflichtet,<br />

die eingehenden Anträge einer strengeren<br />

Prüfung als bisher zu unterziehen.<br />

Die gesetzlichen Erstattungsbedingungen<br />

für diese Medikamente wurden nicht<br />

Die Erstattung unserer Zusätzlichen<br />

Dienste für einen nicht dringenden<br />

Krankentransport beläuft sich auf 1,25 €<br />

pro Kilometer (max. 2.000 € pro Jahr).<br />

Entscheiden Sie sich für einen privaten<br />

Dienst, so bleiben möglicherweise hohe<br />

Summen zu Ihren Lasten.<br />

Um finanzielle Überraschungen zu vermeiden,<br />

sollten Sie sich im Vorfeld bei<br />

uns über die Kosten eines nicht dringenden<br />

Krankentransportes informieren.<br />

Die Mitarbeiter aller unserer Kontaktstellen<br />

geben Ihnen gerne Auskunft.<br />

Schwere Krankheiten: Erstattung durch Hospitalia plus<br />

Patienten, die an einer schweren<br />

Krankheit leiden, können durch<br />

Hospitalia plus eine zusätzliche<br />

Erstattung erhalten für Pflegekosten, die<br />

nicht im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt<br />

stehen.<br />

Als „schwere Krankheit“ anerkannt sind:<br />

Aids, Alzheimer, Amyothropische Lateralsklerose<br />

(ALS), Bruccellose, Cholera,<br />

Morbus Crohn, Diabetes Typ 1, Diphtherie,<br />

Entzündung des Hirn- und Rückenmarks,<br />

Flecktyphus, Gehirnentzündung,<br />

Morbus Hodgkin, Kinderlähmung, Krebs,<br />

Leberzirrhose infolge von Hepatitis, Leukämie,<br />

Malaria, Milzbrand-Krankheit,<br />

Mukoviszidose, Multiple Sklerose, Par-<br />

kinson, Pompesche Krankheit, progressive<br />

Muskeldystropie, Sklerodermie<br />

mit Organbefall, Tuberkulose, Typhusähnliche<br />

Erkrankung und Parathyphus,<br />

ulzerös-hämorrhagische Proktokolitis,<br />

Wundstarrkrampf.<br />

Die Anerkennung erfolgt jährlich durch<br />

den Vertrauensarzt der <strong>Krankenkasse</strong> auf<br />

Grundlage aller medizinischen Unterlagen,<br />

die für die Diagnose notwendig sind.<br />

Die jährliche Erstattung beträgt bis zu<br />

7.000 €.<br />

Weitere Infos in unseren Geschäftsstellen<br />

oder im Internet: www.freie.be ><br />

Gut versichert > Hospitalia > Schwere<br />

Krankheiten<br />

verändert, es muss jedoch vom Vertrauensarzt<br />

in jedem Einzelfall genauestens<br />

überprüft werden, ob die gesetzlich vorgesehenen<br />

medizinischen Kriterien für<br />

das Anrecht auf die Erstattung gegeben<br />

sind.<br />

Patienten, deren Situation den gesetzlichen<br />

Bedingungen entspricht, erhalten<br />

weiterhin eine Rückerstattung ihres<br />

Medikaments. Der Vertrauensarzt darf<br />

allerdings nicht von der bestehenden Gesetzgebung<br />

abweichen und kann keine<br />

Ausnahme-Genehmigungen erteilen.<br />

Heizöl-Sozialfonds<br />

Familien mit geringem Einkommen<br />

erhalten für ihren Heizstoffbedarf<br />

eine Unterstützung seitens des Heizöl-Sozialfonds.<br />

Die Beihilfe kann beim<br />

ÖSHZ der Wohngemeinde innerhalb von<br />

60 Tagen nach der Lieferung beantragt<br />

werden.<br />

Pro Haushalt und pro Heizperiode (1.<br />

Januar bis 31. Dezember) wird maximal<br />

eine Brennstoffmenge von 1.500 Litern<br />

für den Heizöl-Sozialfonds berücksichtigt.<br />

Der Betrag der Beihilfe hängt vom Brennstoffpreis<br />

ab; sie beträgt höchstens 300 €.<br />

Wer hat Anrecht?<br />

• Personen mit Anrecht auf den Vorzugstarif<br />

bei der <strong>Krankenkasse</strong> sowie Personen,<br />

die das OMNIO-Statut besitzen;<br />

• Personen, deren jährlich zu versteuerndes<br />

Bruttoeinkommen den Betrag<br />

von 16.306,33 € (zzgl. 3.018,74 €<br />

pro Person zu Lasten) nicht übersteigt;<br />

• Personen, die einer kollektiven Schuldnerregelung<br />

oder Schuldnervermittlung<br />

folgen und die nicht in der Lage sind,<br />

ihre Heizölrechnung zu bezahlen.<br />

Ausführliche Infos: www.freie.be > Gut<br />

versichert > Soziale Vorteile > Heizöl-<br />

Sozialfonds


Zehn Fragen<br />

zur Grippe-Impfung<br />

In den Herbst- und Wintermonaten ist die Grippe ein häufiger Begleiter.<br />

Meist verläuft die Erkrankung ohne Komplikationen, doch für manche<br />

Menschen kann eine Grippe schlimme Folgen haben. Eine Impfung kann<br />

davor schützen.<br />

1. Kann die Grippe gefährlich<br />

werden?<br />

Für die meisten Menschen ist die Grippe<br />

nur eine kleine Erkrankung, die sie unbeschadet<br />

überstehen. Bei manchen Personen<br />

jedoch, unter ihnen chronisch Kranke und<br />

Senioren, kann eine Grippe schlimme Folgen<br />

haben. Die häufigsten Komplikationen<br />

sind eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung.<br />

2. Wer gehört zur Risikogruppe?<br />

Besondere Vorsicht bei einer Grippeinfektion<br />

ist geboten bei Personen ab 65 Jahre,<br />

Schwangere, chronisch Kranke (Diabetes,<br />

Herz- oder Lungenerkrankungen, usw.),<br />

Menschen, die in Pflegeheimen leben sowie<br />

Kinder zwischen sechs Monaten und 18 Jahren,<br />

die täglich Aspirin nehmen.<br />

Auch Menschen, die regelmäßig Kontakt<br />

haben zu Personen aus der Risikogruppe,<br />

sollten sich gegen die Grippe impfen lassen,<br />

um die Gefahr einer Krankheitsübertragung<br />

einzudämmen. Dazu gehören das<br />

Personal des Gesundheitssektors sowie alle<br />

Menschen, die mit Risikopersonen oder<br />

Kleinkindern unter sechs Monaten zusammenleben.<br />

3. Warum muss man sich jedes<br />

Jahr impfen lassen?<br />

Das Grippevirus erfährt regelmäßig kleine<br />

genetische Veränderungen. Aus diesem<br />

Grund muss die Impfung jährlich an die<br />

neuesten Virusarten angepasst werden. Zudem<br />

verringert sich die Anzahl der durch<br />

die Impfung hervorgerufenen Antikörper<br />

im Laufe der Zeit.<br />

4. Wie breitet sich die Grippe<br />

aus?<br />

Das Virus wird vorwiegend durch die so genannte<br />

Tröpfcheninfektion übertragen, also<br />

durch Husten und Niesen.<br />

5. Wie lange ist eine Person ansteckend?<br />

Ein Erwachsener kann die Grippe während<br />

drei bis fünf Tagen nach Ausbruch der Symptome<br />

übertragen. Bei kleineren Kindern<br />

beläuft sich die Ansteckungszeit bis auf sieben<br />

Tage.<br />

6. Hat die Impfung Nebenwirkungen?<br />

Nach der Impfung können leichtes Fieber<br />

und Muskelschmerzen auftreten. Außerdem<br />

sind Rötungen und Schmerzen an der Einstichstelle<br />

möglich.<br />

7. Kann die Impfung<br />

eine Grippe-Erkrankunghervorrufen?<br />

Nein, durch die Impfung<br />

kann keine Grippe entstehen,<br />

da darin keine aktiven<br />

Viren enthalten sind. Spätestens<br />

15 Tage nach<br />

der Impfung ist der<br />

Schutz vollständig<br />

aufgebaut, allerdings<br />

ist es möglich, dass<br />

sich die Person schon vor<br />

der Impfung mit der Grippe<br />

infiziert hat. Überdies<br />

dürfen Sie eine Grippe<br />

Gesundheit<br />

nicht mit einer gewöhnlichen Erkältung bzw.<br />

einem grippalen Infekt verwechseln.<br />

8. Kann man sich trotz Impfung<br />

mit der Grippe anstecken?<br />

Ja, auch nach der Impfung kann man an<br />

Grippe erkranken. In der Regel verläuft die<br />

Krankheit dann jedoch weniger schlimm: es<br />

treten seltener Komplikationen und Todesfälle<br />

auf, besonders bei älteren Personen.<br />

9. Wann ist der beste Zeitpunkt<br />

für die Grippe-Impfung?<br />

Idealerweise sollte man sich zwischen Mitte<br />

Oktober und Mitte November gegen die<br />

Grippe impfen lassen.<br />

10. Wird die Grippe-Impfung von<br />

der <strong>Krankenkasse</strong> erstattet?<br />

Personen über 65 Jahre oder chronisch<br />

Kranke erhalten durch die gesetzliche Krankenversicherung<br />

40 Prozent des Preises<br />

des Impfstoffes. Unsere <strong>Krankenkasse</strong><br />

erstattet den<br />

Mitgliedern über<br />

65 Jahre die restlichen<br />

60 Prozent<br />

der Kosten. Für alle<br />

übrigen Mitglieder<br />

übernehmen wir den<br />

vollständigen Preis des<br />

Impfstoffes.<br />

Um die Rückzahlung zu<br />

erhalten, müssen Sie Mitglied<br />

unser Zusätzlichen<br />

Dienste sein und lediglich<br />

den Beleg der Apotheke<br />

(mod. 704 oder BVAC) bei<br />

uns einreichen.<br />

5


6<br />

Gesundheit<br />

Vielen Patienten ist die Situation peinlich<br />

und sie sprechen nicht mit ihrem<br />

Arzt über ihr Problem. Inkontinenz<br />

mindert die Lebensqualität, sei es im Sozial-,<br />

Privat- oder Berufsleben. Die Betroffenen<br />

stellen ihre sportlichen Tätigkeiten<br />

ein, möchten nicht mehr ausgehen, keine<br />

Badekleidung mehr tragen, usw. Die Inkontinenz<br />

hemmt außerdem das Gefühls- und<br />

Sexualleben.<br />

Ein weiterer Grund, warum die Patienten<br />

nicht gerne mit dem Thema konfrontiert<br />

werden ist, dass Blasenschwäche oft mit<br />

den Begriffen „Alter“ und „Abhängigkeit“ in<br />

Verbindung gebracht wird. Dabei sind auch<br />

andere Patientengruppen betroffen, selbst<br />

junge Menschen. Vor allem Frauen leiden<br />

häufig unter Inkontinenz. Bei einer von vier<br />

Blasenschwäche &<br />

Inkontinenz:<br />

ein Tabuthema<br />

In Belgien leiden rund 650 000 Menschen unter einer Blasenschwäche.<br />

Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich deutlich höher, da viele Betroffene<br />

es bevorzugen, nicht darüber zu reden.<br />

Frauen ab 35 Jahren treten die Beschwerden<br />

auf. Die Risikogruppen: sportliche und<br />

übergewichtige Frauen. Männer dagegen<br />

sind weniger häufig betroffen, etwa 200 000<br />

Fälle sind bekannt.<br />

Inkontinenz ist nicht gleich Inkontinenz<br />

Man unterscheidet zwischen 3 Arten der<br />

Harninkontinenz:<br />

• Belastungsinkontinenz (entsteht bei Husten,<br />

Niesen, Springen,…);<br />

• Reizblase (dringender Harndrang ohne<br />

die Möglichkeit den Harnfluss aufzuhalten);<br />

• Kombination beider Inkontinenzarten.<br />

Die häufigste Art ist die Belastungsinkontinenz.<br />

Ursprung dieses Problems ist entweder<br />

eine Schwäche der Dammmuskulatur,<br />

eine Blasensenkung oder eine Schließmuskelschwäche.<br />

Der Urinverlust wird meist<br />

durch ein schnelles Zusammenziehen der<br />

Bauchmuskeln verursacht. Frauen jeden<br />

Alters können betroffen sein: nach einer<br />

Entbindung, während der Wechseljahre<br />

oder mit zunehmendem Alter. Bei Männern<br />

tritt dieses Leiden möglicherweise auf nach<br />

einem chirurgischen Eingriff an der Prostata,<br />

bei Nervenverletzungen oder durch die Einnahme<br />

von Medikamenten.<br />

Behandlung: Von Medikamenten<br />

bis zum chirurgischen Eingriff<br />

Es gibt vorbeugende Maßnahmen, blasenstärkende<br />

Übungen sowie Rehabilitationsmaßnahmen<br />

und zahlreiche medikamentöse<br />

Behandlungen bis hin zum<br />

chirurgischen Eingriff. Einfache, muskelstärkende<br />

Übungen für die Frau können<br />

die Blasenschwäche reduzieren oder sogar<br />

beheben. Bei Männern können Prostatabehandlungen<br />

oder Medikamente helfen. Für<br />

besonders stark Betroffene kann ein chirurgischer<br />

Eingriff eine Lösung sein. Es ist also<br />

unerlässlich, mit seinem Arzt über seine Inkontinenz<br />

zu sprechen. Je schneller das Problem<br />

festgestellt wird, desto schneller kann<br />

die Behandlung beginnen.<br />

Kostenerstattung<br />

Leider ist die Inkontinenz bei einigen Menschen<br />

ein bleibendes Leiden und entwickelt<br />

sich auch oft zu einem finanziellen Problem.<br />

Um diese Personen zu unterstützen, gibt es<br />

zwei unterschiedliche Pauschalbeträge für<br />

die Erstattung der Kosten im Zusammenhang<br />

mit einer Inkontinenz, des Öfteren<br />

auch als „Inkontinenzpauschale“ bezeichnet.<br />

Achtung: diese Pauschalbeträge sind<br />

nicht kumulierbar!


A) Inkontinenzpauschale für Pflegebedürftige<br />

Bedingungen für die Auszahlung sind:<br />

entweder<br />

• Der Patient wird bereits zuhause von einer<br />

Pflegerin betreut und hat während mindestens<br />

4 Monaten im Jahr eine Genehmigung<br />

des Vertrauensarztes für häusliche<br />

Krankenpflege der Pflegestufe B oder C,<br />

sowie darin enthalten einen Beurteilungsgrad<br />

von 3 oder 4 bezüglich der Inkontinenz<br />

(Bewertungsskala „KATZ“).<br />

Welche Schritte müssen Sie unternehmen?<br />

Die Zahlung folgt automatisch seitens der<br />

<strong>Krankenkasse</strong>, sobald wir feststellen, dass<br />

bei einer häuslichen Krankenpflege diese<br />

Kriterien erfüllt sind.<br />

oder<br />

• Der Patient wird ausschließlich von Familienangehörigen<br />

gepflegt. In diesem Fall<br />

kann ein Arzt oder eine Krankenpflegerin<br />

die „Katz-Tabelle“ ausfüllen und beim<br />

Vertrauensarzt der <strong>Krankenkasse</strong> einreichen.<br />

Die Pflegebedürftigkeit muss ausreichend<br />

sein und ein Beurteilungskriterium<br />

bezüglich der Inkontinenz von 3 oder 4<br />

muss ebenfalls bestätigt werden. Die Ge-<br />

Die Mitglieder unserer Zusätzlichen Dienste<br />

können das Inkontinenzmaterial in<br />

unseren Geschäftsstellen kostengünstig erhalten.<br />

Bedingung hierfür ist, dass sie eine<br />

Genehmigung für eine häusliche Krankenpflege<br />

(Toilette oder eine Pflegepauschale)<br />

haben.<br />

Schwerpflegebedürftige (Pflegepauschale<br />

A, B oder C) können seitens unserer<br />

nehmigung des Vertrauensarztes kann für<br />

jeweils 3 Jahre erteilt werden.<br />

Welche Schritte müssen Sie unternehmen?<br />

Sie müssen einen Arzt oder eine Krankenpflegerin<br />

bitten, den Antrag auszufüllen<br />

und beim Vertrauensarzt einzureichen.<br />

Wenn die Bedingungen erfüllt sind, zahlt die<br />

<strong>Krankenkasse</strong> einen jährlichen Pauschalbetrag<br />

von 473,33 € (Stand: Oktober 2012).<br />

B) Pauschale bei unheilbarer Harninkontinenz<br />

(nicht für Pflegebedürftige)<br />

Alle nicht pflegebedürftigen Personen, die<br />

unter Harninkontinenz leiden, haben ebenfalls<br />

Anrecht auf eine jährliche Inkontinenzpauschale.<br />

Bedingungen hierfür sind:<br />

• Die Genehmigung des Vertrauensarztes;<br />

Erstattung unserer Zusätzlichen Dienste<br />

<strong>Krankenkasse</strong> außerdem eine Erstattung<br />

verschiedener Nebenkosten in der häuslichen<br />

Pflege erhalten. Bis zu 125€ pro<br />

Monat (1.500 € pro Jahr) erstattet unsere<br />

<strong>Krankenkasse</strong> für die Kosten von Inkontinenzmaterial,<br />

Pflegematerial, Arzneimittel<br />

der Kategorie D oder der Leihgebühren für<br />

technische Hilfsmittel.<br />

Gesundheit<br />

• Diese Pauschale ist nicht mit einer anderen<br />

Inkontinenzpauschale kumulierbar;<br />

• Der Patient befindet sich nicht in einer<br />

Pflegeeinrichtung;<br />

• Der Patient erhält keine Erstattung für<br />

Inkontinenzmaterial oder Selbstkatheter<br />

(Pflegepauschale unserer Zusätzlichen<br />

Dienste ausgenommen);<br />

Sind die Bedingungen erfüllt, zahlt die <strong>Krankenkasse</strong><br />

einen jährlichen Pauschalbetrag<br />

von 154,49 € (Stand: Oktober 2012).<br />

Welche Schritte müssen Sie unternehmen?<br />

• Der Hausarzt muss das Antragsformular<br />

ausfüllen und an den Vertrauensarzt der<br />

<strong>Krankenkasse</strong> einreichen.<br />

• Nach Ablauf der Genehmigung (max. 3<br />

Jahre) sollten Sie rechtzeitig eine Erneuerung<br />

beantragen.<br />

7


8 Gesundheit<br />

Als Sinnesorgan ist das Auge für den<br />

Menschen unentbehrlich. Erkrankungen,<br />

die eine Verschlechterung<br />

des Sehvermögens oder gar eine vollständige<br />

Erblindung zur Folge haben können, treten<br />

jedoch häufig auf. Eine rasche Behandlung<br />

ist in diesem Fall unerlässlich.<br />

Anatomie des Auges<br />

Lichtstrahlen, die auf die Hornhaut treffen,<br />

werden von der Linse gebrochen und ins<br />

Augeninnere geleitet. Dort sammeln sich die<br />

Strahlen in einem Punkt und gelangen durch<br />

den Glaskörper auf die Netzhaut. Diese erzeugt<br />

das Bild. Schließlich leitet der Sehnerv<br />

Wenn das<br />

Sehvermögen<br />

nachlässt …<br />

Kurz- oder Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, Grüner Star, … Etwa jeder zweite Belgier leidet unter einer<br />

Fehlsichtigkeit oder Erkrankung der Augen. Die meisten der Beschwerden können durch Brillen, Kontaktlinsen<br />

oder Laser-Eingriffe behoben werden.<br />

die Informationen weiter an die so genannte<br />

Sehrinde im Hinterhauptlappen des Großhirns.<br />

Häufige Ursachen für eine Sehschwäche<br />

In den meisten Fällen wird eine Fehlsichtigkeit<br />

durch einen unnatürlich geformten<br />

Augapfel hervorgerufen. Ein scharfes Bild<br />

ergibt sich nur dann, wenn die Lichtstrahlen<br />

gebündelt auf die Netzhaut treffen. Menschen<br />

mit einer Kurzsichtigkeit haben jedoch<br />

einen länglichen Augapfel, sodass das<br />

Licht die Netzhaut erst hinter dem Punkt des<br />

optimalen Sehens wieder verstreut berührt.<br />

Lediglich Dinge aus der Nähe können klar<br />

gesehen werden.<br />

Bei Weitsichtigen ist das Problem genau umgekehrt.<br />

Da die Achsenlänge ihres Augapfels<br />

kürzer ist als normal, treffen die Strahlen auf<br />

die Netzhaut, ehe sie sich in einem Punkt<br />

zusammenfinden. Als Folge davon sehen<br />

Weitsichtige Gegenstände aus der Nähe nur<br />

undeutlich.<br />

Ebenfalls weit verbreitet ist die so genannte<br />

Stabsichtigkeit. Diese Art der Sehstörung<br />

wird durch eine unregelmäßige Hornhautkrümmung<br />

hervorgerufen. Die einfallenden<br />

Lichtstrahlen können nicht in einem Punkt<br />

auf der Netzhaut gebündelt werden, sodass<br />

ein Punkt als verschwommene Linie<br />

(„Stab“) wahrgenommen wird. Eine Hornhautverkrümmung<br />

ist entweder angeboren<br />

oder sie entsteht durch Narben nach Hornhautverletzungen.<br />

Sehstörungen im Alter<br />

Bei vielen Menschen beginnt sich die Sehfähigkeit<br />

zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr<br />

mehr oder weniger stark zu verschlechtern.<br />

Das ist darauf zurückzuführen, dass die<br />

Linse mit zunehmendem Alter an Elastizität<br />

verliert und sich das Auge dadurch nicht<br />

mehr so gut auf Weit- oder Nahsicht einstellen<br />

kann. Für die Betroffenen wird das Lesen<br />

anstrengender und oft verspüren sie einen<br />

dumpfen Druck in Augen und Stirn.<br />

Vor allem bei älteren Menschen ist auch der<br />

grüne Star häufig vorzufinden. Dabei handelt<br />

es sich um ernste Augenerkrankungen, denen<br />

ein erhöhter Augeninnendruck zugrunde<br />

liegt. Der Sehnerv wird beschädigt und<br />

ohne Behandlung kann der grüne Star langfristig<br />

zur Erblindung führen.<br />

Als grauen Star bezeichnet man Sehbehinderungen,<br />

die durch eine Trübung der Au-


genlinse hervorgerufen werden. Auch diese<br />

Form der Fehlsichtigkeit ist in den meisten<br />

Fällen altersbedingt, allerdings können<br />

auch Verletzungen oder chronische Erkrankungen<br />

den grauen Star auslösen.<br />

Vorsorge und Behandlung<br />

Einer Fehlsichtigkeit kann nur sehr schwer<br />

vorgebeugt werden. Es ist allerdings erwiesen,<br />

dass das Risiko durch eine gesunde und<br />

ausgewogene Ernährung eine Sehschwäche<br />

in zahlreichen Fällen gemindert wird. Vitamin<br />

A-reiche Kost hilft besonders bei der<br />

Erhaltung einer guten Sicht.<br />

Eine Fehlsichtigkeit kann nur frühzeitig erkannt<br />

werden, wenn Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen<br />

gehen. Des Weiteren<br />

kann der Augenarzt bei einer solchen Routineuntersuchung<br />

bestehende Erkrankungen<br />

rasch diagnostizieren und durch eine angepasste<br />

Behandlung den Rückgang der Sehfähigkeit<br />

einschränken.<br />

Kontrolluntersuchungen sollten schon im<br />

Kindesalter durchgeführt werden.<br />

Kurz-, Weit- und Stabsichtigkeit werden in<br />

den meisten Fällen mit Brillen oder Kontaktlinsen<br />

korrigiert. Verletzungen oder andere<br />

ernste Augenerkrankungen können häufig<br />

nur medikamentös oder durch einen chirurgischen<br />

Eingriff behandelt werden.<br />

Laserbehandlungen<br />

Anhand von Brillen und Kontaktlinsen lassen<br />

sich Sehschwächen zwar leicht korrigieren,<br />

doch die Unannehmlichkeiten und Nachteile<br />

stören viele Betroffene sehr. Eine große Änderung<br />

in der Therapie von Fehlsichtigkeiten<br />

war das Aufkommen der refraktiven Chirurgie,<br />

welche anhand von Laserbehandlungen<br />

oder durch das Einsetzen von Implantaten<br />

die Sehstörung behebt. In den meisten Fällen<br />

wird dazu eine der folgenden Methoden<br />

angewandt:<br />

LASIK: Mit dieser fast schmerzfreien Therapieform<br />

können die meisten der kurz-,<br />

weit- oder stabsichtigen Patienten behandelt<br />

werden. Vor der Operation wird die<br />

Dicke der Hornhaut genau bestimmt. Unter<br />

örtlicher Betäubung wird anschließend die<br />

Oberfläche der Hornhaut eingeschnitten und<br />

zurückgeklappt, bevor der Laser zum Einsatz<br />

kommt. Dieser wirkt auf die Dicke und die<br />

Krümmung der Hornhaut und behebt so die<br />

Fehlsichtigkeit. Schließlich wird der Lappen<br />

wieder zugeklappt und die Schnittwunde<br />

heilt innerhalb weniger Tage aus. Die normale<br />

Sehfähigkeit stellt sich rasch ein und<br />

Schmerzen nach der Operation treten kaum<br />

auf. Entzündungen oder sonstige Komplikationen<br />

werden bei der LASIK-Methode nur<br />

selten beobachtet. Um die Risiken möglichst<br />

gering zu halten, sollten die Patienten<br />

Schwimmbäder oder eine staubige Umgebung<br />

während mehreren Tagen nach der OP<br />

meiden.<br />

PRK (Lasek): Diese schon etwas ältere<br />

Methode der Lasertherapie eignet sich vor<br />

allem für Menschen mit einer dünnen Hornhaut,<br />

bei denen eine LASIK-Behandlung nicht<br />

angewandt werden kann. Bevor der Laser<br />

zum Einsatz kommt, wird die Oberschicht<br />

der Hornhaut unter örtlicher Betäubung abgekratzt<br />

oder chemisch entfernt. Nach der<br />

Operation muss die Hornhaut nachwachsen,<br />

was in den ersten Tagen mit Schmerzen ver-<br />

Angepasstes Spezialgestell<br />

für Kleinkinder bis 4 Jahre<br />

Kleinkinder bis 4 Jahre erhalten eine Erstattung<br />

für ein angepasstes Spezialgestell in<br />

Höhe von 50 €. Diese Rückzahlung kann<br />

jährlich beantragt werden.<br />

Gläser und Kontaktlinsen<br />

für Versicherte bis 18 Jahre<br />

Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre<br />

sieht die <strong>Freie</strong> <strong>Krankenkasse</strong> eine Erstattung<br />

von bis zu 150 € pro Jahr vor, ergänzend<br />

zur Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Die Höhe des Betrages ist<br />

abhängig von der Dioptrie:<br />

Gesundheit<br />

bunden ist. Da der Heilungsprozess mehr<br />

Zeit benötigt als bei der LASIK-Methode, sind<br />

auch Lichtempfindlichkeit und Infektionsgefahr<br />

über eine längere Zeit erhöht.<br />

Voraussetzungen für eine Laserbehandlung<br />

Nicht alle Sehschwächen können durch<br />

den Einsatz eines Lasers behandelt werden.<br />

Der Grad der Fehlsichtigkeit darf dabei bestimmte<br />

Grenzwerte nicht überschreiten.<br />

Außerdem dürfen sich die Werte in den zwei<br />

Jahren vor der Operation nicht verändert<br />

haben. Ebenso müssen bestimmte Augenerkrankungen<br />

ausgeschlossen werden. In der<br />

Regel operieren die Augenfachärzte auch<br />

nur volljährige Patienten, da sich die Form<br />

des Augapfels während des Wachstums verändern<br />

kann.<br />

In jedem Fall führt der Mediziner vor der<br />

Behandlung eine Reihe von Untersuchungen<br />

durch, anhand derer er feststellt, ob eine<br />

Operation sinnvoll ist und welches Verfahren<br />

sich am besten eignet.<br />

Erstattungen unserer Zusätzlichen Dienste<br />

• bis 4 Dioptrien: 25 € pro Glas oder Linse,<br />

maximal zwei Gläser/Linsen pro Jahr<br />

• ab 4 Dioptrien: 75 € pro Glas oder Linse,<br />

maximal zwei Gläser/Linsen pro Jahr<br />

Gläser und Kontaktlinsen<br />

für Erwachsene<br />

Versicherte ab 19 Jahre können alle vier<br />

Jahre eine Erstattung in Höhe von 125 €<br />

für Brillen und Kontaktlinsen erhalten, unabhängig<br />

einer evtl. Erstattung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

Diese Erstattungen erhalten Sie, wenn Sie die<br />

Rechnung des Optikers sowie die Verordnung<br />

des Augenfacharztes bei uns einreichen.<br />

9


10 Gesundheit<br />

Eine<br />

Siesta<br />

gefällig?<br />

In Südeuropa ist die Siesta tief im kulturellen Leben verankert. Auch bei<br />

uns gibt es immer mehr Menschen, die ein Nickerchen am Nachmittag<br />

schätzen. Dies ist nicht erstaunlich, denn der Tagesschlaf bringt gleich<br />

mehrere Vorteile.<br />

Für Kleinkinder ist der Schlaf am Nachmittag<br />

unentbehrlich. Er stellt einen<br />

festen Bestandteil des Tagesablaufs<br />

dar und trägt zum inneren Gleichgewicht bei.<br />

Doch auch Erwachsene können mit einer<br />

kurzen Mittagsruhe einen möglichen Schlafmangel<br />

ausgleichen und neue Energie für die<br />

zweite Tageshälfte tanken.<br />

Erliegen Sie der Versuchung ...<br />

Fast jeder kennt es: kurz nach dem Mittagessen<br />

werden die Augenlider schwer. Der<br />

menschliche Körper hat eine biologische<br />

Veranlagung, zur Tagesmitte hin schläfrig<br />

zu werden. Soll man dem Schlafbedürfnis<br />

nachgeben, oder besser widerstehen? Zahlreiche<br />

wissenschaftliche Nachforschungen<br />

haben ergeben, dass ein kurzer Mittagsschlaf<br />

gesundheitsfördernd ist, denn er trägt insbesondere<br />

dazu bei:<br />

Eine erholsame Nachtruhe<br />

• Die Temperatur im Schlafzimmer sollte<br />

etwa 18 °C betragen. Lüften Sie den Raum<br />

täglich gründlich durch und nutzen Sie ihn<br />

nur zum Schlafen. Fernsehen oder essen<br />

sollten Sie in anderen Zimmern.<br />

• Beachten Sie erste Anzeichen von Müdigkeit<br />

und gehen Sie dann sofort ins Bett.<br />

Wenn Sie den Zeitpunkt des Schlafengehens<br />

länger hinauszögern, bekämpfen Sie<br />

Ihren Biorhythmus und können so Schlafstörungen<br />

fördern.<br />

• Halten Sie stets feste Schlafzeiten ein. Wenn<br />

Sie täglich zu anderen Zeiten ins Bett gehen,<br />

gerät Ihre innere Uhr aus dem Takt.<br />

• den Stresspegel zu reduzieren;<br />

• den Blutdruck und die Herzfrequenz zu<br />

senken;<br />

• das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

zu minimieren;<br />

• die allgemeine Konzentrationsfähigkeit zu<br />

erhöhen und die Leistung des Gedächtnisses<br />

zu verbessern;<br />

• die Produktivität zu steigern;<br />

• die Kreativität deutlich anzuregen.<br />

Die perfekte Siesta<br />

Der Mittagsschlaf ist jedoch nur von Vorteil,<br />

wenn Sie einige Dinge beachten:<br />

• Wählen Sie vorzugsweise den frühen Nachmittag<br />

für Ihr Schläfchen (zwischen 14 und<br />

15 Uhr).<br />

• Schlafen Sie nie länger als 30 bis 45 Minuten.<br />

Bei einer längeren Ruhepause fallen<br />

Sie in die Tiefschlafphase, was die Qualität<br />

• Vermeiden Sie reichhaltiges Essen einige<br />

Stunden vor dem Zubettgehen. Eine aktive<br />

Verdauung während der Nacht kann die<br />

Qualität des Schlafs negativ beeinflussen.<br />

Auch Alkohol, Koffein und Nikotin sorgen<br />

für einen weniger erholsamen Schlaf.<br />

• Sportliche Betätigung sollte mindestens<br />

vier Stunden vor dem Schlafengehen stattfinden,<br />

denn die Bewegung stimuliert den<br />

Organismus.<br />

• Versuchen Sie, sich vor dem Zubettgehen<br />

zu entspannen. Aufreibende Videospiele<br />

oder gewaltsame Filme tragen nicht zu einer<br />

optimalen Nachtruhe bei.<br />

Ihres Nachtschlafes negativ beeinflussen<br />

kann. Stellen Sie gegebenenfalls Ihren Wecker,<br />

wenn Sie befürchten, nicht rechtzeitig<br />

aufzuwachen.<br />

• Die Siesta sollte an einem ruhigen Ort stattfinden,<br />

der nicht unbedingt Ihr Bett sein<br />

muss.<br />

• Falls Sie Schwierigkeiten beim Einschlafen<br />

haben, ist dies nicht weiter schlimm. Selbst<br />

eine kleine Pause ohne Schlaf hat schon<br />

positive Wirkungen.<br />

Mittags- und Nachtschlaf –<br />

ein perfektes Paar?<br />

Viele Menschen meiden den Mittagsschlaf<br />

aus Angst, in der Nacht keinen erholsamen<br />

Schlaf zu finden. Doch Siesta und Nachtschlaf<br />

können sich perfekt ergänzen. Wenn Sie sich<br />

krank, nicht ausgeruht oder ausgelaugt fühlen,<br />

gönnen Sie sich ein kurzes Nickerchen<br />

von höchstens 45 Minuten. Das wird Ihnen<br />

auch helfen, abends schneller zur Ruhe zu<br />

kommen.<br />

Wenn Sie allerdings am Abend mit Einschlafschwierigkeiten<br />

zu kämpfen haben, sollten<br />

Sie auf einen Mittagsschlaf verzichten, da<br />

dieser die Schlafstörungen womöglich verstärken<br />

könnte.


Experten vermuten, dass das Saugen<br />

an der Brust oder an der<br />

Flasche nicht nur den Hunger<br />

stillt, sonder auch beruhigend auf das<br />

Kind wirkt. Es fühlt sich geborgen und<br />

sicher. Für Babys ist alles neu. Ständig<br />

wirken unbekannte Eindrücke auf die<br />

Kleinen, die erst einmal verarbeitet werden<br />

müssen. Saugen und Lutschen sind da willkommene<br />

und vor allem bekannte Vorgänge,<br />

mit denen sich Babys wieder sicher fühlen.<br />

Auch das Saugen am Schnuller oder Daumen<br />

wirkt ähnlich entspannend.<br />

Ob es nun besser ist, das Kind den Daumen<br />

lutschen zu lassen, es an einen Schnuller zu<br />

gewöhnen oder ihm gar beides zu verbieten,<br />

ist Ansichtssache. Zahnärzte befürchten, dass<br />

das Daumenlutschen Zähne und Gaumen<br />

verformt, da der Daumen zusätzlichen Druck<br />

auf die oberen Schneidezähne und den Gaumen<br />

ausübt. Außerdem sei es leichter, dem<br />

Kind den Schnuller abzugewöhnen als den<br />

Daumen. Der Daumen steht ja ständig zur<br />

Verfügung, wobei ein Schnuller einfach weggenommen<br />

werden kann.<br />

Aber auch der Schnuller hat nicht nur positive<br />

Seiten: ständiges „Schnullern“ hat ebenfalls<br />

negative Auswirkungen auf die Stellung<br />

der Zähne. Auf keinen Fall sollte man ihn mit<br />

Honig oder anderen zuckerhaltigen Mitteln<br />

bestreichen. Dadurch bildet sich Karies und<br />

es kann zu frühzeitigem Zahnausfall kommen.<br />

Andererseits handelt das Baby<br />

nach seinem Instinkt. Niemand<br />

muss ihm beibringen,<br />

dass Saugen und<br />

Nuckeln beruhigend<br />

wirkt. Manche Ex-<br />

Daumenlutschen<br />

oder Schnuller?<br />

Bei diesem Thema trennen sich die Meinungen der Experten. Fest steht: der Saugreflex ist Kindern angeboren.<br />

Schon im Mutterleib nuckelt das Baby an seinem Daumen. Nach der Geburt ist dieser Reflex überlebenswichtig,<br />

denn nur so können die Säuglinge Nahrung aufnehmen.<br />

perten befürworten deswegen das Daumenlutschen<br />

bzw. den Schnuller. Die Eltern sollten<br />

aber darauf achten, dass das Kind nicht<br />

unentwegt nuckelt.<br />

Abgewöhnen: Wann und wie?<br />

Was ist besser?<br />

Ab dem zweiten Lebensjahr sollte ein Kind<br />

sich langsam vom Daumenlutschen oder<br />

Schnuller verabschieden. In einer Anfangsphase<br />

könnten die Eltern den Schnuller zum<br />

Beispiel nur noch zu bestimmten Zeiten geben,<br />

z.B. nachts. Tagsüber sollte es lernen<br />

ohne seinen geliebten Schnuller auszukommen.<br />

Die Phase der Entwöhnung erfordert in<br />

jedem Fall viel Geduld und Einfühlungsvermögen<br />

der Eltern.<br />

So sollten die Daumenlutscher zum Beispiel<br />

gelobt werden, wenn sie einige Zeit aufs Lutschen<br />

verzichten konnten. Schimpfen bringt<br />

beim Abgewöhnen des Nuckelns gar nichts.<br />

Im Gegenteil, dadurch fühlt sich das Kind<br />

nur verunsichert und hat ein noch größeres<br />

Bedürfnis nach seinem Daumen.<br />

Auch bitter schmeckende Tinkturen<br />

die auf den Daumen gestrichen<br />

werden, bringen meist nicht<br />

den gewünschten Erfolg.<br />

Es kann hingegen hilfreich<br />

sein, das Kind vom Dau-<br />

Gesundheit<br />

menlutschen abzulenken. Während<br />

Kinder an der frischen Luft toben oder<br />

drinnen mit Spielen, Malen oder Basteln<br />

beschäftigt sind, vergessen sie oft<br />

ihren Daumen.<br />

Wichtig ist, dass die Eltern die Entscheidung<br />

zusammen mit ihrem Kind treffen,<br />

bzw. es verständnisvoll dazu ermutigen. Die<br />

Kinder sollten auf keinen Fall zur Aufgabe ihrer<br />

lieben Angewohnheit gezwungen werden.<br />

Im Alter von vier bis fünf Jahren sind die Kinder<br />

allmählich alt genug, sich vollständig von<br />

ihrem Schnuller zu trennen oder das Daumenlutschen<br />

ganz aufzugeben.<br />

Wenn ein jüngeres Geschwisterchen im Anmarsch<br />

ist, könnte das Kind ihm zum Beispiel<br />

seinen Schnuller schenken, weil das Kleine<br />

ihn doch viel dringender benötigt. Oder ein<br />

Besuch der Schnullerfee, die im Austausch<br />

mit dem Schnuller ein kleines Geschenk<br />

bringt. Natürlich freuen sich auch der Nikolaus<br />

oder das Christkind darüber, wenn ein<br />

Kind ihm seinen Schnuller überlässt. Dafür<br />

gibt es Lob und Geschenke.<br />

Tipps<br />

• Haben Sie sehr viel Geduld mit Ihrem<br />

Kind;<br />

• Stecken Sie Ihre Ziele nicht zu hoch;<br />

• Die Entwöhnung sollte Schritt für<br />

Schritt stattfinden;<br />

• Geben Sie Ihrem Kind Zeit.<br />

11<br />

• Loben Sie es für jeden noch so kleinen<br />

Erfolg.


12 Reportage<br />

<strong>Fleischlos</strong> <strong>glücklich</strong>?<br />

Vegetarismus ist mehr als „nur“ eine<br />

Ernährungsform – viele verstehen<br />

darunter eine eigene Lebensweise.<br />

Seinen Ursprung fand der Vegetarismus in<br />

Indien, wo die fleischlose Ernährung aus religiösen<br />

Beweggründen immer noch weit verbreitet<br />

ist. In der westlichen Welt geht die vegetarische<br />

Lebensform auf den griechischen<br />

Philosophen Pythagoras zurück.<br />

Gründe für eine vegetarische<br />

Lebensweise<br />

Die Motivationen der Vegetarier sind sehr unterschiedlich.<br />

Während ein Teil von ihnen angibt,<br />

dass ihnen Fleisch nicht schmeckt, haben<br />

viele jedoch tiefgreifendere Argumente.<br />

Vegetarische Ernährung<br />

auf dem Vormarsch<br />

Mehr als 90 Prozent der Belgier können sich ein Leben ohne<br />

Fleisch nicht vorstellen. Und dennoch ist auch hierzulande der<br />

Anteil der Vegetarier in den letzten Jahren merklich gestiegen.<br />

Die Gründe für eine fleischlose Ernährung sind vielseitig, ebenso<br />

zahlreich sind die unterschiedlichen Formen der pflanzlichen Kost.<br />

Nicht zuletzt spielt dabei auch die Gesundheit eine wichtige Rolle.<br />

Moralische Gründe<br />

Zahlreiche Menschen – vor allem die junge<br />

Generation – nehmen keine tierische Nahrung<br />

zu sich, um das Leid der Masttiere zu<br />

verhindern. Eine nicht artgerechte Haltung<br />

und die brutale Tötung der Tiere nehmen<br />

ihnen den Appetit auf tierische Produkte. Oft<br />

lehnen sie auch Gebrauchsgegenstände ab,<br />

die von Tieren stammen. Bei einem Großteil<br />

der Weltbevölkerung nimmt die religiöse<br />

oder philosophische Einstellung großen Einfluss<br />

auf die Ernährung. So sind z.B. Hindus<br />

und Buddhisten überzeugte Vegetarier. Mitglieder<br />

der jüdischen Glaubensgemeinschaft<br />

nehmen nur bestimmte koschere (reine)<br />

Fleischsorten zu sich.<br />

Gesundheitliche Aspekte<br />

Viele Menschen stellen sich Fragen über die<br />

Herkunft dessen, was auf ihrem Teller liegt.<br />

Rinderwahn, Schweine- und Geflügelpest haben<br />

hierfür das Bewusstsein gestärkt.<br />

Andere versuchen, durch den Verzicht auf<br />

Fleisch und tierische Erzeugnisse ihr Risiko<br />

auf Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen<br />

zu senken. Wissenschaftliche Studien haben<br />

bewiesen, dass ein hoher Fleischkonsum die<br />

Blutfettwerte anhebt und – in Kombination<br />

mit anderen ungesunden Lebensgewohnheiten<br />

– zumindest teilweise für diese Zivilisationskrankheiten<br />

verantwortlich ist.


Umwelt<br />

Die landwirtschaftliche Fläche, die zur Fütterung<br />

des Viehs benötigt wird, ist enorm.<br />

Würden diese Felder zum Anbau und zur Herstellung<br />

pflanzlicher Lebensmittel verwendet,<br />

könnten mit der gleichen Fläche viel mehr<br />

Menschen ernährt werden. Um die Weltbevölkerung<br />

mit Fleisch zu versorgen, müssen<br />

zur Herstellung der riesigen Futtermengen<br />

aus Platzgründen jedoch großflächige Waldrodungen<br />

(u.a. auch tropischer Regenwald)<br />

vorgenommen werden. Des Weiteren enthalten<br />

die Tierexkremente große Mengen an Methangas<br />

und Nitrate, die Luft und Grundwasser<br />

verschmutzen. Auch Fischfang greift die<br />

Ökosysteme mancher Regionen an.<br />

Der Mensch ist was er isst<br />

Die vegetarische Ernährung hat eine verringerte<br />

Fett- und Proteinzufuhr zur Folge. Dies<br />

macht sich vor allem in einer Abnahme des<br />

Körpergewichts bemerkbar. Wird das Vermeiden<br />

tierischer Nahrungsmittel nicht allzu<br />

streng praktiziert, wie es z.B. die Veganer tun,<br />

ist der Vegetarismus, insbesondere die ovolacto-vegetabile<br />

Kost, eine durchaus gesunde<br />

Lebensform.<br />

Das Verhältnis der aufgenommenen Nährstoffe<br />

verschiebt sich bei Vegetariern gegenüber<br />

der normalen Kost erheblich. Der erhöhte<br />

Verzehr von Obst, Gemüse und Getreide versorgt<br />

den Körper mit einer Vielzahl an Vitaminen<br />

und Kohlenhydraten. Andererseits kann<br />

der Verzicht auf tierische Stoffe bei Vegetariern<br />

für einen Mangel an bestimmten Nährstoffen<br />

verantwortlich sein.<br />

Bei einer vegetarischen Ernährung sind vor allem<br />

Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Schwangere<br />

und Stillende von Mangelerscheinungen<br />

betroffen. In diesen Lebensphasen benötigt<br />

der Organismus eine erhöhte Nährstoffzufuhr,<br />

welche durch eine pflanzliche Kostform nicht<br />

vollständig gedeckt werden kann. Auch Veganer<br />

sind der Gefahr eines Nährstoffmangels<br />

besonders ausgesetzt, da sie auf sämtliche<br />

tierische Lebensmittel verzichten.<br />

Grundlagen<br />

Die Ernährung ist grundlegend für den Organismus.<br />

Sie liefert dem Körper alle lebenswichtigen<br />

Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine<br />

und Mineralien. Ein Großteil dieser<br />

Stoffe sind auch im Fleisch enthalten. Um<br />

Mangelerscheinungen zu vermeiden, sollten<br />

Vegetarier unbedingt auf pflanzlichen Fleischersatz<br />

zurückgreifen.<br />

Fleischersatz<br />

Fleischersatz aus Soja, Getreide oder Gemüse<br />

kann die Nährstoffe tierischer Lebensmittel<br />

zwar nicht ersetzen, ist aber dennoch eine<br />

sinnvolle Ergänzung der vegetarischen Kost.<br />

Aus der langen Tradition der fleischlosen Ernährung<br />

haben sich unterschiedliche Gruppen<br />

des Vegetarismus herausgebildet:<br />

Vegetarier: essen weder Fleisch, Fisch<br />

oder Gelatine, wohl aber andere tierische<br />

Erzeugnisse.<br />

Ovo-Lacto-Pesco-Vegetarier: essen<br />

kein Fleisch, aber Fisch und sonstige tierische<br />

Nahrungsmittel, wie Milcherzeugnisse<br />

oder Eier. Aufgrund ihres Fischkonsums<br />

zählen sie nicht wirklich zu den Vegetariern,<br />

werden als Pescetarier bezeichnet.<br />

Ovo-Lacto-Vegetarier: sie nehmen neben<br />

der pflanzlichen Nahrung auch Eier,<br />

Milch und Milchprodukte zu sich.<br />

Ovo-Vegetarier: Ovo-Vegetarier verzehren<br />

zwar Eier, aber keine Milcherzeugnisse.<br />

Reportage<br />

In seiner Konsistenz und im Geschmack<br />

gleicht das Ersatzprodukt echtem Fleisch. Oft<br />

ist der Fleischersatz paniert und zum Braten<br />

gedacht. Da er durch das Braten sehr viel Fett<br />

enthält, sollte der Fleischersatz jedoch nur in<br />

Maßen verzehrt werden.<br />

Proteine (Eiweiße)<br />

Eiweiße sind unentbehrlich für die Funktion<br />

des Organismus. Sie sind vor allem für die<br />

Bildung der Körperzellen und für zahlreiche<br />

Stoffwechselvorgänge sehr wichtig.<br />

Proteine sind überall zu finden: in Getreide<br />

(Nudeln, Brot, Reis,…), Hülsenfrüchten<br />

(Bohnen, Linsen, …), Sojaprodukten (Tofu,<br />

Tempeh, Milch, Seitan,…), Kartoffeln, Milchprodukten<br />

und Eiern.<br />

Unterschiedliche Formen des Vegetarismus<br />

13<br />

Lacto-Vegetarier verzichten auf Eier, nehmen<br />

aber Milch und Milchprodukte zu sich.<br />

Veganer praktizieren die strengste Form<br />

des Vegetarismus. Sie lehnen sämtliche tierische<br />

Erzeugnisse ab – nicht nur in der<br />

Nahrung, sondern auch in allen anderen<br />

Lebensbereichen (Leder, Wolle, Seide, Daunen,<br />

Pelze,…). Bei einer veganen Ernährung<br />

kommt es aufgrund der rein pflanzlichen<br />

Nahrung oft zu Mangelerscheinungen<br />

(vor allem an Vitamin B).<br />

Teil- oder Halbvegetarier ernähren sich<br />

– unter anderem aus religiösen Gründen –<br />

größtenteils von pflanzlicher Kost, nehmen<br />

aber auch bestimmte Sorten von Fleisch und<br />

Fisch zu sich.


14 Reportage<br />

Eiweiße setzen sich aus Aminosäuren zusammen.<br />

Je nach Zusammensetzung der Aminosäuren<br />

haben die Proteine eine unterschiedliche<br />

Bedeutung für den Organismus. In der Regel<br />

sind tierische Proteine hochwertiger als pflanzliche<br />

Eiweiße, da bei letzteren die wichtigen<br />

Aminosäuren meist nicht in optimalem Verhältnis<br />

zueinander stehen. Bei einer ausschließlich<br />

pflanzlichen Ernährung (Veganismus) kommt<br />

es daher oft zu Mangelerscheinungen. Dieses<br />

Problem lässt sich leicht lösen, indem man<br />

neben pflanzlicher Kost auch Milchprodukte<br />

oder Eier in den Speiseplan einbaut.<br />

Fette<br />

Die Fette (Lipide) setzen sich aus Fettsäuren<br />

zusammen und sind vorwiegend in folgenden<br />

Nahrungsmitteln enthalten:<br />

• Pflanzliche Öle (Olivenöl, Sesamöl, Nussöl,<br />

Sonnenblumenöl,…);<br />

Der Organismus benötigt jeden Tag eine<br />

bestimmte Menge an Proteinen, Kohlenhydraten,<br />

Vitaminen, usw. Vegetarier sollten<br />

daher täglich folgendes zu sich nehmen:<br />

• Mehrmals täglich rohes Gemüse und<br />

mindestens ein Mal eine Portion (300<br />

g) gekochtes Gemüse<br />

• 2 bis 4 Früchte<br />

• Margarine, die auf Basis dieser Öle hergestellt<br />

wurde;<br />

• Käse, Kekse, Feingebäck,…<br />

Achtung: einige Öle dürfen nicht stark erhitzt<br />

werden und eignen sich somit nur zum Verfeinern<br />

kalter Speisen und Salate.<br />

Kohlenhydrate<br />

Kohlenhydrate sind in unterschiedlichen Lebensmittelgruppen<br />

vorhanden:<br />

• Getreideerzeugnisse (Brot, Nudeln, Frühstücksflocken,<br />

Hafer, Getreide,…);<br />

• Kartoffeln;<br />

• Trockengemüse (getrocknete Bohnen,<br />

Linsen, Kichererbsen, …);<br />

• Rohkost, Obst,…;<br />

• Zucker (in Maßen zu genießen).<br />

Die Menge der Kohlenhydrate in Vollkorn-<br />

und Weißbrot ist gleich. Allerdings ist das<br />

Vollkornbrot zu bevorzugen, aufgrund seiner<br />

Fülle an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien.<br />

Vitamine<br />

Vitamin B12 ist vor allem in Fleisch enthalten.<br />

Da sich dieses Vitamin nur in geringen<br />

Mengen in pflanzlichen Produkten befindet,<br />

kommt es bei strengen Vegetariern oder bei<br />

Veganern häufig zu Mangelerscheinungen.<br />

Für Personen, die weder Eier noch Milchprodukte<br />

verzehren, empfiehlt sich daher<br />

ein Vitaminpräparat. Dies gilt vor allem für<br />

Menschen mit einer erhöhten Anfälligkeit<br />

für Mangelerscheinungen, z.B. Schwangere.<br />

Der Anteil an Folsäure (Vitamin B9) ist bei<br />

Vegetariern sehr hoch. Alle anderen Vitamine<br />

• 1 bis 2 Mal täglich Proteinlieferanten<br />

(mindestens 50 bis 65 g) z.B.: ¾ Getreide<br />

+ ¼ Trockengemüse, Getreide +<br />

Fleischersatz, …<br />

• 1 Mal Ölfrüchte (Nüsse, …)<br />

• stärkehaltige Nahrungsmittel: 3 bis 5<br />

Kartoffeln, 125 g Nudeln, 5 bis 12 Scheiben<br />

Brot;<br />

• 2 bis 3 Milchprodukte (Milch, Joghurt,<br />

Käse).<br />

(A, B, C, D, E und K) sind im Überfluss in<br />

frischem Obst und Gemüse enthalten.<br />

Mineralien<br />

Die wichtigsten Mineralien sind:<br />

Eisen: vorwiegend in Kohl, Kakao und Trockenaprikosen<br />

enthalten;<br />

Kalzium: vorwiegend in Blattgemüse, Petersilie,<br />

Trockenobst, Nüssen, Milch und Käse<br />

enthalten;<br />

Zink: vorwiegend in Linsen, Reis, Kürbiskernen<br />

und Käse enthalten;<br />

Jod: vorwiegend in grünem Gemüse, Trockenfrüchten,<br />

Bananen und Pflaumen enthalten.<br />

Das in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthaltene<br />

Eisen wird nur zu etwa 5 Prozent<br />

vom Organismus aufgenommen. Vitamin Chaltige<br />

Nahrungsmittel (Obst und Gemüse)<br />

steigern die Eisen-Aufnahme. Eine generell<br />

verbesserte Mineralien-Aufnahme lässt sich<br />

durch den Verzehr einer Suppe zu Beginn<br />

der Mahlzeit erzielen.<br />

Die vegetarische Küche<br />

Für Menschen, die meist fleisch- oder fischhaltige<br />

Mahlzeiten zubereiten, ist die vegetarische<br />

Küche eine Herausforderung. Viele<br />

Familien bestehen zudem gleichzeitig aus<br />

Fleischessern und Vegetariern. Für letztere<br />

kann neben einer gemeinsamen Basis (Nudeln,<br />

Reis oder Kartoffeln mit Gemüse) ein<br />

Fleischersatz aus pflanzlichen Stoffen zubereitet<br />

werden.


Ausgewogenheit<br />

Um dem Körper alle notwendigen Vitalstoffe<br />

zuzuführen, muss die Zusammensetzung der<br />

fleischlosen Mahlzeit besonders gut durchdacht<br />

sein. Die Lücke, die durch das Weglassen<br />

des Fleisches entstanden ist, muss unbedingt<br />

gefüllt werden. Auch in der „normalen“<br />

Küche ist eine ausgewogene Kombination<br />

selbstverständlich unerlässlich. Der einzige<br />

Unterschied besteht darin, dass dem vegetarischen<br />

Koch aufgrund des eingeschränkten<br />

Nahrungsmittelsortiments die Auswahl etwas<br />

schwerer fallen könnte.<br />

Vorteile der vegetarischen<br />

Ernährung<br />

Eine ausgewogene vegetarische Ernährung<br />

bietet bei Einhaltung gewisser Regeln einige<br />

gesundheitliche Vorteile gegenüber der<br />

fleischhaltigen Nahrung.<br />

Durch die überwiegend pflanzliche Kost<br />

kann Übergewicht vermieden oder reduziert<br />

Fette und pflanzliche Öle<br />

Trockengemüse, Ölfrüchte,<br />

Samen, Fleischersatz<br />

Getreide (Brot, Müsli,<br />

Frühstücksflocken)<br />

werden. Auch die Folgeerkrankungen eines<br />

erhöhten Körpergewichts (Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen)<br />

sind bei Vegetariern nur selten anzutreffen.<br />

Fette und das „schlechte“ LDL-Cholesterin<br />

sind vorwiegend in tierischen Nahrungsmitteln<br />

enthalten. Vegetarier haben demnach<br />

kaum Probleme mit einem erhöhten Cholesterinspiegel.<br />

Die in der pflanzlichen Kost zahlreich vertretenen<br />

Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an<br />

und verringern das Risiko von Erkrankungen<br />

im Verdauungstrakt (Darmkrebs, Hämorrhoiden,…)<br />

Pflanzliche Nahrung enthält einen hohen<br />

Anteil an krebshemmenden Wirkstoffen. Studien<br />

beweisen eindeutig, dass ein hoher Verzehr<br />

von Obst und Gemüse die Gefahr senkt,<br />

an bestimmten Krebsarten zu erkranken.<br />

Vegetarische Ernährungspyramide<br />

Wasser : 1,5 Liter pro Tag (Wasser, Suppe, Tee)<br />

Allgemeine Bewertung<br />

des Vegetarismus<br />

Eine ovo-lacto-vegetabile Kost ist zur Vorbeugung<br />

mehrerer Zivilisationskrankheiten,<br />

wie z.B. Übergewicht, Bluthochdruck<br />

und Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

gut geeignet. Diese Ernährungsweise ist<br />

jedoch nur sinnvoll, wenn die Lebensmittel<br />

sorgfältig ausgewählt und kombiniert<br />

werden, da es ansonsten schnell zu<br />

Mangelerscheinungen kommt.<br />

Vor allem die schon erwähnten Risikogruppen<br />

(Kinder, Jugendliche, Schwangere<br />

und Veganer) sollten besonders auf<br />

eine ausgewogene Zusammensetzung ihres<br />

Speiseplans achten und gegebenenfalls<br />

ergänzende Präparate (z.B. Eisen)<br />

einnehmen.<br />

Vitamin C und E, Betakarotin und so genannte<br />

Antioxidantien sind in großen Mengen in<br />

pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten. Diese<br />

Stoffe tragen wesentlich zur Gesunderhaltung<br />

des Organismus bei.<br />

Sonstiges (Bonbons, zucker -<br />

haltige Getränke, Alkohol)<br />

In Maßen zu genießen<br />

Reportage<br />

Milchprodukte<br />

(Milch, Käse, Joghurt)<br />

Obst und Gemüse<br />

15<br />

Stärkehaltige<br />

Nahrungs mittel<br />

(Kartoffeln, Reis, Nudeln)


16 Versicherung<br />

1. Kurzzeitbehandlung<br />

Eine Kurzzeitbehandlung wird durch einen<br />

Haus- oder Facharzt verordnet und das Material<br />

über die öffentliche Apotheke besorgt.<br />

Die Apotheke rechnet die Kosten direkt mit<br />

der <strong>Krankenkasse</strong> ab. Vereinzelte Materialkosten<br />

werden jedoch dem Patienten in<br />

Rechnung gestellt.<br />

Dies gilt für:<br />

• Patienten, die unter akuter Hypoxämie<br />

(Blutsauerstoffverminderung) leiden.<br />

Der Arzt beurteilt, ob die Hypoxämie sich<br />

auf Grund von Sauerstoffzugabe verbessert.<br />

Eine Genehmigung des Vertrauensarztes ist<br />

erforderlich.<br />

Seit dem 1. Oktober 2012 kann eine<br />

Sauerstofftherapie für Patienten mit<br />

akuter Hypoxämie pro Jahr (von Datum<br />

zu Datum) für drei Perioden von<br />

höchstens einem Monat genehmigt<br />

werden.<br />

Für jede Periode benötigt die Apotheke<br />

eine Verordnung, auf der die<br />

genauen Angaben der Dosierung vermerkt<br />

sind.<br />

Sauerstofftherapie:<br />

Dies gilt für neue Patienten sowie für<br />

die, die bereits eine Genehmigung in<br />

den vorherigen Monaten erhalten haben.<br />

Zur Behandlung wird gasförmiger Sauerstoff<br />

oder ein Sauerstoffkonzentrator eingesetzt.<br />

• Palliativ-Patienten, die unter Hypoxämie<br />

leiden.<br />

Der Arzt informiert den Vertrauensarzt der<br />

<strong>Krankenkasse</strong> über das Palliativstatut und<br />

beurteilt, ob die Hypoxämie sich durch die<br />

Zugabe von Sauerstoff verbessert. Er hält<br />

ebenfalls alle notwendigen Dokumente zur<br />

Verfügung, die belegen, dass die Hypoxämie<br />

klinisch dokumentiert ist.<br />

Es ist keine vorherige Genehmigung des<br />

Vertrauensarztes erforderlich und die Behandlungsdauer<br />

ist unbegrenzt. In diesem<br />

Fall kann auch das Drittzahlersystem angewendet<br />

werden, insofern der Arzt die<br />

Verordnung mit einem entsprechenden<br />

Vermerk versieht.<br />

Zur Behandlung wird gasförmiger Sauerstoff<br />

oder ein Sauerstoffkonzentrator eingesetzt.<br />

Neue Regelung<br />

Eine Expertengruppe bestehend aus Lungenfachärzten, Apothekern, Vertretern der <strong>Krankenkasse</strong>n, Hausärzten,...<br />

hat eine Reihe von Anpassungen ausgearbeitet, um einen rationelleren Umgang mit der Sauerstoffbehandlung<br />

zu erreichen.<br />

Die wichtigsten Änderungen bestehen in einer klaren Trennung zwischen einer kurzfristigen und einer<br />

langfristigen (chronischen) Sauerstoffbehandlungen.<br />

• Patienten, die unter Cluster-Kopfschmerzen<br />

leiden.<br />

Der erste Antrag muss auf Grundlage eines<br />

ausführlichen Berichts eines Neurologen,<br />

eines Neurochirurgen oder Neuropsychiaters<br />

gestellt werden. Wird der Antrag durch<br />

den Hausarzt vorgenommen, muss dieser<br />

einen Bericht eines oben genannten Facharztes<br />

beifügen.<br />

Die Genehmigung des Vertrauensarztes ist<br />

erforderlich. Die Genehmigungsdauer beträgt<br />

12 Monate, kann aber jeweils um 60<br />

Monate verlängert werden, wenn die Bedingungen<br />

weiterhin erfüllt sind.<br />

In diesem Fall wird zur Behandlung ausschließlich<br />

gasförmiger Sauerstoff eingesetzt.


2. Langzeitbehandlung<br />

(chronische Behandlung)<br />

Frühere Regelung<br />

Die Langzeitbehandlung galt für Patienten, die<br />

aufgrund ihres Gesundheitszustands über einen<br />

langen Zeitraum Unterstützung durch ein<br />

Sauerstoffgerät benötigten. Die Genehmigung<br />

durch den Vertrauensarzt war nicht immer<br />

notwendig. Der Hausarzt stellte eine Verordnung<br />

aus; der Patient erhielt das Material und<br />

den Sauerstoff über eine öffentliche Apotheke.<br />

Diese rechnete die Kosten direkt mit der<br />

<strong>Krankenkasse</strong> ab. Nur vereinzelte Materialkosten<br />

wurden dem Patienten in Rechnung<br />

gestellt.<br />

Neue Regelung<br />

Seit dem 1. Juli 2012 können Langzeitbehandlungen<br />

nur noch über eine so genannte<br />

Konvention erfolgen. Dabei handelt es sich<br />

um ein Abkommen zwischen der Pneumologie-Abteilung<br />

verschiedener Krankenhäuser<br />

und dem LIKIV. Diese Konvention regelt<br />

die Erstattungsbedingungen der Sauerstofftherapie.<br />

Die Kosten werden weiterhin über<br />

das Drittzahlersystem verrechnet, d.h. direkt<br />

zwischen Krankenhaus und <strong>Krankenkasse</strong>.<br />

Der Sauerstoff für chronische Behandlungen<br />

kann somit auch nur noch von Krankenhausapotheken<br />

und nicht mehr von öffentlichen<br />

Apotheken ausgehändigt werden.<br />

Was müssen Patienten unternehmen,<br />

die seit dem 1. Juli 2012 nicht im<br />

Rahmen einer Konvention behandelt<br />

werden?<br />

Patienten, die bereits einer häuslichen Sauerstofftherapie<br />

folgten und den Sauerstoff nicht<br />

im Rahmen einer Konvention erhielten, müs-<br />

sen Kontakt mit ihrem Hausarzt aufnehmen.<br />

Der Arzt prüft, ob die Bedingungen für eine<br />

chronische Behandlung erfüllt sein könnten<br />

und überweist den Patienten an einen Pneumologen<br />

oder Kinderfacharzt. Dieser bestimmt<br />

nach der Untersuchung, ob der Patient<br />

den Sauerstoff im Rahmen der Konvention<br />

erhalten kann. Sind die Bedingungen erfüllt,<br />

fragt der Pneumologie- oder Pädiatriedienst<br />

des Krankenhauses die Aufnahme in die Konvention<br />

an.<br />

Während der Patient auf den Untersuchungstermin<br />

beim Facharzt oder auf die Genehmigung<br />

wartet, kann eine vorläufige höchstens<br />

drei Monate gültige Genehmigung für die Behandlung<br />

einer Hypoxämie ausgestellt werden.<br />

Der Hausarzt stellt hierfür eine Anfrage<br />

an den Vertrauensarzt der <strong>Krankenkasse</strong>.<br />

Wie lange ist die Genehmigung gültig?<br />

Die Konvention wird für 12 Monate genehmigt<br />

und kann anhand eines neuen Antrags<br />

jeweils um 12 Monate verlängert werden,<br />

wenn die Bedingungen weiterhin erfüllt sind.<br />

Bei Patienten, die bereits eine Genehmigung<br />

haben, werden die neuen Regelungen anlässlich<br />

der Erneuerung bzw. der Verlängerung<br />

der bestehenden Konvention angewendet.<br />

Sind die Bedingungen für eine Langzeitbehandlung<br />

nicht erfüllt, kann noch geprüft<br />

werden, ob der Patient für eine Kurzzeitbehandlung<br />

in Frage kommt. Wenn der Arzt<br />

feststellt, dass kein Sauerstoff mehr benötigt<br />

wird oder dass die Bedingungen auch für<br />

eine Kurzzeitbehandlung nicht erfüllt sind,<br />

kann er keine Sauerstofftherapie mehr verordnen.<br />

In diesem Fall wird die Apotheke<br />

Kontakt mit dem Patienten aufnehmen und<br />

in Abstimmung mit dem Lieferanten wird das<br />

Material bei ihm zuhause abgeholt.<br />

Verschiedene Formen der Sauerstoffverabreichung<br />

bei chronischer<br />

Behandlung:<br />

• Fixer Sauerstoffkonzentrator.<br />

• Seit dem 1. Juli 2012 wurden neue Formen<br />

der Sauerstoffverabreichung eingeführt.<br />

- Feststehender Sauerstoffkonzentrator für<br />

zuhause zusammen mit einem Auffüll-<br />

Versicherung<br />

17<br />

kompressor. Damit kann der Patient<br />

selbst kleine Sauerstoffflaschen auffüllen<br />

für den Gebrauch außerhalb des Hauses.<br />

- Feststehender Sauerstoffkonzentrator für<br />

zuhause sowie ein mobiler Konzentrator<br />

für den Gebrauch außerhalb des Hauses.<br />

• Flüssiger Sauerstoff kommt nur noch in<br />

Frage für Patienten die eine kontinuierliche<br />

Durchlaufmenge von mindestens 4<br />

Litern pro Minute benötigen. Es ist daher<br />

möglich, dass bestimmte Patienten zu einer<br />

anderen Sauerstoff-Verabreichungsform<br />

als bisher übergehen müssen.<br />

• Seit dem 1. Juli 2012 ist flüssiger Sauerstoff<br />

nur noch in Krankenhausapotheken<br />

erhältlich und nicht mehr in öffentlichen<br />

Apotheken. Hierzu muss der Patient sich<br />

mit dem Pneumologen des Krankenhauses<br />

in Verbindung setzen.<br />

• Für Patienten, die „nur“ unter einer nächtlichen<br />

Sauerstoffverminderung leiden, bestehen<br />

striktere Erstattungsbedingungen<br />

für die Sauerstoffbehandlung.<br />

Erstattung der <strong>Krankenkasse</strong><br />

Den Großteil der Kosten einer Sauerstoffbehandlung<br />

übernimmt unsere<br />

<strong>Krankenkasse</strong> im Rahmen der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung: Installation<br />

des Gerätes, Wartungs- und Leihgebühren,<br />

Einwegluftbefeuchter, verschiedenes<br />

Material.<br />

Desweiteren wird eine Pauschalintervention<br />

für Elektrizitätskosten von 1 €/<br />

Tag für die Langzeittherapie mit einem<br />

Konzentrator gezahlt. Diese Auszahlung<br />

erfolgt jedes Trimester.<br />

Durch unsere Zusätzlichen Dienste<br />

erstatten wir außerdem die Wartungsgebühren<br />

der Sauerstoffflaschen bei einer<br />

häuslichen Sauerstofftherapie bis zu<br />

20 € monatlich.


18 Versicherung<br />

Grenzgänger<br />

und Arbeitsunfähigkeit<br />

Zahlreiche Arbeitnehmer sind im benachbarten Ausland beschäftigt. Als so<br />

genannte Grenzgänger können sie und ihre mitversicherten Familienmitglieder<br />

medizinische Versorgung in zwei Ländern beanspruchen.<br />

Als Grenzgänger werden Arbeitnehmer<br />

bezeichnet, die in einem EU-Land<br />

arbeiten, jedoch in einem anderen<br />

Mitgliedsstaat wohnen und mindestens einmal<br />

wöchentlich an ihren dortigen Wohnsitz<br />

zurückkehren.<br />

Bei Arbeitsunfähigkeit ist die zuständige<br />

<strong>Krankenkasse</strong> jedoch immer die Kasse des<br />

Arbeitslandes. Diese prüft, ob der Arbeitnehmer<br />

die Bedingungen für den Erhalt<br />

eines Ersatzeinkommens für den Lohnausfall<br />

erfüllt.<br />

Für Grenzgänger gelten daher spezielle Regelungen<br />

bezüglich der Abgabe der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

(Krankmeldung)<br />

und der Vorladung durch den Vertrauensarzt.<br />

Arbeiten in Belgien<br />

Grenzgänger, die in Belgien arbeiten und in<br />

einem anderen Land wohnen, müssen bei<br />

Arbeitsunfähigkeit zwei Krankmeldungen<br />

abgeben:<br />

Die erste ist für den Arbeitgeber bestimmt<br />

und muss innerhalb einer vorgegebenen<br />

Frist (diese ist in der Arbeitsordnung festgelegt<br />

- meist ein oder zwei Tage) abgegeben<br />

werden.<br />

Überschreitet die Arbeitsunfähigkeit die<br />

Zeit der garantierten Lohnfortzahlung (14<br />

Tage für Arbeiter, 30 Tage für Angestellte),<br />

so muss die zweite Krankmeldung noch vor<br />

Ablauf dieser Frist per Post an die belgische<br />

<strong>Krankenkasse</strong> gesendet werden. Arbeitnehmer<br />

müssen die erste Krankmeldung innerhalb<br />

von 14 Tagen einreichen, Angestellte<br />

innerhalb von 30 Tagen.<br />

Auf der Krankmeldung sollten das Anfangs-<br />

und Enddatum sowie die Diagnose vermerkt<br />

sein. Auch die Atteste für Verlängerungen<br />

der Krankheitsperiode müssen bei der<br />

<strong>Krankenkasse</strong> abgegeben werden.<br />

Dauert die Arbeitsunfähigkeit nicht länger<br />

als die Periode der garantierten Lohnfortzahlung<br />

durch den Arbeitgeber, so benöti-<br />

gt die belgische <strong>Krankenkasse</strong> auch keine<br />

Krankmeldung.<br />

Wer in den Niederlanden lebt, kann seine Arbeitsunfähigkeit<br />

telefonisch unter 0031 088<br />

898 20 01 melden. Die niederländische <strong>Krankenkasse</strong><br />

wird die belgische <strong>Krankenkasse</strong><br />

über die Arbeitsunfähigkeit informieren.<br />

Grenzgänger, die in einem EU-Land leben,<br />

in dem kein ärztliches Attest ausgestellt<br />

wird, können sich an den Vertrauensarzt<br />

der <strong>Krankenkasse</strong> des Wohnlandes wenden.<br />

Dieser wird nach eingehender Untersuchung<br />

eine Krankmeldung ausstellen, die<br />

der Grenzgänger bei der belgischen <strong>Krankenkasse</strong><br />

einreichen kann.<br />

Arbeiten im Ausland<br />

Wer in Belgien wohnt und im Ausland arbeitet,<br />

muss das ärztliche Attest beim Arbeitgeber<br />

und bei der ausländischen <strong>Krankenkasse</strong><br />

einreichen.<br />

In Luxemburg und Deutschland muss die<br />

Krankmeldung innerhalb von 3 Tagen eingereicht<br />

werden. Die luxemburgische <strong>Krankenkasse</strong><br />

verlangt zudem bei jeder Arbeitsunfähigkeit<br />

eine Krankmeldung, auch wenn<br />

die Krankheitsdauer die Zeit der garantierten<br />

Lohnfortzahlung nicht überschreitet.<br />

In Frankreich beträgt die Abgabefrist 24<br />

Stunden.<br />

Über die Regelungen der übrigen EU-Länder<br />

können die <strong>Krankenkasse</strong>n des jeweiligen<br />

Landes Auskunft erteilen.<br />

Vertrauensarzt<br />

Während der Arbeitsunfähigkeit kann die<br />

arbeitsunfähige Person von dem Vertrauensarzt<br />

der zuständigen <strong>Krankenkasse</strong> (<strong>Krankenkasse</strong><br />

des Arbeitslandes) vorgeladen<br />

werden. Dies geschieht immer schriftlich.<br />

Die Wahrnehmung des Untersuchungstermins<br />

ist Pflicht, es sei denn, die Arbeit wurde<br />

inzwischen wieder aufgenommen. Wer nicht<br />

zum vorgegebenen Termin erscheint, muss<br />

unter Umständen mit Sanktionen rechnen.<br />

Die Vorladung erfolgt normalerweise im<br />

Wohnland. Nach Erhalt der Krankmeldung<br />

beantragt die <strong>Krankenkasse</strong> des Arbeitslandes<br />

bei der <strong>Krankenkasse</strong> des Wohnlandes<br />

die Vorladung bei einem Vertrauensarzt. Die<br />

<strong>Krankenkasse</strong> des Wohnlandes bestimmt daraufhin<br />

einen Arzt, der den Arbeitsunfähigen<br />

untersucht und ein Gutachten erstellt. Das<br />

Gutachten wird an den Vertrauensarzt des<br />

Arbeitslandes übermittelt. Dieser entscheidet<br />

dann über die Situation des Arbeitnehmers.<br />

Die Kosten für die Untersuchung trägt die<br />

<strong>Krankenkasse</strong> des Arbeitslandes.<br />

In Belgien arbeitende Grenzgänger, deren<br />

Wohnsitz nicht sehr weit vom Arbeitsplatz<br />

oder von der belgischen <strong>Krankenkasse</strong> entfernt<br />

ist, können beantragen, direkt vom<br />

belgischen Vertrauensarzt untersucht zu werden.<br />

Dadurch kann die Krankengeldzahlung<br />

schneller in die Wege geleitet werden, denn<br />

der Vertrauensarzt kann direkt eine Entscheidung<br />

treffen und muss nicht auf den Bericht<br />

eines Kollegen aus dem Ausland warten. Aus<br />

diesem Grund senden wir bei Arbeitsunfähigkeit,<br />

neben den allgemeinen Informationen<br />

und Auskunftsblättern, ebenfalls einen Vordruck,<br />

in dem ausdrücklich die Vorladung in<br />

Belgien beantragt werden kann.<br />

Und Selbständige?<br />

Für Selbständige, die bei einer belgischen<br />

Sozialversicherungskasse angeschlossen<br />

sind und im Ausland wohnen, gelten die<br />

gleichen Regelungen. Die Krankmeldung<br />

muss jedoch innerhalb einer Frist von 29<br />

Tagen eingereicht werden.<br />

Wer im Ausland angemeldet ist und in<br />

Belgien wohnt, sollte sich bei der ausländischen<br />

<strong>Krankenkasse</strong> über die dortigen<br />

Regelungen informieren.


Drei Hauptaufgaben<br />

Verschiedene Medikamente, obschon sie<br />

Ihnen von Ihrem behandelnden Arzt verordnet<br />

werden, können nur in bestimmten<br />

Fällen von der <strong>Krankenkasse</strong> erstattet werden,<br />

z.B. bei bestimmten Krankheiten, wenn<br />

verschiedene medizinische Untersuchungsberichte<br />

vorliegen, usw.<br />

In diesen Fällen ist zur Erstattung des Medikamentes<br />

eine Genehmigung des Vertrauensarztes<br />

der <strong>Krankenkasse</strong> erforderlich.<br />

Wird der Antrag abgelehnt, so können Sie<br />

das von Ihrem Arzt verordnete Medikament<br />

zwar einnehmen, jedoch darf die <strong>Krankenkasse</strong><br />

es nicht zurück erstatten und die Kosten<br />

sind ganz zu Ihren Lasten.<br />

Sondergenehmigungen des Vertrauensarztes<br />

sind desweiteren erforderlich für<br />

die Erstattung bestimmter medizinischer<br />

Behandlungen, wie bspw. längere kinesitherapeutische<br />

Behandlungen bei schweren<br />

Krankheiten oder vor der Lieferung genehmigungspflichtiger<br />

Geräte, wie orthopädische<br />

Schuhe, Hörgeräte, …<br />

Erstattungsanträge an den Besonderen Solidaritätsfonds<br />

(außergewöhnliche Kosten für<br />

lebensnotwendige Behandlungen) müssen<br />

ebenfalls beim Vertrauensarzt eingereicht<br />

werden, der sie an den Fonds weiterleitet.<br />

Auch Anträge an die <strong>Krankenkasse</strong> zur Finanzierung<br />

von Umschulungen zwecks Wiedereingliederung<br />

in das Arbeitsleben müssen<br />

vom Vertrauensarzt begutachtet werden.<br />

Alle Anträge werden vom Medizinischen<br />

Dienst der <strong>Krankenkasse</strong> auf ihre Vollständigkeit<br />

geprüft und anschließend dem Vertrauensarzt<br />

zur Entscheidung vorgelegt. Bei<br />

seinen Bewertungen und Entscheidungen<br />

stützt er sich in erster Linie auf seine Analyse<br />

der Berichte von fachärztlichen Untersuchungen.<br />

Arbeitsunfähigkeit<br />

Wer durch Krankheit oder Unfall arbeitsunfähig<br />

ist, hat nach der Zahlung des garantierten<br />

Lohnes seitens des Arbeitgebers<br />

eventuell Anrecht auf einen Ersatz für seinen<br />

Lohnausfall, das Krankengeld. Der Vertrauensarzt<br />

hat die Aufgabe, zu prüfen, ob die<br />

krank gemeldete Person in dem Maße arbeitsunfähig<br />

ist (+66%), dass sie ihre Arbeit<br />

nicht mehr ausüben kann.<br />

Dieses wird durch die <strong>Krankenkasse</strong> ausgezahlt<br />

und beträgt während des ersten Jahres<br />

60% des zuletzt verdienten Bruttolohns (bis<br />

zu einer Lohngrenze von 75,89 € pro Tag).<br />

Versicherung<br />

Antrag an den<br />

Vertrauensarzt<br />

Sind Sie arbeitsunfähig und haben Anrecht auf Krankengeld oder müssen<br />

Sie eine Sondergenehmigung für die Erstattung eines Medikamentes beantragen?<br />

Dann werden Sie schriftlich, im Falle von Arbeitsunfähigkeit auch<br />

persönlich, mit dem Vertrauensarzt der <strong>Krankenkasse</strong> in Kontakt kommen.<br />

19<br />

Nach einem Jahr Arbeitsunfähigkeit tritt automatisch<br />

die Invalidität ein.<br />

Bewertung der Arbeitsunfähigkeit<br />

Wer arbeitsunfähig ist, muss per Post eine<br />

„Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung“ an den<br />

Hauptsitz seiner <strong>Krankenkasse</strong> senden. Diese<br />

Bescheinigung ist durch den behandelnden<br />

Arzt auszufüllen. Der Vertrauensarzt<br />

erhält dieses Dokument und entscheidet<br />

über die Anerkennung der Arbeitsunfähigkeit.<br />

Die Krankmeldung ist innerhalb einer<br />

gewissen Frist abzugeben (Zeitarbeiter und<br />

Arbeitslose 3 Tage, Arbeiter 14 Tage, Angestellte<br />

30 Tage, Selbständige 31 Tage).<br />

Bedingungen für die Anerkennung:<br />

• Sie sind durch Krankheit oder Unfall nicht<br />

mehr im Stande zu arbeiten;<br />

• Wegen der Entstehung oder Verschlimmerung<br />

einer Verletzung müssen sämtliche<br />

berufliche Aktivitäten eingestellt werden.<br />

Der Vertrauensarzt kann Sie in regelmäßigen<br />

Abständen zu Untersuchungen vorladen. Dabei<br />

prüft er, ob Sie die gesetzlichen Bedingungen<br />

erfüllen, um Krankengeld zu erhalten.<br />

Er bewertet Ihren Gesundheitszustand (u.a.<br />

auf Basis von fachärztlichen Berichten) und<br />

entscheidet, ob die Krankheitsperiode verlängert<br />

oder beendet wird. Er prüft außerdem,<br />

ob Möglichkeiten der Wiedereingliederung<br />

ins Berufsleben bestehen oder ob eine<br />

teilweise Arbeitsaufnahme möglich ist.<br />

Abhängig von Ihrem Gesundheitszustand<br />

kann der Vertrauensarzt Sie ein oder mehrere<br />

Male vorladen. Wenn Sie der Vorladung<br />

nicht Folge leisten, verlieren Sie möglicherweise<br />

Ihr Anrecht auf Krankengeld.


20 Recht<br />

Fonds für<br />

Medizinische<br />

Reichen Sie einen Antrag auf Entschädigung<br />

beim Fonds für Medizinische<br />

Unfälle ein, so prüft dieser, ob Ihre<br />

Beschwerde begründet ist. Sie müssen<br />

nachweisen, dass im Zusammenhang mit<br />

einer Behandlung oder einer Pflegeleistung<br />

ein Schaden entstanden ist. Liegt ein medizinischer<br />

Fehler vor, so wird der Pflegeleistende<br />

durch den Fonds dazu aufgefordert,<br />

eine Entschädigung zu zahlen. Handelt es<br />

sich um einen medizinischen Unfall oder<br />

um eine Krankenhausinfektion, so können<br />

Sie durch den Fonds selbst entschädigt werden,<br />

insofern der Schaden als „ausreichend<br />

schwerwiegend“ eingestuft wird.<br />

Die gesamte Prozedur ist für den Antragsteller<br />

kostenlos, d.h. der Fonds für Medizinische<br />

Unfälle übernimmt jegliche Kosten für Gutachten.<br />

Sollte allerdings ein Anwalt konsultiert<br />

werden, der Ihnen während der Prozedur<br />

hilft, so sind dessen Kosten zu Ihren Lasten.<br />

Unfälle<br />

Jährlich sind in Belgien bis zu 4.000 Personen von Behandlungsfehlern, medizinischen Unfällen oder Krankenhausinfektionen<br />

betroffen. Bislang mussten Opfer, die eine Entschädigung forderten, vor Gericht Klage einreichen<br />

oder versuchen eine gütliche Einigung mit dem verantwortlichen Pflegleistenden zu erzielen. Vorfälle, die sich<br />

nach dem 2. April 2010 ereignet haben, können nun dem Fonds für Medizinische Unfälle vorgetragen werden.<br />

Dieser ist jedoch ausschließlich zuständig für Probleme, die sich innerhalb Belgiens ereignet haben.<br />

Die Gründung des Fonds ließ jedoch auf sich warten. Seit dem 3. September 2012 können sich die Opfer eines<br />

medizinischen Unfalls nun an den Fonds für Medizinische Unfälle wenden, um eine finanzielle Entschädigung zu<br />

erhalten. Der Antrag kann über die <strong>Krankenkasse</strong> eingereicht werden.<br />

Was ist ein medizinischer Unfall?<br />

Ein medizinischer Unfall<br />

• ist unerwartet<br />

• steht mit einer Pflegeleistung in Verbindung,<br />

ohne dass ein Pflegeleistender dafür<br />

verantwortlich gemacht werden kann<br />

• resultiert nicht aus dem vorherigen Gesundheitszustand<br />

des Patienten<br />

• verursacht einen ungewöhnlich schweren<br />

Schaden.<br />

Der Fonds für Medizinische Unfälle entschädigt<br />

Opfer von unvorhersehbaren Folgen<br />

medizinischer Behandlungen, die nach dem<br />

2. April 2010 vorgefallen sind.<br />

Da alle Faktoren berücksichtigt werden<br />

müssen (z.B. Krankengeschichte, Alter ...),<br />

nimmt der Fonds stets eine individuelle Untersuchung<br />

vor.<br />

Bestimmte Leistungen können unter keinen<br />

Umständen als medizinische Unfälle betrachtet<br />

werden:<br />

• Misslungene Behandlungen, d.h.<br />

trotz Behandlung schreitet die Erkrankung<br />

fort. Beispiel: ein Bandscheibenbruch,<br />

welcher trotz Einsetzen einer<br />

künstlichen Bandscheibe und Schrauben<br />

Schmerzen verursacht.<br />

• Fehldiagnosen<br />

Beispiel: ein Patient sucht mehrere<br />

Ärzte wegen Magenschmerzen auf. Die<br />

Untersuchungsergebnisse deuten auf<br />

eine Gastralgie (Magenkrampf) hin,<br />

die letztendlich alle Ärzte diagnostizieren.<br />

Einige Monate später stellt sich<br />

allerdings heraus, dass der Patient eigentlich<br />

Herzprobleme hat und einen<br />

Bypass benötigt.<br />

• Wissenschaftliche Tests am Menschen<br />

Beispiel: Sie nehmen mit Einverständnis<br />

an einer wissenschaftlichen Studie<br />

teil, für die Sie neuartige Arzneimittel<br />

oder Behandlungen testen, die es bisher<br />

noch nicht auf dem Markt gibt.<br />

• Ästhetische Leistungen, d.h. Leistungen,<br />

die zwecks Rückerstattung nicht<br />

vom Vertrauensarzt der <strong>Krankenkasse</strong><br />

genehmigt wurden.<br />

Beispiel: Brustvergrößerung, Fettabsaugung,<br />

Nasenkorrektur usw.<br />

Auch Behandlungsfehler, die sich im Ausland<br />

ereignen, können nicht durch den<br />

Fonds für Medizinische Unfälle entschädigt<br />

werden.


Kriterium „ausreichend<br />

schwerwiegend“<br />

Nicht alle Opfer von medizinischen Unfällen<br />

werden durch den Fonds entschädigt. Der<br />

Schaden muss als „ausreichend schwerwiegend“<br />

eingestuft sein, damit der Fonds einschreitet,<br />

d.h.:<br />

• Das Opfer muss eine bleibende Behinderung<br />

von mindestens 25 % erleiden.<br />

Dies beinhaltet alle negativen Folgen der<br />

Behandlung, die Auswirkungen auf das<br />

alltägliche Leben haben, sei es körperlich<br />

oder psychisch. Eine Behinderung<br />

gilt als bleibend, wenn sie auch nach<br />

Behandlungsende bestehen bleibt und<br />

keine andere Therapie Aussicht auf Besserung<br />

verspricht. Beispiel: Amputation<br />

eines Arms, Lähmung der Beine usw.<br />

Antrag<br />

In unseren Geschäftsstellen erhalten Sie das<br />

Antragsformular. Fügen Sie dem Antrag folgende<br />

Dokumente bei:<br />

• Kopie aller Untersuchungsberichte;<br />

• Scanner-, Röntgen- und /oder Ultraschallaufnahmen;<br />

• evtl. Fotos des davongetragenen Schadens;<br />

• evtl. eine Beschreibung der juristischen<br />

Schritte, die Sie bereits unternommen<br />

haben;<br />

• evtl. eine Liste der Entschädigungen, die<br />

Sie bereits durch Ihre Krankenhausversicherung<br />

von der <strong>Krankenkasse</strong> oder<br />

einer anderen Versicherung erhalten<br />

haben.<br />

Entscheidung<br />

Die Entscheidung des Fonds wird Ihnen<br />

innerhalb von sechs Monaten nach Erhalt<br />

des Antrags mitgeteilt. Folgende Situationen<br />

können sich ergeben:<br />

• Es liegt KEIN Behandlungsfehler und<br />

auch KEIN medizinischer Unfall ausreichender<br />

Schwere vor. Es wird keine Entschädigung<br />

ausgezahlt. Sind Sie mit dieser<br />

Entscheidung nicht einverstanden,<br />

• Das Opfer ist während eines Zeitraums<br />

von mindestens sechs Monaten, durchgehend<br />

oder verteilt auf zwölf Monate,<br />

arbeitsunfähig.<br />

• Der davongetragene Schaden hat schlimme<br />

Auswirkungen auf das tägliche Leben,<br />

einschließlich der finanziellen Situation<br />

des Opfers. Dieses Kriterium ermöglicht<br />

es Opfern, die einen schweren Schaden<br />

davongetragen haben, jedoch kein weiteres<br />

Kriterium erfüllen, dennoch eine<br />

Entschädigung zu erhalten. Die Beurteilung<br />

erfolgt individuell, von Fall zu Fall.<br />

• Das Opfer ist an den Folgen des medizinischen<br />

Unfalls verstorben. In diesem Fall<br />

können die Hinterbliebenen eine Anfrage<br />

auf Entschädigung an den Fonds richten.<br />

Die Prozedur<br />

so können Sie sich an das Gericht erster<br />

Instanz wenden und Einspruch erheben.<br />

• Es liegt ein medizinischer Unfall ausreichender<br />

Schwere vor. Der Fonds schlägt<br />

Ihnen innerhalb der kommenden drei<br />

Monate einen Entschädigungsbetrag<br />

vor.<br />

• Es liegt ein Behandlungsfehler vor. Der<br />

Fonds fordert den Pflegeleistenden auf,<br />

Ihnen ein Entschädigungsangebot zu<br />

unterbreiten. Sollte der Pflegeleistende<br />

nicht oder nicht ausreichend versichert<br />

sein, so wird der Fonds selbst einen Entschädigungsbetrag<br />

vorschlagen.<br />

Entschädigung<br />

Die Entschädigung bei medizinischen Unfällen<br />

oder Krankenhausinfektionen erfolgt<br />

in jedem Fall durch den Fonds für Medizinische<br />

Unfälle. Die Höhe des Betrages<br />

soll alle Aspekte des Schadens abdecken,<br />

(körperlich, seelisch, ästhetisch usw.). Innerhalb<br />

von drei Monaten nach Mitteilung<br />

der Entscheidung wird Ihnen ein Betrag per<br />

Einschreibebrief vorgeschlagen. Sie haben<br />

anschließend vier Monate Zeit, um das Angebot<br />

anzunehmen oder abzulehnen. Ist die<br />

Frist ohne Reaktion Ihrerseits abgelaufen,<br />

Recht<br />

21<br />

so wird das Angebot automatisch als abgelehnt<br />

betrachtet.<br />

• Nehmen Sie das Angebot des Fonds an,<br />

so wird der Betrag innerhalb eines Monats<br />

ausgezahlt.<br />

• Lehnen Sie das Angebot des Fonds ab,<br />

so können Sie die Entscheidung vor Gericht<br />

anfechten.<br />

Sollte sich Ihr Gesundheitszustand weiterhin<br />

verschlechtern, so zahlt der Fonds<br />

anfangs eine provisorische Entschädigung.<br />

Die Akte wird erneut untersucht, wenn der<br />

Gesundheitszustand stabil bleibt.<br />

Die Entschädigung bei Behandlungsfehlern<br />

sollte in der Regel durch die Versicherung<br />

des Pflegeleistenden erfolgen. Der Fonds<br />

ruft den Pflegeleistenden auf, Ihnen einen<br />

Entschädigungsvorschlag zu unterbreiten.<br />

Sieht der Pflegeleistende seinen Behandlungsfehler<br />

jedoch nicht ein, so kommt der<br />

Fonds nur dann dafür auf, wenn der Schaden<br />

als „ausreichend schwerwiegend“ eingestuft<br />

wurde. In diesem Fall gelten dieselben<br />

Kriterien wie bei einem medizinischen<br />

Unfall (siehe oben).


22 Gesundheitspolitik<br />

Zehn Aspekte<br />

für die Zukunft<br />

der Gesundheitspflege<br />

1. Entwicklung einer dauerhaften Politik<br />

im Bereich der Gesundheitspflege mit<br />

einer engeren Zusammenarbeit der<br />

unterschiedlichen zuständigen Behörden.<br />

Dazu soll unter anderem das<br />

„Zukunftsinstitut“, eingerichtet werden,<br />

das in der sechsten Staatsreform vorgesehen<br />

wurde. Ihm sollen notwendige<br />

Missionen und Kompetenzen übertragen<br />

werden, um eine bessere Koordination<br />

zwischen Föderalstaat, Regionen<br />

und Gemeinschaften zu ermöglichen.<br />

Auch regelmäßige Analysen über die<br />

Funktion der Akteure sowie ausgedehntere<br />

Vorsorgemaßnahmen in Bezug auf<br />

chronische Erkrankungen sollen das<br />

System erweitern.<br />

2. Gewährleistung einer verbesserten<br />

Betreuung und Begleitung von Menschen<br />

mit einer chronischen Erkrankung.<br />

3. Entwicklung neuer Lösungen für hilfsbedürftige<br />

Personen: Begleitung der<br />

pflegenden Angehörigen, senioren- und<br />

behindertengerechte Wohnkonzepte, telemedizinische<br />

Dienste, usw.<br />

4. Erarbeitung einer effizienten Medikamentenpolitik,<br />

welche unter anderem<br />

eine bessere Preiskontrolle der Arzneimittel<br />

sowie der Verordnungskriterien<br />

umfasst.<br />

5. Senkung von Anzahl und/oder Dauer<br />

der Arbeitsunfähigkeit.<br />

6. Verbesserung der Pflege-Finanzierung:<br />

die Finanzierung von medizinischen<br />

Leistungen und auch der Krankenhäuser<br />

ist in diesem Fall neu zu definieren<br />

sowie effizienter und transparenter zu<br />

gestalten.<br />

7. Optimierung medizinischer Technologien<br />

anhand einer verbesserten<br />

Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern<br />

sowie der Förderung neuer<br />

Technologien, die einen deutlichen therapeutischen<br />

Mehrwert bringen. Dabei<br />

wären engere Kooperationen auf europäischer<br />

Ebene äußerst sinnvoll.<br />

8. Überarbeitung der Beratungsmechanismen<br />

zwischen Versicherungsinstitutionen<br />

und Pflegeleistenden. Ziel dieses<br />

Das belgische Gesundheitssystem<br />

wird häufig als eines der besten Europas<br />

bezeichnet. Die Vergreisung<br />

der Gesellschaft und der deutliche<br />

Anstieg chronischer Krankheiten stellen<br />

diesen Sektor jedoch vor immer<br />

neue Herausforderungen. In Zeiten<br />

von Wirtschaftskrisen, in denen<br />

sämtliche Staaten ihre Finanzhaushalte<br />

durch mehr oder weniger strenge<br />

Maßnahmen ausgleichen müssen,<br />

gerät auch der Gesundheitssektor<br />

immer mehr unter Druck. Aus diesem<br />

Grund hat der Landesbund der <strong>Freie</strong>n<br />

<strong>Krankenkasse</strong>n beschlossen, eine<br />

eigene allgemeine Vision mit zehn<br />

wichtigen Themen über die Zukunft<br />

des belgischen Systems zur Gesundheitspflege<br />

zu veröffentlichen.<br />

Punktes ist unter anderem die Tarifsicherheit<br />

für den Patienten sowie mehr<br />

Transparenz auf finanzieller Ebene.<br />

9. Vereinfachung der Regelungen und administrativen<br />

Vorgänge, vor allem durch<br />

die Informatisierung der Gesundheitspflege<br />

(u.a. elektronische Verordnungen<br />

und Abrechnungen). Um dies zu<br />

erreichen, sollten sämtliche föderalen<br />

Bereiche der Gesundheitspolitik in einer<br />

einzigen Institution vereint werden.<br />

10.<br />

Auswertung des Gesundheitspflegesektors:<br />

eine Bestandsaufnahme der Datenbanken<br />

anfertigen, das Zusammentragen<br />

der Informationen verbessern, usw.<br />

Mit diesen Schlüsselkriterien möchte der<br />

Landesbund der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong>n<br />

auf die Wichtigkeit eines nachhaltigen<br />

Gesundheitssystems hinweisen. Angesichts<br />

der zu meisternden Herausforderungen<br />

und der notwendigen Sensibilität<br />

bei sämtlichen Aktionen besteht die wohl<br />

größte Schwierigkeit darin, das Wohl der<br />

Allgemeinheit ständig als wichtigstes Anliegen<br />

zu sehen.


Veranstaltungen<br />

Rücken-Fit-Projekt von Medifit mit Unterstützung<br />

der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong><br />

Im Zentrum Medifit in Bütgenbach startet<br />

eine zweite Auflage des zertifizierten<br />

8-wöchigen Rücken-Fit-Projekts. Die qualifizierten<br />

Trainer bieten ein bewährtes<br />

Intensiv-Programm zur Vorbeugung, Linderung<br />

und Beseitigung von Nacken- und<br />

Rückenbeschwerden an.<br />

Nach einer speziellen Rückenanalyse wird<br />

ein Übungsprogramm erstellt, das die<br />

Teilnehmer zwei Mal wöchentlich absolvieren<br />

sollten. Alternativ gibt es die Möglichkeit,<br />

eine Trainingseinheit im Spezial-<br />

Rückenkurs durchzuführen. Neben einem<br />

individuellen Rückencoaching finden zwei<br />

Seminare statt, in denen theoretische Inhalte<br />

und eine Optimierung des Alltagverhaltens<br />

vermittelt werden. Gegebenenfalls<br />

wird Rücksprache mit dem behandelnden<br />

Arzt gehalten.<br />

Die Teilnehmer selbst brauchen keinerlei<br />

Vorerfahrung. Die Teilnehmer müssen<br />

bereit sein, während acht Wochen zwei<br />

Mal wöchentlich Zeit in ihre Rückengesundheit<br />

zu investieren. Der Zeitpunkt der<br />

Trainingseinheiten kann eventuell selbstständig<br />

festgelegt werden.<br />

Die <strong>Freie</strong> <strong>Krankenkasse</strong> fördert dieses<br />

nachhaltige Projekt und möchte ihre<br />

Mitglieder beim Start in ein aktives und<br />

schmerzfreies Leben unterstützen. Nach<br />

Abschluss des Programms erhalten die<br />

Mitglieder der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong> einen<br />

Teil der Kosten zurück.<br />

Interessierte können sich im Zentrum Medifit<br />

zu einer unverbindlichen Beratung<br />

anmelden unter Tel. Nr. 080 329 727.<br />

Broschüren Lernstörungen – Probleme<br />

erkennen und helfen<br />

Sieben Richtlinien für<br />

gesunde Zähne<br />

Sieben Richtlinien<br />

für gesunde Zähne!<br />

Die richtige Putztechnik Gesund essen... auch für die Zähne<br />

Damit die Zähne ein Leben<br />

lang gesund bleiben, sollte<br />

das richtige Verhalten schon<br />

im frühen Kindesalter erlernt<br />

werden. Die tägliche Pflege<br />

von Zähnen und Zahnfleisch<br />

hat einen positiven Einfluss auf den allgemeinen<br />

Gesundheitszustand: keine Probleme<br />

beim Kauen, keine Zahnschmerzen,<br />

eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Infektionen und ein besseres Wohlbefinden.<br />

Kleine tägliche Rituale reichen schon aus,<br />

um die Zähne gesund zu erhalten. Unsere<br />

Broschüre zeigt Ihnen Schritt für Schritt,<br />

wie Sie mit Hilfe von sieben Richtlinien Ihre<br />

Mundhygiene im Griff haben.<br />

Lernstörungen-<br />

Probleme erkennen und helfen<br />

Psychischer Druck Behandlung<br />

Manche Kinder tun sich<br />

schwer mit dem Erlernen des<br />

Lesens und Schreibens oder<br />

aber sie haben Probleme<br />

im Umgang mit Zahlen. Eine<br />

Lernstörung betrifft meist<br />

nicht nur die schulischen Leistungen eines<br />

Kindes, sondern es beeinträchtigt auch sein<br />

soziales Leben.<br />

Die Ursachen für Lernstörungen sind vielfältig.<br />

Häufig treffen mehrere Faktoren<br />

aufeinander, durch die die Probleme beim<br />

Lernen entstehen. Mit Verständnis und einer<br />

gezielten Förderung jedoch können Sie<br />

Ihrem Kind helfen, wieder mehr Freude am<br />

Schulalltag und an sozialen Kontakten zu<br />

gewinnen.<br />

Unsere Broschüre zeigt Ihnen, wie Sie bei<br />

Ihrem Kind eine Lernstörung erkennen und<br />

wie Sie ihm helfen können.<br />

Impressum<br />

Kiosk<br />

23<br />

Redaktion: Doris Curnel<br />

Layout: Indigo<br />

Fotos: www.fotolia.de, www.istockphoto.com<br />

Druck: Roels Printing n.v.<br />

Verantwortlicher Herausgeber:<br />

Hubert Heck,<br />

Hauptstraße 2,<br />

4760 Büllingen,<br />

Tel. 080 640 515<br />

Unternehmensnummer: 0420.209.938<br />

Mitglied der Herausgeber der periodischen Presse<br />

Die Vervielfältigung bzw. Veröffentlichung dieser<br />

Ausgabe, selbst auszugsweise, gestattet das<br />

Urheberrecht nur, wenn sie mit dem Herausgeber<br />

vereinbart wurde.<br />

Cholesterin – Stau in den Adern<br />

In den vergangenen 50 Jahren<br />

ist die Zahl der Herzinfarkte<br />

und Schlaganfälle stark angestiegen.<br />

In Belgien sind Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen für<br />

rund 40 Prozent der Todesfälle<br />

verantwortlich.<br />

Verursacht werden die gesundheitlichen<br />

Probleme meist durch einen langfristig erhöhten<br />

Cholesterinspiegel. Überschüssiges<br />

Cholesterin heftet sich an die Wände der<br />

Blutgefäße und verstopft sie im Laufe der<br />

Zeit.<br />

Unsere Broschüre informiert Sie über die<br />

Ursachen und die Gefahren eines erhöhten<br />

Cholesterinspiegels. Sie erfahren außerdem,<br />

wie Sie Ihre Blutfettwerte wieder senken und<br />

langfristig im Normalbereich halten können.


Medizinische<br />

Behandlungen<br />

für Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Wir erstatten die gesetzlich vorgesehenen Eigenanteile<br />

unter anderem für Arztbesuche, Krankenpflege,<br />

Kinesitherapie, Logopädie bis zum 18. Geburtstag.<br />

Zusätzliche Dienste

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