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Eine Analyse aus der Entscheidungsforschung Markus Raab und ...

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Experiment 2: Hot-Hand-Sensitivität<br />

20 Studierende des Instituts für Bewegungswissenschaften <strong>und</strong> Sport <strong>der</strong> Universität Flensburg nah­<br />

men an diesem Experiment teil. Die Aufgabe bestand darin sich als Ersatzzuspieler in den Zuspieler<br />

<strong>und</strong> die aktuellen Entscheidungsmöglichkeiten hineinzuversetzen. Damit konnte <strong>der</strong> Ersatzzuspieler<br />

zwar die Entscheidungen nicht beeinflussen, d.h. welcher Angreifer den Ball bekam, sich aber vor­<br />

her überlegen (durch Tastendruck, links o<strong>der</strong> rechts registriert), wer den nächsten Ball bekam. Die<br />

Angreifer hatten in allen Sätzen dieselbe Anzahl von Treffern, so dass die Basisrate <strong>der</strong> Spieler kei­<br />

nen Einfluss auf die Zuspielentscheidung haben sollte. Diese Verfahren hatte den Vorteil, dass alle<br />

Versuchspersonen genau dieselbe Reihung von Angriffen sah, pro Satz nur ein Spieler eine Hot-<br />

Hand besaß <strong>und</strong> nur zwei folgende Manipulationen das Entscheidungsverhalten <strong>der</strong> Versuchsper­<br />

sonen beeinflussen sollten. Die erste Manipulation <strong>der</strong> Angriffssequenzen bestand darin, die Länge<br />

einer Serie von Treffern des Spielers mit <strong>der</strong> Hot-Hand zu variieren. In zwei Sätzen bestand die<br />

Treffersequenz <strong>aus</strong> drei in zwei Sätzen <strong>aus</strong> vier Treffern. Die zweite Manipulation bestand darin,<br />

dass <strong>der</strong> Spieler mit <strong>der</strong> Hot-Hand entwe<strong>der</strong> eine perfekte Hot-Hand hatte, d.h. 4 von 4 Angriffen<br />

waren Punkte o<strong>der</strong> eine imperfekte Hot-Hand, d.h. bspw. 4 von 5 Angriffen hintereinan<strong>der</strong> waren<br />

Treffer.<br />

Die Ergebnisse des Abspielverhaltens ergeben, dass die Versuchspersonen trotz gleicher Basisraten<br />

<strong>der</strong> Spieler, Abspiele zum Spieler mit <strong>der</strong> Hot-Hand erhöhen. Die Länge <strong>und</strong> <strong>der</strong> Perfektionismus<br />

<strong>der</strong> Hot-Hand beeinflusst zwar das Abspielverhalten, ist aber nicht so gravierend wie vorherige Un­<br />

tersuchungen vermutet haben (Larkey, Smith & Kadane, 1989). Beispielsweise spielen die Ver­<br />

suchspersonen 65,1% zum Hot-Hand-Spieler mit perfekter Sequenz <strong>und</strong> 57% zum Hot-Hand-Spie­<br />

ler bei imperfekter Sequenz. Zudem bleiben bei kürzeren Sequenzen nur in 66,6% aller Fälle die<br />

Versuchspersonen nach zwei erfolgreichen Angriffen bei dem erfolgreichen Spieler, während bei<br />

<strong>der</strong> Sequenzlänge von vier Treffern 83,3% aller Fälle die Versuchspersonen nach dem dritten er­<br />

folgreichen Abspiel beim erfolgreichen Spieler.<br />

Zusammengefasst sind Studierende mit Sportspielerfahrung sensitiv für eine Hot-Hand von Spie­<br />

lern, wenn auch die Länge <strong>der</strong> Sequenz o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Perfektheitsgrad weniger relevant sind.<br />

2.3.3 Experiment 3: Entscheidungen, wenn Hot-Hand Spieler <strong>und</strong> Basisraten variieren<br />

20 Studierende <strong>der</strong> FU Berlin mit Vereinsvolleyballerfahrungen nahmen an dem Experiment teil.<br />

Die Aufgabe bestand wie in Experiment 2 als Ersatzzuspieler Abspielentscheidungen für zwei An­

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