Volker Zintel, Generalbevollmächtigter Flug- und Terminalbetrieb

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Die Zauberformel im Luftverkehr lautet „Intermodalität“ Ein weiteres Projekt läuft unter dem Stichwort „Intermodalität“. Wir arbeiten dabei mit den Fluggesellschaften und der Deutschen Bahn zusammen. Auf diese Weise verknüpfen wir die unterschiedlichen Verkehrsträger Luft, Schiene und Straße zu einem Netz. Indem Kurzstreckenflüge auf die Bahn verlagert werden können, gibt es die Möglichkeit, wertvolle Kapazitäten für größere Maschinen im Mittel- und Langstreckenverkehr zu schaffen. Da in einem Umkreis von 200 Kilometern um Frankfurt herum rund 43 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung wohnen, sehen wir für das Konzept „Schiene–Luft“ großes Potenzial. Je schneller die Zugverbindungen werden, desto größer wird der Einzugsbereich von Menschen, die den Flughafen binnen zwei Stunden erreichen können. Damit stärkt die Intermodalität unsere Wettbewerbsfähigkeit und die Hub-Funktion: Denn die Bahn wird vermehrt zum Zubringer für Auslandsflüge. 18 Prozent der Passagiere kommen mit Fernzügen Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Fernbahnhof „AIRail Terminal“ am Flughafen Frankfurt. Täglich halten hier 163 Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn, so viele wie auf keinem anderen europäischen Flughafen-Bahnhof. Von 1998 bis 2004 ist der Anteil der Passagiere, die mit Fernzügen anreisen, von sieben auf 18 Prozent gestiegen. 2004 waren das mehr als 4,2 Millionen Menschen. Schon heute ist der Fernbahnhof am Flughafen auch an das europäische Ausland angeschlossen, zum Beispiel mit Verbindungen nach Amsterdam und Brüssel. Köln–Frankfurt in 57 Minuten – per Bahn An den Bahnhöfen Köln und Stuttgart können Passagiere aus- und einchecken und ihr Gepäck aufgeben, genauso wie am „AIRail Terminal“ in Frankfurt. Die Zahl der fliegenden Passagiere zwischen Köln und Frankfurt hat sich halbiert, seitdem es die nur 57 Minuten dauernde Bahnverbindung zwischen der Domstadt und dem Frankfurter Flughafen gibt. Zum Vergleich: Vom Münchner Flughafen in die Innenstadt benötigt die S-Bahn 41 Minuten. Die Anreise aus Stuttgart zum Flughafen Frankfurt dauert im ICE eine Stunde elf Minuten, aus Düsseldorf eine Stunde 23 Minuten. Inzwischen wird ein neuer Service angeboten: Fraport unterstützt die Partnerschaft der Deutschen Bahn mit Airlines beim „Codesharing“. Passagiere können mit einer Flugnummer ihrer Airline im Zug weiterreisen. Diesen Service bieten schon jetzt neben der Deutschen Lufthansa auch American Airlines, TAP Air Portugal und All Nippon Airways gemeinsam mit der Deutschen Bahn an. Weitere Partner sollen folgen. „Future For FRA“ – gemeinsam Abläufe verbessern Unter dem Motto „Future For FRA – gemeinsam in die Zukunft“ wurde bereits vor vier Jahren mit der Deutschen Lufthansa und der Deutschen Flugsicherung eine gemeinsame Arbeits- und Kommunikationsplattform errichtet. Zusammen werden die Abläufe an unserem Drehkreuz optimiert, um den wachsenden Verkehr zu bewältigen, bis das bestehende System der Start- und Landebahnen erweitert wird. Entwickelt werden Systeme und Verfahren für den Flughafen und dessen Nahbereich, die es ermöglichen, die Start- und Landefrequenzen ohne Einbußen bei der Sicherheit zu optimieren. Die Qualität wird durch ein gemeinsames Pünktlichkeitsmanagement kontrolliert, mit dem Unpünktlichkeiten beobachtet, Ursachen analysiert und Verbesserungen erarbeitet werden. Mit dem A380 beginnt ein neues Zeitalter Für einen Hub-Flughafen wie Frankfurt wird der Einsatz größerer Flugzeuge immer wichtiger. Die so genannten Wide-body-Maschinen transportieren mehr Passagiere, reduzieren Kraftstoffverbrauch und Umweltbelastung. Vor kurzem wurde mit dem Airbus A340-600 das längste Verkehrsflugzeug der Welt in Dienst gestellt, das bis zu 485 Passagiere befördern kann. Die Lufthansa setzt die Maschine mit 345 Sitzen ein. Wir haben uns inzwischen auf die nächste Herausforderung vorbereitet: den doppelstöckigen Super-Airbus A380. Punkt-zu-Punkt-Verkehr (oben) und Hub-and-Spoke-System (unten). 15
16 Segmente ..... Aviation ..... Retail & Properties ..... Ground Handling ..... External Activities Airbus A380-800 Spannweite ............................79,65 m Länge ....................................72,75 m Höhe .....................................24,08 m Max. Abfluggewicht ...................560 t Max. Reichweite ................ 14.816 km Passagiere ..........................bis zu 840 in Lufthansa-Version .....................550 Der A380 ist das größte zivile Verkehrsflugzeug der Welt. Ab 2006 landet der Super-Airbus „made in Europe“ in Frankfurt. Schon jetzt ist ein Rumpfmodell bei uns zu besichtigen. Super-Airbus gegen Verkehrsengpässe Seine Spannweite von rund 80 Metern ist für Passagierflugzeuge Weltrekord. Bis zu 840 Passagiere finden im A380 Platz. Seine Reichweite von 14.800 Kilometern bedeutet ebenfalls einen Spitzenplatz. Neue Triebwerkstechnik und Einsatz moderner Werkstoffe machen den Großraumflieger deutlich sparsamer und leistungsfähiger. Er wird der geräumigste und wirtschaftlichste Jet sein, der je am Himmel unterwegs war. Schon jetzt ist der „große Europäer“ weltweit ein Verkaufsschlager. Der A380 markiert eine neue Dimension in der zivilen Luftfahrt. Der Jungfernflug ist für das Frühjahr 2005 geplant. Ein Jahr später will Singapore Airlines mit dem ersten A380 Premiere im Liniendienst feiern. Die Lufthansa plant, ihre ersten beiden A380-Jets im September 2007 in Dienst zu stellen. Frankfurt ist neben London, New York und Tokio einer der ersten Zielflughäfen für den Super-Airbus. Wir bauen dem Riesenvogel ein Nest Wir bereiten uns intensiv auf die Ankunft dieses revolutionären Flugzeugs vor. Ab 2007 sollen die doppelstöckigen Airbusse der Lufthansa und ihrer Star-Alliance-Partner am Terminal 1 andocken. Ab 2006 stehen am Terminal 2 für die Großraum-Jets der anderen Fluggesellschaften sukzessive bis zu fünf Positionen zur Verfügung. Schon bei der Planung war das 1994 in Betrieb genommene Fluggastgebäude auf Jets ausgelegt worden, die 15 Meter Spannweite mehr als der „Jumbo“ haben. Dennoch: Am Terminal 2 müssen – wie auch am Terminal 1 – Umbauten vorgenommen werden. In 90 Minuten ist der A380 wieder startklar Dank des frühzeitigen Dialogs zwischen Flugzeugbauern, Airlines und dem Flughafen-Betreiber Fraport sowie anderen Flughäfen müssen die Prozesse für die Abfertigung nicht wesentlich geändert werden. Die Zeit zwischen Landung und Start soll auch beim A380 bei nur 90 Minuten liegen. Grünes Licht für die neue Wartungshalle Lufthansa plant ihre A380-Flotte, die bis 2015 auf insgesamt 15 Maschinen anwachsen wird, in Frankfurt zu stationieren. Für Inspektion und Instandhaltung der Großraum-Jets plant Lufthansa im südlichen Teil des Flughafen-Geländes den Bau einer neuen Wartungshalle. Sie wird 35 Meter hoch, 350 Meter lang und 140 Meter breit sein. Bis zu vier Super-Airbusse können in dem Hangar gleichzeitig gewartet werden. Dazu kommen noch Werkstätten und ein Hochregallager für etwa 10.000 unterschiedliche Ersatzteile.
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