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02/2012 - Mallorca

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8<br />

kurz & knapp<br />

Neue Marinas<br />

geplant<br />

Auf <strong>Mallorca</strong> sollen insgesamt<br />

sechs neue Yachthäfen<br />

entstehen. Dem Tourismusministerium<br />

der<br />

Ba learen-Regierung liegen<br />

die Bauprojekte für<br />

neue Marinas in Cala<br />

Bona (Son Servera), Sant<br />

Elm (Andratx), Palmanova<br />

(Calvià), Son Serra<br />

(Santa Margalida) sowie<br />

Cala Lonya (Santanyi) vor.<br />

Tourismusminister Carlos<br />

Delgado erklärte, dass nur<br />

die Projekte berücksichtigt<br />

werden, die ein nachhaltigesUnternehmensmodell<br />

besitzen. Derzeit<br />

besteht auf den Balearen<br />

ein Moratorium zum Bau<br />

neuer Marinas.<br />

GOR endet<br />

nicht in Palma<br />

Unglaublich! Die weltumspannendeSegelregatta<br />

für Open40-Yachten,<br />

das so genannte Global<br />

Ocean Race (GOR),<br />

wird nun doch nicht in<br />

Palma enden. Das gaben<br />

die Veranstalter Mitte Januar<br />

bekannt. Grund sei -<br />

en ausstehende Verbindlichkeiten<br />

des Unternehmens<br />

OSC (Ocean Sailing<br />

Club), das die Rechte für<br />

den Start und Zieleinlauf<br />

der mittlerweile auf vier<br />

Teams zusammengeschrumpften<br />

GOR-Flotte<br />

besitzt.<br />

Ende September vergangenen<br />

Jahres waren die<br />

Segelschiffe in Palma gestartet.<br />

Erwartet werden<br />

sie Anfang Juni im französischen<br />

Atlantikhafen<br />

Les Sables de Olonne.<br />

Infos unter www.global<br />

oceanrace.com<br />

Foto: J&A Photos<br />

Wir sind eine aussterbende<br />

Spezies“, seufzt<br />

Sebastià Bennasar Piña und<br />

blickt dabei verträumt auf ein<br />

gerahmtes Bild an der Wand<br />

des Firmenbüros im Yachtclub<br />

von Port d’Alcúdia. Darauf<br />

zu sehen ist sein Vater<br />

Pere Bennasar Siquier, wie er<br />

vor einigen Jahren von einem<br />

Vertreter der balearischen<br />

Handelskammer die Auszeichnung<br />

als Ehrenvorsitzender<br />

der maestre d´aixa<br />

entgegennimmt.<br />

Daneben hängen Dutzende<br />

Schwarzweißaufnahmen: Sebastià<br />

beim Spielen in der<br />

großen Halle auf dem Werftgelände<br />

am Hafen. Pere vor<br />

dem Holzskelett eines Llaüts,<br />

dem typischen mallorquinischen<br />

Fischerboot, das die<br />

Bennasars noch heute in<br />

Handarbeit fertigen. Fotos<br />

von Männern, die den fertig<br />

gestellten Rumpf eines Ausflugsbootes<br />

auf Holzrollen<br />

über eine Straße ziehen, oder<br />

Fotos von barfüßigen Werftarbeitern<br />

am Strand.<br />

Alle diese Bilder zeugen von<br />

MY Galeon 390 Fly – 2008 – 209.000 €<br />

Neuwertiges Vorführ-Schiff mit hochwertiger<br />

Ausstattung, Lederpolster, Liegewiese, Sonnenverdeck<br />

über Flybridge, Klima, Heizung, TV, Stereo-CD,<br />

3 Kabinen, 2 Bäder, Bugstrahlruder, elektr. Gangway,<br />

Trimmklappen u.v.m.<br />

Extras auf Anfrage.<br />

Kontakt: Tel. 971 12 14 96<br />

NAUTIK<br />

GESCHICHTE<br />

Die Bootszimmerer<br />

von der Playa<br />

Seit 1882 baut die Familie Bennasar in Port d’Alcúdia<br />

mallorquinische Fischer- und Freizeitboote in liebevoller<br />

Handarbeit. Doch die Tage der maestres d’aixa sind gezählt.<br />

der glanzvollen Zeit der<br />

Schiffszimmerermeister Ben -<br />

nasar, die über 150 Jahre<br />

lang die Geschichte von<br />

Port d’Alcúdia prägten,<br />

einem Ort, der sich im Laufe<br />

dieser Zeit vom unscheinbaren<br />

Fischerhafen in einen<br />

mondänen Urlaubsort verwandelte.<br />

100 Peseten für ein<br />

sechs Meter langes Boot<br />

Ihren Anfang nahm die Geschichte<br />

im Jahre 1882, als<br />

Pere Bennasar Socías, der<br />

Großvater des heute noch<br />

lebenden Pere Bennasar Siquier,<br />

die Firma Empresas<br />

Navales Bennasar gründete.<br />

Mit einer Schiffswerft, wie<br />

man sie sich heutzutage vorstellt,<br />

hatte das Unternehmen<br />

anfangs jedoch nicht allzuviel<br />

gemeinsam. „Es gab weder<br />

eine Halle noch ein Werftgelände.<br />

Die ersten Llaüts zimmerte<br />

mein Vater allein am<br />

Strand zusammen“, erzählt<br />

Enkel Pere.<br />

100 Peseten kostete damals<br />

ein zwischen fünf und sechs<br />

Meter langes Fischerboot,<br />

dessen Serienausrüstung aus<br />

einer Pinne sowie einem<br />

zweiteiligen Mast zum Setzen<br />

des lateinischen Segels<br />

bestand. „Die Zeiten waren<br />

damals hart. An den Küsten<br />

war der Fischfang die einzige<br />

Einnahmequelle, Geld<br />

gab es kaum und ein Llaüt<br />

war wertvoller als ein Haus“,<br />

sagt Pere.<br />

Einen Teil des Lohns bekam<br />

sein Großvater oftmals nur in<br />

Naturalien ausbezahlt. „Später<br />

stotterten die Fischer ihre<br />

Boote in einstelligen Pesetenbeträgen<br />

ab, je nachdem, wie<br />

viel sie selbst gerade mit<br />

einem Fang eingenommen<br />

hatten.“<br />

Zum Bau der Llaüts wurden<br />

verschiedene Arten von Holz<br />

verwendet: Eiche für Gerippe<br />

und Spanten, Pinie für Mast<br />

und Aufbauten, Kiefer für<br />

Pinne und Kiel. „Die Nägel<br />

für die Beschläge goss mein<br />

Opa eigenhändig aus Kupfer,<br />

größere Stifte und Bolzen<br />

Alson Schlauchboot 7.50m Flagge Spain – 1999 – 16.000 €<br />

Yamaha 250 PS, ca. 750 Betriebsstunden,<br />

Treibstoff-Tank 120 Liter, 12 Personen,<br />

Radio-CD, Positionslichter, LEDs Innenbeleutung,<br />

GPS, VHF mit DSC, Bimini Top, Liegewiese,<br />

Badeleiter und Dusche.<br />

Kontakt: Tel. 971 12 14 96<br />

waren aus Bronze“, erzählt<br />

Pere.<br />

Auch die Werkzeuge des<br />

Schiffszimmerers wie Dechsel,<br />

Hobel, Zange oder Winkelmaß<br />

wurden nicht etwa<br />

wie heute im Baumarkt gekauft,<br />

sondern in mühesamer<br />

Handarbeit einzeln gefertigt.<br />

Nur die Söhne erbten das<br />

Geheimnis des Meisters<br />

Im Laufe der Jahrzehnte bildete<br />

Bennasar zahlreiche<br />

Lehrlinge aus, die ihm so im<br />

Laufe der Jahre beim Ausbau<br />

des Unternehmens zur Seite<br />

standen. Doch nur seinen<br />

1901 geborenen Sohn Se -<br />

bastià weihte er in die Geheimnisse<br />

des traditionellen<br />

Schiffsbaues ein. Er zeigte<br />

ihm die komplizierten Formeln,<br />

die zum Beispiel für die<br />

Berechnung der Quer- und<br />

Längsspanten im Verhältnis<br />

zur Gesamtlänge nötig wa -<br />

ren, die auf <strong>Mallorca</strong> übrigens<br />

nicht in Fuß sondern in<br />

Handlängen, palmos genannt<br />

<strong>02</strong>/<strong>2012</strong><br />

SY Bavaria 50 – 2008 – 148.000 €<br />

EL AVISO<br />

Auf Sand gebaut: Die ersten Llaüts wurden im Auftrag von Fischern unter freiem Himmel gebaut. Erst in den 1930er Jahren entstand die heutige Werftanlage. Foto: Archiv Bennassar<br />

(1 palmo=21 Zentimeter), gemessen<br />

wird.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

hatte sich die Werft Bennasar<br />

in Port d’Alcúdia etabliert.<br />

Neben Llaüts begann<br />

das Unternehmen auch größere<br />

Lastensegler zu fertigen,<br />

so genannte Palebotes,<br />

die für den zunehmenden<br />

Frachtverkehr zwischen den<br />

Balearen und dem Festland<br />

eingesetzt wurden.<br />

1910 wurden die Llaüts erstmals<br />

mit einem Benzinmotor<br />

von zwei PS Leistung bestückt.<br />

„Das war damals eine<br />

echte Revolution. Die Fischer<br />

waren plötzlich nicht mehr<br />

vom Wind allein abhängig<br />

und konnten ihre Fanggründe<br />

auf etliche Seemeilen<br />

ausdehnen“, sagt Pere. Weltwirtschaftskrise<br />

und spanischer<br />

Bürgerkrieg bremsten<br />

in den 1920er- und 1930er-<br />

Jahren allerdings das weitere<br />

Wachstum der Werft.<br />

1949 erhielt das Unternehmen<br />

dann einen seltsamen<br />

Kundenauftrag: Für einen<br />

Geschäftsmann aus Pollença<br />

Generator, 3,10m Zodiac + Außenborder, Hebekran,<br />

Furl-in Groß und Genua, 5 Kabinen, 3 Bäder.<br />

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