A 5 Seeforelle 26-30 - Alpines Angeln
A 5 Seeforelle 26-30 - Alpines Angeln
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Fotos: Bernd Taller<br />
REPORT<br />
Uferangeln<br />
mit der Hegene<br />
Besonders im zeitigen Frühjahr<br />
hat man mit der Hegene gute<br />
Chancen, neben Saiblingen und<br />
Renken auch eine <strong>Seeforelle</strong> zu<br />
überlisten.Zur Ausrüstung gehört<br />
eine drei bis dreieinhalb Meter<br />
lange Rute mit einem Wurfgewicht<br />
von etwa 40 Gramm. Eine<br />
3er Hegene und ein Birnenblei<br />
von 20 bis <strong>30</strong> Gramm vervollständigen<br />
unser Gerät. Beim<br />
Schwimmer haben wir die Wahl<br />
zwischen einer Überwasser- oder<br />
einer Unterwasserpose. Beim<br />
normalen Schwimmer wird die<br />
gewünschte Tiefe mittels Stopper<br />
eingestellt, möglichst weit ausgeworfen<br />
und dann so lange herangezogen,<br />
bis das Bleigewicht auf<br />
dem Grund aufliegt. Die Pose<br />
sollte dann in einem schrägen<br />
Winkel zur Oberfläche stehen<br />
und bei einem Biss umfallen. Ein<br />
Anhieb ist nicht notwendig, viel<br />
wichtiger ist ein gefühlvoller<br />
Drill, bei dem der Haken nicht<br />
ausschlitzt. Beim Unterwasserschwimmer<br />
wird der Stopper einen<br />
halben Meter oberhalb der<br />
Hegene angebracht. Nun kann<br />
ausgeworfen werden, die Unterwasserpose<br />
sorgt dafür, dass die<br />
Montage stets senkrecht steht.<br />
Die Rute wird aufrecht hingestellt<br />
und die Schnur eingekurbelt,<br />
bis eine leichte Spannung<br />
entsteht. Die Bisse machen sich<br />
deutlich an der Rutenspitze bemerkbar.<br />
Auch hier sollte kein<br />
Anhieb gesetzt werden, der Fisch<br />
hakt sich selbst. Wichtig für ein<br />
gutes Fangergebnis ist ein<br />
schlammiger Untergrund, denn<br />
dort steigen die Nymphnen bevorzugt<br />
auf. Zeitweise rauben<br />
<strong>Seeforelle</strong>n dicht unter der Oberfläche<br />
und es bringt Erfolg, seine<br />
Hegene in lediglich drei bis vier<br />
Metern Wassertiefe anzubieten.<br />
Erfolg in der Tiefe<br />
Immer wenn die <strong>Seeforelle</strong> die<br />
oberflächennahen Regionen meidet,<br />
ist die Zeit für die Tiefschlepprolle<br />
oder den Downrigger<br />
gekommen. Als ideale Tiefe<br />
gilt in den Alpenseen der Bereich<br />
zwischen 14 und 18 Metern. Ohne<br />
ein schweres Schleppblei von<br />
einem bis zwei Kilogramm ist es<br />
allerdings nahezu unmöglich, gezielt<br />
dort zu fischen. Der Downrigger<br />
besteht aus mehreren Teilen:<br />
einer Rolle, auf die ein dünnes<br />
Stahlseil aufgespult ist, einem<br />
Auslöse-Clip, einer Bremse,<br />
einem Ausleger zum Herablassen<br />
des Bleigewichtes, einem Zählwerk<br />
sowie einem Rutenhalter.<br />
Bei langsamem Tempo wird der<br />
Köder an ungefähr 15 Metern<br />
Schnur ausgebracht. Das Bleigewicht<br />
befindet sich dabei noch<br />
oberhalb der Wasseroberfläche.<br />
Dann wird die Hauptschnur in<br />
Top zum Schleppen (links):<br />
das Stockersystem. Es<br />
wird mit einem toten Fisch<br />
beködert und entwickelt<br />
ein tolles Spiel. Klassiker:<br />
Heintz-Blinker (oben).<br />
Fängig: Perlmuttlöffel (rechts)<br />
den Clip geklemmt und – nachdem<br />
die Bremse des Downriggers<br />
gelöst wurde – das Schleppblei<br />
auf die gewünschte Tiefe abgesenkt.<br />
Danach wird der Freilauf<br />
der Stationär- oder Multirolle<br />
ausgeschaltet. Eine tief verbeugte<br />
Rute zeigt, dass die Montage<br />
korrekt läuft. Bei einem Biss<br />
reißt der Fisch die Hauptschnur<br />
aus dem Clip und wird dann direkt<br />
über die Rute gedrillt.<br />
Auf die „Stucki”<br />
gekommen<br />
An den Alpenseen wird häufig<br />
die legendäre Tiefschlepprolle<br />
benutzt, die dort ”Stucki” heißt.<br />
Dies ist der Name der Schweizer<br />
Firma, welche seit Jahrzehnten<br />
diese Tiefschlepprollen baut. Das<br />
System ist recht einfach: Auf eine<br />
breite Trommel wird Stahldraht<br />
oder geflochtene Schnur gespult.<br />
An deren Ende befindet sich ein<br />
ein bis zwei Kilogramm schweres<br />
Bleigewicht, das den Köder<br />
auch in größere Tiefen bringt. Es<br />
gibt fertig montierten Stahldraht<br />
zu kaufen. Sie enthalten Tiefenmarkierungen<br />
mittels Metallblättchen.<br />
Bei Verwendung einer<br />
Geflochtenen nimmt man selbst<br />
Markierungen vor. Mit der<br />
„Stucki” können mehrere<br />
Schleppköder gleichzeitg eingesetzt<br />
werden – so lassen sich verschiedene<br />
Wasserschichten gezielt<br />
abfischen. Zumeist werden<br />
schmale, dünnblechige Blinker<br />
oder Löffel eingesetzt. Bei den<br />
verwendeten monofilen Vorfächern<br />
gilt es, einen Spagat zu<br />
vollführen. Einerseits ist die <strong>Seeforelle</strong><br />
extrem scheu, auf der anderen<br />
Seite gilt sie als große, ausdauernde<br />
Kämpferin. Damit die<br />
scheuen Räuber keinen Verdacht<br />
schöpfen, verwendet man bis zu<br />
25 Meter lange Vorfächer, auch<br />
Zügel genannt. Ich verwende eine<br />
farblose 0,40 Millimeter starke<br />
Qualitätsschnur. Fische mit<br />
Gewichten von sechs oder sieben<br />
Pfund lassen sich noch relativ<br />
problemlos mit der Tiefschlepprolle<br />
drillen, aber bei größeren<br />
<strong>Seeforelle</strong>n wird dies schwierig.<br />
Es ist deshalb empfehlenswert,<br />
eine Rute mit Multirolle im Boot<br />
bereitzuhalten, in die das Vorfach<br />
während der Endphase des Drills<br />
eingehängt wird.<br />
28 Rute & Rolle 5/2004