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Funktionelle Dyspepsie und Reizdarmsyndrom - Arztbibliothek

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sitiver Tendenz gibt es mit Kombinationen<br />

aus verschiedenen Probiotika<br />

(139–142). Systematische Übersichten<br />

<strong>und</strong> Metaanalysen kommen zu der<br />

Schlussfolgerung, dass trotz zahlreicher<br />

Mängel im Studiendesign genügend<br />

Hinweise für die Wirksamkeit dieser<br />

Therapieform vorhanden sind, um<br />

weitere Untersuchungen, insbesondere<br />

mit einer für die chronische Erkrankung<br />

ausreichenden Untersuchungsdauer,<br />

zu rechtfertigen (143;<br />

144). Für Homöopathika (Asa foetida,<br />

Nux vomica) finden sich keine hinreichenden<br />

Belege zur Wirksamkeit<br />

(12;145;146).<br />

Zusammenfassende Empfehlung zur<br />

Pharmakotherapie<br />

Auch beim RDS stellen medikamentöse<br />

Maßnahmen nur einen<br />

Teilaspekt im therapeutischen Gesamtkonzept<br />

dar, wobei Allgemeinmaßnahmen<br />

(Modifikation<br />

des Lebensstils, insbesondere hinsichtlich<br />

Ernährung <strong>und</strong> körperlicher<br />

Aktivität), Patientenaufklärung<br />

<strong>und</strong> -führung, gegebenenfalls<br />

unter Einschluss psychotherapeutischer<br />

Interventionen auch vorrangig<br />

oder begleitend notwendig sein<br />

können. Nicht immer ist eine medikamentöse<br />

Therapie erforderlich!<br />

Beim diarrhoedominanten <strong>Reizdarmsyndrom</strong><br />

Typ I können Quellmittel<br />

wie Flohsamen empfohlen<br />

werden. Eine verlässliche Wirksamkeit<br />

haben aber Antidiarrhoika vom<br />

Opioid-Typ wie Loperamid.<br />

Beim obstipationsdominanten Typ II<br />

helfen Ballaststoffe, wobei die wasserlöslichen<br />

Gelbildner den nichtlöslichen<br />

Präparaten vorzuziehen<br />

sind. In höheren Dosierungen verursachen<br />

sie allerdings häufig Blähungen.<br />

Bei krampfartigen Schmerzen im<br />

Rahmen eines RDS (Typ III) können<br />

anticholinerge Spasmolytika zur Anwendung<br />

kommen.<br />

Der Einsatz von Antidepressiva sollte<br />

erst erwogen werden, wenn die voranstehenden<br />

Maßnahmen keinen ausreichenden<br />

Erfolg zeigen.<br />

T H E R A P I E<br />

Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft <strong>Funktionelle</strong> <strong>Dyspepsie</strong> <strong>und</strong> <strong>Reizdarmsyndrom</strong> – 2. Auflage 2010<br />

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