1.2 Gauß-Algorithmus zum Lösen linearer Gleichungssysteme
1.2 Gauß-Algorithmus zum Lösen linearer Gleichungssysteme
1.2 Gauß-Algorithmus zum Lösen linearer Gleichungssysteme
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<strong>1.2</strong> <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> <strong>zum</strong> <strong>Lösen</strong><br />
<strong>linearer</strong> <strong>Gleichungssysteme</strong><br />
Die Bestimmung einer Polynomfunktion zu gegebenen Eigenschaften erfordert<br />
oft das <strong>Lösen</strong> eines linearen Gleichungssystems (LGS). Zur Berechnung der Koeffi-<br />
zienten eines Polynoms zweiten Grades y = ax 2 + bx + c benötigt man drei Glei-<br />
chungen. Bei einem Polynom dritten Grades muss man bereits vier Parameter mit<br />
vier Gleichungen bestimmen. Der Umfang des Gleichungssystems wächst mit dem<br />
Grad des Polynoms. Dementsprechend wird auch das Lösungsverfahren sehr auf-<br />
wändig und fehleranfällig.<br />
Nach dem Mathematiker <strong>Gauß</strong> ist ein Verfahren benannt, das wegen seiner schematischen<br />
Organisation auf den Computer übertragen werden kann. Heute kann<br />
dieses Verfahren auch auf einem grafikfähigen Taschenrechner genutzt werden.<br />
1 <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> am Beispiel<br />
Es soll das Polynom zweiten Grades y = a x 2 + b x + c bestimmt werden, dessen<br />
Graph durch die Punkte A(–1|6), B(2|3) und C(3|6) verläuft.<br />
1. Schritt: Einsetzen der Koordinaten der Punkte in die allgemeine Gleichung der<br />
Parabel liefert drei Gleichungen mit den drei Variablen a, b und c.<br />
Einsetzen A(–1|6) (1) a – b + c = 6<br />
Einsetzen B(2|3) (2) 4a + 2b + c = 3<br />
Einsetzen C(3|6) (3) 9a + 3b + c = 6<br />
2. Schritt: Umformen des Gleichungssystems in ein gestaffeltes Gleichungssystem<br />
mithilfe der Äquivalen<strong>zum</strong>formungen.<br />
Multiplikation einer Gleichung<br />
auf beiden Seiten mit einer reellen<br />
Zahl ungleich Null.<br />
(1) a – b + c = 6<br />
(2) 4a + 2b + c = 3<br />
(3) 9a + 3b + c = 6<br />
<strong>1.2</strong> <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> <strong>zum</strong> <strong>Lösen</strong> <strong>linearer</strong> <strong>Gleichungssysteme</strong><br />
Addition zweier Gleichungen und anschließendes<br />
Ersetzen einer Gleichung<br />
durch das Ergebnis.<br />
4 · (1) + (–1) · (2) → Gleichung (2*)<br />
9 · (1) + (–1) · (3) → Gleichung (3*)<br />
(1) a – b + c = 6<br />
(2*) – 6b + 3c = 21<br />
(3*) – 12b + 8c = 48 (–2) · (2*) + (3*) → Gleichung (3**)<br />
(1) a – b + c = 6<br />
(2*) – 6b + 3c = 21<br />
(3**) 2c = 6<br />
3. Schritt: Die Lösung des Gleichungssystems<br />
kann nun schrittweise von unten<br />
nach oben ermittelt werden:<br />
2c = 6, also c = 3<br />
–6b + 3 · 3 = 21, also b = –2<br />
a – (–2) + 3 = 6, also a = 1<br />
a) Rechenprobe: Setzen Sie die errechneten Werte für a, b und c in die drei Gleichungen<br />
ein. Problemprobe: Wie lautet die Gleichung der gesuchten Funktion?<br />
Prüfen Sie, ob die drei Punkte A, B und C auf dem Graphen der ermittelten<br />
Funktion liegen.<br />
b) Bestimmen Sie nach dem obigen Verfahren das Polynom zweiten Grades, dessen<br />
Graph durch die Punkte P(1|4), Q(2|9) und R(3|18) verläuft.<br />
c) Übertragen Sie das Verfahren auf die Bestimmung des Polynoms dritten Grades,<br />
dessen Graph durch die Punkte P(–1|–3,5), Q(1|–2,5), R(2|–5) und S(4|–1) verläuft.<br />
Was Sie erwartet<br />
Carl FriedriCh <strong>Gauß</strong><br />
1777–1855<br />
Aufgaben<br />
(3-3)-System<br />
Ein gestaffeltes Gleichungssystem<br />
ist ein System in Dreiecksform.<br />
Äquivalen<strong>zum</strong>formungen<br />
verändern die Lösungsmenge<br />
nicht.<br />
Lösung zu c)<br />
0,5 x 3 – 2 x 2 Lösung zu c)<br />
0,5 x – 1<br />
3 – 2 x 2 – 1<br />
59
60<br />
1 Modellieren mit Funktionen – Kurvenanpassung<br />
Basiswissen<br />
Dreiecksform: unterhalb der Diagonalen<br />
stehen nur Nullen<br />
Nicht jedes lineare Gleichungssystem<br />
hat genau eine Lösung.<br />
(siehe Übung 8)<br />
Beispiel<br />
Lineare <strong>Gleichungssysteme</strong> lassen sich systematisch mit dem <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong><br />
lösen.<br />
Der <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> in Kurzfassung<br />
Das Gleichungssystem wird in eine Matrix übertragen. Dazu werden alle Informationen,<br />
die selbstverständlich sind, weggelassen. Nur die Koeffizienten werden notiert.<br />
Wichtig ist, dass die Koeffizienten, die zur gleichen Variablen gehören, in die gleiche<br />
Spalte geschrieben werden.<br />
LGS<br />
(1) a + b + 2 c = 12<br />
(2) 3 a – 2 b – 5 c = 7<br />
(1)<br />
(2)<br />
Tabelle<br />
a b c<br />
1 1 2<br />
3 – 2 – 5<br />
12<br />
7<br />
Matrix<br />
(<br />
(3) 1 2 – 1 – 3<br />
1<br />
3<br />
1<br />
1<br />
– 2<br />
2<br />
2<br />
– 5 | – 1<br />
12<br />
(3) a + 2 b – c = – 3<br />
7 ) – 3<br />
Durch Äquivalen<strong>zum</strong>formungen wird die Matrix in die Dreiecksform überführt:<br />
( 1<br />
3<br />
1<br />
1<br />
– 2<br />
2<br />
2<br />
– 5 | – 1<br />
12<br />
7 ) ( – 3<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
– 5<br />
1<br />
2<br />
– 11 | – 3<br />
12<br />
– 29 ) ( – 15<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
– 5<br />
0<br />
2<br />
– 11 | – 26<br />
12<br />
· (– 3)<br />
· (– (– 1)<br />
+<br />
· 1 + · 1<br />
– 29<br />
· 1<br />
· 5 – 104<br />
+<br />
· 1<br />
· 5 +<br />
Durch Rückwärtseinsetzen werden die Variablen bestimmt:<br />
– 26 c = – 104, also c = 4<br />
– 5 b – 11 · 4 = – 29, also b = – 3<br />
a – 3 + 2 · 4 = 12, also a = 7<br />
Die Lösung des LGS ist das Zahlentripel (a; b; c) = (7; – 3; 4).<br />
Das Verfahren lässt sich auf größere <strong>Gleichungssysteme</strong> übertragen. Auch hier wird<br />
die Matrix mit passenden Äquivalen<strong>zum</strong>formungen in eine Dreiecksform überführt.<br />
Der Rechenaufwand wird dann entsprechend höher.<br />
A <strong>Lösen</strong> Sie das Gleichungssystem mit dem <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong>.<br />
x 2 + x 3 = – 1<br />
2 x 1 + 3 x 2 – 2 x 3 = 0<br />
– x 1 + 2 x 2 + 3 x 2 = – 5<br />
Lösung:<br />
Matrix des Gleichungssystems<br />
( 0<br />
2<br />
– 1<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1<br />
– 2 | 3<br />
– 1<br />
0<br />
– 5<br />
( 2<br />
0<br />
– 1<br />
3 – 2<br />
1 1 | 2 3<br />
0<br />
– 1 ) – 5<br />
· 1<br />
+<br />
· 2<br />
( 2<br />
0<br />
0<br />
3 – 2<br />
1 1 | 7 4<br />
0<br />
– 1 ) – 10<br />
· (7)<br />
· 1 +<br />
( 2<br />
0<br />
0<br />
3 – 2<br />
1 1 | 0 – 3<br />
0<br />
+<br />
– 1 ) – 3<br />
)<br />
Vertauschen der 1. und 2. Zeile. 0 steht an passender Stelle.<br />
Multiplikation der 3. Zeile mit 2 und anschließend Addition<br />
der 1. Zeile.<br />
Multiplikation der 2. Zeile mit (– 7) und anschließend Additon<br />
zur 3. Zeile.<br />
Rückwärts einsetzen – 3 c = – 3, also c = 1<br />
b + 1 = – 1, also b = – 2<br />
2 a + 3 · (– 2) – 2 = 0, also a = 4<br />
Das System hat die Lösung (4; – 2; 1).<br />
)
2 Training per Hand<br />
Wenden Sie den <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> an, um die <strong>Gleichungssysteme</strong> zu lösen.<br />
a) x + y + z = 2 b) x + y – z = – 2 c) 2 x – y + z = 1<br />
x – y + 2 z = – 3 2 x + y + z = 5 x + 2 y + 4 z = 2<br />
2 x + y + z = 3 – x + 2 y – z = 3 x – y + 3 z = – 3<br />
3 Training per Hand<br />
Übersetzen Sie zunächst die Matrix in ein Gleichungssystem und lösen Sie dann mithilfe<br />
des <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong>.<br />
a) b) c)<br />
( 1<br />
2<br />
– 1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
– 1 | 2<br />
1<br />
– 1 ) ( 1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
– 1 | 1<br />
1<br />
2 ) ( 4<br />
3<br />
4<br />
5<br />
4 Zeilentausch<br />
In Beispiel A auf der vorherigen Seite wurde zu Beginn des Verfahrens ein Zeilentausch<br />
(Vertauschen der Gleichungen (1) und (2)) vorgenommen.<br />
a) Warum war hier ein Zeilentausch sinnvoll?<br />
b) Begründen Sie, dass ein Zeilentausch die Lösungsmenge des linearen Gleichungssystems<br />
nicht verändert.<br />
5 <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> beim (4-4)-System<br />
2 a + 3 b – c + 5 d = 11<br />
b + 3 c – d = 1<br />
4 a – 2 b – 2 d = 0<br />
a + b + c + d = 4<br />
Die Schritte zur Überführung in die Dreiecksform erfolgen hier analog zu denen beim<br />
(3-3)-System: Zunächst werden in der ersten Spalte drei Nullen erzeugt, dann zwei in<br />
der zweiten Spalte und schließlich eine in der dritten Spalte. Dann ist die Dreiecksform<br />
erreicht.<br />
Füllen Sie bei der Notation der Äquivalen<strong>zum</strong>formungen die Lücken (Faktoren, mit<br />
denen die jeweiligen Gleichungen multipliziert werden) aus und führen Sie die Äquivalen<strong>zum</strong>formungen<br />
selbst durch.<br />
(1)<br />
(2)<br />
(3)<br />
(4)<br />
(1)<br />
(2)<br />
(3**)<br />
(4**)<br />
(1)<br />
(2)<br />
(3**)<br />
(4***) (<br />
(<br />
2<br />
0<br />
4<br />
1<br />
(<br />
2<br />
0<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
0<br />
3<br />
1<br />
–2<br />
1<br />
3<br />
1<br />
0<br />
0<br />
3<br />
1<br />
0<br />
0<br />
–1<br />
3<br />
0<br />
1<br />
–1<br />
3<br />
26<br />
–6<br />
–1<br />
3<br />
26<br />
0<br />
5<br />
–1<br />
–2<br />
1 |<br />
5<br />
–1<br />
–20<br />
4 |<br />
5<br />
–1<br />
– 20<br />
–8 |<br />
11<br />
) 1<br />
0<br />
4<br />
(1)<br />
(<br />
2 3 –1 5<br />
|<br />
11<br />
)<br />
(1) wird übernommen<br />
(2) 0 1 3 –1 1 (2) wird übernommen, da 0 bereits vorhanden<br />
(3*) 0 –8 2 –12 –22 (–2) · (1) + (3)<br />
(4*) 0 1 –3 3 3 (1) – n · (4)<br />
11<br />
1<br />
–14<br />
2 )<br />
11<br />
) 1<br />
– 14<br />
–16<br />
– 2<br />
6<br />
– 4<br />
4<br />
– 1<br />
3<br />
(1) wird übernommen<br />
(2) wird übernommen<br />
n · (2) + n · (3*)<br />
n · (2) + n · (4*)<br />
(1) wird übernommen<br />
(2) wird übernommen<br />
(3**) wird übernommen<br />
3 · (3**) + n · (4**)<br />
Geben Sie die Lösung an und machen Sie die Probe.<br />
<strong>1.2</strong> <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> <strong>zum</strong> <strong>Lösen</strong> <strong>linearer</strong> <strong>Gleichungssysteme</strong><br />
| 5<br />
9<br />
4<br />
Übertragen des Gleichungsystems in die Matrix.<br />
)<br />
Übungen<br />
Lösungen:<br />
(– 1; 3; 4)<br />
(1; 2; – 1)<br />
(2; 2; – 1)<br />
Zur Kontrolle:<br />
Die Lösungen in ungeordneter<br />
Reihenfolge<br />
Lösungen:<br />
(1; 1; 1)<br />
(1; – 1; 2)<br />
(– 3; 3; – 2)<br />
4-4-System:<br />
4 Gleichungen mit 4 Unbekannten<br />
61
62<br />
1 Modellieren mit Funktionen – Kurvenanpassung<br />
Übungen<br />
LGS mit dem grafikfähigen Taschenrechner lösen<br />
Mit einem grafikfähigen Taschenrechner oder einem Computer-Algebra-System<br />
lässt sich die Lösungsmenge eines LGS schnell bestimmen. Dazu gibt man die<br />
„erweiterte Koeffizientenmatrix“ mithilfe des Matrix-Editors ein.<br />
Mit 3 × 4 wird der Typ der Matrix<br />
festgelegt: 3 Zeilen, 4 Spalten<br />
3 a – 6 b + 12 c = – 21<br />
3 a – 5 b + 2 c = – 27<br />
2 a + b – 2 c = – 4<br />
2, 3 kennzeichnet die Position der Zahl<br />
in der 2. Zeile und der 3.Spalte<br />
Koeffizientenmatrix<br />
Erweiterte Koeffizientenmatrix<br />
Mit dem Befehl ref erzeugt man eine Dreiecksform, aus der man die Lösungen<br />
durch Rückwärtseinsetzen bestimmen kann.<br />
a – 2 b + 4 c = – 7<br />
b – 2 c = 2<br />
c = 1<br />
Der GTR besitzt einen weiteren Befehl rref, mit dem man aus der Koeffizientenmatrix<br />
eine Diagonalform erzeugt, aus der man das Ergebnis direkt ablesen kann.<br />
a = – 3<br />
b = 4<br />
c = 1<br />
6 Training mit dem GTR<br />
Bestimmen Sie die Lösungen der <strong>Gleichungssysteme</strong> aus den Übungen 2 und 3 mit<br />
dem GTR. Vergleichen Sie gegebenenfalls mit Ihren händisch ermittelten Lösungen.<br />
7 Von der Dreiecksform zur Diagonalform<br />
a) Zeigen Sie, dass die Matrix in die angegebene Dreiecksform überführt werden kann.<br />
Geben Sie die dabei vorgenommenen Umformungsschritte an. Überprüfen Sie auch<br />
mithilfe des GTR .<br />
( 1<br />
1<br />
1<br />
1 – 1<br />
– 2 1 | – 1 2<br />
2<br />
1 ) ( 1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1 – 1<br />
3 – 2 | 2 – 3<br />
2<br />
1 ) ( 1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1 – 1<br />
3 – 2 | 0 5<br />
2<br />
1 ) – 1<br />
b) Aus der Dreiecksform der Matrix lässt sich durch geeignete Äquivalen<strong>zum</strong>formungen<br />
auch die Diagonalform herstellen. Geben Sie die dabei vorgenommenen Umformungsschritte<br />
an. Überprüfen Sie mit dem GTR.<br />
( 1<br />
0<br />
0<br />
1 – 1<br />
3 – 2 | 0 5<br />
2<br />
1 ) – 1<br />
( 1<br />
0<br />
0<br />
1 – 1<br />
3 – 2 | 0 1<br />
2<br />
1<br />
– 1 _<br />
1 1 – 1 2<br />
0 1 0 | 0 0 1<br />
1 _<br />
5<br />
– 1 _<br />
1 0 0<br />
| 0 1 0<br />
0 0 1<br />
8 _<br />
5<br />
1 _<br />
5<br />
– 1 _<br />
5<br />
) (<br />
5<br />
) (<br />
WERKZEUG<br />
) 5
8 Nicht immer gibt es eine eindeutige Lösung<br />
Auch die aus der Mittelstufe bekannten (2-2)-Systeme lassen sich<br />
mit dem <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> bearbeiten.<br />
Zu den vier <strong>Gleichungssysteme</strong>n wurde mithilfe von rref die<br />
Diagonalform erstellt. Zusätzlich wurden die Graphen zu den<br />
einzelnen Gleichungen dargestellt.<br />
Ordnen Sie jeweils die drei passenden Karten (Gleichungssystem,<br />
Matrix, Graph) einander zu.<br />
1 2 x + y = 3<br />
7 x + y = 1<br />
A ( 1<br />
0 0,5<br />
0 0<br />
1 )<br />
2 – x + y = 3<br />
6x + y = – 2<br />
B<br />
( 1<br />
0 0<br />
1<br />
2<br />
– _<br />
5<br />
19 __ ) 5<br />
3 – x – y = – 2<br />
x + y = 2<br />
C ( 1<br />
0 1<br />
0 2<br />
0 )<br />
I II III IV<br />
<strong>1.2</strong> <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> <strong>zum</strong> <strong>Lösen</strong> <strong>linearer</strong> <strong>Gleichungssysteme</strong><br />
4 2 x + y = 4<br />
2 x + y = – 3<br />
D<br />
( 1<br />
0 0<br />
1<br />
Wie erkennt man an der Diagonalform der Matrix die gegenseitige Lage der beiden<br />
Geraden im Koordinatensystem?<br />
9 Parabel zu drei Punkten<br />
In jedem der drei Fälle soll die Parabel y = a x 2 + b x + c so bestimmt werden, dass der<br />
Graph durch die drei gegebenen Punkte verläuft.<br />
Die Einträge in den letzten beiden Spalten der Tabelle sind etwas durcheinander geraten.<br />
Sortieren Sie richtig und begründen Sie mithilfe der Diagonalform der jeweiligen Matrix.<br />
Punkte Matrix (LGS) Lösung Grafik<br />
(– 2 | 0)<br />
(1 | 2)<br />
(2 | 4)<br />
(– 2 | – 1)<br />
(1 | 2)<br />
(2 | 3)<br />
(2 | 3)<br />
(– 1 | 2)<br />
(2 | – 1)<br />
( 4<br />
1<br />
4<br />
( 4<br />
1<br />
4<br />
( 4<br />
1<br />
4<br />
– 2<br />
1<br />
2<br />
– 2<br />
1<br />
2<br />
2<br />
– 1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
2<br />
4<br />
– 1<br />
3<br />
2<br />
– 1<br />
2<br />
3<br />
) rref<br />
) rref<br />
) rref<br />
(<br />
1 0 0<br />
1 _<br />
3<br />
0 1 0 1<br />
0 0 1<br />
2 _<br />
( 1<br />
0<br />
0<br />
( 1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
3<br />
)<br />
0<br />
)<br />
1<br />
1<br />
0,5<br />
– 0,5<br />
0<br />
0<br />
)<br />
0<br />
1<br />
Es gibt keine Lösung<br />
f (x) = x + 1<br />
1<br />
f (x) = _<br />
x 3 2 + x + 2 _<br />
3<br />
10 Fragen <strong>zum</strong> Verstehen des <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong><br />
a) Ein Zeilentausch verändert die Lösungsmenge eines LGS nicht. Gilt das auch bei<br />
einem Spaltentausch?<br />
b) Warum muss zur schematischen Ausführung des<br />
<strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong> in dem Gleichungssystem ein Zeilentausch ( vorgenommen werden?<br />
c) Man könnte aus der oberen Matrix auch die nebenstehende<br />
Diagonalform herleiten.<br />
Was sind nun die Lösungen?<br />
0<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
– 1 | 1<br />
4<br />
2 ) 1<br />
( 0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
0 | 0<br />
– 2<br />
(<br />
3 ) – 3<br />
0<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
– 1 | 1<br />
4<br />
2 ) 1<br />
( 0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
0 | 0<br />
– 2<br />
3 ) – 3<br />
Ein lineares Gleichungssystem kann<br />
– genau eine,<br />
– unendlich viele oder<br />
– keine Lösung haben.<br />
5<br />
– _<br />
7<br />
16 __ ) 7<br />
63
64<br />
1 Modellieren mit Funktionen – Kurvenanpassung<br />
Aufgaben<br />
Stufen Bälle<br />
1 1<br />
2 4<br />
3 10<br />
4 20<br />
5 35<br />
6 56<br />
7 84<br />
y = a x 2 + b x + c oder<br />
y = a x 3 + b x 2 y = a x<br />
+ c x + d<br />
oder …<br />
2 + b x + c oder<br />
y = a x 3 + b x 2 + c x + d<br />
oder …<br />
Ist <strong>Gauß</strong> der Erfinder des <strong>Gauß</strong>-<strong>Algorithmus</strong>?<br />
Wie oft in der Mathematikgeschichte, wurde das nach <strong>Gauß</strong> benannte Lösungsverfahren<br />
von ihm nicht als Erstem entwickelt. Bereits vor über 2000 Jahren<br />
verwendeten chinesische Mathematiker Zahlenschemata<br />
3 Garben guter Ernte, 2 Garben mittlerer<br />
zur Lösung <strong>linearer</strong> <strong>Gleichungssysteme</strong>. In einem für die<br />
und 1 Garbe schlechter Ernte geben<br />
Ausbildung von Beamten geschriebenen Buch („Chiu<br />
39 dou;<br />
Chang Suan Shu“ – Mathematik in neun Büchern) traten<br />
2 Garben guter, 3 Garben mittlerer und<br />
Beispiele für (33)Systeme auf, die in einer der Matrix<br />
1 Garbe schlechter Ernte 34 dou;<br />
ähnlichen Kurzform notiert wurden und durch Über<br />
1 Garbe guter, 2 Garben mittlerer und<br />
führung in eine Dreiecksform gelöst wurden. In der neuzeit<br />
3 Garben schlechter Ernte 26 dou.<br />
lichen europäischen Mathematik wurden zunächst andere<br />
effektive Verfahren (Determinanten) zur Lösung <strong>linearer</strong><br />
<strong>Gleichungssysteme</strong> entwickelt, bevor <strong>Gauß</strong> dann in seinen umfangreichen<br />
Arbeiten zur angewandten Mathematik der Verwendung von Dreiecksmatrizen<br />
großes Gewicht verlieh. Dies geschah insbesondere im Rahmen der Regressionsrechnung<br />
mit der „Methode der kleinsten Quadrate“, die heute auch mit seinem<br />
Namen verbunden ist.<br />
11 Alte Aufgabe in neuem Gewand<br />
Übersetzen Sie das im Exkurs gegebene Beispiel aus dem chinesischen Buch in ein<br />
Gleichungsystem und bestimmen Sie die Lösung.<br />
12 Die Tennisballpyramide – Mit Polynom und LGS zur Formel<br />
Tennisbälle werden in der Form eines<br />
gleichseitigen Dreiecks angeordnet,<br />
so dass sich darauf eine Pyramide aufbauen<br />
lässt. Erste Experimente verdeutlichen<br />
den stufenweisen Aufbau<br />
der Pyramiden und die schnell<br />
wachsende Anzahl von benötigten<br />
Tennisbällen.<br />
In der Tabelle ist die notwendige Anzahl von Tennisbällen für die ersten zehn<br />
Aufbaustufen festgehalten. Wie viele Bälle benötigt man für eine Pyramide der<br />
50. Stufe? Passen die Bälle einer Pyramide der 100. Stufe auf einen Kleintransporter?<br />
Die Darstellung der Tabellenwerte in<br />
einem Koordinatensystem (xAchse:<br />
Stufenzahl, yAchse: Anzahl der<br />
Bälle) könnten <strong>zum</strong> Graphen einer<br />
ganzrationalen Funktion passen.<br />
Versuchen Sie, eine Kurvenanpassung<br />
für ein Polynom mit möglichst<br />
niedrigem Grad zu erstellen.<br />
Falls dies gelingt, liefert die Funktionsgleichung<br />
die gesuchte Formel für die<br />
Anzahl benötigter Tennisbälle für eine<br />
nstufige Pyramide (x = n).