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Strukturierter Qualitätsbericht 2010 - Christophsbad Göppingen

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<strong>Strukturierter</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

gemäß § 137 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 SGB V über das Berichtsjahr <strong>2010</strong>, erstellt im Juni 2011


Einleitung ............................................................................................................... 3<br />

A Struktur und Leistungsdaten des Krankenhauses .......................................... 6<br />

A-1 Allgemeine Kontaktdaten des Krankenhauses ........................................................................... 6<br />

A-2 Institutionskennzeichen des Krankenhauses.............................................................................. 6<br />

A-3 Standort(nummer) ..................................................................................................................... 6<br />

A-4 Name und Art des Krankenhausträgers...................................................................................... 6<br />

A-5 Akademisches Lehrkrankenhaus................................................................................................ 6<br />

A-6 Organisationsstruktur des Krankenhauses................................................................................. 7<br />

A-7 Regionale Versorgungsverpflichtung für die Psychiatrie ............................................................ 8<br />

A-8 Fachabteilungsübergreifende Versorgungsschwerpunkte des Krankenhauses.................................. 8<br />

A-9 Fachabteilungsübergreifende medizinisch-pflegerische Leistungsangebote<br />

des Krankenhauses................................................................................................... 10<br />

A-10 Allgemeine nichtmedizinische Serviceangebote des Krankenhauses ...................................... 10<br />

A-11 Forschung und Lehre des Krankenhauses ................................................................................ 14<br />

A-12 Anzahl der Betten im Krankenhaus nach §108/109 SGB V...................................................... 19<br />

A-13 Fallzahlen des Krankenhauses.................................................................................................. 19<br />

A-14 Personal des Krankenhauses.................................................................................................... 20<br />

A-15 Apparative Ausstattung............................................................................................................ 23<br />

B Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten /Fachabteilungen 25<br />

B-1 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ................................................................................ 25<br />

B-2 Klinik für Gerontopsychiatrie ................................................................................................... 38<br />

B-3 Psychiatrische Tagesklinik Geislingen....................................................................................... 50<br />

B-4 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie......................................................... 58<br />

B-5 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention............................................................... 71<br />

B-6 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Suchterkrankungen ..................................................................................................... 83<br />

B-7 Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation<br />

und Schlafmedizin.................................................................................................................... 93<br />

1


B-8 Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

– Bereich Neurologische Frührehabilitation........................................................................... 111<br />

B-9 Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin........................................... 123<br />

B-10 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und<br />

START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und<br />

Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong> .......................................... 134<br />

B-11 Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung .......................................................................... 145<br />

C Qualitätssicherung .................................................................................... 153<br />

C-1 Teilnahme an der externen vergleichenden Qualitätssicherung nach<br />

§137 Abs.1 Satz 3 Nr.1 SGB V (QS-Verfahren) ....................................................................... 153<br />

C-2 Externe Qualitätssicherung nach Landesrecht gemäß § 112 SGB V........................................ 153<br />

C-3 Qualitätssicherung bei Teilnahme an Disease-Management-<br />

Programmen (DMP) nach § 137f SGB V.................................................................................. 153<br />

C-4 Teilnahme an sonstigen Verfahren der externen vergleichenden<br />

Qualitätssicherung ................................................................................................................. 153<br />

C-5 Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 SGB V ......................................... 155<br />

C-6 Umsetzung von Beschlüssen des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

zur Qualitätssicherung nach § 137 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB V<br />

(„Strukturqualitätsvereinbarung“) ......................................................................................... 155<br />

C-7 Umsetzung der Regelungen zur Fortbildung im Krankenhaus nach § 137 SGB V .................. 155<br />

D Qualitätsmanagement .............................................................................. 156<br />

D-1 Qualitätspolitik....................................................................................................................... 156<br />

D-2 Qualitätsziele.......................................................................................................................... 157<br />

D-3 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements .................................................... 162<br />

D-4 Instrumente des Qualitätsmanagements............................................................................... 163<br />

D-5 Qualitätsmanagement-Projekte............................................................................................. 168<br />

D-6 Bewertung des Qualitätsmanagements................................................................................. 175<br />

Impressum ......................................................................................................... 176<br />

2


Einleitung<br />

Das Klinikum <strong>Christophsbad</strong> besteht aus sechs Akutkliniken und einer Rehabilitationsklinik, die unter einem<br />

Dach zusammengefasst sind:<br />

• Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

• Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

• Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

• Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

• Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

• START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters im<br />

<strong>Christophsbad</strong> (Privatklinik) sowie die<br />

• Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin (Phase C)<br />

Jede der sechs Akutkliniken und die Rehabilitationsklinik wird durch fachlich ungebundene, spezialisierte<br />

Chefärzte geleitet. Organisatorisch und personell sind die Kliniken über eine gemeinsame Geschäftsführung<br />

eng miteinander verflochten. Die chefärztlich geleitete Radiologie mit spezieller Neuroradiologie wird als<br />

nichtbettenführende Abteilung geführt. Ab Juli 2011 wird die Abteilung unter neuer Leitung zur Klinik für Radiologie<br />

und Neuroradiologie.<br />

3


Das <strong>Christophsbad</strong> zählt zu den ältesten aktiven Kliniken Deutschlands in privater Trägerschaft. Hier verbin-<br />

den sich Erfahrung und Bewährtes aus rund 160-jähriger Tradition mit modernster baulicher und technischer<br />

Ausstattung sowie diagnostischer und therapeutischer Leistungsfähigkeit auf neuestem medizinischen<br />

Wissensstand. Die private Trägerschaft der Familiengesellschaft bürgt für eine individuelle, persönliche<br />

Haltung gegenüber dem einzelnen Patienten 1 . Die hohe medizinische und pflegerische Qualität der Behand-<br />

lung und das Wohl der Patienten stehen für alle Mitarbeiter des <strong>Christophsbad</strong>s von jeher im Mittelpunkt.<br />

Das Klinikum <strong>Christophsbad</strong> ist im Krankenhausplan des Landes Baden-Württemberg aufgenommen und wird<br />

vom Land im Rahmen der Gesetze gefördert. Das <strong>Christophsbad</strong> steht jedem Patienten offen und ist von<br />

allen gesetzlichen und privaten Kassen anerkannt sowie in vollem Umfang beihilfefähig.<br />

Neu hinzugekommen sind die psychiatrische Tagesklinik (2009) in Geislingen sowie die in den Krankenhausplan<br />

des Landes aufgenommene vollstationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 18 Betten<br />

in <strong>Göppingen</strong>. In Vorbereitung ist eine weitere Tagesklinik mit spezieller Ausrichtungen auf Suchterkrankungen,<br />

die voraussichtlich im Laufe des Jahres 2011 in <strong>Göppingen</strong> in Betrieb geht. <strong>2010</strong> eröffnete<br />

zudem die <strong>Christophsbad</strong>-Akademie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (C-APP).<br />

Sie bietet Diplom-Psychologen eine dreijährige Vollzeitausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten.<br />

Angeschlossen an das Klinikum ist das Christophsheim. Dort stehen 214 spezielle Heimplätze für pflege- und<br />

förderbedürftige Menschen mit chronischer psychischer oder neurologischer Erkrankung zur Verfügung. Die<br />

Verbindung zwischen dem Klinikum und dem Christophsheim garantiert im Bedarfsfall eine schnelle und<br />

unkomplizierte medizinische Versorgung der Bewohner. Entsprechend seiner Aufgabenstellung ist das<br />

Christophsheim auf Bewohner aller Erwachsenenaltersgruppen eingerichtet.<br />

Auf dem Klinikgelände sind zudem mehrere Ambulanzen und Praxen angesiedelt.<br />

In unserem Haus sind rund 1000 fachkundige und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in überschaubaren<br />

Abteilungen dem Wohl der Patienten verpflichtet. Qualität hat dabei stets eine hohe Bedeutung und<br />

ist für alle Mitarbeiter ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Handelns.<br />

Die medizinischen und sozial-therapeutischen Einrichtungen des <strong>Christophsbad</strong>es arbeiten eng zusammen<br />

und vernetzen dabei ihre Kompetenzen. So entsteht ein ganzeinheitliches Angebot über spezielle Erkrankungen,<br />

das unseren Patienten nicht nur in jungen Jahren, sondern ganz besonders auch im höheren Lebensalter,<br />

wenn es z.B. gilt, mehrere Erkrankungen kombiniert zu behandeln, dient.<br />

1 Bei Personenbezeichnungen wird im Fließtext des Dokuments die männliche Form verwendet. Dies erfolgt ausschließlich,<br />

um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen.<br />

4


Für die Erstellung des <strong>Qualitätsbericht</strong>s verantwortliche Person:<br />

• Dr. Dipl.-Psych. Anton Rudolf<br />

weitere Ansprechpartner:<br />

• Geschäftsführung: Bernhard Wehde (Sprecher), Oliver Stockinger<br />

• Qualitätsmanagement: Elke Odenbach<br />

weiterführende Links:<br />

• www.christophsbad.de<br />

• www.start-klinik.de<br />

• www.christophsheim.de<br />

• www.heinrich-landerer.de<br />

• www.museele.de<br />

Die Krankenhausleitung, vertreten durch Geschäftsführer (Sprecher) Bernhard Wehde und Geschäftsführer<br />

Oliver Stockinger, ist verantwortlich für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben im <strong>Qualitätsbericht</strong>.<br />

5


A Struktur und Leistungsdaten des Krankenhauses<br />

A-1 Allgemeine Kontaktdaten des Krankenhauses<br />

<strong>Christophsbad</strong> GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Telefon 07161 601-0<br />

Fax 07161 601-9332<br />

E-Mail info@christophsbad.de<br />

Internet www.christophsbad.de<br />

A-2 Institutionskennzeichen des Krankenhauses<br />

260810590<br />

Weitere Institutskennzeichen:<br />

START-Klinik: 260812433<br />

Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin: 510814652<br />

A-3 Standort(nummer)<br />

99<br />

A-4 Name und Art des Krankenhausträgers<br />

<strong>Christophsbad</strong> GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Das <strong>Christophsbad</strong> wird in privater Trägerschaft betrieben.<br />

A-5 Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

Nein<br />

6


A-6 Organisationsstruktur des Krankenhauses<br />

Die folgende Abbildung zeigt die Organisationsstruktur des Klinikums.<br />

Geschäftsführung<br />

Fachkrankenhaus<br />

Wirtschaftsbetriebe<br />

Fachkrankenhaus<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Verwaltung<br />

und<br />

Versorgung<br />

Nicht bettenführende<br />

Abteilungen<br />

Klinik für Geriatrische<br />

Rehabilitation und Physikalische<br />

Medizin<br />

Klinik für Neurologie,<br />

Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation und<br />

Schlafmedizin<br />

Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik und<br />

Psychotherapie<br />

Klinik für<br />

Psychosomatische Medizin<br />

und Fachpsychotherapie<br />

Kliniken für Psychiatrie und (Fach-)psychotherapie<br />

Abteilung für<br />

Radiologie und<br />

Neuroradiologie<br />

GR1 Station<br />

Neurologie und<br />

Neurophysiologie<br />

KJPP1 Station<br />

Psychosomatische<br />

Medizin und<br />

Psychotherapie<br />

GR2 Station<br />

NE1 Intensivstation<br />

Stroke-Unit<br />

KJPP2 Station<br />

Klinik für<br />

Psychosomatische Medizin<br />

und Fachpsychotherapie<br />

Kliniken für Psychiatrie<br />

und Gerontopsychiatrie<br />

Abteilung für<br />

Innere Medizin<br />

Geriatrischer<br />

Schwerpunkt<br />

NE2 Akutbetten<br />

Psych. Ambulanz für<br />

Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Therapeutische<br />

Ambulanz<br />

NE3 Akutbetten<br />

PSM2 Essstörungen<br />

Somatof.,<br />

Dissoziative<br />

Störungen,<br />

Schwerstkranke<br />

Anorexien<br />

PSM1 Wahlleistung<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie<br />

NE4 Akutbetten<br />

Suchterkrankungen<br />

TK 1 Tagesklinik<br />

Neurologische<br />

Frührehabilitation<br />

PSM3 Akutaufn.<br />

Entgiftung<br />

TK 2 Tagesklinik<br />

PSY1 Wahlleistung<br />

angegliederte<br />

Einrichtung<br />

FR1 Station<br />

Schlaflabor<br />

PSM4 Suchtweiterbehandlung<br />

PSY2 Fkt. Psychosebehandlung-<br />

Therapeutische<br />

Ambulanz<br />

START-KLINIK<br />

Klinik für Psychiatrie,<br />

Psychosomatik und<br />

Psychotherapie des Kindes-<br />

und Jugendalters<br />

Fachpsychotherapie<br />

und Krisenintervention<br />

PSY3 Fkt. Psychosebehandlung<br />

Konsiliardienst<br />

SK1 Station<br />

Christophsheim<br />

PSM5 Borderline,<br />

Neurosen,<br />

Burn-out<br />

PSM6 Krisenintervention<br />

PSY4 Depressionsstation<br />

PSY5 Sozialpsych.<br />

Station,<br />

Freihof<br />

Offene Wohnbereiche<br />

F,K,L,M,J<br />

Psych. Ambulanz<br />

für Erwachsene<br />

Gerontopsychiatrie<br />

Geschützte Wohnbereiche<br />

G,H,J<br />

Konsiliar- und<br />

Liaisondienst<br />

GPS1 offene Station<br />

Altenpflegeschule<br />

GPS2 geschützte<br />

Station<br />

GPS3 offene Station<br />

Heimambulanz<br />

7


A-7 Regionale Versorgungsverpflichtung für die Psychiatrie<br />

Das Klinikum <strong>Christophsbad</strong> nimmt den Versorgungsauftrag für die psychiatrische und für die psychosoma-<br />

tische Versorgung des Landkreises <strong>Göppingen</strong> wahr.<br />

A-8 Fachabteilungsübergreifende Versorgungsschwerpunkte des Krankenhauses<br />

FachabteilungsübergreifenderVersorgungsschwerpunkt<br />

Geriatrischer<br />

Schwerpunkt (VS00)<br />

Fachabteilungen, die an dem<br />

Versorgungsschwerpunkt<br />

beteiligt sind<br />

•Klinik für Geriatrische Rehabilitation<br />

und Physikalische<br />

Medizin des <strong>Christophsbad</strong>es<br />

(siehe B-9)<br />

•Klinik am Eichert<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Der geriatrische Schwerpunkt dient der<br />

Versorgung von geriatrischen Patienten<br />

im Landkreis <strong>Göppingen</strong>. Er hat die Funktion,<br />

die Versorgung alter Menschen zu<br />

verbessern und die Hilfsangebote der<br />

zuständigen Stellen zu verbinden.<br />

Aufgaben des geriatrischen Schwerpunktes<br />

sind vor allem die Beratung und<br />

die Verknüpfung von Diagnostik-, Behandlungs-,<br />

Pflege- und Rehabilitationsangeboten.<br />

Zielgruppe des geriatrischen Schwerpunktes<br />

sind alte Patienten (in der<br />

Regel über 65 Jahre), die durch eine<br />

akute Erkrankung in ihrer Selbstständigkeit<br />

langfristig gefährdet sind.<br />

8


FachabteilungsübergreifenderVersorgungsschwerpunkt<br />

Kinder- und Jugendtherapeutisches<br />

Zentrum (VS00)<br />

Schlaganfallzentrum<br />

(VS03)<br />

Fachabteilungen, die an dem<br />

Versorgungsschwerpunkt<br />

beteiligt sind<br />

•Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik<br />

und Psychotherapie im<br />

<strong>Christophsbad</strong> (siehe B-10)<br />

•START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie,<br />

Psychosomatik und<br />

Psychotherapie des Kindesund<br />

Jugendalters im<br />

<strong>Christophsbad</strong> (siehe B-10)<br />

•Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

(SPZ) der Klinik am Eichert<br />

•Klinik für Neurologie, Neurophysiologie<br />

und Frührehabilitation<br />

des Christophbads<br />

(siehe B-7 und B-8)<br />

•Abteilung für Innere Medizin<br />

der Klinik am Eichert<br />

Schmerzzentrum (VS42) •Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Fachpsychotherapie<br />

des <strong>Christophsbad</strong>es<br />

(siehe B-4, B-5 und B-6)<br />

•Klinik für Neurologie, Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation<br />

und Schlafmedizin des <strong>Christophsbad</strong>es<br />

(siehe B-7 und B-8)<br />

•Klinik für Geriatrische Rehabilitation<br />

und Physikalische<br />

Medizin des <strong>Christophsbad</strong>es<br />

(siehe B-9)<br />

•Klinik am Eichert, <strong>Göppingen</strong><br />

•Helfenstein Klinik, Geislingen<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Regelmäßige gemeinsame interne und<br />

externe Fortbildungsveranstaltungen<br />

der Teams und Leitungen der Klinikenfür<br />

Psychiatrie, Psychosomatik und<br />

Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

im <strong>Christophsbad</strong> und des Sozialpädiatrischen<br />

Zentrums der Klinik am<br />

Eichert.<br />

Die Schlaganfalleinheit des <strong>Christophsbad</strong>es<br />

(Stroke Unit) ist seit dem 1. September<br />

2006 zertifiziert (gemäß dem<br />

Stroke Unit-QM-/QS-Verfahren der SU<br />

Cert. GmbH). Sie verfügt über zehn Betten,<br />

die bedarfsweise in die neurologische<br />

Intensivstation integriert sind.<br />

Dort stehen auch internistische Fachärzte<br />

zur Verfügung.<br />

Im Schmerzzentrum erfolgt die Behandlung<br />

der Patienten in enger interdisziplinärer<br />

Zusammenarbeit der Abteilungen.<br />

Weitere Kooperationspartner des<br />

Schmerzzentrums sind die Neuro<br />

-chirurgischen Kliniken der Universitäten<br />

Tübingen und Ulm, die Neurochirurgischen<br />

Abteilungen der Kliniken<br />

Günzburg und Ulm sowie die Orthopädische<br />

Privatpraxis MU Dr./Univ. Brünn<br />

Jan Sklepek im <strong>Christophsbad</strong>.<br />

Versorgungsschwerpunkte und Projekte der einzelnen Fachabteilungen finden Sie im Teil B – Struktur und<br />

Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen.<br />

9


A-9 Fachabteilungsübergreifende medizinisch-pflegerische Leistungsangebote<br />

des Krankenhauses<br />

Alle medizinisch-pflegerischen Leistungsangebote des <strong>Christophsbad</strong>es und deren entsprechende Beschreibungen<br />

finden Sie bei den Struktur und Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen unter<br />

den Punkten B-1.3, B-2.3, B-3.3, B-4.3, B-5.3, B-7.3, B-8.3, B-9.3 und B-10.3.<br />

A-10 Allgemeine nichtmedizinische Serviceangebote des Krankenhauses<br />

A-10.1 Räumlichkeiten<br />

Aufenthaltsräume (SA01)<br />

Ein-Bett-Zimmer (SA02)<br />

Ein-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle (SA03)<br />

Fernsehraum (SA04)<br />

In den psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen<br />

Abteilungen steht aus therapeutischen<br />

Gründen in der Regel kein Fernseher im Zimmer zur Verfügung.<br />

Auf jeder Station gibt es einen gemeinschaftlichen<br />

Fernseher.<br />

Rollstuhlgerechte Nasszellen (SA06)<br />

Teeküche für Patienten und Patientinnen (SA08)<br />

Zwei-Bett-Zimmer (SA10)<br />

Zwei-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle (SA11)<br />

A-10.2 Ausstattung der Patientenzimmer<br />

Balkon / Terrasse (SA12)<br />

Elektrisch verstellbare Betten (SA13)<br />

Fernsehgerät am Bett / im Zimmer (SA14)<br />

Kühlschrank (SA16)<br />

Rundfunkempfang am Bett (SA17)<br />

Telefon (SA18)<br />

Wertfach / Tresor am Bett / im Zimmer (SA19)<br />

10


A-10.3 Verpflegung<br />

Diät- / Ernährungsangebot (SA44)<br />

Kostenlose Getränkebereitstellung (Mineralwasser) (SA21)<br />

Nachmittagstee / -kaffee (SA47)<br />

A-10.4 Ausstattung/Besondere Serviceangebote des Krankenhauses<br />

Aktivierende Selbstpflege (SA00)<br />

Das Pilotprojekt Aktivierende Selbstpflege (ASP) lädt Patienten unter fachkundiger pflegerischer Begleitung<br />

zu Wanderungen und kulturellen Veranstaltungen außerhalb des Klinikums ein. Im Winter wird außerdem ein<br />

wöchentlicher Kinoabend organisiert. Die Aktivitäten werden zusätzlich zu den bestehenden Therapien während<br />

eines stationären Aufenthalts sowie nach der Entlassung angeboten.<br />

Das Programm begründet sich in der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Wandern und Spazieren eine breite<br />

Wirkungskette von positiven Effekten auf Körper und Psyche auslöst, von der auch Patienten mit psychischen<br />

Problemen profitieren können. Die Unternehmungen verbinden sich häufig mit dem Besuch kultureller<br />

Veranstaltungen, wobei die entstehenden und gerade in psychisch schwierigen Lebensepisoden wichtigen<br />

sozialen Kontakte intensiviert werden können.<br />

Bibliothek (SA22)<br />

Auf mehreren Stationen bzw. in mehreren öffentlich zugänglichen Bereichen der Kliniken befinden sich kleine<br />

Bibliotheken für unsere Patienten.<br />

Cafeteria (SA23)<br />

Fortbildungsangebote / Informationsveranstaltungen (SA49)<br />

Friseursalon (SA26)<br />

Gartenschach (SA00)<br />

Unser Gartenschach mit großen Spielfiguren finden Sie im Park.<br />

Geldautomat (SA48)<br />

Grillplatz (SA00)<br />

Die Patienten sind bei Veranstaltungen herzlich eingeladen, auch den Grillplatz in unserem Park zu nutzen.<br />

11


A-14.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

A-15 Apparative Ausstattung<br />

Heilsames Singen (SA00)<br />

Einmal wöchentlich laden Mitarbeiter der Musiktherapie<br />

zum Heilsamen Singen ein. Die Einladung zum<br />

Mitsingen und teilweise auch Mittanzen richtet sich<br />

an alle Patienten (auch ehemalige) des <strong>Christophsbad</strong>es,<br />

Mitarbeiter sowie Interessierte von außerhalb.<br />

Aktives Singen unterstützt die kommunikativ-integrative<br />

Begegnung von Menschen und erzielt damit eine<br />

der Gesamtgesundheit förderliche Wirkung, wie sie in<br />

Belastungssituationen besonders wichtig ist. Die Teilnehmer<br />

singen gemeinsam einfache Lieder, die leicht<br />

und ohne Noten erlernbar sind und so die in jedem<br />

Menschen vorhandene Musikalität und Ausdruckskraft<br />

sowie die zwischenmenschlichen und sozialen<br />

Beziehungen stärkt und Verbundenheit und Gemeinschaft<br />

schafft.<br />

Internetzugang (SA27)<br />

Kiosk / Einkaufsmöglichkeiten (SA28)<br />

Kirchlich-religiöse Einrichtungen (SA29)<br />

In unserer Klinik sind sowohl katholische als auch<br />

evangelische Seelsorger aktiv. Es finden mindestens<br />

wöchentlich Gottesdienste statt.<br />

Klinikeigene Parkplätze für Besucher und Besucherinnen<br />

sowie Patienten und Patientinnen (SA30)<br />

Kulturelle Angebote (SA31)<br />

Kulturelle Veranstaltungen und Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben liegen uns im <strong>Christophsbad</strong> besonders<br />

am Herzen. Wir sind davon überzeugt, dass<br />

Konzerte, Ausstellungen oder literarische Lesungen,<br />

die Seele berühren und den Prozess des Gesundwerdens<br />

fördern. Deshalb laden wir Patienten, Angehörige,<br />

Mitarbeiter und Besucher zu den kulturellen Veranstaltungen<br />

im <strong>Christophsbad</strong> ein, die Mitarbeiter<br />

des Arbeitskreises Kultur im <strong>Christophsbad</strong> regelmäßig<br />

organisieren.<br />

12


Minigolfanlage (SA00)<br />

In unserem Park liegt eine Minigolfanlage für Patienten und Angehörige.<br />

Museum (SA00)<br />

Im Klinikum ist das MuSeele – Museum für die Geschichte der Psychiatrie und Psychiatriegeschichten –<br />

beheimatet. In 2009 und <strong>2010</strong> lag der Schwerpunkt seiner Aktivitäten auf dem vom Europäischen Kulturfonds<br />

geförderten Projekt Connecting the European Mind, an dem sich vier weitere europäische Psychiatriemuseen<br />

beteiligen.<br />

Offenes Atelier (SA00)<br />

Einmal wöchentlich öffnet sich die Kunstwerkstatt des <strong>Christophsbad</strong>s für die Öffentlichkeit. Unter Leitung<br />

eines Kunsttherapeuten treffen sich ehemalige Patienten und Menschen ohne Psychiatrieerfahrung, mit oder<br />

ohne Vorkenntnisse und künstlerischen Fähigkeiten. Zusammen leben sie eigene Ausdrucksmöglichkeiten,<br />

Ideen, Wünsche und Empfinden aus und gestalten auf die unterschiedlichste Art und Weise.<br />

Orientierungshilfen (SA51)<br />

Parkanlage (SA33)<br />

Das <strong>Christophsbad</strong> verfügt über einen großen, gepflegten Park, der über Felder und Wiesen unmittelbar an<br />

den nahen Stadtwald grenzt. Im Park befinden sich mehrere Kunstwerke und Installationen.<br />

Sport- und Volleyballplatz (SA00)<br />

In unserem Klinikpark befindet sich ein großer Sportplatz sowie ein Volleyballplatz zur Nutzung durch<br />

unsere Patienten.<br />

Tageszeitungsangebot (SA54)<br />

13


A-10.5 Persönliche Betreuung<br />

Beratung durch Selbsthilfeorganisationen (SA60)<br />

Das <strong>Christophsbad</strong> bietet verschiedene Selbsthilfe- und Angehörigengruppen an, die regelmäßig stattfinden:<br />

die Aphasiker-Selbsthilfegruppe für Menschen mit Sprach- und Sprechstörungen, die Gruppe für<br />

Junge Aphasiker, den MS-Treffpunkt im <strong>Christophsbad</strong>, die Gruppe für Angehörige von Demenzkranken, die<br />

Informationsveranstaltung für Angehörige von Patienten mit Altersdepression, die Gruppe für Angehörige<br />

von Schizophreniekranken und die Gruppe für Angehörige von Depressionskranken. Sie stehen Patienten,<br />

ihren Angehörigen oder Betroffenen außerhalb des Klinikums offen.<br />

Seelsorge (SA42)<br />

In unserem Klinikum finden Sie sowohl katholische als auch evangelische Seelsorge. Es finden mindestens<br />

wöchentlich Gottesdienste statt.<br />

A-11 Forschung und Lehre des Krankenhauses<br />

In allen Kliniken werden regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen mit externen und internen Referenten<br />

durchgeführt. Dazu gehören auch mehrmals jährlich stattfindende Symposien mit namhaften Fachvertretern<br />

zu aktuellen Fragestellungen. Das Themengebiet ist dabei weitgefächert und reicht von wissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen und störungs- und therapieorientierten Kolloquien über Angehörigenseminare bis hin zu<br />

musiktherapeutischen Singgruppen.<br />

(weitere Informationen unter: www.christophsbad.de/Veranstaltungskalender.html).<br />

Im Rahmen der pflegerischen Fort- und Weiterbildungen werden laufend Veranstaltungen durchgeführt,<br />

die sich an den Bedürfnissen und praktischen Erfordernissen moderner psychiatrischer, psychosomatischer,<br />

neurologischer und geriatrischer Pflege orientieren. Die Ausbildung von Stationsleitungen und Praxisanleitern<br />

zählt zu den wichtigsten Aufgaben.<br />

14


A-11.1 Forschungsschwerpunkte<br />

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit Chefarzt Privatdozent Dr. Leo Hermle widmet sich in erster<br />

Linie empirischen Forschungsprojekten im Zusammenhang mit psychiatrischen Erkrankungen. Im Berichts-<br />

zeitraum wurden folgende Projekte durchgeführt:<br />

• Leitung des Forschungsprojektes „Gewichtsverlauf unter Therapie mit Valproinsäure im Verlauf einer<br />

bipolaren Störung“ (seit August 2006)<br />

• Mitarbeit im Projekt „Einfluss der Motivation auf die kognitive Leistung in psychologischen Testverfahren<br />

bei Patienten mit schizophrener Psychose“, Projektleitung: Professor Dr. A. Stevens, Psychiatrische<br />

Universitätsklinik Tübingen (seit April 2007)<br />

• Gemeinsam mit Professor Dr. A. Batra Leitung des Projekts „Häufigkeit von substanzbezogenen Störungen<br />

bei stationären psychiatrischen Patienten mit Diagnosen aus den Kategorien ICD-10 F2 und F3 an badenwürttembergischen<br />

psychiatrischen Kliniken (seit April 2007)<br />

Forschungsschwerpunkte der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie sind in erster Linie:<br />

• Behandlung von Essstörungen (die Weiterentwicklung und Evaluation von stationärer und teilstationärer<br />

Psychotherapie bei Anorexia Nervosa, die Ermittlung optimaler Dosis-Frequenz-Wirkungsbeziehungen bei<br />

der Psychotherapie von Essstörungen, die Ermittlung der differentiellen Wirksamkeit unterschiedlicher<br />

Therapiekomponenten stationärer Therapie, Prädikatoren des Therapieabbruchs)<br />

• Behandlung von Persönlichkeitsstörungen (die Implementierung und Wirksamkeitsüberprüfung der<br />

mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) bei der stationären Behandlung von Persönlichkeits- und<br />

Traumafolgestörungen)<br />

• Psychosomatische Diagnostik und Behandlung von Allgemeinkrankenhauspatienten mit psychischer<br />

Komorbidität (Privatdozent Dr. Dipl.-Psych. Thomas Herzog gehört der Steuerungsgruppe für die<br />

Entwicklung von S3-Leitlinien zur psychiatrischen und psychosomatischen Konsiliar-/Liaisonarbeit im<br />

Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) an.)<br />

Die Dr.-Heinrich-Landerer-Stiftung, die von den Gesellschaftern des <strong>Christophsbad</strong>s gegründet wurde, unterstützt<br />

u.a. wissenschaftliche Arbeiten. Seit <strong>2010</strong> ist dies das<br />

• Forschungsprojekt „ImPuls – Kinder finden im Pferd Unterstützung bei Lernschwierigkeiten“. Zentrales<br />

Thema ist die Promotion von Frau K. Hofmann an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, welche in<br />

der Reittherapie Freihof des Christophbades durchgeführt wird. Das Thema der Promotion lautet: „Zur<br />

Bedeutung des Reitens und des Umgangs mit dem Pferd auf die Lernmotivation und das Selbstkonzept<br />

lernschwacher Schüler und Schülerinnen.“<br />

15


A-11.2 Akademische Lehre<br />

Nr. Akademische Lehre<br />

und weitere wissenschaftliche<br />

Tätigkeiten<br />

FL01 Dozenturen / Lehrbeauftragungen<br />

an<br />

Hochschulen und<br />

Universitäten<br />

FL03 Studentenausbildung<br />

(Famulatur /<br />

Praktisches Jahr)<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Die Chefärzte Professor Dr. Norbert Sommer, Privatdozent<br />

Dr. Leo Hermle, Privatdozent Dr. Dipl.-Psych. Thomas Herzog<br />

sowie Privatdozent Dr. Günther Bergmann (Oberarzt<br />

der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie)<br />

und Professor Dr. Martin Ruchsow (Oberarzt der<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) üben an verschiedenen<br />

Universitäten Lehrtätigkeiten aus: Universität<br />

Marburg, Universität Freiburg, Universität Ulm und Universität<br />

Heidelberg.<br />

Chefarzt Dr. med. Markus Löble ist ständiger Gastdozent<br />

der Führungsakademie Baden-Württemberg in Karlsruhe.<br />

Es bestehen regelmäßig genutzte Famulaturmöglichkeiten<br />

in den Kliniken für Neurologie, Psychiatrie und Psychosomatik.<br />

FL00 Weiterbildung Ärzte In unseren Kliniken liegen für die jeweiligen Fachdisziplinen<br />

die Weiterbildungsermächtigungen vor. Im einzelnen handelt<br />

es sich um die Fachgebiete Psychiatrie und Psychotherapie;<br />

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie;<br />

Psychotherapie; Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie;<br />

Neurologie; Innere Medizin (1,5 Jahre) und Geriatrie;<br />

Rehabilitationswesen; physikalische Therapie und Radiologie<br />

mit Schwerpunkt Neuroradiologie.<br />

Der Grundlagenkurs für die Qualifikation in Psychosomatischer<br />

Grundversorgung nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung wird regelmäßig angeboten.<br />

In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

wurde eine curriculare Weiterbildung zum<br />

Erhalt des Facharztes für Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie unter Einschluss externer Supervisoren<br />

und Dozenten eingeführt.<br />

16


Nr. Akademische Lehre<br />

und weitere wissenschaftliche<br />

Tätigkeiten<br />

FL00 Ausbildung zum<br />

Psychologischen<br />

Psychotherapeuten<br />

FL04 Projektbezogene<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Hochschulen und<br />

Universitäten<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hat die „<strong>Christophsbad</strong>-Akademie für Psychosomatische<br />

Medizin und Psychotherapie – C-APP“ ihre Arbeit<br />

aufgenommen. Die C-APP ist ein anerkanntes Ausbildungsinstitut<br />

nach § 6 PsychThG. Sie qualifiziert zum/zur Psychologischen<br />

Psychotherapeuten/in mit der Vertiefung in tiefenpsychologisch<br />

fundierter Psychotherapie.<br />

Die Akademie bietet eine integrierte Vollzeitausbildung. Die<br />

Teilnehmer arbeiten unter Supervision auf verschiedenen Stationen<br />

in den Bereichen Psychosomatik, Psychotherapie und<br />

Psychiatrie und in der Ausbildungsambulanz der Akademie.<br />

Die theoretische Ausbildung absolvieren die Teilnehmer in<br />

Seminaren, die auch für die fachärztliche Weiterbildung<br />

genutzt werden, sowie im Rahmen der klinikinternen, berufsübergreifenden<br />

Fortbildungsveranstaltungen.<br />

Daneben können Psychotherapeuten in Ausbildung an der<br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie in der START-<br />

KLINIK den gesamten klinisch-stationären Teil der Ausbildung<br />

zum Psychologischen Psychotherapeuten absolvieren.<br />

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und die Klinik<br />

für Gerontopsychiatrie nehmen an der Arbeitsgemeinschaft<br />

Arzneimittelüberwachung bei psychiatrischen Erkrankungen<br />

(AMÜP) der Universität Regensburg teil. Dabei wird<br />

regelmäßig die Medikation aller stationären Patienten beider<br />

Kliniken dokumentiert. Alle zwei Monate finden zentrale Fallkonferenzen<br />

der Arbeitsgemeinschaft statt. Hierbei werden<br />

u.a. bedeutsame Medikamenteninteraktionen erörtert, um<br />

die Sicherheit und Qualität der medikamentösen Behandlung<br />

zu erhöhen.<br />

Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

kooperiert mit den psychosomatischen Kliniken bzw. Abteilungen<br />

Freiburg, Heidelberg, TU München u.a. im Bereich<br />

Essstörungen, Traumafolgenstörungen, Psychotherapieforschung<br />

und Konsiliar-/Liaisonversorgung.<br />

Es besteht eine enge Kooperation zwischen der Neurologischen<br />

Klinik im <strong>Christophsbad</strong> und der Klinik für Neurologie der Universität<br />

Marburg, speziell auf dem Gebiet der Neuroimmunologie.<br />

17


Nr. Akademische Lehre<br />

und weitere wissenschaftliche<br />

Tätigkeiten<br />

FL08 Herausgeberschaftenwissenschaftlicher<br />

Journale<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Privatdozent Dr. Leo Hermle ist Mitglied im Wissenschaftlichen<br />

Beirat der Zeitschrift für Nervenheilkunde.<br />

Privatdozent Dr. Dipl.-Psych. Thomas Herzog ist Mitglied<br />

des Editorial Board bzw. des Beirats folgender wissenschaftlicher<br />

Fachzeitschriften:<br />

•Psychotherapie im Dialog – Psychoanalyse, Systemische<br />

Therapie, Verhaltenstherapie, Humanistische Therapie,<br />

Thieme, Stuttgart<br />

•Ärztliche Psychotherapie und Psychosomatische Medizin,<br />

Schattauer, Stuttgart<br />

•General Hospital Psychiatry, Cambridge, Mass., USA<br />

•New directions in experimental and clinical psychiatry,<br />

Rom<br />

•Journal of Psychosomatic Research, New York<br />

•European Eating Disorders Review, London<br />

•Cuadernos de Medicina Psicosomatica y de Psiciatria de<br />

Enlace, Madrid<br />

Privatdozent Dr. Günther Bergmann ist Herausgeber des<br />

Balint-Jounals, Zeitschrift der Deutschen Balint-Gesellschaft,<br />

der Österreichischen Balint-Gesellschaft und der<br />

Schweizer Balint-Gesellschaft.<br />

18


A-11.3 Ausbildung in anderen Heilberufen<br />

Nr. Ausbildung in anderen Heilberufen<br />

HB00 Altenpfleger und<br />

Altenpflegerin<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Das Christophsheim bietet die Möglichkeit für<br />

eine Altenpflegeausbildung. Der praktische Teil<br />

der Ausbildung wird im Christophsheim und<br />

<strong>Christophsbad</strong> absolviert, der theoretische Teil<br />

in der Emil-von-Behring-Schule in Geislingen.<br />

A-12 Anzahl der Betten im Krankenhaus nach §108/109 SGB V<br />

Die Gesamtzahl der Betten nach §108/109 SGB V beträgt 408 Betten in den Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Gerontopsychiatrie, Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie, in der Klinik für Neurologie,<br />

Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin sowie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik und Psychotherapie.<br />

Zusätzlich dazu verfügt das <strong>Christophsbad</strong> über weitere 55 Betten in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation<br />

und Physikalische Medizin, 4 Betten in der START-KLINIK und jeweils weitere 18 Plätze in den beiden psychiatrischen<br />

Tagesklinik in <strong>Göppingen</strong> und Geislingen.<br />

A-13 Fallzahlen des Krankenhauses<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 6471 Patienten vollstationär<br />

und 187 teilstationär behandelt, davon 72 in<br />

der Tagesklinik in Geislingen.<br />

Die angegebene stationäre Fallzahl umfasst Patienten<br />

der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie,<br />

der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik<br />

und Psychotherapie sowie der Klinik für Neurologie,<br />

Neurophysiologie und Frührehabilitation.<br />

In der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische<br />

Medizin wurden 623 Patienten behandelt, in<br />

der START-KLINIK 16 Patienten.<br />

In den verschiedenen Kliniken wurden 27933 Patienten<br />

ambulant behandelt (nach Fallzählweise sind dies<br />

27 933 Fälle, nach Quartalszählweise sind es 15208,<br />

nach Patientenzählweise sind es 8 633 Patienten).<br />

19


A-14 Personal des Krankenhauses<br />

A-14.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Anzahl<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt (außer Beleg ärzte und Belegärztinnen) 75,6 Vollkräfte<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 41,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach § 121 SGB V) 0<br />

A-14.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 36,2 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Erzieher und Erzieherinnen im Pflegedienst 9,5 Vollkräfte in der Regel 3 Jahre<br />

Freiwillige im Freiwilligen Soziales Jahr 1,0 Vollkräfte ohne definierte<br />

Ausbildungsdauer<br />

Garderobenfrau, Näherin 0,7 Vollkräfte ohne definierte<br />

Ausbildungsdauer<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen<br />

Heilerziehungspfleger und Heilerziehungs-<br />

pflegerinnen<br />

203,2 Vollkräfte 3 Jahre<br />

1,5 Vollkräfte 3 Jahre<br />

4,6 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen 1,0 Vollkräfte in der Regel 2 bis<br />

3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und<br />

Krankenpflegehelferinnen<br />

Operationstechnische Assistenten und<br />

Assistentinnen<br />

24,4 Vollkräfte 1 Jahre<br />

0,3 Vollkräfte 3 Jahre<br />

20


Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 6,0 Vollkräfte 2 Jahre<br />

Pflegedienst Assistenten und Assistentinnen 0,4 Vollkräfte variabel<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 8,8 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen im<br />

Pflegedienst<br />

2,0 Vollkräfte in der Regel 3 Jahre<br />

Zivildienstleistende 0,4 Vollkräfte ohne definierte Ausbildungsdauer<br />

A-14.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Anzahl<br />

Altentherapeut und Altentherapeutin 2,0 Vollkräfte<br />

Atemtherapeutin 1,0 Vollkräfte<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 14,7 Vollkräfte<br />

Diätassistent und Diätassistentin 3,8 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungstherapeut<br />

und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

Freizeit- und Erlebnispädagoge und Freizeit- und Erlebnispädagogin/<br />

Freizeit- und Erlebnistherapeut und Freizeit- und Erlebnistherapeutin (mit<br />

psychologischer, pädagogischer oder therapeutischer Vorbildung)<br />

26,0 Vollkräfte<br />

1,0 Vollkräfte<br />

Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerin 1,5 Vollkräfte<br />

Hippotherapeut und Hippotherapeutin/Reittherapeut und Reittherapeutin 1,0 Vollkräfte<br />

KBT-Therapeutin 1,0 Vollkräfte<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/Maltherapeut und Maltherapeutin/<br />

Gestaltungstherapeut und Gestaltungstherapeutin<br />

Logopäde und Logopädin/Sprachheilpädagoge und Sprachheilpädagogin/<br />

Klinischer Linguist und Klinische Linguistin/Sprechwissenschaftler und<br />

Sprechwissenschaftlerin/Phonetiker und Phonetikerin<br />

3,2 Vollkräfte<br />

10,6 Vollkräfte<br />

21


Masseur/Medizinischer Bademeister und<br />

Masseurin/Medizinische Bademeisterin<br />

Medizinisch-technischer Assistent und<br />

Medizinisch-technische Assistentin/Funktionspersonal<br />

2,8 Vollkräfte<br />

15,3 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 2,6 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 26,4 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 13,0 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychotherapeutin 10,8 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 10,4 Vollkräfte<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 6,4 Vollkräfte<br />

Sportlehrer und Sportlehrerin/Gymnastiklehrer und<br />

Gymnastiklehrerin/Sportpädagoge und Sportpädagogin<br />

3,4 Vollkräfte<br />

Die in der in der Tabelle aufgeführten Spezialtherapeuten verfügen zusätzlich über Qualifikationen in<br />

folgenden Therapieverfahren und -methoden: Affolter-Therapie, Bobath, Deeskalationsmanagement,<br />

Feldenkrais-Methode, Funktionelle-Bewegungs-Lehre nach Klein-Vogelbach®, Halliwick-Therapie, Lymphdrainage,<br />

Manualtherapie, Medizinische Trainings-Therapie, Neurodynamik, Physiotherapie an Geräten,<br />

Propriozeptive Neuromuskuläre Faszilation (PNF), Redressionstherapie, Spiraldynamik, Vojta-Therapie,<br />

Wundmanagement.<br />

22


A-15 Apparative Ausstattung<br />

24h-Blutdruck-Messung (AA58)<br />

24h-EKG-Messung (AA59)<br />

3-D/4-D-Ultraschallgerät (AA62)<br />

Angiographiegerät/DSA (AA01) (24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Gerät zur Gefäßdarstellung<br />

Umlegbares Aufnahme-/Spezial-/Zielgerät mit DSA-Zusatz für die Angiographie und Myelographie<br />

Beatmungsgeräte/CPAP-Geräte (AA38)<br />

Maskenbeatmungsgerät mit dauerhaft positivem Beatmungsdruck<br />

Belastungs-EKG/Ergometrie (AA03)<br />

Belastungstest mit Herzstrommessung<br />

Bronchoskop (AA39) (keine 24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Gerät zur Luftröhren- und Bronchienspiegelung<br />

Computertomograph (CT) (AA08) (24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Schichtbildverfahren im Querschnitt mittels Röntgenstrahlen<br />

Mehrzeilen-Computertomographiegerät<br />

Defibrillator (AA40)<br />

Gerät zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen<br />

Digitale Verarbeitung der Röntgenbilder (AA00)<br />

Komplette Digitalisierung der Röntgen- und Schnittbilddiagnostik, Archivierung im PACS (Picture Archiving<br />

and Communication System), RIS (Radiologie-Informations-System), Anbindung an das KIS (Krankenhausinformationssystem).<br />

Elektroenzephalographiegerät (EEG) (AA10) (24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Hirnstrommessung<br />

Elektromyographie (EMG)/Gerät zur Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit (AA11)<br />

Messung feinster elektrischer Ströme im Muskel<br />

Elektrophysiologischer Messplatz mit EMG, NLG, VEP, SEP, AEP (AA43)<br />

Messplatz zur Messung feinster elektrischer Potentiale im Nervensystem, die durch eine Anregung eines der<br />

fünf Sinne hervorgerufen wurden<br />

Gastroenterologisches Endoskop (AA12) (keine 24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Gerät zur Magen-Darm-Spiegelung<br />

Kinderpsychologisches Testlabor (AA00)<br />

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychatrie, Psychosomatik und Psychotherapie verfügt über ein differenziertes<br />

Testlabor mit über 50 psychologischen und neuropsychologischen Tests zur allgemeinen und<br />

speziellen kinder- und jugendpsychiatrischen erweiterten Diagnostik<br />

23


Laboranalyseautomaten für Hämatologie, klinische Chemie, Gerinnung und Mikrobiologie (AA52) (keine<br />

24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Laborgeräte zur Messung von Blutwerten bei Blutkrankheiten, Stoffwechselleiden, Gerinnungsleiden und<br />

Infektionen<br />

Laufband mit Hebesystem und Pedago (AA00)<br />

Durch ein spezielles Hebesystem ermöglicht das Laufband auch gehunfähigen Patienten das Stehen und Gehen.<br />

Der Gangtrainer Pedago führt die Beine über Schienen in einem bestimmten Bewegungsmuster. Durch<br />

Auslösung des Lokomotionsprogramms wird dadurch das Wiedererlernen des Gehens gefördert. Die Gehgeschwindigkeit<br />

kann individuell eingestellt werden.<br />

Magnetresonanztomograph (MRT) (AA22) (24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Schnittbildverfahren mittels starker Magnetfelder und elektromagnetischer Wechselfelder<br />

Magnetresonanztomograph 1,5 Tesla<br />

Neuropsychologisches Testlabor (AA00)<br />

Psychologisches Testlabor (AA00)<br />

Im Testlabor stehen eine große Auswahl an Tests aus allen Bereichen der psychologischen Diagnostik zur<br />

Verfügung. Daneben wird die Behandlung auf vielen Stationen regelmäßig psychometrisch mit Fragebögen<br />

und Interviewverfahren begleitet und evaluiert.<br />

Röntgengerät/Durchleuchtungsgerät (AA27) (24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Umlegbares Aufnahme-/Spezial-/Zielgerät mit Bucky-Tisch und zweiter Ebene mit Wandstativ<br />

Speicherfoliensystem für die Röntgennativ-Diagnostik<br />

Schlaflabor (AA28)<br />

Das Schlaflabor verfügt über acht hochmoderne Diagnose- und Behandlungsplätze. Mittels der sogenannten<br />

Polysomnographie werden im Schlaflabor verschiedene Parameter wir EKG, Sauerstoffsättigung im Blut,<br />

Atmung und Hirnströme registriert und mit Hilfe computergestützter Auswertung analysiert. Insbesonders<br />

für Patienten, die langfristig eine Therapie anwenden müssen, steht das Schlaflabor mit angegliedertem<br />

Schlaf- und Atemzentrum im <strong>Christophsbad</strong> immer als Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Sonographiegerät/Dopplersonographiegerät/Duplexsonographiegerät (AA29) (24h-Notfallverfügbarkeit)<br />

Ultraschallgerät/mit Nutzung des Dopplereffekts/farbkodierter Ultraschall für die Untersuchung von Bauchorganen,<br />

Schilddrüse, Herz, Blutgefäßen (Arterien/Venen). Entsprechende Geräte stehen sowohl in der Klinik<br />

für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin sowie in der Klinik für Geriatrische<br />

Rehabilitation und Physikalische Medizin zur Verfügung.<br />

Spirometrie/Lungenfunktionsprüfung (AA31)<br />

Standleitung zur Klinik am Eichert (AA00)<br />

Übermittlung sämtlicher Daten radiologischer Untersuchungsverfahren in beiden Richtungen<br />

Standleitung zur Universität Tübingen (AA00)<br />

Übermittlung neuroradiologischer Untersuchungsverfahren in beiden Richtungen<br />

24


B Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten /<br />

Fachabteilungen<br />

B-1 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

B-1.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Privatdozent Dr. med. Leo Hermle<br />

Oberärzte: Prof. Dr. med. Martin Ruchsow (ltd. Oberarzt),<br />

Dr. med. Roland Gaschler<br />

Dr. med. Wolfgang Siegl<br />

Dr. med. Rainer Vogl<br />

Sekretariat: Rosemarie Fuchs<br />

Telefon: 07161 601-9250<br />

Fax: 07161 601-9596<br />

E-Mail: r.fuchs@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im <strong>Christophsbad</strong> werden Patientinnen und Patienten im<br />

Erwachsenenalter behandelt, die an funktionellen und organischen Psychosen (wie z.B. Schizophrenien,<br />

Manien, Depressionen, drogenbedingte Störungen) leiden. Die Klinik verfügt über zwei beschützende und<br />

eine offen geführte Station zur Behandlung von Patienten mit funktionellen Psychosen, eine Depressionsstation<br />

und eine Tagesklinik mit insgesamt 110 Betten. In der Klinik wird sowohl die Diagnostik als auch<br />

die Therapie leitlinienorientiert mehrdimensional durchgeführt, wobei seelische, soziale und körperliche<br />

Faktoren individuell berücksichtigt werden. Neben einer modernen evidenzbasierten Pharmako- und<br />

Psychotherapie wird die Behandlung durch psychosoziale Interventionen (insbesondere Familienintervention,<br />

Psychoedukation) und rehabilitative Maßnahmen (Training sozialer Fertigkeiten, Problemlöseverhalten,<br />

behinderungskompensierende Bewältigungsstrategien) ergänzt.<br />

Der Klinik steht ein großes Angebot an spezialtherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:<br />

Ergotherapie, Sport- und Bewegungstherapie, Musiktherapie, Reittherapie, computergestütztes kognitives<br />

Training etc.<br />

25


B-1.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Diagnostik und Therapie von Schizophrenie, schizotypen und wahnhaften Störungen (VP02)<br />

Die Spezialstationen sind mit ihrem Therapieangebot besonders geeignet für Patienten mit Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften Störungen. Die Behandlung erfolgt nach den modernsten diagnostischen und<br />

therapeutischen Kriterien.<br />

Die Patienten und ihre Angehörigen sind stets in alle Behandlungsschritte aktiv eingebunden.<br />

Für Patienten, deren beruflicher Werdegang gefährdet ist, liegen spezielle Behandlungsangebote vor.<br />

Spezielle Behandlungsangebote existieren auch für Patienten mit Doppeldiagnosen (schizophrene und affektive<br />

Erkrankungen in Kombination mit Suchterkrankungen).<br />

Es besteht eine enge Kooperation mit anderen Bereichen und Ambulanzen der Klinik.<br />

Diagnostik und Therapie von affektiven Störungen (VP03)<br />

Die Spezialstationen sind mit ihrem Therapieangebot besonders geeignet für Patienten mit den verschiedensten<br />

affektiven Störungen, insbesondere uni- und bipolare Störungen, sowie Patienten mit therapieresistenten<br />

Depressionen.<br />

Die Diagnostik und Therapie richtet sich nach den modernsten diagnostischen und therapeutischen Kriterien<br />

und erfolgt in Einzel- und Gruppentherapie.<br />

Das multimodale Behandlungskonzept umfasst eine Vielzahl von therapeutischen Angeboten (siehe B-1.3),<br />

die in einem individuellen Behandlungsplan auf den Patienten abgestimmt werden.<br />

Patienten mit Doppeldiagnose (Psychose und Sucht) (VP00)<br />

Patienten mit entsprechenden Diagnosen werden mithilfe eines speziellen psychoedukativen Programms<br />

versorgt. Auf der Station Freihof werden Konzepte der modernen Psychosetherapie und aktuelle suchttherapeutische<br />

Ansätze integriert.<br />

26


Psychiatrische Tageskliniken (VP15)<br />

Die Psychiatrische Tageskliniken in <strong>Göppingen</strong> bietet ein vielfältiges Therapieprogramm unter Einbeziehung<br />

der Bereiche Arbeit, Wohnen und Freizeit. Es basiert auf einer intensiven Beziehungsarbeit zwischen<br />

Patienten und Therapeuten. Mit ihrer Entscheidung für das tagesklinische Angebot, verstehen wir unsere<br />

Patienten im Sinne aktiver Teilnehmer.<br />

B-1.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie<br />

Angehörigenbetreuung/-beratung/-seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen und des sozialen Umfeldes ist ein zentraler Baustein unseres Therapieangebotes.<br />

Die Planung aller Behandlungsschritte erfolgt deshalb in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten<br />

und seinen Angehörigen.<br />

Den Angehörigen der Patienten bieten wir die Möglichkeit zu gemeinsamen Gesprächen mit den jeweiligen<br />

Therapeuten.<br />

Berufsberatung/Rehabilitationsberatung (MP08)<br />

Auf einer Spezialstation werden Patienten behandelt,<br />

deren privater und beruflicher Werdegang<br />

durch die Erkrankung gefährdet ist. Ziel der Behandlung<br />

ist die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.<br />

Dabei kommen arbeitstherapeutische Maßnahmen<br />

und sozialpsychiatrische Behandlung als spezielle Angebote<br />

zum Einsatz.<br />

Bewegungstherapie (MP11)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch<br />

regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten,<br />

der Allgemeinzustand des Menschen wird so verbessert.<br />

Auch für die Wiedererlangung der psychischen<br />

Gesundheit hat die Sport- und Bewegungstherapie<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Zum Standard gehören auf allen Stationen entsprechende<br />

sporttherapeutische Angebote und sportliche<br />

Aktivitäten.<br />

Bobath-Therapie (für Erwachsene) (MP12)<br />

Bobath-Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie<br />

durchgeführt.<br />

27


Ergotherapie/Arbeitstherapie (MP16)<br />

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder<br />

Behinderung verlorengegangene bzw. noch nicht wieder vorhandene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen.<br />

Es geht um die Wiederherstellung körperlicher, geistiger oder psychischer Funktionen, damit der<br />

Mensch die verschiedenen alltäglichen Aufgaben seines Lebens wieder bestmöglich und selbstständig<br />

erfüllen kann.<br />

Bei unseren Patienten dient die Ergotherapie insbesondere der Verbesserung des Antriebsverhaltens, der Stimmungslage<br />

und ihrer kognitiven Funktionen. Sie stärkt das Selbstvertrauen, beruhigt und trainiert die soziale<br />

Kompetenz. Ergotherapie ist zentraler Bestandteil der Therapie auf allen Stationen des Bereichs.<br />

Hippotherapie/Therapeutisches Reiten/Reittherapie (MP20)<br />

Die Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Einzelbehandlung auf neurophysiologischer Grundlage mit<br />

und auf dem Pferd. Das Therapiepferd wird von einem Pferdeführer im Schritt auf genaue Anweisung des<br />

Physiotherapeuten geführt, wobei dreidimensionale Schwingungsimpulse des Pferderückens auf den Patienten<br />

einwirken. Die Hippotherapie stellt eine wertvolle Ergänzung neurophysiologischer/krankengymnastischer<br />

Behandlungen dar.<br />

Unter Therapeutischem Reiten/Reittherapie versteht man pädagogische, psychologische und psychotherapeutische<br />

Einflussmaßnahmen mit Hilfe des Pferdes. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung und Begegnung<br />

von Patient und Pferd, die Mensch-Tier-Beziehung. Neben dem Reiten werden sämtliche Aktivitäten<br />

rund um das Pferd in die Behandlung einbezogen. Eine positive Beeinflussung des Befindens, des Sozialverhaltens<br />

und der Persönlichkeitsentwicklung wird mittels dieser Therapieform angestrebt. Reittherapie wird<br />

als Einzeltherapie oder in Kleingruppen angeboten.<br />

28


Kunsttherapie (MP23)<br />

In der Kunsttherapie bearbeiten die Patienten ihre<br />

Probleme mithilfe der Kunst. Dabei geht es nicht<br />

um die Qualität der Bilder und Skulpturen. Vielmehr<br />

drücken die Künstler aus, was sie bewegt. Die Kunsttherapie<br />

hilft kranken Menschen, ihre eigenen Fähigkeiten<br />

zu entdecken und Lebenskrisen zu meistern,<br />

sie eröffnet neue Sichtweisen.<br />

Die Kunsttherapie ist ein regulärer Bestandteil des<br />

Therapiekonzeptes auf den Stationen PSY1 und PSY4.<br />

In der Regel findet sie als Gruppentherapie statt, bei<br />

Bedarf ist auch Einzeltherapie möglich.<br />

Musiktherapie (MP27)<br />

Musiktherapie ist eine Form von Psychotherapie. Der<br />

gezielte Einsatz von Musik dient im Rahmen einer therapeutischen<br />

Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung<br />

und Förderung der seelischen, körperlichen und<br />

geistigen Gesundheit.<br />

In der Musiktherapie wird gesungen, getanzt, Musik<br />

gehört, gemeinschaftlich auf Instrumenten musiziert<br />

und das Geschehen im Gespräch reflektiert. Zu diesem<br />

Zweck stehen den Teilnehmern der Einzel- oder Gruppenmusiktherapie<br />

eine Vielzahl von Instrumenten zur<br />

Verfügung, die relativ leicht zu spielen sind. Ziel ist es<br />

nicht, ein Instrument oder gar Noten zu erlernen, sondern<br />

dem Seelischen mithilfe spontan entstehender<br />

Musik zum Ausdruck zu verhelfen.<br />

Musiktherapie wird auf den psychiatrischen Stationen<br />

als Gruppentherapie durchgeführt durchgeführt oder/<br />

und auch im einzeltherapeutischen Setting, wenn dafür<br />

eine Indikation vorliegt.<br />

Physikalische Therapie (MP31)<br />

Im Einzelfall werden in Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung bei entsprechender Indikation<br />

Einzelbehandlungen der physikalischen Therapie<br />

durchgeführt.DabeikommtdasgesamteSpektrumphysikalischer<br />

Anwendungen zum Einsatz (z.B. Massagen,<br />

Lymphdrainage, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

29


Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Maßnahmen und<br />

Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF, Spiraldynamik, Vojta und Affolter®, Neurodynamik, Manuelle Therapie,<br />

Brügger®, McKenzie, Funktionelle Bewegungslehre, Atemtherapie, apparative Techniken).<br />

Auf allen Stationen werden ein entsprechendes gruppengymnastisches Angebot und bei Bedarf befundorientierte<br />

Einzeltherapie durchgeführt.<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Psychologisches/psychotherapeutisches Leistungsangebot/Psychosozialdienst (MP34)<br />

Auf allen Stationen sind Psychotherapeuten beschäftigt, in der Regel mit Ausbildung zum psychologischen<br />

Psychotherapeuten. Dabei steht ein breites Spektrum an Therapiemethoden zur Verfügung, insbesondere in<br />

den Richtlinienverfahren Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologische Psychotherapie.<br />

Zum Angebot zählt darüber hinaus eine umfassende psychologische Testdiagnostik.<br />

Spezielle Angebote zur Anleitung und Beratung von Patienten und Patientinnen sowie Angehörigen (MP39)<br />

Psychoedukation ist ein zentraler Baustein unseres Behandlungskonzeptes. Dabei werden den betroffenen<br />

Patienten und ihren Angehörigen die wichtigsten Informationen über die Erkrankungen und Behandlungsmaßnahmen<br />

in verständlicher Form vermittelt.<br />

Spezielle Gruppen finden für Angehörige Psychosekranker oder depressiver Patienten statt.<br />

Spezielle Angebote für die Öffentlichkeit (MP64)<br />

Im Rahmen unseres Fortbildungsangebots finden regelmäßig Informationsveranstaltungen zu krankheitsbezogenen<br />

und aktuellen Themen statt.<br />

Spezielle Entspannungstherapie (MP40)<br />

Als adjuvante Therapie wird seit 2008 Hatha-Yoga im Rahmen der stationären und ambulanten Behandlung<br />

angeboten. Hatha-Yoga ist eine uralte fernöstliche Heil- und Bewegungskunst. Sie zielt darauf ab, mithilfe von<br />

bestimmten Körperhaltungen und Atemübungen die Möglichkeiten der Selbstwahrnehmung und der Selbsterkenntnis<br />

zu erweitern und Energien freizusetzen, die den Genesungsprozess fördern. Damit wird die Kondition<br />

gefördert, die Atmung reguliert, die Muskulatur trainiert und ein aerobes Herzkreislauftraining gefördert.<br />

Die bei uns geplanten Yogaelemente sollen vor allem Patienten mit depressiven Erkrankungen zugute kommen.<br />

Die therapeutischen Wirkungen werden derzeit im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts evaluiert.<br />

In unseren Entspannungsgruppen, die stationsübergreifend angeboten werden, erlernen unsere Patienten<br />

verschiedene Entspannungstechniken wie z.B. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung<br />

nach Jakobson.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen, familiären,<br />

beruflichen, sozial- und versicherungsrechtlichen Fragen (z.B. berufliche Wiedereingliederung und Neuorientierung,<br />

Umgang mit Arbeitgebern und Behörden, Haushaltshilfe, Schwerbehinderten- und Rentenangelegenheiten,<br />

Gesetzliche Betreuungen) sowie bei der Klärung der nachstationären Versorgung im Rahmen der<br />

30


Entlassungsplanung (Einleiten von medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitationsmaßnahmen, Kontakt-<br />

aufnahme zu Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, Betreutem Wohnen etc. ).<br />

Der Sozialarbeiter ist der Station zugeordnet und arbeiten mit den anderen Berufsgruppen im multiprofessionellen<br />

Team eng zusammen.<br />

Die bedarfsgerechte und zeitnahe Integration und Einschaltung des Sozialdienstes erfolgt im Rahmen regelhafter<br />

Prozeduren.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Auf den Stationen besteht ein vielfältiges pflegerisches Gruppenangebot:<br />

Morgenrunden zur Besprechung des Tagesablaufes und zur Klärung von aktuellen Ereignissen auf Station, Organisationsgruppen<br />

und Vollversammlungen zur Vorstellung von neuen Patienten und Verabschiedungen bei Entlassungen,<br />

zur Verteilung von Stationstätigkeiten, die das gemeinschaftliche Zusammenleben regeln, zur Organisation<br />

von gemeinsamen Außenaktivitäten und zur Vorbereitung von Belastungserprobungen am Wochenende.<br />

Wir bieten verschiedene Sport- und Bewegungsgruppen an. Einzelgespräche können jederzeit und auch kurzfristig<br />

angeboten werden.<br />

Stimm- und Sprachtherapie/Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik<br />

und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/<br />

oder Schluckstörungen als Folge von chronisch oder<br />

akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung<br />

wird durch die logopädische Abteilung durchgeführt.<br />

Im Einzelfall erfolgen Stimm- und Sprachtherapie entsprechend<br />

der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung<br />

von Schluckstörungen verfügt unser Haus über zwei<br />

spezielle Diagnostiken, die Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik<br />

des Schluckaktes mit Videodokumentation)<br />

und die transnasale Endoskopie.<br />

Tiergestützte Milieutherapie/Stationshund (MP00)<br />

Auf einer Station wird ein Hund mit entsprechend<br />

ausgebildetem Hundetrainer eingesetzt, wodurch<br />

spezifische Angebote zur Entlastung, Entspannung<br />

und Verantwortungsübertragung für die Patienten<br />

ermöglicht werden.<br />

Vojtatherapie für Erwachsene (MP67)<br />

Vojtatherapie wird im Rahmen der physikalischen<br />

Therapie durchgeführt.<br />

31


B-1.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-1.5 Fallzahlen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in dieser Fachabteilung 1042 Patienten stationär und 110 Patienten teilstationär behan-<br />

delt.<br />

B-1.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-1.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F20 217 Schizophrenien<br />

2 F33 165 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

3 F25 120 Schizophrenien, die gemeinsam mit affektiven Symptomen<br />

(z.B. Depressionen) auftreten.<br />

4 F43 89 Psychische Störungen, die als Reaktionen auf außergewöhnlich<br />

belastende Lebensereignisse und als Traumafolgen auftreten.<br />

5 F10 77 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Alkohol<br />

hervorgerufen werden.<br />

6 F32 64 Depressive Episoden<br />

7 F31 57 Depressive Episoden, die abwechselnd mit manischen Episoden<br />

auftreten.<br />

8 F60 49 Schwere Störungen des Verhaltens und des Erlebens, die<br />

mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen.<br />

9 F22 18 Störungen, bei denen dauerhafte falsche Überzeugungen<br />

oder Wahnvorstellungen auftreten.<br />

10 Z91 14 Risikofaktoren in der eigenen Vorgeschichte<br />

32


B-1.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit begonnen, die therapeu-<br />

tischen und diagnostischen Leistungen nach dem OPS-System zu erfassen. Das System ist noch in der<br />

Erprobungsphase und die Ergebnisse werden hier deswegen nicht dargestellt.<br />

B-1.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM02 Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

(nach § 118 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven<br />

Störungen<br />

VP00 Forensische Begutachtung<br />

Kommentar /Erläuterung Abklärung der Diagnose und der speziellen Behandlungsbedürftigkeit<br />

bei bestimmten Patientengruppen, die durch Art,<br />

Schwere und Dauer der Erkrankungen charakterisiert sind. Dazu<br />

zählen z.B. schizophrene, schizophreniforme und wahnhafte<br />

Störungen sowie alle affektiven Erkrankungen.<br />

AM07 Privatambulanz Privatambulanz,<br />

PD Dr. Leo Hermle<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

Kommentar/Erläuterung Diagnostik und Behandlung aller psychiatrischen Störungen einschließlich<br />

Intervention für Selbstzahler und Patienten mit<br />

privater Krankenversicherung<br />

33


Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM04 Ermächtigungsambulanz<br />

(nach<br />

§116 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Ermächtigungsambulanz,<br />

PD Dr. Leo Hermle<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven<br />

Störungen<br />

Kommentar/Erläuterung Abklärung der Diagnose und spezielle Behandlungsbedürftigkeit<br />

bei bestimmten Patientengruppen, z.B. schizophrene, schizophreniforme<br />

und wahnhafte sowie alle affektiven Erkrankungen<br />

AM00 Heimambulanz<br />

nach § 98 Abs. 2<br />

Nr. 11 SGB V<br />

Heimambulanz VI00 Diagnostik und Therapie<br />

von internistischen<br />

Störungen<br />

VP00 Diagnostik und Therapie<br />

von psychiatrischen<br />

Störungen<br />

Kommentar/Erläuterung In der Heimambulanz werden die Patienten des Christophsheimes<br />

psychiatrisch und hausärztlich versorgt.<br />

Leitung: Chefarzt: PD Dr. Leo Hermle, Oberarzt: Dr. Heinrich Huber<br />

AM11 Vor- und nachstationäre<br />

Leistungen<br />

nach § 115 SGB V<br />

Vor- und nachstationäre<br />

Behandlung<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

Kommentar/Erläuterung Die stationäre Behandlung unserer Patienten kann bei Bedarf<br />

durch vor- bzw. nachstationäre Behandlungen ergänzt und<br />

erweitert werden.<br />

34


B-1.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-1.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie gibt es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren.<br />

Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt keine stationäre BG-Zulas-<br />

sung vor.<br />

B-1.11 Personelle Ausstattung<br />

B-1.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt (außer<br />

Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 8,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach<br />

§ 121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

13,5 Vollkräfte Weiterbildungsermächtigung im Fach<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Nr. Facharztbezeichnung (Gebiete, Facharzt- und Schwerpunktkompetenzen)<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

AQ52 Psychiatrie und Psychotherapie, SP Forensische Psychiatrie<br />

AQ42 Neurologie<br />

AQ63 Allgemeinmedizin<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF36 Psychotherapie<br />

ZF40 Sozialmedizin<br />

ZF03 Allergologie<br />

0,0<br />

35


B-1.11.2 Pflegepersonal<br />

Nr. Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 4,6 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Erzieher und Erzieherinnen im Pflegedienst 2,1 Vollkräfte in der Regel 3<br />

Jahre<br />

Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr 0,2 Vollkräfte ohne definierteAusbildungsdauer<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Kinderkrankenpflegerinnen<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

0,5 Vollkräfte 3 Jahre<br />

43,4 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerinnen 0,6 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 10,0 Vollkräfte 1 Jahre<br />

Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 0,5 Vollkräfte 2 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 2,9 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung /zusätzlicher<br />

akademischer Abschluss<br />

PQ03 Hygienefachkraft<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ10 Psychiatrische Pflege<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Nr. Zusatzqualifikation Kommentar/Erläuterung<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

ZP13 Qualitätsmanagement<br />

36


ZP16 Wundmanagement<br />

ZP00 ProDeMa-Trainer und ProDeMa-Trainerin Professionelles<br />

Deeskalationsmanagement<br />

B-1.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Für die Fachabteilung steht folgendes spezielles therapeutisches Personal zur Verfügung:<br />

Spezielles therapeutisches Personal Anzahl<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 0,5 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungstherapeut<br />

und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/Maltherapeut und Maltherapeutin/<br />

Gestaltungstherapeut und Gestaltungstherapeutin<br />

11,3 Vollkräfte<br />

0,7 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 1,0 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 2,0 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychotherapeutin 4,0 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 3,6 Vollkräfte<br />

Sportlehrer und Sportlehrerin/Gymnastiklehrer und Gymnastiklehrerin/<br />

Sportpädagoge und Sportpädagogin<br />

0,5 Vollkräfte<br />

37


B-2 Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

B-2.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Gerontopsychiatrie ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Privatdozent Dr. med. Leo Hermle<br />

Oberärzte: Dr. med. Michael Grebner (ltd. Oberarzt)<br />

Roland Straub<br />

Sekretariat: Rosemarie Fuchs<br />

Telefon: 07161 601-9250<br />

Fax: 07161 601-9596<br />

E-Mail: r.fuchs@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

In der Klinik für Gerontopsychiatrie werden Patienten im höheren Lebensalter mit psychischen Erkrankungen<br />

behandelt. Dazu zählen insbesondere Demenzerkrankungen, Verwirrtheitszustände sowie Anpassungs- und<br />

Trauerstörungen. Daneben werden selbstverständlich auch alle anderen psychiatrischen Krankheitsbilder<br />

behandelt, z.B. Depressionen, Manien, Psychosen, Suchterkrankungen. Zusätzlich werden gegebenenfalls im<br />

Zusammenhang stehende neurologische und allgemeinmedizinische Erkrankungen mitbehandelt. Diese inte-<br />

grierte Behandlung bietet besonders im höheren Lebensalter Vorteile für die Patienten. Auch wenn aufgrund<br />

psychischer Komplikationen eine somatisch orientierte Krankenhausbehandlung nicht befriedigend durchge-<br />

führt oder abgeschlossen werden kann, erweist sich diese integrierte Behandlung als vorteilhaft.<br />

Im Rahmen der gerontopsychiatrischen Versorgung steht ein weitgefächertes Spektrum an therapeutischen<br />

Angeboten zur Verfügung: Speziell angepasste Pharmakotherapie, psychiatrische und psychotherapeutische<br />

Behandlung, testpsychologische Untersuchungen, fachinternistische Mitbehandlung, psychiatrisch aktivierende<br />

Pflege, Ergotherapie, Musiktherapie, Hauswirtschaftstraining, Krankengymnastik, Bewegungstherapie,<br />

physikalische Therapie, Logopädie und Sozialberatung. Die Planung aller notwendigen Behandlungsschritte<br />

einschließlich der Weiterversorgung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten und insbesondere<br />

seinen Angehörigen.<br />

Durch die rechtzeitige und frühzeitige Erkennung und Behandlung kann die Prognose und der Verlauf<br />

psychischer Erkrankungen alter Menschen erheblich verbessert werden.<br />

38


B-2.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

Diagnostik und Therapie von Schizophrenie, schizotypen und wahnhaften Störungen (VP02)<br />

Auf allen Stationen werden ältere schizophrene Patienten betreut, d.h. Patienten, die in früheren Lebensjahren<br />

erkrankten und die Erkrankung mit ins Senium übernommen haben. Weiterhin auch alle Patienten mit<br />

wahnhaften Störungen, die im Senium erstmals aufgetreten sind.<br />

Diagnostik und Therapie von affektiven Störungen (VP03)<br />

Auf allen Stationen – insbesondere auf der Spezialstation für ältere Depressive – werden je nach Schweregrad<br />

bzw. Selbstgefährdung alle affektiven Störungen im Senium, insbesondere Depressionen, behandelt.<br />

Die Therapie erfolgt individuell angepasst unter Berücksichtigung altersspezifischer Modalitäten und bietet<br />

ein breites Spektrum an therapeutischen Angeboten; Gesprächstherapien werden in Einzel- und Gruppensitzungen<br />

durchgeführt (siehe B-2.3).<br />

Diagnostik und Therapie von gerontopsychiatrischen Störungen (VP10)<br />

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Behandlung liegt in der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von<br />

degenerativen Erkrankungen (z.B. Demenzen) sowie von depressiven Syndromen und Verwirrtheitszuständen.<br />

Dadurch soll die bestmögliche Form der Betreuung und Versorgung der Patienten ermöglicht werden.<br />

Die Behandlung erfolgt nach den aktuellen medizinischen Erkenntnissen und umfasst eine Vielzahl von<br />

spezifischen therapeutischen Angeboten (siehe B-2.3). Die Patienten und insbesondere ihre Angehörigen<br />

sind stets in alle Behandlungsschritte aktiv eingebunden.<br />

Seit 2006 besteht eine Gedächtnissprechstunde (Memory-Klinik), in welcher modernste neuropsychologische<br />

Testungen durchgeführt werden.<br />

B-2.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen und des sozialen Umfeldes ist ein zentraler Baustein unseres Therapieangebotes.<br />

Die Planung aller Behandlungsschritte erfolgt deshalb in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten<br />

und seinen Angehörigen.<br />

Als spezifische Angebote bestehen Gruppen für Angehörige von Demenzkranken, eine moderierte Selbsthilfegruppe,<br />

sowie eine Gruppe für Angehörige depressiver Alterspatienten.<br />

Bewegungstherapie (MP11)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten, der<br />

Allgemeinzustand des Menschen wird so verbessert. Auch für die Wiedererlangung der psychischen Gesundheit<br />

hat die Sport- und Bewegungstherapie einen hohen Stellenwert.<br />

Auf allen gerontopsychiatrischen Stationen wird Bewegungstherapie vorzugsweise in Gruppenform durchgeführt,<br />

z.B. mit Hockergymnastik und Sturzprophylaxe sowie Außenaktivitäten.<br />

Bobath-Therapie (MP12)<br />

Bobath-Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

39


Ergotherapie (MP16)<br />

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung<br />

verlorengegangene bzw. noch nicht wieder vorhandene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen. Es<br />

geht um die Wiederherstellung körperlicher, geistiger oder psychischer Funktionen, damit der Mensch die<br />

verschiedenen alltäglichen Aufgaben seines Lebens wieder bestmöglich und selbstständig erfüllen kann. Jede<br />

gerontopsychiatrische Station wird von einem speziell für gerontopsychiatrische Patienten ausgebildeten<br />

Ergotherapeuten betreut. Hier erfolgt eine handlungspersonenorientierte Anleitung mit kreativen Elementen<br />

zur Verbesserung der Motorik, des Antriebsverhaltens und der Stimmungslage. Die erhaltenen Fähigkeiten<br />

werden festgestellt und gefördert, Kreativität und Phantasie werden angeregt, das Selbstvertrauen wird gestärkt,<br />

unruhige Patienten lernen Maßnahmen zur Beruhigung, die soziale Kompetenz wird trainiert, alltagspraktische<br />

Fähigkeiten werden in Kleingruppen geübt.<br />

Gedächtnistraining / Hirnleistungstraining / Kognitives Training / Konzentrationstraining (MP59)<br />

Hierbei werden – auch spielerisch – die höheren geistigen Funktionen geübt. Die Behandlungen finden in der<br />

Regel in Gruppen statt, die sowohl von stationären als auch ambulanten Patienten besucht werden. Um dem<br />

Einzelnen möglichst gerecht zu werden, bieten wir Gruppen mit unterschiedlichen Schweregraden an.<br />

Kontinenztraining / Inkontinenzberatung (MP22)<br />

Bei inkontinenten Patienten führt unser fachkundiges Pflegepersonal auf allen gerontopsychiatrischen<br />

Stationen Kontinenztraining durch und berät die Angehörigen über entsprechende Maßnahmen.<br />

40


Musiktherapie (MP27)<br />

Musiktherapie ist eine Form von Psychotherapie. Der gezielte Einsatz von Musik dient im Rahmen einer<br />

therapeutischen Beziehung zur Erhaltung und Förderung der seelischen, körperlichen und geistigen<br />

Gesundheit. Darüber hinaus wirkt der Einsatz von Musik aktivierend und fördert das Selbstwertgefühl und das<br />

Gemeinschaftserleben.<br />

In der Musiktherapie wird hauptsächlich gesungen und getanzt (oftmals auch in Form von Sitztänzen) oder<br />

gemeinschaftlich auf Instrumenten musiziert. Zu diesem Zweck stehen den Teilnehmern eine Vielzahl von<br />

Instrumenten zur Verfügung, die relativ leicht zu spielen sind. Ziel ist es nicht, ein Instrument oder gar Noten<br />

zu erlernen, sondern dem Seelischen mithilfe spontan entstehender Musik zum Ausdruck zu verhelfen.<br />

Beilspielsweise durch das Vertonen von Gedichten und Geschichten, oder auch einfacher, improvisierter Liedbegleitung.<br />

Musiktherapie erfolgt auf allen gerontopsychiatrischen Stationen in Gruppen. Einzeltherapien sind im Ausnahmefall<br />

möglich.<br />

Physikalische Therapie (MP31)<br />

Bei entsprechender Indikation werden in Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen Abteilung Einzelbehandlungen<br />

der physikalischen Therapie durchgeführt. Dabei kommt das gesamte Spektrum physikalischer<br />

Anwendungen zum Einsatz (z. B. Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

41


Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Maßnahmen und<br />

Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF, Spiraldynamik, Vojta und Affolter®, Neurodynamik, Manuelle Thera-<br />

pie, Brügger®, McKenzie, Funktionelle Bewegungslehre, Atemtherapie, apparative Techniken).<br />

Auf allen Stationen wird auch die Mobilität der Patienten durch Physiotherapie gefördert. Im Einzelfall erfolgt<br />

die Physiotherapie entsprechend der jeweiligen Indikation.<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der gerontopsychiatrischen Klinik sind Sozialarbeiter zugeordnet, die sich um die Belange der Patienten<br />

kümmern. Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen,<br />

finanziellen und sozialrechtlichen Fragen (z.B. Beantragung von Rehabilitations- und Anschlussheilbehandlung,<br />

Fragen der nachstationären und häuslichen Versorgung, Sozialhilfe, Betreuungsangelegenheiten).<br />

Die bedarfsgerechte und zeitnahe Integration des Sozialdienstes erfolgt im Rahmen der täglichen Visiten.<br />

Spezielle Angebote zur Anleitung und Beratung von Patienten und Patientinnen sowie Angehörigen (MP39)<br />

Psychoedukation ist ein zentraler Baustein unseres Behandlungskonzeptes. Dabei werden den betroffenen<br />

Patienten und ihren Angehörigen die wichtigsten Informationen über die Erkrankungen und Behandlungsmaßnahmen<br />

in verständlicher Form vermittelt.<br />

Zu den häufigsten Erkrankungen unserer Patienten (Demenz und Depression) bieten wir psychoedukative<br />

Gruppen. Auf allen Stationen beraten Pflegepersonal und Physiotherapeuten im Bedarfsfall individuell über<br />

Möglichkeiten und Maßnahmen der Sturzprophylaxe.<br />

42


Spezielle Entspannungstherapie (MP40)<br />

Als Entspannungsverfahren führen wir Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen sowie multimodale<br />

Ansätze durch.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Auf den Stationen besteht ein vielfältiges pflegerisches Gruppenangebot:<br />

Morgenrunden zur Besprechung des Tagesablaufes und zur Klärung von aktuellen Ereignissen auf<br />

Station, Organisationsgruppen und Vollversammlungen zur Vorstellung von neuen Patienten und Verabschiedungen<br />

bei Entlassungen, zur Verteilung von Stationstätigkeiten, die das gemeinschaftliche Zusammenleben<br />

regeln, zur Organisation von gemeinsamen Außenaktivitäten und zur Vorbereitung von Belastungserprobungen<br />

am Wochenende. Wir bieten verschiedene Sport- und Bewegungsgruppen an.<br />

Einzelgespräche können jederzeit und auch kurzfristig angeboten werden.<br />

Stimm- und Sprachtherapie / Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/oder<br />

Schluckstörungen als Folge von chronisch oder akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung wird von<br />

der logopädischen Abteilung durchgeführt.<br />

Im Einzelfall erfolgen Stimm- und Sprachtherapie entsprechend der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung von<br />

SchluckstörungenverfügtunserHausübereinespezielleDiagnostik,dieVideofluoroskopie(Röntgen-Funktionsdiagnostik<br />

des Schluckaktes mit Videodokumentation) und die transnasale Endoskopie.<br />

Vojtatherapie (MP67)<br />

Vojtatherapie wird im Rahmen der physikalischen Therapie durchgeführt.<br />

Wundmanagement (MP51)<br />

Speziell ausgebildetes Pflegepersonal versorgt chronische Wunden wie Dekubiti und Ulcera cruris.<br />

Zusammenarbeit mit / Kontakt zu Selbsthilfegruppen (MP52)<br />

Selbsthilfegruppen für Angehörige und für Patienten sind ein wichtiges Element in der weiteren Versorgung<br />

unserer Patienten. Aus diesem Grund fördern wir, entsprechend der jeweiligen Indikation, bereits während<br />

des stationären Aufenthaltes die Überleitung in Selbsthilfegruppen.<br />

B-2.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-2.5 Fallzahlen der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in dieser Fachabteilung 772 Patienten stationär und 3 Patienten teilstationär behandelt.<br />

43


B-2.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-2.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F07 182 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer<br />

Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns<br />

2 F32 135 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

3 F33 81 Depressive Episoden<br />

4 F05 62 Bewusstseinsstörungen, kombiniert mit Unruhe und Wahrnehmungsstörungen,<br />

die nicht durch Alkohol oder andere<br />

psychotrope Substanzen hervorgerufen werden.<br />

5 G30 54 Alzheimer-Krankheit<br />

6 F10 30 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Alkohol<br />

hervorgerufen werden.<br />

7 F06 22 Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung<br />

oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen<br />

Krankheit<br />

8 F20 17 Schizophrenien<br />

9 F01 16 Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit (Demenz)<br />

durch Blutung oder Verschluss von Blutgefäßen im Gehirn<br />

10 F31 15 Depressive Episoden, die abwechselnd mit manischen<br />

Episoden auftreten.<br />

B-2.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Klinik für Gerontopsychiatrie wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit begonnen, die therapeutischen und<br />

diagnostischen Leistungen nach dem OPS-System zu erfassen. Das System ist noch in der Erprobungsphase<br />

und die Ergebnisse werden hier deswegen nicht dargestellt.<br />

44


B-2.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM02 Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

(nach § 118 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Institutsambulanz,<br />

Gedächtnissprechstunde<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

VP10 Diagnostik und Therapie<br />

von gerontopsychiatrischen<br />

Störungen<br />

VP00 Heimversorgung<br />

Kommentar/Erläuterung In der Institutsambulanz führen wir Krisenintervention, Abklärung<br />

der Diagnose und der speziellen Behandlungsbedürftigkeit bei<br />

gerontopsychiatrischen Patienten durch. Auch eine multiprofessionelle<br />

ambulante Behandlung wird durchgeführt. In der Gedächtnissprechstunde<br />

werden subjektiv erlebte und objektive Gedächtniserkrankungen<br />

diagnostiziert und behandelt. Die beiden Oberärzte<br />

der Gerontopsychiatrie sowie zwei Fachärzte für Psychiatrie und<br />

Neurologie betreuen die psychiatrisch erkrankten Bewohner in externen<br />

Altenheimen. Diese werden regelmäßig vor Ort aufgesucht.<br />

AM07 Privatambulanz Privatambulanz,<br />

PD Dr. Leo Hermle<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

VP10 Diagnostik und Therapie<br />

von gerontopsychiatrischen<br />

Störungen<br />

Kommentar/Erläuterung Behandlung aller gerontopsychiatrischen Störungen für Selbstzahler<br />

und Patienten mit privater Krankenversicherung<br />

Ltd. Oberarzt: Dr. Michael Grebner<br />

45


AM11 Vor- und nachstationäre<br />

Leistungen nach<br />

§115 SGB V<br />

Vor- und nachstationäre<br />

Behandlung<br />

VP02 Diagnostik und Therapie<br />

von Schizophrenie,<br />

schizotypen und wahnhaften<br />

Störungen<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

VP10 Diagnostik und Therapie<br />

von gerontopsychiatrischen<br />

Störungen<br />

Kommentar /Erläuterung Die stationäre Behandlung unserer Patienten kann bei Bedarf durch<br />

vor- bzw. nachstationäre Behandlungen ergänzt und erweitert werden.<br />

B-2.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-2.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Gerontopsychiatrie gibt es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren. Dementsprechend<br />

gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt keine stationäre BG-Zulassung vor.<br />

46


B-2.11 Personelle Ausstattung<br />

B-2.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 4,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen<br />

(nach § 121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

AQ52 Psychiatrie und Psychotherapie, SP Forensische Psychiatrie<br />

AQ42 Neurologie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF09 Geriatrie<br />

B-2.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

10,2 Vollkräfte Weiterbildungsermächtigung im<br />

Fach Psychiatrie und Psychotherapie<br />

0,0<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 10,8 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Erzieher und Erzieherinnen im Pflegedienst 0,8 Vollkräfte in der Regel 3<br />

Jahre<br />

Garderobenfrau, Näherin 0,7 Vollkräfte ohne<br />

definierte Ausbildungsdauer<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

22,1 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 1,9 Vollkräfte 2 Jahre<br />

47


Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 5,4 Vollkräfte 1 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 1,0 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Zivildienstleistende 0,2 Vollkräfte ohne<br />

definierte Ausbildungsdauer<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/zusätzlicher<br />

akademischer Abschluss<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ10 Psychiatrische Pflege<br />

PQ03 Hygienefachkraft<br />

PQ00 Fachpflegekraft Gerontopsychiatrie<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

Nr. Zusatzqualifikation Kommentar/Erläuterung<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

ZP16 Wundmanagement<br />

ZP00 ProDeMa-Trainer und ProDeMa-Trainerin Professionelles<br />

Deeskalationsmanagement<br />

48


B-2.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Anzahl<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 1,7 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungstherapeut<br />

und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/Maltherapeut und Maltherapeutin/<br />

Gestaltungstherapeut und Gestaltungstherapeutin<br />

1,0 Vollkräfte<br />

0,5 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 0,5 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 0,5 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 0,5 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychotherapeutin 1,5 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 1,0 Vollkräfte<br />

Sportlehrer und Sportlehrerin/Gymnastiklehrer und Gymnastiklehrerin/<br />

Sportpädagoge und Sportpädagogin<br />

0,5 Vollkräfte<br />

49


B-3 Psychiatrische Tagesklinik Geislingen<br />

B-3.1 Allgemeine Angaben der Psychiatrische Tagesklinik Geislingen<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Psychiatrische Tagesklinik Geislingen<br />

Schillerstr. 31, 73312 Geislingen<br />

Die Psychiatrische Tagesklinik Geislingen ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Privatdozent Dr. med. Leo Hermle<br />

Oberärzte: Oberarzt: Dr. med. Rainer Vogl<br />

Telefon: 07331 44288-10<br />

Fax: 07331 44288-69<br />

E-Mail: tk2@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

In der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Geislingen werden Patienten im Erwachsenenalter<br />

diagnostiziert und behandelt, die an funktionellen und organischen Psychosen (wie z. B. Depression, Manie,<br />

Schizophrenie), aber auch an Belastungsreaktionen und Persönlichkeitsstörungen leiden. Das spezielle tages-<br />

klinische Verfahren ist immer dann indiziert, wenn ambulante Behandlung nicht ausreichend, vollstationäre<br />

Behandlung aber nicht (mehr) erforderlich ist.<br />

Die Therapie erfolgt leitlinienorientiert mehrdimensional mit psycho-, physio- sozio- und pharmakotherapeutischen<br />

Methoden. Dabei kommen individuell abgestimmt ärztliche, psychologische, sozialtherapeutische und<br />

pflegerische Gespräche in Einzel- und Gruppensitzungen ebenso zum Einsatz wie geführte Bewegung, Kunsttherapie,<br />

Musiktherapie, Entspannungsanleitung, Anleitung zur Nutzung der eigenen (verschütteten)<br />

Ressourcen, medikamentöse Behandlung, Arbeitstherapie in verschiedenen Einrichtungen und Wiedereingliederungsmaßnahmen<br />

in den Arbeitsplatz. Bei Bedarf finden Angehörigengespräche und Kontakte mit<br />

dem Arbeitgeber, Betriebsarzt, Betriebsrat und Institutionen des gesamten Sozialen Netzes statt. Ebenso steht<br />

das gesamte Leistungsangebot der Fachklinik <strong>Christophsbad</strong> in <strong>Göppingen</strong> zur Verfügung. Die Patienten werden<br />

in drei Gruppen ihrer individuellen Problematik entsprechend mit Hilfe der genannten Therapieelemente<br />

behandelt.<br />

Die tägliche Therapiezeit erstreckt sich werktags von 8.00 bis 16.00 Uhr, die Gesamtdauer beträgt ca. 8-12<br />

Wochen. Die Aufnahmeentscheidung findet entweder in Absprache mit den bisher behandelnden Fachärzten oder<br />

psychologischen Psychotherapeuten satt oder nach einem Vorgespräch und Besichtigung direkt in der Tagesklinik.<br />

50


B-3.2 Versorgungsschwerpunkte der Psychiatrische Tagesklinik Geislingen<br />

Diagnostik und Therapie von psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (VP01)<br />

Patienten mit stoffgebunden Süchten können meist nicht in der Tagesklinik entzogen werden, aber eine Weiterbehandlung<br />

von komorbiden anderen psychischen Erkrankungen kann hier nach der Entgiftung und einer vollstationären<br />

Stabilisierung erfolgen.<br />

Diagnostik und Therapie von Schizophrenie, schizotypen und wahnhaften Störungen (VP02)<br />

Patienten mit schizophrenieartigen Erkrankungen, wenn tagesklinische Behandlung genügt. Häufig können<br />

die Betroffenen nahtlos aus der vollstationären Behandlung übernommen werden, wenn die Symptome<br />

unter Kontrolle gebracht wurden.<br />

Diagnostik und Therapie von affektiven Störungen (VP03)<br />

Patienten mit erstmaligen oder wiederkehrenden längerdauernden Stimmungs- und Antriebsstörungen, d.h.<br />

sogenannten affektiven Erkrankungen wie uni- und bipolaren Störungen, wenn die Erkrankungsintensität keine<br />

vollstationäre Versorgung erfordert.<br />

Diagnostik und Therapie von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (VP04)<br />

Patienten mit Angsterkrankungen und Belastungsreaktionen, z. B. Panikreaktionen oder depressiver Trauer<br />

nach Verlusterlebnissen.<br />

Diagnostik und Therapie von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (VP06)<br />

Patienten mit vorwiegender Symptomatik im Beziehungs- und Gefühlsbereich, wenn die Ausprägung der<br />

Symptome nicht zu schwer und tagesklinische Behandlung ausreichend ist.<br />

51


B-3.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der der Psychiatrische Tagesklinik<br />

Geislingen<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen und des sozialen Umfeldes ist ein zentraler Baustein unseres Therapie-<br />

angebotes. Die Planung aller Behandlungsschritte erfolgt deshalb in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Patienten und seinen Angehörigen.<br />

Den Angehörigen der Patienten bieten wir die Möglichkeit zu gemeinsamen Gesprächen mit den jeweiligen<br />

Therapeuten. Angehörigenseminare können kostenlos im <strong>Christophsbad</strong> in <strong>Göppingen</strong> besucht werden.<br />

Bewegungstherapie (MP11)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten, der Allgemeinzustand<br />

des Menschen wird so verbessert. Auch für die Wiedererlangung der psychischen Gesundheit<br />

hat die Sport- und Bewegungstherapie einen hohen Stellenwert. Zum Standardangebot gehören Walking<br />

und bei schwächerer Kondition Spaziergänge. Bei sehr schlechtem Wetter kann ein benachbarter Saal für die<br />

Bewegungstherapie benutzt werden.<br />

Kunsttherapie (MP23)<br />

In der Kunsttherapie finden Patienten einen bildnerischen<br />

Ausdruck (Malen, Zeichnen, Skulptur, Collage…)<br />

für ihre Probleme, Anliegen oder Bedürfnisse.<br />

Es geht weniger um „gute Kunst“ oder die Vermittlung<br />

von künstlerischen Techniken. Bildnerische Lösungen<br />

oder neue Perspektiven auf eigene Themen<br />

können entstehen, die im Anschluss an eine Gestaltungsphase<br />

immer auch im Gespräch reflektiert werden.<br />

Durch das (Wieder-)Entdecken eigener kreativer<br />

Fähigkeiten kann ein Gegengewicht zu den<br />

Einschränkungen der Erkrankung geschaffen werden<br />

das auf Eigeninitiative, Aktivität, Gestaltungsfreude<br />

und Handlungsfähigkeit basiert.<br />

Musiktherapie (MP27)<br />

Musiktherapie ist eine Form von Psychotherapie.<br />

Der gezielte Einsatz von Musik dient im Rahmen<br />

einer therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung,<br />

Erhaltung und Förderung der seelischen,<br />

körperlichen und geistigen Gesundheit. In der Musiktherapie<br />

wird gesungen, getanzt, Musik gehört, gemeinschaftlich<br />

auf Instrumenten musiziert und das<br />

Geschehen im Gespräch reflektiert. Zu diesem Zweck<br />

stehen den Teilnehmern eine Vielzahl von Instru-<br />

52


menten zur Verfügung, die relativ leicht zu spielen sind. Ziel ist es nicht, ein Instrument oder gar Noten zu er-<br />

lernen, sondern dem Seelischen mithilfe spontan entstehender Musik zum Ausdruck zu verhelfen.<br />

Musiktherapie wird als Gruppentherapie durchgeführt.<br />

Physikalische Therapie (MP31)<br />

Im Einzelfall werden im <strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong> in Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung bei entsprechender Indikation Einzelbehandlungen der physikalischen Therapie durchgeführt.<br />

Dabei kommt das gesamte Spektrum physikalischer Anwendungen zum Einsatz (z.B. Massagen, Lymphdrainage,<br />

Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Maßnahmen und<br />

Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF, Spiraldynamik, Vojta und Affolter®, Neurodynamik, Manuelle<br />

Therapie, Brügger®, McKenzie, Funktionelle Bewegungslehre, Atemtherapie, apparative Techniken).<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong> werden ein entsprechendes gruppengymnastisches Angebot und bei Bedarf<br />

befundorientierte Einzeltherapie durchgeführt.<br />

Psychologisches/psychotherapeutisches Leistungsangebot/ Psychosozialdienst (MP34)<br />

In der Tagesklinik Geislingen steht ein breites Spektrum an Therapiemethoden zur Verfügung, insbesondere<br />

in den Richtlinienverfahren Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologische Psychotherapie. Zum<br />

Angebot zählt darüber hinaus bei Bedarf eine umfassende psychologische Testdiagnostik.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen,<br />

familiären, beruflichen, sozial- und versicherungsrechtlichen Fragen (z. B. berufliche Wiedereingliederung<br />

und Neuorientierung, Umgang mit Arbeitgebern und Behörden, Haushaltshilfe, Schwerbehinderten- und<br />

Rentenangelegenheiten, Gesetzliche Betreuungen) sowie bei der Klärung der nachstationären Versorgung<br />

im Rahmen der Entlassungsplanung (Einleiten von medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Kontaktaufnahme zu Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, Betreutem Wohnen etc.).<br />

Der Sozialarbeiter ist der Station zugeordnet und arbeitet mit den anderen Berufsgruppen im multiprofessionellen<br />

Team eng zusammen. Die bedarfsgerechte und zeitnahe Einschaltung des Sozialdienstes erfolgt im<br />

Rahmen regelhafter Prozeduren.<br />

Spezielle Angebote zur Anleitung und Beratung von Patienten und Patientinnen sowie Angehörigen (MP39)<br />

Psychoedukation ist ein zentraler Baustein unseres Behandlungskonzeptes. Dabei werden den betroffenen<br />

Patienten und ihren Angehörigen die wichtigsten Informationen über die Erkrankungen und Behandlungsmaßnahmen<br />

in verständlicher Form vermittelt.<br />

Spezielle Gruppen finden für Angehörige psychosekranker, depressiver und dementer Patienten im <strong>Christophsbad</strong><br />

<strong>Göppingen</strong> statt.<br />

53


Spezielle Entspannungstherapie (MP40)<br />

In der Tagesklinik Geislingen wird wöchentlich ein Training in Progressiver Muskelentspannung nach Jakobson<br />

durchgeführt.<br />

Als adjuvante Therapie wird im <strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong> seit 2008 Hatha-Yoga im Rahmen der stationären<br />

und ambulanten Behandlung angeboten. Hatha-Yoga ist eine uralte fernöstliche Heil- und Bewegungskunst.<br />

Sie zielt darauf ab, mithilfe von bestimmten Körperhaltungen und Atemübungen die Möglichkeiten der Selbstwahrnehmung<br />

und der Selbsterkenntnis zu erweitern und Energien freizusetzen, die den Genesungsprozess<br />

fördern. Damit wird die Kondition gefördert, die Atmung reguliert, die Muskulatur trainiert und ein aerobes<br />

Herzkreislauftraining gefördert.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

In der Tagesklinik Geislingen besteht ein vielfältiges pflegerisches Einzel- und Gruppenangebot:<br />

Morgenrunden zur Besprechung des Tagesablaufes und zur Klärung von aktuellen Ereignissen auf Station,<br />

Organisationsgruppen und Vollversammlungen zur Vorstellung von neuen Patienten und zur Verabschiedung<br />

bei Entlassungen, zur Verteilung von Stationstätigkeiten, die das gemeinschaftliche Zusammenleben regeln,<br />

zur Organisation von gemeinsamen Außenaktivitäten und zur Vorbereitung von Belastungserprobungen am<br />

Wochenende. Einzel- und Krisengespräche können jederzeit angeboten werden.<br />

Stimm- und Sprachtherapie/Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/oder<br />

Schluckstörungen als Folge von chronisch oder akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung wird durch<br />

die logopädische Abteilung im <strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong> durchgeführt. Im Einzelfall erfolgen Stimm- und<br />

Sprachtherapie entsprechend der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung von Schluckstörungen verfügt unser<br />

Haus über zwei spezielle Diagnostiken, die Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik des Schluckaktes<br />

mit Videodokumentation) und die transnasale Endoskopie.<br />

Spezielle Angebote für die Öffentlichkeit (MP64)<br />

Im Rahmen unseres Fortbildungsangebots finden im <strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong> regelmäßig Informationsveranstaltungen<br />

zu krankheitsbezogenen und aktuellen Themen statt.<br />

B-3.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Psychiatrische Tagesklinik Geislingen<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10.<br />

B-3.5 Fallzahlen der Psychiatrische Tagesklinik Geislingen<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in dieser Fachabteilung 72 Patienten teilstationär behandelt.<br />

54


B-3.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-3.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F60 19 Schwere Störungen des Verhaltens und des Erlebens, die<br />

mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen.<br />

2 F33 12 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

3 F61 8 Kombinierte und andere Persönlichkeitsstörungen<br />

4 F32 6 Depressive Episoden<br />

5 F31 ≤ 5 Depressive Episoden, die abwechselnd mit manischen Episoden<br />

auftreten.<br />

6 F25 ≤ 5 Schizophrenien, die gemeinsam mit affektiven Symptomen<br />

(z.B. Depressionen) auftreten.<br />

7 F41 ≤ 5 Sonstige Angststörungen, die nicht auf bestimmte Situationen<br />

begrenzt sind.<br />

8 F62 ≤ 5 Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer<br />

Schädigung oder Krankheit des Gehirns<br />

9 F07 ≤ 5 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer<br />

Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns<br />

10 F11 ≤ 5 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von<br />

Opioiden (Heroin, Morphium etc.) hervorgerufen werden.<br />

B-3.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Psychiatrischen Tagesklinik Geislingen wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit begonnen die therapeutischen<br />

und diagnostischen Leistungen nach dem OPS-System zu erfassen. Das System ist noch in der Erprobungsphase<br />

und die Ergebnisse werden hier deswegen nicht dargestellt.<br />

B-3.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Ein ambulantes therapeutisches Angebot wird derzeit aufgebaut.<br />

55


B-3.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im Klinikum <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-3.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Psychiatrischen Tagesklinik Geislingen gibt es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren.<br />

Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt keine stationäre BG-Zulas-<br />

sung vor.<br />

B-3.11 Personelle Ausstattung<br />

B-3.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

Anzahl<br />

1,6 Vollkräfte<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 1,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach § 121 SGB V) 0,0<br />

56


Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF00 Verkehrsmedizinische Qualifikation<br />

B-3.11.2 Pflegepersonal<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

B-3.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/Maltherapeut und Maltherapeutin /<br />

Gestaltungstherapeut und Gestaltungstherapeutin<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

2 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Anzahl<br />

0,7 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 0,2 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 0,5 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 0,7 Vollkräfte<br />

57


B-4 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

B-4.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Privatdozent Dr. med. Dipl.-Psych. Thomas Herzog<br />

(seit 1. Mai 2011 Privatdozent Dr. med. Günther Bergmann)<br />

Oberarzt: Privatdozent Dr. med. Günther Bergmann<br />

Sekretariat: Bianca Bittner<br />

Telefon: 07161 601-9218<br />

Fax: 07161 601-9232<br />

E-Mail: bianca.bittner@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Im Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des <strong>Christophsbad</strong>es werden Patienten mit<br />

psychischen Störungen, die mit körperlichen Beschwerden im Zusammenhang stehen, behandelt. Wir behandeln<br />

erwachsene Patienten aller Altersklassen (ab 18 Jahren), auch Menschen im höheren Lebensalter werden<br />

in der Fachabteilung psychotherapeutisch und psychosomatisch versorgt.<br />

Schwerpunkte unserer Behandlung sind Essstörungen (Anorexia Nervosa, Bulimarexie, Bulimia Nervosa,<br />

Adipositas), Angst-, Zwangs- und Dissoziative Störungen, Somatoforme Störungen, Schmerzstörungen und<br />

somatoforme Schmerzstörungen, Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörungen sowie Bewältigungs-<br />

krisen bei schweren chronischen und akuten körperlichen Erkrankungen.<br />

Im Mittelpunkt der Behandlung stehen evidenzbasierte psychotherapeutische Verfahren auf psychodyna-<br />

mischer, lerntheoretischer und systemischer Grundlage, bei Bedarf störungsorientiert und schulenübergrei-<br />

fend. Daneben sind eine Reihe von kreativ- bzw. körpertherapeutische Elemente in die Therapie integriert.<br />

Weitere Methoden sind Psychoedukation, Entspannungsverfahren, Psychopharmakotherapie, Aktivierung und<br />

Sporttherapie.<br />

58


Für Wahlleistungspatienten bieten wir ein individuelles Angebot mit Chefarztbehandlung und Zimmerwahl an.<br />

Unsere Behandlungsschwerpunkte sind Burn-out, Depressionen, Ängste und Zwänge, Essstörungen, somato-<br />

forme Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen. Die Station für Wahlleistungspatienten<br />

(PSM1) kombiniert tiefenpsychologische, systemische und verhaltenstherapeutische Elemente. Das multimo-<br />

dale Konzept umfasst regelmäßige Einzelgespräche, Gruppentherapie, Paar- und Familientherapie, Gestal-<br />

tungstherapie, Konzentrative Bewegungstherapie (KBT), Atemtherapie, Bewegungsangebote, Entspannungs-<br />

verfahren, therapeutische Belastungserprobungen, Angehörigengespräche.<br />

B-4.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

Diagnostik und Therapie von affektiven Störungen (VP03)<br />

Wir behandeln Patienten mit depressiven Störungen und Burn-out, bei denen eine Fachpsychotherapie im<br />

Vordergrund der Behandlung steht. Dabei kommen psychodynamische, kognitiv-verhaltenstherapeutische<br />

sowie Paar- und Familientherapeutische Methoden zur Anwendung.<br />

Diagnostik und Therapie von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (VP04)<br />

Die Spezialstation für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist mit ihrem Therapieangebot besonders<br />

geeignet für Patienten mit Ängsten sowie mit körpernahen Beschwerden. Typische Indikationen sind<br />

zum einen Angst-, Zwangs- und dissoziative Störungen, zum anderen somatoforme Störungen, chronische<br />

Schmerzstörungen und psychische Probleme im Umgang mit körperlichen Beschwerden. Die Behandlung<br />

erfolgt nach den modernsten diagnostischen und therapeutischen Kriterien. Es besteht dabei eine enge<br />

Kooperation mit anderen Bereichen und Ambulanzen der Klinik.<br />

Diagnostik und Therapie von Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren (VP05)<br />

Wir sind spezialisiert auf die Behandlung von Essstörungen, insbesondere alle – auch schwerste – Formen von<br />

Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa. Eine Behandlung ist auch bei Störungen in Kombination mit substanzgebundenen<br />

Süchten und / oder Psychosen möglich. Sie erfogt dann zunächst in Zusammenarbeit und im<br />

geschützten Rahmen der Suchtstation.<br />

59


B-4.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Fachpsychotherapie – Bereich Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind wesentliche<br />

Grundlagen unserer Behandlung.<br />

Wir bieten deshalb allen Angehörigen die Möglichkeit zu gemeinsamen Gesprächen mit den jeweiligen Therapeuten.<br />

Atemtherapie (MP00)<br />

Das Konzept der Atemtherapie beruht auf bioenergetischen Prinzipien. Bioenergetik ist eine Form der tiefenpsychologischen<br />

Körpertherapie nach Dr. A. Lowen. Dabei kommen verschiedene Körperübungen, Partnerübungen,<br />

Massagen etc. zur Anwendung. Ziel ist die Steigerung von Lebensfreude, das Freisetzen menschlicher<br />

Kräfte und Potentiale sowie die Weiterentwicklung der Persönlichkeit.<br />

Körperhaltungen, Bewegungen, Stimme, der gesamte Ausdruck und die Ausstrahlung des Menschen<br />

spiegeln sein psychisches Befinden und sein grundlegendes Lebensgefühl wieder. Unterdrückte Bedürfnisse<br />

und Gefühle führen auf Dauer zu chronischen Muskelverspannungen und Energieblockaden. Durch regelmäßiges<br />

Üben können diese muskulären und emotionalen Verspannungen gelockert und Energieblockaden allmählich<br />

aufgelöst werden. Die zurück gewonnene Lebensenergie kann wieder sinnvoll genutzt, sinnlich erlebt,<br />

in effizientes Handeln und befriedigende zwischenmenschliche Kontakte umgesetzt werden.<br />

60


Bobath-Therapie (für Erwachsene) (MP12)<br />

Bobath-Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) (MP00)<br />

Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist eine körperorientierte, psychotherapeutische Methode. Die<br />

therapeutische Wirkung wird nicht durch das Erlernen von Übungen oder Vermittlung vorgeprägter Vorstellungsinhalte<br />

erreicht, vielmehr finden die Beteiligten durch einfaches Ausprobieren und Erleben zu einer neuen,<br />

sinnreicheren Selbst- und Fremdwahrnehmung. Im spürenden Umgang mit Raum, Natur, Gegenständen,<br />

Partnern und Partnerinnen, können die Beziehungen zur Umwelt, zu den Dingen und zu anderen Menschen<br />

wieder unmittelbar erfahren und reicher erlebt werden. Verschüttete, verdrängte Lebenserfahrungen, bis<br />

hin zu vorsprachlichen Lebensphasen, können wieder geweckt und gefühlsmäßig zugänglich gemacht werden.<br />

Ausführliche Besprechungen einzeln und innerhalb der Gruppe fördern das Verständnis des Erfahrenen.<br />

Neue Entwicklungen können handelnd leibhaftig „angegangen, begriffen, erfühlt“ werden, alte Verhaltensund<br />

Denkmuster, Fixierungen schrittweise probierend verlassen, geändert werden.<br />

Kunsttherapie (MP23)<br />

In der Kunst- bzw. Gestaltungstherapie bearbeiten die Patienten ihre Probleme mithilfe der Bildenden Kunst.<br />

Dabei geht es nicht um die Qualität der Bilder und Skulpturen. Vielmehr umfasst die Kunsttherapie ein weites<br />

Feld an spezifischen Methoden. Es gibt stützende, ressourcenorientierte, fantasie- und erlebnisfördernde,<br />

wie auch aufdeckende und ausdrucksorientierte Verfahren. Die Kunst bietet die Möglichkeit, über die Grenzen<br />

des sprachlichen Ausdrucks hinaus, seelische Inhalte kommunizierbar zu machen. Vertiefend können<br />

diese durch psychotherapeutische Gespräche aufgegriffen und somit auf eine bewusstere Ebene geführt werden.<br />

So kann ebenso Abstand zu belastenden Erlebnissen gewonnen, als auch Kontakt zu sich selbst und den<br />

eigenen Wünschen, Zielen und Fähigkeiten hergestellt werden. Auf allen Stationen ist Kunst- bzw. Gestaltungstherapie<br />

regulärer Bestandteil des Therapiekonzeptes, in der Regel findet sie als Gruppentherapie statt.<br />

Musiktherapie (MP27)<br />

Musiktherapie ist eine Form von Psychotherapie. Der gezielte Einsatz von Musik dient im Rahmen einer therapeutischen<br />

Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung der seelischen, körperlichen und<br />

geistigen Gesundheit. In der Musiktherapie wird gesungen, getanzt, Musik gehört, gemeinschaftlich auf<br />

Instrumenten musiziert und das Geschehen im Gespräch reflektiert. Zu diesem Zweck stehen den Teilnehmern<br />

der Einzel- oder Gruppenmusiktherapie eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung, die relativ leicht<br />

zu spielen sind. Ziel ist es nicht, ein Instrument oder gar Noten zu erlernen, sondern dem Seelischen mithilfe<br />

spontan entstehender Musik zum Ausdruck zu verhelfen.<br />

Physikalische Therapie (MP31)<br />

Im Einzelfall werden in Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen Abteilung bei entsprechender Indikation<br />

Einzelbehandlungen der physikalischen Therapie durchgeführt. Dabei kommt das gesamte Spektrum physikalischer<br />

Anwendungen zum Einsatz (z.B. Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

61


Physiotherapie (MP32)<br />

Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites<br />

Spektrum an physiotherapeutischer Maßnahmen und<br />

Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF, Spiraldynamik,<br />

Vojta, Affolter®, Neurodynamik, Manuelle Therapie,<br />

Brügger®, McKenzie, Funktionelle Bewegungslehre,<br />

Atemtherapie, apparative Techniken). In Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung für Physiotherapie werden bei<br />

entsprechender Indikation physiotherapeutische Einzel-<br />

oder Gruppenbehandlungen durchgeführt.<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF)<br />

(MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im<br />

Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Psychodrama (MP00)<br />

Psychodrama ist eine Methode der Gruppenpsychotherapie,<br />

die von dem Arzt und Psychotherapeuten<br />

J. L. Moreno in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

entwickelt wurde.<br />

Beim Psychodrama handelt es sich um therapeutisch<br />

angewandtes Stegreiftheater. Die Patienten erleben die<br />

innere Wirklichkeit von sich und anderen in den Rollen,<br />

die sie auf der Psychodrama-Bühne im spontanen<br />

Rollenspiel übernehmen. Bedürfnisse und Gefühle werden<br />

unmittelbar wahrgenommen. Gleichzeitig können<br />

Momente der Sprachlosigkeit oder Blockaden in geschützter<br />

Weise bearbeitet und überwunden werden.<br />

Psychologisches / psychotherapeutisches Leistungsangebot<br />

/ Psychosozialdienst (MP34)<br />

Auf allen Stationen sind Psychotherapeuten beschäftigt,<br />

in der Regel mit abgeschlossener Ausbildung zum<br />

psychologischen Psychotherapeuten. Dabei steht ein<br />

breites Spektrum an Therapiemethoden zur Verfügung,<br />

insbesondere psychodynamische, verhaltenstherapeutische<br />

und störungsorientierte Ansätze.<br />

Zum Angebot zählt darüber hinaus eine umfangreiche<br />

psychologische Testdiagnostik, mit regelhaften Rückmeldeverfahren<br />

der Ergebnisse an die Patienten.<br />

62


Schmerztherapie / -management (MP37)<br />

Neben körperlichen Faktoren spielen psychische und soziale Faktoren bei der Schmerzentstehung und<br />

Chronifizierung eine wichtige Rolle. Für Patienten mit entsprechenden Störungen und Problemen bieten wir<br />

eine psychosomatische Schmerztherapie mit einem multimodalen Therapieangebot an. Dies beinhaltet in<br />

erster Linie spezifische Einzel- und Gruppenpsychotherapien (kognitiv-verhaltenstherapeutisch und psycho-<br />

dynamisch), verhaltensmodifizierende Spezialtherapien, kreativtherapeutische Leistungen sowie spezielle<br />

physiotherapeutische und physikalische Maßnahmen.<br />

Skills-Training (MP00)<br />

Im Rahmen der Behandlung von Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen und komorbiden<br />

Persönlichkeitsstörungen werden Methoden aus der von Marsha Linehan entwickelten Dialektisch-Behavioralen<br />

Therapie eingesetzt. Ziel des Skills-Trainings ist es, Fertigkeiten zur Bewältigung von Alltagsanforderungen<br />

und zur Erlangung größerer psychischer Stabilität zu vermitteln und einzuüben.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen,<br />

familiären, beruflichen, sozial- und versicherungsrechtlichen Fragen (z. B. berufliche Wiedereingliederung<br />

und Neuorientierung, Umgang mit Arbeitgebern und Behörden, Haushaltshilfe, Schwerbehinderten- und<br />

Rentenangelegenheiten, Gesetzliche Betreuungen) sowie bei der Klärung der nachstationären Versorgung<br />

im Rahmen der Entlassungsplanung (Einleiten von medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Kontaktaufnahme zu Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, Betreutem Wohnen etc.).<br />

Der Sozialarbeiter ist den Stationen zugeordnet und arbeitet mit den anderen Berufsgruppen im multiprofessionellen<br />

Team eng zusammen.<br />

Spezielle Entspannungstherapie (MP40)<br />

Progressive Muskelentspannung nach E. Jacobsen bietet Patienten die Möglichkeit zum Abbau von Spannungen<br />

und zum Kennenlernen einer Methode zur Selbstentspannung. Weiterhin werden Imaginationsübungen<br />

in Anlehnung an L. Reddemann eingesetzt.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Pflegerische Gruppen werden u. a. als strukturierende Angebote angeboten wie z. B. die Organisationsgruppen<br />

sowie Vollversammlungen; sie regeln das Zusammenleben auf der Station. Spezielle Gruppen wie Kochgruppen<br />

werden je nach Ausrichtung der Station angeboten und bieten den Patienten die Möglichkeit, alltagspraktische<br />

Fähigkeiten einzuüben und zu erproben.<br />

Außenaktivitäten finden regelmäßig begleitet in der Gruppe statt, zudem sind auch Einzelerprobungen möglich.<br />

So werden z. B. Expositionstraining zur Bewältigung von angstauslösenden Situationen und Rollenspiele<br />

zur Verhaltenserprobung durchgeführt.<br />

Pflegerische Einzelgespräche bilden einen wichtigen Baustein in der Versorgung der Patienten, z.B. orientierungsgebende<br />

Gespräch und Stabilisierungsgespräche, die auch kurzfristig angeboten werden können.<br />

Auf allen Stationen sind in der Regel Mitarbeiter vor Ort, die an einem Deeskalationstraining teilgenommen<br />

haben und professionell mit Konflikten, Stress und Gewalt umgehen können.<br />

63


Sporttherapie (MP00)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch<br />

regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten,<br />

der Allgemeinzustand des Menschen wird so verbessert.<br />

Auch für die Wiedererlangung der psychischen<br />

Gesundheit hat die Sporttherapie einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

Auf allen Stationen gehören entsprechende sporttherapeutische<br />

Gruppenangebote und sportliche<br />

Aktivitäten auch in der Freizeit zum Therapieangebot.<br />

Stimm- und Sprachtherapie / Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik<br />

und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/<br />

oder Schluckstörungen als Folge von chronisch oder<br />

akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung<br />

wird von der logopädischen Abteilung durchgeführt.<br />

Im Einzelfall erfolgen Stimm- und Sprachtherapie entsprechend<br />

der jeweiligen Indikation.<br />

Zur Abklärung von Schluckstörungen verfügt unser<br />

Haus über zwei spezielle Diagnostiken, die<br />

Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik des<br />

Schluckaktes mit Videodokumentation) und die transnasale<br />

Endoskopie.<br />

B-4.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-4.5 Fallzahlen der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in diesem Bereich 205 Patienten stationär und 2 Patienten teilstationär behandelt.<br />

64


B-4.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-4.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F50 39 Essstörungen, vor allem Magersucht (Anorexie) und Essattacken<br />

verbunden mit willkürlich herbeigeführtem<br />

Erbrechen (Bulimie).<br />

2 F32 32 Depressive Episoden<br />

3 F45 27 Psychische Störungen, die sich vorwiegend in körperlichen<br />

Beschwerden wie z.B. Schmerzen manifestieren.<br />

4 F41 18 Sonstige Angststörungen, die nicht auf bestimmte Situationen<br />

begrenzt sind.<br />

5 F33 15 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

6 F40 13 Angststörungen, die vor allem durch Vermeidungsreaktionen<br />

in allgemein ungefährlichen Situationen gekennzeichnet sind<br />

(Phobien).<br />

7 F43 13 Psychische Störungen, die als Reaktionen auf außergewöhnlich<br />

belastende Lebensereignisse und als Traumafolgen auftreten.<br />

8 F42 12 Zwangsstörungen – immer wieder auftretende Zwangshandlungen<br />

oder quälende Zwangsgedanken.<br />

9 F60 11 Schwere Störungen des Verhaltens und des Erlebens, die<br />

mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen.<br />

10 F13 ≤ 5 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Psychopharmaka<br />

(Sedativa oder Hypnotika) hervorgerufen werden.<br />

B-4.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit begonnen<br />

die therapeutischen und diagnostischen Leistungen nach dem OPS-System zu erfassen. Das System<br />

ist noch in der Erprobungsphase und die Ergebnisse werden hier deswegen nicht dargestellt.<br />

65


B-4.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM02 Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

(nach § 118 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven<br />

Störungen<br />

VP04 Diagnostik und Therapie<br />

von neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und<br />

Faktoren<br />

Kommentar/Erläuterung In der Institutsambulanz führen wir Kriseninterventionen,<br />

Abklärung der Diagnose und der speziellen Behandlungsbedürftigkeit<br />

und bei bestimmten Patientengruppen auch multiprofessionelle<br />

ambulante Behandlungen durch. Die Diagnostik<br />

und Behandlung von schweren Essstörungen, schweren somatoformen<br />

(Schmerz-)Störungen und schweren Angststörungen<br />

ist ein besonderer Versorgungsschwerpunkt. Weiterhin bieten<br />

wir ambulante Essstörungs- und Psychosomatikgruppen an.<br />

AM07 Privatambulanz Privatambulanz, PD Dr.<br />

Dipl.-Psych. Thomas<br />

Herzog<br />

(Leitung der Ambulanz: Chefarzt: PD Dr. Dipl.-Psych. Thomas<br />

Herzog, Oberarzt: Dr. Jochen Karitzky)<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

VP04 Diagnostik und Therapie<br />

von neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen<br />

66


Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und<br />

Faktoren<br />

Kommentar/Erläuterung Behandlung aller psychosomatischen und psychischen Störungen<br />

bei denen psychotherapeutische Behandlungen im Vordergrund<br />

stehen, für Selbstzahler und Patienten mit privater<br />

Krankenversicherung. Die Diagnostik und Behandlung von Essstörungen,<br />

Angst- und Zwangsstörungen sowie Erschöpfungsdepression<br />

und Burn-out stellen auch hier einen besonderen<br />

Versorgungsschwerpunkt dar. Nach der stationären Behandlung<br />

besteht für Wahlleistungspatienten die Möglichkeit zur ambulanten<br />

gruppentherapeutischen Weiterbehandlung.<br />

AM11 Vor- und nachstationäre<br />

Leistungen nach<br />

§115 SGB V<br />

Vor- und nachstationäre<br />

Behandlung<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven Störungen<br />

VP04 Diagnostik und Therapie<br />

von neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und<br />

Faktoren<br />

Kommentar/Erläuterung Die stationäre Behandlung unserer Patienten kann bei Bedarf<br />

durch vor- bzw. nachstationäre Behandlungen ergänzt und erweitert<br />

werden.<br />

B-4.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

67


B-4.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie gibt es kein Durch-<br />

gangs-Arzt-Verfahren. Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt kei-<br />

ne stationäre BG-Zulassung vor.<br />

B-4.11 Personelle Ausstattung<br />

B-4.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 5,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach §<br />

121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

7,5 Vollkräfte Volle Weiterbildungsermächtigung<br />

im Fach Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie (früher Psychotherapeutische<br />

Medizin)<br />

0,00<br />

AQ53 Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

AQ00 Psychotherapeutische Medizin<br />

AQ23 Innere Medizin<br />

AQ63 Allgemeinmedizin<br />

AQ42 Neurologie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF35 Psychoanalyse<br />

ZF36 Psychotherapie<br />

ZF00 Gruppenpsychotherapie<br />

ZF00 Paar- und Familientherapie<br />

68


B-4.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 1,0 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />

8,6 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen 1,0 Vollkräfte in der Regel 2<br />

bis 3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 2,0 Vollkräfte 1 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 0,7 Vollkräfte ab 200 Stundden<br />

Basiskurs<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ10 Psychiatrische Pflege<br />

PQ00 Diplom-Pflegewirtin<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

Nr. Zusatzqualifikation<br />

ZP00 Systemische Familientherapie<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

PQ03 Hygienefachkraft<br />

69


B-4.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Atemtherapeutin 0,5 Vollkräfte<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 1,6 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits-<br />

und Beschäftigungstherapeut und Arbeits- und<br />

Beschäftigungstherapeutin<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

1,0 Vollkräfte<br />

KBT-Therapeutin 0,5 Vollkräfte<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/<br />

Maltherapeut und Maltherapeutin/Gestaltungstherapeut<br />

und Gestaltungstherapeutin<br />

0,6 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 0,3 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 0,3 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 3,4 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 1,1 Vollkräfte<br />

1,0 Vollkräfte Auf jeder Station sind<br />

ärztliche und psychologische<br />

Psychotherapeuten<br />

beschäftigt<br />

70


B-5 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention<br />

B-5.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

– Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Privatdozent Dr. med. Dipl.-Psych. Thomas Herzog<br />

(seit 1. Mai 2011 Privatdozent Dr. med. Günther Bergmann)<br />

Oberärzte: Dr. med. Ulrich Harrer<br />

Dr. med. Michael Fritzsch<br />

Sekretariat: Bianca Bittner<br />

Telefon: 07161 601-9218<br />

Fax: 07161 601-9234<br />

E-Mail: bianca.bittner@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Im Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

werden Patienten mit Persönlichkeitsstörungen und chronifizierten Neurosen, Patienten mit<br />

Krankheiten, die nach belastenden Lebensereignissen auftreten – Traumafolgeerkrankungen sowie Menschen<br />

in verschiedensten massiven psychischen Krisensituationen behandelt.<br />

Der Bereich umfasst zwei therapeutische Einheiten:<br />

Fachpsychotherapie (Oberarzt: Dr. med. M. Fritzsch)<br />

Die Spezialstation für Fachpsychotherapie ist besonders geeignet für Patienten, deren Erkrankungen sich im<br />

Beziehungs- und Gefühlsbereich zeigen (im Gegensatz zu Patienten mit überwiegend körpernahen Beschwerden).<br />

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Stationen und Ambulanzen der Klinik. Indikationsbereiche<br />

sind Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderlinestörungen, chronifizierte Posttraumatische<br />

Belastungsstörung (PTSD), selbstverletztendes Verhalten, schwere konfliktbedingte Erkrankungen, z.B.<br />

depressive Neurosen, Burn-out.<br />

Wir behandeln mit einem spezifischen therapeutischen Konzept – Mentalization-Based Treatment (MBT).<br />

MBT ist eine der wirksamsten Therapien für schwere Persönlichkeitsstörungen (Cochrane-Collaboration), die<br />

wir als erste Klinik im deutschsprachigen Raum seit 2004 stationär und ambulant anwenden. MBT vereint auf<br />

71


dem Boden der Bindungstheorie bewährte Konzepte aus Psychoanalyse, dialektisch-behavioraler Therapie,<br />

Trauma- und Kreativtherapie. Die Fachpsychotherapiestation PSM 5 nimmt Patienten aus der Region, aber<br />

auch aus dem gesamten Bundesgebiet auf. Sie arbeitet eng mit der Kriseninterventionsstation PSM 6 zusam-<br />

men und hat ein eigenes ambulantes Nachsorgeprogramm.<br />

Krisenintervention (Oberazt: Dr. med. U. Harrer)<br />

Die maximal drei Wochen dauernde Behandlung wendet sich an Menschen in Lebenskrisen oder akuten<br />

überfordernden Belastungssituationen oder mit Dekompensationen während einer ambulanten Psychotherapie.<br />

Behandelt werden vor allem Depressionen, akute Selbstverletzungstendenz und Suizidalität, Impulsdurchbrüche,<br />

dissoziative und ängstliche Erregungszustände, insbesondere im Rahmen von Persönlichkeitsstörungen,<br />

Anpassungs- und akuten (posttraumatischen) Belastungsstörungen. Die Therapie erfolgt vorwiegend<br />

als ich-stützende Krisenintervention und integrative Kurzzeitpsychotherapie mit psychodynamischem<br />

Schwerpunkt. Wir setzen kognitiv-behaviorale Elemente, Ergotherapie, Entspannungsverfahren, Kreativtherapie<br />

und Sozialberatung in Einzel- und Gruppenpsychotherapie sowie Paar- und Familiengesprächen ein.<br />

Die Kriseninterventionsstation ist ausdrücklich psychotherapeutisch und mit offener Stationstür geführt und<br />

bundesweit eine der wenigen hochakut aufnehmenden Psychotherapiestationen.<br />

B-5.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention<br />

Diagnostik und Therapie von affektiven Störungen (VP03)<br />

Die Kriseninterventionsstation bietet für Patienten mit „neurotischen“ Depressionen eine Behandlungsmöglichkeit<br />

in akuten Belastungs- und Krisensituationen. Die Behandlung erfolgt vorwiegend als ich-stützende<br />

Krisenintervention und integrierte Kurzzeitpsychotherapie.<br />

Diagnostik und Therapie von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (VP04)<br />

Die Kriseninterventionsstation stellt mit ihrem Therapieangebot ein besonderes Angebot für Patienten in<br />

Krisensituationen oder nach besonderen Belastungen. Das Angebot richtet sich an Patienten mit neurotischen<br />

Erkrankungen. Das Therapieangebot der Station für Fachpsychotherapie ist auch für Patienten mit<br />

schweren bzw. chronifizierten neurotischen Störungen trefflich geeignet. Die Behandlung erfolgt vorwiegend<br />

als ich-stützende Krisenintervention und integrierte Kurzzeitpsychotherapie.<br />

Diagnostik und Therapie von Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren (VP05)<br />

Auf der Station für Krisenintervention werden Patienten mit psychosomatischen Störungen, auch Essstörungen,<br />

in Belastungssituationen aufgenommen. Weiterhin bieten wir für diese Patienten die Möglichkeit zur Motivationsabklärung<br />

und zur weiteren Therapievorbereitung, wenn eine ambulante Vorbereitung nicht möglich ist.<br />

Diagnostik und Therapie von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (VP06)<br />

Die Station für Krisenintervention bietet für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen eine erste Anlaufstelle<br />

bei schweren Krisen oder Belastungssituationen. Im Mittelpunkt der Station für Fachpsychotherapie steht die<br />

Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. Dafür steht in unserer Klinik mit der stationären MBT (Mentalization-Based-Treatment)<br />

ein in Deutschland einzigartiges Therapieangebot (siehe oben) zur Verfügung.<br />

72


B-5.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Fachpsychotherapie – Bereich Fachpsychotherapie und<br />

Krisenintervention<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind<br />

wesentliche Grundlagen unserer Behandlung. Wir bieten deshalb allen Angehörigen die Möglichkeit zu<br />

gemeinsamen Gesprächen mit den jeweiligen Therapeuten.<br />

Bobath-Therapie (MP12)<br />

Bobath-Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Ergotherapie (MP16)<br />

In der Ergotherapie lernt der Patient zu gestalten, da davon ausgegangen wird, dass das Tätigsein ein menschliches<br />

Grundbedürfnis ist und heilsame Wirkung hat. Ergotherapie zeichnet sich durch vielfältige Methoden<br />

und Konzepte aus und ermöglicht dadurch ein individuelles Eingehen auf den Patienten. Dieses Behandlungsverfahren,<br />

das die Wahrnehmung, das Selbstbewusstsein und die Lebenskraft des Patienten stärken soll, hat<br />

auch im Behandlungsplan der Psychosomatik einen wichtigen Stellenwert.<br />

Eigene Fähigkeiten und Stärken können neu oder wieder entdeckt werden. Der Umgang mit Schwächen kann<br />

entspannter betrachtet werden und zu mehr Selbstakzeptanz führen. Die schöpferisch-kreative Tätigkeit wird<br />

hierfür in den Mittelpunkt gestellt, um dabei körperliche, seelische, soziale und kognitive Fähigkeiten zu fördern.<br />

Therapeutisch nutzbare Erfahrungen fließen in die Psychotherapie ein.<br />

Auf der Station für Krisenintervention ist Ergotherapie ein regulärer Bestandteil der Therapie.<br />

73


Kunsttherapie (MP23)<br />

In der Kunst- bzw. Gestaltungstherapie bearbeiten die Patienten ihre Probleme mithilfe der Bildenden Kunst.<br />

Dabei geht es nicht um die Qualität der Bilder und Skulpturen. Vielmehr umfasst die Kunsttherapie ein weites<br />

Feld an spezifischen Methoden. Es gibt stützende, ressourcenorientierte, fantasie- und erlebnisfördernde,<br />

wie auch aufdeckende und ausdrucksorientierte Verfahren. Die Kunst bietet die Möglichkeit, über die Grenzen<br />

des sprachlichen Ausdrucks hinaus, seelische Inhalte kommunizierbar zu machen. Vertiefend können<br />

diese durch psychotherapeutische Gespräche aufgegriffen und somit auf eine bewusstere Ebene geführt werden.<br />

So kann ebenso Abstand zu belastenden Erlebnissen gewonnen, als auch Kontakt zu sich selbst und den<br />

eigenen Wünschen, Zielen und Fähigkeiten hergestellt werden. Auf fast allen Stationen ist Kunst- bzw. Gestaltungstherapie<br />

regulärer Bestandteil des Therapiekonzeptes, in der Regel findet sie als Gruppentherapie statt.<br />

Physikalische Therapie (MP31)<br />

Im Einzelfall werden in Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen Abteilung bei entsprechender Indikation<br />

Einzelbehandlungen der physikalischen Therapie durchgeführt. Dabei kommt das gesamte Spektrum<br />

physikalischer Anwendungen zum Einsatz (z. B. Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

Physiotherapie / Krankengymnastik als Einzel- und/oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Maßnahmen und<br />

Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF, Spiraldynamik, Vojta und Affolter®, Neurodynamik, Manuelle Therapie,<br />

Brügger®, McKenzie, Funktionelle Bewegungslehre, Atemtherapie, apparative Techniken).<br />

In Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen Abteilung werden bei entsprechender Indikation physiotherapeutische<br />

Einzelbehandlungen und Gruppentherapie durchgeführt.<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Psychodrama (MP00)<br />

Psychodrama ist eine Methode der Gruppenpsychotherapie, die von dem Arzt und Psychotherapeuten<br />

J.L. Moreno in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts entwickelt wurde. Beim Psychodrama handelt es sich<br />

um therapeutisch angewandtes Stegreiftheater. Die Patienten erleben die innere Wirklichkeit von sich und<br />

anderen in den Rollen, die sie auf der Psychodrama-Bühne im spontanen Rollenspiel übernehmen. Bedürfnisse<br />

und Gefühle werden unmittelbar wahrgenommen. Gleichzeitig können Momente der Sprachlosigkeit<br />

oder Blockaden in geschützter Weise bearbeitet und überwunden werden. Psychodrama wird auf der Station<br />

für Fachpsychotherapie angewendet.<br />

Psychologisches / psychotherapeutisches Leistungsangebot / Psychosozialdienst (MP34)<br />

Auf allen Stationen sind Psychotherapeuten beschäftigt, in der Regel mit Ausbildung zum psychologischen<br />

Psychotherapeuten. Dabei steht ein breites Spektrum an Therapiemethoden zur Verfügung, insbesondere<br />

psychodynamische, verhaltenstherapeutische und störungsorientierte Ansätze. Zum Angebot zählt darüber<br />

hinaus eine umfangreiche psychologische Testdiagnostik mit regelhaften Rückmeldeverfahren der Ergebnisse<br />

an die Patienten.<br />

74


Skills-Training (MP00)<br />

Im Rahmen der Behandlung von Patienten mit<br />

Persönlichkeitsstörungen insbesondere Borderline-<br />

Störungen werden Methoden aus der von Marsha<br />

Linehan entwickelten Dialektisch-Behavioralen Therapie<br />

eingesetzt. Ziel des Skills-Trainings ist es, Fertigkeiten<br />

zur Bewältigung von Alltagsanforderungen<br />

und zur Erlangung größerer psychischer Stabilität zu<br />

vermitteln und einzuüben.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten<br />

und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen,<br />

familiären, beruflichen, sozial- und versicherungsrechtlichen<br />

Fragen (z. B. berufliche Wiedereingliederung<br />

und Neuorientierung, Umgang mit Arbeitgebern<br />

und Behörden, Haushaltshilfe, Schwerbehindertenund<br />

Rentenangelegenheiten, Gesetzliche Betreuungen)<br />

sowie bei der Klärung der nachstationären<br />

Versorgung im Rahmen der Entlassungsplanung (Einleiten<br />

von medizinischen, beruflichen und sozialen<br />

Rehabilitationsmaßnahmen, Kontaktaufnahme zu<br />

Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, Betreutem<br />

Wohnen etc.).<br />

Der Sozialarbeiter ist der Station zugeordnet und<br />

arbeitet mit den anderen Berufsgruppen im multiprofessionellen<br />

Team eng zusammen.<br />

Die bedarfsgerechte und zeitnahe Integration und<br />

Einschaltung des Sozialdienstes erfolgt im Rahmen<br />

regelhafter Prozeduren.<br />

Sporttherapie (MP00)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch<br />

regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten, der<br />

Allgemeinzustand des Menschen wird so verbessert.<br />

Auch für die Wiedererlangung der psychischen Gesundheit<br />

hat die Sporttherapie einen hohen Stellenwert.<br />

Auf allen Stationen gehören entsprechende sporttherapeutische<br />

Gruppenangebote und sportliche Aktivitäten<br />

auch in der Freizeit zum Therapieangebot.<br />

75


Spezielle Entspannungstherapie (MP40)<br />

Progressive Muskelentspannung nach E. Jacobsen bietet Patienten die Möglichkeit zum Abbau von Spannungen<br />

und zum Kennenlernen einer Methode zur Selbstentspannung. Weiterhin werden Imaginationsübungen<br />

in Anlehnung an L. Reddemann eingesetzt.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Pflegerische Gruppen werden u.a. als strukturierende Angebote wie z.B. die Organisationsgruppen sowie<br />

Vollversammlungen angeboten; sie dienen Klärungen des Tagesablaufes und regeln das Zusammenleben auf<br />

der Station. Zudem werden verschiedene Sport- und Bewegungsgruppen angeboten.<br />

Pflegerische Einzelgespräche bilden einen wichtigen Baustein in der Versorgung der Patienten, z.B. orientierungsgebende<br />

Gespräch und Stabilisierungsgespräche, die auch kurzfristig angeboten werden können.<br />

Auf allen Stationen sind in der Regel Mitarbeiter vor Ort, die an einem Deeskalationstraining teilgenommen<br />

haben und professionell mit Konflikten, Stress und Gewalt umgehen können.<br />

Sporttherapie (MP00)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten, der<br />

Allgemeinzustand des Menschen wird so verbessert. Auch für die Wiedererlangung der psychischen Gesundheit<br />

hat die Sporttherapie einen hohen Stellenwert.<br />

Auf allen Stationen gehören entsprechende sporttherapeutische Gruppenangebote und sportliche Aktivitäten<br />

auch in der Freizeit zum Therapieangebot.<br />

Stimm- und Sprachtherapie / Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/oder<br />

Schluckstörungen als Folge von chronisch oder akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung wird durch<br />

die logopädische Abteilung durchgeführt.<br />

Im Einzelfall erfolgen Stimm- und Sprachtherapie entsprechend der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung von<br />

Schluckstörungen verfügt unser Haus über zwei spezielle Diagnostiken, die Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik<br />

des Schluckaktes mit Videodokumentation) und die transnasale Endoskopie.<br />

B-5.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-5.5 Fallzahlen der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Fachpsychotherapie und Krisenintervention<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in diesem Bereich 515 Patienten stationär behandelt.<br />

76


B-5.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-5.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F60 146 Schwere Störungen des Verhaltens und des Erlebens, die<br />

mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen.<br />

2 F32 80 Depressive Episoden<br />

3 F33 57 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

4 F43 43 Psychische Störungen, die als Reaktionen auf außergewöhnlich<br />

belastende Lebensereignisse und als Traumafolgen auftreten.<br />

5 F41 26 Sonstige Angststörungen, die nicht auf bestimmte Situationen<br />

begrenzt sind.<br />

6 F50 17 Essstörungen, vor allem Magersucht (Anorexie) und Essattacken<br />

verbunden mit willkürlich herbeigeführtem<br />

Erbrechen (Bulimie).<br />

7 F45 16 Psychische Störungen, die sich vorwiegend in körperlichen<br />

Beschwerden wie z.B. Schmerzen manifestieren.<br />

8 Z91 15 Risikofaktoren in der eigenen Vorgeschichte<br />

9 F40 12 Angststörungen, die vor allem durch Vermeidungsreaktionen<br />

in allgemein ungefährlichen Situationen gekennzeichnet sind<br />

(Phobien).<br />

10 F42 12 Zwangsstörungen – immer wieder auftretende Zwangshandlungen<br />

oder quälende Zwangsgedanken.<br />

B-5.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit<br />

begonnen die therapeutischen und diagnostischen Leistungen nach dem OPS-System zu erfassen. Das<br />

System ist noch in der Erprobungsphase und die Ergebnisse werden hier deswegen nicht dargestellt.<br />

77


B-5.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM02 Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

(nach § 118 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven<br />

Störungen<br />

VP04 Diagnostik und Therapie<br />

von neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und<br />

Faktoren<br />

VP06 Diagnostik und Therapie<br />

von Persönlichkeits-<br />

und Verhaltensstörungen<br />

Kommentar/Erläuterung In der Institutsambulanz führen wir Kriseninterventionen, Abklärung<br />

der Diagnose und der speziellen Behandlungsbedürftigkeit<br />

und bei bestimmten Patientengruppen auch multiprofessionelle<br />

ambulante Behandlungen durch.<br />

Für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen bieten wir ein<br />

spezielles Nachsorgeprogramm als Gruppentherapie an.<br />

(Leitung der Ambulanz: Chefarzt: PD Dr. Dipl.-Psych. Thomas<br />

Herzog, Oberarzt: Dr. Jochen Karitzky)<br />

78


Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

AM07 Privatambulanz Privatambulanz,<br />

PD Dr. Dipl.-Psych.<br />

Thomas Herzog<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven<br />

Störungen<br />

VP04 Diagnostik und Therapie<br />

von neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und<br />

Faktoren<br />

VP06 Diagnostik und Therapie<br />

von Persönlichkeits-<br />

und Verhaltensstörungen<br />

Kommentar/Erläuterung Behandlung aller psychosomatischen und psychischen Störungen,<br />

bei denen psychotherapeutische Behandlungen im Vordergrund<br />

stehen, für Selbstzahler und Patienten mit privater Krankenversicherung.<br />

Die Diagnostik und Behandlung von Essstörungen,<br />

Angst- und Zwangsstörungen sowie Erschöpfungsdepression<br />

und Burn-out stellen auch hier einen besonderen<br />

Versorgungsschwerpunkt dar.<br />

AM11 Vor- und nachstationäre<br />

Leistungen nach<br />

§115 SGB V<br />

Vor- und nachstationäre<br />

Behandlung<br />

VP03 Diagnostik und Therapie<br />

von affektiven<br />

Störungen<br />

VP04 Diagnostik und Therapie<br />

von neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und<br />

Faktoren<br />

79


Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP06 Diagnostik und Therapie<br />

von Persönlichkeits-<br />

und Verhaltensstörungen<br />

Kommentar/Erläuterung Die stationäre Behandlung unserer Patienten kann bei Bedarf<br />

durch vor- bzw. nachstationäre Behandlungen ergänzt und erweitert<br />

werden.<br />

B-5.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-5.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie gibt es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren.<br />

Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt keine<br />

stationäre BG-Zulassung vor.<br />

B-5.11 Personelle Ausstattung<br />

B-5.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 4,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach §<br />

121 SGB V)<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

5,7 Vollkräfte Volle Weiterbildungsermächtigung<br />

im Fach Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie (früher Psychotherapeutische<br />

Medizin)<br />

0,0<br />

80


Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

AQ53 Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie<br />

AQ00 Psychotherapeutische Medizin<br />

AQ23 Innere Medizin<br />

AQ42 Neurologie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF35 Psychoanalyse<br />

ZF36 Psychotherapie<br />

ZF00 Gruppenpsychotherapie<br />

ZF42 Spezielle Schmerztherapie<br />

B-5.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Erzieher und Erzieherinnen im Pflegedienst 0,5 Vollkräfte in der Regel 3<br />

Jahre<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

14,2 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 1,9 Vollkräfte 1 Jahr<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 0,8 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

81


Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ00 Fachpflegekraft Psychosomatische Medizin<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ10 Psychiatrische Pflege<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

PQ00 Diplom-Pflegewirtin (FH)<br />

Nr. Zusatzqualifikation<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

B-5.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Atemtherapeutin 0,5 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und<br />

Beschäftigungstherapeut und Arbeits- und<br />

Beschäftigungstherapeutin<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

1,0 Vollkräfte<br />

Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerin 0,5 Vollkräfte<br />

KBT-Therapeutin 0,5 Vollkräfte<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/<br />

Maltherapeut und Maltherapeutin/Gestaltungs-<br />

therapeut und Gestaltungstherapeutin<br />

0,5 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 0,3 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 0,3 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 1,0 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und<br />

Psychologische Psychotherapeutin<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 0,8 Vollkräfte<br />

1,0 Vollkräfte Auf jeder Station sind<br />

ärztliche und psychologischePsychotherapeuten<br />

beschäftigt.<br />

82


B-6 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Suchterkrankungen<br />

B-6.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Suchterkrankungen<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie – Bereich Suchterkrankungen<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Privatdozent Dr. med. Dipl.-Psych. Thomas Herzog<br />

(seit 1. Mai 2011 Privatdozent Dr. med. Günther Bergmann)<br />

Oberarzt: Jörg Wiechec, Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie,<br />

Suchtmedizin<br />

Sekretariat: Bianca Bittner<br />

Telefon: 07161 601-9218<br />

Fax: 07161 601-9234<br />

E-Mail: bianca.bittner@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Im Bereich Suchterkrankungen des <strong>Christophsbad</strong>es werden Patienten mit akuter und chronischer Substanzabhängigkeit<br />

bzw. Substanzmissbrauch behandelt. Der Bereich besteht aus zwei therapeutischen Einheiten:<br />

Akutaufnahme/Entgiftungsstation<br />

Die Behandlung umfasst die Entgiftung von Drogen, Medikamenten und Alkohol sowie die somatische und<br />

psychiatrisch-psychotherapeutische Grundversorgung. Die Diagnostik und die Vorbereitung weiterer Behandlungsmaßnahmen<br />

werden eingeleitet.<br />

Behandlungs-/Motivationsstation<br />

Das Therapiekonzept ist integrativ, psychotherapeutisch suchtspezifisch angelegt. Dabei kommen verhaltenstherapeutische,<br />

systemische und psychodynamische Elemente zum Einsatz. Schwerpunkt ist die Therapie von<br />

alkoholbedingten Störungen. Es gibt Behandlungsgruppen für Patienten:<br />

• die eine erste intensive Auseinandersetzung mit der Suchtproblematik suchen,<br />

• die trotz mehrfacher Anstrengungen noch keine Suchtmittelfreiheit erreichten<br />

• oder die wegen schwerer Folgeschäden oder Begleiterkrankungen einer längeren Spezialbehandlung<br />

bedürfen.<br />

Der Bereich ist eng vernetzt mit den lokalen und regionalen Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und ist Mitglied<br />

im lokalen Suchthilfenetzwerk.<br />

83


B-6.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Suchterkrankungen<br />

Diagnostik und Therapie von psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (VP01)<br />

Wir behandeln Patienten mit Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit sowie mit Spielsucht. Einen besonderen<br />

Schwerpunkt stellt dabei die Therapie von Patienten körperlicher oder psychischer Komorbidität dar.<br />

Behandelt werden die akuten und chronischen medizinischen und psychischen Begleiterscheinungen, Folgen<br />

und Komplikationen von Substanzabhängigkeit und -missbrauch. Mit körperlich-seelischer Stabilisierung treten<br />

die Analyse und Behandlung der Ursachen sowie der auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen<br />

in den Vordergrund. Ziel ist die Erarbeitung der Voraussetzungen für einen Ausstieg aus der Sucht.<br />

B-6.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Psychosomatische<br />

Medizin und Fachpsychotherapie – Bereich Suchterkrankungen<br />

Angehörigenbetreuung/-beratung/-seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind wesentliche<br />

Grundlagen unserer Behandlung.<br />

Wir bieten deshalb allen Angehörigen die Möglichkeit zu gemeinsamen Gesprächen mit den jeweiligen<br />

Therapeuten.<br />

Bobath-Therapie (für Erwachsene und/oder Kinder) (MP12)<br />

Bobath-Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

84


Ergotherapie/Arbeitstherapie (MP16)<br />

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu<br />

helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung<br />

verlorengegangene bzw. noch nicht wieder<br />

vorhandene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen.<br />

Es geht um die Wiederherstellung körperlicher,<br />

geistiger oder psychischer Funktionen, damit der<br />

Mensch die verschiedenen alltäglichen Aufgaben<br />

seines Lebens wieder bestmöglich und selbstständig<br />

erfüllen kann.<br />

Bei unseren Patienten dient die Ergotherapie insbesondere<br />

der Verbesserung des Antriebsverhaltens,<br />

der Stimmungslage und ihrer kognitiven Funktionen.<br />

Sie stärkt das Selbstvertrauen, beruhigt und<br />

trainiert die soziale Kompetenz.<br />

Auf den Stationen des Fachbereichs Sucht ist Ergotherapie<br />

ein regulärer Bestandteil der Therapie.<br />

Physikalische Therapie (MP31)<br />

Im Einzelfall werden in Zusammenarbeit mit der<br />

physiotherapeutischen Abteilung bei entsprechender<br />

Indikation Einzelbehandlungen der physikalischen<br />

Therapie durchgeführt. Dabei kommt das gesamte<br />

Spektrum physikalischer Anwendungen zum<br />

Einsatz (z.B. Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie,<br />

Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/<br />

oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites<br />

Spektrum an physiotherapeutischen Maßnahmen<br />

und Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF, Spiraldynamik,VojtaundAffolter®,Neurodynamik,Manuelle<br />

Therapie, Brügger®, McKenzie, Funktionelle Bewegungslehre,<br />

Atemtherapie, apparative Techniken).<br />

In Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung werden bei entsprechender Indikation<br />

physiotherapeutische Einzelbehandlungen und<br />

Gruppentherapie durchgeführt.<br />

85


Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Psychologisches/psychotherapeutisches Leistungsangebot/Psychosozialdienst (MP34)<br />

Auf allen Stationen sind Psychotherapeuten beschäftigt, in der Regel mit Ausbildung zum psychologischen<br />

Psychotherapeuten. Dabei steht ein breites Spektrum an Therapiemethoden zur Verfügung, insbesondere<br />

psychodynamische, verhaltenstherapeutische und störungsorientierte Ansätze.<br />

Zum Angebot zählt darüber hinaus eine umfassende psychologische Testdiagnostik.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen,<br />

familiären, beruflichen, sozial- und versicherungsrechtlichen Fragen (z. B. berufliche Wiedereingliederung<br />

und Neuorientierung, Umgang mit Arbeitgebern und Behörden, Haushaltshilfe, Schwerbehinderten- und<br />

Rentenangelegenheiten, Gesetzliche Betreuungen) sowie bei der Klärung der nachstationären Versorgung<br />

im Rahmen der Entlassungsplanung (Einleiten von medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Kontaktaufnahme zu Fachberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, Betreutem Wohnen etc.).<br />

Der Sozialarbeiter ist der Station zugeordnet und arbeitet mit den anderen Berufsgruppen im multiprofessionellen<br />

Team eng zusammen.<br />

Die bedarfsgerechte und zeitnahe Integration und Einschaltung des Sozialdienstes erfolgt im Rahmen regelhafter<br />

Prozeduren.<br />

86


Spezielle Entspannungstherapie (MP40)<br />

Progressive Muskelentspannung nach E. Jacobsen bietet Patienten die Möglichkeit zum Abbau von Spannungen<br />

und zum Kennenlernen einer Methode zur Selbstentspannung.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Pflegerische Gruppen werden u. a. als strukturierende Angebote wie z.B. die Organisationsgruppen sowie Vollversammlungen<br />

angeboten; sie regeln das Zusammenleben auf der Station. Aktivierungsgruppen und Außenaktivitäten<br />

finden regelmäßig begleitet statt. Zudem werden Bewegungsgruppen und kognitives Training von<br />

geschulten Pflegekräften angeboten.<br />

Pflegerische Einzelgespräche bilden einen wichtigen Baustein in der Versorgung der Patienten, z.B. orientierungsgebende<br />

Gespräch und Stabilisierungsgespräche, die auch kurzfristig angeboten werden können.<br />

Auf allen Stationen sind in der Regel Mitarbeiter vor Ort, die an einem Deeskalationstraining teilgenommen<br />

haben und professionell mit Konflikten, Stress und Gewalt umgehen können.<br />

Sporttherapie (MP00)<br />

Bewegung fördert die Gesundheit vor allem durch regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten, der<br />

Allgemeinzustand des Menschen wird so verbessert. Auch für die Wiedererlangung der psychischen Gesundheit<br />

hat die Sporttherapie einen hohen Stellenwert.<br />

Auf allen Stationen gehören entsprechende sporttherapeutische Gruppenangebote und sportliche Aktivitäten<br />

auch in der Freizeit zum Therapieangebot.<br />

Stimm- und Sprachtherapie/Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/oder<br />

Schluckstörungen als Folge von chronisch oder akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung wird durch<br />

die logopädische Abteilung durchgeführt.<br />

Im Einzelfall erfolgen Stimm- und Sprachtherapie entsprechend der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung von<br />

Schluckstörungen verfügt unser Haus über zwei spezielle Diagnostiken, die Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik<br />

des Schluckaktes mit Videodokumentation) und die transnasale Endoskopie.<br />

B-6.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Psychosomatische Medizin und<br />

Fachpsychotherapie – Bereich Suchterkrankungen<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-6.5 Fallzahlen der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie –<br />

Bereich Suchterkrankungen<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in diesem Bereich 1322 Patienten stationär behandelt.<br />

87


B-6.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-6.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F10 965 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Alkohol<br />

hervorgerufen werden.<br />

2 F11 120 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von<br />

Opioiden (Heroin, Morphium etc.) hervorgerufen werden.<br />

3 F13 34 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Psychopharmaka<br />

(Sedativa oder Hypnotika) hervorgerufen werden.<br />

4 F32 28 Depressive Episoden<br />

5 F60 23 Schwere Störungen des Verhaltens und des Erlebens, die<br />

mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen.<br />

6 F33 21 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

7 F43 17 Psychische Störungen, die als Reaktionen auf außergewöhnlich<br />

belastende Lebensereignisse und als Traumafolgen auftreten.<br />

8 F12 16 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Cannabinoiden<br />

(Marihuana, Haschisch) hervorgerufen werden.<br />

9 F50 15 Essstörungen, vor allem Magersucht (Anorexie) und Essattacken<br />

verbunden mit willkürlich herbeigeführtem<br />

Erbrechen (Bulimie).<br />

10 F19 10 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von mehreren<br />

Substanzen oder den Konsum anderer bewusstseinsverändernder<br />

Substanzen hervorgerufen werden.<br />

B-6.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit<br />

begonnen die therapeutischen und diagnostischen Leistungen nach dem OPS-System zu erfassen. Das<br />

System ist noch in der Erprobungsphase und die Ergebnisse werden hier deswegen nicht dargestellt.<br />

88


B-6.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM02 Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

(nach § 118 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

– Suchtambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP01 Diagnostik und Therapie<br />

von psychischen<br />

und Verhaltensstörungen<br />

durch psychotrope<br />

Substanzen<br />

Kommentar/Erläuterung In der Institutsambulanz führen wir Kriseninterventionen, Abklärung<br />

der Diagnose und der speziellen Behandlungsbedürftigkeit<br />

und bei bestimmten Patientengruppen auch multiprofessionelle<br />

ambulante Behandlungen durch.<br />

Im Rahmen der Institutsambulanz wird durch den Oberarzt der<br />

Fachabteilung für Suchterkrankungen, gemeinsam mit Mitarbeitern<br />

der Ambulanz eine spezifische suchttherapeutische Behandlung<br />

angeboten. Diese umfasst sowohl Gruppenangebote<br />

als auch Einzeltherapien.<br />

AM11 Vor- und nachstationäre<br />

Leistungen nach<br />

§115 SGB V<br />

(Leitung der Ambulanz: Chefarzt: PD Dr. Dipl.-Psych. Thomas<br />

Herzog, Oberarzt: Dr. Jochen Karitzky)<br />

Vor- und nachstationäre<br />

Behandlung<br />

VP01 Diagnostik und Therapie<br />

von psychischen<br />

und Verhaltensstörungen<br />

durch psychotrope<br />

Substanzen<br />

Kommentar/Erläuterung Die stationäre Behandlung unserer Patienten kann bei Bedarf<br />

durch vor- bzw. nachstationäre Behandlungen ergänzt und erweitert<br />

werden.<br />

B-6.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-6.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie gibt es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren.<br />

Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt keine<br />

stationäre BG-Zulassung vor.<br />

89


B-6.11 Personelle Ausstattung<br />

B-6.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 2,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach §<br />

121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

AQ53 Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie<br />

AQ00 Psychotherapeutische Medizin<br />

AQ42 Neurologie<br />

Nr. Zusatzweiterbildung<br />

ZF35 Psychoanalyse<br />

ZF36 Psychotherapie<br />

ZF00 Suchtmedizin<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

7,2 Vollkräfte Volle Weiterbildungsermächtigung<br />

im Fach Psychosomatische Medizin<br />

und Psychotherapie (früher Psychotherapeutische<br />

Medizin).<br />

Weiterbildung im Fach Psychiatrie<br />

ist möglich.<br />

0,0<br />

90


B-6.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 5,5 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />

18,2 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 1,0 Vollkräfte 1 Jahr<br />

Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 0,6 Vollkräfte 2 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 1,0 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Zivildienstleistende 0,2 Vollkräfte ohne definierteAusbildungsdauer<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ00 Diplom-Pflegewirtin (FH)<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

Nr. Zusatzqualifikation<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

ZP00 Aromapflege<br />

91


B-6.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Altentherapeut 1,0 Vollkräfte<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 0,6 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und<br />

Beschäftigungstherapeut und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

Kunsttherapeut und Kunsttherapeutin/Maltherapeut<br />

und Maltherapeutin/Gestaltungstherapeut<br />

und Gestaltungstherapeutin<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

1,0 Vollkräfte<br />

0,6 Vollkräfte<br />

Musiktherapeut und Musiktherapeutin 0,3 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 0,3 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 1,0 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 1,8 Vollkräfte<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 1,0 Vollkräfte<br />

1,0 Vollkräfte Auf jeder Station sind<br />

ärztliche und/oder<br />

psychologische Psychotherapeuten<br />

beschäftigt.<br />

92


B-7 Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation<br />

und Schlafmedizin<br />

B-7.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Prof. Dr. med. Norbert Sommer<br />

Oberärzte: Dr. med. Andrea Nägele (ltd. Oberärztin),<br />

Dr. med. Robert Bundt (Schlaganfallstation und<br />

Schlaflabor)<br />

Dr. med. Timo Deininger<br />

Dr. med. Christoph Rau,<br />

Dr. med. Michael Schajor,<br />

Dr. med. Peter Streicher,<br />

Markus Schad (neurologischer Konsildienst in der Klinik<br />

am Eichert)<br />

Sekretariat: Roswitha Weisl, Elke Krämer<br />

Telefon: 07161 601-9220<br />

Fax: 07161 601-9231<br />

E-Mail: neurologie@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Das Leistungsspektrum der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie und Schlafmedizin umfasst die Behandlung<br />

aller organischen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, Epilepsien, Erkrankungen<br />

des Rückenmarks, der Wirbelsäule und der Bandscheiben, neuroimmunologische Erkrankungen (z. B. Multiple<br />

Sklerose, Myasthenia gravis und entzündliche Polyneuropathien) sowie extrapyramidale Erkrankungen (z.B.<br />

Morbus Parkinson) und degenerative Erkrankungen. Zur Verfügung stehen ein modernes Speziallabor für neurophysiologische<br />

Diagnostik, einschließlich EEG-Ableitung über 24 Stunden, ein Doppler- und Duplex-Ultraschalllabor<br />

(extra- und intrakraniell) mit Tremoranalyse und Emboliedetektion, ein klinisch-chemisches Labor<br />

mit Liquordiagnostik sowie ein neuropsychologisches Testlabor. Die internistische Diagnostik und Versorgung<br />

der Patienten wird durch einen Facharzt für Innere Medizin gewährleistet.<br />

93


Die neurologische Wach- und Intensivstation mit zertifizierter Schlaganfalleinheit (Stroke Unit, siehe D-5) ist in<br />

der Lage, eine schnelle und qualifizierte Versorgung der Patienten zu ermöglichen. Rund um die Uhr werden<br />

von einem spezialisierten Team auf der Wach- und Intensivstation sämtliche Patienten mit Schlaganfallerkran-<br />

kungen behandelt. Darüber hinaus ist es aufgrund der zur Verfügung stehenden Beatmungsplätze möglich,<br />

neurologische Patienten mit respiratorischer Insuffizienz verschiedener Genese zu versorgen.<br />

Ebenfalls zum Leistungsangebot der Klinik gehört ein modern ausgestattetes Schlaflabor. Zur Verfügung stehen<br />

acht Ableiteplätze jeweils in Einzelzimmern mit eigenem Bad. Im Rahmen der nächtlichen Polysomnographie<br />

erfolgt eine computergestützte videoüberwachte Aufzeichnung von zahlreichen biologischen Messwerten<br />

(u.a. EEG, Schlafstadien, EKG, Atmung, Pulsoxymetrie, Schnarchen, Oberflächen-EMG für Kinn- und Beinbe-<br />

wegungen, Kapnometrie). Hinzu treten in Abhängigkeit von der Symptomkonstellation auch Untersuchung<br />

am Tage wie testpsychologische Untersuchungen und Polysomnographie-ähnliche Ableitungen (sog. Multipler<br />

Schlaflatenztest) zur Überprüfung der Einschlafneigung.<br />

Neben der Polysomnographie stehen auch zwei Polygraphiegeräte zur Verfügung. Bei der Polygraphie han-<br />

delt es sich um ein einfach handhabbares Screening-Verfahren für schlafbezogene Atem- und Bewegungs-<br />

störungen, dass auch zwecks Integration schlafmedizinischer Erkenntnisse bei stationären Patienten der<br />

Psychiatrischen und Psychosomatischen Klinik angewendet wird.<br />

B-7.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

In der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin werden alle neurolo-<br />

gischen Erkrankungen behandelt.<br />

• Diagnostik und Therapie von zerebrovaskulären Erkrankungen (VN01)<br />

• Diagnostik und Therapie sonstiger neurovaskulärer Erkrankungen (VN02)<br />

• Diagnostik und Therapie entzündlicher ZNS-Erkrankungen (VN03)<br />

• Diagnostik und Therapie neuroimmunologischer Erkrankungen (VN04)<br />

• Diagnostik und Therapie von Anfallsleiden (VN05)<br />

• Diagnostik und Therapie maligner Erkrankungen des Gehirns (VN06)<br />

• Diagnostik und Therapie gutartiger Tumoren des Gehirns (VN07)<br />

• Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Hirnhäute (VN08)<br />

• Betreuung von Patienten mit Neurostimulatoren zur Hirnstimulation (VN09)<br />

• Diagnostik und Therapie von Systematrophien, die vorwiegend das Zentralnervensystem betreffen (VN10)<br />

• Diagnostik und Therapie von extrapyramidalen Krankheiten und Bewegungsstörungen (VN11)<br />

Unter anderem wird die Anwendung von Botulinumtoxin durchgeführt.<br />

• Diagnostik und Therapie von degenerativen Krankheiten des Nervensystems (VN12)<br />

• Diagnostik und Therapie von demyelinisierenden Krankheiten des Zentralnervensystems (VN13)<br />

Der Chefarzt der Abteilung, Professor Dr. Norbert Sommer, ist Mitglied des ärztlichen Bundesbeirates der<br />

Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.<br />

• Diagnostik und Therapie von Krankheiten von Nerven, Nervenwurzeln und Nervenplexus (VN14)<br />

94


• Diagnostik und Therapie von Polyneuropathien und sonstigen Krankheiten des peripheren Nervensystems<br />

(VN15)<br />

• Diagnostik und Therapie von Krankheiten im Bereich der neuromuskulären Synapse und des Muskels<br />

(VN16)<br />

Der Chefarzt der Abteilung, Professor Dr. Norbert Sommer, ist Mitglied des ärztlichen Beirats der Deutschen<br />

Myasthenie Gesellschaft e.V.<br />

• Diagnostik und Therapie von zerebraler Lähmung und sonstigen Lähmungssyndromen (VN17)<br />

• Neurologische Notfall- und Intensivmedizin (VN18)<br />

Die entsprechende Einheit verfügt über 16 Betten, darunter befinden sich zwei Beatmungsplätze, bei<br />

Bedarf kann ein dritter Beatmungspatient versorgt werden.<br />

• Schlafmedizin (VN22)<br />

Entsprechend der Häufigkeitsverteilung in der Allgemeinbevölkerung werden am häufigsten die Diagnosen<br />

schlafbezogene Atmungsstörung einschließlich Schlafapnoe, alveoläre Hypoventilation und Cheyne-<br />

Stokes-Atmung sowie Restless-Legs-Syndrom und nichtorganische Insomnien gestellt. Darüber hinaus ist<br />

aufgrund der nervenärztlichen Spezialisierung eine erkennbare Häufung von neurologisch /psychiatrischen<br />

Krankheitsbildern wie z. B. Myasthenia gravis und sonstige neuromuskuläre Erkrankung, extrapyramidale<br />

Krankheiten und Bewegungsstörungen wie z. B. Morbus Parkinson, Folgen von cerebrovaskulären Erkrankungen<br />

mit Hemi- und Hirnnervenparesen, REM-Schlaf-Verhaltensstörung und schlafbezogene Epilepsie<br />

feststellbar.<br />

Maßgeblich in das Aufgabengebiet des Schlaflabores gehört ebenso die Einleitung bzw. Kontrolle von Einstellungen<br />

auf Heimbeatmungsgeräte z. B. bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen.<br />

95


B-7.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Neurologie,<br />

Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind wesent-<br />

liche Bausteine unseres Therapieangebotes. Die Planung zentraler Behandlungsschritte erfolgt deshalb, so-<br />

weit dies möglich ist, in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten und seinen Angehörigen.<br />

Basale Stimulation (MP06)<br />

Basale Stimulation in der Pflege versucht, schwerst erkrankten Menschen elementare Wahrnehmungserfahrungen<br />

zu ermöglichen, um sie in ihrem Erleben zu begleiten und ihre Fähigkeiten zu fördern. Ziel der<br />

Basalen Stimulation ist die Begleitung und Förderung individueller Lernprozesse eines erkrankten Menschen.<br />

Zielgruppe der Basalen Stimulation sind alle Menschen, die in ihrer Fähigkeit zur Wahrnehmung, Bewegung<br />

und Kommunikation eingeschränkt oder gestört sind, z.B. Bewusstlose, Beatmete, Desorientierte, Somnolente,<br />

Schädel-Hirn-Traumatisierte, Sterbende; Patienten mit hypoxischem Hirnschaden, Morbus Alzheimer,<br />

hemiplegischem, apallischem oder komatösem Syndrom oder stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte<br />

Patienten. Auf allen Stationen der Fachabteilung kommt Basale Stimulation sowohl im therapeutischen<br />

Bereich als auch im Rahmen der Krankenpflege zur Anwendung.<br />

Bobath-Therapie (für Erwachsene und/oder Kinder) (MP12)<br />

Das Bobath-Konzept ist ein Pflege- und Therapiekonzept zur Rehabilitation von Patienten mit Schlaganfall und<br />

anderen Erkrankungen des Zentralnervensystems. Es wurde Anfang der 40er-Jahre von der Krankengymnastin<br />

Bertha Bobath und ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karl Bobath, entwickelt. Seither wird es weltweit<br />

kontinuierlich weiterentwickelt. Auf neurophysiologischer Grundlage werden dabei pathologische Haltungsund<br />

Bewegungsmuster therapiert, wobei insbesondere eine Bahnung bzw. Reaktivierung normaler Bewegungsmuster<br />

angestrebt wird. Maßnahmen nach dem Bobath-Konzept werden durch den Pflegedienst und<br />

die krankengymnatische Abteilung angewendet.<br />

Ergotherapie /Arbeitstherapie (MP16)<br />

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung<br />

verlorengegangene bzw. noch nicht wieder vorhandene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen. Es<br />

geht um die Wiederherstellung körperlicher, geistiger oder psychischer Funktionen, damit der Mensch die<br />

verschiedenen alltäglichen Aufgaben seines Lebens wieder bestmöglich und selbstständig erfüllen kann.<br />

Ergotherapie ist zentraler Bestandteil der Therapie auf allen Stationen der Fachabteilung.<br />

Kinästhetik (MP21)<br />

Kinästhetik in der Pflege ermöglicht gezielte und professionelle Hilfe zur Selbsthilfe. In gemeinsamen Bewegungen<br />

mit dem Patienten und dem genauen Erspüren seiner Reaktionen lernt die Pflegeperson die individuellen<br />

Bewegungsmuster des Patienten zu verstehen. Sie ist in der Lage, den Patienten bei täglichen Aktivitäten<br />

wie Aufsitzen, Aufstehen oder beim Bewegen im Bett auf eine Weise zu unterstützen, die es ermöglicht,<br />

seine Bewegungskompetenzen so weit wie möglich auszuschöpfen, zu erhalten und zu erweitern.<br />

Unser kinästhetisches Handlungskonzept wird im täglichen Umgang mit den Patienten umgesetzt.<br />

96


Neuropsychologische Therapie (MP00)<br />

Die Aufgabe des klinischen Neuropsychologen ist<br />

es, durch eine ausführliche Diagnostik festzustellen,<br />

ob nach einer Erkrankung Beeinträchtigungen in der<br />

Wahrnehmung, in der Denkfähigkeit oder in den<br />

Gefühlen vorliegen, die für den Patienten oder seine<br />

Umwelt bedeutsam sind.<br />

In der neuropsychologischen Therapie werden spezifische<br />

kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit,<br />

Gedächtnis, Wahrnehmung, Planen und Problemlösen<br />

mit unterschiedlichen Methoden trainiert.<br />

In unserer Klinik sind Neuropsychologinnen beschäftigt,<br />

die eine umfassende neuropsychologische<br />

Diagnostik mit standardisierten, modernen<br />

Testverfahren durchführen. Ein entsprechendes testpsychologisches<br />

Labor steht zur Verfügung.<br />

Physikalische Therapie / Bädertherapie (MP31)<br />

In Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung werden bei entsprechender Indikation<br />

Einzelbehandlungen der physikalischen Therapie<br />

durchgeführt. Dabei kommt das gesamte Spektrum<br />

physikalischer Anwendungen zum Einsatz<br />

(z.B. Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie,<br />

Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

Physiotherapie / Krankengymnastik als Einzelund/oder<br />

Gruppentherapie (MP32)<br />

Die neurologische Abteilung arbeitet eng mit der<br />

physiotherapeutischen Abteilung zusammen. Bei der<br />

befundorientierten Behandlung der Patienten steht<br />

ein breites Spektrum an physiotherapeutischen Maß-<br />

nahmen und Methoden zur Verfügung (Bobath, PNF,<br />

Spiralddynamik, Vojta und Affolter®, Neurodynamik,<br />

Manuelle Therapie, Brügger®, McKenzie, Funk-<br />

tionelle Bewegungslehre, Atemtherapie, apparative<br />

Techniken).<br />

In enger Zusammenarbeit mit der physikalischen<br />

und sporttherapeutischen Abteilung werden bei ent<br />

sprechender Indikation physiotherapeutische Einzelbehandlungen<br />

und Gruppentherapien durchgeführt.<br />

97


Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Rückenschule / Haltungsschulung (MP35)<br />

Bei gegebener Indikation steht unseren Patienten dieses Angebot in der physiotherapeutischen Abteilung zur<br />

Verfügung.<br />

Schmerztherapie / -management (MP37)<br />

Die Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin bietet bei akuten und chronischen<br />

Schmerzsyndromen ein individuelles und patientenorientiertes Diagnostik- und Therapiespektrum<br />

in enger Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen und physikalischen Abteilung an, das auf aktuellen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen<br />

und sozialrechtlichen Fragen (z.B. berufliche Wiedereingliederung, Beantragung von Rehabilitations- und Anschlussheilbehandlung,<br />

Fragen der nachstationären Versorgung, Betreuungsangelegenheiten).<br />

In der neurologischen Klinik bildet das Aufzeigen von Möglichkeiten für die Rehabilitation und poststationäre<br />

Maßnahmen sowie die Erstellung des Hilfsmittelbedarfs in Absprache mit dem multidisziplinären Behandlungsteam<br />

den Schwerpunkt der Aufgaben des Sozialdienstes.<br />

Spezielle Angebote zur Anleitung und Beratung von Patienten und Angehörigen (MP39)<br />

Wir bieten Patientenschulungen z.B. bei Multipler Sklerose durch speziell ausgebildete MS-Betreuer an. Den<br />

Angehörigen unserer Patienten vermitteln wir bei Bedarf pflegerische Kenntnisse und Anleitungen, beispielsweise<br />

zur Mobilisation der Patienten.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Die Planung und Durchführung der Pflege und Therapie erfolgt im multidisziplinären Behandlungsteam. Es<br />

finden regelmäßige Patientenbesprechungen statt, Therapeuten und Mitarbeiter des Sozialdienstes nehmen<br />

regelmäßig an den Visiten teil.<br />

98


Stimm- und Sprachtherapie / Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik und Therapie von Sprach-,<br />

Sprech-, Stimm- und/oder Schluckstörungen als Folge von chronisch oder akut aufgetretenen Erkrankungen.<br />

Die Behandlung wird durch die logopädische Abteilung durchgeführt.<br />

Im Einzelfall erfolgen Stimm- und Sprachtherapie entsprechend der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung<br />

von Schluckstörungen verfügt unser Haus über zwei spezielle Diagnostiken, die Videofluoroskopie (Röntgen-<br />

Funktionsdiagnostik des Schluckaktes mit Videodokumentation) und die transnasale Endoskopie.<br />

Vojtatherapie für Erwachsene und/oder Kinder (MP67)<br />

Vojtatherapie wird im Rahmen der physikalischen Therapie durchgeführt.<br />

Wundmanagement (MP51)<br />

Unsere Stationsteams verfügen über ausgebildete Wundexperten, die eine qualifizierte Wundbehandlung<br />

durchführen.<br />

B-7.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

99


B-7.5 Fallzahlen der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und<br />

Schlafmedizin<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in dieser Fachabteilung 2397 Patienten stationär behandelt.<br />

B-7.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-7.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10-<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 I63 306 Schlaganfall durch Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn –<br />

Hirninfarkt<br />

2 G40 213 Anfallsleiden (Epilepsie)<br />

3 G35 200 Multiple Sklerose<br />

4 G20 98 Parkinson-Erkrankungen<br />

5 G70 93 Neurologisch bedingte Muskelerkrankungen (v.a. Myasthenia<br />

gravis)<br />

6 G45 91 Kurzzeitige Hirndurchblutungsstörung mit neurologischen<br />

Funktionsstörungen oder Durchblutungsstörung am Hals<br />

(z.B. Halsschlagader)<br />

7 G51 61 Schädigung des Gesichtsnervs (= Nervus facialis)<br />

(z.B. Gesichtslähmung)<br />

8 H81 59 Störungen des Gleichgewichtsorgans<br />

9 G61 58 Entzündung mehrerer Nerven, Polyneuritis<br />

10 I67 40 Krankheiten der Blutgefäße des Gehirns<br />

11 M54 40 Rückenschmerzen<br />

12 G62 39 Sonstige Erkrankungen mehrerer peripherer Nerven (= Polyneuropathien)<br />

13 M51 36 Sonstige Bandscheibenschäden (v.a. im Lendenwirbelsäulenbereich)<br />

14 R20 35 Sensibilitätsstörungen der Haut<br />

100


Rang ICD-10-<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

15 R55 33 Ohnmachtsanfall bzw. Kollaps<br />

16 M48 29 Sonstige Wirbelsäulenverschleißkrankheiten (v.a. Verengung<br />

des Wirbelkanals im Nacken- oder Lendenwirbelbereich)<br />

17 G43 27 Migräne<br />

18 R26 27 Störung des Ganges bzw. der Beweglichkeit<br />

19 G04 25 Entzündungen des Gehirns bzw. des Rückenmarks<br />

20 G25 25 Sonstige, vom Gehirn ausgehende Krankheit der Bewegungssteuerung<br />

bzw. Bewegungsstörungen<br />

21 C71 24 Bösartige Tumore des Gehirns<br />

22 I61 23 Blutungen im Gehirn<br />

23 R42 23 Schwindel bzw. Taumel<br />

24 R51 23 Kopfschmerz<br />

25 S06 21 Schädel-Hirn-Trauma<br />

26 G93 20 Wachkoma und Locked-in-Syndrom<br />

27 G12 18 Rückbildung von Muskeln (Muskelatrophie) durch Ausfall<br />

zugehöriger Nerven bzw. verwandte Störung<br />

28 F45 17 Psychische Störungen, die sich vorwiegend in körperlichen<br />

Beschwerden wie z.B. Schmerzen manifestieren.<br />

29 G91 17 Wasserkopf<br />

30 F05 16 Bewusstseinsstörungen, kombiniert mit Unruhe und Wahrnehmungsstörungen,<br />

die nicht durch Alkohol oder andere<br />

psychotrope Substanzen hervorgerufen werden.<br />

101


B-7.6.2 Weitere Kompetenzdiagnosen des Schlaflabors<br />

Die folgende Tabelle enthält weitere Diagnosen der Patienten des Schlaflabors und gibt somit das Leistungs-<br />

spektrum wieder. Alle Patienten, auch solche deren Leistungen ambulant abgerechnet werden, verbringen<br />

mindestens eine Nacht im Schlaflabor.<br />

ICD-10 -<br />

Ziffer<br />

Anzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

G47 862 Schlafstörungen<br />

J96 51 Störung der Atmung mit ungenügender Aufnahme von<br />

Sauerstoff ins Blut (Behandlung im Schlaflabor)<br />

F51 46 Nichtorganische Schlafstörungen<br />

R06 46 Störungen der Atmung<br />

B-7.7 Prozeduren nach OPS<br />

B-7.7.1 Durchgeführte Prozeduren nach OPS<br />

Rang OPS-Ziffer Anzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 1-208 2402 Testung der Nervenfunktion durch verschiedene Reize<br />

(Registrierung evozierter Potenziale)<br />

2 1-206 2126 Untersuchung der Nervenleitung (Neurographie)<br />

3 1-207 1426 Aufzeichnung der Gehirnströme (EEG)<br />

4 9-320 952 Therapie organischer und funktioneller Störungen der<br />

Sprache, des Sprechens, der Stimme oder des Schluckens<br />

5 1-204 728 Untersuchung der Hirnwasserräume (= Liquorsystem)<br />

6 8-561 601 Funktionsorientierte physikalische Therapie<br />

7 8-930 471 Kontinuierliche elektronische Überwachung (über Bildschirm)<br />

von Atmung, Herz und Kreislauf<br />

8 8-981 353 Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls<br />

102


Rang OPS-Ziffer Anzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

9 9-401 266 Therapie zur Erhaltung und Förderung alltagspraktischer und<br />

sozialer Fertigkeiten – Psychosoziale Intervention<br />

10 1-205 249 Registrierung der bioelektrischen Aktivität der Muskulatur<br />

(Elektromyographie – EMG)<br />

11 8-390 182 Lagerungsbehandlung<br />

12 8-547 148 Sonstige Therapien bezüglich des Immunsystems<br />

13 8-810 139 Transfusion von Blutplasma, Blutplasmabestandteilen oder<br />

gentechnisch hergestellten Plasmaeiweißen<br />

14 1-791 94 Untersuchung von Herz- und Lungenvorgängen während des<br />

Schlafes<br />

15 1-790 92 Untersuchung von Hirn-, Herz-, Muskel- und Atmungsvorgängen<br />

16 8-900 86 Narkose mit Gabe des Narkosemittels über die Vene (in<br />

Zusammenhang mit einer diagnostischen Maßnahme)<br />

17 1-902 51 Testpsychologische Diagnostik<br />

18 8-179 43 Sonstige therapeutische Spülungen<br />

19 1-610 34 Endoskopische Schluckdiagnostik<br />

20 8-706 33 Anlegen einer Maske zur maschinellen Beatmung<br />

21 8-151 32 Therapeutische perkutane Punktion des Zentralnervensystems<br />

und des Auges<br />

22 5-431 31 Operatives Anlegen einer Magensonde durch die Bauchwand<br />

23 1-613 26 Untersuchung des Schluckens mit flexiblem Endoskop<br />

24 1-620 25 Untersuchung der Luftröhre und der Bronchien durch eine<br />

Spiegelung<br />

25 8-552 25 Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation<br />

26 8-831 23 Legen, Wechseln oder Entfernen eines Katheters in Venen,<br />

die direkt zum Herzen führen.<br />

103


Rang OPS-Ziffer Anzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

27 1-631 22 Endoskopische Untersuchung der Speiseröhre und des<br />

Magens<br />

28 8-717 21 Einstellung eines Beatmungsgerätes zur Behandlung von<br />

schlafbezogenen Atemstörungen bzw. Einstellung einer häuslichen<br />

Beatmung (einschließlich OPS 8-716)<br />

29 6-003 19 Applikation von Medikamenten, Liste 3<br />

30 1-502 17 Biopsie an Muskeln und Weichteilen durch Inzision<br />

Alle neuroradiologischen Prozeduren werden bei der Radiologisch-Neuroradiologischen Abteilung aufgeführt<br />

(B-11.7). Die Mehrzahl der dort aufgeführten Leistungen werden für Patienten der Klinik für Neurologie,<br />

Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin erbracht.<br />

B-7.7.2 Weitere Kompetenzprozeduren<br />

Die folgende Tabelle enthält weitere Prozeduren der Patienten des Schlaflabors und gibt somit das<br />

Leistungsspektrum wieder. Alle Patienten, auch solche deren Leistungen ambulant abgerechnet werden,<br />

verbringen mindestens eine Nacht im Schlaflabor.<br />

Rang OPS-Ziffer Anzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 1-790 1495 Polysomnographie – Untersuchung von Hirn-, Herz-, Muskelund<br />

Atmungsvorgängen während des Schlafes<br />

2 1-791 356 Polygraphie – Untersuchung von Herz- und Lungenvorgängen<br />

während des Schlafes<br />

104


B-7.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM04 Ermächtigungsambulanz<br />

(nach<br />

§116 SGB V)<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Neurologische<br />

Ambulanz<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

VN01 –<br />

VN18<br />

Angebotene Leistung<br />

Siehe B-7.2<br />

Kommentar/Erläuterung Der Chefarzt und die leitende Oberärztin besitzen zusammen<br />

eine KV-Ermächtigung (auf Überweisung eines Facharztes für<br />

Neurologie) für die gesamte Neurologie, so dass gesetzliche versicherte<br />

Patienten mit speziellen Fragestellungen (Prof. Sommer<br />

v. a. mit neuroimmunologischen und neuromuskulären Erkrankungen,<br />

z.B. Myasthenia gravis und Polyneuropathien, Frau Dr.<br />

Nägele v. a. Multiple Sklerose, Epilepsie und Parkinson-Erkrankung)<br />

ambulant behandelt werden können.<br />

AM04 Ermächtigungsambulanz<br />

(nach<br />

§116 SGB V)<br />

Schlaflabor VN22 Schlafmedizin<br />

Kommentar/Erläuterung Speziell ins Schlaflabor über- bzw. eingewiesene Patienten<br />

werden bei schlafbezogener Atemstörung entsprechend den<br />

hier geltenden BUB-Richtlinien ambulant abgerechnet. Der<br />

Leiter des Schlaflabores verfügt über eine diesbezügliche<br />

Ermächtigung.<br />

AM07 Privatambulanz Neurologische<br />

Privatambulanz<br />

VN01 –<br />

VN18<br />

Siehe B-7.2<br />

Kommentar/Erläuterung Es werden alle neurologischen Erkrankungen behandelt.<br />

AM11 Vor- und nachstationäre<br />

Leistungen nach<br />

§115 SGB V<br />

Vor- und nachstationäre<br />

Behandlung<br />

VN01 –<br />

VN18<br />

Siehe B-7.2<br />

Kommentar/Erläuterung Die stationäre Behandlung unserer Patienten kann bei Bedarf<br />

durch vor- bzw. nachstationäre Behandlungen ergänzt und<br />

erweitert werden.<br />

105


AM00 Sonstige Art der<br />

Ambulanz<br />

Ergotherapeutische<br />

Ambulanz<br />

VX00 Ambulante<br />

Ergotherapie<br />

Kommentar/Erläuterung In der Ergotherapeutischen Ambulanz im <strong>Christophsbad</strong> werden<br />

Erwachsene behandelt, die durch verschiedene Krankheiten,<br />

Verletzungen oder Behinderungen beeinträchtigt sind, z.B.:<br />

durch Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirnblutungen,<br />

Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Frakturen und andere<br />

orthopädische Erkrankungen, Tumore, ALS (Amyotrophe<br />

Lateralsklerose), Demenzen. Siehe auch B-7.3<br />

AM00 Sonstige Art der<br />

Ambulanz<br />

Dabei kommt ein breites Spektrum an therapeutischen Konzepten<br />

und Methoden zum Einsatz<br />

Logopädische<br />

Ambulanz<br />

VX00 Behandlung von<br />

Sprach-, Sprech- und<br />

Schluckstörungen<br />

Kommentar/Erläuterung In der Logopädischen Ambulanz arbeitet ein Team von erfahrenen<br />

Logopädinnen und Sprachtherapeutinnen. Es werden alle<br />

logopädischen Störungsbilder bei Kindern und Erwachsenen<br />

nach ärztlicher Verordnung behandelt.<br />

AM00 Sonstige Art der<br />

Ambulanz<br />

Siehe auch B-7.3<br />

Physiotherapeutische<br />

Ambulanz<br />

VX00 Ambulante Krankengymnastik<br />

und Physiotherapie<br />

Kommentar/Erläuterung Neurologische und orthopädische Erkrankungen führen häufig<br />

zu einer Beeinträchtigung der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit<br />

des Körpers. Hier hilft Physiotherapie.<br />

Ziel der Physiotherapie ist die Wiedererlangung und Erhaltung<br />

der größtmöglichen Selbstständigkeit und Mobilität des Patienten<br />

in all seinen Handlungen. Dabei wenden die Therapeuten<br />

verschiedene Methoden und Techniken an, die den Bewegungsapparat,<br />

die Bewegungskontrolle und die inneren Organ beeinflussen.<br />

Die dadurch zustande kommende Veränderung des<br />

Erlebens und Verhaltens des Patienten im Alltag führt zu einer<br />

Verbesserung seines Gesamtzustandes und zur Steigerung seiner<br />

Lebensqualität.<br />

In der Physiotherapeutischen Ambulanz des <strong>Christophsbad</strong>s<br />

behandeln wir Menschen jeden Alters. Die Therapie wird als<br />

Einzel- oder Gruppentherapie durchgeführt.<br />

Siehe auch B-7.3<br />

106


B-7.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-7.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin gibt<br />

es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren. Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung<br />

und es liegt keine stationäre BG-Zulassung vor.<br />

B-7.11 Personelle Ausstattung<br />

B-7.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 9,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach §<br />

121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ42 Neurologie<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

AQ23 Innere Medizin<br />

AQ01 Anästhesiologie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF15 Intensivmedizin<br />

ZF39 Schlafmedizin<br />

ZF28 Notfallmedizin<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

18,1 Vollkräfte Weiterbildungsermächtigung im<br />

Fach Neurologie<br />

107


B-7.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 1,9 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr 0,4 Vollkräfte ohne definierteAusbildungsdauer<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

44,7 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 2,5 Vollkräfte 1 Jahr<br />

Operationstechnische Assistenten und Assistentinnen 0,3 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 0,5 Vollkräfte 2 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 1,0 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/<br />

zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ04 Intensivpflege und Anästhesie<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

PQ03 Hygienefachkraft<br />

PQ00 Diplom Pflegewirtin (FH)<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

PQ00 IMC (Intermediate Care) Weiterbildung Weiterbildung Intensivüberwachungspflege<br />

Nr. Zusatzqualifikation Kommentar/Erläuterung<br />

ZP00 ALS Provider Fortbildung für erweiterte Reanimationsmaßnahmen<br />

im Bereich Intensiv-/ Frührehabilitation<br />

ZP00 Aromapflege<br />

108


ZP01 Basale Stimulation<br />

ZP02 Bobath Zusätzlich ist auch eine Mitarbeiterin als<br />

Bobath-Trainerin ausgebildet<br />

ZP00 DRG-Dokumentar und DRG-Dokumentarin<br />

ZP06 Ernährungsmanagement<br />

ZP00 FSJ-Beauftragte<br />

ZP08 Kinästhetik<br />

ZP10 Mentor und Mentorin<br />

ZP00 MS Nurse Multiple Sklerose-Fachkraft<br />

ZP00 Palliative Care<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

ZP13 Qualitätsmanagement<br />

ZP16 Wundmanagement<br />

109


B-7.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Anzahl<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 6,1 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungstherapeut und<br />

Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

3,5 Vollkräfte<br />

Hippotherapeut und Hippotherapeutin/Reittherapeut und Reittherapeutin 1,0 Vollkräfte<br />

Logopäde und Logopädin/Sprachheilpädagoge und Sprachheilpädagogin/<br />

Klinischer Linguist und Klinische Linguistin/Sprechwissenschaftler und<br />

Sprechwissenschaftlerin/Phonetiker und Phonetikerin<br />

Masseur/Medizinischer Bademeister und<br />

Masseurin/Medizinische Bademeisterin<br />

Medizinisch-technischer Assistent und<br />

Medizinisch-technische Assistentin/Funktionspersonal<br />

3,6 Vollkräfte<br />

1,0 Vollkräfte<br />

11,0 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 12,0 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 1,8 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 0,4 Vollkräfte<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 0,5 Vollkräfte<br />

Die in der in der Tabelle aufgeführten Spezialtherapeuten verfügen zusätzlich über Qualifikationen in<br />

folgenden Therapieverfahren: Affolter-Therapie, Bobath, Funktionelle-Bewegungs-Lehre nach Klein-<br />

Vogelbach®, Halliwick-Therapie, Lymphdrainage, Manualtherapie, Medizinische Trainings Therapie, Neurodynamik,<br />

Physiotherapie an Geräten, Propriozeptive Neuromuskuläre Faszilation (PNF), Redressionstherapie,<br />

Spiraldynamik, Vojta-Therapie.<br />

110


B-8 Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

– Bereich Neurologische Frührehabilitation<br />

B-8.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation<br />

und Schlafmedizin – Bereich Neurologische Frührehabilitation<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

– Bereich Neurologische Frührehabilitation<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Prof. Dr. med. Norbert Sommer<br />

Oberärztin: Dagmar Schuldes, Fachärztin für Neurologie und<br />

Psychiatrie<br />

Telefon: 07161 601-9520<br />

Fax: 07161 601-9726<br />

E-Mail: dagmar.schuldes@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Die Station der Neurologischen Frührehabilitation für Erwachsene hat 22 Betten der Phase-B-Rehabilitation.<br />

Von diesen sind 16 Plätze mit Monitorüberwachung ausgestattet. Vereinzelt können auch Patienten aufge-<br />

nommen werden, bei denen ein Ende der Beatmungspflicht abzusehen ist.<br />

Zur Aufnahme kommen in der Regel Patienten ab dem 18. Lebensjahr nach schweren Schädel-Hirn-Verletzungen,<br />

schweren Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Enzephalitis, Schlaganfall, intrazerebrale<br />

Blutung, Subarachnoidalblutung, Locked-in-Patienten sowie Patienten mit schweren peripheren Erkrankungen<br />

wie Guillain-Barré-Syndrom oder Critical-Illness-Polyneuropathie. Wachkoma-Patienten – sei es aufgrund<br />

einer globalen hypoxischen Hirnschädigung z. B. nach Reanimation oder als Folge eines schweren Schädel-Hirn-Traumas<br />

– werden mit und ohne Remissionszeichen aufgenommen.<br />

Die Kostenträger sind die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen sowie im Einzelfall die Berufsgenossenschaften.<br />

Die Station wird chefärztlich von Professor Dr. Norbert Sommer und oberärztlich von Frau Dagmar Schuldes,<br />

Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie sowie Rehabilitationswesen, geleitet; beide verfügen über langjährige<br />

Erfahrung im Bereich Frührehabilitation.<br />

111


B-8.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation und Schlafmedizin – Bereich Neurologische Frührehabilitation<br />

Neurologische Frührehabilitation (VN21)<br />

Die Behandlung erfolgt gemäß den Vorgaben wie sie in der OPS 8-552 (Neurologisch-Neurochirurgische<br />

Frührehabilitation) beschrieben werden. Diese umfasst die Leitung des Frührehabilitationsteams durch<br />

einen Facharzt, eine standardisierte Erfassung und Wertung von funktionellen Defiziten, wöchentliche Teambesprechungen,<br />

aktivierend-therapeutische Pflege, Vorhandensein und Einsatz von Physiotherapie, physikalischer<br />

Therapie, Ergotherapie, Neuropsychologie und Logopädie.<br />

B-8.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Neurologie,<br />

Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin – Bereich Neurologische<br />

Frührehabilitation<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind wesentliche<br />

Bausteine unseres Therapieangebotes. Die Planung zentraler Behandlungsschritte erfolgt deshalb, soweit<br />

dies möglich ist, in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten und seinen Angehörigen.<br />

Atemgymnastik/-therapie (MP04)<br />

Mittels Atemtherapie können Defizite in der Versorgung des Körpers mit Sauerstoff ausgeglichen und damit<br />

die Leistungsfähigkeit gesteigert werden. Die Atemübungen fördern die Sauerstoffaufnahme in der Lunge und<br />

können auch Muskelverspannungen lösen.<br />

In der Abteilung für Physiotherapie wird Atemtherapie als physiotherapeutische Therapieform eingesetzt.<br />

Basale Stimulation (MP06)<br />

Durch Basale Stimulation in der Pflege und Therapie wird versucht, schwerst erkrankten Menschen elementare<br />

Wahrnehmungserfahrungen zu ermöglichen, um sie in ihrem Erleben zu begleiten und ihre Fähigkeiten zu fördern.<br />

Ziel der Basalen Stimulation ist die Begleitung und Förderung individueller Lernprozesse eines erkrankten<br />

Menschen. Zielgruppe der Basalen Stimulation sind alle Menschen, die in ihrer Fähigkeit zur Wahrnehmung,<br />

Bewegung und Kommunikation eingeschränkt oder gestört sind, z.B. Bewusstlose, Beatmete, Desorientierte,<br />

Somnolente, Schädel-Hirn-Traumatisierte, Patienten mit hypoxischem Hirnschaden, hemiplegischem,<br />

apallischem oder komatösem Syndrom oder stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Patienten.<br />

Auf allen Stationen der Fachabteilung kommt Basale Stimulation im Rahmen der Therapie und auch im<br />

Rahmen der Krankenpflege zur Anwendung.<br />

112


Bobath-Therapie (für Erwachsene und/oder Kinder) (MP12)<br />

Das Bobath-Konzept ist ein Pflege- und Therapiekonzept zur Rehabilitation von Patienten mit Schlaganfall und<br />

anderen Erkrankungen des Zentralnervensystems. Es wurde Anfang der 40er-Jahre von der Krankengymnastin<br />

Bertha Bobath und ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karl Bobath, entwickelt. Seither wird es weltweit<br />

kontinuierlich weiterentwickelt. Auf neurophysiologischer Grundlage werden dabei pathologische Haltungsund<br />

Bewegungsmuster therapiert, wobei insbesondere eine Bahnung bzw. Reaktivierung normaler Bewegungsmuster<br />

angestrebt wird.<br />

Maßnahmen nach dem Bobath-Konzept werden durch den Pflegedienst und die physiotherapeutische Abteilung<br />

angewendet.<br />

Dysphagie, Kanülenmanagement (MP00)<br />

Unsere logopädische Abteilung führt im Rahmen der Behandlung von Schluckstörungen (Dysphagien) ein<br />

qualifiziertes und umfassendes Kanülenmanagement durch.<br />

Entlassungsmanagement /Brückenpflege/Überleitungspflege (MP15)<br />

Die Anbindung der Angehörigen über das Behandlungsteam und die Sozialarbeiterin einschließlich der Beratung<br />

zu Hilfsmitteln und weiterer Versorgung sind integrale Bestandteile unseres Behandlungskonzeptes.<br />

Ergotherapie/Arbeitstherapie (MP16)<br />

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung<br />

verlorengegangene bzw. noch nicht wieder vorhandene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen. Es<br />

geht um die Wiederherstellung körperlicher, geistiger oder psychischer Funktionen, damit der Mensch die<br />

verschiedenen alltäglichen Aufgaben seines Lebens wieder bestmöglich und selbstständig erfüllen kann.<br />

Ergotherapie ist zentraler Bestandteil der Therapie des Bereichs Neurologische Frührehabilitation.<br />

Fallmanagement/Case Management/Primary Nursing/Bezugspflege (MP17)<br />

In unserer Fachabteilung wenden wir ein Bezugspflegesystem an. Das wesentliche Merkmal der Bezugspflege<br />

liegt darin, dass eine Pflegekraft /ein Pflegeteam über den gesamten Zeitraum hinweg die Pflege einzelner<br />

Patienten übernimmt. Die gesamte Verantwortung liegt konstant in den Händen der Bezugspflegekraft.<br />

Hippotherapie/Therapeutisches Reiten/Reittherapie (MP20)<br />

Die Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Einzelbehandlung auf neurophysiologischer Grundlage<br />

mit und auf dem Pferd. Das Therapiepferd wird von einem Pferdeführer im Schritt auf genaue Anweisung<br />

des Physiotherapeuten geführt, wobei dreidimensionale Schwingungsimpulse des Pferderückens auf den<br />

Patienten einwirken. Die Hippotherapie stellt eine wertvolle Ergänzung neurophysiologischer/krankengymnastischer<br />

Behandlungen dar.<br />

Unter Therapeutischem Reiten/Reittherapie versteht man pädagogische, psychologische und psychotherapeutische<br />

Einflussmaßnahmen mit Hilfe des Pferdes. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung und Begegnung<br />

von Patient und Pferd, die Mensch-Tier-Beziehung. Neben dem Reiten werden sämtliche Aktivitäten<br />

rund um das Pferd in die Behandlung einbezogen. Eine positive Beeinflussung des Befindens, des Sozialverhaltens<br />

und der Persönlichkeitsentwicklung wird mittels dieser Therapieform angestrebt. Reittherapie wird<br />

als Einzeltherapie oder in Kleingruppen angeboten.<br />

113


Kinästhetik (MP21)<br />

Kinästhetik in der Pflege ermöglicht gezielte und professionelle Hilfe zur Selbsthilfe. In gemeinsamen Bewegungen<br />

mit dem Patienten und dem genauen Erspüren seiner Reaktionen lernt die Pflegeperson die individuellen<br />

Bewegungsmuster des Patienten zu verstehen. Sie ist in der Lage, den Patienten bei täglichen Aktivitäten<br />

wie Aufsitzen, Aufstehen oder beim Bewegen im Bett auf eine Weise zu unterstützen, die es ermöglicht,<br />

seine Bewegungskompetenzen so weit wie möglich auszuschöpfen, zu erhalten und zu erweitern.<br />

Unser kinästhetisches Handlungskonzept wird im täglichen Umgang mit den Patienten umgesetzt.<br />

Kunsttherapie (MP23)<br />

In der Kunst- bzw. Gestaltungstherapie bearbeiten die Patienten ihre Probleme mithilfe der Kunst. Dabei geht<br />

es nicht um die Qualität der Bilder und Skulpturen. Vielmehr drücken die Künstler aus, was sie bewegt. Die<br />

Kunsttherapie hilft psychisch kranken Menschen, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und Lebenskrisen zu<br />

meistern, sie eröffnet neue Sichtweisen.<br />

Bei entsprechender Indikation steht die Kunsttherapie im Bereich Neurologische Frührehabilitation zur Verfügung.<br />

114


Manuelle Lymphdrainage (MP24)<br />

Die manuelle Lymphdrainage dient hauptsächlich als<br />

Ödem- und Entstauungsterapie geschwollener Körperregionen.<br />

Sie kommt zudem in der Schmerzbekämpfung<br />

wie auch vor und nach Operationen zum Einsatz.<br />

Der Patient verspürt eine deutliche Erleichterung, häufig<br />

können Schmerzmittelgaben verringert werden.<br />

In der physiotherapeutischen Abteilung werden<br />

Lymphdrainagen als Einzelbehandlungen durchgeführt.<br />

Musiktherapie (MP27)<br />

Musiktherapie ist eine Form von Psychotherapie.<br />

Der gezielte Einsatz von Musik dient im Rahmen<br />

einer therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung,<br />

Erhaltung und Förderung der seelischen,<br />

körperlichen und geistigen Gesundheit.<br />

Bei Wachkomapatienten erfolgt die Musiktherapie<br />

rezeptiv, z. B. durch die Behandlung mit Klangschalen,<br />

Klangwiege oder anderen zarten Instrumenten,<br />

wie etwa der Sansula.<br />

Physikalische Therapie/Bädertherapie (MP31)<br />

In Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung werden bei entsprechender Indikation Einzelbehandlungen<br />

der physikalischen Therapie durchgeführt.<br />

Dabei kommt das gesamte Spektrum physikalischer<br />

Anwendungen zum Einsatz (z.B. Massagen,<br />

Lymphdrainage, Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/<br />

oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Die Fachabteilung für neurologische Frührehabilitation<br />

arbeitet eng mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung zusammen. Bei der Behandlung der Patienten<br />

steht ein breites Spektrum an krankengymnastischen<br />

Maßnahmen und Methoden zur Verfügung<br />

(Bobath, PNF, Vojta und Affolter®, Neurodynamik,<br />

Manuelle Therapie, Brügger®, McKenzie, Funktionelle<br />

Bewegungslehre, Atemtherapie, apparative<br />

Techniken, Bewegungsbad, Laufband).<br />

115


Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen<br />

und sozialrechtlichen Fragen (z.B. berufliche Wiedereingliederung, Beantragung von Rehabilitations- und<br />

Anschlussheilbehandlung, Fragen der nachstationären Versorgung, Betreuungsangelegenheiten).<br />

Im Bereich der Neurologischen Frührehabilitation bildet das Aufzeigen von Möglichkeiten für die Rehabilitation<br />

und poststationäre Maßnahmen sowie die Erstellung des Hilfsmittelbedarfs in Absprache mit dem multidisziplinären<br />

Behandlungsteam den Schwerpunkt der Aufgaben des Sozialdienstes.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Die Planung und Durchführung der Pflege und Therapie erfolgt im multidisziplinären Behandlungsteam. Es<br />

finden regelmäßige Patientenbesprechungen statt, Therapeuten und Mitarbeiter des Sozialdienstes nehmen<br />

regelmäßig an den Visiten teil.<br />

Stimm- und Sprachtherapie/Logopädie (MP44)<br />

Die logopädische Behandlung beinhaltet die Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und/oder<br />

Schluckstörungen als Folge von chronisch oder akut aufgetretenen Erkrankungen. Die Behandlung wird durch<br />

die logopädische Abteilung durchgeführt.<br />

Stimm- und Sprachtherapie erfolgen entsprechend der jeweiligen Indikation. Zur Abklärung von Schluckstörungen<br />

verfügt unser Haus über eine spezielle Diagnostik, die Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik<br />

des Schluckaktes mit Videodokumentation) und der transnasalen Endoskopie.<br />

Vojtatherapie für Erwachsene und/oder Kinder (MP67)<br />

Vojtatherapie wird im Rahmen der physikalischen Therapie durchgeführt.<br />

Wundmanagement (MP51)<br />

Unser Stationsteam verfügt über ausgebildete Wundexperten, die eine qualifizierte Wundbehandlung durchführen.<br />

B-8.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie,<br />

Frührehabilitation und Schlafmedizin – Bereich Neurologische Frührehabilitation<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-8.5 Fallzahlen der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und<br />

Schlafmedizin – Bereich Neurologische Frührehabilitation<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in dieser Fachabteilung 141 Patienten stationär behandelt.<br />

116


B-8.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-8.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Absolute<br />

Fallzahl<br />

Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 I63 38 Schlaganfall durch Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn -<br />

Hirninfarkt<br />

2 I61 22 Blutungen im Gehirn<br />

3 S06 21 Schädel-Hirn-Trauma<br />

4 G62 15 Critical illness Polyneuropathie<br />

5 I60 13 Hirnblutung aus einer Gefäßaussackung<br />

6 G93 10 Hypoxische Hirnschädigung<br />

7 D32 ≤ 5 Gutartiger Tumor der Hirnhäute bzw. der Rückenmarkshäute<br />

8 D33 ≤ 5 Gutartiger Hirntumor, Hirnnerventumor bzw. Rückenmarkstumor<br />

9 G61 ≤ 5 Entzündung mehrerer Nerven, Polyneuritis, Guillain-Barré-<br />

Syndrom<br />

10 B00 ≤ 5 Herpesenzephalitis<br />

11 G04 ≤ 5 Entzündungen des Gehirns bzw. des Rückenmarks<br />

12 G37 ≤ 5 Sonstige Schädigung der weißen Substanz in Gehirn bzw.<br />

Rückenmark<br />

13 G70 ≤ 5 Neurologisch bedingte Muskelerkrankungen<br />

(v.a. Myasthenia gravis)<br />

14 G82 ≤ 5 Lähmungen aller vier Extremitäten<br />

117


B-8.7 Prozeduren nach OPS<br />

B-8.7.1 Prozeduren nach OPS<br />

Rang OPS-301 Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 1-206 202 Untersuchung der Nervenleitung (Neurographie)<br />

2 1-207 178 Aufzeichnung der Gehirnströme (EEG)<br />

3 9-320 115 Therapie organischer und funktioneller Störungen der Sprache,<br />

des Sprechens, der Stimme oder des Schluckens<br />

4 8-552 113 Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation<br />

5 8-390 111 Lagerungsbehandlung<br />

6 9-401 88 Therapie zur Erhaltung und Förderung alltagspraktischer und<br />

sozialer Fertigkeiten - Psychosoziale Intervention<br />

7 1-610 86 Endoskopische Schluckdiagnostik<br />

8 1-204 63 Untersuchung der Hirnwasserräume (=Liquorsystem)<br />

9 8-930 53 Kontinuierliche elektronische Überwachung (über Bildschirm)<br />

von Atmung, Herz und Kreislauf<br />

10 8-179 44 Sonstige therapeutische Spülungen<br />

11 1-613 22 Evaluation des Schluckens mit flexiblem Endoskop<br />

12 5-431 22 Operatives Anlegen einer Magensonde durch die Bauchwand<br />

13 1-205 19 Registrierung der bioelektrischen Aktivität der Muskulatur<br />

(Elektromyographie – EMG)<br />

14 8-987 13 Komplexbehandlung bei Besiedlung oder Infektion mit multiresistenten<br />

Erregern (MRE)<br />

15 1-620 8 Untersuchung der Luftröhre und der Bronchien durch eine<br />

Spiegelung<br />

16 1-632 7 Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms<br />

durch eine Spiegelung<br />

17 8-133 7 Wechsel bzw. Entfernung eines Blasenkatheters über die<br />

Bauchdecke<br />

118


Rang OPS-301 Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

18 1-791 6 Untersuchung von Herz- und Lungenvorgängen während des<br />

Schlafs<br />

19 8-132 6 Spülung oder Gabe von Medikamenten in die Harnblase<br />

20 8-900 6 Narkose mit Gabe des Narkosemittels über die Vene (in<br />

Zusammenhang mit einer diagnostischen Maßnahme)<br />

21 1-631 ≤ 5 Endoskopische Untersuchung der Speiseröhre und des<br />

Magens<br />

22 8-800 ≤ 5 Transfusion von Blut, roten Blutkörperchen bzw. Blutplättchen<br />

23 8-831 ≤ 5 Legen, Wechseln oder Entfernen eines Katheters in Venen,<br />

die direkt zum Herzen führen.<br />

24 6-002 ≤ 5 Applikation von Medikamenten, Liste 2<br />

25 6-003 ≤ 5 Applikation von Medikamenten, Liste 3<br />

26 8-020 ≤ 5 Therapeutische Injektion – Botulinumtoxin<br />

27 1-854 ≤ 5 Diagnostische perkutane Punktion eines Gelenkes oder<br />

Schleimbeutels<br />

28 5-399 ≤ 5 Andere Operationen an Blutgefäßen<br />

29 8-123 ≤ 5 Wechsel oder Entfernung einer durch die Haut in den Magen<br />

gelegten Ernährungssonde<br />

30 8-547 ≤ 5 Sonstige Therapien bezüglich des Immunsystems<br />

B-8.7.2 Weitere Kompetenzprozeduren<br />

Alle radiologischen und neuroradiologischen Prozeduren (z. B. Computertomographien und Magnetresonanztomographien)<br />

werden bei der Radiologisch-Neuroradiologischen Abteilung aufgeführt (B-11.7).<br />

B-8.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Alle ambulanten Behandlungsangebote der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und<br />

Schlafmedizin finden Sie in diesem <strong>Qualitätsbericht</strong> unter Punkt B-7.8.<br />

119


B-8.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-8.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin gibt<br />

es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren. Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und<br />

es liegt keine stationäre BG-Zulassung vor.<br />

B-8.11 Personelle Ausstattung<br />

B-8.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 2,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach §<br />

121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ42 Neurologie<br />

AQ50 Physiologie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF37 Rehabilitationswesen<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

2,2 Vollkräfte Weiterbildungsermächtigung im<br />

Fach Neurologie<br />

0,0<br />

120


B-8.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 5,7 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr 0,2 Vollkräfte ohne definierteAusbildungsdauer<br />

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger und Gesundheits-<br />

und Kinderkrankenpflegerinnen<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

1,0 Vollkräfte 3 Jahre<br />

22,1 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 1,0 Vollkräfte 2 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 1,0 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/<br />

zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

Kommentar/Erläuterung<br />

PQ00 IMC (Intermediate Care) Weiterbildung Weiterbildung Intensivüberwachungspflege<br />

PQ00 Diplom-Pflegewirtin (FH)<br />

Nr. Zusatzqualifikation Kommentar/Erläuterung<br />

ZP00 Affolter<br />

ZP00 ALS Provider Fortbildung für erweiterte Reanimationsmaßnahmen<br />

im Bereich Intensiv-/Frührehabilitation<br />

ZP00 Aromapflege<br />

ZP01 Basale Stimulation<br />

ZP02 Bobath<br />

121


ZP06 Ernährungsmanagement<br />

ZP08 Kinästhetik<br />

ZP10 Mentor und Mentorin<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

ZP16 Wundmanagement<br />

B-8.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Im Bereich Frührehabilitation der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafme-<br />

dizin arbeitet therapeutisches Personal aus folgenden Berufsgruppen:<br />

Spezielles therapeutisches Personal Anzahl<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 1,0 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungstherapeut und<br />

Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

Logopäde und Logopädin/Sprachheilpädagoge und Sprachheilpädagogin/Klinischer<br />

Linguist und Klinische Linguistin/Sprechwissenschaftler und Sprechwissenschaftlerin/Phonetiker<br />

und<br />

Phonetikerin<br />

6,5 Vollkräfte<br />

3,0 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 6,0 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 1,0 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 0,6 Vollkräfte<br />

Die in der in der Tabelle aufgeführten Spezialtherapeuten verfügen zusätzlich über Qualifikationen in folgenden<br />

Therapieverfahren: Affolter-Therapie, Bobath, Feldenkraislehrerin, Funktionelle-Bewegungs-Lehre nach<br />

Klein-Vogelbach®, Halliwick-Therapie, Spiraldynamik.<br />

122


B-9 Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

B-9.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und<br />

Physikalische Medizin<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin ist eine Hauptabteilung.<br />

Chefarzt: Dr. med. Christian Marburger<br />

Oberarzt: Dr. med. O‘Niel Som<br />

Anmeldung: Silvia Abele<br />

Telefon: 07161 601-9600<br />

Fax: 07161 601-9601<br />

E-Mail: rehaklinik@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin nimmt den stationären geriatrischen Ver-<br />

sorgungsauftrag mit 55 Betten für den Landkreis <strong>Göppingen</strong> wahr. Die Behandlung umfasst die Rehabilita-<br />

tion aller Erkrankungen des höheren Lebensalters insbesondere neurologischer, orthopädisch-chirurgischer<br />

und internistischer Natur. Das Leistungsspektrum schließt die Rehabilitation von Patienten mit Schlaganfällen,<br />

Morbus Parkinson, Schmerzen, künstlichem Gelenkersatz, Knochenbrüchen, Osteoporose, Arthrose, Diabetes<br />

Mellitus, kardiale und pulmonale Erkrankungen, Multiple Sklerose, muskuläre Erkrankungen, Depressionen<br />

und Demenz ein.<br />

Die Rehabilitationsmaßnahme, in deren Mittelpunkt der Patient steht, wird von einem interdisziplinären Team<br />

durchgeführt: ärztlicher Dienst, Pflegedienst, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, klinische Linguisten,<br />

Logopäden, Sozialpädagogen und Neuropsychologen. Auf ärztlicher Seite stehen hierfür Fachärzte der Gebiete<br />

Physikalische und Rehabilitative Medizin, Innere Medizin, sowie im Rahmen der Kooperation mit anderen<br />

Abteilungen des Klinikums Neurologie, Psychosomatik, Radiologie und Psychiatrie zur Verfügung.<br />

123


B-9.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und<br />

Physikalische Medizin<br />

Vorrangiges Ziel der Rehabilitation ist die Wiedererlangung der größtmöglichen Selbstständigkeit und<br />

Alltagskompetenz durch die Förderung von Mobilität, kommunikativen, kognitiven und alltagspraktischen<br />

Fähigkeiten.<br />

Der besondere Schwerpunkt der Geriatrischen Rehabilitation ist die Behandlung älterer, mehrfach erkrankter<br />

(multimorbider) Patienten, die Fähigkeitsstörungen und Alltagsbeeinträchtigungen in verschiedenen<br />

Bereichen gleichzeitig aufweisen.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen (VX00)<br />

Behandlung von Patienten nach Schlaganfall, Hirnverletzung, Parkinson u. a.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Gang- und Bewegungsstörungen (VX00)<br />

Behandlung von Patienten mit intra- und intermuskulären Koordinationsstörungen der Arme und Beine<br />

nach Schlaganfall oder anderen neurologischen Erkrankungen.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation neuropsychologischer Auffälligkeiten (VX00)<br />

Behandlung u.a. von Patienten mit Apraxien (Handlungsplanungsstörungen), Neglect,<br />

Gesichtsfeldeinschränkungen und räumlichen Wahrnehmungsdefiziten.<br />

• Therapie und Rehabilitation von Sturzfolgen (VX00)<br />

Hierbei behandeln wir Verletzungen, Knochenbrüche, Schmerzen, Gangunsicherheit sowie Sturzangst.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Kraft- und Funktionsverlust (VX00)<br />

Behandlung von Patienten mit Arthrose oder mit künstlichem Gelenkersatz<br />

• Therapie und Rehabilitation von Osteoporose-Folgen (VX00)<br />

Behandlung von Patienten mit Osteoporose sowie mit der Erkrankung verbundenen Folgen (insbesondere<br />

chronische Schmerzen und Knochenbrüche).<br />

• Anpassung und Training von Prothesen nach Amputationen (VX00)<br />

In enger Zusammenarbeit mit entsprechenden Facheinrichtungen erfolgt eine individuelle Versorgung der<br />

betroffenen Patienten.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation chronischer Schmerzsyndrome (VX00)<br />

Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen und mit Bewegungseinschränkungen bei<br />

degenerativer Wirbelsäulen- oder Gelenkerkrankung.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation fehlender Belastbarkeit und Ausdauer (VX00)<br />

Behandlung von Patienten nach Herzinfarkten, Lungenstau, Lungenentzündungen sowie<br />

Stoffwechseleinstellungen bei Diabetes Mellitus, sowie nach größeren Operationen wie z.B.<br />

Teilentfernung des Dickdarms, Gefäßprothesen, Bypassoperation.<br />

• Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Hirnleistungs- und Antriebsstörungen (VX00)<br />

Behandlung von Patienten mit leichten Demenzformen oder Depressionen<br />

124


B-9.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Geriatrische<br />

Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind wesent-<br />

liche Bausteine unseres Therapieangebotes. Die Planung zentraler Behandlungsschritte erfolgt deshalb, so-<br />

weit dies möglich ist, in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten und seinen Angehörigen.<br />

Bobath-Therapie (für Erwachsene) (MP12)<br />

Bobath-Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie und Ergotherapie durchgeführt.<br />

Diät- und Ernährungsberatung (MP14)<br />

Bei Bedarf bieten wir eine umfassende Diät- und Ernährungsberatung an. Entsprechende Maßnahmen<br />

werden bereits in der Klinik eingeleitet.<br />

Ergotherapie/Arbeitstherapie (MP16)<br />

Ziel der Ergotherapie ist die Wiederherstellung, Verbesserung oder Kompensation krankheitsbedingt eingeschränkter<br />

Funktionen oder Fähigkeiten, um die größtmögliche Selbständigkeit im Alltag zu entwickeln,<br />

wieder zu erlangen oder zu erhalten. Im Vordergrund stehen die Ausübung und das Training lebenspraktischer<br />

Aktivitäten wie Waschen, Anziehen, Planung und Zubereitung von Mahlzeiten, sowie Erprobung und<br />

Verordnung benötigter Hilfsmittel. Zusätzlich wird motorisch Funktionelle Therapie, zur Verbesserung<br />

gestörter Funktionen hauptsächlich der oberen Extremität, sowie Hirnleistungstraining durchgeführt. Auch<br />

handwerkliche Techniken kommen zum Einsatz. Die Patienten erhalten je nach Störungsbild täglich Einzeloder<br />

Gruppentherapie.<br />

125


Geriatrische Rehabilitation (MP00)<br />

Die Geriatrische Rehabilitation ist sinnvoll für alle Patienten mit mehreren Grunderkrankungen und bei Verlust<br />

von Alltagsfähigkeiten. Die wesentlichen Ziele liegen darin, Selbstständigkeit in allen Funktionen zu erhalten<br />

oder wiederzuerlangen und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.<br />

Neuropsychologische Therapie (MP00)<br />

Die Aufgabe des klinischen Neuropsychologen ist es, durch eine ausführliche Diagnostik festzustellen, ob nach<br />

einer Erkrankung Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung, in der Denkfähigkeit oder in den Gefühlen vorliegen,<br />

die für den Patienten oder seine Umwelt bedeutsam sind.<br />

In der neuropsychologischen Therapie werden spezifische kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit,<br />

Gedächtnis, Wahrnehmung, Planen und Problemlösen mit unterschiedlichen Methoden trainiert.<br />

Als spezielles Angebot können Patienten eine informelle Abklärung der Fahreignung durch die Untersuchung<br />

fahrrelevanter kognitiver Leistungen in Anspruch nehmen. Wir bieten darüber hinaus medizinische Beratung<br />

zur Fahreignung bei neurologischen Erkrankungen an.<br />

Physikalische Therapie/Bädertherapie (MP31)<br />

In Zusammenarbeit mit der physiotherapeutischen Abteilung werden bei entsprechender Indikation<br />

Einzelbehandlungen der physikalischen Therapie durchgeführt. Dabei kommt das gesamte Spektrum physikalischer<br />

Anwendungen zum Einsatz (z. B. Massagen, Lymphdrainage, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen).<br />

Physiotherapie/Krankengymnastik als Einzel- und/oder Gruppentherapie (MP32)<br />

Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin arbeitet eng mit der physiotherapeutischen<br />

Abteilung zusammen. Bei der Behandlung der Patienten steht ein breites Spektrum an krankengymnastischen<br />

Maßnahmen und Methoden zur Verfügung Bobath, PNF, Ganganalyse und Gangschulung,<br />

Schlingentischbehandlung, Prothesenschulung, Krafttraining, ADL-Training).<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (MP60)<br />

Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt.<br />

Rekreationstherapie/Patiententreff der Ehrenamtlichen (MP00)<br />

Die Rekreationstherapie bietet den Patienten soziale, kreative und geistige Anregung durch die Arbeit in verschiedenen<br />

Freizeitgruppen. Beim Basteln, Erzählen, Spielen und Singen wird das Selbstvertrauen gestärkt,<br />

Fähigkeiten und Erinnerungen werden geweckt, die den Rehabilitationsprozess fördern und einer resignativen<br />

Haltung entgegenwirken. Außerdem bietet der ehrenamtliche Dienst auch Einzelbereuung an, Spaziergang,<br />

Gespräch.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst bietet Informationen und Unterstützung bei persönlichen, sozialen und rechtlichen Fragen,<br />

die sich durch die Erkrankung ergeben haben. Unsere Dienstleistungen umfassen unter anderem Ansprüche<br />

aus der Pflegeversicherung, Beratung zu Leistungen und zur Antragstellung bei Heimaufenthalt, Beratung<br />

über ambulante Hilfen, Beratung über Pflegeeinrichtungen sowie zu Vollmacht und Betreuung.<br />

126


Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Die individuelle Pflege liegt in den Händen von speziell<br />

geschultem Pflegepersonal mit Bezugs- und<br />

Bereichspflege. Die Aufgaben des Pflegedienstes<br />

sind Allgemein- und Behandlungspflege sowie die<br />

therapeutisch-aktivierende Pflege.<br />

Speziell weitergebildete Pflegekräfte im Wundmanagement<br />

und in der Stomapflege ermöglichen<br />

auch die Aufnahme und fachgerechte Behandlung<br />

vonPatientenmitDekubiti,chronischenWunden(z.B.<br />

Ulcus cruris) und sekundär heilenden Operationswunden.<br />

Stimm- und Sprachtherapie/Logopädie (MP44)<br />

Die Behandlung von Schlaganfallpatienten mit<br />

Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen bildet einen<br />

Schwerpunkt der Klinik für Geriatrische Rehabilitation<br />

und Physikalische Medizin im <strong>Christophsbad</strong>. In der<br />

logopädischen Abteilung arbeitet ein Team erfahrener<br />

Logopädinnen und klinischer Linguistinnen mit<br />

älteren Patienten ab dem 60. Lebensjahr, die aufgrund<br />

einer neurologischen Erkrankungen in ihrer<br />

Kommunikationsfähigkeit und der selbstständigen<br />

Lebensführung beeinträchtigt sind. Das übergreifende<br />

Ziel der Sprachtherapie liegt darin, mithilfe individueller<br />

und spezifischer Behandlungsangebote die<br />

kommunikativen Fähigkeiten und das Schluckvermögen<br />

des Patienten wiederherzustellen – vollständig<br />

oder zumindest soweit, dass der Alltag bewältigt<br />

werden kann.<br />

Zur Abklärung von Schluckstörungen verfügt unser<br />

Haus über eine spezielle apparative Diagnostik, die<br />

Videofluoroskopie (Röntgen-Funktionsdiagnostik des<br />

Schluckaktes mit Videodokumentation) und der<br />

transnasalen Endoskopie.<br />

127


Versorgung mit Hilfsmitteln/Orthopädietechnik (MP47)<br />

Unsere Patienten werden in Kooperation mit den Sanitätshäusern des Kreises mit allen notwendigen<br />

Hilfsmitteln versorgt. Dazu gehört die Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln durch Orthopädietechniker<br />

nach ärztlicher Verordnung und Probe im therapeutischen Team sowie die Ermittlung<br />

des Bedarfs an Pflege- und Versorgungsmitteln für das Leben zu Hause, z.B. Rollstühle,<br />

Gehhilfsmittel, Pflegehilfsmittel. Diese werden von uns verordnet und der Kontakt zu einem<br />

Sanitätshaus nach Wahl wird auf Wunsch des Patienten umgehend hergestellt, so dass die Hilfsmittelversorgung<br />

bereits vor der Entlassung nach Hause erfolgt.<br />

B-9.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und<br />

Physikalische Medizin<br />

Die nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik für Sie bereithalten, finden Sie unter Punkt<br />

A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

B-9.5 Fallzahlen der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in dieser Fachabteilung 623 Patienten stationär behandelt.<br />

128


B-9.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-9.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 S72 93 Knochenbruch des Oberschenkels<br />

2 I67 59 Krankheiten der Blutgefäße des Gehirns<br />

3 S32 31 Knochenbruch der Lendenwirbelsäule bzw. des Beckens<br />

4 I63 21 Schlaganfall durch Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn -<br />

Hirninfarkt<br />

5 M16 13 Arthrose des Hüftgelenkes<br />

6 S22 13 Knochenbruch der Rippen, des Brustbeins bzw. der<br />

Brustwirbelsäule<br />

7 I50 10 Herzschwäche<br />

8 M17 10 Arthrose des Kniegelenkes<br />

9 S42 10 Knochenbruch im Bereich der Schulter bzw. des Oberarms<br />

10 G20 9 Parkinson-Erkrankungen<br />

11 I73 9 Sonstige Krankheit der Blutgefäße außer der großen, herznahen<br />

Schlagadern und Venen<br />

12 M48 9 Sonstige Wirbelsäulenverschleißkrankheiten (v.a. Verengung<br />

des Wirbelkanals im Nacken- oder Lendenwirbelbereich)<br />

13 A41 8 Sonstige Blutvergiftung (Sepsis)<br />

14 I61 8 Blutungen im Gehirn<br />

15 C18 7 Dickdarmkrebs im Bereich des Grimmdarms (Kolon)<br />

16 G40 7 Anfallsleiden (Epilepsie)<br />

17 I65 7 Verschluss bzw. Verengung einer zum Gehirn führenden<br />

Schlagader ohne Entwicklung eines Schlaganfalls<br />

18 I70 7 Verkalkung der Schlagadern – Arteriosklerose<br />

129


Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

19 S06 7 Schädel-Hirn-Trauma<br />

20 T84 7 Komplikationen durch künstliche Gelenke, Metallteile oder<br />

durch Verpflanzung von Gewebe in Knochen, Sehnen,<br />

Muskeln bzw. Gelenken<br />

B-9.7 Prozeduren nach OPS<br />

Im Fachbereich Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin werden die erbrachten diagnostischen<br />

und therapeutischen Leistungen nicht nach OPS erfasst und können deshalb hier nicht wiedergegeben werden.<br />

B-9.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM00 Sonstige Art der<br />

Ambulanz<br />

AM00 Sonstige Art der Ambulanz<br />

AM00 Sonstige Art der Ambulanz<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Ergotherapeutische<br />

Ambulanz<br />

Logopädische<br />

Ambulanz<br />

Physiotherapeutische<br />

Ambulanz<br />

B-9.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VX00 Behandlung von Funktionsstörungenhauptsächlich<br />

des Armes und<br />

der Hand auf neurophysiologischer<br />

Basis<br />

VX00 Behandlung von komplexenHirnleistungsstörungen<br />

z.B. nach<br />

Schlaganfall<br />

VX00 Behandlung von<br />

Sprach-, Sprech- und<br />

Schluckstörungen<br />

VX00 Ambulante Krankengymnastik<br />

und Physiotherapie<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

130


B-9.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin gibt es kein Durch-<br />

gangs-Arzt-Verfahren. Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durchgangs-Arzt-Zulassung und es liegt<br />

keine stationäre BG-Zulassung vor.<br />

B-9.11 Personelle Ausstattung<br />

B-9.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

Anzahl<br />

5,1 Vollkräfte<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 3,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach § 121 SGB V) 0,0<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ49 Physikalische und Rehabilitative<br />

Medizin<br />

AQ23 Innere Medizin<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF32 Physikalische Therapie und Balneotherapie<br />

ZF09 Geriatrie<br />

ZF27 Naturheilverfahren<br />

ZF30 Palliativmedizin<br />

ZF40 Sozialmedizin<br />

131


B-9.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 2,9 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr 0,2 Vollkräfte ohne definierte<br />

Ausbildungsdauer<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

18,6 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Krankenpflegehelfer und Krankenpflegehelferinnen 1,5 Vollkräfte 1 Jahr<br />

Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen 1,5 Vollkräfte 2 Jahre<br />

Pflegedienst Assistent und Pflegedienst Assistentinnen 0,4 Vollkräfte variabel<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 1,7 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

132


Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ00 Einjährige Fachweiterbildung Psychiatrie<br />

PQ04 Intensivpflege und Anästhesie<br />

PQ00 Krankenhaus- und Sozialmanagement<br />

Nr. Zusatzqualifikation<br />

ZP13 Qualitätsmanagement<br />

ZP12 Praxisanleitung<br />

ZP16 Wundmanagement<br />

B-9.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Anzahl<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 1,5 Vollkräfte<br />

Ergotherapeut und Ergotherapeutin/Arbeits- und Beschäftigungstherapeut<br />

und Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin<br />

Logopäde und Logopädin/Sprachheilpädagoge und Sprachheilpädagogin/<br />

Klinischer Linguist und Klinische Linguistin/Sprechwissenschaftler und<br />

Sprechwissenschaftlerin/Phonetiker und Phonetikerin<br />

Masseur/Medizinischer Bademeister und Masseurin/<br />

Medizinische Bademeisterin<br />

4,2 Vollkräfte<br />

4,0 Vollkräfte<br />

1,3 Vollkräfte<br />

Physiotherapeut und Physiotherapeutin 6,0 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 1,0 Vollkräfte<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 0,2 Vollkräfte<br />

133


B-10 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

und<br />

START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und<br />

Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

B-10.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik<br />

und Psychotherapie und<br />

START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes – und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und START-KLINIK – Klinik für<br />

Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie ist eine Hauptabteilung.<br />

Als Privatklinik ist die START-KLINIK Bestandteil des komplexen Angebotes des <strong>Christophsbad</strong>es. Sie ist gemäß<br />

§ 30 Gewerbeordnung als Privatkrankenhaus zugelassen.<br />

Chefarzt: Dr. med. Markus Löble<br />

Sekretariat: Regina Röhm<br />

Telefon: 07161 601-7838<br />

Fax: 07161 601-7820<br />

E-Mail: info@start-klinik.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

www.start-klinik.de<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie umfasst die Erkennung und die<br />

nichtoperative Behandlung und Prävention bei psychischen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten im Kindes-<br />

und Jugendalter. Unter der heutigen Fachgebietsbezeichnung Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

des Kindes- und Jugendalters (KJPP) entwickelte sich diese medizinische Disziplin seit 1950 zu<br />

einem anerkannten und selbstständigen Fach der Medizin. Im <strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong> ist sie seit Jahren<br />

Bestandteil des komplexen Angebotes des Klinikums.<br />

Durch eine differenzierte, vielschichtig aufgegliederte Sichtweise und die abgestimmte Zusammenarbeit<br />

mit allen Institutionen und Einrichtungen, die mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien befasst sind,<br />

eröffnet das Fach der KJPP besondere diagnostische und therapeutische Möglichkeiten. Entsprechend<br />

der komplexen wissenschaftlichen Grundlagen des Fachs werden kontinuierlich diagnostische, klinische<br />

und therapeutische Ansätze geprüft, integriert und vor entwicklungspsychologischem Hintergrund in die<br />

Praxis umgesetzt.<br />

134


In der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im <strong>Christophsbad</strong><br />

stehen 18 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche vom frühen Kindesalter bis in das frühe Erwach-<br />

senenalter (18 bis 21 Jahre) zur Verfügung.<br />

Die START-KLINIK bietet vier Behandlungsplätze für Jugendliche von etwa zwölf Jahren an, die aufgrund<br />

der Schwere der Symptomatik (zunächst) nicht ambulant behandelt werden können.<br />

Jeder Jugendliche wird ohne Wertung und mit großer Sachlichkeit mitsamt seinen Problemen akzeptiert.<br />

Die Aufnahme der Jugendlichen erfolgt freiwillig. Die Jugendlichen werden einbezogen in ein berufsgruppenübergreifendes<br />

Beziehungsangebot im multiprofessionellen Team unter fachärztlicher kinderund<br />

jugendpsychiatrischer Leitung und Verantwortung. Das Milieu auf der Station wird durch das Zusammenleben<br />

als therapeutische Gemeinschaft aus Stationsteam, Therapeuten, Bezugspersonen und Jugendlichen<br />

geprägt. Dies ermöglicht eine intensive und nachhaltige Intervention. Weiterentwicklung, Reifung<br />

und Veränderung werden durch eine Atmosphäre mit Akzeptanz der bisherigen Lebens- und Familiengeschichte<br />

unterstützt. Belastungserprobungen zu Hause werden regelmäßig integriert und liefern Impulse<br />

für die weitere Behandlung.<br />

Die kinder- und jugendpsychiatrische Behandlung im <strong>Christophsbad</strong> bietet am aktuellen wissenschaftlichen<br />

Stand medizinisch-jugendpsychiatrische diagnostik- und behandlungsorientierte Fachlichkeit.<br />

Angeboten werden auch alle notwendigen körperlichen Untersuchungen einschließlich EEG, bildgebende<br />

Verfahren und Testpsychologie.<br />

135


B-10.2 Versorgungsschwerpunkte der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik und Psychotherapie und<br />

START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

Diagnostik, Behandlung, Prävention und Rehabilitation psychischer, psychosomatischer und entwicklungsbedingter<br />

Störungen im Säuglings-, Kinder- und Jugendalter (VP11)<br />

Indikationsschwerpunkte sind sich abzeichnende Störungen in der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes<br />

oder des Jugendlichen, schwerwiegende Störungen des Sozialverhaltens, depressive Erkrankungen und Traumafolgen<br />

sowie Unterstützung und Therapie in gravierenden familiären Krisensituationen.<br />

Die Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team unter fachärztlicher kinder- und jugendpsychiatrischer<br />

Leitung. Wenn nötig, werden Fachärzte anderer Fachrichtungen hinzugezogen. Eine enge Zusammenarbeit<br />

erfolgt insbesondere mit dem Gebiet der Kinder- und Jugendheilkunde.<br />

Diagnostik und Therapie von Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren (VP05)<br />

Ein weiterer Indikationsschwerpunkt stellt die Behandlung von Essstörungen (Anorexia Nervosa und Bulimia<br />

Nervosa) bei jugendlichen Patientinnen und Patienten dar. Auch hier erfolgt die Behandlung durch ein multiprofessionelles<br />

Team unter fachärztlicher kinder- und jugendpsychiatrischer Leitung. Wenn nötig, werden<br />

Fachärzte anderer Fachrichtungen hinzugezogen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt insbesondere mit dem<br />

Gebiet der Kinder- und Jugendheilkunde.<br />

Institutionalisierte Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Jugendhilfe, Schulen, Ämtern und<br />

Beratungsstellen (VP00)<br />

Projekte im Rahmen des Versorgungsschwerpunktes:<br />

• „Psychiatrische Familienpflege für Kinder und Jugendliche“ – in Zusammenarbeit mit den SOS-Kinder-und<br />

Jugendhilfen in <strong>Göppingen</strong><br />

• Regelmäßige Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitern der Jugendhilfe und Schulen aller Schularten,<br />

Themen: Prävention psychischer Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, Essstörungen, Störungen<br />

des Sozialverhaltens, Tod und Sterben, Streitfamilien<br />

• Regelmäßige Gutachtertätigkeit des Chefarztes Dr. Markus Löble für Gerichte<br />

B-10.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Klinik für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und<br />

START-KLINIK– Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

Angehörigenbetreuung / -beratung / -seminare (MP03)<br />

Die Integration der Angehörigen unserer Patienten sowie die Bearbeitung des sozialen Umfeldes sind wesentliche<br />

Grundlagen unserer Behandlung.<br />

Wir bieten deshalb allen Angehörigen die Möglichkeit zu gemeinsamen Gesprächen mit den jeweiligen<br />

Therapeuten.<br />

136


Erlebnispädagogische Projekte (MP00)<br />

Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte<br />

Methode, bei der die Elemente Natur, Erlebnis und<br />

Gemeinschaft zielgerichtet miteinander verbunden<br />

sind. Sie trägt zur zwischenmenschlichen Begegnung<br />

und Beziehung bei.<br />

Für die jugendlichen Patienten der Klinik für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

und der START-KLINIK werden regelmäßig<br />

erlebnispädagogische Projekte durchgeführt.<br />

Hippotherapie / Therapeutisches Reiten (MP20)<br />

Die Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Einzelbehandlung<br />

auf neurophysiologischer Grundlage<br />

mit und auf dem Pferd. Das Therapiepferd wird von<br />

einem Pferdeführer im Schritt auf genaue Anweisung<br />

des Physiotherapeuten geführt, wobei dreidimensionale<br />

Schwingungsimpulse des Pferderückens auf den<br />

Patienten einwirken. Die Hippotherapie stellt eine<br />

wertvolle Ergänzung neurophysiologischer/krankengymnastischer<br />

Behandlungen dar.<br />

Unter Therapeutischem Reiten/Reittherapie versteht<br />

man pädagogische, psychologische und psychotherapeutische<br />

Einflussmaßnahmen mit Hilfe des Pferdes.<br />

Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung und<br />

Begegnung von Patient und Pferd. Neben dem Reiten<br />

werden sämtliche Aktivitäten rund um das Pferd<br />

in die Behandlung einbezogen. Eine positive Beeinflussung<br />

des Befindens, des Sozialverhaltens und der<br />

Persönlichkeitsentwicklung wird mittels dieser Therapieform<br />

angestrebt. Reittherapie wird als Einzeltherapie<br />

oder in Kleingruppen angeboten.<br />

137


Psychologisches / psychotherapeutisches Leistungs angebot / Psychosozialdienst (MP34)<br />

In den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Kliniken sind psychologische und ärztliche Psychotherapeuten mit<br />

verschiedenen therapeutischen Ausbildungen beschäftigt: Verhaltenstherapie, systemisch-familientherapeu-<br />

tische Ausbildung, tiefenpsychologischer Psychotherapieausbildung. Zum Angebot zählt darüber hinaus ein<br />

differenziertes Testlabor mit über 50 Tests zur allgemeinen und speziellen kinder- und jugendpsychiatrischen<br />

erweiterten Testdiagnostik.<br />

Sozialdienst (MP63)<br />

Der Sozialdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei persönlichen, finanziellen<br />

und sozialrechtlichen Fragen (z. B. schulische Wiedereingliederung, Beantragung von Rehabilitations- und<br />

Anschlussheilbehandlung, Fragen der nachstationären Versorgung, Sozialhilfe, Betreuungsangelegenheiten).<br />

Sozialarbeiter werden zeitnah und bedarfsorientiert in den therapeutischen Prozess integriert.<br />

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot (MP42)<br />

Das multiprofessionelle Team besteht aus Krankenschwestern/Krankenpflegern, Heilpädagoginnen/Heilpädagogen,<br />

Jugend- und Heimerzieherin, Sozialarbeitern/Sozialpädagogen und Heilerziehungspflegerinnen.<br />

B-10.4 Nicht-medizinische Serviceangebote der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik und Psychotherapie und<br />

START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

Die allgemeinen nichtmedizinischen Serviceangebote, die wir in unserer Klinik bereithalten, finden Sie unter<br />

Punkt A-10. Unsere gesamte Angebotspalette steht selbstverständlich auch auf den Stationen dieses Fachbereiches<br />

zur Verfügung.<br />

Zusätzliche nichtmedizinische Serviceangebote sind:<br />

• Mutter-Kind-Zimmer / Familienzimmer (SA05)<br />

• Fahrradwerkstatt (SA00)<br />

• Rauchfreies Krankenhaus (SA34)<br />

• Schuldienst (SA53)<br />

B-10.5 Fallzahlen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und<br />

Psychotherapie und<br />

START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong><br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

77 Patienten und in der START-KLINIK 16 Patienten stationär behandelt.<br />

138


B-10.6 Diagnosen nach ICD<br />

B-10.6.1 Hauptdiagnosen nach ICD<br />

Rang ICD-10<br />

Ziffer<br />

Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 F91 16 Störungen des Sozialverhaltens<br />

2 F32 13 Depressive Episoden<br />

3 F92 12 Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der<br />

Emotionen<br />

4 F43 9 Psychische Störungen, die als Reaktionen auf außergewöhnlich<br />

belastende Lebensereignisse und als Traumafolgen<br />

auftreten<br />

5 F40 7 Angststörungen, die vor allem durch Vermeidungsreaktionen<br />

in allgemein ungefährlichen Situationen gekennzeichnet sind<br />

(Phobien)<br />

6 F60 6 Schwere Störungen des Verhaltens und des Erlebens, die<br />

mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen.<br />

7 F50 ≤5 Essstörungen, vor allem Magersucht (Anorexie) und Essattacken<br />

verbunden mit willkürlich herbeigeführtem Erbrechen<br />

(Bulimie)<br />

8 F90 ≤5 Störungen bei Kindern, die mit einem Mangel an Ausdauer<br />

und einer überschießenden Aktivität einhergehen<br />

9 F45 ≤5 Psychische Störungen, die sich vorwiegend in körperlichen<br />

Beschwerden wie z.B. Schmerzen manifestieren<br />

10 F41 ≤5 Sonstige Angststörungen, die nicht auf bestimmte Situationen<br />

begrenzt sind<br />

11 F42 ≤5 Zwangsstörungen – immer wieder auftretende Zwangshandlungen<br />

oder quälende Zwangsgedanken<br />

12 F10 ≤5 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Alkohol<br />

hervorgerufen werden<br />

13 F12 ≤5 Störungen, die durch den schädlichen Gebrauch von Cannabinoiden<br />

(Marihuana, Haschisch) hervorgerufen werden.<br />

139


14 F33 ≤5 Wiederholt auftretende depressive Störungen<br />

15 F61 ≤5 Kombinierte und sonstige Störungen der Persönlichkeit und<br />

des Verhaltens<br />

16 F63 ≤5 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle<br />

17 F84 ≤5 Tief greifende Entwicklungsstörungen<br />

18 F93 ≤5 Störung des Gefühlslebens bei Kindern<br />

B-10.7 Prozeduren nach OPS<br />

In der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und in der START-KLINIK<br />

wurde im Berichtsjahr <strong>2010</strong> damit begonnen die therapeutischen und diagnostischen Leistungen nach dem<br />

OPS-System zu erfassen. Das System ist noch in der Erprobungsphase und die Ergebnisse werden hier deswegen<br />

nicht dargestellt.<br />

140


B-10.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

AM02 Psychiatrische<br />

Institutsambulanz<br />

nach § 118 SGB V<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

Ambulanz für Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik und<br />

Psychotherapie<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VP11 Diagnostik, Behandlung,<br />

Prävention und Rehabilitation<br />

psychischer,<br />

psychosomatischer und<br />

entwicklungsbedingter<br />

Störungen im Säuglings-,<br />

Kinder- und Jugendalter<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

Kommentar/Erläuterung Wir diagnostizieren und behandeln psychische und psychosomatische<br />

Störungen und Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters.<br />

Diese reichen von Problemen im Umgang mit Babys und Kleinkindern<br />

bis hin zu Störungen im jungen Erwachsenenalter. Von<br />

emotionalen Störungen (Angst, Depression, Zwang u.a.m.) über<br />

Kontakt- und Verhaltensstörungen, Essstörungen, Entwicklungsstörungen,<br />

Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen bis hin zu<br />

Störungen des Sozialverhaltens innerhalb und außerhalb der<br />

Familie. Hinzu kommen Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, Drogen,<br />

Medikamente) und psychische Störungen im Zusammenhang<br />

mit Lebenskrisen wie Tod, Trauer, schwere Unfälle, Behinderungen,<br />

gravierende familiäre Veränderungen (wie z.B. Umzüge, Trennung<br />

oder Scheidung). Wir arbeiten systemisch, familientherapeutisch,<br />

verhaltenstherapeutisch und tiefenpsychologisch. Wir verstehen<br />

uns der wissenschaftlichen Medizin verpflichtet.<br />

AM07 Privatambulanz Privatambulanz für Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie,<br />

Psychosomatik<br />

und Psychotherapie<br />

VP11 Diagnostik, Behandlung,<br />

Prävention und Rehabilitation<br />

psychischer,<br />

psychosomatischer und<br />

entwicklungsbedingter<br />

Störungen im Säuglings-,<br />

Kinder- und Jugendalter<br />

VP05 Diagnostik und Therapie<br />

von Verhaltensauffälligkeiten<br />

mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

141


B-10.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

B-10.10 Zulassung zum Durchgangs-Arzt-Verfahren der Berufsgenossenschaft<br />

Im Indikationsbereich der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und<br />

der START-KLINIK – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters<br />

im <strong>Christophsbad</strong> gibt es kein Durchgangs-Arzt-Verfahren. Dementsprechend gibt es keinen Arzt mit Durch-<br />

gangs-Arzt-Zulassung und es liegt keine stationäre BG-Zulassung vor.<br />

B-10.11 Personelle Ausstattung<br />

B-10.11.1 Ärzte und Ärztinnen<br />

Ärzte und Ärztinnen insgesamt<br />

(außer Belegärzte und Belegärztinnen)<br />

davon Fachärzte und Fachärztinnen 2,0 Vollkräfte<br />

Belegärzte und Belegärztinnen (nach §<br />

121 SGB V)<br />

Ärztliche Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Facharztbezeichnung<br />

AQ37 Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

AQ51 Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Nr. Zusatz-Weiterbildung<br />

ZF36 Psychotherapie<br />

Anzahl Kommentar/Erläuterung<br />

2,5 Vollkräfte Weiterbildungsermächtigung im<br />

Fach Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

0,0<br />

142


B-10.11.2 Pflegepersonal<br />

Anzahl Ausbildungsdauer<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen 1,0 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Erzieher und Erzieherinnen im Pflegedienst 6,1 Vollkräfte in der Regel 3 Jahre<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerinnen<br />

9,3 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerinnen 4,0 Vollkräfte 3 Jahre<br />

Pflegehelfer und Pflegehelferinnen 0,5 Vollkräfte ab 200 Stunden<br />

Basiskurs<br />

Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen im Pflegedienst 2,0 Vollkräfte in der Regel 3 Jahre<br />

Pflegerische Fachexpertise der Abteilung<br />

Nr. Anerkannte Fachweiterbildung/zusätzlicher akademischer Abschluss<br />

PQ00 Fachpflegekraft für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

PQ05 Leitung von Stationen oder Funktionseinheiten<br />

PQ00 Fachwirtin für Organisation und Führung<br />

Nr.. Zusatzqualifikation<br />

ZP00 Dorn-Breuß-Methode<br />

ZP00 Erlebnispädagogik<br />

ZP00 Ernährungsberatung<br />

ZP00 Lehrbefähigung Sportförderunterricht<br />

ZP10 Mentor und Mentorin<br />

ZP00 ProDeMa-Trainer und ProDeMa-Trainerin<br />

ZP00 Sportübungsleiter A-Lizenz<br />

ZP00 Systemisches Coaching und Prozessberatung<br />

ZP16 Wundmanagement<br />

143


B-10.11.3 Spezielles therapeutisches Personal<br />

Anzahl<br />

Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerin 1,0 Vollkräfte<br />

Psychologe und Psychologin 1,8 Vollkräfte<br />

Psychologischer Psychotherapeut und Psychologische Psychotherapeutin 2,3 Vollkräfte<br />

Sozialpädagoge und Sozialpädagogin 3,6 Vollkräfte<br />

Arzthelfer und Arzthelferin 0,7 Vollkräfte<br />

Bewegungstherapeut und Bewegungstherapeutin (z. B. nach DAKBT)/<br />

Tanztherapeut und Tanztherapeutin<br />

Freizeit- und Erlebnispädagoge und Freizeit- und Erlebnispädagogin/<br />

Freizeit- und Erlebnistherapeut und Freizeit- und Erlebnistherapeutin (mit<br />

psychologischer, pädagogischer oder therapeutischer Vorbildung)<br />

0,1 Vollkräfte<br />

1,0 Vollkräfte<br />

Sozialarbeiter und Sozialarbeiterin 0,5 Vollkräfte<br />

144


B-11 Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung<br />

B-11.1 Allgemeine Angaben der Radiologisch-Neuroradiologischen Abteilung<br />

<strong>Christophsbad</strong><br />

Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung<br />

Faurndauer Straße 6-28, 73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Chefarzt: Dr. med. Friedrich-Wilhelm Becker<br />

(seit 1. Juli 2011 Prof. Dr. med. Bernd Tomandl)<br />

Oberarzt: Dr. med. Michael Diepers (bis 31. Juli <strong>2010</strong>)<br />

Sekretariat: Inge Sauer<br />

Telefon: 07161 601-9389<br />

Fax: 07161 601-9751<br />

E-Mail: inge.sauer@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

Die Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung (zwischen 1. August <strong>2010</strong> bis 30. Juni 2011 Neuroradiologische<br />

Abteilung) im <strong>Christophsbad</strong> versorgt die stationär und teilstationär im Klinikum behandelten Patienten mit<br />

radiologischen Leistungen. Besonderer Wert wird auf den engen klinischen Bezug der Patientenversorgung<br />

mit zielgerichtetem Einsatz der zur Verfügung stehenden Untersuchungsverfahren gelegt. Privatärztliche ra-<br />

diologische Leistungen aus den Ambulanzen der Chefärzte des Klinikums werden erbracht. Die Abteilung ist<br />

auch für Überweisungen niedergelassener Kollegen von Patienten als Selbstzahler offen. Konsiliarische Unter-<br />

suchungsaufträge mit im Vordergrund stehender neuroradiologischer Fragestellung und gutachterliche radio-<br />

logische Untersuchungen werden bearbeitet.<br />

Regelmäßige Konferenzen werden mit den Kollegen der onkologisch-radiologischen Klinik und der<br />

gefäßchirurgischen Abteilung der Klinik am Eichert abgehalten. Es werden gemeinsam Therapiestrategien<br />

und Verlaufsbeobachtungen diskutiert.<br />

145


B-11.2 Versorgungsschwerpunkte der Radiologisch-Neuroradiologischen Abteilung<br />

Konventionelle Röntgenaufnahmen (VR01)<br />

• Röntgen-Nativaufnahmen des Schädels<br />

einschließlich Spezialeinstellungen<br />

• Röntgenaufnahmen der Hals-, Brust- und<br />

Lendenwirbelsäule mit Funktionsaufnahmen<br />

• Röntgenaufnahmen der Gelenke und<br />

Extremitäten<br />

• Röntgenaufnahmen der Brust- und<br />

Abdomenorgane einschließlich des Beckens<br />

Computertomographie<br />

Computertomographie (CT), nativ (VR10)<br />

• Computertomographische Untersuchungen des<br />

Schädels und der Wirbelsäule, der Brust- und<br />

Abdomenorgane sowie des Beckens, der Gelenke<br />

und der Extremitäten<br />

Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel (VR11)<br />

• Computertomographische Untersuchung<br />

des Schädels und Teile des Schädels<br />

(Nasennebenhöhlen, Gesichtsschädel,<br />

3D-Rekonstruktion)<br />

• CT-Angiographien im Schädelinneren, der<br />

hirnversorgenden extracraniellen Arterien, der<br />

Arterien der oberen Thoraxapertur und der Aorta<br />

einschließlich der Beckenarterien<br />

• Perfusionsuntersuchungen<br />

• Periradikuläre Therapien (PRT) an Hals- und<br />

Lendenwirbelsäule<br />

Darstellung des Gefäßsystems<br />

Angiographie/Arteriographie (VR15)<br />

• Angiographische Untersuchung der extraund<br />

intracraniellen Kreisläufe in selektiver<br />

Kathetertechnik, transfemoral und transbrachial<br />

• Supraselektive Angiographien der extra- und<br />

intracraniellen Arterienkreisläufe<br />

• Übersichtsangiographien des Aortenbogens<br />

• Spinale Angiographien<br />

• Myelographie des gesamten Spinalkanales<br />

146


Phlebographie (VR16)<br />

• Venographien an oberen und unteren Extremitäten<br />

Fluoroskopie (VR08)<br />

• Videofluoroskopie<br />

Magnetresonanztomographie<br />

Magnetresonanztomographie (MRT), nativ (VR22)<br />

• Magnetresonanztomographische Untersuchungen des Schädels und der Wirbelsäule, des Thorax und<br />

Abdomens, des Beckens, der Gelenke und Extremitäten<br />

Magnetresonanztomographie (MRT) mit Kontrastmittel (VR23)<br />

• Magnetresonanztomographische Untersuchungen des Schädels und der Wirbelsäule, des Thorax und<br />

Abdomens, des Beckens, der Gelenke und Extremitäten<br />

Magnetresonanztomographie (MRT), Spezialverfahren (VR24)<br />

• Diffusionsuntersuchungen<br />

• Perfusionsuntersuchungen<br />

• Spektroskopische Untersuchungen<br />

• Kontrastmittelgestützte Gefäßdarstellungen<br />

• Dreidimensionale Sekundär-Rekonstruktionen intracranieller und intraspinaler Nervenwasserräume<br />

147


B-11.3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Radiologisch-<br />

Neuroradiologischen Abteilung<br />

Die Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung ist nichtbettenführend. Medizinisch-pflegerische Leistungen<br />

werden deshalb in der Abteilung nicht erbracht.<br />

B-11.4 Nichtmedizinische Serviceangebote der Radiologisch-Neuroradiologischen<br />

Abteilung<br />

Die Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung ist nicht bettenführend. Allgemeine nichtmedizinische<br />

Serviceangebote, die wir in unserem Klinikum bereithalten, finden Sie unter A-10.<br />

B-11.5 Fallzahlen der Radiologisch-Neuroradiologischen Abteilung<br />

Die Radiologisch-Neuroradiologischen Abteilung ist nichtbettenführend.<br />

B-11.6 Diagnosen nach ICD<br />

Die Radiologisch-Neuroradiologische Abteilung ist nicht bettenführend. Die Diagnosen der untersuchten<br />

Patienten sind in den Tabellen der jeweiligen Fachabteilungen aufgeführt.<br />

B-11.7 Prozeduren nach OPS<br />

B-11.7.1 Durchgeführte Prozeduren nach OPS<br />

Rang OPS-301 Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

1 3-800 2394 Magnetresonanztomographie des Schädels ohne Kontrastmittel<br />

2 3-80x 1839 Sonstige Magnetresonanztomographien ohne Kontrastmittel<br />

3 3-200 1000 Computertomographie (CT) des Schädels ohne Kontrastmittel<br />

4 3-802 661 Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und Rückenmark<br />

ohne Kontrastmittel<br />

5 3-820 152 Magnetresonanztomographie des Schädels mit Kontrastmittel<br />

6 3-134 149 Röntgendarstellung des Rachens mit Kontrastmittel<br />

148


Rang OPS-301 Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

7 3-222 77 Computertomographie des Brustkorbes mit Kontrastmittel<br />

8 3-823 71 Magnetresonanztomographie von Wirbelsäule und Rückenmark<br />

mit Kontrastmittel<br />

9 3-202 57 Computertomographie des Brustkorbes ohne Kontrastmittel<br />

10 3-227 56 Computertomographie des Muskel-Skelett-Systems mit<br />

Kontrastmittel<br />

11 3-82x 48 Sonstige Magnetresonanztomographie mit Kontrastmittel<br />

12 3-900 48 Knochendichtemessung<br />

13 3-203 43 Computertomographie von Wirbelsäule und Rückenmark<br />

ohne Kontrastmittel<br />

14 3-130 28 Röntgenuntersuchung des Rückenmarkkanals mit Kontrastmittel<br />

(Myelographie)<br />

15 3-22x 25 Sonstige Computertomographien mit Kontrastmittel<br />

16 3-205 24 Computertomographie des Muskel-Skelettsystems ohne<br />

Kontrastmittel<br />

17 3-220 23 Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel<br />

18 3-225 21 Computertomographie des Bauchraumes mit Kontrastmittel<br />

19 3-600 21 Röntgendarstellung der arteriellen Blutgefäße im Gehirn<br />

20 3-805 20 Magnetresonanztomographie des Beckens ohne Kontrastmittel<br />

21 3-809 12 Magnetresonanztomographie des Brustkorbes ohne<br />

Kontrastmittel<br />

22 3-806 10 Magnetresonanztomographie des Muskel-Skelett-Systems<br />

ohne Kontrastmittel<br />

23 3-206 9 Computertomographie des Beckens ohne Kontrastmittel<br />

24 3-20x 8 Sonstige Computertomographie ohne Kontrastmittel<br />

25 3-207 6 Computertomographie des Bauchraumes ohne Kontrastmittel<br />

149


Rang OPS-301 Fallzahl Umgangssprachliche Bezeichnung<br />

26 3-825 ≤ 5 Magnetresonanztomographie des Bauchraumes mit<br />

Kontrastmittel<br />

27 3-822 ≤ 5 Magnetresonanztomographie des Brustkorbes mit Kontrastmittel<br />

28 3-601 ≤ 5 Röntgenologische Darstellung der Blutgefäße des Halses<br />

29 3-82a ≤ 5 Magnetresonanztomographie des Beckens mit Kontrastmittel<br />

30 3-801 ≤ 5 Native Magnetresonanztomographie des Halses<br />

150


B-11.8 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

Nr. der<br />

Ambulanz<br />

Art der<br />

Ambulanz<br />

Bezeichnung<br />

der Ambulanz<br />

AM07 Privatambulanz Neuroradiologische<br />

Privatambulanz<br />

Dr. Friedrich-Wilhelm<br />

Becker<br />

Nr. der<br />

Leistung<br />

Angebotene Leistung<br />

VR15 Arteriographie<br />

VR11 Computertomographie<br />

(CT) mit Kontrastmittel<br />

VR10 Computertomographie<br />

(CT), nativ<br />

VR08 Fluoroskopie/Durchleuchtung<br />

als selbständige<br />

Leistung<br />

VR25 Knochendichtemessung<br />

(alle Verfahren)<br />

VR23 Magnetresonanztomographie<br />

(MRT) mit Kontrastmittel<br />

VR24 Magnetresonanztomographie<br />

(MRT), Spezialverfahren<br />

VR22 Magnetresonanztomographie<br />

(MRT), nativ<br />

VR16 Phlebographie<br />

Kommentar/Erläuterung In der Neuroradiologischen Privatambulanz werden neuroradiologische<br />

Untersuchungen am Schädel und der Wirbelsäule einschließlich<br />

Computertomographie, Magnetresonanztomographie,<br />

Myelographie und zerebrale Angiographie durchgeführt.<br />

B-11.9 Ambulante Operationen nach § 115b SGB V<br />

Im <strong>Christophsbad</strong> werden keine ambulanten oder stationären Operationen durchgeführt.<br />

151


C Qualitätssicherung<br />

C-1 Teilnahme an der externen vergleichenden Qualitätssicherung nach §137<br />

Abs.1 Satz 3 Nr.1 SGB V (QS-Verfahren)<br />

Gemäß seinem Leistungsspektrum nimmt das Krankenhaus an folgenden Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

(Leistungsbereiche) teil:<br />

Ambulant erworbene Pneumonie<br />

Dekubitusprophylaxe<br />

C-2 Externe Qualitätssicherung nach Landesrecht gemäß § 112 SGB V<br />

Durch §137 SGB V ist auf Landesebene eine verpflichtende Qualitätssicherung vereinbart. Gemäß seinem Leistungsspektrum<br />

nimmt das Krankenhaus an folgenden Qualitätssicherungsmaßnahmen (Leistungsbereiche) teil:<br />

Schlaganfall<br />

Die Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin nimmt am Qualitätssicherungsverfahren<br />

zur Schlaganfallversorgung in Baden-Württemberg teil. Dabei werden alle Patienten erfasst,<br />

die aufgrund eines Schlaganfalls akut stationär versorgt werden.<br />

C-3 Qualitätssicherung bei Teilnahme an Disease-Management-<br />

Programmen (DMP) nach § 137f SGB V<br />

Im Bereich der psychiatrischen, psychosomatischen, neurologischen und rehabilitativ tätigen Kliniken gibt es<br />

derzeit keine Disease-Management-Programme.<br />

C-4 Teilnahme an sonstigen Verfahren der externen vergleichenden<br />

Qualitätssicherung<br />

C-4.1 Kinder- und Jugendpsychiatrische Basisdokumentation (KJPP BADO)<br />

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie und die START-KLINIK – Klinik<br />

für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters im <strong>Christophsbad</strong> führen die<br />

kinder- und jugendpsychiatrische Basisdokumentation anhand der bundesweit angewendeten KJPP BADO, 6.<br />

Version 2006 (Herausgeber: Universität Marburg) durch.<br />

Die KJPP BADO ist die von allen drei kinder- und jugendpsychiatrischen Fachverbänden Deutschlands<br />

(DGKJP, BKJPP und AG Leitlinien der Klinikärzte KJPP in Deutschland) entwickelte leitliniengerechte, auf die spe-<br />

ziellen Bedürfnisse der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zugeschnittene Dokumentation.<br />

Sie umfasst Verlaufsparameter und entspricht den Kriterien der europäischen Fachgesellschaften der KJPP.<br />

152


C-4.2 DRG-Leistungsbenchmark<br />

Datengrundlage dieses Betriebsvergleichs auf Ebene der DRG (Diagnosis Related Groups, diagnosebezogene<br />

Fallgruppen) bilden die standardisierten, im Routinebetrieb der Krankenhäuser erhobenen Informationen<br />

(Datensatz gemäß §21 KHEntgG). Am Projekt nimmt die Mehrzahl aller baden-württembergischen Krankenhäu-<br />

ser teil. Es ist somit eines der umfangreichsten Krankenhaus-Benchmark-Projekte in Deutschland.<br />

Die Datenlieferung durch das <strong>Christophsbad</strong>, die Datenauswertungen sowie die Übersendung der Analysen an<br />

das <strong>Christophsbad</strong> erfolgen vierteljährlich. Das DRG-Benchmark stellt die gängigen DRG-Kennzahlen in zahl-<br />

reichen Berichten zur Verfügung. Es werden zudem Auswertungen erstellt, die die Suche nach passenden Ver-<br />

gleichspartnern und weiterführenden Analysen ermöglichen. Der Fokus für das <strong>Christophsbad</strong> liegt hier auf der<br />

Analyse von Leistungsdaten wie Diagnosenhäufigkeit, Fallmix, Schweregrad der Erkrankung sowie Verweildauer<br />

der Patienten.<br />

C-4.3 KODAS (KOllektiver DAten Satz) zur vergleichenden Qualitätssicherung in der<br />

Geriatrischen Rehabilitation<br />

Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin nimmt seit sechs Jahren freiwillig an einem<br />

weiteren Benchmark-Projekt, dem landesweiten KODAS, teil. Erfasst werden dabei in anonymisierter Form die<br />

Diagnosen, Verweildauern, geriatrischen Syndrome, Schweregrade der Mobilitätseinschränkung und Fort-<br />

schritte in der Mobilität und Selbsthilfefähigkeit. Im Jahresvergleich zeigt sich, dass im <strong>Christophsbad</strong> zuneh-<br />

mend ältere und schwerer betroffene Patienten erfolgreich rehabilitiert werden.<br />

153


C-5 Umsetzung der Mindestmengenvereinbarung nach § 137 SGB V<br />

Im Bereich der psychiatrischen, psychosomatischen, neurologischen und rehabilitativ tätigen Kliniken gibt es<br />

derzeit keine Mindestmengenvereinbarungen.<br />

C-6 Umsetzung von Beschlüssen des Gemeinsamen Bundesausschusses zur<br />

Qualitätssicherung nach § 137 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 SGB V<br />

(„Strukturqualitätsvereinbarung“)<br />

Im Bereich der psychiatrischen, psychosomatischen, neurologischen und rehabilitativ tätigen Kliniken gibt es<br />

derzeit keine entsprechenden Vereinbarungen.<br />

C-7 Umsetzung der Regelungen zur Fortbildung im Krankenhaus nach § 137<br />

SGB V<br />

Nr. Anzahl<br />

1 Fachärztinnen und Fachärzte, psychologische Psychotherapeutinnen<br />

und Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen<br />

und -psychotherapeuten, die der<br />

Fortbildungspflicht unterliegen<br />

2 Anzahl derjenigen Fachärztinnen und Fachärzte aus Nr. 1, die<br />

einen Fünfjahreszeitraum der Fortbildung abgeschlossen<br />

haben und damit der Nachweispflicht unterliegen<br />

[Teilmenge von Nr. 1, Nenner von Nr. 3]<br />

3 Anzahl derjenigen Personen aus Nr. 2, die den Fortbildungsnachweis<br />

gemäß § 3 der G-BA-Regelungen erbracht haben<br />

[Zähler von Nr. 2]<br />

57,0 Vollkräfte<br />

35,0 Vollkräfte<br />

32,0 Vollkräfte<br />

154


D Qualitätsmanagement<br />

D-1 Qualitätspolitik<br />

Qualitätsphilosophie des Krankenhauses<br />

Das <strong>Christophsbad</strong> ist ein Akutkrankenhaus und als Versorgungskrankenhaus und Fachklinik im Kranken-<br />

hausversorgungsplan des Landes Baden-Württemberg verankert. Es verfügt über sektorübergreifende teil-<br />

stationäre und ambulante Angebote sowie stationäre Rehabilitation und betreibt chefärztlich geführte<br />

Hauptabteilungen in den Bereichen Neurologie; Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie; Psy-<br />

chosomatische Medizin und Fachpsychotherapie; Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters; Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Therapie sowie Radiologie und<br />

Neuroradiologie. Alle Abteilungen weisen weitere fachliche Spezialisierungen auf – wie Stroke-Unit, Neu-<br />

rologische Frührehabilitation, Schlaflabor, Abhängigkeitserkrankungen, Schmerzstörungen, Kriseninter-<br />

vention etc. Das Klinikum blickt auf eine rund 160-jährige Tradition in kontinuierlicher privater Trägerschaft<br />

durch eine Familiengesellschaft zurück und steht allen Menschen unabhängig von ihrer Religion, Weltan-<br />

schauung und Herkunft offen. Die Achtung vor allen Patienten verpflichtet die Mitarbeiter zu einem von<br />

Wertschätzung, Verständnis und Freundlichkeit geprägten Umgang.<br />

Unser wichtigstes Ziel besteht darin, jede Leistung in bestmöglicher Qualität und Zuwendung zu erbringen.<br />

Dies setzt voraus, dass die dem <strong>Christophsbad</strong> zur Verfügung stehenden Ressourcen wirtschaftlich, effi-<br />

zient und zielorientiert eingesetzt werden. Wir stellen uns dabei kontinuierlich und zeitnah allen rele-<br />

vanten gesellschaftlichen und anderen Entwicklungen. Differenzierte Ausbildung, kontinuierliche Weiter-<br />

bildung, Qualitätsmanagement sowie fachübergreifende Zusammenarbeit sind Voraussetzungen für gute<br />

Ergebnisse, sie haben bei uns einen hohen Stellenwert.<br />

Als Träger in der medizinischen Versorgung sind wir uns der besonderen gesellschaftlichen Bedeutung<br />

dieses Aufgabenfeldes bewusst. Unsere Ausrichtung auf Qualität und Nachhaltigkeit prägt das Klinikum<br />

und den Umgang mit Patienten und Mitarbeitern und ist zugleich Ausdruck des Willens unserer Gesell-<br />

schafter. Das vertrauensvolle Verhältnis des Unternehmens zu seinen Gesellschaftern ist ein zentraler Fak-<br />

155


tor unserer inhaltlichen und wirtschaftlichen Strategie. Der wirtschaftliche Erfolg des Klinikums ist auch<br />

Voraussetzung für zeitgemäße Leistung, für Investitionen und Innovationen, für die ideelle und materielle<br />

Zufriedenheit der Patienten, Mitarbeiter und Gesellschafter und somit Grundlage für die langfristige Erfül-<br />

lung der uns vom Land Baden-Württemberg übertragenen Versorgungsaufträge.<br />

An dieser Qualitätsphilosophie als Leitbild orientieren sich die Klinikleitung und alle Mitarbeiter. Seine Be-<br />

rücksichtigung ist eine wesentliche Bedingung für die Qualität unserer Arbeit, einschließlich Innovation<br />

und Verbesserung im Alltag. Damit Fehler und Verstöße schnell erkannt und behoben werden können, be-<br />

darf es eines Kommunikationsklimas, das die zügige und offene Identifizierung und Klärung von Problemen<br />

ermöglicht und fördert.<br />

Jeder Mitarbeiter hat die Aufgabe, durch sein Verhalten hierzu beizutragen. Innerhalb der Fall-, Abteilungs-<br />

und Leitungskonferenzen, ebenso wie in den Konferenzen für Hygiene, Arbeitssicherheit, Apotheke ist<br />

turnusmäßig und bei Vorkommnissen auf die Qualität der Leistung zu achten und Maßnahmen zur konti-<br />

nuierlichen Verbesserung vorzusehen. Insbesondere gilt dies im Falle von bekanntgewordenen Risiken und<br />

Mängeln. Die jeweiligen Konferenzleitungen sind hierfür verantwortlich und berichten der Geschäftsfüh-<br />

rung regelmäßig und bei Bedarf entsprechend der Bedeutung des Ereignisses.<br />

D-2 Qualitätsziele<br />

Die Kliniken des <strong>Christophsbad</strong>es haben ihre Qualitätsziele in den Abteilungen weiter differenziert. Alle Ab-<br />

teilungen haben das Ziel, ihre Patienten weitmöglichst zur Selbstbeurteilung ihrer Fortschritte und der Wirk-<br />

samkeit ihrer Behandlung zu befähigen. Hierzu gehört die grundlegende Aufklärung über die zum Einsatz<br />

kommenden Therapien, Medikamente oder sonstigen Interventionen. In allen Kliniken des <strong>Christophsbad</strong>es<br />

profitieren unsere Patienten von der fachübergreifenden Zusammenarbeit der Abteilungen.<br />

D-2.1 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Das Konzept der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist ganzheitlich orientiert. Der ganzheitliche Ansatz<br />

stellt hohe Anforderungen an Ausbildung und Einsatz der Mitarbeiter. Entsprechend der multifaktoriellen Be-<br />

dingtheit vieler Krankheiten sind wir bestrebt, den Kranken in seiner geistig-psychisch-körperlichen Gesamt-<br />

heit und seiner Einbindung in die vielfältigen sozialen Bezüge zu verstehen. Dabei sind wir einem integrativen<br />

Therapieansatz einander ergänzender Behandlungsmethoden verpflichtet: Hierzu gehört eine umfassende<br />

organ-medizinische Diagnostik und Therapie, wobei stets die Grundsätze der evidenzbasierten Medizin um-<br />

gesetzt werden sollen. Die enge Zusammenarbeit mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fachtherapeuten ga-<br />

rantiert ein individuelles Behandlungsangebot, das die relevanten Dimensionen der Persönlichkeit des Pa-<br />

tienten und seiner Erkrankung berücksichtigt. Medikamentöse Behandlungen erfolgen grundsätzlich unter<br />

fachärztlicher psychiatrischer, internistischer und neurologischer Überwachung. Das psychotherapeutische<br />

Behandlungsangebot umfasst im Schwerpunkt verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologische Verfahren<br />

in Einzel- und Gruppentherapie.<br />

156


D-2.2 Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

Die Gerontopsychiatrie im <strong>Christophsbad</strong> versteht sich als Teilgebiet der klinischen Psychiatrie und Psycho-<br />

therapie. Der Erhalt weitestgehender Selbstständigkeit und die Anpassung der Therapieverfahren einschließ-<br />

lich der medikamentösen, psychotherapeutischen und psychosozialen Interventionen haben in der Geronto-<br />

psychiatrie aufgrund der altersspezifischen Besonderheiten hohe Bedeutung. Die vielfältigen Verflechtungen<br />

der psychischen Befindlichkeit alter Menschen mit dem körperlichen Wohlbefinden und den sozialen Rah-<br />

menbedingungen machen eine enge Verzahnung und stete Abstimmung mit den anderen medizinischen<br />

Bereichen erforderlich. Dies ist ebenso selbstverständlich wie die Kooperation mit Einrichtungen der am-<br />

bulanten Altenhilfe. Wir sehen hier eine besondere Verpflichtung zur Entwicklung von Standards zur Qualitäts-<br />

sicherung, zur Verbesserung der Rahmenbedingung von psychisch kranken älteren Menschen in unserem<br />

direkten Einzugsgebiet und zur Vernetzung mit ambulanten regionalen gerontopsychiatrischen Versorgungs-<br />

konzepten. Für die Zukunft planen wir auch eine Versorgung durch teilstationäre Angebote, wie z.B. eine<br />

gerontopsychiatrische Tagesklinik, und die Einrichtung eines gerontopsychiatrischen Zentrums in <strong>Göppingen</strong>.<br />

Unser Ziel ist es, positive Veränderungen für psychisch kranke alten Menschen und deren Angehörige im am-<br />

bulanten teilstationären und stationären Bereich zu bewirken sowie die Arbeitsbedingungen für alle in der<br />

Gerontopsychiatrie Tätigen zu verbessern. Dabei legen wir auch großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit und<br />

auf eine enge Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen und Kostenträgern.<br />

Foto: Sabine Braun<br />

157


D-2.3 Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

Den Hintergrund und den Impulsgeber unserer täglichen Arbeit bildet ein Menschenbild, das von einer<br />

stetigen Entwicklungs- und Veränderungsmöglichkeit des Individuums ausgeht. Darauf basiert auch unser<br />

belastbares Leitbild. Wir wollen zur Verwirklichung einer ganzheitlichen Medizin beitragen, bei der biolo-<br />

gische, soziale und psychische Faktoren gleichberechtigt integriert sind. Patientenorientierung, Ausrichtung<br />

am Therapieauftrag, Qualitätsmanagement und Wirtschaftlichkeit sind für uns zentrale Begriffe. Unter Ver-<br />

antwortung der Leitungsebene wird berufs-, bereichs- und fachübergreifende Zusammenarbeit, der Entwick-<br />

lung der Mitarbeiter verpflichtete klinische Arbeit, Diagnostik und Therapie sowie Lehre und Forschung ge-<br />

leistet. Hierzu zählen der Anspruch, zur Spitzengruppe in unseren jeweiligen Arbeitsgebieten in Deutschland<br />

zu gehören, die Anwendung wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse in der medizinischen Entscheidungs-<br />

findung (evidenzbasierte Medizin) zu gewährleisten sowie die eigene Arbeit kontinuierlich zu evaluieren und<br />

zu verbessern. In klinischer Hinsicht stehen wir für eine störungsorientierte, methodisch differenzierte und<br />

individuelle Behandlung der Patienten. Diese geschieht auf der Grundlage der jeweiligen persönlichen Bezie-<br />

hungs- und Konfliktmuster. Dabei orientieren wir uns an der Idee einer Vernetzung der Behandlungsepisoden<br />

über den aktuellen Fall hinaus.<br />

D-2.4 Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation<br />

und Schlafmedizin<br />

Die Klinik für Neurologie, Neurophysiologie und Frührehabilitation orientiert sich an den Leitlinien für<br />

Diagnostik und Therapie nationaler und internationaler Fachgesellschaften. Die diagnostischen Verfahren<br />

werden nach den gültigen Indikationen eingesetzt und regelmäßig dem aktuellen wissenschaftlichen Stand<br />

angepasst. Dabei finden neue bzw. modifzierte Anwendungen der neurophysiologischen Methoden sowie<br />

der Labor- und Liquordiagnostik Anwendung. Unsere Mitarbeiter werden dafür regelmäßig geschult.<br />

Die Behandlungsleitlinien unterliegen ständiger Überprüfung und werden regelmäßig an evidenzbasierte<br />

Qualitätsanforderungen bzw. Ergebnisse wissenschaftlicher Studien angepasst. Dabei sind unsere ärztlichen<br />

bzw. nichtärztlichen Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation am Behandlungsprozess eigenverantwortlich<br />

beteiligt.<br />

Patienten und Angehörige werden über diagnostische Maßnahmen und Behandlungsziele aufgeklärt. Eine<br />

zeitgerechte stationäre Aufnahme, insbesondere die sofortige Einleitung diagnostischer Maßnahmen bei Notfällen,<br />

wird laufend umgesetzt. Wir verstehen es als unsere ständige Leitlinie, die Behandlungsqualität unter<br />

wissenschaftlichen Gesichtspunkten fortzuschreiben.<br />

158


D-2.5 Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

und START-Klinik – Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des<br />

Kindes- und Jugendalters<br />

Die Behandlung orientiert sich am qualitätsgesicherten, aktuellen wissenschaftlichen Stand medizinischjugendpsychiatrischer<br />

Diagnostik und Behandlung. Angeboten werden auch körperliche Untersuchungen einschließlich<br />

EEG, bildgebende Verfahren und Testpsychologie.<br />

Die Kliniken stützt ein multiprofessionelles Team unter fachärztlicher kinder- und jugendpsychiatrischer<br />

Leitung. Das Milieu auf der Station wird durch das Zusammenleben als therapeutische Gemeinschaft aus<br />

Stationsteam, Therapeuten, Bezugspersonen und Jugendlichen geprägt. Dies ermöglicht eine intensive und<br />

nachhaltige Intervention.<br />

Unser Behandlungsprinzip ist mehrdimensional und integriert unterschiedliche therapeutische Modelle.<br />

Behandlungsansatz und -programm sind individuell familien-, störungs- und entwicklungsspezifisch.<br />

Hervorzuhebende Herangehensweisen sind:<br />

• Psychotherapie<br />

• Familienbezogene Maßnahmen<br />

• Übungsbehandlung<br />

• Medikation<br />

159


Dabei wenden wir empirisch überprüfte und anerkannte psychotherapeutische Methoden wie Verhaltens-<br />

therapie, tiefenpsychologische Psychotherapie und Gesprächspsychotherapie an. Ergänzt werden diese um<br />

systemische Familientherapie, Elternberatung, körperorientierte, erlebnispädagogische und kreativtherapeu-<br />

tische Verfahren. Je nach Indikation arbeiten wir in Einzel- oder Gruppentherapien.<br />

Die Besonderheit des berufsgruppenübergreifenden Behandlungsansatzes ermöglicht das Zusammenwirken<br />

fachärztlichen, psychologischen, und (sozial-) pädagogischen Wissens, ergänzt durch die Kompetenz der Mitarbeiter<br />

aus:<br />

• Heilpädagogik<br />

• Ergotherapie<br />

• Musik- und Kunsttherapie<br />

• Moto- und Tanztherapie<br />

• Logopädie<br />

• Reittherapie (Heilpädagogisches Reiten)<br />

D-2.6 Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

Die Geriatrische Rehabilitation orientiert sich an den individuellen Befunden und Symptomen sowie den<br />

speziellen Bedürfnissen unserer älteren, mehrfach erkrankten Patienten. Spezifisch für den geriatrischen<br />

Ansatz ist das gemeinsame Erarbeiten der Rehabilitationsziele und Fortschritte zwischen<br />

Patient, multiprofessionellem Team und gegebenenfalls Angehörigen. Die Behandlungsverfahren sind auf neuestem<br />

Stand und leitliniengerecht. Die Behandlung erfolgt durch Fachtherapeuten mit anerkanntem Abschluss unter<br />

Leitung von Fachärzten und aktivierende Pflege durch examinierte Pflegekräfte. Alle Mitarbeiter des Pflegeteams<br />

und der Therapieabteilungen werden regelmäßig durch interne und externe Fortbildungen weiterqualifiziert.<br />

Über den Zeitpunkt der Entlassung hinaus legen wir Wert auf eine fachgerechte Weiterversorgung auch nach<br />

Beendigung der Rehabilitation. Dabei wird jede mögliche Unterstützung zur Organisation unserer Patienten<br />

im häuslichen Umfeld gewährleistet.<br />

Wichtige Qualitätsziele in der Geriatrischen Rehabilitation sind:<br />

• Erfolgreiche Rehabilitation des Behandlungsleidens aller Patienten nach State-of-the-Art-Kriterien<br />

• Ganzheitliche Behandlung jedes Patienten unter funktionellen Gesichtspunkten<br />

• Hohe Patientenzufriedenheit<br />

• Gewährleistung einer organisierten Weiterversorgung eines jeden Patienten nach Entlassung<br />

• Hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />

• Gute Kooperation zu vor- und nachbehandelnden Einrichtungen<br />

• Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit durch ressourcenschonendes Arbeiten<br />

Folgende Instrumente sind zum Erreichen der patientenorientierten Qualitätsziele etabliert:<br />

• Erstellen eines individuellen Rehabilitationsplanes für jeden Patienten<br />

• Geriatrisches Assessment für jeden Patienten<br />

• Team-Besprechungen mit allen in die Behandlung eingebundenen Therapeuten, Pflegekräften und Ärzten<br />

• Selbständigkeitsprüfung nach Funktionszustand vor Entlassung<br />

• Sozialberatung und Hilfsmittelversorgung vor Entlassung<br />

160


D-3 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements<br />

Aufgrund der Einführung der gesetzlichen Zertifizierungspflicht für stationäre Rehabilitationseinrich-<br />

tungen in 2009 führte das Klinikum <strong>Christophsbad</strong> eine Änderung seiner Strukturen im Bereich Qualitäts-<br />

management (QM) durch. Wie bisher liegt bei den Kliniken und Bereichen deren spezifische QM-Verant-<br />

wortung, ergänzt um die neu etablierte Stabsabteilung QuBiKom (Qualität-Bildung-Kommunikation).<br />

Dadurch erfolgt u.a. eine Zentralisierung des Qualitätsmanagements bei der Klinikleitung. Neu an QuBiKom<br />

ist, dass dieses aus einem hierarchiefreien, multiprofessionell zusammenarbeitendem Projektteam besteht.<br />

Durch deren bereichsbezogene personelle Kompetenzvielfalt findet ein enger, bedarfs- und anlassbezogener<br />

Informationsaustausch sowie aufgabenspezifisch sich vernetzende Tätigkeiten statt. QuBiKom entwickelte<br />

sich auf Grund seiner Aufgabenvielfalt von 3,5 Mitarbeitern in 2009 (1,5-1-1) auf 7,5 (2,5-2-2) in <strong>2010</strong>/11.<br />

Hinter der Bereichsbezeichnung QuBiKom steht die Idee „Stärken stärken – Schwächen schwächen“. Dies be-<br />

deutet, dass die in QuBiKom vernetzten Bereichsaktivitäten das Unternehmen bzw. die Mitarbeiter dort be-<br />

raten und unterstützen, wo gute Leistungspotentiale ausgebaut bzw. schwache reduziert und beides im Sinne<br />

der kontinuierlichen Verbesserung und des Voneinander-Lernens kommuniziert und weitervermittelt werden<br />

soll. Ziel ist, gemeinsam dauerhaft und nachhaltig gute Ergebnisse in allen Klinikbereichen und -tätigkeiten<br />

zu erreichen.<br />

QuBiKom unterstützt alle Leitungskräfte und Mitarbeiter des Klinikums im Einvernehmen mit der Geschäftsführung<br />

bei deren Qualitäts-, Bildungs- und Kommunikationsaktivitäten. Innerhalb des Klinikums werden<br />

QM-orientierte Projekte durch Arbeitsgruppen und Qualitätszirkel durchgeführt, die sich aus Personen<br />

der beteiligten Bereiche und Berufsgruppen zusammensetzen. Das QM-Lenkungsgremium besteht aus Geschäftsführung,<br />

Klinik- und Heimleitung, Chefärzten und deren Pflegedienstleitungen sowie dem Betriebsrat.<br />

Gemeinsam tragen sie Verantwortung für strategische Entscheidungen.<br />

Im Klinikumsalltag findet eine Vielzahl struktureller sowie konkreter ablaufspezifischer Maßnahmen statt,<br />

die allesamt der ergebnisbezogenen Qualitätssicherung unserer Arbeit dienen. Dazu zählen u.a. regelmäßige<br />

interdisziplinäre Bereichs- und Teambesprechungen, Fortbildungen und Supervisionen, Zweitsicht unserer<br />

Patienten durch Ober- und Fachärzte sowie multiprofessionelle Fallkonferenzen.<br />

161


Schwerpunkte der QM-Arbeit bilden zwischen 2009 und 2012 die Vorbereitungen zur Rezertifizierung der<br />

Stroke-Unit, der Zertifizierung des Schlaflabors und des Labors sowie der gesetzlich vorgeschriebenen Zertifi-<br />

zierung der Geriatrischen Rehabilitationsklinik in 2012, ergänzt um eine zeitnahe Zertifizierung aller Akutkli-<br />

niken sowie des Pflegeheims bis 2013/2014.<br />

Zum Ausbau einer optimierten Basis- und Verlaufsdokumentation wird diese klinikumsweit systematisiert<br />

und vereinheitlicht. Parallel dazu werden das Intranet und die Homepage überarbeitet, um letztendlich<br />

eine intranetbasierte, klinikumsweit vernetzte Wissensplattform aufzubauen. Derzeit überarbeitet das QM-<br />

Lenkungsgremium das Klinikleitbild und beschäftigt sich mit der klinikübergreifenden Integration aktueller,<br />

evidenzbasierter Standards und Leitlinien für Diagnostik und Therapie. Regelmäßig aktualisieren unsere<br />

Mitarbeiter ihr Wissen durch Besuche von Fortbildungsveranstaltungen und Kongressen sowie durch das<br />

Studium von Fachpublikationen. Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden in Besprechungen weitergegeben<br />

und in die tägliche Arbeit integriert. Dabei werden neben klinischen auch humanitäre, qualitative<br />

und ökonomische sowie teilhabeorientierte Aspekte berücksichtigt.<br />

D-4 Instrumente des Qualitätsmanagements<br />

D-4.1 Instrumente des Qualitätsmanagement<br />

Ohne notwendige Strukturen, die Regelung von Verantwortlichkeiten, festgelegte Vorgehensweisen, vorgegebene<br />

Ziele etc. kann in einer komplexen Einrichtung mit verschiedenen Versorgungssektoren der Akut- und<br />

Rehabilitationsmedizin sowie der Langzeitpflege, wie dem Klinikum <strong>Christophsbad</strong>, keine kontinuierlich gute<br />

und nachweisbare Qualität geleistet werden. Dazu ist die Nutzung bewährter QM-Instrumente notwendig,<br />

die – falls richtig angewendet – den angestrebten Erfolg, wie „Gute Qualität“, zufriedene Patienten, Rehabilitanden<br />

und Heimbewohner, motivierte Mitarbeiter, Zuweiser, Kliniken, Kostenträger usw. sichern.<br />

Nachfolgend werden beispielhaft einige im Klinikum <strong>Christophsbad</strong> erfolgreich angewendete Instrumente<br />

des Qualitätsmanagements beschrieben:<br />

Kommunikation<br />

Im Wesentlichen dienen QM-Instrumente der Beschaffung und Weiterleitung von Informationen an und für<br />

alle Beteiligte. Somit stellt eine funktionierende Kommunikation die wesentliche Grundlage für eine interaktional<br />

gestaltete und nachhaltigkeitsorientierte Qualitätsentwicklung dar. Eines der wichtigsten QM-Instrumente<br />

ist das Intranet. Dort finden die Mitarbeiter alle für ihre Tätigkeitsabläufe wichtigen Informationen in<br />

gebündelter Form. Standards, Leit- und Richtlinien, Nachschlagewerke, Telefonlisten etc. sind dort schnell<br />

auffind- und abrufbar, was zu einer Arbeitsvereinfachung und Erleichterung führt. Im Klinikalltag bedient<br />

man sich auch eines entsprechenden Formular- und Dokumentationswesens. Dies wird in der Regel durch ein<br />

EDV-gestütztes Dokumenten- und Wissensmanagementsystem organisiert. Ziel dabei ist es, den Umfang des<br />

Formularwesens auf das Notwendige zu reduzieren und alle Formulare für die Mitarbeiter in ähnlicher Art<br />

und stets aktueller Form zur Verfügung zu stellen.<br />

162


Prozessmanagement<br />

Im Prozessmanagement werden alle Abläufe, Maßnahmen, Tätigkeiten, Vorgehensweisen und Gewohnheiten<br />

systematisch hinterfragt und immer wieder auf den Prüfstand gestellt. Dabei wird Bewährtes fortgeführt und<br />

falls notwendig angepasst. Bei festgestellten Schwächen und Problemen wird an deren Störungsbeseitigung<br />

gearbeitet. Dazu kann z. B. durch die Geschäftsführung eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die mit entsprechenden<br />

Aufgaben betraut wird. In die Planungen werden die betroffenen Berufsgruppen einbezogen,<br />

gegebenenfalls auch die Fachbereiche Unternehmensentwicklung, Organisation, EDV, QuBiKom (Qualität-<br />

Bildung-Kommunikation) etc. Sofern Prozesse er- bzw. überarbeitet wurden, werden diese vorort im praxisbezogenen<br />

Plan-Do-Check-Act-Sinne (PDCA-Zyklus) umgesetzt, fortlaufend in der täglichen Umsetzung überprüft<br />

und bei Bedarf erneut angepasst.<br />

Im Rahmen der Prozessorientierung erfolgt z. B. in der Klinik für Neurologie ein ärztlich geleitetes Fallmanagement<br />

durch ein systematisches Medizincontrolling, auch unter Einbeziehung der Abteilung für Radiologie<br />

und Neuroradiologie. Weiterhin ermöglicht die Vernetzung zwischen den klinischen Fachbereichen<br />

Neurologie-Frührehabilitation-Gerontopsychiatrie-Christophsheim-ambulantePhysio-/Ergotherapie/Logopädie<br />

eine durchgängig wissensvernetzte Versorgungskette zur bedarfsoptimierten Versorgung unserer<br />

Patienten. Ähnlich ist die Zusammenarbeit zwischen den Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und der<br />

Erwachsenenpsychiatrie bzw. -psychosomatik gestaltet. Durch deren enge Kooperation kann eine bereichsübergreifende,<br />

wechselseitig und altersunabhängig ausgestaltbare Versorgung von jungen Menschen erfolgen,<br />

auch unter Einbeziehung und Mitbetreuung deren familiär-sozialen Umfeldes. Unser systemisch prozessorientiertes<br />

Angebot vielfältiger Versorgungsmöglichkeiten aus einer Hand ermöglicht somit das Erreichen<br />

einer hohen Ergebnisqualität.<br />

Projektmanagement<br />

Zur angemessenen Erfassung von Anforderungen und Ist-Zuständen kommen unterschiedliche Qualitätsund<br />

Risikoindikatoren zum Einsatz. Hierzu bedient sich das Klinikum <strong>Christophsbad</strong> zur systematisch strukturierten<br />

Überprüfung, Bewertung und Behebung von kritischen Abweichungen eines umfassenden betrieblichen<br />

und gesundheitssystemischen Kennzahlensystems. Damit wird es möglich, unerwünschte Fakten und<br />

Tendenzen schon im Ansatz zu erkennen und entsprechende Regulativmaßnahmen einleiten zu können.<br />

Ergänzend dazu finden auch regelmäßige Leitungsbesprechungen statt. In diesen lassen sich vorhandene<br />

Defizite schnell ausmachen, besprechen und beseitigen. Sofern Handlungsbedarf besteht, werden diese<br />

sofort oder mittels einer Arbeitsgruppe behoben. In ihnen werden z. B. Aufträge zur Erarbeitung, Einführung<br />

bzw. Neuordnung von Tätigkeitsabläufen durch Projektgruppen organisiert, welche die Thematik dann eingehend<br />

bearbeiten und umsetzen. Dazu werden entsprechende Ziel- und Zeitvorgaben, Mittel und kompetente<br />

Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse werden letztendlich der Geschäftsführung zur Entscheidung<br />

vorgelegt und nach deren Freigabe zeitnah umgesetzt.<br />

Qualitätshandbuch<br />

Das gesamte Formular- und Dokumentationswesen einschließlich aller Projektergebnisse mündet in Prozessbeschreibungen,<br />

die für alle Mitarbeiter verbindlich in entsprechenden Dokumentendateien und Registern<br />

hinterlegt werden. Deren Form, ob Arbeits-, Verfahrens- oder Prozessbeschreibung, ist je nach Belang<br />

und Notwendigkeit unterschiedlich gestaltet. Die Visualisierung in sogenannten Prozessdiagrammen verein-<br />

163


facht dem Mitarbeiter das Verständnis für die eigene Tätigkeit hinsichtlich ihrer alltagspraktischen Umsetzung<br />

sowie ihrer Schnittstellenvernetzung zu vor-, bei- und nachgelagerten Arbeitsabläufen. In diesen sind auch<br />

verbindliche Festlegungen bezüglich Verantwortlichkeiten, Mitwirkungs- und Informationsverpflichtungen<br />

festgeschrieben. Das Vorgehen, z. B. bei der Patientenaufnahme, Speisenversorgung, Anmeldung und Durch-<br />

führung von Konsilen, etc. wird so dargestellt, dass jedem Mitarbeiter eine einheitliche Vorgehensweise vor-<br />

gegeben wird. Alle Prozessbeschreibungen sind im QM-Handbuch für alle einsehbar hinterlegt: Arbeits- und<br />

Verfahrensanweisungen, gesetzliche Grundlagen wie Hygienemanagement und Datenschutz, unternehmens-<br />

bezogene Leitbilder und Konzepte (Träger-, Klinik-, Abteilungsbezug; Qualitätsmanagement) sowie unterneh-<br />

merische Grundsätze (Geschäftsordnungen der Kommissionen und Gremien). Damit hat jeder Mitarbeiter<br />

eine umfassende Vorgabehilfe für einen Großteil seiner täglichen Arbeit. Dies führt zu entsprechender Trans-<br />

parenz und somit zu Sicherheit bei der Ausführung seiner Tätigkeiten, vor allem aber zu einer gleich blei-<br />

benden, hohen Qualität in der Diagnostik, Pflege und Behandlung am Patienten.<br />

Befragungen<br />

Speziell im Gesundheitswesen steht der menschliche Kontakt und die Zuwendung im Mittelpunkt aller Tätigkeiten.<br />

Um Befindlichkeiten abfragen und erfassen zu können, bedient man sich dazu sogenannter Zufriedenheitsmessungen.<br />

Sie sind ein weiteres qualitätssicherndes Instrument. In der Regel finden diese in<br />

Form kollegialer Gespräche oder kontinuierlicher schriftlicher Befragungen von Mitarbeitern, Patienten/<br />

Rehabilitanden/Bewohnern sowie Zu- und Einweisern (Haus- und Fachärzte, Krankenhäuser) statt. Aus den<br />

jeweiligen Ergebnissen werden Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet, die meist in KVP-Projekten (Kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozess) umgesetzt werden. Durch entsprechend gewählte Befragungsmethoden<br />

wird ein externer Vergleich (Benchmark) mit anderen Gesundheitseinrichtungen (Krankenhäuser, Reha-Kliniken,<br />

Pflegeeinrichtungen) ermöglicht, sodass eine objektive Bewertung der eigenen Ergebnisse, im Vergleich<br />

zu anderen Kliniken und Pflegeeinrichtungen, möglich ist.<br />

164


Beschwerdemanagement<br />

Jede Zufriedenheits- oder Missmutsäußerung/Beschwerde birgt den Ansatz zur Verbesserung in sich. Daher<br />

werden Kritik, Lob und Tadel von uns als Hinweis, Vorschlag bzw. Anregung betrachtet. Nur durch vertrauensvollen<br />

Umgang, Respekt und Achtung mit und vor dem Anderen in seiner Persönlichkeit und vor seinen<br />

Bedürfnissen können individuell empfundene Störungen wahrgenommen sowie gemeinsam zum Wohl aller<br />

Beteiligter gelöst werden. Sinn und Ziel ist die Erreichung einer nachhaltigen Verbesserung der die Mitteilung<br />

auslösenden Situation. Jeder Patient, Mitarbeiter oder Zuweiser hat die Möglichkeit, seine Empfindungen<br />

direkt an den „Beschwerdeführer“ oder schriftlich an vorgesetzte Fachstellen bzw. die Geschäftsführung weiterzugeben.<br />

Interne Begutachtungen<br />

Sie werden routinemäßig als effizientes Instrument zur Bestandsaufnahme und Bewertung unterschiedlichster<br />

Bereiche, Abläufe und Inhalte eingesetzt. Deren programmatische Durchführung erfolgt mittels<br />

differenzierter Begutachtungspläne in Form sogenannter Internen Audits oder Assessments. Dazu nutzt<br />

die Klinik das spezielle Fach- und Erfahrungswissen von Beauftragten für die jeweiligen Bereiche (Hygiene,<br />

Arbeitsschutz, QM etc.). Intern wie extern werden somit routinemäßig Zustände erfasst, ausgewertet und<br />

bewertet. Diese regelmäßigen Begehungen führen neben den bereits genannten Beauftragten auch Führungskräfte<br />

durch. Dabei werden Prozesse, Vorgehensweisen, räumliche Begebenheiten, Kommunikationsmechanismen<br />

etc. eingehend geprüft und hinterfragt. Dies führt zu einem veränderten Wahrnehmen von<br />

Problemen und Schwächen und folglich zu einer ständigen Verbesserung des Qualitätsbewusstseins. Alle<br />

Befragten haben dabei die Möglichkeit, Rückmeldungen, Kritik und Vorschläge abzugeben. Ein besonderer<br />

Begehungsfokus liegt z. B. auf dem Hygienemanagement. Hierzu müssen gesetzliche Auflagen und Vorschriften<br />

zum Gesundheitsschutz von Patienten und Mitarbeitern befolgt werden.<br />

Selbstbewertung<br />

Hinsichtlich der Zertifizierungsmaßnahmen von Fachbereichen (Stroke-Unit, Schlaflabor, Labor) bzw. Kliniken<br />

(Geriatrische Reha-Klinik) nach anerkannten QM-Verfahren wie z.B. KTQ® hat die Selbstbewertung<br />

eine zentrale Bedeutung. Dazu muss ein verbindlich vorgegebener Fragenkatalog bearbeitet werden. Anhand<br />

einer Vielzahl von Kriterien wird die komplette Bandbreite aller im Klinikum durchgeführter Maßnahmen<br />

hinterfragt, einschließlich der Kontakte zu Partnern innerhalb und außerhalb des Klinikums, von Bildungseinrichtungen,<br />

der Krankenhausführung und -verantwortung etc. Hierbei wird kein Bereich ausgeklammert.<br />

Da die Abfrage mit einer Bewertung (Erreichung und Durchdringungsgrad) verbunden ist, erhält man abschließend<br />

eine Übersicht über die Stärken und Schwächen des Klinikums bzw. des Fachbereichs.<br />

Die Darstellung der im Qualitätsmanagement des Klinikums <strong>Christophsbad</strong> genutzten Instrumente stellt nur<br />

einen Ausschnitt der Möglichkeiten dar. Sie vermittelt dabei aber die Notwendigkeit, systematisch Schwächen<br />

festzustellen, um durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess eine noch bessere Qualität zu leisten.<br />

165


D-4.2 Spezifische Instrumente im Klinischen Bereich<br />

Konferenzen<br />

In allen Bereichen des Klinikums finden regelmäßig Besprechungen und Konferenzen statt. Patientenbezogene<br />

Teambesprechungen werden wöchentlich mit allen Mitgliedern der therapeutischen Teams durchgeführt<br />

(Ärzte, Psychologen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Spezialtherapeuten): Fallkonferenzen, Visiten, Übergaben,<br />

Mortalitätskonferenzen etc. Daneben gibt es Konferenzen, die den reibungslosen Ablauf der Organisation<br />

sichern: Arzneimittelkommission, Chefarztkonferenz, Hygienekommission etc. Regelmäßig finden auch<br />

gemeinsame Zusammenkünfte mit niedergelassenen Kollegen in diversen Arbeitskreisen statt z.B. im<br />

Arbeitskreis Essstörung unter Federführung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie.<br />

Diese dienen dazu, den Kontakt und die Integration von stationärer und ambulanter Behandlung zu verbessern.<br />

Mitarbeiter der Klinik für Neurologie, Neurophysiologie und Frührehabilitation und der Abteilung für<br />

Strahlenonkologie der Klinik am Eichert treffen sich alle vier Wochen zu einer interdisziplinären Tumorkonferenz.<br />

Gemeinsam mit der Abteilung für Allgemeinchirurgie der Klinik am Eichert findet alle zwei Wochen eine<br />

Gefäßkonferenz statt. Die Klinken für Psychiatrie und Psychotherapie und Gerontopsychiatrie nehmen alle<br />

zwei Monate an der zentralen Fallkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Arzneimitteltherapie bei psychiatrischen<br />

Erkrankungen der Universität Regensburg teil.<br />

Leitlinien<br />

Leitlinien sind systematisch entwickelte Hilfen für alle klinischen Mitarbeiter zur Entscheidungsfindung in<br />

spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten<br />

Verfahren. Die Behandlung in allen Kliniken des <strong>Christophsbad</strong>es orientiert sich an den Leitlinien<br />

der nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Dabei legen wir auf die Integration aktueller Aspekte,<br />

neuer Forschungsergebnisse sowie die Anpassung diagnostischer Maßnahmen besonderen Wert.<br />

Supervision<br />

Es finden regelmäßig externe und interne Supervisionen statt. Die Qualität diagnostischer und therapeutischer<br />

Maßnahmen sowie der klinischen Arbeitsprozesse werden ständig mit dem Ziel der kontinuierlichen<br />

Verbesserung und Fehlervermeidung durch die Klinikleitungen supervidiert.<br />

166


D-5 Qualitätsmanagement-Projekte<br />

D-5.1 QM-Aktivitäten<br />

Neben klinik- und bereichsspezifischen QM-Aktivitäten sind zwischen 2009 und 2011 vier übergreifende<br />

Bereiche begonnen worden: 1. Maßnahmen zur Vorbereitung und Einführung eines anerkannten<br />

QM-Systems, 2. Schulungen und strukturierte Weiterbildungen, 3. Kommunikation und Kooperation sowie<br />

4. Kliniken- und QuBiKom-Projekte.<br />

D-5.1.1 Vorbereitung und Einführung eines anerkannten QM-Systems<br />

Aufgrund der gesetzlichen Zertifizierungspflicht für stationäre Rehabilitationseinrichtungen hat sich die<br />

Geschäftsführung des Klinikums <strong>Christophsbad</strong> für eine klinikumsweite Zertifizierung nach dem KTQ-Modell<br />

entschieden. Dieses hat gegenüber den ISO- und EFQM-basierten Alternativmodellen den Vorteil, dass die<br />

Patientenorientierung im Mittelpunkt steht. Zudem dient es der Förderung einer hierarchieflachen, multipro-<br />

fessionellen und interdisziplinären Zusammenarbeit aller Berufsfachgruppen. Weiterhin wird durch den ähn-<br />

lichen Aufbau der KTQ-Prüfkataloge für Akut- und Reha-Kliniken sowie Pflegeeinrichtungen die einrichtungs-<br />

übergreifende Vernetzung unterstützt. Dieser Effekt ist für das Klinikum <strong>Christophsbad</strong> vorteilhaft, da es über<br />

diese drei Versorgungsbereiche verfügt. Zur KTQ-bezogenen QM-Einführung und -Umsetzung wurde Mitte<br />

2009 ein Qualitätskoordinator eingesetzt, verstärkt durch eine weitere Qualitätskoordinatorin Ende <strong>2010</strong>.<br />

Klinikumsweit fand in 2009/10 eine ISO-normative und speziell KTQ-bezogene Begehung statt. In dieser<br />

erfolgte ein Soll-Ist-Abgleich zum qualitätsbezogenen Erfüllungs- und Durchdringungszustand des Klinikums<br />

bezüglich vorhandener bzw. fehlender Qualitäts- und Wissensmanagement- sowie Dokumentationssystematiken,<br />

zu Kommunikationsstrukturen und zur Führungskultur. Parallel dazu wurden<br />

Audits zu KTQ-Sicherheitsthemen wie Daten-, Arbeits- und Umweltschutz durchgeführt. Vielfältige<br />

Mitarbeitergespräche fanden zur QM-thematischen Sensibilisierung der Angestellten statt. Anschließend<br />

wurden alle Führungskräfte des Klinikums über die KTQ-Systematik sowie deren Einführungs- und Umsetzungsschritte<br />

informiert.<br />

Basierend auf den Begehungsergebnissen und den daraus abgeleiteten Erkenntnissen erfolgte die Entwicklung<br />

eines Projektplans mit Meilensteinen, die Überarbeitung einer einheitlichen Präsentationsform sowie<br />

Vorschläge zur Gestaltung eines klinikumsweiten Leitbildes, einer Vorlage für Bereichsbeschreibungen, zur<br />

Modifizierung des Wegeleitsystems und zur Entwicklung eines zentralen, systemisch gestaltbaren Organigramms,<br />

welches auch als Aufbau- und Kommunikationsmatrix für ein umfassendes Wissensmanagementsystem<br />

genutzt werden kann. Weiterhin erfolgten Vorschläge zum Aufbau einer klinikumsweiten<br />

QM-Organisationsstruktur einschließlich Lenkungsgremium und QM-Multiplikatoren für bereichsund<br />

fachbezogene QM-Arbeiten sowie von EDV-interessierten Fachleuten aller Kliniken und Unternehmensbereichen<br />

zur Verwirklichung eines klinikumsweit vernetzt geplanten Wissensportals.<br />

Ergänzend dazu wurden Vorschläge zur Zentralisierung der Mitarbeitereinarbeitung, zur Ermittlung von<br />

Besprechungsaktivitäten und zur Durchführung von Zufriedenheitsbefragungen von Patienten,<br />

Mitarbeitern und Zuweisern unterbreitet, desweiteren zur klinikumsweiten Entwicklung und<br />

167


Einführung eines gemeinsamen Pflegeleitbildes sowie ebensolcher -standards und -pflegeplanungssysteme.<br />

Ein umfassender Dokumentensturz bewirkte in <strong>2010</strong>/11 die Entwicklung und Einführung eines einheitlichen<br />

Dokumentenmanagementsystems und eines QM-Handbuches sowie die Anschaffung einer Wissensmanage-<br />

mentsoftware.<br />

Seit <strong>2010</strong> beschäftigt sich die Geriatrische Reha-Klinik eingehend mit der Erarbeitung der KTQ-<br />

Kriterien für den stationären Rehabilitationsbereich. Ergänzend dazu müssen die Mindestanforderungen<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) sowie die erstmalig durch die Weltgesundheitsorganisation<br />

definierten ICF-Kriterien zur Förderung von Funktionen, Aktivitäten und Teilhabemöglichkeiten<br />

erfüllt werden. Deshalb findet in der Reha-Klinik eine umfassende Identifizierung, Darlegung<br />

und Systematisierung aller ärztlichen, pflegerisch-therapeutischen und verwaltungstechnischen Tätigkeiten<br />

statt. Dies geschieht durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen sowie Prozessbeschreibungen. Zur Optimierung<br />

des Dokumentations- und Kommunikationssystems erfolgt ein berufsgruppenbezogener und interdisziplinär<br />

vernetzter Abgleich und zusätzlich die Integration ICF-bezogener Reha-Ziele und Verlaufsplanungen,<br />

die Darlegung indikationsbezogener Behandlungskonzepte sowie des Leitbildes der Geriatrischen Reha-Klinik.<br />

Zur Umsetzung wurde ein Qualitätszirkel eingerichtet, der sich regelmäßig trifft. In ihm werden alle anstehenden<br />

QM-Tätigkeiten besprochen und koordiniert umgesetzt.<br />

Auf Initiative der Reha-Klinik erfolgte ab <strong>2010</strong> die<br />

klinikumsweite Umgestaltung des E-Mail-Systems,<br />

das zu einer deutlich beschleunigten und vereinfachten<br />

Kommunikationsverbesserung führte. Zudem<br />

finden ab 2011 EDV-Anwenderschulungen für alle<br />

Mitarbeiter statt, um den Umgang mit PC-Programmen<br />

zu optimieren.<br />

Anfang 2011 wurden ein Unternehmen zur Durchführung<br />

einer klinikumsweiten Patienten-, Mitarbeiter-<br />

und Zuweiserbefragung in 2011 beauftragt sowie<br />

eine KTQ-anerkannte Zertifizierungsgesellschaft,<br />

die das Klinikum zwischen 2012 bis 2013/14 bei allen<br />

KTQ-Zertifizierungen begleiten wird.<br />

168


D-5.1.2 Schulungen und strukturierte Weiterbildungen<br />

Seit 2009 erfolgt ein stetiger Ausbau des Bildungsangebotes des Klinikums, verbunden mit der Einführung<br />

einer Organisationssoftware zur Optimierung des Bildungs- und Raumbelegungswesens. Ein jährlich neu<br />

erstellter Fortbildungskatalog beinhaltet neben klinik-, bereichs- und berufsgruppenspezifischen Angeboten<br />

auch allgemeine Pflichtveranstaltungen zum Erfüllungsnachweis gesetzlicher Vorgaben sowie fachübergrei-<br />

fender Kurse und Seminare zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement, für Praxisanleiter und zum Qualitäts-<br />

management.<br />

Eine Vielzahl der Veranstaltungen, die vom QuBiKom-Bereich Bildung organisiert werden, sind durch die<br />

Vergabe von Fortbildungspunkten der Unabhängigen Registrierungsstelle für beruflich Pflegende sowie der<br />

Landesärztekammer Baden-Württemberg (LÄK BW) anerkannt. Um die Mitarbeitsattraktivität im Klinikum zu<br />

steigern, erfolgten zwischen 2008 und 2011 mehrere zielgerichtete Aktivitäten.<br />

Seit <strong>2010</strong> wird durch die klinikumsweite Einführung des Pflege-Basiskurses die Förderung transsektoraler und<br />

interdisziplinärer Zusammenarbeit im Pflegebereich weiter vorangetrieben. Ähnliche Zielsetzung verfolgt der<br />

hierarchieflache und multiprofessionell eingerichtete Qualitätszirkel der Reha-Klinik. Weiterhin wurde, um<br />

dem zukünftig zu erwartenden Fachkräftemangel in den Pflegeberufen entgegenzuwirken, ein vermehrtes<br />

Bildungsengagement für Gesundheits- und Kranken- sowie Altenpflegeschüler gestartet. Ergänzend dazu<br />

fanden in 2009/10 verschiedene Kontaktgespräche mit in- und ausländischen Universitäten statt. Dies,<br />

um im Rahmen der Umsetzung der Bologna-Deklaration und L3-Konzeptionen (Life-long Learning) eine<br />

Foto: Sabine Braun<br />

169


intensivierte Wissensvernetzung abzuklären. Paral-<br />

lel dazu erfolgte der Kooperationsausbau mit den<br />

regionalen Fachhochschulen im Bereich Gesund-<br />

heits-, Pflege- und Sozialmanagement. Ebenfalls<br />

fanden seit 2009/10 intensive Verhandlungen mit<br />

etablierten Bildungs- und Zertifizierungsunter-<br />

nehmen statt, um am Klinikum anerkannte QM-<br />

Bildungsangebote anbieten zu können, was zum<br />

Jahresende <strong>2010</strong> gelang. Einer unserer Qualitäts-<br />

koordinatoren entwickelte ein Lehrcurriculum für<br />

vernetzte QM-Basis-, KTQ/BAR- sowie ICF-Kurse<br />

und erhielt mehrfache Trainer- und Lehrberechti-<br />

gungen als anerkannter Referent für QM-Systeme<br />

zuerkannt. Dem zufolge erhielten die QM-Kurse auch<br />

seitens der LÄK BW und des Pflegeregisters eine Voll-<br />

anerkennung.JederKursteilnehmerkannamKursende<br />

eine freiwillige Prüfung absolvieren. Bei Erfolg erhält<br />

er eine Bescheinigung der LÄK BW, welche den QM-<br />

Basiskurs als Teil der Ausbildung „Curriculum Ärzt-<br />

liches Qualitätsmanagement der Bundesärztekam-<br />

mer“ anerkennt bzw. erhält er ein Personenzertifikat<br />

zum „Qualitätsbeauftragten“ durch eine unabhän-<br />

gige Zertifizierungsgesellschaft gemäß EOQ-harmo-<br />

nisiertem Schema für Qualitätsfachkräfte.<br />

D-5.1.3 Kommunikation und<br />

Kooperation<br />

Der kommunikative Bereich unterscheidet sich in In-<br />

terne und Externe Kommunikation sowie EDV. Bei-<br />

de sind zu großen Teilen in die vorweg benannten<br />

Punkte integriert. Seit 2009 arbeitet der QuBiKom-<br />

Bereich Kommunikation an der Systematisie-<br />

rung und Vereinheitlichung eines klinikumsweiten<br />

Erscheinungsbildes. Dies beinhaltet die Überarbei-<br />

tung von Präsentationsvorlagen sowie die Weiter-<br />

entwicklung einer Klinikbroschüre, den Abgleich und<br />

die Aktualisierung aller Visitenkarten, Stempel und<br />

Briefvorlagen, Infoflyer sowie des Intranets und un-<br />

serer Homepage. Ergänzend dazu erlangt die Erstel-<br />

170


lung von Medien- und Pressetexten sowie deren Verteilung zunehmende Bedeutung. Seit <strong>2010</strong> findet, eben-<br />

falls durch diesen Bereich vertreten, eine vermehrte Klinikumspräsenz auf regionalen Gesundheitsmessen<br />

sowie Berufsinformationsveranstaltungen statt. Für 2011 sind drei Großprojekte geplant. Hierbei handelt es<br />

sich um die Erstellung eines Corporate Identity-Konzeptes für das Klinikunternehmen, eine Imagebroschüre<br />

und den Relaunch der Website.<br />

Der EDV-Bereich beschäftigt sich eingehend mit dem kontinuierlichen Ausbau und der weiteren Vernetzung<br />

des klinikweiten Leistungs- und Informationsspektrums. Hierzu müssen u. a. neuere Hard- und Softwarevorgaben<br />

sowie technologische und administrative Entwicklungen und Umsetzungsvorgaben der Krankenkassen<br />

mit berücksichtigt werden. So z.B. hinsichtlich der Einführung spezieller Erfassungs- und Abrechnungstechnologien<br />

in der Psychiatrie, die Integration von Qualitäts- und Wissensmanagementsystemen einschließlich<br />

des Aufbaus eines Wissensportals, die Verbesserung der internen Kommunikation sowie die Förderung<br />

der Benutzerfreundlichkeit aller PC-Systeme.<br />

D-5.1.4 Kliniken- und QuBiKom-Projekte<br />

Im Klinikum <strong>Christophsbad</strong> fanden und finden Projekte bislang in der bewährten Form von Arbeits- und<br />

Projektgruppen sowie Qualitätszirkeln statt. Diese sind in den jeweiligen Kliniken und deren Fachbereichen<br />

benannt und angesiedelt. In ihnen finden z. B. Aktivitäten zur Optimierung des Formularwesens, zur empirischen<br />

Nachweisführung und Evidenzbelegung durch Fachbereichs-, Team- und Fallkonferenzen, durch Etablierung anerkannter<br />

Standards und Leitlinien in die tägliche Arbeit sowie durch Supervisionen und Peer-Reviewing statt.<br />

Seit 2009 kamen interne Audits zum QM-Konformitätsabgleich dazu wie z.B. Dokumenten-, Prozess- und<br />

Systemaudits (Daten-, Arbeits-, Umweltschutz). Vorrangig war davon die Reha-Klinik betroffen, hinsichtlich der<br />

anstehenden Zertifizierung und der damit verbundenen Durchführungsverpflichtung von Zwischenprüfungen.<br />

D-5.2 Projekte der Kliniken<br />

D-5.2.1 Einführung PKMS – Pflegekomplexmaßnahmenscore<br />

Der Pflegekomplexmaßnahmenscore ist eine Methode zur Ermittlung von Aufwandspunkten bei Patienten mit<br />

hochaufwändiger Pflege. Er wurde von einer Expertengruppe des Deutschen Pflegerates entwickelt und dient<br />

der Erfassung der Pflege hochaufwändiger Patienten, bei denen ein wesentlich höherer Bedarf als beim durchschnittlichen<br />

Patienten mit besonderen Leistungen (vgl. PPR (Pflege-Personalregelung) Stufe A3) besteht. Ziel<br />

war es, eine OPS zu entwickeln, die pflegerisch hochaufwändige Patienten von voll abhängigen Patienten abgrenzen<br />

kann. Seit 1. Januar 2011 ist der PKMS gesetzlich vorgeschrieben. Die folgenden fünf Leistungsbereiche<br />

werden bewertet: Körperpflege, Ernährung, Ausscheidung, Bewegen/Sicherheit bzw. Bewegen/Lagern/Mobilisation,<br />

Interaktion/Kommunikation. Die Bewertung erfolgt jeden Tag mit einer vorgegebenen Zahl von Aufwandspunkten.<br />

Der PKMS gilt nur für Normalstationen und nicht für Intensivstationen bzw. Überwachungseinheiten<br />

(Stroke Unit). <strong>2010</strong> wurde der PKMS im Klinikum <strong>Christophsbad</strong> eingeführt. Die bisherige Dokumentation<br />

wurde um den PKMS-Erhebungsbogen ergänzt.<br />

171


D-5.2.2 Gründung der <strong>Christophsbad</strong>-Akademie für Psychosomatische Medizin und<br />

Psychotherapie – C-APP<br />

Die <strong>Christophsbad</strong>-Akademie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (C-APP) startete am 1. Oktober<br />

<strong>2010</strong> mit dem ersten Ausbildungsjahr. Die C-APP ist ein anerkanntes Ausbildungsinstitut nach § 6 PsychThG. An<br />

der Akademie können sich Diplom-Psychologen zum Psychologischen Psychotherapeuten ausbilden lassen, mit<br />

der Vertiefung in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie.<br />

Die Akademie bietet eine integrierte Vollzeitausbildung. Die Teilnehmer arbeiten unter Supervision auf ver-<br />

schiedenen Stationen in den Bereichen Psychosomatik, Psychotherapie und Psychiatrie und in der Ausbildungs-<br />

ambulanz der Akademie.<br />

Die theoretische Ausbildung absolvieren sie in Seminaren, die auch für die fachärztliche Weiterbildung<br />

genutzt werden sowie im Rahmen der klinikinternen, berufsübergreifenden Fortbildungsveranstaltungen.<br />

D-5.2.3 Einführung eines Notfallteams<br />

Unter Leitung eines Oberarztes (Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlaf-<br />

medizin) wurde die Notfallversorgung des Klinikums neu organisiert. Dazu fanden sowohl umfangreiche<br />

Schulungen mit Mitarbeitern aller Abteilungen statt als auch die Aktualisierung der Notfallausrüstungen, so<br />

dass im Notfall ein schnelles und wirkungsvolles Eingreifen gewährleistet ist.<br />

D-5.2.4 Ausbau der Abteilung für Innere Medizin<br />

Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Marburger wurde in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physika-<br />

lische Medizin die Abteilung für Innere Medizin ausgebaut. Sie umfasst 1,5 Weiterbildungsstellen und ergänzt<br />

die diagnostischen Möglichkeiten um Langzeit-RR-Messungen, Spirometrie und Belastungs-EKG. Patienten<br />

der anderen Fachabteilungen werden konsiliarisch mitbehandelt.<br />

D-5.2.5 Entwicklung eines „Mission Statement“ für die Stationen der Klinik für<br />

Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

Das Mission Statement ist eine formale, kurze Beschreibung über Zweck, Absichten und Selbstverständnis<br />

einer Organisation. Es beschreibt die Indikation und Inhalte der Therapie, Rahmen und Struktur, angewendete<br />

Methoden, teamspezifische Aspekte und gemeinsame Ziele.<br />

In unserem Fall zielt das Mission Statement darauf hin, dass höherwertige medizinisch-psychotherapeutische<br />

Behandlungsziele erreicht werden und sowohl für den Patienten als auch für die Mitarbeiter eine persönliche<br />

Sinngebung erreicht werden.<br />

D-5.2.6 Arbeitskreis Pflegetheoretische Grundlagen<br />

Seit Januar <strong>2010</strong> arbeitet der Arbeitskreis, zusammengesetzt aus allen Pflegedienstleistungen, der Abteilung Bildung<br />

und ausgewählten Pflegedienstmitarbeitern, an der Auswahl einer pflegetheoretischen Grundlage. Im Zuge<br />

der Einigung zu einer Pflegetheorie soll das gesamte Dokumentationssystem überarbeitet und angepasst werden.<br />

172


D-5.2.7 Pflegebasiskurs und Pflegefachberatung<br />

Seit Anfang <strong>2010</strong> wird der durch die Pflegedienstleitung, Abteilung Bildung und dem Fortbildungsausschuss<br />

des Betriebsrats konzipierte Pflegebasiskurs angeboten. Die in Modulen aufgebaute Fortbildungsreihe ist für<br />

alle Pflegedienstmitarbeiter zugänglich.<br />

Im Bereich Psychiatrie/Gerontopsychiatrie wird seit Oktober <strong>2010</strong> eine Pflegefachberatung angeboten. Aufgabenschwerpunkt<br />

sind Beratung und Unterstützung bei psychiatrisch-pflegerelevanten Themen sowie die<br />

Einführung und Erweiterung von pflegetherapeutischen Gruppen.<br />

D-5.2.8 QuBiKom-Projekte<br />

Zusätzlich zu den bereits vorab beschriebenen QuBiKom-Aktivitäten fanden durch die Abteilung angeregt im<br />

Klinikum <strong>Christophsbad</strong> zwischen 2009 und 2011 u.a. folgende Projekte statt:<br />

• „Der Arabische Patient“ – Erstellung eines Basiswortschatzes zur Kommunikationsverbesserung in der<br />

Neurologie (Station NE4)<br />

• Zusammenfindung aller PflegedienstleiterInnen des Klinikums und des Pflegeheims zur Erarbeitung eines<br />

gemeinsamen Pflegeleitbildes, -konzeptes und einer -verlaufsplanung<br />

• Abgleich normativer Vorgaben und Dokumente zur Erstellung einer Verfahrensanweisung zum Umgang<br />

mit Sterbenden und Verstorbenen durch den Arbeitskreis Würdevolles Sterben<br />

• Erstellung einer Grundkonzeption zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter<br />

• Überlegungen zur Integration des Europasses zur einheitlichen Erfassung, Darlegung und Selbstpflege von<br />

Mitarbeiterbezogenen Kompetenzprofilen sowie deren Nutzung im Rahmen von Entwicklungsgesprächen<br />

für Mitarbeiter<br />

• Erstellung neuer Verfahrensdarlegungen im Bereich gesetzlicher Veränderungen des Unterbringungsgesetzes<br />

• Überprüfung der Ablaufsystematik zur Arztbriefschreibung in der Neurologie inklusiv der Mitwirkung bei<br />

der Erstellung von Schulungsmaterialien zur Problem-Lösungsdarlegung<br />

• Gründung von OrgaQM zum bereichsübergreifenden Informationsaustausch zur Vermeidung von<br />

Doppelaktivitäten zwischen den Fachbereichen Qualitätsmanagement, Organisation und Assistenz der<br />

Geschäftsführung<br />

• Einführung einer Software zur Raum- und Kursplanung für den Fort- und Weiterbildungsbereich<br />

173


D-6 Bewertung des Qualitätsmanagements<br />

Die Bewertung des Qualitätsmanagements des Klinikums <strong>Christophsbad</strong> und des Christophsheims basiert<br />

auf verschiedenen in- und externen Qualitätssicherungsaktivitäten, die z.T. in den Kapiteln und Abschnitten<br />

des hier vorliegenden <strong>Qualitätsbericht</strong>es dargelegt sind. Hierzu zählen neben systematischen Auswertungen<br />

auch deren Ergebnisanalysen und Interpretationen. Aus ihnen leiten sich wiederum entsprechende Regulativ-<br />

maßnahmen ab, die in unsere KVP-Aktivitäten einfließen. Neben internen Prüf- und Bewertungsverfahren<br />

finden auch Teilnahmen an externen Verfahren statt. Hierzu zählen vor allem die bereits benannten Ver-<br />

fahren. Ergänzend dazu erfolgen un- bzw. angekündigte Prüfbegehungen durch externe Begutachtungs- und<br />

Zertifizierungsorganisationen oder durch Unternehmen zur Zertifizierung von Fachbereichen und -zentren, so<br />

z. B. für Schlaganfall/Stroke Units und Schlafmedizin. Alle Ergebnisse der Prüfprotokollierungen werden ein-<br />

gehend erörtert und ebenfalls in unsere KVP-Aktivitäten integriert.<br />

174


Impressum<br />

<strong>Christophsbad</strong> GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG<br />

Sitz <strong>Göppingen</strong>, Handelsregister Ulm HRA 531418<br />

Komplementär: <strong>Christophsbad</strong> Verwaltungs-GmbH<br />

Handelsregister Ulm HRB 530978<br />

Geschäftsführer: Bernhard Wehde (Sprecher)<br />

Geschäftsführer: Oliver Stockinger<br />

Faurndauer Straße 6-28<br />

73035 <strong>Göppingen</strong><br />

Telefon: 07161 601-0<br />

Fax: 07161 601-9332<br />

E-Mail: info@christophsbad.de<br />

Internet: www.christophsbad.de<br />

<strong>Christophsbad</strong> <strong>Göppingen</strong><br />

• Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie<br />

• Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie<br />

• Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie<br />

• Klinik für Neurologie, Neurophysiologie, Frührehabilitation und Schlafmedizin<br />

• Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin<br />

• Zentrum für ambulante Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie<br />

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