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Kulturanleitung - Hafer

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<strong>Kulturanleitung</strong> - <strong>Hafer</strong><br />

Formen:<br />

Bespelzter <strong>Hafer</strong> – Nackthafer<br />

Spelzenfarbe: Weißhafer, Gelbhafer, (Grauhafer, Braunhafer, Schwarzhafer)<br />

Sommerhafer - Winterhafer<br />

Verwertung:<br />

Schälhafer (<strong>Hafer</strong>flocken)<br />

Futtergetreide<br />

Saatgutvermehrung<br />

Qualitätsmerkmale (äußere – innere): Schälhafer: hohes Hektolitergewicht 55 bis 65 kg,<br />

TKG mind. 27 g, Größe mind. 90% > 2mm, kein Fremdgeruch, helles Aussehen, max. 3%<br />

Fremdkornanteil, kein Roggen.<br />

Futter: <strong>Hafer</strong> hat im Vergleich zu den anderen Getreidearten einen hohen Fettgehalt von 5 –<br />

7% und ein wertvolleres Aminosäuremuster beim Eiweiß, Schleimstoffe, Ballaststoffe und<br />

sogar eine psychotrope Wirkung kennzeichnen seinen Wert<br />

.<br />

Bodenansprüche:<br />

An die Bodenart: aufgrund seines sehr guten Wurzelwerkes geringe<br />

Bodenansprüche, auch für rauere Klimate geeignet.<br />

<strong>Hafer</strong> hat höheren Wasseranspruch, als anderes Getreide.<br />

An die Bodenstruktur: gering, <strong>Hafer</strong> kommt auch mit „ungaren Boden“ zurecht, daher<br />

oft nach Grünlandumbruch, oder nach Rodung angebaut.<br />

An den pH-Wert: keine besondere Empfindlichkeit<br />

Fruchtfolgestellung:<br />

Ansprüche an die Vorfrucht: je nach Ertragserwartung, gering bis hoch,. Alle Vorfrüchte sind<br />

möglich, keine Übertragung von Halmbruch<br />

Vorfruchtwirkung: besser als alle anderen Getreidearten,mittel, keine Übertragung<br />

von Halmbruch<br />

Selbstverträglichkeit: mäßig wegen <strong>Hafer</strong>nematoden<br />

Bodenbearbeitung:<br />

Grundbodenbearbeitung: Pflug oder auch Grubber,<br />

Saatbettbereitung: Kombination oder Kreiselegge<br />

Stoppelbearbeitung: sinnvoll wegen schnellerer Rotte der Ernterückstände<br />

Sortenwahl:<br />

Kriterien der Sortenwahl: für <strong>Hafer</strong>flocken <strong>Hafer</strong> mit hohem Kernertrag und hohem<br />

Hektolitergewicht, z.B. Tomba, Aragon<br />

für Futter: Ertrag, Standfestigkeit, Reife<br />

Aragon, Flämingsprofi, Neklan, Tomba<br />

Saat:<br />

.<br />

Saattiefe: 3-5 cm ,<br />

Saatzeit: März bis Mitte April (Maihafer= Spreuhafer)<br />

Saatstärke: Körner/m²: 300 bis 330 je nach Sorte und Saatzeit, Nackthafer 450 -500<br />

Reihenweite in cm: 10 – 15 cm<br />

Pflanzen in der Reihe: -<br />

Unkrautregulierung:<br />

Grundregeln der indirekten Maßnahmen beachten.


Striegel ab 2-3 Blattstadium<br />

Flughafer nicht aufkommen lassen (Bereinigen)<br />

Nährstoffversorgung:<br />

Stickstoff: je nach Vorfrucht und Bestandesentwicklung. <strong>Hafer</strong> dankt eine<br />

eingearbeitet Gründüngung mit hohem Ertrag. <strong>Hafer</strong> braucht eine „gute Kinderstube“, dafür<br />

ist er in der späteren Entwicklung umso anspruchsloser.<br />

Phosphat: Entzug bei 10 dt Reinertrag: 8 kg<br />

Kalium: 6 kg<br />

Magnesium: 2 kg<br />

Schwefel: Standortfrage<br />

Spurenelemente:<br />

Krankheiten und Schädlinge:<br />

Pilzkrankheiten: Getreidezystenälchen<br />

Schädlinge: Fritfliege, Blattläuse<br />

Ernte:<br />

Keine besonderen Probleme<br />

Lagerung:<br />

Sorgfältig lagern, trocken, da <strong>Hafer</strong> fetthaltig ist und dieses Fett ranzig werden kann, daher<br />

auch nicht überlagern. das gilt besonders für Nackthafer.<br />

Wichtige Vermarktungswege:<br />

Verfütterung im eigenen Betrieb.<br />

Ökofuttermittelwerke<br />

<strong>Hafer</strong>flocken.<br />

Sonderverfahren:<br />

Gemengeanbau mit Sommergerste als Futter.<br />

Grünhafer und GPS-<strong>Hafer</strong> als Futter<br />

Untersaaten möglich.<br />

Nackthafer ist vielblütig und bildet aus 3-12 Blüten 4 –8 Körner aus (Spelzhafer 2-3), dafür<br />

nur sehr kleine Körner.<br />

Oft Probleme mit Keimfähigkeit.<br />

Vermarktung sollte gesichert sein.<br />

Sorte: Samuel, Sandokan, Avenuda<br />

Nackthafer ist hygroskopisch (feuchtigkeitsanziehend) und sollte deshalb sofort nach Ernte<br />

trocken gelagert werden. Keinen Tag auf dem Kipper liegen lassen.<br />

Nackthafer ist nach unseren Untersuchungen (2004) in den Gehalten an essentiellen<br />

Aminosäuren um 10 bis 20% höher als Spelzhafer. Weitere Untersuchungen sind nötig.<br />

Sorten: Samuel, Sandokan, Avenuda.

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