Der Weg zum Erfolg - Kuehne + Nagel

10 FOCUS
„GF-X hat sich in den vergangenen Jahren als eine sehr leistungsfähige,
hervorragend akzeptierte Reservierungsplattform etabliert,
speziell in Europa und Nordamerika. Die Schnittstellenintegration des
GF-X-Buchungsystems in unser globales Luftfrachtsystem bedeutet
bereits jetzt für unseren internen Reservierungsprozess eine markante
Prozessoptimierung.“
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Zum ersten Mal wird somit ein klassisches
Logistikunternehmen in der Lage
sein, zeitdefinierte Dienstleistungen anzubieten,
die mit denen vergleichbar sind, die
heute von den „Integrators“ angeboten werden
– und das sogar ohne die sonst üblichen
Warenart-, Gewichts- und Größeneinschränkungen.
Eine stufenweise Einführung
dieser neuen Produkte ist im Laufe des
Jahres 2004 geplant.
KÜHNE + NAGEL WORLD: Ende 2003 hat Kühne
+ Nagel eine Beteiligung am Luftfracht-Reservationssystem
GF-X erworben. Was hat es
damit auf sich?
BISCHOFF: Wir vertreten die Auffassung,
dass die Standardisierung in der Luftfrachtindustrie
weiter vorangetrieben werden
muss. Unsere Investition in ein neutrales
Reservierungssystem wird die Durchsetzung
solcher Standards in der Luftfracht
weiter fördern. Diese neuen und notwendigen
Industriestandards, wie es neben
einem neutralen Reservierungssystem auch
Cargo 2000 ist, werden unseren Kunden
Vorteile durch eine erhöhte Transparenz
und Prozessoptimierungen bringen. Wir
wollen hier eine Schlüsselrolle einnehmen
und als einer der Vorreiter den Wandel
aktiv vorantreiben.
GF-X hat sich in den vergangenen
Jahren als eine sehr leistungsfähige, hervorragend
akzeptierte Reservierungsplattform
etabliert, speziell in Europa und Nordamerika.
Die Schnittstellenintegration des
GF-X-Buchungsystems in unser globales
Luftfrachtsystem bedeutet bereits jetzt für
unseren internen Reservierungsprozess eine
markante Prozessoptimierung.
KÜHNE + NAGEL WORLD: Lassen Sie uns einen
Blick auf die Luftfrachtindustrie als Ganzes
werfen: Vor welchen Herausforderungen steht
die Branche?
BISCHOFF: Eine der großen Herausforderungen
sind die wachsenden Sicherheitsvorschriften
– sowohl im Bezug auf die physische
Sicherheit wie auch die Informationssicherheit.
Im Laufe dieses Jahres wird
beispielsweise das Air Automated Manifest
System (AAMS) der amerikanischen Zollbehörden
in Kraft treten. Diese Regelungen
verlangen von Carriern, dass vor Ankunft
eines Flugzeuges in den USA detaillierte
Sendungsinformationen an die dortige Zollbehörde
elektronisch übermittelt werden. Es
ist durchaus denkbar, dass in Zukunft auch
andere Länder vorab wissen möchten, was
im Anflug ist. Dies wird grundlegende
Auswirkungen auf die Luftfrachtindustrie
haben. Im Rahmen unserer Mitgliedschaft
bei FreightForward International (FFI) arbeiten
wir eng mit anderen Unternehmen der
Branche zusammen und suchen nach entsprechenden
Standards für weltweit sichere
Supply Chain-Prozesse.
Eine weitere Herausforderung bleibt
für uns auch die Imparität der Verkehrsströme.
Die ungleiche Auslastung der
Flugzeuge von und nach China seien hier
einmal exemplarisch genannt. Aufgrund
des überproportionalen Exportvolumens
fliegen Flugzeuge heutzutage oft mit
einem niedrigen Ladefaktor nach China.
Das bedeutet, dass eine höhere Auslastung
und somit Rentabilität auf der Teilstrecke
aus China heraus generiert werden muss,
was sich entsprechend auf die Höhe der
Frachtraten ex China auswirkt. Dieses leidige
Phänomen gilt derzeit im Übrigen für
die Strecke nach Europa ebenso wie für die
Transpazifik-Verkehre.