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Glasierte Keramik in Pannonien. König Sankt Stephan ... - MEK

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selten, <strong>in</strong> Südwestpannonien tritt sie bald auf (vgl.<br />

BONIS 1942, Taf. XX, 4), doch kann hier auch e<strong>in</strong>e<br />

rot bemalte Schüssel aus Tác (Gorsium) mit solchen<br />

spärlich angebrachten Halbmonden angeführt werden<br />

(Bánki 1985, Taf. XXXIII. 368) und das gleiche<br />

f<strong>in</strong>det man auch <strong>in</strong> Bulgarien (SULTOV 1976, 38).<br />

Auf das gleiche Alter wie die aus dem Grab von<br />

Győr (Arrabona) stammenden beiden glasierten Gefäße,<br />

auf die Zeit Hadrians, datierte E. Kocztur den<br />

glasierten Becher aus dem Gräberfeld von Solymár<br />

(Abb. 14, Kocztur 1976, 98-101. Abb. 1, 3). Am Körper<br />

dieses aus fe<strong>in</strong>geschlämmtem gelblichweißem<br />

Material gefertigten Bechers s<strong>in</strong>d zwischen e<strong>in</strong>er doppelten<br />

Punktreihe aufgelegte Masken und Rosetten zu<br />

sehen. Die Glasur ist mehrfarbig. Man kann braune,<br />

grüne, blaßgrüne und bräunlich-grüne Töne beobachten.<br />

Es ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Stück, das die Forschung<br />

als gallischen Import registriert hat (Bonis,<br />

1990, 24). Es besteht ke<strong>in</strong> Zweifel, daß <strong>in</strong> Gallien mit<br />

Medaillons verzierte Gefäße zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d (vgl.<br />

Kocztur 1976, 99 und Abb. 5), wenn man aber die<br />

frühen glasierten Gefäße und die r<strong>in</strong>gsum laufende<br />

Verzierung mit Masken beobachtet, kann man sich<br />

eher auf die frühe Werkstatt von Smyrna berufen<br />

(Hochuli-Gysel 1977, Taf. 59. 48). In diesem Zusammenhang<br />

ist zu erwähnen, daß <strong>in</strong> der Töpferei vom<br />

Kurucdomb <strong>in</strong> Brigetio mehrere für die Applizierung<br />

auf Gefäße bestimmte Masken gefunden wurden. Unter<br />

den Masken, bzw. unter den Negativen bef<strong>in</strong>den<br />

sich auch von den Henkeln von Bronzegefäßen<br />

gemachte Kopien, deren Positive dann ähnlich wie<br />

bei den Bronzegefäßen gemachte Kopien, auch bei<br />

den Henkelenden der <strong>Keramik</strong>krüge Verwendung<br />

fanden (Bonis 1977, 106-142). E<strong>in</strong> solcher Henkel<br />

e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>eren Gefäßes mit e<strong>in</strong>er Maske am unteren<br />

Ende ist auch <strong>in</strong> der Töpferei Gerhát zum Vorsche<strong>in</strong><br />

gekommen (Bonis 1979, Abb. 11,10).<br />

Für die Arbeit der Werkstatt s<strong>in</strong>d übrigens westliche<br />

und östliche Beziehungen <strong>in</strong> gleicher Weise<br />

charakteristisch. Die kle<strong>in</strong>eren Masken dürften auch<br />

darauf h<strong>in</strong>weisen, daß sie ähnlich wie beim Becher<br />

von Solymár angewendet wurden. E<strong>in</strong> unglasiertes<br />

Seitenfragment, auf dem mehrere Masken zu sehen<br />

s<strong>in</strong>d deutet an, daß <strong>in</strong> der Siedlung wirklich mit Masken<br />

verzierte Gefäße hergestellt wurden (Bonis 1977,<br />

Abb. 17, 2. Abb. 14b). Die Rekonstruktion des Frag-

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