Outimex Magazin 10/2010 (882.34 kB) - Saferoad RRS

Neues aus dem Unternehmen
Türkei – zwischen Orient und Okzident
Geografisch schlägt die Türkei eine Brücke zwischen Europa
und Asien. Strukturell und wirtschaftlich ist das große
Land von starken Gegensätzen gekennzeichnet: Metropolen
und unterentwickelte Regionen, starkes Wachstum
und große Abhängigkeiten kennzeichnen die aktuelle
Situation der Türkei, die sich politisch und wirtschaftlich
stärker denn je nach Europa orientiert und ausländischen
Unternehmen erhebliche Potenziale bietet. Mit ca. 70 Mio.
Einwohnern gehört der türkische Markt trotz Wirtschaftskrise
zu den attraktivsten Zielmärkten für den deutschen
Mittelstand. Zahlreiche deutsche Unternehmen, unter anderem
auch die Outimex AG, haben dies bereits erkannt
und bauen ihre Präsenz am Bosporus aus. Der anhaltende
Privatisierungsprozess hat die Infrastrukturindustrie, vor
allem den Bau- und Verkehrssektor belebt.
Auf Grund seiner Lage als Knotenpunkt zwischen Asien
und Europa ist der Verkehrssektor eine der wichtigsten
Einnahmequellen des Landes. Der größte Teil des internationalen
Gütertransports geschieht auf dem Seeweg, rund
45%. Der inländische Warentransport erfolgt fast ausschließlich
übers Land, auf den Straßen werden fast 80%
aller inländischen Güter transportiert. Der Anteil des Personenverkehrs
ist mit 95 % sogar noch höher, wogegen nur
vier Prozent des Güter- und Personenverkehrs auf dem
Schienenweg geschieht. Dies führt zu hohen Belastungen
der Straßen. Deshalb sollen sie nun durch eine intensive
Förderung des Schienenverkehrs, das in der Türkei sehr
lange vernachlässigt wurde, ausgelastet werden. Aktuell
läuft der Bau eines Eisenbahntunnels unter dem Bosporus,
um den stockenden Verkehr über die zwei Stadtbrücken
zu entlasten. Diese verbinden den europäischen Teil der
Stadt mit dem asiatischen; chronisch verstopft haben sie
zum wuchernden Wachstum Istanbuls beigetragen. Sie
5 Outimex1making mobility safer
sind auch Symbol für Ambitionen der Türkei, sich Europa
mehr anzunähern. Trotz einer Maut von 1,80 Euro werden
die Brücken täglich von fast 200. 000 Fahrzeugen genutzt –
Tendenz steigend. Der Bau einer dritten Brücke ist bereits
beschlossen - Baubeginn ist Anfang 2011.
In den nächsten 15 Jahren soll das Investitionsvolumen
für den Straßenverkehr gehoben werden. Insgesamt muss
im Straßenverkehrssektor noch vieles verbessert werden,
bevor der Europa-Kandidat in die Union eintritt und für
ihn die europäischen Richtlinien für Verkehrssicherheit
gelten. Die Gesamtlänge der türkischen Straßen beträgt
64.033 km, davon entfällt der Großteil auf Bundesstraßen
(31.311 km) und Landstraßen (30.712 km), nur ein
Bruchteil beläuft sich auf Autobahnen (2.010 km). Wie das
ganze Bild des Landes ist auch der Straßenverlauf stark
auf Ballungszentren konzentriert. So verbindet eine Autobahnstrecke
die Großstädte Istanbul mit Ankara (O-4),
auch gibt es eine Autobahn von Adana nach Gaziantep (O-
52). Im Rahmen des sog. BOT-Projekts (Build, Operate,
Transfer), der die wirtschaftliche Entwicklung Südostanatoliens
vorantreiben soll, um die Provinz zu urbanisieren
und somit der Landflucht vorzubeugen, wurden seit 2008
mehrere Projekte in Angriff genommen, unter anderem
der Autobahnausbau zwischen den Großstädten Gebze,
Izmir, Ankara und Antalya.
Die Verkehrssicherheit erreicht derzeit noch nicht das
Niveau der meisten europäischen Staaten. Jährlich sind ca.
3.400 Todesopfer im Straßenverkehr zu beklagen. Gegenwärtig
wird ein neues System der Hauptuntersuchungen
durch den TÜV Türk etappenweise eingeführt. Angebote
im Bereich der Verkehrspsychologie sind erst in Vorbereitung.
Fakten zur Übersicht
• Die Outimex AG hat bereits erfolgreich ein Projekt
in Bursa abgeschlossen (Lieferung von Systemen
für eine Strecke von 7,2 km).
• Messe Intertraffic Instanbul: Vom 25. - 27. Mai 2011
werden wir als Aussteller vertreten sein.
• Lesen Sie mehr über unsere Arbeit in der Türkei im
nachfolgenden Interview mit Herrn Bülbül.