Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...
Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...
Histone und Nukleosomen und ihr Einfluss auf die - StV Biologie ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mit Hilfe des Enzyms DNasel (schneidet sowohl ssDNA wie dsDNA) hat man eine bis zu zehnmal höhe-<br />
re Empfindlichkeit von transkribierten Chromatin-Abschnitten im Vergleich zu benachbart gelegenen,<br />
genetisch stummen, Abschnitten feststellen können, was eindeutig für eine <strong>auf</strong>gelockerte Struktur von<br />
transkribiertem, also genetisch aktivem Chromatin spricht.<br />
Neben <strong>die</strong>ser allgemeinen <strong>und</strong> relativ gering erhöhten Nuclease-Sensitivität von aktiven Genen, gibt es<br />
Stellen im Chromatin, <strong>die</strong> gegenüber einem Angriff von DNase I h<strong>und</strong>ert- bis tausendmal empfindlicher<br />
sind als gewöhnliches Chromatin; man spricht dann von DNase-I-hypersensitiven Stellen (DHS). Diese<br />
Stellen liegen fast auschließlich im Bereich der Promotoren <strong>und</strong> Enhancer aktiver Gene, wobei <strong>die</strong> Aus-<br />
bildung einer DHS durch das Ablösen oder Verdrängen von Nucleosomen erfolgt (vgl. auch Abb.23 Ver-<br />
änderungen der Chromatin-Struktur duch (De)Acetylierung), wobei Histon-Acetyl-Transfeasen wahr-<br />
scheinlich eine entscheidende Rolle spielen.<br />
4.2) Translationale <strong>und</strong> Rotations Positionierung der DNA am Nucleosom<br />
Die Positionierung der DNA <strong>auf</strong> den Nucleosomen lässt sich <strong>auf</strong> zwei Weisen beschreiben.<br />
• Die Position der DNA im Verhältnis zu den Nucleosomengrenzlinien wird als translationale Positi-<br />
onierung beschrieben. Dadurch wird festgelegt, welche Sequenzen in den Linker-Regionen zu lie-<br />
gen kommen, <strong>und</strong> welche direkt am Nucleosom.<br />
• Da <strong>die</strong> DNA an der Außenseite des Histonoktamers liegt, bleibt nach wie vor eine Seite frei zu-<br />
gänglich, während <strong>die</strong> andere vom Histonoktamer bedeckt wird. Somit kann eine DNA-Sequenz,<br />
abhängig von <strong>ihr</strong>er Position relativ zum Nucleosom, für Regulatorproteine zugänglich oder unzu-<br />
gänglich sein. Durch Verschieben der DNA um eine begrenzte Anzahl von Windungen (d.h. <strong>die</strong><br />
DNA rotiert relativ zur Proteinoberfläche) gelangen unterschiedliche Sequenzen an <strong>die</strong> Außenseite<br />
(Rotationspositionierung).<br />
Sowohl <strong>die</strong> translationale als auch <strong>die</strong> Rotationspositionierung können somit den Zugang zur DNA steu-<br />
ern, da einige Regulatoren z.B. nur an nucleosomenfreie DNA binden könne (translationale Positionie-<br />
rung entscheidend), andere zwar an in Nucleosomen verpackte DNA, aber nur, wenn <strong>die</strong> betreffende Se-<br />
quenz an der Nucleosomenoberfläche zu liegen kommt (richtige Rotationspositionierung notwendig).<br />
15