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Das Startup-Booklet - alpha-board

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Ich finde, unser Segment lässt sich viel besser beschreiben mit Eltern mit akademischen Hintergrund bei der Geburt ihres ersten<br />

Kindes. <strong>Das</strong> bedeutet nicht, dass Eltern für ihr 2. Kind bei uns nichts kaufen dürfen. Aber die Eltern mit einem anderen Kind<br />

haben oft bereits ein eingerichtetes Kinderzimmer und nutzen dann viele Sachen einfach weiter. Eltern, die ihr erstes Kinderzimmer<br />

einrichten, sind einfach mehr an unseren Produkten wie Bettwäsche, Gardinen, Stillkissen, Nestchen und Spielzeug<br />

interessiert. Und wir konzentrieren uns erstmal auf die aussichtsreichsten Segmente. Warum akademischer Hintergrund? <strong>Das</strong><br />

hat mindestens zwei Gründe: einerseits deutet ein akademischer Hintergrund auf ein höheres verfügbares Einkommen hin.<br />

Andererseits haben die Produkte bei Lieblingskaro ein Design, das aus unserer Erfahrung bei Müttern mit akademischem<br />

Hintergrund am besten ankommt.<br />

Eigentlich müssten wir dieses Segment auch geografisch eingrenzen, laut der Definitionen von Cooper et al. Logischerweise<br />

tun wir das auch, indem wir zum Beispiel in Köln mit dem Möbelhaus de Bruyn zusammenarbeiten, während wir in Berlin in<br />

vielen Boutiquen zu finden sind. Im Web spielt die Lokation eine etwas kleinere Rolle, aber auch dort bestimmt sie, wo und<br />

wie ich mein Segment erreiche.<br />

Segmentierungs-Strategie<br />

Für Start-Ups wie etablierte Unternehmen ist es wichtig, sich bewusst zu entscheiden, welche Segmente man bedienen will –<br />

und welche man ignoriert. Es gibt verschiedene Segmentierungs-Strategien (entnommen aus Business Model Generation: A<br />

Handbook for Visionaries, Game Changers, and Challengers).<br />

Nischen-Markt vs. Massen-Markt: Nischen sind spezielle, ganz spezifische Kunden-Segmente, oft sehr klein (Zulieferer in der<br />

Luft- und Raumfahrt haben letzten Endes 2 mögliche Kunden: Airbus und Boeing). Firmen, die auf einen Massen-Markt zielen,<br />

wie z.B. bei Konsum-Elektronik, unterscheiden kaum zwischen Segmenten – sie liefern ein Produkt für alle.<br />

Segmentiert vs. Diversifiziert: Einige Firmen segmentieren ihren Markt sehr fein, obwohl die Kunden ähnliche Probleme haben,<br />

aber anders bedient werden. Privat-Banken unterteilen Kunden nach ihrem Vermögen und ziehen da beispielsweise Grenzen<br />

bei 100.000 € oder 500.000 €. <strong>Das</strong> hat Einfluss auf Art und Umfang von Vertriebskanälen, Wertversprechen und der Gestaltung<br />

der Kundenbeziehung. Diversifizierte Segmente haben gar nichts miteinander zu tun. <strong>Das</strong> Unternehmen verfolgt völlig<br />

unterschiedliche Absichten mit diesen diversifizierten Segmenten und es gibt höchstens zufällige Übereinstimmungen zwischen<br />

den Segmenten. Ein Beispiel ist die Virgin-Gruppe, die mit jeder ihrer Firmen völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle<br />

verfolgt und somit auch völlig unterschiedliche Kundensegmente hat.<br />

Segmentierung nach oben und unten: Ein Blog muss in beide Richtungen arbeiten. Ein Segment sind die Leser des Blogs, die<br />

aber vom freien Inhalt profitieren. Nur mit genügend Lesern aber kann ein Blog erfolgreich Werbefläche anbieten. Kunden<br />

für diese Werbeflächen bilden weitere Segmente. Die Leser- und Werbekunden-Segmente sind beide nötig, damit ein Blog<br />

Umsätze machen kann. Sie haben aber nicht das Geringste miteinander zu tun.<br />

Vorteile einer erfolgreichen Segmentierung<br />

Was hat ein <strong>Startup</strong> davon, wenn es gut segmentiert? Die verbesserte Ansprache vermindert Streuverluste. Die Kunden<br />

wissen genau, ob dieses Produkt für sie ist und nehmen das Produkt besser wahr. Richtig segmentiert, führt das zu folgenden<br />

Effekten:<br />

Du lernst schneller, wie Du den Produkt/Markt-Fit erreichst<br />

Du findest vielleicht ein unbesetztes Segment (ohne Wettbewerb)<br />

Du kannst Dein Segment dominieren und dort Marktführer sein<br />

mit ein bisschen Glück destabilisierst Du benachbarte Segmente und kannst dort auch erfolgreich Fuss fassen<br />

Segmentierung bringt Fokus, und fokussiertes Marketing spart Kosten (besonders wichtig für <strong>Startup</strong>s)<br />

______________________________________<br />

Link zu diesem Artikel: http://denkpass.de/2011/04/kunden-richtig-segmentieren/<br />

Weiterführende Literatur zu diesem Thema:<br />

The Entrepreneur’s Guide to Customer Development (Amazon.de)<br />

Business Model Generation: A Handbook for Visionaries, Game Changers, and Challengers (Amazon.de)

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