2 - Corvinianum Northeim
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Liebe Eltern, liebe SchülerInnen, liebe Lehrkräfte des <strong>Corvinianum</strong>,<br />
schon wieder ist der Newsletter so lang geraten! Ich kann mich einfach zurückhalten,<br />
ich kann offenbar nur lang. Aber die Weihnachtsferien nahen, da gibt es viel<br />
Zeit zum Lesen.<br />
Diese Ausgabe beinhaltet vor allem viele Interviews – mit LehrerInnen, mit einer<br />
ehemaligen Schülerin, mit unserem FSJler und mit der neuen English Assistant.<br />
Viele interessanten Menschen, die an unserer Schule aktiv sind oder waren. Lassen<br />
Sie sich überraschen.<br />
Eine ganz wichtige Sache vorweg: Am Montag, dem 21.12.09, erscheint nach langer<br />
langer Pause wieder eine Schülerzeitung. Man kann nur eines dazu sagen:<br />
KAUFEN KAUFEN KAUFEN. Geben Sie Ihrem Kind 1 EUR mit, es lohnt sich. Die<br />
SchülerInnen in der Redaktion haben sich große Mühe gegeben und eine tolle<br />
Leistung hingelegt. Die Zeitung soll in Zukunft regelmäßig erscheinen.<br />
ERST DIE TERMINE<br />
22.12.2009: Zeugnisausgabe: Für die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase<br />
endet heute bereits das erste Halbjahr. Die restlichen SchülerInnen<br />
müssen noch ein bisschen ausharren, bis die Zeugnisse kommen.<br />
Weihnachtsferien: 23.12.2009 - 6.1.2010!<br />
5.1.2010: Völkerballturnier, Jahrgang 5: In der Großsporthalle findet das traditionelle<br />
Völkerballturnier des Jahrgangs 5 statt.<br />
12.1.2010: Heute erhalten unsere Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs Q1 ihre<br />
Facharbeitsthemen. Die Bearbeitungszeit läuft bis zum 25.2.2010.<br />
13.1.2010, 19.30 Uhr, Sitzung des Schulelternrats im Großen Forum<br />
19.1.2010, 15.30 Uhr, Stress- + Zeitmanagement Fortbildung. Die Veranstaltung<br />
richtet sich an Lehrkräfte. Referentin ist Frau Michaele Schütze, Arbeitspsychologin<br />
bei der Landesschulbehörde am Standort Braunschweig, die unsere Schule<br />
auch im Rahmen des buGiS-Prozesses betreut.<br />
22.1.2010 Schuldisko – ganz wichtig für die Klassen 5-8. Mehr Informationen dazu<br />
werden in der Schule ausgehängt.<br />
23.1.2010-24.1.2010: Heute und morgen ist das <strong>Corvinianum</strong> wieder Gastgeber für<br />
den Wettbewerb Jugend musiziert.<br />
26.1.2010: Informationsveranstaltung Schulinspektion. Es informiert der 1. Schulinspektor,<br />
Herr Niebling, im Großen Forum über die Ziele, den Ablauf, das Instrumentarium<br />
und die Bewertungskriterien einer Schulinspektion, wie sie im Feburar<br />
2010 an unserer Schule stattfinden wird. Alle interessierten SchülerInnen, Eltern,<br />
Lehrkräfte und sonstigen MitarbeiterInnen sind herzlich eingeladen! Um eine kurze<br />
Anmeldung bis zum 11.1.2010 wird gebeten, damit die passende Räumlichkeit<br />
ausgesucht werden kann.
- 2 -<br />
28.1.2010: Der traditionelle Wintersporttag der Jahrgänge 8 und 10 findet im<br />
Oberharz statt.<br />
29.1.2010: Heute erhalten die SchülerInnen der Jahrgänge 5-10 ihre Halbjahreszeugnisse.<br />
Der Unterricht schließt nach der 3. Stunde.<br />
8.2.2010-19.2.2010: Die SchülerInnen des Jahrgangs 9 sind im Betriebspraktikum.<br />
11.2.2010-22.2.2010: Unsere französischen FreundInnen sind wieder bei uns zu<br />
Gast.<br />
18.-19.2.2010: Elternsprechtage der 7.-10. Klassen.<br />
23.-26.2.2010: Die (lang ersehnte) Schulinspektion findet statt. Herr Niebling,<br />
Herr Jost und Frau Thiel besuchen in dieser Woche unsere Schule und geben uns<br />
im Anschluss eine Rückmeldung darüber, wie sie unsere Schule in den 16 Qualitätsbereichen<br />
aufgestellt finden - und in welchen Bereichen wir uns künftig noch<br />
verbessern können.<br />
23.2.2010: Heute laden die Zündhölzer wieder zum Theaterabend ein. Beginn ist<br />
um 19.00 Uhr in der Aula I.<br />
Offene SET-Sitzung (Schulentwicklungsteam): Die zweite ihrer Art findet am<br />
11.3.2010 statt. In der letzten Sitzung ging es hauptsächlich um Kommunikation<br />
und die Verwendung von Medien in der Schule. Es gab eine lebhafte und kontroverse<br />
Diskussion um die Zukunft unserer Schule. Alle Eltern sind willkommen!<br />
Die nächsten Musikalischen Abende stehen schon fest: 16. März (Dienstag, 102.<br />
Musikalischer Abend) und 17. März (Mittwoch, 103. Musikalischer Abend). Die<br />
Abende beginnen wie immer um 19.30 Uhr. Der Eintritt (gegenüber den Vorjahren<br />
leicht erhöht) ist wie folgt: Erwachsene 7,00 €, Kinder / Schüler / Studenten:<br />
4,00 €.<br />
Es wirken mit: der Unterstufenchor, der Oberstufenchor "Ars Musica Vocalis", die<br />
Jazz-Band, die Bläsergruppe, die Capella Corviniensis.<br />
Der Kartenvorverkauf beginnt Mitte Februar über den Musikbereich.<br />
29.4.2010 ist Zukunftstag!<br />
DANN DIE NACHRICHTEN<br />
Es gibt, wie vielleicht einigen schon bekannt, ein Volksbegehren für Gute Schulen.<br />
Dort werden schon Unterschriften kräftig gesammelt. Der Kreiselternrat hat<br />
in seiner letzten Sitzung beschlossen, diese Bewegung insofern zu unterstützen,<br />
dass er den Vordruck für die Unterschriftensammlung auf seiner Website zum<br />
Downloaden ablegt. Die Adresse lautet: www.ker-nom.de unter News ganz oben.<br />
Jeder kann dann selbst entscheiden, ob er da mitmacht. Das Wichtige ist, dass<br />
Unterschriften auf dem Formular beglaubigt werden müssen. Es ist also empfehlenswert,<br />
dass auf einem Blatt nur Unterschriften aus einer Gemeinde/Stadt stehen,<br />
damit die Wege der Beglaubigung in der jeweiligen Verwaltung nicht so<br />
lang sind.<br />
Daniel Meyer ist als (Sport) FSJler (Freiwilliges soziales Jahr) seit September in<br />
der Schule aktiv. Er soll vor allem beim Unterricht in der 5./6. Klasse dabei sein,<br />
Pausenangebot/Mittagspause, Hausaufgabenbetreuung, Inventur der Sportgeräte<br />
mitmachen, sportliche Anregungen geben. Er arbeitet 38,5 Stunden pro Woche<br />
und sitzt meistens in der Bibliothek, wenn nicht gerade sportlich unterwegs. Diese<br />
Stelle wird aus dem Budget der offenen Ganztagsschule, mit Unterstützung<br />
des Fördervereins, bezahlt. Mehr dazu im Interview unten.<br />
Zum ersten Mal seit Jahren hat das Corvi wieder eine Fremdsprachassistentin<br />
(Assistant Teacher). Friya Dinshaw ist seit September bei uns und hilft beim Unterricht<br />
aus, vor allem bei den Lerngruppen. Sie bleibt bis Mai 2010. Mehr dazu<br />
unten im Interview.
- 3 -<br />
Unser Schulassistent, Herr Schnepel, geht im Februar 2010 in Pension. Seine<br />
Nachfolge ist noch ungeklärt. Wir danken ihm für seine jahrelangen, treuen Dienste<br />
für alle Gruppen am Corvi!<br />
Hans Harer sucht Zeitzeugen: Vertriebene aus Neustadt sollen erzählen -<br />
Prudniker Schüler starten Befragung: Für ein ganz besonderes Geschichtsprojekt<br />
sucht Hans Harer für seine Schüler jetzt Zeitzeugen. Gesucht sind Menschen, die<br />
nach dem Krieg aus Neustadt/Oberschlesien und seinem Kreis vertrieben worden<br />
sind und bereit sind, ihre Erinnerungen an das Leben in Schlesien, die Flucht und<br />
die Zeit des Ankommens in Niedersachsen mitzuteilen. Bitte melden unter<br />
hans.harer@web.de.<br />
Gandersheimer Domfestspiele 2010: Der neue Prospekt "Wolkendom" ist da!<br />
Frühbucherrabatt jetzt nutzen! www.gandersheimer-domfestspiele.de<br />
Hier die Titel der Stücke: Das Schauspiel heißt „Wie im Himmel“, das Musical „Im<br />
Auftrag des Herrn“ und die Schlagerette „Fliege mich zum Mond“. Die erste Premiere<br />
ist für den 12. Juni 2010 angesetzt: Das Kinder- und Familienstück „Pippi<br />
Langstrumpf“ steht dann auf dem Programm. Am Tag darauf, am Sonntag, den<br />
13. Juni 2010 findet das große Theaterfest in Bad Gandersheim statt. Danach folgen<br />
sieben Wochen Theater pur vor dem Dom bis zum 1. August. Neben dem<br />
Wahl-Abo ist hier zur Zeit der Frühbucher-Rabatt wichtig. Er gewährt ab sofort<br />
bis zum 31. Januar 2010 eine Ermäßigung von 3 Euro pro Karte (außer Premieren<br />
und Kinderstück). Kartenzentrale: Stiftsfreiheit 12, 37581 Bad Gandersheim<br />
(05382) 73-777 oder kartenzentrale@bad-gandersheim.de Ticket-Hotline / Call<br />
Center: (01805) 95 30 30 (0,14 Euro/Min.) oder www.ticketonline.de<br />
Philip Hanspach aus Großenrode (10. Klasse) hat sich am bundesweiten Geschichtswettbewerb<br />
des Bundespräsidenten beteiligt und wurde für seinen Beitrag<br />
mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Der Titel seiner Arbeit lautet: „Ein<br />
Dorf voller Helden – Aufstand gegen den Adel in Großenrode im Vormärz bis zur<br />
deutschen Revolution“ und handelt vom Widerstand Großenroder Bauern, die<br />
sich in den Jahren von 1848 bis 1866 in einem langwierigen Streit um Ländereien<br />
gegen den damaligen Grafen von Hardenberg durchgesetzt haben. Wir gratulieren!<br />
Großes Krabbeln: SchülerInnen des <strong>Corvinianum</strong>s beschäftigen sich seit den<br />
Sommerferien mit der Insektenwelt: Die Schul-AG des <strong>Corvinianum</strong> (hauptsächlich<br />
SiebtklässlerInnen) hat, zusammen mit ihrer Biologielehrerin Tanja Goldhahn,<br />
ein Insektenhotel gebaut. Mit dem Projekt, das die Artenvielfalt erhalten soll, bewirbt<br />
sich die AG „Corvi Krabbler“ bei einem Schüler- und Jugend-Wettbewerb<br />
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Viel Glück!<br />
Mit Wildkatzen in Berlin: Schülerinnen des Gymnasium <strong>Corvinianum</strong> stellen Forschungsprojekt<br />
in Berlin vor. Franziska Ahlborn und Isabelle Möller hielten einen<br />
Vortrag über das Projekt „Die Rückkehr der Wildkatze“, das im Februar 2009<br />
startete. Zuhörer waren 150 TeilnehmerInnen einer Feier zum zehnjährigen Bestehen<br />
des Programms NaT-Working der Robert-Bosch-Stiftung. Das Projekt ist<br />
ein gemeinsames Projekt des <strong>Corvinianum</strong> und des Deutschen Primatenzentrums<br />
Göttingen (DPZ). Die Zusammenarbeit zwischen dem <strong>Corvinianum</strong> und dem DPZ<br />
kam durch persönlichen Kontakt der Biologielehrerin Ingrid Müller zustande. Der<br />
dritte Partner ist <strong>Northeim</strong>s Stadtförster Dirk Reckebeil vom Förderverein<br />
<strong>Northeim</strong>er Mittelwald. Die SchülerInnen erforschen, wie sich die seit einigen Jah-
- 4 -<br />
ren im Raum <strong>Northeim</strong> wieder aufgetauchten Wildkatzen in den heimischen Wäldern<br />
bewegen.<br />
Zur Zeit machen uns wieder einmal Schmierereien insbesondere im Treppenhaus<br />
von Gebäude 1, den Toiletten, aber auch auf neuen Tischen in den Klassenräumen<br />
eine gewisse Mühe. Es sind zwar nur einzelne Schülerinnen und Schüler, aber es<br />
wäre schon wichtig, wenn wir Eltern auf unsere Kinder mit dem Ziel einwirken<br />
könnten, solche Schmierereien nicht nur zu unterlassen, sondern solche Sachbeschädigungen<br />
als so "uncool" anzusehen, dass alle gemeinsam darauf achten, unsere<br />
Schule in Ordnung zu halten.<br />
VIELE INTERVIEWS<br />
Alumna, Alumnus, Alumni<br />
Jedes Jahr gehen viele, teillweise Hunderte von SchülerInnen nach ihrem Abitur<br />
von unserer Schule ab - und das seit über 500 Jahren! So viele Alumni hat also<br />
unser altes Corvi. Was machen sie eigentlich alle? Einige sind zurückgekehrt<br />
(Herr Kirchhoff), einige sind berühmt geworden (Loriot), die meisten gehen einfach<br />
ihren Weg durchs Leben. Manchmal kehren sie in anderer Funktion wieder.<br />
Hier die Geschichte von einer Absolventin. Sie erzählt dabei vor allem von ihren<br />
Erlebnissen am Corvi der 1980er Jahre, und da sind noch viele bekannte Namen<br />
dabei.<br />
Frau Anabel Aliaga-Buchenau ist heute Professorin für deutsche und vergleichende<br />
Literaturwissenschaften an der Universität von North Carolina. Eigentlich<br />
sollte sie im Oktober auf Einladung der <strong>Northeim</strong>er Donnerstagsgesellschaft in<br />
<strong>Northeim</strong> eine Vorlesung zum Thema Auswanderinnen in den USA halten (am<br />
Beispiel von Louise Weil und Margarete Lenk). Dazu ist es aber leider nicht mehr<br />
gekommen, da ihr Sohn an Schweinegrippe erkrankt war und zwei Monate damit<br />
zu kämpfen hatte. Der Vortrag im Februar soll nachgeholt werden.<br />
Erzählen Sie kurz Ihren Werdegang - wo<br />
Sie sind geboren und aufgewachsen?<br />
Ich bin in Hannover geboren. Mein Vater<br />
hat als Pharmareferent gearbeitet und<br />
bekam das Gebiet in und um <strong>Northeim</strong><br />
zugeteilt. Also sind wir, als ich 3 Jahre alt<br />
war, nach <strong>Northeim</strong> gezogen. Ich bin erst<br />
in der Martin Luther Schule eingeschult<br />
worden und dann in die Thomas Mann<br />
zur Orientierungsstufe gegangen.<br />
Wie und wann sind Sie zum <strong>Corvinianum</strong><br />
gekommen?<br />
In der 7. Klasse bin ich ins <strong>Corvinianum</strong><br />
gekommen. Das war im Jahr 1980.<br />
Wie ging es weiter nach dem Corvi-<br />
Besuch?<br />
Nach dem Corvi habe ich in Göttingen<br />
Französisch und Englisch studiert. Ich<br />
konnte mich gar nicht so richtig entscheiden,<br />
was ich denn nun machen sollte.<br />
Das Studium in Göttingen bot sich als<br />
Absprung an. Ich wollte eigentlich in<br />
England studieren. Ich hatte auch schon<br />
ein Jahr während der 11. Klasse in den<br />
USA gelebt und und dort eine wunderba-<br />
re Zeit erlebt. Ich wollte mehr von der<br />
Welt sehen. Dann habe ich nach der Zwischenprüfung<br />
im 4. Semester in Göttingen<br />
in Chapel Hill, North Carolina, ein<br />
Stipendium für ein Jahr angenommen. In<br />
der ersten Woche in Chapel Hill habe ich<br />
meinen Mann, Jürgen Buchenau, kennengelernt.<br />
Dort habe ich sehr schnell gemerkt,<br />
wieviel Spaß die Kurse der Vergleichenden<br />
Literaturwissenschaft machten,<br />
und habe mich dann bei dem Master/PhD<br />
Programm beworben. Nach zwei<br />
Jahren, im Jahre 1991, habe ich meinen<br />
Masters bekommen und danach bin ich<br />
dann mit meinem Mann zurück nach<br />
Gottingen gekommen, um mein Staatsexamen<br />
zu Ende zu machen. 1993 habe<br />
ich es beendet und wir haben geheiratet<br />
und sind dann wieder in die USA gegangen.<br />
1997 habe ich dann schließlich meinen<br />
Doktor in Comparative Literature<br />
beendet. Danach folgten zwei Jahre an<br />
der University of Southern Mississippi,<br />
etwa eine Stunde nördlich von New Orleans,<br />
zwei Kinder Nick und Julia, dann<br />
wieder Charlotte, NC. Nach einem Jahr<br />
Pause habe ich am Davidson College
Deutsch unterrichtet und 2002 wurde ich<br />
Assistant Professor of Comparative<br />
Literature an UNC Charlotte. Im folgenden<br />
Jahr haben sie mich zum German<br />
Coordinator erklärt. Seitdem ist das<br />
Deutschprogramm unter meiner Aufsicht.<br />
Ich habe jetzt “tenure”, d.h. eine<br />
Lebensanstellung.<br />
Wie ist es Ihnen während Ihrer Zeit beim<br />
Corvi gegangen? Woran erinnern Sie sich<br />
am meisten, am liebsten, am unliebsten?<br />
Ich habe die Schulzeit in wunderbarer<br />
Erinnerung, muss ich ehrlich zugeben. Ich<br />
habe meine Corvi-Zeit besonders geliebt.<br />
Ich erinnere mich an unser Klassenzimmer<br />
in der 10b2, wo wir die Wand bei<br />
Projekttagen angemalt haben. Das Bild<br />
ist vielleicht immer noch an der Wand.<br />
Ich denke auch noch gern an den Schulweg,<br />
die Raustraße entlang. Ich bin immer<br />
mit zwei Freunden aus der Bürgermeister<br />
Peters Straße nach Hause und<br />
zur Schule gegangen. Und Mittags haben<br />
wir dann endlos an der Ecke gestanden<br />
und geredet, bis die Mütter riefen. Ich<br />
kann mich an so viele Einzelheiten erinnern,<br />
die Pausen, in denen man zu<br />
Schnabel ging, der Weg zum Sportplatz,<br />
die Musikstunde, die Zündhölzer, das<br />
Puppenspiel mit Herrn Fischer - was haben<br />
wir für endlose Nachmittage im Keller<br />
des Corvi verbracht und uns Puppenspiele<br />
ausgedacht. Dann denke ich auch<br />
an die Bläsergruppe von Herrn<br />
Archontidis, die Musikalischen Abende,<br />
bei denen wir vorgespielt haben. Am<br />
unliebsten gibt es nichts. Ich habe das<br />
Gefühl, dass wir unheimlich behütet aufgewachsen<br />
sind. Zum Beispiel hat mir in<br />
der ganzen Zeit nie jemand Drogen angeboten.<br />
Wer waren Ihre LehrerInnen?<br />
Ich kann mich an sehr viele Lehrer erinnern.<br />
Ich hatte Französisch bei Herrn<br />
Fischer und natürlich auch die Puppenspiel<br />
AG, in Mathematik und Physik erinnere<br />
mich besonders an Herrn Phillips<br />
und an Herrn Händel. Wenn mein Sohn<br />
jetzt Geometrie und Algebra macht, denke<br />
ich so oft an die beiden. Ich hatte Latein<br />
bei Herrn Krebs und Geschichte unter<br />
anderen bei Herrn Altmann. Ich kann<br />
bis heute noch die Abläufe des Endes der<br />
Weimarer Republik und des Anfanges<br />
von Hitlers Machtübernahme erklären<br />
(auf die Stunde genau). Dann hatte ich<br />
Deutsch bei Herrn Städtler . . . er wäre so<br />
froh zu hören, dass ich zum Beispiel Präpositionen<br />
meinen Studenten immer<br />
noch so erkläre, wie er es uns damals in<br />
das Deutschheft hat eintragen lassen . . .<br />
eine Eisenbahn mit Strichfiguren, die halt<br />
- 5 -<br />
drüber, drunter, vor und an und so weiter<br />
sind . . . In English hatte ich zum Beispiel<br />
Frau Bergmann und ich wundere mich<br />
oft, dass Englisch so sehr ein Teil meines<br />
Lebens geworden ist. Religion oder Werte<br />
und Normen hatten wir bei Herrn<br />
Harer, den ich später noch sehr oft in der<br />
Raustraße getroffen habe. Er würde sich<br />
freuen zu hören, dass wir hier in der<br />
Unitarian Church sind, einer Kirchengemeinde,<br />
die viele Religionen vereinigt.<br />
Herrn Kirchhoff hatten wir auch. Bei<br />
Herrn Kohn hatten wir Kunst und bei<br />
Herrn Kopka hatten wir, glaube ich, Englisch.<br />
Frau Ingrid Müller war unsere Biolehrerin<br />
und Frau Pieper war Chemielehrerin.<br />
Ich kann mich an viele Experimente<br />
erinnern.<br />
Hatten Sie ein besonderes Erlebnis während<br />
dieser Zeit?<br />
Besondere Ereignisse gab es viele. Einmal<br />
habe ich beim Musikalischen Abend<br />
die Ansprache vor versammelter Gesellschaft<br />
halten müssen. In der Stadthalle.<br />
Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war. Ich<br />
kann mich auch noch an das Abitur sehr<br />
gut erinnern und den Abiturumzug und<br />
die verrückten Dinge, die dabei so passierten.<br />
Auch an Klassenfahrten kann ich<br />
mich erinnern. Mit Herrn Fischer waren<br />
wir in Paris . . . einer Stadt, die heute wie<br />
ein Zuhause ist, weil ich so oft da gewesen<br />
bin. Aber diese Reise mit Herrn Fischer<br />
werde ich nie vergessen. Auch ist<br />
die Puppenspiel AG immer noch ein Teil<br />
von meinem Leben. Ich kann mich erinnern,<br />
dass wir nach Bochum gefahren<br />
sind, um dort beim Puppenspielwettbewerb<br />
mitzumachen und dann sogar einen<br />
Preis gewonnen haben. In den Jahren, als<br />
meine Kinder klein waren, habe ich so oft<br />
ans Puppenspielen im Corvi-Keller gedacht.<br />
Ich habe hier in der Preschool (wie<br />
Kindergarten) der Kinder und sogar noch<br />
in der Grundschule so oft Ein-Mann-<br />
(oder eher Eine-Frau-)Shows gemacht.<br />
Ich habe sogar eine Puppenbühne selbst<br />
gebaut und sie mitgenommen (wie wir es<br />
bei Herrn Fischer gelernt hatten). Meine<br />
Stücke sind immer so improvisiert gewesen<br />
wie früher, und ich kann noch Herrn<br />
Fischers Stimme hören, wie er sagte:<br />
"Kinder, wir zählen bis drei und rufen den<br />
Zauberer zusammen", wenn ich so etwas<br />
Ähnliches auf Englisch hier gesagt habe.<br />
Wie wirkt sich Ihre Corvi-Zeit in Ihrem<br />
heutigen Leben aus?<br />
Ich glaube, dass diese Zeit einfach unglaublich<br />
wichtig ist im Leben. Für mich<br />
war es einfach eine wunderbare und positive<br />
Zeit. Ich hatte tolle Lehrer und vieles<br />
hat so viel Spaß gemacht. Ich denke
noch an Mathematik bei Herrn Händel:<br />
mein Mitschüler Oliver Nowarra und ich<br />
waren ziemlich gut in Mathe und haben<br />
wir uns während der Klassenarbeiten oft<br />
ausgetauscht und Herr Händel wusste<br />
das, und er wusste auch, dass wir die<br />
Sachen wirklich konnten. Heute noch<br />
sind die Mütter um mich rum ganz erstaunt,<br />
dass ich bei Mathematikhausaufgaben<br />
richtig gut helfen kann. Ansonsten<br />
kann ich nur sagen, dass wirklich viele<br />
Sachen noch in meinem Leben sind, Englisch<br />
und Französisch sind so wichtig<br />
gewesen im Studium und die Grundlagen<br />
kommen alle vom Corvi. Für mich ist das<br />
Corvi und auch <strong>Northeim</strong> ein Paradies . . .<br />
wenn ich in den letzten Jahren in <strong>Northeim</strong><br />
im Sommer gewesen bin, mit meinen<br />
eigenen Kindern, habe ich so oft gedacht,<br />
wie gerne ich ihnen so eine Zeit<br />
wie meine Corvi-Zeit ermöglichen würde.<br />
Aber die zwei Monate im Sommer waren<br />
natürlich nie lang genug. Ich habe mal<br />
nach so einem Sommer einem Kollegen<br />
gesagt, wie sehr <strong>Northeim</strong> ein Paradies<br />
für mich ist . . . und er meinte, sei doch<br />
froh, die meisten Leute haben nicht sol-<br />
- 6 -<br />
che positiven Erinnerungen und auch<br />
nicht so einen Ort, der ihnen wie ein Paradies<br />
vorkommt und wo sie immer noch<br />
hingehen können.<br />
Letzte Worte<br />
Die Freundschaften aus der Zeit waren<br />
auch unglaublich wichtig. Wir waren alle<br />
zusammen am Corvi und sind jetzt überall<br />
in der Welt verteilt und machen alles<br />
Mögliche. Vor ein paar Jahren hat einer<br />
aus unserem Freundeskreis geheiratet<br />
und wir sind alle zusammen gekommen<br />
zur Hochzeit . . . Da gabe es viele Sketche<br />
zur Corvi-Zeit und viel Lachen. Als<br />
letzte Worte kann ich nur sagen, dass ich<br />
ein bisschen von dem, was mir die Lehrer<br />
im Corvi gegeben haben, versuche weiterzugeben.<br />
Ich unterrichte unheimlich<br />
gern und bin wirklich dankbar für die Zeit<br />
am Corvi. Ich freue mich so richtig auf<br />
meinen Besuch im Februar mit Herrn<br />
Fischer. Ich hoffe, dass ich viele Englischklassen<br />
besuchen kann und über<br />
Amerika, aber auch über meine Erfahrungen<br />
sprechen kann.<br />
Es gibt im Übrigen eine Reihe von Websites, an denen sich Ehemalige den Kontakt<br />
zu halten versuchen. Manche sind besser gepflegt als andere.<br />
Facebook Ehemalige: http://www.facebook.com/group.php?gid=73530775469<br />
Stay Friends:<br />
http://www.stayfriends.de/s/17360/4/Niedersachsen/<strong>Northeim</strong>/Gymnasium/Cor<br />
vinianum.html<br />
http://stayfriends.tonline.de/s/17360/4/Niedersachsen/<strong>Northeim</strong>/Gymnasium/<strong>Corvinianum</strong>.html<br />
Jahrgang 1984: http://www.corvi84.de/main.html<br />
Jahrgang 2000: http://www.corvi2000.de/welcome.html<br />
Jahrgang 2004: http://www.corvi2004.de/<br />
Jahrgang 2008: http://www.corvi08.de/<br />
Abitreff:<br />
http://www.abitreff.de/inhalte/gymnasien/deutschland.php?schule=Gymnasium<br />
+<strong>Corvinianum</strong>&ort=<strong>Northeim</strong>&bundesland=9&gymnasium=2076<br />
Wer mehr übers Corvi im Allgemeinen erfahren möchte, kann bei Wikipedia<br />
nachschlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gymnasium_<strong>Corvinianum</strong><br />
Interview mit Friya Dinshaw, die uns auf Englisch von sich erzählt. Bitte gut<br />
durchlesen, es gibt im Anschluss einen kleinen Test ;)<br />
Hello Friya, tell us a little about your<br />
background.<br />
I come from a town called Gerrards<br />
Cross, which is 20 minutes away from<br />
London, where I live with my parents. I<br />
went to a grammar school where I studied<br />
German, history, maths and physics<br />
for my A-Levels. I am now a student at<br />
Durham University, in North England, and<br />
am currently in my third year studying<br />
German and Spanish.<br />
How did you decide to become an assistant<br />
teacher?
As part of my university course I have to<br />
spend a year abroad in the countries<br />
whose languages I study. There are various<br />
things you can do, but after doing<br />
some research I realised the thing I<br />
would enjoy most is being an assistant,<br />
which is something a lot of students on a<br />
year abroad do. I spoke to friends who<br />
had worked as an assistant, and they told<br />
me how much fun they had had, so I decided<br />
to apply.<br />
How did you come to choose Corvi?<br />
When I applied I did not actually apply to<br />
this school, but rather I chose which<br />
Bundesland I would like to go to. I chose<br />
Niedersachsen as it seemed like an interesting<br />
place with a lot to do. After I was<br />
accepted to Niedersachsen, the Corvi<br />
looked at my application, among others,<br />
and the teachers chose me as their assistant.<br />
And what have you been doing here?<br />
It depends on each teacher's ideas, but I<br />
help out in lessons answering questions<br />
they may have, allowing the students to<br />
hear someone speak with a genuine English<br />
accent and explain cultural aspects<br />
to the students. I work 12 hours a week<br />
with students of all ages, from year 5<br />
through the Abitur groups.<br />
- 7 -<br />
How has it been up to now?<br />
It has been really enjoyable so far. I have<br />
settled into German life very well! The<br />
students and teachers have also made<br />
me feel very welcome and a part of the<br />
school. Working with the students has<br />
been really fun as they are so welcoming<br />
and I genuinely look forward to my lessons<br />
with them.<br />
How is the English system different from<br />
the German one?<br />
There are quite a few differences between<br />
the systems, but my biggest challenge<br />
is that English schools start at 9<br />
am whilst German schools start a lot earlier<br />
at 7.45 am! It is also strange to see<br />
pupils wearing their own clothes to<br />
school because I always had to wear a<br />
uniform when I was at school. The Englisch<br />
school system is also not streamed<br />
into different schools like the German<br />
one; in almost all areas in England, pupils<br />
of all abilities tend to go to the same<br />
schools.<br />
What are your future plans?<br />
I'll return to Durham University for my<br />
final year next October and will graduate<br />
in June 2011. I still have no idea what I<br />
want to do after I graduate, but hopefully<br />
this year will help me decide!<br />
Interview mit Daniel Meyer, 19 Jahre, der uns von seinen Erfahrungen als FSJler<br />
erzählt.<br />
Erzählen Sie uns etwas zu Ihrer Herkunft.<br />
Ich bin in <strong>Northeim</strong> am 2.2.1990 geboren,<br />
aufgewachsen in Katlenburg und <strong>Northeim</strong>.<br />
Schon früh sehr viel und sehr gern<br />
habe ich Sport gemacht und war in zahlreichen<br />
Sportvereinen gewesen. Ich habe<br />
einen Zwilling (Adrian, 19J) und einen<br />
großen Bruder (Martin, 20J), mit denen<br />
ich immer viel gemacht habe (auch Unfug<br />
- eine Selbstverständlichkeit für Jungen).<br />
Was sind Ihre Interessen und Hobbys?<br />
Ich mache viel Sport (frühere Vereine:<br />
Handball (TSV), Fußball (Rhumetal), Judo,<br />
Tennis (Berka), momentan im Fußballverein<br />
des TSV Katlenburg, 2 Jahre<br />
Fitnesscenter Sports up, doch letztes<br />
Jahr damit aufgehört). Ich interessiere<br />
mich außerdem für Astronomie (Teleskop<br />
Meade DS-2070AT) und habe mehrere<br />
Haustiere (2 Zwergkaninchen und<br />
ein Hund).<br />
Wie sind Sie denn FSJler geworden?:<br />
Ein paar schwerwiegende Vorfälle haben<br />
mich dazu gebracht, dass ich die Schule<br />
nicht mehr konzentriert zu Ende bringen<br />
konnte. Deswegen habe ich mich nach<br />
einem Platz für den Zivildienst umgesehen<br />
(obwohl ich gegen den Wehrdienst<br />
an sich nichts hätte, es ist nur die Zeit,<br />
die man dann für seine Freunde, Freundin<br />
und Familie garantiert nicht mehr<br />
hat). Ich habe dann gehört, dass Herr<br />
Bruns, mit dem ich mich gut verstehe<br />
und mit dem ich gut zusammenarbeiten<br />
kann, einen FSJ´ler für den Sportbereich<br />
sucht. Ich habe ihn kurze Zeit später darauf<br />
angesprochen, und so kam das halt<br />
alles zustande.<br />
Und warum Corvi?<br />
Weil ich hier vor dem FSJ Schüler war<br />
und die Sportkollegen zum großen Teil<br />
schon kannte.<br />
Und was tun Sie hier? Was macht ein<br />
FSJler?
Zu meinen Aufgaben gehören vor allen<br />
Dingen die Mittagspausenbetreuung<br />
(Schüler können unter meiner Aufsicht<br />
die Sporthalle nutzen) und die Begleitung<br />
der Schwimmkurse als zusätzliche<br />
Aufsichtsperson. Auch vertrete ich ab<br />
und zu Sportkollegen, falls diese erkrankt<br />
sind, sodass der Sportunterricht nicht<br />
ausfallen muss. Außerdem leite ich zusammen<br />
mit Herrn Thiel die Tischtennis-<br />
AG und unterstütze die Sportlehrer auch<br />
bei ihrem Unterricht.<br />
Was ist noch geplant?<br />
Geplant ist unter anderem eine Schul-<br />
Fußball-Liga, allerdings gibts noch eine<br />
BeratungslehrerIn – was ist das?<br />
- 8 -<br />
Menge zu regeln, da der Hallenbelegungsplan<br />
recht voll ist und man in den<br />
Wintermonaten eine Halle unbedingt<br />
braucht. Dann werde ich noch auf verschiedene<br />
Lehrgänge gehen, sowie die<br />
Übungsleiterlizenz C anstreben.<br />
Wie geht es dann weiter in Ihrem Leben<br />
(nach Corvi)?<br />
Nach dem FSJ würde ich gern entweder<br />
zur Polizei/Bundeswehr gehen oder mir<br />
eine Stelle in Österreich suchen (was ich<br />
dort machen würde ist allerdings noch<br />
unklar). Das hat noch ein bißchen Zeit.<br />
Interview mit Ulla Bähr-Struck und Hans Harer: Schule ohne Beratung?<br />
Das <strong>Corvinianum</strong> hat zurzeit zwei BeratungslehrerInnen – und beide gehen in absehbarer<br />
Zeit in Pension! Angesichts der Tatsache, dass unsere Schule (und viele<br />
andere auch) weder PsychologInnen noch SozialpädagogInnen zur Verfügung<br />
hat, ist es eine bedrohliche Situation. Abhilfe ist hier ein dringendes Gebot. Denn<br />
im Moment gibt es keine Nachfolger, nicht weil es keine Interessenten gibt, sondern<br />
weil die Landesregierung und die Schulbehörde sie nicht rechtzeitig ausbildet.<br />
Neuere Meldungen besagen, die Ausbildung soll im Jahre 2010 wieder aufgenommen,<br />
man kann es nur hoffen. Bei 1500 SchülerInnen können Konflikte,<br />
Probleme, Mobbing, Störungen, Lernversagen und Ähnliches nicht ausbleiben.<br />
Eine vertrauensvolle Beratung ist unabdingbar. Wir fragten die beiden zu ihrer<br />
Tätigkeit.<br />
Zuerst bitte eine kurze Vorstellung der<br />
eigenen Person und des Werdegangs –<br />
wie lange sind Sie schon am Corvi, welche<br />
Unterrichtsfächer etc.?<br />
Bähr-Struck: Ich bin 1948 in München<br />
geboren, Studium in München und Marburg,<br />
Referendariat in Emden, seit 1976<br />
am Corvi, zwischendurch jahrelang auch<br />
an der Thomas-Mann-Schule. Meine Fächer<br />
sind Deutsch, Englisch (stellenweise<br />
auch Werte und Normen unterrichtet),<br />
FG Deutsch, AK Methoden.<br />
Hans Harer: Ich unterrichte seit Februar<br />
1980 am <strong>Corvinianum</strong>. Meine Fächer sind<br />
Geschichte, evangelische Religionslehre<br />
und Russisch. Bis zur Wende habe ich<br />
Russisch in AGs unterrichtet, dann nach<br />
längerer Pause in den Jahren 2000/2001<br />
ein Austauschprojekt mit einer Petersburger<br />
Schule durchgeführt.<br />
Wie, wann und warum sind Sie Beratungslehrerin<br />
geworden?<br />
Bähr-Struck: Beratungslehrerin bin ich<br />
seit dem Jahr 2000. Ich hatte schon immer<br />
großes Interesse an psychologischen<br />
und pädagogischen Fragestellungen, die<br />
in der Schule eigentlich eine Rolle spielen<br />
sollten, aber im Alltag aus vielfältigen<br />
Gründen (Zeit, Geld, Schulpolitik…) zu<br />
kurz kommen. Ich genoss eine sehr interessante<br />
2jährige Ausbildung, streifte<br />
viele Bereiche: vor allem Gesprächsführung,<br />
Umgang mit Konflikten; Gewaltprävention,<br />
Entwicklungsstörungen Essstörungen,<br />
Schulangst, Prüfungsängste,<br />
Suchtverhalten, Lernmethodik, Diagnoseund<br />
Testverfahren, Förderprogramme<br />
usw.<br />
Hans Harer: Als junger Lehrer war ich SV-<br />
Beratungslehrer, also der traditionelle<br />
Vertrauenslehrer. Außerdem hatte ich<br />
mich zusammen mit Barbara Gollmer –<br />
sie hat das meiste geleistet - für die Einführung<br />
des Betriebspraktikums an unserem<br />
Gymnasium engagiert. Ein solcher<br />
Einsatz stand bei traditionellen Gymnasiallehrern<br />
– und von denen gab es ziemlich<br />
viele – irgendwie fast unter<br />
Kommunismusverdacht. Das fand der<br />
Schulleiter wohl nicht so schlimm. Er<br />
sprach mich an, ob ich nicht die Weiterbildung<br />
zum Beratungslehrer machen
wollte. Ich wollte. Der Beratungslehrerkurs<br />
begann 1984.<br />
Was ist Rolle des/der Beratungslehrer(in)<br />
in der Schule – und was ist der<br />
Unterschied zu einem Vertrauenslehrer?<br />
Bähr-Struck: Beratungslehrer sind für<br />
Schüler, Eltern und Kollegen da. Sie führen<br />
Gespräche und geben Hilfestellung<br />
und Impulse bei der Behandlung und<br />
Lösung von Problemsituationen und<br />
Konflikten. Oft vermitteln sie aber zu<br />
professionellen Beratungsinstitutionen<br />
weiter.<br />
Wir arbeiten unabhängig und unterliegen<br />
der Schweigepflicht, d.h. in der Regel<br />
sind wir so etwas wie “Vertrauenslehrer“:<br />
Wir behandeln alles vertraulich und arbeiten<br />
zum Wohl der Ratsuchenden.<br />
Die alte Bezeichnung „Vertrauenslehrer“<br />
ist in Niedersachsen verschwunden, es<br />
gibt aber noch den Vertrauenslehrer der<br />
SV, das ist bei uns an der Schule zur Zeit<br />
Herr Kuschke.<br />
Hans Harer: Nach dem Beginn der<br />
Weiterbildungsmaßnahme zog ich mich<br />
allmählich aus der SV-Arbeit zurück. Es<br />
fiel mir schwer. Denn ich hatte mit den<br />
interessantesten und engagiertesten<br />
Corvinianern zu tun . Die Rolle des SV-<br />
Lehrers war es damals, die SV bei der<br />
Umsetzung ihrer Ideen zu beraten. Ich<br />
sehe mich da im Nachhinein tatsächlich<br />
mehr als Dienstleister für die damals sehr<br />
selbständigen jungen Leute und nicht als<br />
Pädagoge, der Impulse in die Arbeit der<br />
SV bringt. Aus dieser Zeit sind Freundschaften<br />
mit den damaligen Schülern<br />
geblieben – der Altersunterschied<br />
schmilzt. Einer wurde dann 10 Jahre später<br />
mein Fraktionsvorsitzender in der<br />
Kommunalpolitik. Der entscheidende<br />
Unterschied zwischen den beiden Rollen<br />
des „SV-Lehrers“ und des Beratungslehrers<br />
beginnt schon damit, dass der SV-<br />
Lehrer von den Schülern gewählt wird,<br />
wohingegen der Beratungslehrer „von<br />
oben“ eingesetzt wird.<br />
Der Vertrauensschutz, auf den Schüler,<br />
mit denen ich zu tun habe, sich verlassen<br />
können, verkleinert allerdings diese Kluft<br />
zwischen den Rollen. Ich bin zwar von<br />
der Behörde ausgebildet und eingesetzt,<br />
verstehe mich aber dennoch vorrangig<br />
als Anwalt und Helfer des Schülers, der<br />
Beratungsbedarf hat. Er kann sich darauf<br />
verlassen, dass ich nur das der Schulleitung<br />
melde, zu dem ich unbedingt verpflichtet<br />
bin.<br />
- 9 -<br />
Wie geschieht das praktisch – was sind<br />
die Alltagserfahrungen? Haben Sie Empfehlungen<br />
an Eltern und SchülerInnen?<br />
Bähr-Struck: Die praktische Arbeit sieht<br />
häufig so aus:<br />
Wir werden angesprochen<br />
- von Kollegen bei Auffälligkeiten<br />
im Lern- oder Sozialverhalten von<br />
Schülern oder bei ungewöhnlichen<br />
Vorkommnissen<br />
- von Eltern, die sich telefonisch im<br />
Sekretariat melden, weil sie sich<br />
über etwas Sorgen machen<br />
- von Schülern, die einen Rat brauchen<br />
oder über ein bestimmtes<br />
Problem reden wollen.<br />
Wir verabreden mit den Ratsuchenden<br />
ein Gespräch in unserem Beratungszimmer,<br />
um uns ein erstes Bild von dem Fall<br />
machen zu können. Normalerweise erfolgen<br />
dann weitere Rückfragen oder Gespräche<br />
(z.B. mit zuständigen Kollegen,<br />
den Eltern, wichtigen Mitschülern usw.).<br />
Gemeinsam erstellt man schließlich mit<br />
den Ratsuchenden einen Vorgehensplan<br />
für eine bestimmte Zeit und vereinbart<br />
eine Nachbesprechung, um zu sehen wie<br />
sich die Situation entwickelt und ob sie<br />
sich gebessert hat.<br />
Wir werden auch manchmal gebeten, bei<br />
Besprechungen als Berater oder Moderatoren<br />
dabei zu sein oder mit einer ganzen<br />
Klasse, z.B. im Rahmen von Suchtoder<br />
Mobbingprävention zu arbeiten.<br />
In den Schuljahren 2006/7 und 2008/9<br />
haben wir jeweils ein Jahr lang ca 18<br />
Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet,<br />
die wir auch weiterhin betreuen.<br />
Wir führen auch Methodentage durch<br />
und bieten den Eltern Info-Abende zum<br />
Thema „Lernen lernen“ an usw.<br />
Hans Harer: In der Regel rufen mich Eltern<br />
an oder erreichen mich über das<br />
Sekretariat. Nach dem vorbereitenden<br />
Gespräch mit einem Elternteil vereinbare<br />
ich dann einen Gesprächstermin in -<br />
meistens - einer Nebenfachstunde, dem<br />
dann weitere Treffen folgen. Der Erfolg<br />
der Gespräche steht und fällt mit der<br />
Gesprächsbereitschaft der „Klienten“.<br />
Wenn ich die Grenzen meiner Möglichkeiten<br />
sehe, versuche ich den Kontakt zu<br />
Beratungsstellen außerhalb der Schule<br />
herzustellen.<br />
In zahlreichen Fällen – ergänzend oder<br />
anstatt des Elternengagements, kommt<br />
der Kontakt auch durch den Hinweis von<br />
Klassen- oder Fachlehrern zustande. In
selteneren Fällen kommen Schüler aus<br />
eigener Initiative zu mir.<br />
Schule ohne Beratung – geht das?<br />
Bähr-Struck: Eigentlich bräuchte Schule<br />
ganz andere Strukturen von Hilfe und<br />
psychologischer Beratung als die uns<br />
zustehenden (!) 2 mal 3 Stunden für die<br />
beiden Beratungslehrer. Sie sind nur ein<br />
Tropfen auf den heißen Stein. Wir<br />
bräuchten<br />
- mehr Verfügungsstunden mit dem<br />
Klassenlehrer in allen Klassenstufen<br />
- bessere<br />
pädagogsiche/psychologische<br />
Ausbildung aller Lehrer<br />
- Sozialarbeiter/Sozialpsychologen<br />
in große Schulen<br />
- mehr Supervision für Lehrende<br />
Schule ohne Beratung ist undenkbar.<br />
Dann müssen wir alle beraten = helfen.<br />
Hans Harer: Das kann ich mir schwer vorstellen.<br />
Da bliebe vieles auf der Strecke.<br />
Ich will den Kollegen nicht die Kompetenz<br />
absprechen. Sie haben aber einfach<br />
zu wenig Zeit für die individuelle Beratungsarbeit.<br />
- 10 -<br />
Was ist Ihre Philosophie?<br />
Bähr-Struck: Schwer zu beantworten.<br />
Man kennt ja nur seine Herangehensweise.<br />
Ausgebildet sind wir z.B. beide in der<br />
Gesprächsführung nach Rogers. Wir kennen<br />
aber auch vielfältige andere Ansätze.<br />
Ich gehe z.B. auch gerne systemisch an<br />
Probleme heran.<br />
Wir haben keine feste Aufgabenverteilung.<br />
Die Kollegen oder Schüler sprechen<br />
den an, der gerade greifbar ist oder den<br />
sie für geeignet halten. Oft sind die Zuständigkeiten<br />
auch geschlechtsspezifisch,<br />
d.h. ich werde öfter bei Essstörungen<br />
um Rat gefragt, Herr Harer hat mehr<br />
mit Aggression oder Gewaltprävention<br />
zu tun. Ein weiterer Schwerpunkt meiner<br />
Arbeit sind Lernmethodik und Lernstörungen,<br />
Prüfungspanik usw.<br />
Wir arbeiten beide sehr eng zusammen,<br />
d.h. wir tauschen uns auch über schwierige<br />
Situationen aus. Ich nehme außerdem<br />
regelmäßig an Supervisionssitzungen<br />
mit anderen (Göttinger) Beratungslehrern<br />
teil.<br />
Hans Harer: Kurz und unbescheiden:<br />
„Den Menschen stärken und gemeinsam<br />
nach Lösungen suchen.“<br />
HISTORIE<br />
Mauer mahnt in <strong>Northeim</strong>: Feierliche Enthüllung eines Stücks Berliner Grenze an<br />
der Rhumebrücke<br />
In <strong>Northeim</strong> steht jetzt ein 2,7 Tonnen schweres Stück der Berliner Mauer. SchülerInnen<br />
eines Kunstkurses des Corvi haben es bunt gestaltet - das Segment solle<br />
nachfolgenden Generationen symbolisch an das „große Glück“ erinnern, das die<br />
Wiedervereinigung Deutschland und Europa beschert habe. Das Mauerstück steht<br />
an einem für <strong>Northeim</strong> historischen Ort an der Rhumebrücke, wo im April 1945<br />
der Zweite Weltkrieg für <strong>Northeim</strong> zu Ende ging. 1989 waren in der gegenüberliegenden<br />
Kaserne DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft einquartiert worden.<br />
In einer Einweihungszeremonie dankte der Bürgermeister den 22 Schülerinnen<br />
des <strong>Corvinianum</strong>s, die das einst graue Mauerstück durch Malereien mit Symbolen<br />
der Teilung, des Friedens und der Freiheit versehen hatten.<br />
Interessanterweise hat es in <strong>Northeim</strong> schon einmal ein DDR-Mahnmal gegeben.<br />
Hier ein Foto (vielen Dank an Herrn Fischer):
Die Legende zu diesem Bild lautet:<br />
„Das <strong>Corvinianum</strong> errichtete am 17.<br />
Juni 1960 ein Mahnmal für das Land<br />
jenseits des Eisernen Vorhangs.“<br />
Weitere Bilder aus der Serie zeigen<br />
Schüler aus der Mittel- und Oberstufe,<br />
die eigenhändig am Steinbau arbeiteten,<br />
der dann abends der Stadt<br />
übergeben wurde. Das Mahnmal verfiel<br />
zusehends und wurde in den<br />
1980er Jahren schließlich abgerissen.<br />
BERICHTE<br />
Gymnasium <strong>Corvinianum</strong> <strong>Northeim</strong>: "Einsatz Energie-Checker für Energiesparverhalten"<br />
Ziel des Projekts ist es, einfaches Energiesparverhalten zu fördern, das Bewusstsein<br />
der Energieproblematik zu stärken und Schüler zum vernünftigen Umgang<br />
mit Energie aufzufordern. Alles geschieht auf Freiwilligenbasis, damit die Motivation<br />
groß ist und damit niemand sich zu etwas gezwungen sieht, was er nicht leisten<br />
möchte.<br />
Ziele:<br />
Verdeutlichung der Treibhauseffekt mit Versuchen, Problematik des CO2-<br />
Anstiegs bewusst machen<br />
Recherche im Internet u. Austausch über Möglichkeit einer Minimierung<br />
des CO2-Ausstoßes<br />
Erklärung der Heizanlage und Hinweis der Notwendigkeit des korrekten<br />
Heiz- und Lüftverhaltens durch Hausmeister<br />
Energieverhalten ändern<br />
Information durch Hausmeister über richtigen Leuchtmittel, moderne Fenster<br />
Suche nach freiwilligen Klassen, die sich am Energiesparen beteiligen wollen<br />
Vorstellung der Problematik mit Brief bei Dienstbesprechung durch Lehrerin<br />
Frau Sommer<br />
Zwei Energie-Checker der jeweiligen Klassen erhielten einen Button, jede<br />
Klasse erhielt eine Urkunde<br />
Einweisung der Schüler an verschiedenen Stationen mit Materialien: Erinnerungsschild<br />
für die Tür (Verschluss Fenster, Licht löschen, Verweis auf korrektes<br />
Heizen, Fenster- Anhänger Thema Stoßlüften, Hinwese Lichtschalter für<br />
zugehörige Leuchtreihe)<br />
J:\Dokumente und Einstellungen\Administrator\Desktop\Corvi-News5-09.doc vom Saturday, 19. December 2009 um 14:39 Uhr
Anschaffung Altpapier-Boxen<br />
- 12 -<br />
Informationen über E-Mail gestreut und Fragen geklärt<br />
Erstellung/Aushang Plakate<br />
Vereinbarung mit Schulleitung zum Sammeln von Batterien in der Schule<br />
Durchsetzung von Kopieren auf FSC recyceltem Papier<br />
Energiespartipps für zu Hause, Quiz und Spiele für zu Hause/Vertretungsstunden<br />
Eine PDF über das gesamte Projekt liegt unter http://www.kuknds.de/bilder/web/downloads/Projekt/Schulwettbewerb_01/Dokumentation_Co<br />
rvinianum_<strong>Northeim</strong>/Projektbericht.pdf zum Abholen bereit.<br />
Corvi-Schüler präsentieren Facharbeiten<br />
In diesem Jahr wurden im Rahmen einer Abendveranstaltung erstmalig die 124<br />
Seminarfacharbeiten des Jahrgangs 13 präsentiert, die im Rahmen des<br />
Sminarfachs erstellt wurden. Eingeladen waren neben LehrerInnen, SchülerInnen<br />
des Jahrganges Q1 und Eltern auch die Firmen, u.a. die Fa. Conti, unter deren Unterstützung<br />
ein Teil der Arbeiten entstanden ist. Nach der von den Schülerinnen<br />
und Schülern geleiteten Auftaktveranstaltung im Forum, in der die knappe Zeit<br />
für die Erarbeitung der Facharbeit, vor allem auch die letzte Nacht vor dem Abgabetermin<br />
und auch die anderen interessanten Entstehungsaspekte, Würdigung<br />
in launiger Darstellung fand, hatten die Gäste Gelegenheit, sich in den Räumen<br />
der Schule die nach Seminarfächern geordneten Arbeiten anzuschauen.<br />
Ziel war einerseits die Präsentation der Ergebnisse, man konnte Arbeiten anhand<br />
der Poster nachvollziehen, sowie auch in jedem Fach sich zwei der besten Arbeiten<br />
als Präsentation anhören und ansehen. Daraus ließ sich sehr gut der Aufwand,<br />
das wissenschaftliche Arbeiten und die Qualität der Ergebnisse ableiten. Erstaunlich,<br />
was die SchülerInnen in nur 6 Wochen so ausgearbeitet haben. Die für wissenschaftliches<br />
Arbeiten ja eher gering angesetzte Zeit präsentierte sich in wirklich<br />
gelungenen und nachvollziehbaren Werken. Themen waren unter anderem<br />
Sprachen, wie Gebärden- und Babysprache, umwelttaugliche neue Technologien,<br />
Verwertung wiederverwertbarer Rohstoffe, Entwicklungshilfe, die Stadt Wien<br />
und sogar für die Medizin relevante Themen. Auch die Präsentationen der jeweils<br />
besten Arbeiten zeigte an dieser Stelle, welche Arbeit hier gemeinsam geleistet<br />
wurde und dass die SchülerInnen gut vorbereitet in den Uni- oder Ausbildungsalltag<br />
gehen werden. Auch kleine technische Probleme und andere Kleinigkeiten<br />
brachten die Vortragenden nicht aus der Ruhe, sie trugen ihre Arbeiten souverän<br />
und sicher vor.<br />
Es wäre wirklich bedauerlich gewesen, hätte diese Veranstaltung nicht statt gefunden,<br />
die nette, entspannte Atmosphäre mit kleinen Leckereien und Getränken<br />
hat ein Übriges getan das Ganze zu einem gelungenen Abend werden zu lassen.<br />
So viel Arbeit sollte auch nicht im Verborgenen bleiben. Bleibt nur zu hoffen,<br />
dass auch im nächsten Jahr eine solche Veranstaltung ihren festen Platz im Corvi-<br />
Leben finden wird. Einen Eindruck verschaffen sicher auch die Bilder, die Herr<br />
Fischer erstellt hat.<br />
Brigitte Morof<br />
ars musica volais in Tallinn<br />
Am Mittwoch, dem 30. Oktober 2009, brach der Chor des <strong>Northeim</strong>er Gymnasium<br />
<strong>Corvinianum</strong> in die estnische Hauptstadt Tallinn auf. Nach einer Zwischenübernachtung<br />
in einem polnischen Hotel ging die Reise weiter, sodass wir am<br />
Donnerstag um 22:00 Uhr in Tallinn ankamen und in die Gastfamilien eingeteilt<br />
wurden. Der folgende Tag begann um 10:00 Uhr mit einer Probe der Stücke<br />
„Jekyll & Hyde“ und „James Bond“ mit den estnischen Schülern in der 21. Schule,
- 13 -<br />
die nach einer zweistündigen Pause fortgesetzt wurde. Ab 18:00 Uhr wurde die<br />
Zeit zur freien Verfügung gestellt und mit Bowling und Billard genutzt.<br />
Eine Fahrt in die Kulturhauptstadt Tartu stand am Samstag auf dem Plan, um dort<br />
unser gemeinsames Projekt aufzuführen. (Ergänzung Aufführungsort: Miina<br />
Härma Gümnaasium). Anschließend gab es eine Besichtung der Stadt und der<br />
dortigen Universität. Am Sonntag hatten wir Zeit uns zu erholen, damit wir fit für<br />
das am Nachmittag stattfindende Freundschaftsspiel im Fußball waren.<br />
Um unsere Stimmen zu schonen, begann die Generalprobe am Montag erst um<br />
16:00 Uhr in der estnischen Partnerschule. Die gut besuchte Aufführung von<br />
„Jekyll & Hyde trifft James Bond“ fand um 18:00 Uhr (in der Aula der 21. Schule)<br />
statt, die in einem tosenden Applaus und großer Zufriedenheit bei Projektteilnehmern<br />
und Projektleitern endete. Um den Abend gemütlich ausklingeln zu lassen,<br />
gab es noch einen gemeinsamen „Feierabend“ bei Essen und Trinken. Dieser<br />
bildete auch den Abschluss der zusammen verbrachten Zeit in Tallinn.<br />
Der Abschied am Dienstagmorgen fiel schwer, sodass die geplante Abfahrt durch<br />
Tränen und Singen verzögert wurde und wir erst nach 30minütiger Verspätung<br />
um 8:30 Uhr die Rückreise antreten konnten. Einen Zwischenstopp gab es wiederum<br />
in Polen, doch die Weiterfahrt konnte schon um 07:00 Uhr am nächsten<br />
Morgen fortgesetzt werden. So brachten uns die Busfahrer erschöpft um 02:00 in<br />
der Nacht ans Corvininanum zurück.<br />
Insgesamt war die Fahrt unter der Leitung von Heinz Weyhing und Johannes<br />
Hasselhorn wie auch in den Jahren zuvor ein großer Erfolg.<br />
Johanna Lösky, Julia Grote, Sara Riedel<br />
Finanziell wurde die Fahrt unterstützt vom Landkreis <strong>Northeim</strong> und dem Bund<br />
der Ehemaligen. (Heinz Weyhing)
- 14 -<br />
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