Pneumatische Pulsationstherapie - Naturheilpraxis Steffi Engel ...

Produkttest
Pneumatische
Pulsationstherapie
mit dem Pneumatron 200 S
Zur Wirkung
der Pneumatischen Pulsationsmassage
Die Wirkung der Pneumatische Pulsationstherapie beruht auf rhythmisch pulsierenden
Unterdruckwellen, welche in einem Saugglas erzeugt werden. Die Unterdruckwellen
verlaufen vertikal zur Hautoberfläche und entwic keln in Wechselwirkung
von atmosphärischem Druck und Unterdruck ein pulsierendes Vakuum.
Besonders die Pulsationsfrequenz von ca. 200 Saugimpulsen pro Minute hat
sich als optimal erwiesen.
Die im Sauggefäß entstehenden flexiblen Unterdruckwellen bringen eine
ideale positive Schwingungsfrequenz in alle Gewebeabschnitte des Körpers.
Sie erreichen auch tiefergelegene Schichten des Bindegewebes, den Pischinger
Raum, in welchem die Nährströme und Klärströme des Körpers fließen
(sollten). Dementsprechend tiefgreifend ist die Wirkung einer Saugmassage,
denn durch die Pneumatische Pulsationstherapie wird das Lymphsystem
optimal angeregt und gleichzeitig die Blutzirkulation beschleunigt, so
daß die zellulären Stoffwechselfunktionen aller Gewebe angeregt werden.
Die körpereigenen Entgiftungsvorgänge und Heilungsprozesse
werden stimuliert und über die viszero-cutanen Reflexe werden Reize
gesetzt, die den gesamten Organismus tiefgreifend umstimmen.
Die Wirkung des klassischen Schröpfens auf den Körper (siehe
auch den Beitrag „Das Schröpfen“ in der Physiotherapie med
2/2003 und 3/2003) kann durch die Pulsationsmassage sanft und
schmerzfrei gesteigert werden:
• Regulation und Entspannung des Muskeltonus
• Lockerung von Gewebekompressionen und Myogelosen
• Lösen von angesammelten und festsitzenden Stoffwechselschlacken
• Aktivierung und Steigerung des Lymphflusses mit vermehrtem
Abtransport von Schlackenstoffen an die Entgiftungs-
und Ausscheidungsorgane
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von Steffi Engel
Einleitung: Überzeugt von der heilsamen Wirkung der klassischen Schröpfkunst auf den Körper entwickelte der Erfinder
des Pneumatrons, Herr Stefan Deny, ein Sauggerät, welches das traditionelle Feuerschröpfen vereinfachen sollte. Bei
dem getesteten Pneumatron 200 S der Fa. Pneumed GmbH aus Idar-Oberstein handelt es sich um ein Gerät zur Anwendung
der Pneumatischen Pulsationstherapie (PPT) nach dem Prinzip der gleitenden Saugmassage. Da diese Behandlung
auch in PT-Praxen integriert werden kann, legen wir Ihnen auch die Wirkunsweise der PPT dar.
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Abb. 1: Das Pneumatron 200 S mit umfang
reichem Zubehör.
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• Anregung der Durchblutung und der Blutzirkulation, auch in tiefliegenden Gewebebereichen
• Verbesserung und Beschleunigung der Mikrozirkulation
• Steigerung der Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr mit Anregung aller Stoffwechselfunktionen
• Gesteigerte Vitalität und beschleunigte Regeneration von Zellen und Geweben
• Normalisierung neurovegetativer Reizabläufe
• Ausgleich und Beruhigung des vegetativen Nervensystems
• Schmerzausschaltung und psychische Entspannung
Durch die pulsierenden Unterdruckwellen kann das Sauggefäß mühelos auf
der zuvor eingeölten Haut über die gewünschten Gewebebereiche geführt werden.
Die Dauer der Anwendung kann an einer integrierten Zeitschaltuhr eingestellt werden.
Die Intensität der Vakuumpulsationen läßt sich stufenlos regulieren und damit
schnell, individuell und schmerzfrei der jeweiligen Hautbeschaffenheit anpassen.
Dadurch kommt es, im Gegensatz zur klassischen Schröpfkunst, nicht zu Petechien
oder Hämatomen, welche oft schmerzhaft empfunden und als kosmetisch unansehnlich
betrachtet werden.
In manchen Fällen sind jedoch gerade Petechien im Sinne einer Eigenblut-Informations-Therapie
erwünscht, da sich die Aufmerksamkeit des Körpers beim Abbau
der Erythrozyten auf die jeweilige Reflexzone konzentrieren muss. Für diesen
Fall bietet die Fa. Pneumed als Zubehör für die petechiale bzw. klassische
Schröpfmassage einen Permanent-Vakuum-Schlauch mit perforierten Glocken
an, mit welchen ein starres Vakuum angelegt werden kann.
Indikationen und Kontraindikationen
Indikationen für eine PPT sind sehr breit gefächert, da diese Massage die Heilung
und Regulation der einzelnen Zelle beschleunigt. Sie wird angewendet bei:
• Problemen am Bewegungsapparat
nach Knochenfrakturen, Ödemen und Hämatomen nach Operationen, Muskelschmerzen,
Muskelhartspann, Myalgien, gestörte Funktion von Bändern und
Sehnen, Zerrungen und Überdehnungsreizungen, Arthrose der Gelenke, Rükkenbeschwerden,
Fibromyalgie u.v.m.
• Erkrankungen von Organen und Funktionssystemen
z.B. bei Kopfschmerzen, Tinnitus, Atemwegserkrankungen, Magenbeschwerden,
Nierenfunktionsstörungen, Neuralgien u.v.m.
• Problemen des Kreislaufsystems und während der Wundheilung
Durchblutungsstörungen, Parästhesien, Ödeme, zur Dekubitusprophylaxe, bei
Schlag anfallnachbehandlung, Erektionsprobleme, Gewebevitalisierung (z.B.
bei Rollstuhl fahrern), Verklebungen und Verwachsungen nach Operationen
oder Entzündungen u.v.m.

• Stoffwechselbeschwerden
Entschlackung, Entgiftung, Entsäuerung, Anregung des Gewebestoffwechsels,
Aktivierung der Lymphe, begleitend bei Reduktionsdiäten, Verbesserung der
Organstrukturen
• Erkrankungen des Nervensystems
Vegetative Störungen, Streß, exogene Depression, Nervenschmerzen, Nervenbedingte
Organstörungen (Organneurosen), Fußreflexmassagen, Schlafstörungen
u.v.m.
• Kosmetischen Anwendungen
Stärkung und Straffung von Gewebestrukturen, Cellulite, Faltenglättung,
Schwan gerschaftsstreifen, Akne, Bruststraffung, Narbenbehandlungen, Haarausfall
u.v.m
Kontraindiziert ist die PPT bei Thrombosen, unmittelbar auf Krampfadern, an
oder auf frischen Wunden oder Operationsnarben, direkt auf dem Auge oder am
Ohr.
Zur Ausstattung
Das getestete Pneumatron 200 S ist klein, transportabel und somit für Hausbesuche
geeignet. Zur Standardausrüstung zählt ein Einzelschlauch und fünf verschiedene
Acrylglasglocken mit unterschiedlichem Durchmesser und eine kleine
Silikonglocke. Zwei Jahren Garantie werden vom Hersteller gewährleistet. Das
Pneumatron 200 P wird alternativ mit drei Jahren Garantie angeboten. Dieses Gerät
ist für den pausenlosen Praxiseinsatz konzipiert und mit umfangreicherem Zubehör
und zusätzlichem Stauraum ausgestattet.
Für das Testgerät werden folgende Zubehör-/Ersatzteile für das Testgerät angeboten
(Abb. 1):
• ein Einzel-, Doppel- und Viererschlauch (vorne),
• 5 unterschiedlich große Acrylglasglocken (von hinten links nach rechts),
• kleine und große Silikonglocken,
• eine Busenglocke,
• eine Penisglocke,
• ein Permanent-Vakuum-Schlauch mit einem Satz perforierter Acrylglasglokken,
• ein Satz Glasglocken mit unterschiedlichem Durchmesser (Mitte).
Nicht abgebildet sind die abkoppelbaren Schröpfglocken zum Schröpfen, Adapter
und Kupplungen sowie das Hautfunktionsöl Live Arom 4, das „Video für die
Schönheit“ und das Buch „Mit dem Pflug durch das Gewebe“ (siehe unsere Buchbesprechung
in der vorliegenden Ausgabe).
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Abb. 2: Die kleine Silikonglocke
wird von Patienten als besonderes
sanft empfunden.
Abb. 3: Die Anwendung der kleinen Silikonglocken hat
sich beim Fibromyalgie-Syndrom bewährt.
Abb. 4: Gelenkbehandlung mit dem Doppelschlauch
und Acrylglocken.
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Abb. 6: Die Rötung zeigt die therapiebedingt
angeregte Durchblutung.
Abb. 7: Behandlung der HWS
mit kleineren Acrylglocken.
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Abb. 5: Stationäres Aufsetzen von vier großen
Silikonglocken. Das Gerät überzeugt durch hohe
Transportqualitäten für den mobilen Einsatz.
Zur Anwendung im Praxistest
Das gestestete Gerät läßt sich sehr einfach aufstellen und bedienen. Es sollte
jedoch frei stehen, damit genug Luft zur Kühlung zur Verfügung steht. Es ist leicht
zu transportieren und sofort einsatzbereit. Sehr praktisch ist das lange Netzanschlußkabel,
welches ein Mitschleppen von Verlängerungskabeln zu Hausbesuchen
unnötig macht. Übersichtlich sind der Netzschalter, die Zeitschaltuhr und der
stufenlose Intensitätsregler angeordnet.
Ich setze die PPT vor jeder Dorn- oder Manuellen Therapie sowie vor jeder
Massage ein. Da das Gewebe nach der PPT schon entspannter ist, kann man effektiver
therapieren und erzielt leichter und schmerzfreier Verbesserungen. Vor jeder
Behandlung sollte die Haut mit einem guten Öl eingerieben werden. Je nach
Behandlungsziel kann man zwischen verschiedenen Ölen, Salben oder Emulsionen
wählen, da die Wirkstoffe durch die Saugmassage leicht ins Gewebe transportiert
werden. So kann man den Therapieerfolg schon durch die Wahl der passenden
Einreibung sichern. Zum Beispiel empfiehlt es sich, bei Narbenbehandlungen
und Schwangerschaftsstreifen, aber auch bei Neurodermitis oder Psoriasis
(nur auf der gesunden Haut behandeln !) Moschusrosenöl anzuwenden. Aromaöle
erhöhen den Entspannungseffekt, Salben der Schüsslersalze stärken und
entschlacken, Heparinsalben fördern die Rückbildung von Hämatomen und Stauungen,
Öle mit hohem Johanniskrautanteil machen die Muskulatur warm und geschmeidig
und wirken schmerzlindernd.
Die Behandlung soll mit niedriger bis mittlerer Intensität beginnen und das Gewebe
erwärmen und lockern. Schrittweise kann dann die Intensität erhöht werden.
Angenehm empfunden wird eine Infrarotbestrahlung vor oder nach der Behandlung.
Vor der Behandlung von Extremitäten sind unbedingt die entsprechenden
Lymphstationen mit den Saugglocken zu öffnen. Bei stark verschlackten PatientInnen
ist es empfehlenswert, zu Beginn der Therapie 10 Minuten nicht zu überschreiten,
da Kopfschmerz ausgelöst werden könnte, deshalb ist auch unbedingt
auf vermehrtes Wassertrinken nach jeder Behandlung hinzuweisen.
Der Einzelschlauch eignet sich gut zur Behandlung von schmerzenden Gelenken.
Mit der kleinen Silikonglocke kann man um ein Gelenk herumwandern (Abb.
2). Am Rücken behandle ich gerne mit dem Doppelschlauch symmetrisch, wie bei
der klassischen Schröpfkopfmassage und lasse die Glocken immer von cranial
nach caudal wandern. Auch eine Kniemassage mit zwei Acrylglocken verschafft
Linderung der Beschwerden (Abb. 3). Besonders bewährt hat sich die PPT mit zwei
flexiblen kleinen Silikonglocken, die sehr sanft sind, bei Patienten mit Fibromyalgiesyndrom
(Abb. 4). Schon nach der ersten Behandlung lassen die Schmerzen nach
und der Rücken wird spürbar lockerer und entstauter.
Sehr gute und schnelle Erfolge erbringt die Behandlung mit dem Viererschlauch,
welcher den Nutzen vervielfacht. Entweder man massiert mit vier großen
Glocken, die sich leicht festsaugen und an Ort und Stelle verbleiben (Abb. 5)
oder in Kombination mit zwei kleinen Glocken, die über den Rücken geführt wer

den. Besonders gut ist die Wirkung mit zwei großen Silikonglocken stationär über
dem ISG und kleineren im Schulter-/Nackenbereich (Abb. 6).
Alle Glocken sind leicht und schnell auch während des Betriebes abkoppelbar
und zu wechseln, so daß man immer die erforderliche Größe zur Hand hat
(Abb. 7). Die Behandlung des Kiefergelenkes und der Kaumuskulatur sollte evtl.
mit einer Aufbeißschiene kombiniert werden. Dadurch können chronische Nackenverspannungen
mit Kopfschmerzattacken und Kiefergelenksbeschwerden wirkungsvoll
therapiert werden (Abb. 8). Die Glasglocken gleiten sehr angenehm auf
der Haut und erzeugen ein stärkeres Vakuum als die Acrylglocken. Sie werden für
kosmetische Behandlungen bevorzugt, eignen sich aber auch zur Meridianmassage
und Stimulation von Akupunktur- und Ohrakupunkturpunkten.
Die Glocken sind mit Wasser und Seife leicht zu reinigen und mit einem geeigneten
Desinfektionsmittel (kein Alkohol, da es zu Trübungen der Acrylgläser kommen
könnte) nachzubehandeln.
Fazit
Das in meiner Naturheilpraxis von mir getestete Pulsationsgerät der Fa. Pneumed
(Idar-Oberstein) war mit umfangreichem Zubehör ausgestattet. Anzumerken
ist, daß ich bereits seit zwei Jahren mit diesem Gerät arbeite und sehr zufrieden
mit seiner Wirkung und Zuverlässigkeit bin.
Die Patienten nehmen – bis auf ganz wenige Ausnahmen – die Saugmassage
gerne an. Viele empfinden das leichte „Schnaufen“ des Gerätes als sehr angenehm
und entspannen sich. Die meisten ziehen mittlerweile die PPT dem klassischen
Schröpfen vor. Für den Therapeuten ist die eigene körperliche Entlastung
ein großer Vorteil, da mit dem Pulsationsgerät trotzdem hochwirksam und erfolgreich
therapieren kann.
Das Pneumatron 200 S hat in der Grundausstattung den stolzen Preis von
1.733,- Euro zzgl. Versand und MwSt., weiteres umfangreiches Zubehör (s.o.) kann
erworben werden. Es besteht die Möglichkeit das Gerät vier Wochen für 177,- Euro
zu testen, welche dann auf den Kaufpreis angerechnet werden.
Vergleichbare Geräte sind jedoch nicht auf dem Markt, da der Einsatz der Pulsation
einzigartig und patentiert ist. Als Alternative werden Geräte zur Saugpumpenmassage,
welche ein stehendes Vakuum erzeugen und den Sog mit Walzen
kombinieren zur Endermologie angeboten. Diese werden jedoch vorwiegend im
Kosmetikbereich und der Narbenbehandlung eingesetzt und sind zumeist mehr
als 10-mal teurer.
Die PPT ist auch ohne Probleme delegierbar und kann nach GÖA je nach Praxisspezialisierung
unter 209 / 510 / 523 / 747 / 755 / 1775 und nach GebüH unter
20.6 Lymphdrainage, 27.6 Anwendung von Saugapparaten abgerechnet werden.
Bei Privatabrechnung kann man ca. 1,- Euro pro Minute berechnen. Da Physiotherapeuten
die Pneumatische Pulsationstherapie anwenden dürfen, ist es meines Erachtens
die Überlegung wert, ob ein solches Gerät in das Konzept einer PT-Praxis
paßt.
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Abb. 8: Die PPT am Kiefergelenk und
am Masseter entspannt physisch und
psychisch.
Autorin
Steffi Engel
Heilpraktikerin
Bahnhofstrasse 2a
55268 Nieder-Olm
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