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Gründung eines MVZ – Erfahrungsbericht am Beispiel MVZ ...

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<strong>Gründung</strong> <strong>eines</strong> <strong>MVZ</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong><br />

<strong>MVZ</strong> Hannover Oststadt<br />

FHH meets economy<br />

9. Oktober 2007<br />

IGM <strong>–</strong>Institut für Gesundheitsmanagement<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 1


Über die medura<br />

• Wurde Ende 2004 von Dr. Axel Brümmer und Axel<br />

Deuring in Hannover gegründet<br />

• Arbeitet an Schnittstelle zwischen Medizin und<br />

Betriebswirtschaft<br />

• Derzeitige Projekte:<br />

<strong>–</strong> Aufbau <strong>MVZ</strong> Hannover Oststadt<br />

<strong>–</strong> <strong>Gründung</strong> und Betrieb der zpm GmbH (Zentrum für<br />

präventive Medizin) mit Gesundheits-Check-Ups für<br />

Firmen und Präventionsprogr<strong>am</strong>men<br />

<strong>–</strong> Management <strong>eines</strong> Medizin- und Biotechnikfonds<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 2


Was ist ein <strong>MVZ</strong>?<br />

• <strong>MVZ</strong> = mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtungen<br />

unter einem Dach. Rechtliches Konzept:<br />

<strong>–</strong> Seit Frühjahr 2004 vom Gesetzgeber zulässig<br />

<strong>–</strong> Voraussetzungen: Mindestens zwei verschiedene<br />

Fachrichtungen. Ein ärztlicher Leiter<br />

<strong>–</strong> <strong>Gründung</strong> als Kapitalgesellschaft möglich (Gesellschafter<br />

müssen Leistungserbringer der GKV sein)<br />

<strong>–</strong> <strong>MVZ</strong> besitzt die KV-Zulassungen für die Erbringung von<br />

GKV-Leistungen. Gemeins<strong>am</strong>e Abrechnung des <strong>MVZ</strong><br />

gegenüber KV (eine Abrechnungsnummer)<br />

<strong>–</strong> Ärzte sind angestellt oder Gesellschafter -> verschiedene<br />

Formen des <strong>MVZ</strong><br />

<strong>–</strong> Mehrere Ärzte können sich die Arbeitszeit <strong>eines</strong> KV-Sitz<br />

teilen<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 3


Ein paar Zahlen<br />

Anzahl <strong>MVZ</strong><br />

Anzahl Ärzte*<br />

- davon angestellt<br />

Ø Ärzte pro <strong>MVZ</strong><br />

Angestellten-<strong>MVZ</strong>s<br />

Vertragsärzte-<strong>MVZ</strong>s<br />

Mischform-<strong>MVZ</strong>s<br />

Trägerschaft Krankenhaus<br />

Q2/2005<br />

193<br />

711<br />

384<br />

3,68<br />

58<br />

48<br />

87<br />

25%<br />

Q2/2007<br />

809<br />

3.263<br />

2.191<br />

4,03<br />

386<br />

111<br />

312<br />

33%<br />

* Zum Vergleich: insges<strong>am</strong>t sind derzeit 119.600 Vertragsärzte und 9.100 angestellte Ärzte tätig<br />

•Häufigste Rechtsformen: GbR 44%, GmbH 41%, sonstige 15%<br />

•Trägerschaft: Vertragsärzte 62%, Krankenhäuser 33%, Sonstige 5%<br />

•Top 3 Regionen: Bayern 22%, Berlin 11%, Niederachsen 9%<br />

•Top 3 Fachgruppen: Hausärzte 19%, Internisten 11%, Chirurgen 7%<br />

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 4


Warum <strong>MVZ</strong>? (1)<br />

• Hypothese: Kooperation ist Modell der Zukunft in der<br />

<strong>am</strong>bulanten Versorgung<br />

• Bildung einer kritischen Masse zur Umsetzung<br />

betriebswirtschaftlicher Methoden bei Organisation<br />

• „One-Stop-Shopping“für die Patienten durch viele<br />

Fachrichtungen unter einem Dach<br />

• Entlastung der Ärzte von administrativen und anderen<br />

nicht-ärztlichen Tätigkeiten, dadurch u.a.:<br />

<strong>–</strong> Konzentration auf Patienten<br />

<strong>–</strong> Bessere Fortbildungsmöglichkeiten<br />

• Erfahrungsaustausch unter Kollegen<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 5


Warum <strong>MVZ</strong>? (2)<br />

• Teilung von KV-Sitzen auf z.B. mehrere Halbtagskräfte<br />

• Möglichkeit zur Schaffung attraktiver und längerer<br />

Öffnungszeiten für die Patienten<br />

• Einfachere Urlaubs- und Vertretungsregelungen<br />

• Ärzte können KV-Sitz gegen Anteile einer Gesellschaft<br />

tauschen (nur Leistungserbringer):<br />

<strong>–</strong> Anteil ist fungibleres Wirtschaftsgut<br />

<strong>–</strong> Möglichkeit des „langs<strong>am</strong>en“Ausstiegs aus der<br />

Einzelpraxis<br />

• Synergistische Nutzung von Personal, Räumlichkeiten,<br />

EDV und Geräten<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 6


Warum <strong>MVZ</strong><br />

Hannover Oststadt?<br />

• Bedarf an qualifizierter <strong>am</strong>bulanter Versorgung in den<br />

nord-östlichen Stadtteilen <strong>–</strong>unabhängig vom<br />

Fortbestand des Standorts Oststadtkrankenhaus<br />

• Mögliche Ausgangsbasis für Portalklinik der Region<br />

nach Umzug des Oststadtkrankenhauses ans Siloah<br />

• Bestehende Praxen mit existierenden<br />

Patientenstämmen als idealer Startpunkt<br />

• Zugriff auf Infrastruktur des OSK (apparativ und<br />

personell) -> Wandlung fixer in variable Kosten<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 7


Projekt <strong>MVZ</strong> <strong>–</strong>Phase 1<br />

• Konzeption der rechtlichen und räumlichen Struktur <strong>–</strong><br />

Beginn: Ende 2005<br />

<strong>–</strong> Prüfung der rechtlichen Möglichkeiten<br />

<strong>–</strong> Abgleich gesetzlicher Vorgaben des Bundes mit denen in<br />

Niedersachsen<br />

<strong>–</strong> Identifikation von <strong>Gründung</strong>särzten (Allgemeinmed.<br />

Gemeinschaftspraxis & Kardiologe)<br />

<strong>–</strong> Auswahl Räumlichkeiten und grobe Planung der nötigen<br />

Umbauten<br />

<strong>–</strong> Erstellung Businessplan für Kapitaleinwerbung<br />

<strong>–</strong> Definition der rechtlichen Konstruktion:<br />

• <strong>MVZ</strong> Hannover Oststadt GbR<br />

• <strong>MVZ</strong> Hannover Oststadt Betreiber GmbH<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 8


Projekt <strong>MVZ</strong> <strong>–</strong>Phase 2<br />

• Vorgespräche & Detailplanung <strong>–</strong>Beginn: Mitte 2006<br />

<strong>–</strong> Mit Klinikum wegen Raumbedarf und Kooperation zur<br />

Nutzung von Ressourcen<br />

<strong>–</strong> Mit Investor (BKH) wegen Festlegung Kapitalbedarf, Art<br />

der Finanzierung und Meilensteine<br />

<strong>–</strong> Mit Gesellschaftern wegen<br />

• Anteilsverteilung<br />

• Einbringung von KV-Zulassungen und Praxis<br />

• Zustimmungsrechten<br />

<strong>–</strong> Mit Betreibergesellschaft wegen Konditionen der<br />

Dienstleistungen<br />

<strong>–</strong> Mit KV und Ärztek<strong>am</strong>mer wegen<br />

Zulassungsvoraussetzungen<br />

<strong>–</strong> Mit Architekt wegen Planung des Umbaus<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 9


Projekt <strong>MVZ</strong> <strong>–</strong>Phase 3<br />

• <strong>Gründung</strong>, Umbau & Zulassung <strong>–</strong>Beginn: Ende 2006<br />

<strong>–</strong> Abschluss Beteiligungsvertrag mit Investor (Stille<br />

Beteiligung)<br />

<strong>–</strong> Abschluss Gesellschaftsverträge von <strong>MVZ</strong> GbR und <strong>MVZ</strong><br />

Betreiber GmbH<br />

<strong>–</strong> Abschluss Miet- und Kooperationsvertrag mit Klinikum<br />

<strong>–</strong> Zulassung des <strong>MVZ</strong> bei der KVN<br />

<strong>–</strong> Umbau der Räumlichkeiten<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 10


Die Räume:<br />

Vorher - Nachher<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 11


Projekt <strong>MVZ</strong> <strong>–</strong>Phase 4<br />

• Start und Wachstumsphase <strong>–</strong>Beginn: Mitte 2007<br />

<strong>–</strong> Start des <strong>MVZ</strong> <strong>am</strong> 1.7.2007<br />

<strong>–</strong> Neue Fachrichtung Rheumatologie startete <strong>am</strong> 1.9.<br />

<strong>–</strong> Einbringung weiterer KV-Sitze und Nachbesetzung<br />

<strong>–</strong> Verträge mit Krankenkassen<br />

<strong>–</strong> Einführung QM-Systeme<br />

<strong>–</strong> Optimierung der Abläufe<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 12


Erfolgsfaktoren<br />

• Synergien durch gemeins<strong>am</strong>e Nutzung von<br />

Räumlichkeiten, Hilfspersonal, Geräten<br />

• Fachärztliches Personal im Angestelltenverhältnis<br />

• Kooperation mit OSK und Nutzung bestehender<br />

Ressourcen<br />

• Kaufmännisch effizientes Management durch<br />

Betreibergesellschaft<br />

• Leistungsausweitung und Wachstum<br />

• attraktive Öffnungszeiten<br />

• umfassende Entlastung der Ärzte von administrativen<br />

Tätigkeiten<br />

• Anbindung weiterer Leistungserbringer<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 13


Erfahrungen<br />

• <strong>MVZ</strong>s entstehen nicht einfach <strong>–</strong>der Prozess muss<br />

„gemanagt“werden<br />

• In <strong>MVZ</strong>-Projekten treffen Medizin, BWL und Juristerei<br />

teilweise konträr aufeinander<br />

• <strong>MVZ</strong>-Gedanke rüttelt oft <strong>am</strong> Selbstverständnis der<br />

Ärzte als eigenständige Unternehmer: „Unsere Abläufe<br />

sind speziell und nicht zu standardisieren“<br />

• <strong>MVZ</strong>s werden von den übrigen niedergelassenen<br />

Ärzten zunächst als Bedrohung gesehen<br />

• <strong>MVZ</strong>s sind noch keine selbstverständliche Alternative<br />

für Ärzte -> Wachstumshindernis<br />

• Den <strong>MVZ</strong>s, zus<strong>am</strong>men mit anderen <strong>am</strong>bulanten<br />

Kooperationsformen, gehört die Zukunft!<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 14


Vielen Dank!<br />

Wir wünschen dem neuen Institut für<br />

Gesundheitsmanagement an der<br />

FH Hannover viel Erfolg!<br />

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09. Oktober 2007 medura GmbH, Hannover Seite 15

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