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<strong>DER</strong> DRAMENWETTBEWERB<br />
ÜBER GRENZEN SPRECHEN<br />
Das Projekt<br />
Mazedonien war die erste Station des für die Westbalkanstaaten konzipierten<br />
Dramenwettbewerbs ÜBER GRENZEN SPRECHEN: ein Theater- und Literaturprojekt,<br />
das die Autoren einlädt, sich vornehmlich mit dem „Lebensgefühl in<br />
Zeiten politischen Wandels“ auseinanderzusetzen. Ausgehend von einer von Dr.<br />
Christian Papke im Jahr 2004 gestarteten Initiative, wurde in Zu sammenarbeit<br />
zwischen dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten,<br />
dem P.E.N.-Club Österreich, KulturKontakt Austria, dem Translation<br />
& Linguistic Rights Committee des International P.E.N. und dem Mazedonischen<br />
Kulturministerium das Wettbewerbsprojekt ausgearbeitet und<br />
im Jahr 2005 ausgeschrieben. Das Jahr darauf folgte Serbien ebenfalls mit<br />
Unterstützung lokaler Partnerinstitutionen, allen voran die Stadt Belgrad und<br />
das serbische Kulturministerium. Das Ergebnis des serbischen Wettbewerbs<br />
war im September 2007 im Belgrader Theater Atelje 212 im Rahmen des<br />
41. internationalen Theaterfestivals BITEF zu sehen. Parallel dazu lief im<br />
gleichen Jahr der Dramenwettbewerb in Kroatien weiter, hier vor allem unterstützt<br />
seitens des Österreichischen Kulturforums in Zagreb. 2008 fand TALKING<br />
ABOUT BOR<strong>DER</strong>S, wie das Projekt in Südosteuropa heißt, seine Fortsetzung in<br />
Bosnien-Herzegowina in Zusammenarbeit mit dem bosnischen Kulturministerium,<br />
dem P.E.N.- Club Bosnien, dem Kamerni Theater 55 in Sarajevo und dem<br />
internationalen Theaterfestival MESS. Das bosnische Siegerstück „I don’t like<br />
Mondays“ wurde im Oktober 2009 als eine der Eröffnungsveranstaltungen des<br />
internationalen Theaterfestivals MESS in Sarajevo uraufgeführt und läuft dort<br />
immer noch erfolgreich im Repertoire des Kammertheaters 55. Die Inszenierung<br />
wurde für ihr Bühnenraumkonzept preisgekrönt. Parallel zu den Aktivitäten<br />
in Bosnien fand der Dramenwettbewerb 2009 seine Fortsetzung in Albanien.<br />
Lokale Partner waren das albanische Kulturministerium und das albanische Nationaltheater,<br />
das im Jahr des laufenden Dramenwettbewerbs, auch erstmals<br />
Thomas Bernhards „Die Macht der Gewohnheit“ auf eine albanische Bühne<br />
brachte. Der Grundgedanke von TALKING ABOUT BOR<strong>DER</strong>S, sich mit dem anderen<br />
auseinanderzusetzen, diesem Gehör zu verschaffen, sich zu begegnen,<br />
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fi el in Albanien somit auf doppelt fruchtbaren Boden. Das erfreuliche Ergebnis:<br />
Diese Produktion Bernhards, umgesetzt von albanischen Schauspielern gemeinsam<br />
mit einem österreichischen Kreativteam, geriet zur meistaufgeführten<br />
Produktion des Jahres, gewann auch den nationalen Schauspielerpreis. 2010<br />
fand ÜBER GRENZEN SPRECHEN seine Fortsetzung in Bulgarien. Das bulgarische<br />
Kulturministerium, der bulgarische P.E.N.-Club, das Kulturinstitut des<br />
bulgarischen Außenministeriums und der nationale Kulturfond sind dabei die<br />
Partner vor Ort. Die diesjährige internationale Jury nimmt gerade die Arbeit<br />
auf, um aus den Einreichungen das beste bulgarische Stück des Jahres 2010<br />
herauszufi nden. Das Theater Osnabrück führt noch in der laufenden Theatersaison<br />
2010/2011 dessen Uraufführung durch.<br />
Der Dramenwettbewerb entstand aus der Idee heraus, die Situation der unweit<br />
von Österreich beheimateten Menschen am Balkan besser kennenzulernen und<br />
zwar über ihre zeitgenössischen, künstlerischen Leistungen. Das Projekt entspricht<br />
somit einer Einladung zu Gedankenaustausch, Dialog und Begegnung.<br />
Der Wettbewerb ist darüber hinaus ein Schritt in der Umsetzung des Kulturkonzepts<br />
„Culture Matters“.<br />
Der Wettbewerb<br />
Die fünf bisherigen Wettbewerbe in Mazedonien, Serbien, Kroatien, Bosnien-<br />
Herzegowina und Albanien regten eine große Zahl sprachlich sehr kraftvoller<br />
Schriftstellerinnen und Schriftsteller an, die mit ihren mittlerweile weit über<br />
150 neuen Stückbeiträgen eindrucksvoll die kreative Ausdruckskraft der Kulturschaffenden<br />
im Südosten Europas unter Beweis stellten. Auch immer mehr<br />
Partnerinstitutionen gestalten diesen kulturellen Brückenschlag mit.<br />
Der Siegerpreis beinhaltet neben einem Preisgeld auch die Übertragung des<br />
besten Theatertexts ins Deutsche sowie eine Publikation der deutschen Übersetzung.<br />
Weiters unterstützt das österreichische Bundesministerium für euro-<br />
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