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Investieren in<br />
die Kaffeequalität<br />
ein gutes Geschäft<br />
Eine Abschlussarbeit an der Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Wädenswil, beleuchtet<br />
die Kostenstruktur und den Deckungsbeitrag einer<br />
Tasse Kaffee in der Schweizer Gastronomie.<br />
T E X T J O S E F B Ü H L E R*<br />
10 l <strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 02/2012
Foto: bilderbox.de<br />
Die Sparte «Kaffee/Tee/Milchegetränke»<br />
macht gemäss Branchenspiegel<br />
(2010) von Gastrosuisse<br />
mit 34,1 Prozent den<br />
grössten Teil des Getränkeumsatzes<br />
des Schweizer Gastgewerbes<br />
aus. Mit dieser Getränkegruppe,<br />
in welcher der<br />
Löwenanteil auf Kaffee entfällt,<br />
werden pro Jahr ca. 2.7 Milliarden<br />
Franken umgesetzt.<br />
Für viele Gastronomiebetriebe<br />
ist Kaffee ein äusserst wichtiger<br />
Generator von Deckungsbeiträgen.<br />
Doch wie viel lässt sich im<br />
Gastgewerbe mit Kaffee wirklich<br />
verdienen und welches sind die<br />
kritischen Kostenfaktoren im<br />
Kaffeegeschäft? Viele Beiträge<br />
zu diesem Thema verlieren sich<br />
beim ersten grossen Kostenfaktor:<br />
den Personalkosten. Hier<br />
wird oft mit den durchschnittlichen<br />
Personalkosten des Gastgewerbes<br />
gerechnet – unbesehen<br />
der Tatsache, dass der<br />
Arbeitsaufwand für die Herstellung<br />
einer Tasse Kaffee wesentlich<br />
kleiner ist, <strong>als</strong> für die Herstellung<br />
eines Tagesmenüs oder die<br />
Reinigung eines Hotelzimmers. Oder es<br />
wird versucht, die Personalkosten vermeintlich<br />
sauber aufzuschlüsseln und die Zeiten<br />
für die Aufnahme der Bestellung, der Herstellung<br />
des Kaffees, das Servieren, Kassieren<br />
und Abräumen des Produkts zu messen<br />
und in Kosten umzulegen. Dieses Vorgehen<br />
kann erwünscht sein, wenn der Schreibende<br />
zu belegen versucht, dass mit dem Verkauf<br />
von Kaffee wenig oder kein Gewinn erwirtschaftet<br />
werden kann. Es ist aber denkbar<br />
ungeeignet, eine Grundlage für betriebswirtschaftliche<br />
Entscheidungen zu schaffen.<br />
Entscheidungen wie: lohnt sich ein Serviceabonnement<br />
für die Kaffeemaschine? Lohnt<br />
es sich, einen besseren und teureren Bohnenkaffee<br />
einzukaufen? Lohnt sich eine<br />
Kaffeeschulung für die Mitarbeiter?<br />
Foto: bilderbox.de<br />
Kostenfaktor<br />
Um eine optimale Entscheidungsgrundlage<br />
für solche Fragen zu erhalten, muss bei<br />
deren Berechnung der vermeintlich grösste<br />
Kostenfaktor ausgeschlossen werden: die<br />
Personalkosten. Dieses Weglassen der Personalkosten<br />
im ersten Schritt der Kostenbetrachung<br />
kann durch zwei Annahmen<br />
gerechtfertigt werden: erstens beschäftigen<br />
bis auf spezialisierte Kaffeegeschäfte nur die<br />
Vorfreude auf Kaffeegenuss.<br />
allerwenigsten Gastronomiebetriebe Personal,<br />
das sich ausschliesslich mit der Herstellung<br />
von Kaffee beschäftigt. Und zweitens<br />
arbeitet die Mehrzahl der Schweizer Gastronomiebetriebe<br />
heute mit vollautomatischen<br />
Kaffeemaschinen, bei welchen sich der Personalaufwand<br />
für die eigentliche Herstellung<br />
des Produkts auf das Drücken eines<br />
Knopfs an der Maschine beschränkt.<br />
Unter diesen Voraussetzungen kann die<br />
Wirtschaftlichkeit des Kaffeeverkaufs mit<br />
einer zweistufigen Deckungsbeitragsrechnung<br />
veranschaulicht werden, welche aus<br />
dem Nettoertrag (Verkaufspreis abzüglich<br />
Mehrwertsteuer) sowie den beiden Kostenblöcken<br />
der variablen Kosten (Kosten, die<br />
direkt mit der Herstellung einer Tasse Kaffee<br />
zusammenhängen) und der produktfixen<br />
Kosten (Kosten, die mit der Herstellung von<br />
Kaffee generell in direktem Zusammenhang<br />
stehen) besteht. Auf die weitere – betriebsbuchhalterisch<br />
übliche – Betrachtung der<br />
produktgruppenfixen Kosten (welche z.B.<br />
die Produktgruppe «Kaffee/Tee/Trinkschokolade»<br />
betreffen) und unternehmensfixen<br />
Kosten (wie Miete Lokal, Gebühren, Abgaben<br />
etc.) wurde im Rahmen der Abschlussarbeit<br />
aufgrund der bereits genannten<br />
Abgrenzungsproblematik verzichtet. Die<br />
Art, wie zum Beispiel Mietkosten, Buchfüh-<br />
L E B E N S M I T T E L KAFFEE<br />
rungskosten oder Gebühren<br />
des Gesamtbetriebs auf eine<br />
Tasse Kaffee umgelegt werden,<br />
können willkürlich angenommen<br />
werden und sollten erst<br />
nach dem Deckungsbeitrag 2<br />
gedeckt werden. Dieser Ansatz<br />
wird durch die betriebswirtschaftliche<br />
Überlegung<br />
gestützt, dass aufgrund eines<br />
Deckungsbeitrags 2, der zu<br />
viele unternehmensfixe Kosten<br />
trägt, die latente Gefahr<br />
besteht, f<strong>als</strong>che Entscheidungen<br />
in Bezug auf die Sortimentsgestaltung<br />
zu treffen<br />
(die Mietkosten lassen sich<br />
z.B. nicht senken, wenn weniger<br />
Kaffee verkauft wird,<br />
ebenso wenig steigen andere<br />
unternehmensfixe Kosten,<br />
wenn mehr Kaffee verkauft<br />
wird). Die Personalkosten sind<br />
daher <strong>als</strong> kurzfristig fixe bzw.<br />
mittel-/langfristig sprungfixe<br />
Kosten zu betrachten. Dies<br />
bedeutet, dass ein Betrieb beispielsweise<br />
10 Prozent mehr<br />
oder weniger Kaffee verkaufen<br />
kann ohne zusätzliches Personal einzustellen<br />
oder Personal abzubauen.<br />
Die wichtigsten variablen Kosten bei der<br />
Herstellung einer Tasse Kaffee sind:<br />
• Der Röstkaffee<br />
• Wasser<br />
• Allenfalls weitere Zutaten (wie Milch,<br />
Sirup etc.)<br />
• Allenfalls Zucker und Kaffeerahm<br />
• Eine allfällige Beilage (Biskuit)<br />
• Elektrizitäts- und Entsorgungskosten<br />
Die wichtigsten produktfixen Kosten bei der<br />
Herstellung von Kaffee sind:<br />
• Finanzierung/ Abschreibung Geräte (Kaffeemaschinen,<br />
Filteranlagen etc.)<br />
• Unterhalt der Geräte<br />
• Anschaffung/Ersatz Porzellan/Löffel<br />
Im Rahmen der Abschlussarbeit wurden alle<br />
variablen und produktfixen Kosten in ihre<br />
Teilvariablen zerlegt und bewertet. Daraus<br />
ergibt sich ein Berechnungsmodell, das für<br />
jeden Gastgewerbebetrieb einsetzbar ist, um<br />
eine genaue Übersicht über die Wirtschaftlichkeit<br />
des Kaffeegeschäfts und die kritischen<br />
Punkte der Kostenfaktoren zu erhalten. Für die<br />
Modellberechnung wurden die folgenden<br />
wichtigsten Grundannahmen getroffen:<br />
<strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 02/2012 l 11
L E B E N S M I T T E L KAFFEE<br />
• Verkauf von 40 000 Tassen Kaffee pro Jahr<br />
• Preis pro Kilogramm Röstkaffee CHF<br />
20.00 exkl. MwSt<br />
• Verkaufspreis pro Tasse CHF 3.80 inkl. 8<br />
Prozent MwSt (Schnittpreis Deutschschweiz<br />
gemäss CafetierSuisse 2011: CHF<br />
4.04, 2010: CHF 3.95)<br />
• Anschaffungspreis der Kaffeemaschine:<br />
CHF 25 000 exkl. MwSt<br />
• Vollservice-Abonnement für Kaffeemaschine<br />
CHF 3 000 exkl. MwSt pro Jahr<br />
Die Erlös-/Kostenstruktur dieser Modellberechnung<br />
ergibt folgendes Bild (siehe<br />
Grafik 1).<br />
Die variablen Kosten betragen gut 16 Prozent<br />
des Netttoerlöses bzw. ca. CHF 0.58<br />
(bei einer Beilage im Wert von CHF 0.201<br />
pro Tasse. Die produktfixen Kosten belaufen<br />
sich auf knapp 7 Prozent bzw. ca. CHF 0.24<br />
pro Tasse. Die Herstellkosten einer servierfertigen<br />
Tasse Kaffee mit einer vollautomatischen<br />
Kaffeemaschine belaufen sich ohne<br />
Berücksichtigung der Personalkosten somit<br />
auf ca. 82 Rappen. Bei einem Verkaufspreis<br />
von CHF 3.80 (3.52 netto) ergibt sich somit<br />
ein Deckungsbeitrag 2 von CHF 2.70 bzw.<br />
77 Prozent. Für unseren Beispielbetrieb<br />
ergibt das einen jährlichen Betrag von<br />
CHF 107 000, den er für die Deckung der<br />
weiteren Kosten zur Verfügung hat.<br />
Deckungsbeitrag<br />
Die Diskussion darüber, ob dieser Deckungsbeitrag<br />
nun zu hoch oder zu tief ist<br />
und ob er noch hoch oder tief ist, wenn der<br />
Kaffee für 40 Rappen mehr oder weniger pro<br />
Tasse verkauft wird, könnte kontrovers geführt<br />
werden. Wirklich Aufmerksamkeit verlangt<br />
aber eine andere Frage: wieviel Energie<br />
verwendet ein Gastronom auf die Beeinflussung<br />
der verschiedenen Kostenfaktoren<br />
und wieviel Energie verwendet er darauf,<br />
den Erlös beim Kaffeeverkauf zu beeinflussen?<br />
Zu viele Gastronomen beschränken<br />
sich auch noch heute darauf möglichst billigen<br />
Röstkaffee einzukaufen, das Serviceabonnement<br />
für die Kaffeemaschine zu sparen<br />
und eine möglichst günstige Kaffeemaschine<br />
zu kaufen. Unser Beispielbetrieb aus<br />
dem Berechnungmodell kann bei einer Einsparung<br />
von CHF 2.00 beim eingekauften<br />
Röstkaffee pro Jahr tatsächlich 800 Franken<br />
sparen. Das Weglassen des Serviceabonnements<br />
der Kaffeemaschine entlastet die<br />
Rechnung um weitere 3 000 Franken. Und<br />
der Kauf einer weniger gut ausgestatteten<br />
Maschine kann pro Jahr ebenfalls einige<br />
Hundert Franken «sparen». Die häufige<br />
12 l <strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 02/2012<br />
Quintessenz dieser Ersparnisse: schlechte<br />
Kaffeequalität in der Tasse aufgrund mangelhafter<br />
Qualität des Bohnenkaffees und<br />
mangelnder Hygiene bei der Kaffeemaschine<br />
sowie schlecht eingestellte Kaffeemaschinen,<br />
die selbst gute Bohnen zu höchstens<br />
mässig gutem Kaffee machen. Die verheerende<br />
Folge der kurzfristig eingesparten<br />
Franken ist in vielen Fällen ein mittel- und<br />
langfristig sinkender Absatz an Kaffee. Oft<br />
hört man den Satz «es hat sich noch nie jemand<br />
über die Kaffeequalität beschwert».<br />
Das stimmt leider in allzu vielen Fällen –<br />
aber doch meist nur zur Hälfte. Denn wie oft<br />
bestellt ein Kunde nach einer einzigen Tasse<br />
schlechtem Kaffee beim nächsten Besuch<br />
einfach stillschweigend keinen Kaffee oder<br />
meidet das Lokal gleich ganz? Die Erfahrungen<br />
vieler Kaffeeverkäufer gehen in dieselbe<br />
Richtung: gute Qualität in der Tasse<br />
sorgt für gute Umsätze.<br />
Grafik 1: Der Verkauf von Kaffee bringt dem Gastgewerbe wichtige Deckungsbeiträge.<br />
Grafik 2: Es lohnt sich, den Kaffeeverkauf durch gute Qualität in der Tasse und motiviertes und<br />
verkaufsorientiertes Personal zu steigern.<br />
Foto: zVg<br />
Foto: zVg
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Betrachtet man die hier genannten möglichen<br />
«Einsparungen» genauer, ergibt sich<br />
folgendes Bild: die Gesamtersparnis mit<br />
einem billigen Bohnenkaffee, einer weniger<br />
leistungsfähigen Kaffeemaschine und dem<br />
weglassen des Serviceabonnements mag<br />
pro Jahr 4 500 Franken betragen. Dieser<br />
Betrag entspricht dem Deckungsbeitrag von<br />
1 666 verkauften Kaffees, was gut 4 Prozent<br />
der verkauften Tassen entspricht. Merkt <strong>als</strong>o<br />
nur jeder 25. Gast, dass mit der Kaffeequalität<br />
nicht alles zum Besten steht und bestellt<br />
er deshalb keinen Kaffee mehr oder meidet<br />
das Haus in Zukunft, spart der Gastronom<br />
keinen Rappen mehr mit billigem Kaffee<br />
und nicht gewarteter Maschine – im Gegenteil:<br />
er hat Gäste vergrault und darüber<br />
hinaus eine Negativspirale («ich mache<br />
weniger Umsatz, <strong>als</strong>o muss ich noch mehr<br />
beim Einkauf sparen») in Gang gesetzt.<br />
Nachhaltig erfolgreich ist, wer gute<br />
Qualität zu einem guten Preis verkaufen<br />
kann<br />
Nehmen wir an, der Gastwirt aus unserem<br />
Beispiel entschliesst sich, einen qualitativ<br />
hochwertigeren Bohnenkaffee einzukaufen<br />
14 l <strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 02/2012<br />
Foto: bilderbox.de<br />
und dafür CHF 2.00 mehr pro Kilogramm zu<br />
bezahlen. Die Mehrkosten für den Bohnenkaffee<br />
pro Jahr belaufen sich auf CHF 800.–.<br />
Dieser Betrag entspricht dem Deckungsbeitrag<br />
von 296 verkauften Tassen Kaffee, was<br />
knapp 0,75 Prozent der verkauften Tassen<br />
pro Jahr entspricht. Ist nur jeder 132. Gast<br />
vom besseren Kaffee begeistert und bestellt<br />
eine zweite Tasse, hat der Gastronom bereits<br />
mehr verdient, <strong>als</strong> mit dem günstigen Kaffee.<br />
Grafik 3: Die gestiegenen Lohnkosten im Gastgewerbe haben zu höheren Tassenpreisen geführt.<br />
Foto: zVg
Und <strong>als</strong> Premium hat er zufriedene oder gar<br />
begeisterte Kunden, die von ihrem Kaffeegenuss<br />
im Haus unseres Beispiel-Gastronomen<br />
gerne ihren Freunden und Bekannt<br />
erzählen. Als direktes Gegenstück zur Negativspirale<br />
(weniger Absatz bei gleich produktfixen<br />
Kosten = weniger Deckungsbeitrag<br />
pro Tasse) ergibt sich dadurch eine<br />
Positivspirale (mehr Absatz bei gleichen<br />
produktfixen Kosten = mehr Deckungsbeitrag<br />
pro Tasse).Der Verkaufspreis einer<br />
Tasse Kaffee hat sich in den vergangenen<br />
Jahren vollständig von der Entwicklung der<br />
variablen und produktfixen Kosten abgekoppelt:<br />
während die Röstkaffeepreise über<br />
Jahre unverändert blieben und die Kaffeemaschinen<br />
leistungsfähiger und kostengünstiger<br />
wurden, stieg der Preis einer Tasse<br />
Kaffee fast jährlich weiter an. Es ist statistisch<br />
einfach zu veranschaulichen, dass<br />
weder die variablen Kosten noch die Teuerung<br />
den Preis «getrieben» haben, sondern<br />
die Personalkosten.<br />
Das Preisniveau für eine Tasse Kaffee im<br />
Gastgewerbe ist an vielen Orten hoch. Um<br />
Schokolade<br />
macht glücklich.<br />
bei den Gästen die Akzeptanz für dieses<br />
Niveau zu erhalten oder zurückzugewinnen,<br />
ist die Fokussierung auf die Qualität in der<br />
Tasse absolut zentral. Eine herausragende<br />
Kaffeequalität in der Tasse, geschultes, motiviertes<br />
und verkaufsorientiertes Servicepersonal<br />
und leistungsfähige Partner sind opti-<br />
Auf Knopfdruck.<br />
L E B E N S M I T T E L KAFFEE<br />
male Voraussetzungen für steigende<br />
Umsätze und Deckungsbeiträge aus dem<br />
Kaffeegeschäft. Die Personalkosten haben<br />
die Kaffeepreise in den letzten Jahren deutlich<br />
beeinflusst – es ist sehr wichtig, dass das<br />
Personal an vorderster Front dafür sorgt,<br />
dass mehr Kaffee verkauft wird. Im Gegensatz<br />
zu allen variablen und produktfixen<br />
Kosten kostet ein «hätten Sie noch gerne<br />
eine gute Tasse Kaffee» keinen Rappen.<br />
Wichtige Punkte im Kaffeegeschäft<br />
Um im Kaffeegeschäft nachhaltigen Erfolg<br />
zu haben, sind u.a. folgende Punkte wichtig.<br />
Kaffee wird «gekocht», <strong>als</strong>o frisch zubereitet.<br />
Er verdient bei der Zubereitung dieselbe<br />
Aufmerksamkeit wie ein Filet oder ein frisches<br />
Dessert.<br />
• Personen, die mit der Kaffeeherstellung<br />
betraut sind, müssen dafür ausgebildet<br />
sein (keinem Betriebsleiter käme es in den<br />
Sinn, eine ungelernte Person ein Filet<br />
zubereiten zu lassen). Lassen Sie Ihr Servicepersonal<br />
durch Ihren Röster schulen.<br />
Eine solche Schulung (auch vor Ort bei<br />
Anzeige<br />
Zur Cafina bar-cube und zur Cafina c35 gibt es jetzt einen Dispenser<br />
für heisse Schokolade. Ganz einfach per Knopfdruck können Sie<br />
Ihren Kunden und Gästen etwas ganz Besonderes bieten: unvergleichliche<br />
Schokolade, feinsten Schokoladen- und Macchiato-<br />
Kaffee, zubereitet mit frischer Milch. Mit zwei verschiedenen Sorten<br />
Schokolade lassen sich zahlreiche feine Kombinationen von<br />
Schokolade, Milch und Kaffee servieren. Verlangen Sie eine unverbindliche<br />
Beratung oder eine Vorführung bei uns. Und erfreuen Sie<br />
Ihre Kunden und Gäste mit der Schokoladenseite des Lebens.<br />
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Foto: bilderbox.de<br />
L E B E N S M I T T E L KAFFEE<br />
Ihnen im Betrieb) bieten viele Röster kostenlos<br />
an. Je mehr Wissen in einem Betrieb<br />
vorhanden ist, desto einfacher kann eine<br />
hohe Kaffeequalität in der Tasse erreicht<br />
werden und desto mehr wird das Servicepersonal<br />
Freude am Verkauf von Kaffee<br />
finden.<br />
• Kaffeebohnen enthalten Fette und Öle.<br />
Sind die Bohnen Luft und Wärme ausgesetzt,<br />
oxidieren diese rasch und der Kaffee<br />
schmeckt ranzig. Verhindern sie <strong>als</strong>o dringend<br />
zu volle Bohnenbehälter und füllen<br />
Sie nur so viel Kaffee nach, wie innerhalb<br />
der nächsten Stunde verkauft wird.<br />
• Verbrauchen Sie weniger <strong>als</strong> 1 kg Röstkaffee<br />
pro Tag kaufen Sie keine 1kg-Verpackungen<br />
sondern 500g- oder 250g-Einheiten.<br />
Alleine dadurch können Sie die<br />
Qualität in der Tasse meistens merklich<br />
steigern, denn Kaffee, der im Bohnenbehälter<br />
liegt, altert schneller.<br />
• Lassen Sie sich Ihre Kaffeemaschine bzw.<br />
Mühlen immer in Anwesenheit Ihres Rösters<br />
perfekt einstellen. Der Röster kennt<br />
seinen Kaffee am Besten und weiss, was<br />
mit welchem Kaffee möglich ist.<br />
• Pflegen und reinigen Sie Ihre Kaffeemaschinen<br />
bzw. Mühlen wie alle Ihre anderen<br />
Küchengeräte täglich. Aus einer schmutzigen<br />
Maschine kann kein wirklich guter<br />
16 l <strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 02/2012<br />
Kaffee kommen. Auch die Lebensmittelinspektoren<br />
schenken den Kaffeemaschinen<br />
immer mehr Aufmerksamkeit (speziell da,<br />
wo mit Frischmilch gearbeitet wird).<br />
• Lassen Sie an Ihren Kaffeemaschinen jährlich<br />
durch den Hersteller einen Service<br />
durchführen. Sie sichern sich dadurch die<br />
optimalen technischen und hygienischen<br />
Voraussetzungen für eine gute Kaffeequalität<br />
in der Tasse, beugen teuren Maschinenausfällen<br />
vor und verlängern die Nutzungsdauer<br />
Ihrer Maschinen.<br />
• Wasser ist der mengenmässig wichtigste<br />
Bestandteil einer Tasse Kaffee. Der Einsatz<br />
eines Wasserfilters sorgt für die höchstmögliche<br />
Wasserqualität und schont durch<br />
das Ausscheiden von Kalk und Fremdpartikel<br />
Ihre Kaffeemaschine.<br />
• Eine gute Tasse Kaffee hat viele Väter und<br />
Mütter. Ein guter Röstkaffee, eine gute<br />
und gut gewartete Kaffeemaschine, gut<br />
ausgebildetes und sensibilisiertes Personal,<br />
laufende Qualitätskontrollen durch<br />
interne und externe Personen und vieles<br />
mehr. Um alle Punkte optimal abdecken<br />
zu können, sind Wissen und Erfahrung<br />
nötig. Es lohnt sich, dieses Wissen selber<br />
zu erlangen und/oder sich von Röstern<br />
und Kaffeemaschinenherstellern beraten<br />
zu lassen.<br />
Who is Josef Bühler?<br />
Josef Bühler, Betriebsökonom HF, ist<br />
Geschäftsführer der Luzerner<br />
Kaffeerösterei Hochstrasser. Er ist Chef-<br />
Diplom-Kaffeesommelier und hat<br />
2010/2011 den ersten CAS-Lehrgang «The<br />
Science and Art of Coffee» an der Zürcher<br />
Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften in Wädenswil erfolgreich<br />
abgeschlossen. Seine Abschlussarbeit mit<br />
dem Titel «Die Herstellung einer Tasse<br />
Kaffee mit einer vollautomatischen<br />
Kaffeemaschine – ein Kalkulationsmodell»<br />
wurde von der ZHAW <strong>als</strong> beste wissenschaftliche<br />
Arbeit ausgezeichnet. Josef<br />
Bühler berät Unternehmen aus dem<br />
Gastgewerbe und der Industrie in Fragen<br />
der strategischen und operativen<br />
Ausrichtung des Kaffeegeschäfts.
Foto: zVg<br />
Essen mit Herz: Das tierfreundliche Kochbuch<br />
Kochen liegt im Trend. Immer<br />
mehr Menschen haben<br />
Fertiggerichte und Fast Food satt<br />
oder wollen sich wenigstens dann<br />
etwas Richtiges gönnen, wenn sie<br />
Zeit haben. Doch viele<br />
Rezeptideen sind kompliziert. Hier<br />
kommt das neue STS-Kochbuch<br />
«Essen mit Herz» ins Spiel: es<br />
macht Lust zum Selberkochen und<br />
zeigt, wie einfach es geht.<br />
T E X T H A N S U L I H U B E R*<br />
Tierfreundliches Kochen beginnt beim Einkauf.<br />
Bei Fleisch, Eiern, Milch, Rahm und<br />
Käse achten wir auf Label-/Bioprodukte. Bei<br />
den pflanzlichen Produkten setzen wir auf<br />
gesunde und schmackhafte Bio- und IP-<br />
Suisse-Herkünfte. Und eine gute Portion<br />
«Swissness» gehört einfach dazu. Zudem<br />
verzichten wir bewusst auf Fertig- oder<br />
Halbfertigprodukte. Sich Zeit für das Kochen<br />
nehmen und alles selber machen,<br />
kommt dem Portemonnaie zugute. Und es<br />
ist gesünder und mundet einfach besser!<br />
Gegenüber herkömmlichen Rezepten ist<br />
die Menge des verwendeten Fleisches geringer;<br />
es schmeckt aber ebenso gut, garantiert!<br />
Bewusst tragen wir mit dem Kochbuch<br />
«Essen mit Herz» der Tatsache Rechnung,<br />
dass über 90 Prozent der Schweizerinnen<br />
und Schweizer keine Vegetarier sind, aber<br />
trotzdem mit ihrem Einkauf- und Ernährungsverhalten<br />
etwas fürs Tierwohl tun<br />
möchten. Wer auf Fleisch verzichten will,<br />
findet viele anregende Rezepte – die garantiert<br />
auch «Fleischessern» schmecken.<br />
Für jeden etwas dabei<br />
«Essen mit Herz» liefert kreative, vielfältige<br />
und einfach umsetzbare Ideen für Vorspeisen,<br />
Hauptgerichte und Desserts. Rezepte,<br />
die Fleisch oder Fisch enthalten, sollen eine<br />
B U C H<br />
ausgewogene Gesamtkomposition darstellen.<br />
Die sogenannten Beilagen werden zu<br />
gleichwertigen Bestandteilen der Rezepte.<br />
Auf zehn zusätzlichen Informationsseiten<br />
finden sich aktuelle Einkauf-Labelführer,<br />
Ernährungstipps, eine Saisontabelle und<br />
viel Wissenswertes über Tierhaltung und<br />
Tiernutzung, Schweizer- und Importprodukte<br />
sowie Konsum und Vegetarismus.<br />
«Essen mit Herz» liegt <strong>als</strong> Hardcover im<br />
Format 21 x 21 cm (Inhalt 64 Seiten mit 47<br />
Rezepten und 10 Infoseiten) vor und kann<br />
für CHF 14.50 (Sammelbestellungen ab<br />
20 Exemplare zum Spezialpreis von<br />
CHF 10.50 / Exemplar) zuzüglich Portound<br />
Verpackungskosten beim Schweizer<br />
Tierschutz STS in Basel bestellt werden:<br />
Telefon 061 365 99 99 oder e-mail<br />
sts@tierschutz.com<br />
* ist Geschäftsführer Fachbereich des<br />
Schweizer Tierschutz STS<br />
«Essen mit Herz»<br />
Mit einem Kochwettbewerb<br />
fing alles an. Wir vom<br />
Schweizer Tierschutz STS<br />
wollten die Kochlernenden<br />
für die Anliegen des<br />
Tierschutzes sensibilisieren.<br />
Daraus entstand die Idee<br />
für ein feines und attraktives<br />
Kochbuch, das unkompliziert<br />
die Lust am tierfreundlichen<br />
Kochen fördert.<br />
Aus den<br />
Wettbewerbsmenüs haben<br />
wir von den fünf<br />
Erstplatzierten jene Rezepte<br />
herausgesucht, welche<br />
auch ein «Hobbykoch»<br />
zuhause nachkochen kann.<br />
Einige gestandene und<br />
erfolgreiche Köche und<br />
Gastronomen, die sich für<br />
eine tierfreundliche Küche<br />
einsetzen, haben uns ebenfalls<br />
mit Rezepten für dieses<br />
Buch versorgt. Abgerundet<br />
wird die Rezeptauswahl<br />
durch die Beiträge mehrerer<br />
Prominenter, denen das<br />
Tierwohl am Herzen liegt.<br />
Mehr Informationen rund<br />
ums Essen finden Sie unter:<br />
www.essenmitherz.ch.<br />
<strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 02/2012 l 17