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Not just pants - kathrin eckhardt

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TOGO<br />

Boutique<br />

Ausgabe N°27 Oktober / November 2012 Jahrgang 4 trafficnewstogo.de<br />

tom fordS BliCk<br />

auf JameS Bond<br />

von Kathrin Eckhardt, Zürich<br />

Um zu verstehen, was Daniel Craig als James<br />

Bond in „Skyfall“ trägt, müssen wir den Schöpfer<br />

seiner Garderobe, Tom Ford kennen. Kennen<br />

wir Fords Welt, verstehen wir, weshalb Bonds<br />

Kragen 2012 hochgeschlossen und die Anzüge<br />

körperbetont sind.<br />

Dafür bedarf es einen Blick zurück. Mitte Dreißig<br />

hat Ford bereits alles erreicht, wovon ein<br />

Modeschöpfer träumt. Er hat Gucci mit seinen<br />

Kollektionen aus dem Tief gerettet, für Yves<br />

Saint Laurent designt und jährlich 16 Kollektionen<br />

entworfen. Materiell erreichte der Modeliebhaber<br />

alles, was er sich wünschte. Dann<br />

kam die Krise. Ford wusste plötzlich nicht mehr<br />

wer er war und was er eigentlich wollte. Er verabschiedete<br />

sich von den Mailänder und Pariser<br />

Laufstegen und wandte seinen Blick nach<br />

innen. In dieser Zeit, 2009 drehte er auch seinen<br />

ersten und bisher einzigen Film, „A Single<br />

Man“. Darin verarbeitete der Amerikaner nach<br />

eigenen Angaben seine Midlife Crisis. Es ist<br />

kein Zufall, dass die Hauptfigur George einige<br />

Parallelen zu Ford von damals aufweist: homosexuell,<br />

deprimiert und eigenwillig.<br />

In den ersten Szenen des Films steht der<br />

Hauptdarsteller George auf, macht sich für<br />

den Tag fertig und im Monolog heißt es: „Es<br />

braucht eine Weile, bis ich am Morgen zu<br />

George werde, bis ich in der Erscheinung dem<br />

entspreche, was von George erwartet wird.<br />

Wenn ich angezogen bin und die letzte Lage<br />

Politur auf den steifen, aber ziemlich perfekten<br />

George aufgetragen habe, weiß ich wieder,<br />

welche Rolle ich zu spielen habe.“ – So ist es<br />

auch Ford ergangen, der im Interview mit dem<br />

Filmemacher Michael Bonfiglio für die Dokumentarfilmreihe<br />

„The Visionaries“ erzählt:<br />

„Wenn es mir richtig schlecht geht, ziehe ich<br />

einen tollen Anzug an und schaue, dass ich so<br />

gut wie möglich aussehe, dann fühle ich mich<br />

besser.“ Überhaupt ist Ford den Anzügen verfallen<br />

und im Erschaffen ihrer vielleicht gerade<br />

deshalb ein so großes Talent.<br />

Seit 2007 verkauft Ford perfekte Herrenanzüge,<br />

die für einen stolzen Preis ab 3000 Dollar<br />

erhältlich sind, dafür nur aus den allerfeinsten<br />

italienischen Stoffen bestehen und teilweise<br />

von Hand gefertigt sind.<br />

Für ihr Design orientiert sich der Amerikaner<br />

an sich selbst. Er ist nach eigener Angabe seine<br />

Muse und schafft, was er selbst gerne kaufen<br />

würde. Dabei macht Ford keine halben Sachen:<br />

„Ich möchte immer das Beste von allem:<br />

Die beste Kollektion kreieren, den besten Film<br />

machen, das beste Haus besitzen“, sagte er im<br />

Dokumentarfilm weiter.<br />

Der beste Geheimagent unserer Zeit ist<br />

Bond, James Bond, und deshalb passen die<br />

beiden so gut zusammen, wie ein Paar rahmengenähte<br />

Schuhe zum Gentleman.<br />

James Bond ist eine Figur mit ikonischem Status,<br />

ein englischer Gentleman, stets perfekt gekleidet<br />

und von schönen Frauen umgeben. Die<br />

Erwartungen an sein Äußeres sind groß. Doch<br />

mit Erwartungen hat Tom Ford keine Probleme,<br />

denn seit er Denken kann, hat der Amerikaner<br />

den Drang zum Perfektionismus und<br />

kann deshalb den Ansprüchen des Publikums<br />

locker gerecht werden.<br />

Der Designer erzählte Fern Mallis, Gründerin<br />

der New York Fashion Week, in ihrer Talkshow,<br />

dass er bereits als Kind pedantisch veranlagt<br />

war. „Ich war picky“, sagt er und die<br />

Grundschule besuchte Tom bereits im Anzug<br />

und mit Aktenkoffer, weil er Schultaschen<br />

„messy“ fand. Noch heute ist das Erscheinungsbild<br />

des Designers so perfekt und aufgeräumt<br />

wie eine frisch geputzte Wohnung. So<br />

verhält es sich auch mit den neusten Anzügen<br />

von James Bond in „Skyfall“: Sie spiegeln alles<br />

wider, was in Fords Welt wichtig ist.<br />

Bonds Anzüge sind perfekt auf den Körper zugeschnitten,<br />

konservative Schneider würden gar<br />

behaupten, dass sie etwas zu klein sind. Sie spannen<br />

um die Taille und betonen dadurch den perfekt<br />

trainierten Körper Craigs. Starke Schultern<br />

sind männlich und diese betont Ford gerne extra.<br />

Eine fast waagerechte Linie und ein scharfer<br />

Schnitt zu den Ärmeln betonen den Body von<br />

007 zusätzlich – ziemlich sexy also, so wie Ford<br />

die Männer und sich selbst am liebsten sieht.<br />

Dafür lässt Ford den neuen Bond im Tabkragen<br />

etwas steif erscheinen, so wie ein echter<br />

englischer Gentleman eben auch ist. Dieser<br />

Hemdkragen ist der Extravagante unter seinesgleichen<br />

und wird meist nur von Männern mit<br />

langem Hals und auserwähltem Geschmack<br />

getragen. Der Tabkragen stammt, wie Bond,<br />

aus England und wird durch eine Kragennadel<br />

zusammengehalten, die Spitzen zeigen fast<br />

senkrecht zu Boden. Dazu passen nur schmale<br />

Krawatten, die Ford für Bond immer in derselben<br />

Farbe wie der Anzug auswählte. Und nicht<br />

zu vergessen das Einstecktuch – flach blitzt es<br />

ungefähr einen Zentimeter aus der Brusttasche<br />

hervor. Das Erscheinungsbild des aktuellen 007<br />

ist vom James Bond der 60er Jahre inspiriert:<br />

Schmales Revers, schmale Krawatte, Manschettenknöpfe<br />

und auch der Tabkragen waren in<br />

den 60er Jahren populär, als die ersten James-<br />

Bond-Filme in die Kinos kamen. Kein Zufall,<br />

denn Ford ist 1961 geboren und hat seit Beginn<br />

seiner Karriere ein Faible für die Zeit des Glamours<br />

und der freien Liebe.<br />

James Bond trägt in „Skyfall“ keinen Firlefanz<br />

– er trägt genau das, was minimal notwendig<br />

ist, um die maximale Aufmerksamkeit zu gewinnen.<br />

Ford schafft es, seine eigene Überzeugung<br />

von Stil auf Bond zu übertragen und den<br />

größten Geheimagenten der Gegenwart noch<br />

smarter, männlicher und unwiderstehlicher<br />

aussehen zu lassen.

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