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Auswahl von ESIDOG*-Leitlinien: Vaginale Infektionen / Genitale ...

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10 <strong>Infektionen</strong><br />

Podofilox 0,5 % Lösung oder Gel 2× täglich<br />

durch 3 Tage, gefolgt <strong>von</strong> 4 Tagen ohne Therapie<br />

durch insgesamt 4 Zyklen.<br />

– Imiquimod 5 % Creme 3× wöchentlich<br />

durch 16 Wochen.<br />

– Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff.<br />

– Podophyllin resin 10–25 % als Tinktur<br />

1–2× wöchentlich durch 6 Wochen<br />

– Trichloroacetat (TCA) oder Bichloracetat<br />

(BCA) 1–2× wöchentlich durch 6 Wochen<br />

– Intralaesionales Interferon.<br />

■ Partnerbehandlung?<br />

Expositionsprophylaxe.<br />

■ Schwangerschaft<br />

Keine lokale Therapie in der Schwangerschaft;<br />

chirurgische Entfernung in SSW<br />

33–35. Bei sehr kleinen, isolierten Läsionen<br />

besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit einer<br />

Spontanremission nach einer Geburt. Prinzipiell<br />

ist nach der Sanierung eine Spontangeburt<br />

der Entbindungsmodus der ersten<br />

Wahl. Die peripartale Infektion des Neugeborenen<br />

mit HPV-Viren ist außerordentlich<br />

selten. Sie kann beim Kind entweder zu den<br />

gefürchteten Larynx-Papillomen oder (noch<br />

seltener) zu condylomatösen Veränderungen<br />

am äußeren <strong>Genitale</strong> führen. Das Risiko<br />

hierfür wird auf unter 1:1500 geschätzt.<br />

Somit müßten also mindestens 1500 Sectiones<br />

durchgeführt werden, um einen Fall<br />

<strong>von</strong> Larynx-Papillomen zu verhindern. Aber<br />

auch schon die Annahme der prophylaktischen<br />

Wirkung der Sectio caesarea<br />

ist fraglich und umstritten, da trotz primärer<br />

Sectio Larynx-Papillome aufgetreten<br />

sind.<br />

Bei Auftreten <strong>von</strong> Condyloma acuminata<br />

während der Schwangerschaft sollten diese<br />

in der 34./35. SSW in Lokal- oder Regionalanästhesie<br />

mittels Laser abgetragen werden.<br />

Eine absolute Indikation zur Sectio aus<br />

kindlicher Indikation besteht nicht. Trotzdem<br />

sollte die Patientin auf die Problematik<br />

aus forensischen Gründen ausdrücklich<br />

hingewiesen und das Gespräch dokumentiert<br />

werden.<br />

Nur Condyloma acuminata, die zum Zeitpunkt<br />

der Entbindung ein mechanisches<br />

Geburtshindernis darstellen, sind eine Indikation<br />

für die Sectio.<br />

Eine Sanierung <strong>von</strong> condylomatösen Läsionen<br />

des äußeren <strong>Genitale</strong>s und der Vagina<br />

in der 34./35. SSW durch Lasertherapie<br />

läßt sich auch in Lokal- oder Regionalanästhesie<br />

durchführen (Dysplasieambulanz<br />

der Abtlg. f. Gynäkologie und Geburtshilfe).<br />

Eine Sanierung mit Podophyllotoxin ist<br />

hingegen in der Gravidität kontraindiziert.<br />

Diskrete Befunde sollten nicht saniert,<br />

sondern 8 Wochen nach der Geburt kontrolliert<br />

werden.<br />

■ Stillen<br />

Chirurgische Sanierung<br />

C. Systemische Virusinfektionen in der<br />

Schwangerschaft<br />

Erythema infectiosum (Ringelröteln)<br />

■ Allgemeines<br />

Verursacht durch Parvovirus B19. Inkubationszeit<br />

13–18 Tage, Virämie ab dem 7.–10.<br />

Tag. Antikörperbildung spätestens 15 Tage<br />

nach Symptomen. Zielzellen sind die erythropoetischen<br />

Zellen des Knochenmarks.<br />

Die Zeitspanne zwischen einer mütterlichen<br />

Infektion und fetalen Komplikation<br />

beträgt 2–8 Wochen. In ungefähr 2 % (wenige<br />

Publikationen) kann es zu einer fetalen<br />

Infektion mit fetalem Hydrops, Anämie,<br />

meist Abortus oder intrauterinem Fruchttod<br />

kommen.

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