08.01.2013 Aufrufe

dorbene Lebensmittel Gewalt in Videospielen - Freie Krankenkasse

dorbene Lebensmittel Gewalt in Videospielen - Freie Krankenkasse

dorbene Lebensmittel Gewalt in Videospielen - Freie Krankenkasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

afgiftekantoor: Antwerpen X<br />

Wenn das Baby auf<br />

sich warten lässt...<br />

PROFIL<br />

des Lebens<br />

Gesundheit Gesunde Bräune<br />

oder kranke Haut?<br />

Reportage Gesundheit Jugend<br />

Krank durch ver<strong>dorbene</strong><br />

<strong>Lebensmittel</strong><br />

Juli - August - September 2007<br />

63<br />

België - Belgique<br />

P.P. - P.B.<br />

<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> -<br />

e<strong>in</strong> heißes Thema<br />

B - 13<br />

Ersche<strong>in</strong>t dreimonatlich


Impfung gegen<br />

Für Mädchen und junge Frauen<br />

Gebärmutterhalskrebs<br />

Der neue Impfstoff schützt vor den meisten<br />

Auslösern von Gebärmutterhalskrebs.<br />

Der Hohe Belgische Gesundheitsrat<br />

empfiehlt die Vorsorgemaßnahme für<br />

Mädchen und junge Frauen.<br />

Die <strong>Freie</strong> <strong>Krankenkasse</strong> übernimmt<br />

die hohen Kosten für<br />

den Impfstoff vollständig -<br />

<strong>in</strong>sgesamt 412,20 € für Mitglieder<br />

der Sonderversicherung<br />

bis zum 20. Geburtstag.


Vorwort<br />

Die Rettung aus der Luft<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>, lieber Leser,<br />

e<strong>in</strong>es der vorrangigsten Ziele unserer <strong>Krankenkasse</strong> ist es, unsere Mitglieder<br />

vor hohen Kosten zu schützen, vor allem dann, wenn diese Kosten unvorhersehbar<br />

s<strong>in</strong>d und vom Mitglied selbst nicht bee<strong>in</strong>flusst werden können.<br />

E<strong>in</strong>es der treffendsten Beispiele hierfür ist der E<strong>in</strong>satz des Rettungshubschraubers:<br />

Der betroffene Patient trifft weder selbst die Entscheidung über den<br />

E<strong>in</strong>satz, noch kann er dessen Kosten bee<strong>in</strong>flussen. Diese aber können bekanntlich<br />

sehr hoch ausfallen.<br />

Die gesetzliche belgische Krankenversicherung sieht ke<strong>in</strong>erlei Erstattung<br />

für Rettungstransporte vor, weder für den Hubschrauber, noch für den 100-<br />

Dienst oder den Reanimationswagen. Dies bedeutet, dass die Kosten zu Lasten<br />

des Patienten bleiben, falls die <strong>Krankenkasse</strong> nicht im Rahmen ihrer Zusatzversicherung<br />

e<strong>in</strong>e besondere Erstattung für diese Transporte vorsieht.<br />

Es war am 24. November 1987, als die Generalversammlung unserer <strong>Krankenkasse</strong><br />

beschloss, die Kosten für Rettungstransporte fortan vollständig zu<br />

übernehmen. Dieser Beschluss, der also nunmehr 20 Jahre zurückliegt, wurde<br />

damals <strong>in</strong>tern - zu Recht - als risikoreich beargwöhnt, jedoch hat er sich als<br />

richtig erwiesen.<br />

Doch wie so manches, das <strong>in</strong> guter Absicht e<strong>in</strong>geführt wird, kann man auch<br />

hier e<strong>in</strong>e gewisse Zweckentfremdung nicht ausschließen. Herz<strong>in</strong>farkte oder<br />

Unfälle s<strong>in</strong>d per Def<strong>in</strong>ition nicht vorhersehbar, Personenschäden bei lebensgefährlichen<br />

Sportarten dagegen schon eher. Wer e<strong>in</strong>e solche Sportart betreibt, ist<br />

meist denn auch bereit, e<strong>in</strong>e private Versicherung für dieses Risiko abzuschließen.<br />

Jedoch zahlen die Versicherungen <strong>in</strong> vielen Fällen nur den Anteil, welcher<br />

nach Intervention der <strong>Krankenkasse</strong> noch zu Lasten des Patienten bleibt, d.h. <strong>in</strong><br />

unserem Falle ... null. Von unserer vollständigen Erstattung hatte also nicht nur<br />

der Patient den Nutzen, sondern auch andere Organisationen, die e<strong>in</strong> Risiko<br />

abdeckten, das sie nie zu tragen brauchten.<br />

Aus diesem Grunde haben wir im vergangenen Jahr e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schränkende<br />

Bestimmung für derartige Fälle <strong>in</strong> unsere Satzung aufgenommen. Es bleibt jedoch<br />

bei dem Pr<strong>in</strong>zip, dass wir unseren Mitgliedern auch weiterh<strong>in</strong> die notwendige<br />

Sicherheit für Notfälle geben, dies jedenfalls solange, wie die überregionalen<br />

Instanzen und der Föderalstaat ihre Verantwortung <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

nicht übernehmen.<br />

Hubert HECK,<br />

Direktion der<br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong><br />

04<br />

05<br />

08<br />

15<br />

16<br />

20<br />

22<br />

23<br />

Zu Ihren Diensten<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Ger<strong>in</strong>gerer Anteil bei Fachärzten bei Überweisung<br />

durch e<strong>in</strong>en anderen Arzt<br />

Abkommen <strong>Krankenkasse</strong>n - Zahnärzte<br />

Öffnungszeiten während der Urlaubszeit<br />

F<strong>in</strong>anzielle Unterstützung für die Hilfe e<strong>in</strong>er<br />

Drittperson<br />

Reportage<br />

•<br />

Wenn das Baby auf sich warten lässt<br />

Gesundheit<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Energie sparen - gut für die Umwelt, für die<br />

Gesundheit und fürs Bankkonto<br />

Krank durch ver<strong>dorbene</strong> <strong>Lebensmittel</strong><br />

Gesunde Bräune oder kranke Haut?<br />

Warzen - meist harmlos aber lästig<br />

Zusatzversicherung<br />

•<br />

Dr<strong>in</strong>gende Pflege im Ausland<br />

Erstattungen<br />

•<br />

•<br />

OMNIO - Erhöhte Rückerstattungen für<br />

e<strong>in</strong>kommensschwache Haushalte<br />

Rückerstattung der Zahnprothese -<br />

Regelungen und Tarife<br />

Aktuell<br />

•<br />

Das Onl<strong>in</strong>e Büro der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong><br />

- viele neue Funktionen<br />

Jugend<br />

•<br />

<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> - e<strong>in</strong> heißes Thema<br />

Kiosk<br />

•<br />

Aus dem<br />

Inhalt<br />

Broschüren der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong><br />

Kontaktstellen<br />

Büll<strong>in</strong>gen: Hauptstraße 2 - Tel. 080 640 545<br />

Eupen: Vervierser Straße 6A - Tel. 087 598 660<br />

Hergenrath: Aachener Straße 1 - Tel. 087 659 964<br />

Kelmis: Kirchstraße 13 - Tel. 087 558 169<br />

Raeren: Hauptstraße 48 - Tel. 087 853 464<br />

St.Vith: Schwarzer Weg 1- Tel. 080 799 515<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@freie.be Internet: www.freie.be


4 Zu Ihren Diensten<br />

Ger<strong>in</strong>gerer Anteil bei Fachärzten<br />

bei Überweisung durch e<strong>in</strong>en anderen Arzt<br />

Seit dem 1. Februar diesen Jahres<br />

zahlen Patienten e<strong>in</strong>en niedrigeren<br />

Eigenanteil für Konsultationen bei<br />

Fachärzten, falls sie durch e<strong>in</strong>en Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<br />

zum Facharzt überwiesen<br />

wurden. Bed<strong>in</strong>gung ist auch, dass der<br />

Hausarzt über e<strong>in</strong>e Globale Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Akte verfügt.<br />

Der Versicherte kann pro Facharzt jedoch<br />

nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Mal jährlich von diesem<br />

ger<strong>in</strong>geren Eigenanteil profitieren. Patienten,<br />

die e<strong>in</strong>en Facharzt mehrmals aufsuchen,<br />

müssen für die übrigen Konsultationen<br />

den normalen Eigenanteil zahlen.<br />

Die M<strong>in</strong>derung des Eigenanteils gilt<br />

für folgende Fachärzte (mit oder ohne<br />

Kassenabkommen):<br />

Fachärzte für Innere Mediz<strong>in</strong>, Neurologen,<br />

Psychiater, Neuropsychiater,<br />

K<strong>in</strong>derärzte, Kardiologen, Gastro-Enterologen,<br />

Lungenfachärzte, Rheumatologen,<br />

Hautfachärzte, Gynäkologen, Augenfachärzte,<br />

Urologen, Stomatologen,<br />

Fachärzte der Altersheilkunde, Endokr<strong>in</strong>ologen,<br />

Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.<br />

Abkommen <strong>Krankenkasse</strong>n - Zahnärzte<br />

<strong>Krankenkasse</strong>n und Zahnärzte haben<br />

e<strong>in</strong> neues Abkommen abgeschlossen,<br />

das für die Jahre 2007 und<br />

2008 gültig ist. Landesweit müssen sich<br />

alle Zahnärzte an die getroffenen Vere<strong>in</strong>barungen<br />

halten, lediglich <strong>in</strong> den Kreisen<br />

Nivelles, Charleroi und Virton ist das Abkommen<br />

nicht wirksam, da sich dort die<br />

meisten Zahnärzte gegen die dar<strong>in</strong> enthaltenen<br />

Regelungen ausgesprochen haben.<br />

Zwei Beispiele für die geläufigsten Tarife<br />

Konsultation<br />

(unter 12 Jahre) (301011)<br />

Jährliche Untersuchung<br />

(18 – 54 Jahre) (301593)<br />

Stand zum 1. Januar 2007, unter Vorbehalt e<strong>in</strong>er Indexierung<br />

Leistungen anderer Fachgebiete – u.a.<br />

Chirurgie, Radiologie, kl<strong>in</strong>ische Biologie,<br />

usw. – werden nicht berücksichtigt.<br />

Um die erhöhte Erstattung für den Besuch<br />

beim Facharzt zu erhalten, muss der Versicherte<br />

folgende Dokumente bei uns e<strong>in</strong>reichen:<br />

• die Behandlungsbesche<strong>in</strong>igung des<br />

Facharztes,<br />

• den Überweisungssche<strong>in</strong>, durch den<br />

der Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er den Patienten<br />

an den Facharzt weitergeleitet hat.<br />

Die erhöhte Erstattung wird ausgezahlt,<br />

wenn der Hausarzt für den Patienten e<strong>in</strong>e<br />

aktive Globale Mediz<strong>in</strong>ische Akte angelegt<br />

hat.<br />

Ger<strong>in</strong>gerer Eigenanteil:<br />

Die Verr<strong>in</strong>gerung des Eigenanteils beträgt<br />

für Normalversicherte 5 Euro. Personen<br />

mit Anrecht auf den Vorzugstarif sparen 2<br />

Euro und Patienten, die durch e<strong>in</strong>en angehenden<br />

Facharzt behandelt werden, zahlen<br />

gar ke<strong>in</strong>en Eigenanteil (außer <strong>in</strong> der Rheumatologie<br />

– dort beträgt die Verr<strong>in</strong>gerung<br />

des Eigenanteils 2 Euro).<br />

Das Abkommen regelt unter anderem die<br />

Honorare für Konsultationen und technische<br />

Leistungen der Zahnärzte. Auch<br />

der Eigenanteil des Patienten wurde dar<strong>in</strong><br />

festgelegt.<br />

Falls jedoch der Patient zu e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Uhrzeit oder an e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Ort behandelt werden möchte, ohne dass<br />

dafür e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Notwendigkeit besteht,<br />

muss sich der Zahnarzt nicht an das<br />

Abkommen halten. In diesem Fall kann er<br />

se<strong>in</strong> Honorar frei bestimmen.<br />

Erstattungen<br />

Honorar Normalversicherte Vorzugstarif<br />

18,56 € 14,08 € 18,56 €<br />

53,30 € 50,00 € 53,30 €<br />

Öffnungszeiten während<br />

der Urlaubszeit<br />

Auch während der Urlaubszeit s<strong>in</strong>d<br />

wir für Sie da. Unsere Geschäftsstellen<br />

bleiben wie üblich geöffnet,<br />

werden allerd<strong>in</strong>gs mit weniger Personal<br />

besetzt se<strong>in</strong>.<br />

Wir bitten Sie um Verständnis dafür, dass<br />

es daher eventuell zu Wartezeiten kommen<br />

kann. Falls Sie e<strong>in</strong>en Urlaubsaufenthalt im<br />

Ausland planen, beantragen Sie <strong>in</strong> Ihrer<br />

Geschäftsstelle bitte rechtzeitig Ihre Europäische<br />

Krankenversicherungskarte. Diese<br />

können Sie auch im Onl<strong>in</strong>e Büro unter<br />

www.freie.be anfordern.<br />

F<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />

für die Hilfe e<strong>in</strong>er<br />

Drittperson<br />

Menschen, die nicht <strong>in</strong> der Lage<br />

s<strong>in</strong>d, ihren Alltag eigenständig<br />

zu bewältigen, s<strong>in</strong>d auf die Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er Drittperson angewiesen, so bspw.<br />

bei der Fortbewegung, beim Waschen und<br />

Anziehen, beim Essen und bei dessen Zubereitung,<br />

usw.<br />

Personen, die Krankengeld oder Invalidengeld<br />

beziehen, können für die Hilfe e<strong>in</strong>er<br />

Drittperson e<strong>in</strong>e zusätzliche Unterstützung<br />

seitens der <strong>Krankenkasse</strong> erhalten. Der<br />

Vertrauensarzt ermittelt den Grad der Abhängigkeit<br />

und leitet den Antrag an den<br />

Ärzterat des Landes<strong>in</strong>stitutes für Krankenund<br />

Invalidenversicherung weiter. Dort<br />

trifft man die Entscheidung, ob Anrecht<br />

besteht auf e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />

für die Hilfe e<strong>in</strong>er Drittperson.<br />

Zusätzlich zum Kranken- oder Invalidengeld<br />

erhält der Betroffene dann e<strong>in</strong>en Tagessatz<br />

von 12 € (vor dem 1. Januar 2007<br />

belief sich dieser Betrag auf 5,59 €).<br />

Im ersten Krankheitsjahr kann die Hilfe e<strong>in</strong>er<br />

Drittperson ab dem vierten Monat der<br />

Arbeitsunfähigkeit zuerkannt werden, ab<br />

dem zweiten Krankheitsjahr (Invalidität)<br />

unmittelbar ab dem ersten Tag der Anerkennung.<br />

Invaliden, die vor dem 1. Januar 2007 bereits<br />

e<strong>in</strong>en Zuschlag von mehr als 12 € pro<br />

Tag erhielten, haben fortan Anrecht auf e<strong>in</strong>en<br />

noch höheren Betrag. Die Betroffenen<br />

müssen jedoch nichts unternehmen, die<br />

Berechnung wird automatisch von unserer<br />

<strong>Krankenkasse</strong> vorgenommen.


Ursachen<br />

In Belgien leidet jedes sechste Paar unter<br />

e<strong>in</strong>em unerfüllten K<strong>in</strong>derwunsch. Die Gründe<br />

dafür s<strong>in</strong>d vielfältig und können gleichermaßen<br />

sowohl an der Frau als auch am Mann<br />

liegen. In rund 30 % der Fälle werden bei<br />

beiden E<strong>in</strong>schränkungen der Fortpflanzungsfähigkeit<br />

festgestellt.<br />

Woran es bei Frauen liegen kann<br />

Das Alter spielt bei Frauen e<strong>in</strong>e ausschlaggebende<br />

Rolle. Schließlich s<strong>in</strong>d sie zwischen ihrem<br />

22. und 29. Lebensjahr am fruchtbarsten.<br />

Danach nimmt die Fertilität kont<strong>in</strong>uierlich<br />

ab, bis Frauen mit dem E<strong>in</strong>tritt der Wechseljahre<br />

unfruchtbar werden. In den westlichen<br />

Ländern ist das Durchschnittsalter von Frauen,<br />

die ihr erstes K<strong>in</strong>d erwarten <strong>in</strong> den letz-<br />

ten Jahren von 24 auf 28 Jahre angestiegen.<br />

Beruf und Karriere stehen für viele junge<br />

Paare erst e<strong>in</strong>mal im Vordergrund. Wenn sie<br />

sich schließlich entscheiden, e<strong>in</strong>e Familie zu<br />

gründen, so muss die Familienplanung dann<br />

e<strong>in</strong>en strengen Zeitplan e<strong>in</strong>halten. Solcher<br />

Stress kann zu Hormonstörungen führen, die<br />

zeitweilige Unfruchtbarkeit auslösen.<br />

E<strong>in</strong>e hormonelle Störung ist der häufigste<br />

Grund für die Sterilität bei Frauen. Auslöser<br />

können e<strong>in</strong>e Überproduktion männlicher Geschlechtshormone<br />

oder des Hormons Prolakt<strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong> sowie Über- oder Untergewicht, Stress,<br />

bestimmte Arzneimittel, ... Hormone steuern<br />

den gesamten weiblichen Zyklus. Geraten sie<br />

aus dem Gleichgewicht, so können die Neubildung<br />

und Reifung von Eizellen oder die E<strong>in</strong>nistung<br />

von Embryonen verh<strong>in</strong>dert werden.<br />

Organische Probleme, wie bspw. angeborene<br />

Fehlbildungen und Schädigungen an den<br />

Eileitern, am Gebärmutterhals oder an der<br />

Gebärmutter können sich ebenfalls negativ<br />

auf die Fruchtbarkeit auswirken. Nicht selten<br />

kommt es vor, dass die Eileiter verklebt oder<br />

verschlossen s<strong>in</strong>d und die Samen des Mannes<br />

somit nicht zu den Eizellen gelangen. Hier<br />

hilft meist nur e<strong>in</strong> operativer E<strong>in</strong>griff, um<br />

die Schädigungen zu beheben und später auf<br />

natürliche Weise e<strong>in</strong>e Schwangerschaft auslösen<br />

zu können.<br />

In seltenen Fällen kann auch e<strong>in</strong>e Immunreaktion<br />

die Unfruchtbarkeit verursachen.<br />

Das Immunsystem der Frau produziert Antikörper<br />

gegen die Samen des Mannes. Diese<br />

werden abgetötet noch bevor sie e<strong>in</strong>e Eizelle<br />

befruchten konnten.<br />

Reportage<br />

Wenn das Baby<br />

auf sich warten lässt...<br />

Drei Monate, vier Monate, fünf Monate ... und immer noch<br />

nicht schwanger. Ungeduld und Unsicherheit kommen auf.<br />

Sollten Sie etwa unfruchtbar se<strong>in</strong>? Mediz<strong>in</strong>er sprechen von<br />

Unfruchtbarkeit, wenn e<strong>in</strong> Paar auch nach zwei Jahren regelmäßigen<br />

und ungeschützten Geschlechtsverkehrs ke<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d erwartet.<br />

Woran es bei Männern liegen kann<br />

5<br />

Die Zeugungsfähigkeit von Männern ist bee<strong>in</strong>trächtigt,<br />

wenn<br />

• die Bildung der Spermien gestört ist,<br />

• der Spermientransport unterbrochen ist<br />

oder<br />

• e<strong>in</strong>e Errektionsstörung vorliegt.<br />

Grund hierfür können erbliche Faktoren, übermäßiger<br />

Alkohol- und Nikot<strong>in</strong>genuss, Stress,<br />

e<strong>in</strong>e hormonelle Störung oder organische Probleme<br />

(z.B. Hodenhochstand) se<strong>in</strong>.<br />

Auch das Alter spielt e<strong>in</strong>e Rolle. Wissenschaftler<br />

haben herausgefunden, dass sich die Anzahl<br />

lebensfähiger Samen mit steigendem<br />

Alter deutlich verr<strong>in</strong>gert. Bis zum Alter von<br />

45 Jahren nimmt die Anzahl der zeugungsfähigen<br />

Spermien um 50 Prozent ab.<br />

E<strong>in</strong> Besuch beim Gynäkologen<br />

br<strong>in</strong>gt Aufschluss<br />

Für viele Paare ist Unfruchtbarkeit immer<br />

noch e<strong>in</strong> Tabuthema. Dabei kann e<strong>in</strong> Besuch<br />

beim Gynäkologen schnell Klarheit darüber<br />

verschaffen, ob e<strong>in</strong>e hormonelle oder organische<br />

Störung die Zeugung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des verh<strong>in</strong>dert.<br />

E<strong>in</strong>e frühe Diagnose ist wichtig, um<br />

die Erfolgsaussichten der verschiedenen Behandlungsmaßnahmen<br />

zu erhöhen. Im Falle<br />

e<strong>in</strong>er In-Vitro-Fertilisation (Befruchtung außerhalb<br />

des Mutterleibs) liegen sie bspw. bei<br />

40 % für Frauen im Alter von 30 Jahren und<br />

nur noch bei 15 % für Frauen im Alter von<br />

40 Jahren.


6 Reportage<br />

Bei dem ersten Besuch steht e<strong>in</strong> ausführliches<br />

Gespräch mit dem Gynäkologen im Vordergrund.<br />

Dieser wird Fragen zur Krankengeschichte<br />

der Frau und des Mannes stellen.<br />

Die Frau wird bspw. um Informationen zu<br />

ihrer Monatsblutung, zu bisherigen Schwangerschaften<br />

und Fehlgeburten sowie zu Infektionen<br />

und Krankheiten gebeten. Dem Mann<br />

werden Fragen <strong>in</strong> Bezug auf die Pubertät, die<br />

K<strong>in</strong>derkrankheit Mumps, e<strong>in</strong>en möglichen<br />

Hodenhochstand und Operationen <strong>in</strong> der<br />

Leistengegend gestellt. Auch Antworten auf<br />

<strong>in</strong>timere Fragen, bspw. <strong>in</strong> Bezug auf das Sexualleben,<br />

können dem Arzt helfen, die Ursache<br />

des Problems zu diagnostizieren.<br />

Für das Paar ist dieses Gespräch wichtig, um<br />

offene Fragen zu klären. Ängste und Zweifel<br />

sollten beseitigt werden, bevor die Behandlung<br />

begonnen hat.<br />

Folgende Untersuchungen können durchgeführt<br />

werden, um die Fruchtbarkeit der Frau<br />

zu prüfen:<br />

• Blutuntersuchung, um H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e<br />

hormonelle Störung zu erhalten;<br />

• Ultraschall und Hysterosalp<strong>in</strong>ographie<br />

(HSG) geben Aufschluss über Schäden an<br />

den Eileitern und der Gebärmutter. Bei der<br />

HSG werden mithilfe spezieller Flüssigkeiten<br />

auf Röntgenbildern Fehlbildungen<br />

oder krankhafte Veränderungen <strong>in</strong> der Gebärmutterhöhle<br />

und <strong>in</strong> den Eileitern dargestellt.<br />

• Bauch- oder Gebärmutterspiegelung, um<br />

mögliche Fehlbildungen, Verwachsungen,<br />

Zysten usw. zu erkennen und eventuell<br />

gleich zu entfernen.<br />

Folgende Untersuchungen können durchgeführt<br />

werden, um die Fruchtbarkeit des Mannes<br />

zu prüfen:<br />

• Untersuchung des Samens, d.h. es wird die<br />

Anzahl, die Form und die Beweglichkeit<br />

der Spermien kontrolliert;<br />

• Blutuntersuchung, um e<strong>in</strong>e hormonelle<br />

Störung festzustellen;<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Die Reproduktionsmediz<strong>in</strong> hat während der<br />

letzten Jahrzehnte wesentliche Fortschritte<br />

gemacht, sodass ungewollt k<strong>in</strong>derlosen Paaren<br />

heute meistens geholfen werden kann.<br />

Natürlich hängen die Erfolgsaussichten von<br />

der Ursache der Sterilität und dem Alter des<br />

Paares ab. Auch die Psyche spielt e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle. Die Tatsache ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der zeugen<br />

zu können ist für viele Paare sehr belastend.<br />

Die Hoffnung, die <strong>in</strong> jedem Behandlungsversuch<br />

steckt, setzt beide Partner unter<br />

enormen Druck. Aus diesem Grund ist e<strong>in</strong>e<br />

psychologische Begleitung während der Behandlung<br />

äußerst wichtig.<br />

Hormonbehandlung<br />

Hormonelle Störungen werden mittels spezifisch<br />

wirksamer Hormonpräparate behandelt.<br />

Welches Medikament verabreicht wird, hängt<br />

von der Grunderkrankung ab (Schilddrüsenunterfunktion,<br />

übermäßige Produktion männlicher<br />

Geschlechtshormone usw.). Um die<br />

Erfolgsaussichten e<strong>in</strong>er Schwangerschaft zu<br />

erhöhen, wird zu e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitpunkt<br />

e<strong>in</strong> weiteres Hormon verabreicht, welches den<br />

Eisprung stimuliert. Während der darauf folgenden<br />

36 Stunden ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

e<strong>in</strong>er Befruchtung am höchsten.<br />

Insem<strong>in</strong>ation<br />

S<strong>in</strong>d nicht ausreichend Samenzellen im Ejakulat<br />

des Mannes vorhanden oder ist die Beweglichkeit<br />

der Spermien e<strong>in</strong>geschränkt, so<br />

können diese mittels e<strong>in</strong>es Katheters gleich<br />

vor die Eizelle gebracht werden. Das Ejakulat<br />

wird meist vor der Injektion aufbereitet, d.h.<br />

bewegungsunfähige Samen werden entfernt,<br />

um die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Befruchtung<br />

zu erhöhen.<br />

Mediz<strong>in</strong>er sprechen von e<strong>in</strong>er heterogenen<br />

Insem<strong>in</strong>ation, wenn zur Befruchtung der<br />

Eizelle fremde Samenzellen benutzt wurden.<br />

Dies ist bspw. der Fall, wenn der Partner zeugungsunfähig<br />

ist.<br />

In-Vitro-Fertilisation (IVF)<br />

Bei diesem Verfahren werden der Frau ausgereifte<br />

Eizellen entnommen und außerhalb ihres<br />

Körpers durch die Samenzellen ihres Partners<br />

befruchtet. Nach etwa zwei Tagen werden<br />

mehrere befruchtete Eizellen <strong>in</strong> die Gebärmutterhöhle<br />

der Frau e<strong>in</strong>gesetzt. Diese Technik<br />

wird nur angewandt, wenn ke<strong>in</strong>e der oben<br />

beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten erfolgreich<br />

war bzw. Erfolg gebracht hätte.<br />

Die IVF-Behandlung wird <strong>in</strong> mehreren Etappen<br />

durchgeführt und erstreckt sich über e<strong>in</strong>ige<br />

Wochen:<br />

1.<br />

Um mehrere reife Eizellen zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

wird als erstes die Eizellenreifung durch<br />

e<strong>in</strong>e Hormonbehandlung stimuliert.


2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

Nach etwa e<strong>in</strong>er Woche wird zunächst die<br />

Ausreifung der Eizellen kontrolliert. S<strong>in</strong>d sie<br />

befruchtungsfähig, kann der Eisprung e<strong>in</strong>geleitet<br />

werden. Auch hier werden Hormone<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Mittels e<strong>in</strong>er Punktion werden die Eizellen<br />

entnommen. Dies geschieht rund 36 Stunden<br />

nachdem der Eisprung e<strong>in</strong>geleitet wurde.<br />

Noch am gleichen Tag werden die Eizellen<br />

mit frischer Samenflüssigkeit zusammengebracht.<br />

Ist die Qualität der Samen nicht ausreichend,<br />

um die Eizellen zu befruchten, so<br />

kann man sich für e<strong>in</strong>e Intra-Cytoplastische-<br />

Spermien-Injektion (ICSI) entscheiden. Bei<br />

diesem Verfahren wird e<strong>in</strong>e Samenzelle mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>er Mikronadel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Eizelle <strong>in</strong>jiziert.<br />

Die Befruchtung erfolgt demnach nicht<br />

auf natürliche Weise.<br />

Während der folgenden Tage werden die<br />

Eizellen im Labor beobachtet. Befruchtete<br />

Eizellen, so genannte Embryonen, können<br />

etwa zwei Tage nach ihrer Entnahme mittels<br />

e<strong>in</strong>es fe<strong>in</strong>en Katheters <strong>in</strong> die Gebärmutterhöhle<br />

der Frau e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Nach zwei Wochen lässt sich feststellen, ob<br />

die Befruchtung geglückt ist und das Paar<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d erwartet. Der Ausgang der Schwangerschaft<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs völlig offen.<br />

Um die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Schwangerschaft<br />

zu erhöhen, werden <strong>in</strong> der Regel<br />

mehrere Embryonen e<strong>in</strong>gesetzt. Aus diesem<br />

Grund ist das Risiko von Mehrl<strong>in</strong>gsschwangerschaften<br />

bei e<strong>in</strong>er In-Vitro-Fertilisation<br />

besonders hoch (25%). E<strong>in</strong>e Mehrl<strong>in</strong>gsschwangerschaft<br />

erhöht allerd<strong>in</strong>gs auch immer<br />

die Gefahr für das Leben der K<strong>in</strong>der und<br />

der Mutter. Deshalb werden <strong>in</strong> Belgien <strong>in</strong> der<br />

Regel nur noch höchstens zwei Embryonen<br />

pro Versuch e<strong>in</strong>gesetzt. Die Erfolgsaussichten<br />

e<strong>in</strong>er IVF-Schwangerschaft liegen bei etwa 40<br />

Prozent.<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d um jeden Preis?<br />

Der Traum e<strong>in</strong>es eigenen, leiblichen K<strong>in</strong>des<br />

scheitert für manche Paare nicht nur an ihrer<br />

Unfruchtbarkeit. Die Kosten e<strong>in</strong>er künstlichen<br />

Befruchtung belaufen sich auf mehrere<br />

hundert Euro pro Versuch. Und das obwohl<br />

die gesetzliche Krankenversicherung seit Juli<br />

2003 e<strong>in</strong>e Rückerstattung für die Laborleistungen<br />

und seit Oktober 2006 e<strong>in</strong>e Erstattung<br />

für bestimmte Hormonpräparate vorsieht.<br />

Arzneimittel, die Gonadroph<strong>in</strong>e enthalten,<br />

werden etwa zu 75 % erstattet. Die Eigenanteile<br />

belaufen sich auf höchstens 10,60 €.<br />

Um e<strong>in</strong>e Erstattung für die Hormonpräparate<br />

zu erhalten, ist <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>e<br />

vorherige Genehmigung des Vertrauensarztes<br />

notwendig.<br />

Für Frauen können diese Arzneimittel nur<br />

erstattet werden, wenn sie diese durch e<strong>in</strong>e<br />

Krankenhausapotheke erhalten haben.<br />

Für die Kosten der Laborleistungen (d.h. Aufbereitung<br />

der Samen- und Eizellen, künstliche<br />

Befruchtung, Konservierung bestimmter<br />

Embryonen usw.) ist e<strong>in</strong>e Rückerstattung <strong>in</strong><br />

Höhe von 1.182 € pro Zyklus vorgesehen.<br />

Folgende Voraussetzungen s<strong>in</strong>d seitens der<br />

Frau zu erfüllen:<br />

• Sie darf nicht älter se<strong>in</strong> als 42 Jahre;<br />

• Die Behandlung muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anerkannten<br />

Fertilitätszentrum stattf<strong>in</strong>den;<br />

• Es werden höchstens 6 Zyklen pro Frau<br />

erstattet. D.h. wenn sie nach dem zweiten<br />

Zyklus bereits schwanger wird, können ihr<br />

die vier weiteren Zyklen für e<strong>in</strong>en nächsten<br />

Versuch erstattet werden.<br />

• Die Anzahl der Embryonen, die e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden dürfen, hängt vom Alter der Frau<br />

ab. Ist sie jünger als 35 Jahre, so darf ihr<br />

Reportage<br />

beim ersten Zyklus nur e<strong>in</strong> Embryo e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. Bei den folgenden Zyklen<br />

dürfen jeweils zwei Embryonen e<strong>in</strong>gepflanzt<br />

werden. Ist sie zwischen 36 und<br />

39 Jahre alt, so dürfen beim ersten Zyklus<br />

höchstens zwei und bei folgenden Zyklen<br />

höchstens drei Embryonen e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Bei Frauen, die älter s<strong>in</strong>d als 40 Jahre,<br />

ist die Anzahl Embryonen unbegrenzt.<br />

Anerkannte Zentren<br />

<strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Lüttich<br />

Centre Hospitalier Régional de la<br />

Citadelle (Centre FIV)<br />

Boulevard du 12ème de Ligne<br />

4000 LIEGE<br />

Tel. : 04 225 65 11<br />

Cl<strong>in</strong>ique Sa<strong>in</strong>t-V<strong>in</strong>cent<br />

Rue François Lefèbvre 207<br />

4000 ROCOURT<br />

Tel. : 04 239 41 11<br />

7


8 Gesellschaft<br />

Energie sparen - gut für die Umwelt,<br />

für die Gesundheit und fürs Bankkonto<br />

Erderwärmung, Naturkatastrophen und Umweltgifte –<br />

Themen, die derzeit <strong>in</strong> aller Munde s<strong>in</strong>d. Durch kle<strong>in</strong>e<br />

Veränderungen im Haushalt kann jeder etwas für die Umwelt tun.<br />

Wenn jeder Erdenbürger die gleiche<br />

Menge an natürlichen Rohstoffen<br />

und Energie verbrauchen würde<br />

wie e<strong>in</strong> Durchschnittsbelgier, dann wären<br />

be<strong>in</strong>ahe drei Planeten notwendig, um diesen<br />

Konsum zu decken. Bei fast allen Tätigkeiten<br />

verbraucht der Mensch Ressourcen, die die<br />

Erde <strong>in</strong> diesem Tempo nicht erneuern kann.<br />

Zwar s<strong>in</strong>d sich viele Menschen des Problems<br />

bewusst, doch die meisten glauben nicht,<br />

selbst zur Zerstörung der Umwelt beizutragen.<br />

In den Köpfen der Bevölkerung tragen<br />

vor allem die Chemie-Industrie, die Autohersteller<br />

sowie der Transportsektor Schuld<br />

an den negativen Veränderungen unseres<br />

Ökosystems. Selbstverständlich verursachen<br />

Produktions- und Dienstleistungsgewerbe<br />

schädliche Ausstöße und Abfälle, doch jeder<br />

Privatbürger kann mit dem Umweltschutz<br />

schon bei sich zu Hause anfangen.<br />

Viele der folgenden Ratschläge br<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>en<br />

persönlichen Verzicht mit sich. Im Gegenteil<br />

– Sie tun nicht nur der Umwelt und<br />

Ihrer Gesundheit etwas Gutes, sondern <strong>in</strong><br />

vielen Fällen auch Ihrem Geldbeutel.<br />

Ernährung<br />

• Kaufen Sie vorzugsweise regionale <strong>Lebensmittel</strong>.<br />

Verarbeitung und Transport von<br />

Erzeugnissen aus fernen Ländern verbrauchen<br />

zusätzliche Energie.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Kaufen Sie unverpackte oder möglichst wenig<br />

e<strong>in</strong>gepackte Ware und reduzieren Sie<br />

so den Abfall.<br />

Leitungswasser eignet sich hervorragend<br />

als Tr<strong>in</strong>kwasser. Se<strong>in</strong>e Qualität wird <strong>in</strong><br />

regelmäßigen Abständen kontrolliert. Außerdem<br />

ist es bis zu 250 Mal billiger als<br />

abgefülltes Wasser.<br />

Kaufen Sie Getränke möglichst nicht <strong>in</strong><br />

Plastikflaschen oder Tetrapacks. Diese verursachen<br />

e<strong>in</strong>en enormen Müllberg.<br />

Es empfiehlt sich auch, bevorzugt Bio-<br />

Produkte e<strong>in</strong>zukaufen. Diese s<strong>in</strong>d zwar<br />

meist etwas teurer, dafür aber mit weniger<br />

Schadstoffen belastet.<br />

Abfall<br />

•<br />

•<br />

Lesen Sie wirklich alle Werbeprospekte, die<br />

Ihren Briefkasten wöchentlich füllen? Wenn<br />

nicht, können Sie e<strong>in</strong>en entsprechenden Aufkleber<br />

auf den Kasten anbr<strong>in</strong>gen, der anzeigt,<br />

dass Werbeblätter unerwünscht s<strong>in</strong>d. Jährlich<br />

spart Ihr Haushalt so rund 22 kg Papiermüll.<br />

Verwenden Sie bevorzugt aufladbare Batterien.<br />

Wenn dies nicht möglich ist, sollten Sie<br />

darauf achten, Ware ohne Quecksilber und<br />

Kadmium zu kaufen. Batterien dürfen selbstverständlich<br />

nicht im Haushaltsmüll entsorgt<br />

werden, sondern müssen im Altstoffdepot<br />

oder <strong>in</strong> manchen Kaufhäusern abgegeben<br />

werden.<br />

Alltag<br />

•<br />

•<br />

Fangen Sie das Regenwasser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tonne<br />

auf. Zum Blumengießen oder Re<strong>in</strong>igen des<br />

Außenbereichs ist dieses genauso geeignet<br />

wie Leitungswasser.<br />

Duschen Sie anstatt zu baden. Pro Dusche<br />

verbraucht man etwa zwischen 20 und 60<br />

Liter Wasser, während <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gefüllte Wanne<br />

zwischen 100 und 200 Liter fließen.<br />

Energie<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Verwenden Sie im gesamten Haus Energiesparlampen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d beim Ankauf<br />

zwar um e<strong>in</strong>iges teurer als herkömmliche<br />

Glühbirnen, doch sie verbrauchen fast 80<br />

Prozent weniger Strom und halten rund 20<br />

Mal länger. E<strong>in</strong>e Energiesparlampe von 18<br />

Watt leuchtet genauso hell wie e<strong>in</strong>e Glühbirne<br />

von 100 Watt.<br />

Schalten Sie das Licht immer aus, wenn es<br />

nicht mehr benötigt wird oder wenn Sie<br />

den Raum verlassen.<br />

Falls Sie e<strong>in</strong>en Trockner verwenden, so<br />

schleudern Sie die Wäsche <strong>in</strong> der Waschmasch<strong>in</strong>e<br />

auf höchster Stufe. Beim Trocknen<br />

wird anschließend weniger Energie<br />

verbraucht.<br />

Nutzen Sie alternative Energiequellen und<br />

senken Sie so bspw. die Heizölkosten. Für<br />

das Anbr<strong>in</strong>gen alternativer Energiequellen<br />

auf dem Grundstück (z.B. Sonnenkollektoren)<br />

ist <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong> Zuschuss<br />

von Region und/oder Geme<strong>in</strong>de<br />

vorgesehen.<br />

Achten Sie beim Kauf neuer Elektrogeräte<br />

auf deren „Energieklasse“. Die Kategorie A<br />

verbraucht am wenigsten Strom.


Fortbewegung<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Benutzen Sie für kurze Strecken das Fahrrad<br />

oder gehen Sie zu Fuß. Das Auto sollten<br />

Sie nur für größere Entfernungen <strong>in</strong><br />

Anspruch nehmen.<br />

Wann immer es möglich ist, greifen Sie<br />

– auch für lange Strecken – auf öffentliche<br />

Verkehrsmittel zurück.<br />

Gewöhnen Sie sich im Auto e<strong>in</strong>e moderate<br />

Fahrweise an. Bei sportlichem oder gar aggressivem<br />

Fahrstil verbrauchen Sie 25 bis<br />

40 Prozent mehr Treibstoff.<br />

Lassen Sie Ihr Fahrzeug jährlich <strong>in</strong> der<br />

Garage überprüfen und e<strong>in</strong>stellen. Kle<strong>in</strong>e<br />

Mängel können so frühzeitig festgestellt<br />

und e<strong>in</strong> unnützer Verbrauch an Treibstoff<br />

vermieden werden.<br />

Bilden Sie Fahrgeme<strong>in</strong>schaften; das spart<br />

Treibstoff und Geld.<br />

Flugreisen s<strong>in</strong>d zwar sehr beliebt, doch<br />

auch besonders klimafe<strong>in</strong>dlich. E<strong>in</strong> Flug <strong>in</strong><br />

südliche Gefilde verursacht pro Person etliche<br />

hundert Kilogramm an CO2-Ausstoss.<br />

Denken Sie daran: es gibt auch Urlaubsziele,<br />

die näher liegen und die bequem mit<br />

dem Auto zu erreichen s<strong>in</strong>d.<br />

Konkrete Beispiele im Haushalt<br />

Geschirrspülmasch<strong>in</strong>e<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e Geschirrspülmasch<strong>in</strong>e benutzen<br />

und diese stets gut gefüllt <strong>in</strong> Betrieb<br />

nehmen, sparen Sie Energie. Spülen Sie das<br />

Geschirr vorher nicht ab und stellen Sie die<br />

Masch<strong>in</strong>e auf e<strong>in</strong> 50-Grad-Programm e<strong>in</strong>.<br />

Wenn Sie die gleiche Menge Geschirr mit<br />

der Hand spülen, benötigen Sie etwa vier<br />

Mal mehr Wasser und fast doppelt so viel<br />

Energie.<br />

Gefrierschrank<br />

Um Energie zu sparen, sollte das Gefriergerät<br />

zu m<strong>in</strong>destens zwei Dritteln gefüllt se<strong>in</strong>.<br />

Ist der Schrank oder die Truhe nur halbvoll,<br />

so dr<strong>in</strong>gt beim Öffnen mehr Luft e<strong>in</strong>, die es<br />

anschließend zu kühlen gilt.<br />

Platzieren Sie den Gefrierschrank oder die<br />

Truhe nicht <strong>in</strong> der Nähe e<strong>in</strong>er Heizung oder<br />

e<strong>in</strong>es Backofens. In kühler Umgebung verbraucht<br />

das Gerät weniger Strom.<br />

Waschmasch<strong>in</strong>e<br />

Im Normalfall reicht es aus, die Masch<strong>in</strong>e<br />

ohne Vorwäsche laufen zu lassen. So lässt<br />

sich etwa e<strong>in</strong> Fünftel an Wasser und Strom<br />

e<strong>in</strong>sparen. Auch e<strong>in</strong>e niedrigere Waschtemperatur<br />

wirkt sich positiv auf die Energiebilanz<br />

aus: Kochwäsche wird schon bei 60<br />

Grad sauber und bei normal verschmutzter<br />

Wäsche reichen 30 bis 40 Grad.<br />

Nach Möglichkeit sollten Sie die Masch<strong>in</strong>e<br />

immer ganz füllen und das Energiesparprogramm<br />

e<strong>in</strong>schalten.<br />

Am günstigsten ist es, die Wäsche anschließend<br />

auf der Wäschele<strong>in</strong>e zu trocknen.<br />

Kühlschrank<br />

Die Temperatur im Kühlschrank sollte sechs<br />

bis sieben Grad betragen. Wer zusätzlich e<strong>in</strong>en<br />

Gefrierschrank besitzt, sollte e<strong>in</strong>en Kühlschrank<br />

ohne Gefrierfach kaufen, denn das<br />

verr<strong>in</strong>gert den Stromverbrauch um etwa 20<br />

Prozent. Falls der Kühlschrank jedoch über<br />

e<strong>in</strong> Gefrierfach verfügt, sollten Sie dieses regelmäßig<br />

abtauen, um Energiekosten e<strong>in</strong>zusparen.<br />

Gesellschaft<br />

9<br />

Fernseher, Stereoanlage, Haushaltsgeräte<br />

Schalten Sie alle Geräte nach Gebrauch<br />

vollständig ab, denn im „Stand-By“-Modus<br />

verbrauchen sie weiterh<strong>in</strong> Strom.<br />

Zahlreiche kle<strong>in</strong>e Haushaltsgeräte (Eierkocher,<br />

elektrischer Dosenöffner, elektrisches<br />

Messer, ...) s<strong>in</strong>d eigentlich überflüssig. Benutzen<br />

Sie diese möglichst selten.<br />

Herd und Backofen<br />

Wählen Sie Töpfe und Pfannen, die m<strong>in</strong>destens<br />

den gleichen Durchmesser haben wie<br />

die Herdplatte, sonst verbrauchen Sie bis zu<br />

20 Prozent mehr Energie. Außerdem sollten<br />

Sie darauf achten, beim Kochen stets e<strong>in</strong>en<br />

Deckel auf den Topf zu legen. Die Herdplatte<br />

muss nicht unbed<strong>in</strong>gt bis zum Ende der<br />

Garzeit angeschaltet bleiben. Die Restwärme<br />

der Platte wärmt die Mahlzeit noch e<strong>in</strong>ige<br />

Zeit lang.<br />

Den Backofen sollten Sie nur vorheizen,<br />

wenn dies unbed<strong>in</strong>gt nötig ist. Kuchenteig<br />

u.ä. können Sie auch <strong>in</strong> den kalten Ofen<br />

stellen. Wenn Sie den Backofen auf Umluft<br />

schalten, können Sie die Temperatur auf<br />

etwa 20 °C niedriger e<strong>in</strong>stellen als bei Ober-<br />

und Unterhitze.<br />

Heizung<br />

Überheizen Sie die Wohnräume nicht. Ideal<br />

ist e<strong>in</strong>e Temperatur von 20-21 °C, im<br />

Schlafzimmer sollten es 16-17 °C se<strong>in</strong>. Vermeiden<br />

Sie es auch, die Heizung tagsüber<br />

auszuschalten, denn durch das ständige<br />

Aufheizen und Abkühlen des Raumes wird<br />

mehr Energie verbraucht als bei e<strong>in</strong>er konstanten<br />

Temperatur. Die Türen zwischen unterschiedlich<br />

stark geheizten Zimmern sollten<br />

möglichst geschlossen bleiben.<br />

Lüften Sie die Räume nur stoßweise. Wer<br />

die Fenster täglich für etwa 10 M<strong>in</strong>uten weit<br />

öffnet, spart Energie im Vergleich zu ständig<br />

gekippten Fenstern.


10 Gesundheit<br />

ebensmittel s<strong>in</strong>d nur begrenzt haltbar.<br />

Besonders bei Hitze und schwankenden<br />

Temperaturen schleichen sich oft<br />

Bakterien, Salmonellen und Schimmelpilze<br />

<strong>in</strong> die Nahrung e<strong>in</strong>. Diese unerwünschten<br />

„Bewohner“ machen nicht nur das Essen<br />

unbekömmlich, sie können schwere Krankheiten<br />

im Verdauungssystem hervorrufen.<br />

Wir kommen häufiger mit den Erregern <strong>in</strong><br />

Kontakt, als wir annehmen. Nahrungsmittel<br />

beheimaten die unterschiedlichsten Mikro-<br />

Organismen (Bakterien, Pilze, ...).<br />

In frischer Ware ist nur e<strong>in</strong>e relativ kle<strong>in</strong>e<br />

Menge dieser Mikroben enthalten. In den<br />

meisten Fällen s<strong>in</strong>d die Erreger aufgrund ihrer<br />

ger<strong>in</strong>gen Anzahl ungefährlich. Lediglich<br />

bei besonders empf<strong>in</strong>dlichen oder immungeschwächten<br />

Menschen oder bei <strong>Lebensmittel</strong>n<br />

mit e<strong>in</strong>em hohen Keimgehalt treten<br />

Beschwerden auf.<br />

Verstärkte Mikrobenbildung<br />

Bei längerer Lagerung jedoch f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Lebensmittel</strong>n<br />

bestimmte chemische Prozesse<br />

statt: es kommt zur Fettspaltung, Gasbildung,<br />

Gärung, Säuerung, Schimmelbildung, usw.<br />

Dabei vermehren sich die Mikro-Organismen<br />

und produzieren Giftstoffe – die Nahrung<br />

verdirbt. Besonders im Sommer ist Vorsicht<br />

beim Aufbewahren von <strong>Lebensmittel</strong>n geboten.<br />

Aufgrund der höheren Temperaturen<br />

Krank durch<br />

ver<strong>dorbene</strong> <strong>Lebensmittel</strong>?<br />

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können erste Anzeichen e<strong>in</strong>er <strong>Lebensmittel</strong>vergiftung<br />

oder Salmonellenerkrankung se<strong>in</strong>. Vor allem bei alten und<br />

immungeschwächten Menschen sowie bei K<strong>in</strong>dern kann e<strong>in</strong>e Infektion mit<br />

bestimmten Bakterien oder Pilzen zu gefährlichen Komplikationen führen.<br />

verdirbt die Nahrung schneller.<br />

Bei Menschen, die ver<strong>dorbene</strong> <strong>Lebensmittel</strong><br />

verzehrt haben, machen sich Verdauungsbeschwerden<br />

bemerkbar.<br />

Je nach Art des Erregers und der verzehrten<br />

Menge können die Anzeichen e<strong>in</strong>er <strong>Lebensmittel</strong>vergiftung<br />

bereits nach zehn M<strong>in</strong>uten<br />

oder auch erst nach drei Wochen auftreten,<br />

meist durch Übelkeit, Erbrechen und<br />

Durchfall. Das Ausmaß der Beschwerden ist<br />

von Person zu Person unterschiedlich. Bei<br />

empf<strong>in</strong>dlichen oder immungeschwächten<br />

Menschen können schon ger<strong>in</strong>ge Mengen<br />

der Mikroben die Symptome auslösen. Die<br />

Beschwerden dauern <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>ige<br />

Stunden bis zu mehreren Tagen an.<br />

E<strong>in</strong>ige Bakterien oder Pilze greifen jedoch<br />

nicht nur das Verdauungssystem an, sondern<br />

gelangen <strong>in</strong> die Blutbahn oder befallen weitere<br />

Organe. Bestimmte Schimmelpilz-Gifte<br />

fördern sogar die Entstehung von Krebs.<br />

Ursache: ver<strong>dorbene</strong> <strong>Lebensmittel</strong><br />

Immer wieder berichten die Medien über<br />

Vergiftungsfälle <strong>in</strong> Restaurants, Kant<strong>in</strong>en oder<br />

Altenheimen. Mehr als die Hälfte der <strong>Lebensmittel</strong>vergiftungen<br />

ereignet sich jedoch <strong>in</strong><br />

Privathaushalten.<br />

E<strong>in</strong>e falsche Aufbewahrung zu Hause ist nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt der Grund für das Verderben der<br />

Nahrungsmittel. Unzureichend gesäuberte<br />

Küchengeräte, Messer, Schneidebretter oder<br />

<strong>in</strong>fizierte Tücher, Lappen und Schwämme<br />

übertragen die Erreger häufig auf die <strong>Lebensmittel</strong>.<br />

Auch e<strong>in</strong>e unsachgemäße Lagerung vor dem<br />

Verkauf kann zu e<strong>in</strong>er Vermehrung der Bakterien<br />

führen. Unzureichend gekühltes Gemüse,<br />

Obst oder Fleisch kann den Verdauungstrakt<br />

angreifen. Die Massenproduktion ist e<strong>in</strong> weiterer<br />

Faktor, der die Entwicklung von Bakterien<br />

<strong>in</strong> Nahrungsmitteln fördert. Zum e<strong>in</strong>en<br />

f<strong>in</strong>den sich möglicherweise schon Erreger<br />

im Tierfutter wieder, zum anderen sorgt auch<br />

die Massentierhaltung (<strong>in</strong>sbesondere bei Geflügel)<br />

für das Wachstum der Mikroben.<br />

Salmonellen – besonders übel<br />

Salmonellen s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e stabförmige Bakterien,<br />

die besonders hartnäckig s<strong>in</strong>d. Anzutreffen<br />

s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> Pflanzen, im Boden, <strong>in</strong><br />

Tierfutter sowie <strong>in</strong> den Ausscheidungen von<br />

Mensch und Tier. Der Mensch steckt sich<br />

meist über die Nahrung und das Tr<strong>in</strong>kwasser<br />

an oder durch mangelnde Hygiene. Letzteres<br />

ist beispielsweise der Fall, wenn sich e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>fizierte<br />

Person nach dem Toilettenbesuch die<br />

Hände nicht gewaschen hat und die Erreger<br />

auf diese Weise <strong>in</strong> der Umgebung verteilt. Besonders<br />

gut entwickeln sich Salmonellen auf<br />

Geflügelfleisch und Eiprodukten. Temperatur<br />

und Feuchtigkeit spielen dabei ke<strong>in</strong>e große<br />

Rolle. Salmonellen überleben selbst <strong>in</strong> der<br />

Tiefkühltruhe.<br />

Aber auch zahlreiche andere <strong>Lebensmittel</strong><br />

können salmonellenverseucht se<strong>in</strong>, so beispielsweise<br />

Hackfleisch, Innereien, Krusten-<br />

und Schalentiere, Wurstwaren, Kartoffelsalat,<br />

Soßen und Speiseeis.<br />

Verdauungsbeschwerden<br />

E<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Salmonellenbelastung der <strong>Lebensmittel</strong><br />

macht dem menschlichen Organismus<br />

<strong>in</strong> der Regel nichts aus. Bef<strong>in</strong>den sich<br />

aber größere Mengen der Bakterien <strong>in</strong> der


•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Achten Sie auf gute hygienische Verhältnisse<br />

<strong>in</strong> Kühlschrank und Vorratsraum.<br />

Waschen Sie Regale und Schränke, <strong>in</strong><br />

denen frische <strong>Lebensmittel</strong> gelagert werden,<br />

regelmäßig aus.<br />

Decken Sie die <strong>Lebensmittel</strong> stets mit<br />

Folie ab.<br />

Beachten Sie die Lagerungsh<strong>in</strong>weise und<br />

das Haltbarkeitsdatum auf den Verpackungen<br />

der <strong>Lebensmittel</strong>.<br />

Kochen Sie <strong>Lebensmittel</strong> nach Möglichkeit<br />

nicht vor und halten Sie die Speisen<br />

nicht zu lange warm. Durch die Hitze<br />

können sich im Essen Bakterien bilden,<br />

welche Verdauungsbeschwerden hervorrufen.<br />

Brot, das erste Anzeichen von Schimmel<br />

aufweist, muss vollständig entsorgt werden.<br />

Es genügt nicht, die vom Pilz befallene<br />

Stelle herauszuschneiden, da das<br />

ganze Brot schon zu diesem Zeitpunkt<br />

von nicht sichtbaren Pilzfäden durchzogen<br />

ist.<br />

Nur bei Äpfeln, Kartoffeln, Zwiebeln,<br />

Blumenkohl usw. können kle<strong>in</strong>e Schimmelflecken<br />

herausgeschnitten werden.<br />

Weichere oder kle<strong>in</strong>e Obstsorten (z.B.<br />

Trauben, Beeren, Melonen, Pfirsiche, ...)<br />

müssen h<strong>in</strong>gegen vollständig beseitigt<br />

werden.<br />

verzehrten Nahrung, so können starke Beschwerden<br />

auftreten.<br />

E<strong>in</strong>e der bekanntesten der rund 2000 Salmonellenarten<br />

ist die Salmonella enteritidis. Sie<br />

verursacht e<strong>in</strong>e Entzündung des Dünndarms,<br />

welche sich als Brech-Durchfall äußert. Bei<br />

schweren Infektionen können zusätzlich<br />

Krämpfe, Fieber und Kopfschmerzen auftreten.<br />

In seltenen Fällen – bei Menschen mit<br />

e<strong>in</strong>er geschwächten Abwehr – kann die Sal-<br />

Gesundheit<br />

<strong>Lebensmittel</strong>vergiftungen und Salmonellen<strong>in</strong>fektionen vermeiden<br />

•<br />

•<br />

Auch bei Joghurt und Weichkäse muss<br />

die gesamte Portion beim ersten Anzei-<br />

chen von Pilzbefall entsorgt werden. Das<br />

gleiche gilt für ver<strong>dorbene</strong> Käse- und<br />

Wurstwaren.<br />

Besondere Vorsicht ist geboten bei Cremespeisen,<br />

Pudd<strong>in</strong>gs und aufgewärmten<br />

Fleischspeisen. Diese <strong>Lebensmittel</strong> sollten<br />

nicht lange aufbewahrt werden, da<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

11<br />

sich <strong>in</strong> ihnen die Bakterien rasch vermehren.<br />

Schnell verderblich s<strong>in</strong>d auch Speisepilze.<br />

Vor allem im Sommer sollten<br />

Mahlzeiten, die Pilze enthalten, nicht<br />

aufgewärmt werden.<br />

Fleisch und Innereien halten sich selbst<br />

im Kühlschrank nur wenige Tage. Rohes<br />

Hackfleisch sollte nur bis zu acht<br />

Stunden aufbewahrt werden. Kaufen Sie<br />

Fleischprodukte deshalb möglichst kurz<br />

vor dem Verzehr e<strong>in</strong>.<br />

Achten Sie beim Zubereiten der Mahlzeiten<br />

darauf, dass die <strong>Lebensmittel</strong><br />

gar gekocht s<strong>in</strong>d. Die Hitze, die beim<br />

Kochen und Braten entsteht, tötet den<br />

Großteil der Keime ab. Beim Erwärmen<br />

von Speisen <strong>in</strong> der Mikrowelle ist es<br />

wichtig, dass auch das Innere der Nahrungsmittel<br />

stark erhitzt wird.<br />

Rohe <strong>Lebensmittel</strong> sollten stets getrennt<br />

von gekochten Speisen aufbewahrt werden.<br />

Tauschen Sie Handtücher, Lappen und<br />

Putzschwämme häufig aus. Die feuchte<br />

Umgebung ist der ideale Nährboden für<br />

Bakterien. Durch das Abwischen von Arbeitsflächen<br />

und Küchenutensilien werden<br />

die Erreger überall verteilt.<br />

monellen-Erkrankung e<strong>in</strong>en Kreislaufkollaps<br />

mit Todesfolge verursachen. Meist jedoch<br />

kl<strong>in</strong>gen die Beschwerden nach e<strong>in</strong> bis drei<br />

Tagen ab. Während beim Großteil der Betroffenen<br />

lediglich der Wasser- und M<strong>in</strong>eralstoffhaushalt<br />

ausgeglichen werden muss, ist e<strong>in</strong>e<br />

antibakterielle Behandlung nur bei schwer<br />

Erkrankten notwendig.<br />

Gefährlicher ist e<strong>in</strong>e Infektion mit dem Salmonella<br />

Typhi-Bakterium, denn dieses überträgt<br />

Typhus- und Paratyphus-Erkrankungen.<br />

Die Ansteckung erfolgt meist bei Aufenthalten<br />

<strong>in</strong> Ländern mit e<strong>in</strong>em niedrigen hygienischen<br />

Standard.


12 Gesundheit<br />

Gesunde Bräune oder kranke Haut?<br />

Die Sonne ist lebenswichtig für den Menschen. Sie wirkt sich positiv auf die Psyche aus und<br />

ist für die Bildung bestimmter Vitam<strong>in</strong>e im Organismus unerlässlich. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d im Sonnenlicht<br />

auch schädliche UV-Strahlen enthalten, die die Haut langfristig belasten können.<br />

Unser Körper verfügt über natürliche<br />

Schutzmechanismen gegen die Sonne.<br />

Bei vermehrter Sonnene<strong>in</strong>wirkung<br />

verdickt sich die obere Hautschicht (Hornhaut)<br />

und bildet e<strong>in</strong>e so genannte Lichtschwiele.<br />

Die UV-Strahlung im Sonnenlicht<br />

wird so abgeblockt. Unter der Hornhaut entsteht<br />

langsam e<strong>in</strong>e zweite Blockade. Die dort<br />

vorhandenen Pigmentzellen bilden den Farbstoff<br />

Melan<strong>in</strong> und rufen so e<strong>in</strong>e Bräunung der<br />

Haut hervor. Je dunkler die Haut wird, desto<br />

größer ist der körpereigene Sonnenschutz.<br />

Wie viel Farbstoff im Organismus vorhanden<br />

ist, hängt vom jeweiligen Hauttyp ab.<br />

Nicht immer jedoch kann sich die Haut ausreichend<br />

vor Sonnene<strong>in</strong>strahlung schützen. Vor<br />

allem helle Hauttypen tragen schon nach relativ<br />

kurzer Bestrahlungszeit Schäden davon;<br />

schmerzhafte Rötungen und Schwellungen<br />

machen sich bemerkbar. E<strong>in</strong> solcher Sonnenbrand<br />

heilt zwar nach wenigen Tagen wieder<br />

aus, doch der Haut gel<strong>in</strong>gt es nicht, sich wieder<br />

vollständig zu regenerieren – das Risiko<br />

für die Entstehung von Hautkrebs wächst.<br />

Unterschiedliche Hauttypen<br />

Hauttyp I – keltischer Typ<br />

Menschen mit sehr heller Haut, vielen Sommersprossen<br />

und hellblonden oder rötlichen<br />

Haaren gehören zum Hauttyp I. Ihre Haut<br />

bräunt nie und im Sommer machen sich<br />

bei ihnen oft schon nach wenigen M<strong>in</strong>uten<br />

Anzeichen e<strong>in</strong>es Sonnenbrandes bemerkbar.<br />

Der keltische Typ sollte die Sonne meiden<br />

und e<strong>in</strong>e Creme mit besonders hohem Lichtschutzfaktor<br />

auftragen.<br />

Hauttyp II – germanischer Typ<br />

Diese Personen haben häufig blonde Haare<br />

und e<strong>in</strong>e relativ helle Haut. Auch sie bekommen<br />

ziemlich schnell e<strong>in</strong>en Sonnenbrand,<br />

bräunen jedoch, wenn sich ihre Haut erst<br />

e<strong>in</strong>mal langsam an die Sonne gewöhnt hat. In<br />

den ersten Tagen der Sonnene<strong>in</strong>wirkung ist<br />

der Lichtschutzfaktor 15 bis 20 angebracht.<br />

Später können Produkte des Faktors 8 bis 10<br />

verwendet werden.<br />

Hauttyp III – Mischtyp<br />

Menschen mit dunkelblonden Haaren und<br />

grauen oder braunen Augen können sich<br />

deutlich länger <strong>in</strong> der Sonne aufhalten, ehe<br />

sie e<strong>in</strong>en Sonnenbrand bekommen. Nach<br />

wiederholter Sonnene<strong>in</strong>wirkung werden sie<br />

relativ gut braun. Der Lichtschutzfaktor 15<br />

schützt die Haut des Mischtyps <strong>in</strong> den ersten<br />

Tagen optimal. Um auch später e<strong>in</strong>en Sonnenbrand<br />

zu vermeiden, sollten weiterh<strong>in</strong> Cremes<br />

mit Faktor 8 verwendet werden.<br />

Hauttyp IV – mediterraner Typ<br />

Personen mit dunklen Haaren und Augen haben<br />

nur selten Sonnenbrand. Sie werden <strong>in</strong><br />

der Regel schnell braun. Auch wenn die Haut<br />

des mediterranen Typs sehr unempf<strong>in</strong>dlich<br />

ist, empfiehlt sich e<strong>in</strong> Sonnenschutzmittel mit<br />

Faktor 8.<br />

Sonnenbrand<br />

E<strong>in</strong> Sonnenbrand ist meist e<strong>in</strong>e Verbrennung<br />

ersten Grades. Bilden sich schon Blasen, so<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>e Verbrennung zweiten<br />

Grades. In sehr seltenen Fällen kann es sogar<br />

zur Ablösung der Oberhaut kommen, Zeichen<br />

e<strong>in</strong>er Verbrennung dritten Grades.<br />

Erste Anzeichen e<strong>in</strong>es Sonnenbrandes s<strong>in</strong>d<br />

schmerzhafte Rötungen und Schwellungen<br />

der betroffenen Hautstellen. Sobald diese<br />

auftreten, sollte man die direkte Sonnene<strong>in</strong>wirkung<br />

meiden und das Gewebe mit e<strong>in</strong>em<br />

„Après-Soleil“-Produkt behandeln. Auch e<strong>in</strong>e<br />

erfrischende Dusche, kühlende Wickel, das<br />

Auftragen e<strong>in</strong>er Spezialcreme oder Quark-<br />

Umschläge l<strong>in</strong>dern die Beschwerden. Schmerzen<br />

oder Fieber können mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen<br />

Schmerzmittel bekämpft werden.<br />

Bis zum völligen Abheilen des Sonnenbrandes<br />

sollten die betroffenen Stellen nicht direktem


Sonnenlicht ausgesetzt werden, sondern unbed<strong>in</strong>gt<br />

durch die Kleidung bedeckt se<strong>in</strong>.<br />

Bei starken Beschwerden (erheblichen<br />

Schmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder<br />

Kreislaufproblemen) oder bei Blasenbildung<br />

ist e<strong>in</strong> Arzt h<strong>in</strong>zuzuziehen. Babys und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />

mit Sonnenbrand sollten vorsichtshalber<br />

immer mediz<strong>in</strong>isch untersucht werden.<br />

Sonnenschutzmittel<br />

Generell gilt, dass der Mensch sich durchschnittlich<br />

etwa 20 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> der Sonne<br />

aufhalten kann, ohne e<strong>in</strong>en Sonnenbrand zu<br />

bekommen. Da die Hautempf<strong>in</strong>dlichkeit der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Personen jedoch unterschiedlich<br />

ist, muss jeder se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Richtwert<br />

herausf<strong>in</strong>den.<br />

Sonnenschutzmittel haben das Ziel, die Haut<br />

vor Sonnenbrand zu bewahren, wenn der<br />

körpereigene Schutz „abgelaufen“ ist.<br />

Der Lichtschutzfaktor (LSZ) gibt den Wert<br />

an, um den man sich länger <strong>in</strong> der Sonne<br />

aufhalten kann als ohne Sonnenschutz. E<strong>in</strong>e<br />

Person, die ohne Schutz 20 M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> der<br />

Sonne bleiben kann, kann nach dem Auftragen<br />

e<strong>in</strong>es Produktes mit LSZ 8 e<strong>in</strong> etwa zweie<strong>in</strong>halbstündiges<br />

Sonnenbad nehmen.<br />

Da vor allem der UV-B-Filter vor Sonnen-<br />

brand bewahrt, ist <strong>in</strong> Europa dieser LSZ standarisiert.<br />

Als Normgrundlage gilt die helle<br />

nordeuropäische Haut.<br />

Sonnenschutzmittel sollten nicht <strong>in</strong> großen<br />

Mengen e<strong>in</strong>gekauft werden, denn genau wie<br />

andere Kosmetika verlieren sie nach e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Zeit ihre Wirkung. Die Präparate sollten<br />

nur e<strong>in</strong>en Sommer lang verwendet werden.<br />

Überreste können später als e<strong>in</strong>fache<br />

Körperlotion aufgetragen werden.<br />

Ratschläge für e<strong>in</strong>en gesunden Sonnengenuss<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die<br />

Sonnenstrahlen. Nehmen Sie <strong>in</strong> den ersten<br />

Tagen nur kurze Sonnenbäder.<br />

Setzen Sie sich nicht zu lange der prallen<br />

Sonne aus. Helle Hauttypen sollten direktes<br />

Sonnenlicht bei starker Strahlung<br />

am besten ganz meiden.<br />

Schützen Sie sich durch angemessene<br />

Kleidung oder e<strong>in</strong>en Sonnenschirm oder<br />

halten Sie sich im Schatten auf. Die Haut<br />

bräunt trotzdem.<br />

Selbst bei bedecktem Himmel dr<strong>in</strong>gen immer<br />

noch 30 bis 50 Prozent der UV-Strahlen<br />

durch die Ozon-Schicht.<br />

Entscheiden Sie sich <strong>in</strong> den ersten Sonnentagen<br />

für e<strong>in</strong>e Creme mit besonders<br />

hohem Lichtschutzfaktor. Nach e<strong>in</strong>igen<br />

Tagen können Sie e<strong>in</strong> Sonnenschutzmittel<br />

mit niedrigerem Faktor verwenden.<br />

Tragen Sie den Sonnenschutz etwa 30 M<strong>in</strong>uten<br />

vor Beg<strong>in</strong>n des Sonnenbads auf, da-<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

mit er se<strong>in</strong>e volle Wirksamkeit erreicht.<br />

Nach jedem Wasserkontakt müssen Sie<br />

sich erneut e<strong>in</strong>cremen – auch bei wasserfesten<br />

Cremes und Lotionen.<br />

Wählen Sie für empf<strong>in</strong>dliche Körperstellen<br />

(Nase, Ohren, Schultern, Fußrücken und<br />

Lippen) e<strong>in</strong>en Sonnenschutz mit e<strong>in</strong>em<br />

höheren Lichtschutzfaktor als für den restlichen<br />

Körper.<br />

Meiden Sie im Hochsommer <strong>in</strong> jedem Fall<br />

die Mittagssonne von etwa 11 bis 15 Uhr.<br />

Tragen Sie stets e<strong>in</strong>e Kopfbedeckung.<br />

Schützen Sie Ihre Augen durch e<strong>in</strong>e Sonnenbrille.<br />

Die Gläser sollten UV-A- und<br />

UV-B-Strahlen filtern. Sonnenbrillen ohne<br />

UV-Schutz s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen schädlich. Durch<br />

die Abdunklung weiten sich die Pupillen<br />

und lassen vermehrt UV-Strahlen <strong>in</strong>s Augen<strong>in</strong>nere.<br />

Gesundheit<br />

Leberflecken und Muttermale<br />

13<br />

Bei häufiger und <strong>in</strong>tensiver Sonnenbestrahlung<br />

können sich Leberflecke und Muttermale<br />

krankhaft verändern. Menschen mit<br />

zahlreichen Malen sollten besonders vorsichtig<br />

se<strong>in</strong> beim Sonnenbaden und e<strong>in</strong>en sehr<br />

hohen Sonnenschutz verwenden. Außerdem<br />

sollte jeder se<strong>in</strong>e Leberflecke und Muttermale<br />

regelmäßig kontrollieren. Harmlose<br />

Male weisen e<strong>in</strong>e gleichmäßige, runde Form<br />

auf. Sobald sie sich vergrößern, gezackte<br />

bzw. unregelmäßige Ränder bekommen oder<br />

jucken, kann dies auf Hautkrebs h<strong>in</strong>deuten.<br />

Ziehen Sie <strong>in</strong> diesem Fall e<strong>in</strong>en Arzt zu Rate.<br />

Vorbräunen oder nicht?<br />

Vor Beg<strong>in</strong>n ihres Strandurlaubes begeben<br />

sich zahlreiche Menschen <strong>in</strong>s Solarium, um<br />

ihre Haut auf die Sonne vorzubereiten. Studien<br />

haben jedoch belegt, dass dies nicht die<br />

gewünschte Wirkung br<strong>in</strong>gt. Das Licht im<br />

Solarium enthält nämlich vorwiegend UV-A-<br />

Strahlen. Diese bewirken zwar e<strong>in</strong>e schnelle<br />

Bräunung der Haut, die allerd<strong>in</strong>gs nicht lange<br />

anhält. Nachteil der UV-A-Strahlen: e<strong>in</strong>e beschleunigte<br />

Hautalterung.<br />

Das Sonnenlicht h<strong>in</strong>gegen enthält auch UV-B-<br />

Strahlen. Sie sorgen für e<strong>in</strong>e langsame und<br />

langfristige Bräune, sie s<strong>in</strong>d aber auch für<br />

den Sonnenbrand und somit für das erhöhte<br />

Hautkrebsrisiko verantwortlich.<br />

Sitzungen im Solarium bräunen also zwar die<br />

Haut, e<strong>in</strong>en Schutz vor Sonnenbrand bieten<br />

sie jedoch nicht.


14 Gesundheit<br />

Warzen - meist harmlos aber lästig<br />

Fast jeder Mensch plagt sich irgendwann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben<br />

mit Warzen herum. Die Ansteckung erfolgt oft im<br />

Schwimmbad oder <strong>in</strong> Sportzentren. Erfahren Sie im folgenden<br />

Text, warum dies so ist, welche Warzenformen<br />

es gibt und wie man sie wieder los wird.<br />

Warzen s<strong>in</strong>d Hautveränderungen, die<br />

am gesamten Körper auftreten können.<br />

Sie werden durch unterschiedliche<br />

Viren ausgelöst. In der Regel s<strong>in</strong>d Warzen<br />

nur unschön und hässlich, an manchen<br />

Stellen, so zum Beispiel an den Fußsohlen,<br />

können sie jedoch auch Schmerzen bereiten.<br />

Da es sich bei Warzen um e<strong>in</strong>e Virus<strong>in</strong>fektion<br />

handelt, s<strong>in</strong>d meist Menschen mit e<strong>in</strong>em geschwächten<br />

Immunsystem betroffen, vorwiegend<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche.<br />

Warzenviren bef<strong>in</strong>den sich nahezu überall<br />

<strong>in</strong> unserer Umgebung, e<strong>in</strong>e Ansteckung ist<br />

zu fast jeder Zeit möglich. Da die Erreger jedoch<br />

feucht-warmes Klima besonders lieben,<br />

f<strong>in</strong>det die Übertragung häufig <strong>in</strong> öffentlichen<br />

Schwimmbädern, Saunas, o.ä. statt.<br />

Unterschiedliche Warzentypen<br />

Vulgäre Warze (Stachelwarze, Verruca vulgaris)<br />

Am weitesten verbreitet ist die so genannte<br />

vulgäre Warze. Sie kann Menschen jeden Alters<br />

befallen, häufig jedoch K<strong>in</strong>der, da deren<br />

Immunsystem noch nicht vollständig aufgebaut<br />

ist. Die Stachelwarze ist meist an Händen<br />

oder Füßen zu f<strong>in</strong>den und macht sich durch<br />

stecknadelgroße Knötchen bemerkbar. Mit<br />

der Zeit vergrößert sich die Warze und er-<br />

Behandlung - mediz<strong>in</strong>ische Methoden und Hausmittel<br />

In den meisten Fällen heilen die Warzen nach<br />

e<strong>in</strong>igen Monaten von alle<strong>in</strong>e aus. Insofern sie<br />

ke<strong>in</strong>e Schmerzen bereiten, ist e<strong>in</strong>e Behandlung<br />

nicht zw<strong>in</strong>gend notwendig. Wer jedoch<br />

nicht so lange warten möchte, kann mit unterschiedlichen<br />

Mitteln gegen die Warzen<br />

ankämpfen. Die Behandlung von Feigwarzen<br />

sollte jedoch möglichst rasch durch e<strong>in</strong>en<br />

Arzt erfolgen.<br />

Verschiedene Hausmittel verschaffen, regelmäßig<br />

angewandt, schon nach wenigen Wo-<br />

hält e<strong>in</strong>e gräuliche Farbe.<br />

Wird die Warze verletzt<br />

(z.B. durch Kratzen), vermehrt<br />

sie sich und bildet<br />

so genannte Tochterwarzen<br />

<strong>in</strong> der Umgebung. Vulgäre Warzen heilen<br />

meist ohne Behandlung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>iger<br />

Monate von alle<strong>in</strong>e ab.<br />

Dornwarzen<br />

Dornwarzen s<strong>in</strong>d an den Fußsohlen vorzuf<strong>in</strong>den.<br />

Durch den Druck des Körpergewichts<br />

wachsen die Warzen wie e<strong>in</strong> Dorn <strong>in</strong>s Fuß<strong>in</strong>nere.<br />

Zwar s<strong>in</strong>d sie harmlos, doch können<br />

sie sehr störend und schmerzhaft se<strong>in</strong>. Aus<br />

diesem Grund ist e<strong>in</strong>e rasche Entfernung der<br />

Warzen oft angebracht.<br />

Meist werden die Viren durch Barfußlaufen<br />

<strong>in</strong> öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen (Sportzentren,<br />

Schwimmbädern, Saunas, ...) übertragen.<br />

Flachwarzen<br />

Flachwarzen treten häufig im Gesicht und<br />

an den Armen auf. Dabei handelt es sich um<br />

flache, hautfarbene Erhebungen mit rötlichen<br />

Rändern. Meist ersche<strong>in</strong>en Flachwarzen im<br />

K<strong>in</strong>des- und Jugendalter und bilden sich nach<br />

e<strong>in</strong>iger Zeit wieder zurück.<br />

chen Besserung. Dazu gehört beispielsweise<br />

das Auftragen von Zitronensaft oder e<strong>in</strong>er<br />

Mischung aus Essig und Salz. Auch T<strong>in</strong>kturen<br />

aus Holunderbeersaft, Knoblauch oder<br />

Schöllkraut zeigen bei vielen Betroffenen positive<br />

Wirkung.<br />

„Spirituelle“ Methoden, wie das Besprechen<br />

oder das Wegbeten der Warzen beruhen auf<br />

dem Pr<strong>in</strong>zip des Glaubens. Betroffene, die auf<br />

die Wirksamkeit dieser Anwendungen vertrauen,<br />

stärken so ihr Immunsystem, welches<br />

Feigwarzen<br />

Feigwarzen bilden sich fast ausschließlich<br />

an den äußeren Geschlechtsorganen. Übertragen<br />

werden sie beim Geschlechtsverkehr;<br />

sie s<strong>in</strong>d sehr ansteckend. Feigwarzen werden<br />

durch die Human-Papilloma-Viren (HPV)<br />

6 und 11 ausgelöst, welche im Organismus<br />

das Krebsrisiko erhöhen. Damit es allerd<strong>in</strong>gs<br />

zum Ausbruch der Krebserkrankung<br />

kommt, müssen weitere negative Faktoren<br />

(Rauchen, weitere Infektionen, ...) h<strong>in</strong>zukommen.<br />

Vorsichtshalber sollten Feigwarzen<br />

jedoch schnellstmöglich mediz<strong>in</strong>isch entfernt<br />

werden. E<strong>in</strong>e Behandlung mit Hausmitteln ist<br />

nicht anzuraten.<br />

Dellwarzen<br />

Kreisrunde Hautveränderungen mit e<strong>in</strong>er Vertiefung<br />

<strong>in</strong> der Mitte lassen auf e<strong>in</strong>e Infektion<br />

mit Dellwarzen schließen. Häufig treten sie<br />

bei K<strong>in</strong>dern oder bei Erwachsenen mit empf<strong>in</strong>dlicher<br />

Haut an Armen, Be<strong>in</strong>en und Rumpf<br />

auf. In der Regel erkranken Menschen nur<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> ihrem Leben an Dellwarzen; danach<br />

ist ihr Körper immun gegen die Erreger.<br />

die Viren anschließend leichter bekämpfen<br />

kann.<br />

In der Apotheke s<strong>in</strong>d Lösungen erhältlich, die<br />

auf die Warzen aufgetragen werden. Sie enthalten<br />

Substanzen zum Aufweichen der Hornhaut,<br />

gegen die eigentlichen Viren wirken sie<br />

jedoch nicht.<br />

Hartnäckige Warzen, die sich nicht auf diese<br />

Weisen beseitigen lassen, müssen vom Arzt<br />

„vereist“, „verbrannt“ oder chirurgisch entfernt<br />

werden.


Dr<strong>in</strong>gende Pflege im Ausland -<br />

auch auf Reisen gut versichert<br />

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch Unfall oder Krankheit können die schönsten<br />

Tage im Jahr trüben. Bei uns s<strong>in</strong>d Sie gut versichert: Für die dr<strong>in</strong>gende<br />

Pflege im Ausland erstatten wir Ihre Kosten – zu Ihren Lasten bleiben<br />

höchstens 25 Euro.<br />

Außerdem leistet e<strong>in</strong>e Alarmzentrale Ihnen Hilfe und Beistand.<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung<br />

garantiert e<strong>in</strong>e Basisdeckung bei<br />

Krankheit und Unfall im Ausland. Je<br />

nach Aufenthaltsort können die Kosten für<br />

Gesundheitspflege, die Rückerstattungen und<br />

die Zahlungsbed<strong>in</strong>gungen jedoch sehr unterschiedlich<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Mitglieder unserer Sonderversicherung oder<br />

der Freiversicherung haben bei Auslandsaufenthalt<br />

Anrecht auf e<strong>in</strong>e erweiterte Kostendeckung:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Kostenerstattung. Bei e<strong>in</strong>em Krankenhausaufenthalt<br />

erstatten wir sämtliche<br />

Pflegekosten <strong>in</strong> den Ländern des Europäischen<br />

Wirtschaftsraums sowie <strong>in</strong> Ägypten,<br />

Algerien, Marokko, Syrien, Tunesien, <strong>in</strong><br />

der Schweiz und <strong>in</strong> der Türkei. Für die<br />

Gesundheitspflege <strong>in</strong> allen übrigen Ländern<br />

beläuft sich die Kostenbeteiligung<br />

auf maximal 25.000 Euro (zusätzlich zur<br />

Erstattung der gesetzlichen Krankenversicherung).<br />

Bei ambulanter Behandlung<br />

bleibt höchstens e<strong>in</strong> Eigenanteil von 25 €<br />

zu Lasten des Patienten.<br />

Mediz<strong>in</strong>ischer Beistand im Ausland. Die<br />

Alarmzentrale EuroCross können Sie bei<br />

gesundheitlichen Problemen im Ausland<br />

weltweit unter der Nummer +32 2 272 09<br />

00 erreichen. Geben Sie Adresse und Telefonnummer<br />

Ihres Aufenthaltsortes, Ihre<br />

Anschrift <strong>in</strong> Belgien sowie Ihre Mitgliedsnummer<br />

bei unserer <strong>Krankenkasse</strong> an.<br />

Letztere f<strong>in</strong>den Sie auf Ihrer Vignette.<br />

Telefonische Beratung durch den Dienst<br />

Mediphone (+32 2 778 94 94). Bei<br />

kle<strong>in</strong>eren mediz<strong>in</strong>ischen Problemen hilft<br />

Mediphone Ihnen, e<strong>in</strong>en Arzt, e<strong>in</strong>e Apo-<br />

theke oder das nächste Krankenhaus zu<br />

f<strong>in</strong>den. Bei Ihrem Anruf sollten Sie e<strong>in</strong>e<br />

Vignette zur Hand haben, um Ihre Mitgliedsnummer<br />

bei unserer <strong>Krankenkasse</strong><br />

mitteilen zu können.<br />

Leistungen der Alarmzentrale<br />

EuroCross<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bei gesundheitlichen Problemen empfiehlt<br />

Ihnen EuroCross e<strong>in</strong> Krankenhaus<br />

und klärt Sie gegebenenfalls über die Behandlung<br />

auf.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Hospitalisierung im Ausland<br />

nimmt EuroCross Kontakt mit dem Krankenhaus<br />

auf und h<strong>in</strong>terlegt, falls notwendig,<br />

e<strong>in</strong>e Garantie.<br />

Wenn Sie Ihre Europäische Krankenversicherungskarte<br />

nicht mitgenommen haben,<br />

kümmert sich EuroCross um das Zusenden<br />

der erforderlichen Dokumente.<br />

Benötigen Sie Medikamente, die im Ausland<br />

nicht erhältlich s<strong>in</strong>d, so werden Ihnen<br />

diese mit Hilfe von EuroCross zugestellt.<br />

Sollte aus mediz<strong>in</strong>ischen Gründen e<strong>in</strong><br />

Rücktransport nach Belgien notwendig<br />

se<strong>in</strong>, so wird dieser von EuroCross organisiert<br />

und die Kosten werden übernommen.<br />

Bei Todesfall im Ausland wird der Leichnam<br />

zum Wohnsitz zurückgeführt.<br />

Gut versichert im Ausland<br />

•<br />

Beantragen Sie vor Ihrer Abreise e<strong>in</strong>e Europäische<br />

Krankenversicherungskarte bei<br />

uns. Diese ist gültig für Aufenthalte <strong>in</strong> Ländern<br />

des Europäischen Wirtschaftsraums<br />

und <strong>in</strong> der Schweiz. Reisen Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong> ande-<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Zusatzversicherung<br />

15<br />

res Land, so fragen Sie <strong>in</strong> unseren Kontaktstellen<br />

nach, ob Ihnen e<strong>in</strong> Auslandskrankensche<strong>in</strong><br />

ausgestellt werden kann.<br />

Am Urlaubsort müssen Sie die gleichen<br />

Formalitäten erledigen wie die Versicherten<br />

des jeweiligen Landes, um Anrecht auf<br />

Kostendeckung zu haben. Informieren Sie<br />

sich vor Ihrer Abreise über die dort üblichen<br />

Bestimmungen.<br />

Während Arbeitnehmer e<strong>in</strong>e direkte<br />

Kostenerstattung der Gesundheitspflege<br />

(ambulant und stationär) im Ausland vor<br />

Ort beanspruchen können, gilt dies bei<br />

Selbständigen lediglich für stationäre Behandlungen.<br />

Die Besche<strong>in</strong>igungen der ambulanten<br />

Pflege müssen Selbständige nach<br />

ihrer Rückkehr zur Rückzahlung bei uns<br />

e<strong>in</strong>reichen.<br />

Falls Sie die Erstattungen während Ihres<br />

Aufenthalts nicht regeln konnten, so reichen<br />

Sie die Besche<strong>in</strong>igungen nach Ihrer<br />

Rückkehr bei uns e<strong>in</strong>.<br />

Ausführliche Informationen zur Krankenversicherung<br />

bei Auslandsaufenthalten und den<br />

damit verbundenen Formalitäten erhalten Sie<br />

<strong>in</strong> unserer Broschüre „Gut versichert – weltweit“<br />

sowie im Internet unter www.freie.be ><br />

Gut versichert > Pflege im Ausland


16 Erstattungen<br />

OMNIO - erhöhte Rückerstattung für<br />

e<strong>in</strong>kommensschwache Haushalte<br />

Im April 2007 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Belgien zwei neue Maßnahmen <strong>in</strong> Kraft getreten zur Unterstützung von Menschen mit<br />

ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen. E<strong>in</strong>erseits ist das Anrecht auf den Vorzugstarif auf den Ehepartner erweitert worden,<br />

andererseits wurde das neue Statut „OMNIO“ <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Erweiterung des Vorzugstarifes<br />

Bislang war das Anrecht auf e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Erstattung <strong>in</strong> der Gesundheitspflege<br />

nur Personen mit e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Statut vorbehalten. Dazu zählen unter anderem<br />

Personen, die e<strong>in</strong>e Zulage beziehen<br />

(E<strong>in</strong>gliederungsabkommen, Beh<strong>in</strong>dertenzulage,<br />

garantiertes E<strong>in</strong>kommen für Senioren,<br />

usw.), Witwer und Witwen, Invaliden, Rentner,<br />

Langzeitarbeitslose über 50 Jahre, ... Um<br />

den Vorzugstarif <strong>in</strong> der Gesundheitspflege<br />

beanspruchen zu können, dürfen diese Personen<br />

nur über e<strong>in</strong> begrenztes Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

verfügen.<br />

Nur diese Personen hatten Anrecht auf die<br />

erhöhte Erstattung <strong>in</strong> der Gesundheitspflege<br />

und auf bestimmte soziale Vorteile. Zum 1.<br />

April 2007 s<strong>in</strong>d diese Rechte auf den Ehepartner<br />

oder den legalen Mitbewohner des<br />

Berechtigten ausgedehnt worden.<br />

Das OMNIO-Statut<br />

Gleichzeitig wurde e<strong>in</strong> weiteres Pr<strong>in</strong>zip<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen, welches e<strong>in</strong>kommensschwachen<br />

Haushalten e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung<br />

<strong>in</strong> der Gesundheitspflege zusagt:<br />

das OMNIO-Statut.<br />

Die neue Maßnahme betrifft landesweit rund<br />

700.000 Menschen; geme<strong>in</strong>sam mit den Personen,<br />

die schon vorher Anrecht auf den Vorzugstarif<br />

hatten, werden nun etwa zwei Millionen<br />

Bürger e<strong>in</strong>e erhöhte Rückerstattung <strong>in</strong><br />

der Gesundheitspflege erhalten.<br />

E<strong>in</strong>kommensgrenze<br />

Um OMNIO beanspruchen zu können, darf<br />

das jährliche Bruttoe<strong>in</strong>kommen des Haushalts<br />

den Betrag von 13.312,80 € nicht übersteigen.<br />

Besteht der Haushalt aus mehreren Personen,<br />

so wird dieser Betrag pro zusätzliches<br />

Haushaltsmitglied um 2.464,56 € erhöht.<br />

Die Haushaltse<strong>in</strong>künfte müssen schriftlich<br />

belegt werden. E<strong>in</strong> dafür vorgesehener Vordruck<br />

liegt <strong>in</strong> unseren Kontaktstellen bereit.<br />

Als Referenz für die Berechnung des E<strong>in</strong>kommens<br />

gilt das Jahr, welches dem Antragsjahr<br />

vorausgeht.<br />

Beispiel 1<br />

Folgende E<strong>in</strong>künfte werden berücksichtigt:<br />

• Berufliches E<strong>in</strong>kommen (Lohn, Gehalt, Prämien,<br />

...);<br />

• E<strong>in</strong>künfte aus Immobilien (z.B. Katastere<strong>in</strong>kommen);<br />

• E<strong>in</strong>kommen aus Mobilien;<br />

• Ersatze<strong>in</strong>künfte (Arbeitslosengeld, Krankengeld,<br />

...);<br />

• Diverse E<strong>in</strong>kommen;<br />

• E<strong>in</strong>künfte aus dem Ausland.<br />

OMNIO-Haushalt<br />

Zum Haushalt zählen alle Personen, die zum<br />

1. Januar 2007 geme<strong>in</strong>sam unter e<strong>in</strong>em Dach<br />

leben. Wohnt z.B. e<strong>in</strong> Mann zusammen mit<br />

se<strong>in</strong>er Frau, se<strong>in</strong>en zwei K<strong>in</strong>dern und se<strong>in</strong>em<br />

Bruder, so besteht dieser Haushalt aus<br />

fünf Personen. Damit Anrecht auf das OM-<br />

NIO-Statut besteht, darf das E<strong>in</strong>kommen aus<br />

dem Jahr 2006 folgende Grenze nicht überschreiten:<br />

13.312,80 € + (4 x 2.464,56 €)<br />

= 23.171,04 €.<br />

E<strong>in</strong>kommen 2006 Anrecht auf OMNIO?<br />

Der Mann: 10.000 € Das Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

Se<strong>in</strong>e Partner<strong>in</strong>:<br />

1. K<strong>in</strong>d:<br />

2. K<strong>in</strong>d:<br />

2.000 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

liegt unter dem Grenzbetrag.<br />

Die Familie kann das<br />

OMNIO-Statut beantragen<br />

Der Bruder: 11.000 €<br />

Gesamt: 23.000 €<br />

Beispiel 2<br />

E<strong>in</strong>kommen 2006 Anrecht auf OMNIO?<br />

Der Mann: 14.000 € Das Haushaltse<strong>in</strong>kommen<br />

Se<strong>in</strong>e Partner<strong>in</strong>:<br />

1. K<strong>in</strong>d:<br />

2. K<strong>in</strong>d:<br />

2.000 €<br />

0 €<br />

0 €<br />

übersteigt den Grenzbetragbetrag.<br />

Die Familie<br />

hat ke<strong>in</strong> Anrecht auf das<br />

OMNIO-Statut.<br />

Der Bruder: 16.000 €<br />

Gesamt: 32.000 €


Pro Haushalt muss nur jeweils e<strong>in</strong>e Person<br />

das OMNIO-Statut beantragen. Die erhöhte<br />

Rückerstattung wird automatisch auch für<br />

die übrigen Mitbewohner angewandt, <strong>in</strong>sofern<br />

das Haushaltse<strong>in</strong>kommen den oben erwähnten<br />

Grenzbetrag nicht überschreitet.<br />

Die Vorteile des OMNIO-Statuts werden jeweils<br />

im Trimester nach der Antragstellung<br />

angewandt. Wer also zwischen dem 1. Juli<br />

und dem 28. September das Statut anfragt,<br />

kann ab dem 1. Oktober von den Vergünstigungen<br />

profitieren.<br />

Anders als die Personen mit Anrecht auf den<br />

traditionellen Vorzugstarif haben Menschen<br />

mit dem OMNIO-Statut bislang ke<strong>in</strong> Anrecht<br />

auf weitere soziale Vorteile (verm<strong>in</strong>derter<br />

Preis für öffentliche Verkehrsmittel, sozialer<br />

Telefontarif, ...). OMNIO wird nur im Bereich<br />

der Kranken- und Invalidenversicherung angewandt.<br />

E<strong>in</strong>e künftige Erweiterung der Vergünstigungen<br />

ist jedoch nicht ausgeschlossen.<br />

Personen mit dem OMNIO-Statut haben<br />

derzeit folgende Vorteile:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Leistung Honorar Normale<br />

Erstattung<br />

erhöhte Rückerstattung <strong>in</strong> der Gesundheitspflege;<br />

verm<strong>in</strong>derter Eigenanteil bei Krankenhausaufenthalt;<br />

reduzierter Betrag für die Maximale Gesundheitsrechnung:<br />

sobald die Summe<br />

aller Eigenanteile <strong>in</strong> der Gesundheitspflege<br />

pro Haushalt e<strong>in</strong>en bestimmten jährlichen<br />

Betrag übersteigt, so werden alle weiteren<br />

Kosten vollständig erstattet. Für Personen<br />

Verm<strong>in</strong>derter Eigenanteil bei Krankenhausaufenthalt (Bsp. fünf Tage)<br />

Hauptversicherter<br />

ohne Vorzugstarif<br />

•<br />

Erstattungen<br />

17<br />

Erhöhte<br />

Erstattung<br />

Besuch beim Hausarzt (101076) 20,79 € 15,36 € 19,39 €<br />

Hausbesuch des Hausarztes (103132) 31,18 € 20,27 € 28,70 €<br />

Besuch beim Facharzt (102535) 20,79 € 13,55 € 18,32 €<br />

Besuch beim Internisten (102550) 31,80 € 20,75 € 29,45 €<br />

Besuch beim K<strong>in</strong>derarzt (102572) 31,80 € 19,91 € 29,29 €<br />

Untersuchung beim Zahnarzt (301011) 18,56 € 14,08 € 18,56 €<br />

Vollständige Zahnprothese (306935) 492,18 € 369,14 € 467,58 €<br />

Elektro-Kardiogramm (475075) 16,09 € 13,68 € 16,09 €<br />

K<strong>in</strong>esitherapie (560011) 18,30 € 12,28 € 15,29 €<br />

K<strong>in</strong>esitherapie zu Hause (560313) 18,76 € 11,77 € 15,21 €<br />

Hauptversicherter<br />

mit Vorzugstarif<br />

1. Tag 40,59 € 4,73 €<br />

2.-5. Tag 54,88 € 18,92 €<br />

Medikamentenpauschale 3,10 € 3,10 €<br />

Laborpauschale 7,44 € 0,00 €<br />

Röntgenpauschale 6,20 € 1,98 €<br />

Technische Leistungen 16,40 € 0,00 €<br />

TOTAL 128,61 € (*) 28,73 € (*)<br />

(*) zuzüglich Zusatzkosten: Medikamente, e<strong>in</strong>gesetztes Material, diverse Kosten, ...<br />

Beispiele der Erstattung für Versicherte mit Anrecht auf den Vorzugstarif<br />

mit Anrecht auf den Vorzugstarif liegt diese<br />

Höchstgrenze bei 450 € pro Jahr;<br />

Anwendung des Drittzahlersystems: In<br />

der Regel darf das Drittzahlersystem nur<br />

für bestimmte Leistungen <strong>in</strong> der Gesundheitspflege<br />

angewandt werden (z.B. <strong>in</strong> der<br />

Apotheke oder bei Krankenhausaufenthalt).<br />

Der Patient zahlt dann nur se<strong>in</strong>en<br />

Eigenanteil, die restlichen Kosten werden<br />

direkt mit der <strong>Krankenkasse</strong> verrechnet.<br />

Für Personen mit dem OMNIO-Statut oder<br />

mit Anrecht auf den Vorzugstarif ist das<br />

Drittzahlersystem jedoch auch <strong>in</strong> Situationen<br />

anwendbar, die eigentlich nicht nach<br />

diesem Pr<strong>in</strong>zip abgerechnet werden (z.B.<br />

Arztbesuche).<br />

Für Personen, die schon vorher Anrecht<br />

auf den Vorzugstarif hatten (z.B. Rentner,<br />

Witwen und Invaliden mit begrenztem<br />

E<strong>in</strong>kommen), ändert sich durch das<br />

neue OMNIO-Statut nichts.<br />

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten<br />

Sie <strong>in</strong> unseren Geschäftsstellen sowie<br />

unter www.freie.be


18 Erstattungen<br />

Rückerstattung ab 50 Jahre<br />

Personen ab 50 Jahre können e<strong>in</strong>e<br />

Rückerstattung für herausnehmbaren<br />

Zahnersatz (vollständige oder Teilprothesen)<br />

durch die gesetzliche Krankenversicherung<br />

erhalten. Diese Altersgrenze gilt<br />

ebenso für alle Leistungen, die <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit dem herausnehmbaren Zahnersatz gebracht<br />

werden, d.h. für das E<strong>in</strong>setzen und<br />

Ersetzen der Prothese, das H<strong>in</strong>zufügen oder<br />

Ausbessern von e<strong>in</strong>em oder mehreren Zähnen<br />

und für das spätere Erneuern der Basisplatte.<br />

Zahnprothesen werden immer pro Kiefer<br />

erstattet, d.h. Ober- und Unterkiefer werden<br />

jeweils getrennt vergütet. Auch die Anzahl der<br />

Zähne pro Prothese spielt für die Rückerstattung<br />

e<strong>in</strong>e Rolle. Damit Sie die Erstattung für<br />

den ersten Zahnersatz erhalten können, müssen<br />

Sie die Behandlungsbesche<strong>in</strong>igung Ihres<br />

Zahnarztes sowie e<strong>in</strong> „Antragsformular 56“<br />

bei unserer <strong>Krankenkasse</strong> e<strong>in</strong>reichen.<br />

Ausnahmen für Personen unter 50 Jahre<br />

In bestimmten Situationen können auch<br />

Personen, die jünger s<strong>in</strong>d als 50 Jahre, e<strong>in</strong>e<br />

Rückvergütung erhalten. In solchen Fällen ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs die vorherige Genehmigung des<br />

Vertrauensarztes der <strong>Krankenkasse</strong> erforderlich.<br />

In e<strong>in</strong>igen Fällen muss der Vertrauensarzt<br />

die Anfrage sogar an den „technischen<br />

Zahnärzterat“ weiterleiten.<br />

Der Vertrauensarzt kann se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>verständnis<br />

erteilen, falls e<strong>in</strong>e der folgenden Situationen<br />

zutrifft:<br />

Rückerstattung<br />

der Zahnprothesen:<br />

Regelungen und Tarife<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung sieht e<strong>in</strong>e Rückerstattung für herausnehmbare<br />

Zahnprothesen vor. Hierzu müssen allerd<strong>in</strong>gs bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt werden. Fester Zahnersatz, wie bspw. e<strong>in</strong> Zahnimplantat,<br />

wird nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung erstattet.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

die Person leidet an e<strong>in</strong>er Verdauungsstörung<br />

und an e<strong>in</strong>er Krankheit des Dick-<br />

und Enddarms;<br />

es wurde e<strong>in</strong> verstümmelnder E<strong>in</strong>griff am<br />

Verdauungstrakt vorgenommen;<br />

aufgrund e<strong>in</strong>er Osteomyelitis (Knochenmarksentzündung),<br />

Radionekrose (Zelltod<br />

<strong>in</strong>folge elektrischer Strahlung), Chemotherapie<br />

oder e<strong>in</strong>er Behandlung mit<br />

ionisierenden Mitteln verliert der Betroffene<br />

se<strong>in</strong>e Zähne;<br />

es müssen vorzeitig Zähne gezogen werden,<br />

da der Patient am offenen Herzen<br />

operiert wird, e<strong>in</strong>e Organtransplantation<br />

vorgenommen wird oder e<strong>in</strong>e Behandlung<br />

mit Immundepressiva oder ionisierenden<br />

Mitteln durchgeführt wird;<br />

aufgrund e<strong>in</strong>es angeborenen oder erblichen<br />

Defektes fehlen zahlreiche Zähne<br />

oder die Person leidet an e<strong>in</strong>er angeborenen<br />

oder erblichen Missbildung des Kiefers<br />

oder der Zähne.<br />

Der technische Zahnärzterat ist für die Entscheidungen<br />

<strong>in</strong> folgenden Situationen zuständig:<br />

• Verlust oder Entfernung der Zähne <strong>in</strong>folge<br />

fehlender Hygiene, weil der Patient an e<strong>in</strong>er<br />

anhaltenden Beh<strong>in</strong>derung leidet;<br />

• Verlust oder Entfernung von Zähnen <strong>in</strong>folge<br />

e<strong>in</strong>er unwiderlegbar bewiesenen<br />

außergewöhnlichen Krankheit oder <strong>in</strong>folge<br />

deren Behandlung, wobei der Verlust<br />

oder das Ziehen der Zähne nicht durch<br />

e<strong>in</strong>e korrekte Mundhygiene verh<strong>in</strong>dert<br />

werden konnte.<br />

• Ziehen von Zähnen bei e<strong>in</strong>em Patienten,<br />

bei dem e<strong>in</strong>e Operation an offenem Herzen,<br />

e<strong>in</strong>e Organtransplantation, e<strong>in</strong>e Behandlung<br />

mit ionisierenden Mitteln oder<br />

mit Immundepressiva vorgesehen war,<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht durchgeführt wurde.<br />

Personen, die jünger s<strong>in</strong>d als 50 Jahre, müssen<br />

anhand e<strong>in</strong>es „Formulars 57“ des Zahnarztes<br />

e<strong>in</strong>en Antrag auf Rückerstattung an<br />

den Vertrauensarzt der <strong>Krankenkasse</strong> stellen,<br />

ehe die Behandlung begonnen hat.<br />

Zahnprothesen für K<strong>in</strong>der unter 12 Jahren<br />

Handelt es sich um e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das jünger ist als<br />

12 Jahre, so ist alle<strong>in</strong> der technische Zahnärzterat<br />

zuständig, um über e<strong>in</strong>e eventuelle<br />

Erstattung und deren Höhe zu entscheiden.<br />

Ersatz der Zahnprothese<br />

Es kann e<strong>in</strong>e Zahnprothese pro Kiefer und<br />

pro Periode von 7 Ziviljahren erstattet werden.<br />

Beispiel: Ihnen wurde e<strong>in</strong>e Unterkieferprothese<br />

am 22/09/2006 und e<strong>in</strong>e Oberkieferprothese<br />

am 23/05/2007 e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

E<strong>in</strong>e neue Unterkieferprothese könnte<br />

erst ab dem 01/01/2013 erstattet werden,<br />

e<strong>in</strong>e neue Oberkieferprothese ab dem<br />

01/01/2014.


Der technische Zahnärzterat kann auf Anfrage<br />

des Vertrauensarztes <strong>in</strong> bestimmten Fällen<br />

die Erstattung für e<strong>in</strong>en vorzeitigen Ersatz<br />

erlauben (z.B. bei e<strong>in</strong>em Kiefertumor oder<br />

aufgrund des körperlichen Wachstums e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>des). In diesem Fall muss der Zahnarzt<br />

unserem Vertrauensarzt die „Antragsformulare<br />

56“ und „58“ zusenden.<br />

Anbr<strong>in</strong>gen zusätzlicher Zähne<br />

Teilprothesen (mit höchstens elf Zähnen)<br />

können im Laufe der Zeit um weitere Zähne<br />

ergänzt werden. Auch hierfür ist e<strong>in</strong>e Erstattung<br />

vorgesehen. Die Kosten für das Anbr<strong>in</strong>gen<br />

des ersten zusätzlichen Zahnes s<strong>in</strong>d höher<br />

als für die folgenden Zähne. Insgesamt<br />

darf die Erstattung <strong>in</strong>nerhalb des Zeitraums<br />

von sieben Jahren nicht die Rückvergütung<br />

e<strong>in</strong>er vollständigen Zahnprothese (d.h. ab 12<br />

Zähne) übersteigen; für Normalversicherte<br />

s<strong>in</strong>d dies 369,14 € und für Versicherte mit<br />

Vorzugstarif 467,58 €.<br />

Reparatur der Prothese<br />

Pro Zahnprothese wird höchstens e<strong>in</strong>e Reparatur<br />

pro Ziviljahr erstattet. Die Honorare sowie<br />

die entsprechende Erstattung können Sie<br />

den nebenstehenden Tabellen entnehmen.<br />

Ersatz der Basisplatte<br />

Nach der Lieferung e<strong>in</strong>er neuen Prothese<br />

kann es zu Veränderungen des Kiefers und<br />

später zu Verschleiß der Prothese kommen.<br />

Innerhalb e<strong>in</strong>es Zeitraums von sieben Ziviljahren<br />

kann die Basisplatte der Prothese zwei<br />

Mal erstattet werden.<br />

Beispiel 1: Am 18/11/2000 erhielten Sie<br />

e<strong>in</strong>e Unterkieferprothese. Deren Basisplatte<br />

musste am 02/05/2005 erneuert werden.<br />

Am 01/02/2007 wurde Ihre Unterkieferprothese<br />

durch e<strong>in</strong>e neue ersetzt. Bis zum<br />

01/01/2012 kann Ihnen nur e<strong>in</strong> weiterer<br />

Ersatz der Basisplatte erstattet werden.<br />

Beispiel 2: Am 18/11/2000 erhielten Sie<br />

e<strong>in</strong>e Unterkieferprothese. Deren Basisplatte<br />

wurde am 14/03/2003 und am 02/05/2005<br />

erneuert. Am 01/02/2007 wurde Ihre Unterkieferprothese<br />

durch e<strong>in</strong>e neue ersetzt. Bis<br />

zum 01/01/2012 kann Ihnen ke<strong>in</strong> weiterer<br />

Ersatz der Basisplatte erstattet werden.<br />

In diesen Tabellen erhalten Sie e<strong>in</strong>en<br />

Überblick der Kosten für e<strong>in</strong>e Prothese<br />

bei e<strong>in</strong>em Zahnarzt mit Kassenabkommen.<br />

Die angegebenen Honorarkosten be<strong>in</strong>halten<br />

den Zahnersatz sowie die Konsultation.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs handelt es sich um gesetzlich<br />

vorgegebene Basishonorare. Eventuelle<br />

Zuschläge s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>begriffen.<br />

Herausnehmbare Prothese, <strong>in</strong>klusive Konsultation<br />

Bezeichnung Honorar Rückerstattung<br />

Erstattungen<br />

Normalversicherte Versicherte mit<br />

Anrecht auf den<br />

Vorzugstarif<br />

1 bis 5 Zähne 308,43 € 231,33 € 293,01 €<br />

6 bis 7 Zähne 337,97 € 253,48 € 321,08 €<br />

8 bis 9 Zähne 371,60 € 278,70 € 353,02 €<br />

10 bis 11 Zähne 431,48 € 323,61 € 409,91 €<br />

ab 12 Zähne 492,18 € 369,14 € 467,58 €<br />

Reparatur und E<strong>in</strong>setzen von zusätzlichen Zähnen<br />

Bezeichnung Honorar Rückerstattung<br />

Normalversicherte Versicherte mit<br />

Anrecht auf den<br />

Vorzugstarif<br />

Reparatur 50,45 € 37,84 € 50,45 €<br />

Anbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es zusätzlichen<br />

Zahnes:<br />

1. Zahn<br />

Anbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>es zusätzlichen<br />

Zahnes:<br />

pro weiteren Zahn<br />

Ersatz der Basisplatte<br />

Tarife<br />

69,73 € 52,30 € 69,73 €<br />

20,10 € 15,08 € 20,10 €<br />

Bezeichnung Honorar Rückerstattung<br />

Normalversicherte Versicherte mit<br />

Anrecht auf den<br />

Vorzugstarif<br />

1 bis 5 Zähne 92,53 € 69,40 € 87,91 €<br />

6 bis 7 Zähne 101,39 € 76,05 € 96,33 €<br />

8 bis 9 Zähne 111,48 € 83,61 € 105,91 €<br />

10 bis 11 Zähne 129,44 € 97,08 € 122,97 €<br />

ab 12 Zähne 147,65 € 110,74€ 140,27 €<br />

19<br />

Die Honorare beziehen sich auf herausnehmbare<br />

Zahnprothesen für Patienten<br />

ab 12 Jahre. Bis zum 50. Geburtstag kann<br />

e<strong>in</strong>e Rückvergütung allerd<strong>in</strong>gs erst nach<br />

vorheriger Genehmigung des Vertrauensarztes<br />

bzw. des technischen Zahnärzterates<br />

erfolgen.


20 Aktuell<br />

Das Onl<strong>in</strong>e Büro der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong>:<br />

Viele neue Funktionen!<br />

Immer mehr Personen verfügen über e<strong>in</strong>en Internetanschluss<br />

und verrichten ihre adm<strong>in</strong>istrativen Arbeiten über das Netz. Diese<br />

Möglichkeit wollten auch wir unseren Mitgliedern bieten und haben<br />

vor e<strong>in</strong>igen Jahren das Onl<strong>in</strong>e Büro <strong>in</strong>s Leben gerufen. Seitdem<br />

wurde es stetig um zahlreiche Funktionen erweitert. Mittlerweile<br />

zählt das Onl<strong>in</strong>e Büro etwa 900 registrierte Mitglieder.<br />

Ihr erster Besuch im Onl<strong>in</strong>e Büro<br />

Um den vollständigen Zugriff auf die<br />

Funktionen des Onl<strong>in</strong>e Büros zu erhalten,<br />

müssen Sie sich bei Ihrem ersten<br />

Besuch mit Ihrer Nationalregisternummer<br />

und e<strong>in</strong>em gewünschten Benutzernamen registrieren.<br />

Ihr persönliches Passwort wird<br />

Ihnen anschließend aus Sicherheitsgründen<br />

nicht per E-Mail, sondern per Post zugesandt.<br />

Sie können die Funktionen des Onl<strong>in</strong>e Büros<br />

also nicht bei Ihrem ersten Besuch nutzen,<br />

sondern müssen den Erhalt des Passwortes<br />

abwarten.<br />

Das bietet Ihnen unser Onl<strong>in</strong>e Büro<br />

Wichtige persönliche Mitteilungen gleich<br />

auf der Startseite<br />

Muss Ihre SIS-Karte aktualisiert werden? Ist<br />

die Nummer Ihres Bankkontos für e<strong>in</strong>e oder<br />

mehrere Versicherungen ungültig? Stimmt<br />

Ihre Adresse nicht mit der Anschrift Ihrer<br />

Personen zu Lasten übere<strong>in</strong> oder stehen noch<br />

Beitragszahlungen offen? Ab sofort werden<br />

Sie durch e<strong>in</strong>e persönliche Mitteilung auf der<br />

Startseite darauf h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Versicherungsdaten<br />

Der Bereich Versicherungsdaten wurde vollständig<br />

überarbeitet und <strong>in</strong> mehrere Menüpunkte<br />

unterteilt.<br />

Unter Daten e<strong>in</strong>sehen erhalten Sie e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über Ihre persönlichen Angaben<br />

(Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer<br />

usw.), über Ihre <strong>in</strong>dividuellen<br />

E<strong>in</strong>stellungen (Newsletter,<br />

Rückerstattungsmail, Profil<br />

usw.), eventuelle Vollmachten<br />

die Sie erteilt oder erhalten<br />

haben sowie die Informationen<br />

zu Ihrer Kontaktstelle<br />

(Ansprechpartner, Adresse<br />

und Öffnungszeiten).<br />

Bestimmte Daten, so bspw.<br />

Ihre E-Mail-Adresse, die Telefonnummer<br />

oder Ihre Postadresse<br />

können Sie unter Daten<br />

aktualisieren ändern. Auch<br />

Ihre persönlichen E<strong>in</strong>stellungen<br />

können Sie unter diesem<br />

Menüpunkt aktualisieren.<br />

Falls Ihre Wohnsitzadresse<br />

nicht mit der offiziellen Adresse <strong>in</strong> der Datenbank<br />

für die Soziale Sicherheit übere<strong>in</strong>stimmt,<br />

so haben Sie die Möglichkeit, diese durch e<strong>in</strong>en<br />

Mausklick anzupassen.<br />

Alle Angaben bezüglich Ihres Versicherungsstatuts,<br />

Ihrer SIS-Karte, <strong>in</strong>ternationaler Abkommen<br />

sowie bezüglich des Anrechts auf<br />

den Vorzugstarif und Ihrer gesetzlichen Beitragszahlungen<br />

erhalten Sie unter Pflichtversicherung.<br />

Informationen, die die Sonderversicherung<br />

oder Hospitalia betreffen, f<strong>in</strong>den<br />

Sie unter Zusatzversicherung. Dort erfahren<br />

Sie auch Ausführliches über die Gültigkeit Ihrer<br />

Versicherungen sowie über die Beitragszahlungen.<br />

Unter Mitversicherte werden alle Personen<br />

aufgelistet, die zu Ihren Lasten e<strong>in</strong>getragen<br />

s<strong>in</strong>d. Von dort aus gelangen Sie zu e<strong>in</strong>er de-<br />

taillierten Ansicht der persönlichen Angaben.<br />

Bestimmte Daten können Sie gegebenenfalls<br />

für Ihre Mitversicherten aktualisieren (z.B.<br />

Telefonnummer, Postadresse, E-Mail-Adresse<br />

usw.).<br />

Neu:<br />

Aus Sicherheitsgründen war es bisher<br />

nicht möglich, die Daten der Personen<br />

e<strong>in</strong>zusehen, die als Person zu Lasten des<br />

Partners e<strong>in</strong>getragen s<strong>in</strong>d. Unter Vollmachten<br />

haben Sie nun die Möglichkeit,<br />

Ihrem Partner e<strong>in</strong>e Vollmacht zu erteilen<br />

bzw. von Ihrem Partner e<strong>in</strong>e Vollmacht<br />

zu erhalten, um verschiedene Daten der<br />

Mitversicherten e<strong>in</strong>sehen und aktualisieren<br />

zu können.


Erstattungen<br />

E<strong>in</strong>e detaillierte Übersicht der erhaltenen<br />

Rückerstattungen für Arztbesuche usw. f<strong>in</strong>den<br />

Sie unter Erstattungen e<strong>in</strong>sehen. Diese<br />

Übersicht können Sie entweder nach Datum<br />

der Leistung oder nach Datum der Rückerstattung<br />

anordnen. Außerdem haben Sie die<br />

Möglichkeit, e<strong>in</strong> Anfangs- und e<strong>in</strong> Enddatum<br />

auszuwählen. Diese beziehen sich je nach<br />

Auswahl auf das Leistungs- oder auf das Erstattungsdatum.<br />

E<strong>in</strong>en Überblick der Rückvergütungen für<br />

Ihre Personen zu Lasten erhalten Sie unter<br />

Erstattungen e<strong>in</strong>sehen (Personen zu Lasten).<br />

Möchten Sie im Voraus wissen, welche Erstattung<br />

Ihnen für bestimmte Gesundheitsleistun-<br />

gen zustehen, so können Sie die Rückzahlung<br />

<strong>in</strong>teraktiv ausrechnen lassen. Hierzu benötigen<br />

Sie allerd<strong>in</strong>gs den Nomenklaturkode<br />

der Leistung (z.B. für e<strong>in</strong>en gewöhnlichen<br />

Besuch bei Ihrem Hausarzt lautet der Kode <strong>in</strong><br />

den meisten Fällen 101076). Diesen f<strong>in</strong>den<br />

Sie auf der Behandlungsbesche<strong>in</strong>igung des<br />

Arztes.<br />

Neu:<br />

Unter Anträge an den Vertrauensarzt<br />

können Sie ab sofort alle Ihre Anträge<br />

konsultieren und erhalten dort die Informationen<br />

über die Gültigkeitsdauer.<br />

Außerdem können Sie Ihre persönlichen<br />

Ausgaben für Arzneimittel ausrechnen<br />

lassen. Unter Medikamentenkonsum<br />

errechnen erhalten Sie Informationen<br />

über die Gesamthöhe<br />

der Ausgaben für Generika<br />

und für Orig<strong>in</strong>almedikamente.<br />

Dabei werden<br />

natürlich nur diejenigen<br />

Medikamente berücksichtigt,<br />

für die Sie e<strong>in</strong>e<br />

Erstattung seitens der<br />

<strong>Krankenkasse</strong> erhalten<br />

haben. Durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressanteSimulationsrechnung<br />

werden Sie zudem<br />

darauf h<strong>in</strong>gewiesen, wieviel<br />

Sie durch den Kauf<br />

von preisgünstigeren Generika<br />

hätten e<strong>in</strong>sparen<br />

können.<br />

Hat dieser Punkt Sie<br />

neugierig gemacht und<br />

Sie möchten wissen, ob<br />

für Ihr Orig<strong>in</strong>almedikament<br />

e<strong>in</strong> günstigeres<br />

Generikum erhältlich ist?<br />

Unter Generika haben<br />

Sie Zugriff auf e<strong>in</strong>e Liste<br />

aller zugelassenen Arzneimittel.<br />

Dort müssen<br />

Sie lediglich den Namen<br />

oder den Haupt<strong>in</strong>haltsstoff<br />

des Medikamentes<br />

e<strong>in</strong>geben und Sie erhalten<br />

<strong>in</strong> Sekundenschnelle<br />

e<strong>in</strong>e detaillierte Liste der<br />

verfügbaren Orig<strong>in</strong>almedikamente<br />

und der<br />

gleichwertigen Generika.<br />

Krankengeld<br />

In dieser Rubrik haben Arbeitsunfähige die<br />

Möglichkeit, ausführliche Informationen<br />

über die erhaltenen Krankengeldzahlungen<br />

e<strong>in</strong>zusehen. Dort bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Übersicht<br />

der Zahlungen sowie bestimmte Angaben<br />

über die Arbeitsunfähigkeit und deren Anerkennungsdauer.<br />

Dokumente<br />

Neue Vignetten können Sie bequem über das<br />

Onl<strong>in</strong>e Büro anfordern oder selbst zu Hause<br />

ausdrucken. Auch Ihre Europäische Krankenversicherungskarte<br />

können Sie bequem per<br />

Mausklick im Onl<strong>in</strong>e Büro bestellen. Sie wird<br />

Ihnen anschließend per Post zugeschickt.<br />

Neu:<br />

Formulare, die im Onl<strong>in</strong>e Büro zum<br />

Download bereitstehen, werden ab sofort<br />

mit bestimmten Daten bereits automatisch<br />

ausgefüllt. Ihre persönlichen<br />

Angaben wie Name, Vorname, Adresse,<br />

Mitgliedsnummer usw. werden <strong>in</strong> das<br />

Formular <strong>in</strong>tegriert. Ergänzende Felder,<br />

wie bspw. e<strong>in</strong>e neue Kontonummer oder<br />

Name und Vorname e<strong>in</strong>es neuen Familienmitgliedes,<br />

können Sie am Bildschirm<br />

vervollständigen. Allerd<strong>in</strong>gs müssen Sie<br />

das ausgefüllte Dokument ausdrucken,<br />

mit Ihrer Unterschrift versehen und e<strong>in</strong>senden.<br />

Infobox<br />

Aktuell<br />

21<br />

Verschiedene Briefe, wie bspw. die Er<strong>in</strong>nerung,<br />

Ihre SIS-Karte zu aktualisieren, die<br />

Zahlungsaufforderung oder e<strong>in</strong>e Rückzahlungsbesche<strong>in</strong>igung,<br />

können Sie <strong>in</strong> Ihrer<br />

persönlichen Infobox empfangen, anstatt per<br />

Post. So erhalten Sie anstelle e<strong>in</strong>es Papierdokumentes<br />

e<strong>in</strong>e elektronische PDF-Datei. Bei<br />

jedem E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>es Briefes <strong>in</strong> Ihrer Infobox<br />

werden Sie per E-Mail darüber benachrichtigt.<br />

Sollten Sie Ihre Post <strong>in</strong>nerhalb von sieben<br />

Tagen nicht geöffnet haben, so wird dies<br />

uns über e<strong>in</strong>en Sicherheitsvorgang gemeldet.<br />

„Ungeöffneten Briefe“ senden wir Ihnen <strong>in</strong><br />

diesem Fall per Post zu.


22 Jugend<br />

<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> - e<strong>in</strong> heißes Thema!<br />

esorgte Eltern stellen sich berechtigt<br />

die Frage, ob das blutige Gemetzel<br />

und das e<strong>in</strong>zige Ziel <strong>in</strong> manchen<br />

Spielen, das Töten, wirklich ke<strong>in</strong>e negativen<br />

Auswirkungen auf unsere K<strong>in</strong>der haben soll?<br />

Tatsächlich haben Wissenschaftler <strong>in</strong> jüngsten<br />

Studien e<strong>in</strong>en kurzfristigen Effekt feststellen<br />

können. Kurz nachdem Jugendliche<br />

gewalthaltige Videospiele spielten, war ihre<br />

Mitleidsgrenze, die sie gegenüber Dritten<br />

empfanden, deutlich gesenkt. Langfristige<br />

Folgen konnten allerd<strong>in</strong>gs nicht nachgewiesen<br />

werden.<br />

Internationale Kontrollsysteme prüfen gewalthaltige<br />

Videospiele und geben diese für<br />

den Verkauf an die Jugend frei (oder nicht).<br />

Letztendlich s<strong>in</strong>d und bleiben allerd<strong>in</strong>gs die<br />

Eltern dafür verantwortlich, was ihre K<strong>in</strong>der<br />

spielen und wie sie damit umgehen.<br />

1. Kontrolle: PEGI<br />

PEGI (Pan European Game Information) ist<br />

das erste europaweite Alterse<strong>in</strong>stufungssystem<br />

für Video- und Computerspiele. Es weist<br />

darauf h<strong>in</strong>, für welche Altersklasse e<strong>in</strong> Spiel<br />

geeignet ist. Damit e<strong>in</strong> Video- oder Computerspiel<br />

e<strong>in</strong>gestuft werden kann, muss der<br />

Hersteller selbst e<strong>in</strong>en Bewertungsfragebogen<br />

ausfüllen. Auf dessen Grundlage wird<br />

es anschließend e<strong>in</strong>er von fünf Altersempfehlungen<br />

zugeordnet: „3+“, „7+“, „12+“,<br />

„16+“ und „18+“. Spiele der drei höchsten<br />

Altersgruppen werden zusätzlich geprüft,<br />

bevor sie zugelassen werden. Verschiedene<br />

Symbole auf der Verpackung weisen zudem<br />

auf den Inhalt des Spieles h<strong>in</strong> (z.B. e<strong>in</strong>e Faust<br />

für <strong>Gewalt</strong>, e<strong>in</strong>e Sp<strong>in</strong>ne für Angst oder e<strong>in</strong>e<br />

Spritze für Drogen).<br />

Auch <strong>in</strong> Belgien wird – wie <strong>in</strong> den meisten<br />

europäischen Ländern – dieses System zur<br />

Alterse<strong>in</strong>stufung von Video- und Computerspielen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Deutschland h<strong>in</strong>gegen<br />

wendet PEGI nicht an, sondern beruft sich<br />

auf e<strong>in</strong> eigenes Prüfsystem, die USK (Unterhaltungssoftware<br />

Selbstkontrolle).<br />

2. Kontrolle: Eltern<br />

K<strong>in</strong>der bzw. Jugendliche verarbeiten <strong>Gewalt</strong>szenen<br />

<strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> auf unterschiedliche<br />

Art und Weise. Manche können dadurch<br />

ihre <strong>in</strong>nere Unruhe abbauen, andere<br />

werden allerd<strong>in</strong>gs ängstlich, nervös und<br />

gewaltbereiter. Hier s<strong>in</strong>d die Eltern gefragt,<br />

zu prüfen, was ihre K<strong>in</strong>der spielen und wie<br />

sich das eventuell auf deren Verhalten auswirkt.<br />

Auch die Spieldauer sollte regelmäßig<br />

kontrolliert werden. Eltern und Jugendliche<br />

können sich geme<strong>in</strong>sam darauf e<strong>in</strong>igen, wie<br />

lange während e<strong>in</strong>er Woche gespielt werden<br />

darf. Außerdem ist es ratsam, nach s<strong>in</strong>nvollen<br />

Alternativen zu suchen (z.B. Sport).<br />

Verbot ist ke<strong>in</strong>e Lösung<br />

Die virtuelle <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> wird seit jeher viel diskutiert.<br />

Wissenschaftler, Forscher und Psychologen aus aller<br />

Welt haben bereits versucht, durch Studien zu beweisen,<br />

dass <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> Video- und Computerspielen<br />

die <strong>Gewalt</strong>bereitschaft von Jugendlichen<br />

deutlich erhöht. Dies ist ihnen allerd<strong>in</strong>gs<br />

bis heute nicht gelungen.<br />

E<strong>in</strong> Verbot hat meist die entgegengesetzte<br />

Wirkung. Was Videospiele betrifft, könnte<br />

diese sogar noch weiter ausschlagen, da sich<br />

Jugendliche fast alles schnell und bequem<br />

im Internet herunterladen können. Stattdessen<br />

sollten Eltern nachfragen, was an diesem<br />

oder jenem Spiel so <strong>in</strong>teressant und amüsant<br />

ist. S<strong>in</strong>d sie mit der Handlung des Spieles<br />

nicht e<strong>in</strong>verstanden, so versuchen Sie, dies <strong>in</strong><br />

Ruhe zu diskutieren. Die Jugendlichen sollten<br />

frei ihre Me<strong>in</strong>ung äußern dürfen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch verstehen, warum ihre Eltern pr<strong>in</strong>zipiell<br />

gegen solche Spiele s<strong>in</strong>d.<br />

Fazit<br />

<strong>Gewalt</strong>haltige Videospiele müssen nicht<br />

kategorisch als schlecht abgestempelt werden.<br />

Wie bei allem gehören immer mehrere<br />

Faktoren dazu, bis e<strong>in</strong> Mensch so wird,<br />

wie er ist. Das soziale Umfeld sowie die<br />

Spieldauer haben e<strong>in</strong>en wesentlichen E<strong>in</strong>fluss<br />

darauf, ob sich die virtuelle <strong>Gewalt</strong><br />

schlecht auf das emotionale Empf<strong>in</strong>den<br />

der Jugendlichen auswirkt. Eltern können<br />

durch ihre Erziehung negativen Auswirkungen<br />

vorbeugen und diese vermeiden.


Broschüren der <strong>Freie</strong>n <strong>Krankenkasse</strong><br />

Die Vorsorge und Information der Mitglieder ist e<strong>in</strong><br />

wichtiger Aufgabenbereich unserer <strong>Krankenkasse</strong>.<br />

Auf dieser Seite stellen wir e<strong>in</strong>ige unserer Veröffentli-<br />

Lebensqualität trotz Krebs<br />

Krebs ist e<strong>in</strong>e Krankheit,<br />

die das Leben verändert.<br />

Obwohl mehr Menschen<br />

an Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen sterben<br />

als an Krebs, ist es doch<br />

dieses Leiden, welches<br />

uns am meisten Angst<br />

e<strong>in</strong>flößt. Schmerzen,<br />

e<strong>in</strong> qualvoller Tod, ... was erwartet e<strong>in</strong>en<br />

Krebspatienten? Auf diese Frage gibt es ke<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>deutige Antwort, denn die Krankheit<br />

hat vielfältige Verlaufsformen. Verschiedene<br />

Krebsarten, der Zustand des Patienten sowie<br />

das Krankheitsstadium s<strong>in</strong>d Faktoren, die die<br />

Heilungschancen und den Genesungsprozess<br />

entscheidend bee<strong>in</strong>flussen können.<br />

In unserer Broschüre <strong>in</strong>formieren wir über<br />

die häufigsten Nebenwirkungen der Behandlung<br />

und geben gleichzeitig Ratschläge, wie<br />

die Betroffenen diese durch e<strong>in</strong>en angepassten<br />

Lebensstil l<strong>in</strong>dern können.<br />

Cholester<strong>in</strong> – Stau <strong>in</strong> den Adern<br />

In den vergangenen<br />

50 Jahren ist die Zahl<br />

der Herz<strong>in</strong>farkte und<br />

Schlaganfälle stark angestiegen.<br />

In Belgien<br />

s<strong>in</strong>d Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

für rund 40<br />

Prozent der Todesfälle<br />

verantwortlich.<br />

Verursacht werden die gesundheitlichen Probleme<br />

meist durch e<strong>in</strong>en langfristig erhöhten<br />

Cholester<strong>in</strong>spiegel. Überschüssiges Cholester<strong>in</strong><br />

heftet sich an die Wände der Blutgefäße<br />

und verstopft sie im Laufe der Zeit.<br />

Die Broschüre <strong>in</strong>formiert Sie über die Ursachen<br />

und die Gefahren e<strong>in</strong>es erhöhten Cholester<strong>in</strong>spiegels.<br />

Sie erfahren außerdem, wie<br />

Sie Ihre Blutfettwerte wieder senken und<br />

langfristig im Normalbereich halten können.<br />

Die ersten Lebensjahre Ihres K<strong>in</strong>des<br />

Die Erziehung e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>des ist sicherlich<br />

ke<strong>in</strong>e leichte Aufgabe.<br />

Besonders beim Erstgeborenen<br />

stellen sich<br />

Eltern unzählige Fragen,<br />

auf die es allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht immer e<strong>in</strong>e Antwort<br />

gibt.<br />

Unsere Broschüre enthält Informationen zu<br />

den verschiedenen Themen, die das Heranwachsen<br />

des Säugl<strong>in</strong>gs zum Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d und<br />

schließlich zum K<strong>in</strong>d betreffen. Lassen Sie<br />

sich nicht aus der Bahn werfen, denn e<strong>in</strong> Patentrezept<br />

für die Erziehung Ihres Sprössl<strong>in</strong>gs<br />

gibt es nicht. Stattdessen sollten Sie die Zeit<br />

mit Ihrem K<strong>in</strong>d genießen und es geduldig auf<br />

se<strong>in</strong> späteres Leben vorbereiten.<br />

Impfungen im K<strong>in</strong>desalter<br />

Bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern ist<br />

das Immunsystem<br />

noch nicht vollständig<br />

ausgereift. Zwar verfügen<br />

Säugl<strong>in</strong>ge bei<br />

der Geburt über Antikörper,<br />

die ihnen von<br />

der Mutter übertragen<br />

wurden, doch dieser<br />

Schutz nimmt <strong>in</strong> den ersten Lebensmonaten<br />

wieder ab. Die körpereigenen Abwehrkräfte<br />

des K<strong>in</strong>des bauen sich nur langsam auf. Um<br />

K<strong>in</strong>der schon früh vor schweren Infektionen<br />

zu schützen, s<strong>in</strong>d Vorsorgeimpfungen wichtig.<br />

Viele der so genannten K<strong>in</strong>derkrankheiten<br />

br<strong>in</strong>gen Komplikationen mit sich, die die<br />

Gesundheit unter Umständen e<strong>in</strong> Leben lang<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen können.<br />

Unsere Broschüre <strong>in</strong>formiert junge Eltern<br />

über die Wichtigkeit des Impfschutzes und<br />

über die möglichen Folgen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Krankheiten.<br />

Diabetes Mellitus<br />

Kiosk<br />

23<br />

chungen zu Gesundheitsthemen vor. Diese und andere<br />

Broschüren s<strong>in</strong>d kostenlos <strong>in</strong> unseren Kontaktstellen<br />

erhältlich.<br />

Der Diabetes Mellitus –<br />

im Volksmund auch<br />

Zuckerkrankheit genannt<br />

– ist e<strong>in</strong>e Erkrankung<br />

des Stoffwechsels<br />

mit e<strong>in</strong>er chronischen<br />

Störung des Blutzuckerhaushalts.<br />

Bis vor wenigen Jahren<br />

war der Diabetes hauptsächlich <strong>in</strong> den Industriestaaten<br />

vertreten; heute steigt die Zahl der<br />

Neuerkrankungen weltweit jährlich an.<br />

Die Zuckerkrankheit lässt sich <strong>in</strong> unterschiedliche<br />

Verlaufsformen e<strong>in</strong>teilen. An Diabetes<br />

Typ 1 erkranken vorwiegend junge Menschen.<br />

Ursache für die Beschwerden ist bei dieser<br />

Form e<strong>in</strong>e Zerstörung der Körperzellen, welche<br />

das Insul<strong>in</strong> herstellen. Vom Typ 2 der<br />

Zuckerkrankheit s<strong>in</strong>d meist ältere Personen<br />

betroffen. Die Zellen, an denen das Insul<strong>in</strong><br />

wirken soll, reagieren nur noch schwach auf<br />

den Stoff, sodass es zu e<strong>in</strong>er Unterversorgung<br />

kommt. Werdende Mütter können zudem am<br />

Schwangerschaftsdiabetes erkranken, der<br />

durch Hormonschwankungen ausgelöst wird.<br />

Unsere Broschüre <strong>in</strong>formiert Sie über die<br />

Krankheit, ihre Behandlung und über andere<br />

gesundheitliche Risiken.<br />

Impressum<br />

Redaktion: <strong>Freie</strong> <strong>Krankenkasse</strong><br />

Layout: Indigo<br />

Fotogravur und Druck: Roels Pr<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g n.v.<br />

Verantwortlicher Herausgeber:<br />

Hubert Heck, Hauptstraße 2, 4760 Büll<strong>in</strong>gen,<br />

Tel. 080 640 515<br />

Unternehmensnummer: 0420.209.938<br />

Mitglied der Herausgeber der periodischen Presse<br />

Die Vervielfältigung bzw. Veröffentlichung dieser<br />

Ausgabe, selbst auszugsweise, gestattet das Urheberrecht<br />

nur wenn sie mit dem Herausgeber<br />

vere<strong>in</strong>bart wurde.


Schützen Sie sich -<br />

meiden Sie die Mittagssonne!<br />

Informationen für<br />

Ihre Gesundheit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!