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dorbene Lebensmittel Gewalt in Videospielen - Freie Krankenkasse

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22 Jugend<br />

<strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> - e<strong>in</strong> heißes Thema!<br />

esorgte Eltern stellen sich berechtigt<br />

die Frage, ob das blutige Gemetzel<br />

und das e<strong>in</strong>zige Ziel <strong>in</strong> manchen<br />

Spielen, das Töten, wirklich ke<strong>in</strong>e negativen<br />

Auswirkungen auf unsere K<strong>in</strong>der haben soll?<br />

Tatsächlich haben Wissenschaftler <strong>in</strong> jüngsten<br />

Studien e<strong>in</strong>en kurzfristigen Effekt feststellen<br />

können. Kurz nachdem Jugendliche<br />

gewalthaltige Videospiele spielten, war ihre<br />

Mitleidsgrenze, die sie gegenüber Dritten<br />

empfanden, deutlich gesenkt. Langfristige<br />

Folgen konnten allerd<strong>in</strong>gs nicht nachgewiesen<br />

werden.<br />

Internationale Kontrollsysteme prüfen gewalthaltige<br />

Videospiele und geben diese für<br />

den Verkauf an die Jugend frei (oder nicht).<br />

Letztendlich s<strong>in</strong>d und bleiben allerd<strong>in</strong>gs die<br />

Eltern dafür verantwortlich, was ihre K<strong>in</strong>der<br />

spielen und wie sie damit umgehen.<br />

1. Kontrolle: PEGI<br />

PEGI (Pan European Game Information) ist<br />

das erste europaweite Alterse<strong>in</strong>stufungssystem<br />

für Video- und Computerspiele. Es weist<br />

darauf h<strong>in</strong>, für welche Altersklasse e<strong>in</strong> Spiel<br />

geeignet ist. Damit e<strong>in</strong> Video- oder Computerspiel<br />

e<strong>in</strong>gestuft werden kann, muss der<br />

Hersteller selbst e<strong>in</strong>en Bewertungsfragebogen<br />

ausfüllen. Auf dessen Grundlage wird<br />

es anschließend e<strong>in</strong>er von fünf Altersempfehlungen<br />

zugeordnet: „3+“, „7+“, „12+“,<br />

„16+“ und „18+“. Spiele der drei höchsten<br />

Altersgruppen werden zusätzlich geprüft,<br />

bevor sie zugelassen werden. Verschiedene<br />

Symbole auf der Verpackung weisen zudem<br />

auf den Inhalt des Spieles h<strong>in</strong> (z.B. e<strong>in</strong>e Faust<br />

für <strong>Gewalt</strong>, e<strong>in</strong>e Sp<strong>in</strong>ne für Angst oder e<strong>in</strong>e<br />

Spritze für Drogen).<br />

Auch <strong>in</strong> Belgien wird – wie <strong>in</strong> den meisten<br />

europäischen Ländern – dieses System zur<br />

Alterse<strong>in</strong>stufung von Video- und Computerspielen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Deutschland h<strong>in</strong>gegen<br />

wendet PEGI nicht an, sondern beruft sich<br />

auf e<strong>in</strong> eigenes Prüfsystem, die USK (Unterhaltungssoftware<br />

Selbstkontrolle).<br />

2. Kontrolle: Eltern<br />

K<strong>in</strong>der bzw. Jugendliche verarbeiten <strong>Gewalt</strong>szenen<br />

<strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> auf unterschiedliche<br />

Art und Weise. Manche können dadurch<br />

ihre <strong>in</strong>nere Unruhe abbauen, andere<br />

werden allerd<strong>in</strong>gs ängstlich, nervös und<br />

gewaltbereiter. Hier s<strong>in</strong>d die Eltern gefragt,<br />

zu prüfen, was ihre K<strong>in</strong>der spielen und wie<br />

sich das eventuell auf deren Verhalten auswirkt.<br />

Auch die Spieldauer sollte regelmäßig<br />

kontrolliert werden. Eltern und Jugendliche<br />

können sich geme<strong>in</strong>sam darauf e<strong>in</strong>igen, wie<br />

lange während e<strong>in</strong>er Woche gespielt werden<br />

darf. Außerdem ist es ratsam, nach s<strong>in</strong>nvollen<br />

Alternativen zu suchen (z.B. Sport).<br />

Verbot ist ke<strong>in</strong>e Lösung<br />

Die virtuelle <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> <strong>Videospielen</strong> wird seit jeher viel diskutiert.<br />

Wissenschaftler, Forscher und Psychologen aus aller<br />

Welt haben bereits versucht, durch Studien zu beweisen,<br />

dass <strong>Gewalt</strong> <strong>in</strong> Video- und Computerspielen<br />

die <strong>Gewalt</strong>bereitschaft von Jugendlichen<br />

deutlich erhöht. Dies ist ihnen allerd<strong>in</strong>gs<br />

bis heute nicht gelungen.<br />

E<strong>in</strong> Verbot hat meist die entgegengesetzte<br />

Wirkung. Was Videospiele betrifft, könnte<br />

diese sogar noch weiter ausschlagen, da sich<br />

Jugendliche fast alles schnell und bequem<br />

im Internet herunterladen können. Stattdessen<br />

sollten Eltern nachfragen, was an diesem<br />

oder jenem Spiel so <strong>in</strong>teressant und amüsant<br />

ist. S<strong>in</strong>d sie mit der Handlung des Spieles<br />

nicht e<strong>in</strong>verstanden, so versuchen Sie, dies <strong>in</strong><br />

Ruhe zu diskutieren. Die Jugendlichen sollten<br />

frei ihre Me<strong>in</strong>ung äußern dürfen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch verstehen, warum ihre Eltern pr<strong>in</strong>zipiell<br />

gegen solche Spiele s<strong>in</strong>d.<br />

Fazit<br />

<strong>Gewalt</strong>haltige Videospiele müssen nicht<br />

kategorisch als schlecht abgestempelt werden.<br />

Wie bei allem gehören immer mehrere<br />

Faktoren dazu, bis e<strong>in</strong> Mensch so wird,<br />

wie er ist. Das soziale Umfeld sowie die<br />

Spieldauer haben e<strong>in</strong>en wesentlichen E<strong>in</strong>fluss<br />

darauf, ob sich die virtuelle <strong>Gewalt</strong><br />

schlecht auf das emotionale Empf<strong>in</strong>den<br />

der Jugendlichen auswirkt. Eltern können<br />

durch ihre Erziehung negativen Auswirkungen<br />

vorbeugen und diese vermeiden.

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