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J. VOERSTER Antiquariat für Musik und Deutsche Literatur Katalog ...

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133 MARPURG, F. W.: Handbuch bey dem Generalbasse <strong>und</strong> der Composition<br />

mit zwy= drey= vier= fünf= sechs= sieben= acht <strong>und</strong> mehrern Stimmen.<br />

2. <strong>und</strong> 3. Theil <strong>und</strong> Anhang [von 3], Berlin, G. A. Lange 1757–60. Klein-Quart.<br />

3 Bl., S. 207–272, 4 Bl. Register, 12 Notenkupfer; 1 Bl., 273–342, 8 Noten kupfer;<br />

4 Bl., S. 71–205 (davon 9 Bl. auf altem Papier faksimiliert <strong>und</strong> 3 Bl. im Falz<br />

schadhaft <strong>und</strong> hinterlegt), 9 Notenkupfer (einige Seiten mit kleinem Wasserrand).<br />

Im Text Zierleisten <strong>und</strong> Vignetten. Geringe Feuchtigkeitsspuren. Teil<br />

drei <strong>und</strong> Anhang sind vorgeb<strong>und</strong>en. Pappband im Stil der Zeit. € 1.200,–<br />

Erstausgaben. – Marpurg vertritt in seinem musiktheoretischen Denken die<br />

kritische Position der Aufklärung. Neben einigen bedeutenden musikästhetischen<br />

Veröffentlichungen, z.B. „Der critische Musicus an der Spree“ (1750) <strong>und</strong><br />

„Historisch-kritische Beyträge zur Aufnahme der <strong>Musik</strong>“ (1754–1762 <strong>und</strong> 1778)<br />

hinterließ Marpurg musiktheoretische Schriften von nachhaltiger Ausstrahlung.<br />

Seine Generalbasslehre gehört zu den zentralen Schriften seiner Epoche.<br />

Befasst sich seine „Abhandlung von der Fuge“ nahezu ausschließlich mit J. S.<br />

Bach, enthält sein „Handbuch“ in Teil 3 als Erstdruck den Choralsatz „Machs<br />

mit mir, Gott, nach deiner Güt“ BWV 377 (Tafel VIII) auf eine Melodie von J.<br />

H. Schein. Im Übrigen vertritt er die Rameausche Position im deutschsprachigen<br />

Raum als erster. Kretzschmar meinte, besonders die Gesetze der Harmonieführung<br />

im Rezitativ wurden kaum von einem zweiten so kurz <strong>und</strong> klar auseinandergesetzt.<br />

Mit Lessing <strong>und</strong> Winckelmann in fre<strong>und</strong>schaftlichem Kontakt,<br />

verkehrte er ebenso mit Rameau, Voltaire <strong>und</strong> d’Alembert während seines dreijährigen<br />

Aufenthaltes in Paris. Nach Berlin zurückgekehrt, vermochte er allerdings<br />

nicht, durch eine gesicherte musikalische Position den hohen Rang seiner<br />

Abhandlungen biographisch zu untermauern; sogar Breitkopf & Härtel – der<br />

Verleger von Bachs „Kunst der Fuge“ (zu dem Marpurg in der 2. Aufl age ein<br />

Vorwort beisteuerte) – lehnt sein Anerbieten ab, ausschließlich <strong>für</strong> ihn tätig zu<br />

sein. – RISM BVI, 542/3 <strong>und</strong> 541; Eitner VI, 341; Hirsch I, 354.<br />

134 MARPURG, F. W.: Handbuch bey dem Generalbasse <strong>und</strong> der Composition<br />

mit zwo= drey= vier= fünf= sechs= sieben= acht <strong>und</strong> mehreren Stimmen<br />

<strong>für</strong> Anfänger <strong>und</strong> Geübtere. Berlin, G. A. Lange 1762/57/58/60. Klein<br />

Quart. Teil 1: 2. verm. u. verb. Aufl age. 4 Bl., S. 1–100 nebst 6 gefalteten Tafeln<br />

mit Notenbeispielen. Teil 2: 4 Bl., S. 71–206 (206 leer) nebst 9 gefalteten Tafeln<br />

mit Notenbeispielen. Teil 3: 3 Bl., S. 207–272 nebst einem Hauptregister über<br />

alle drey Theile (4 Bl.) <strong>und</strong> 12 gef. Tafeln mit Notenbeispielen. Anhang: 1 Bl.,<br />

S. 273–342 nebst 8 gef. Tafeln mit Notenbeispielen. Anfangs leicht stockfl eckig.<br />

Wenige Bl. mit Wasserrand. Gelegentlich mit Unterstreichungen im Text von<br />

alter Hand. Schöner Halblederband im Stil der Zeit. € 1.900,–<br />

Exemplar in der wissenschaftlich besten Ausgaben-Kombination mit Band 2, 3<br />

u. Anhang in erster Aufl age <strong>und</strong> Band 1 in der um 30 Seiten erweiterten, maßgeblichen<br />

Aufl age. In Teil 3 fi ndet sich auf Tafel 8 der Erstdruck von J. S. Bach’s<br />

Choral „Machs mit mir, Gott, nach deiner Güt“ (BWV 377). – Hirsch I. No. 354<br />

Vgl. <strong>Katalog</strong> der Bach-Ausstellung Stuttgart 1985, N. 58. – Marpurg vertritt in<br />

seinem musiktheoretischen Denken die kritische Position der Aufklärung. Neben<br />

einigen bedeutenden musikästhetischen Veröffentlichungen, z.B. „Der critische<br />

Musicus an der Spree“ (1750) <strong>und</strong> „Historisch-kritische Beyträge zur Aufnahme<br />

der <strong>Musik</strong>“ (1754–1762 <strong>und</strong> 1778) hinterließ Marpurg musiktheoretische Schriften<br />

von nachhaltiger Ausstrahlung. Seine Generalbasslehre gehört zu den zentralen<br />

Schriften seiner Epoche. Befasst sich seine „Abhandlung von der Fuge“ nahezu<br />

ausschließlich mit J. S. Bach, enthält sein „Handbuch“ in Teil 3 als Erstdruck<br />

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