Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter - bei der NBank

„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“
Vortrag von Dr. Birgit Wolter
Institut für Gerontologische Forschung e.V., Berlin
auf dem
11. Wohnungspolitischen Kongress
Hannover
17.10.2012
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gliederung
Theoretischer Zugang: Gesundheit/Setting-Ansatz/Wohnumfeld
Gesundheit und Alter
Gesundheit und Alter//Mobilität
Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
- Beeinträchtigung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
- Aufrechterhaltung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
- Förderung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
Schlussfolgerungen
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Theoretischer Ansatz: Gesundheit
„Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen physischen, geistigen und
sozialen Wohlbefindens und nicht bloß das Fehlen von Krankheit und
Gebrechen.“
(Präambel der Satzung der WHO, zitiert nach bmg.bv.at 11.10.2012)
Dimensionen von Gesundheit sind u.a.:
Physische Gesundheit
Psychische Gesundheit
Soziale Teilhabe
Gesellschaftliche Teilhabe
Selbstbestimmtheit
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Theoretischer Ansatz: Gesundheit + Setting
„Die Gesundheit eines Menschen ist abhängig von dem
Zusammenwirken des individuellen gesundheitsförderlichen Verhaltens
und der gesundheitsförderlichen Verhältnisse.“
(WHO 1986: Ottawa Charter for Health Promotion)
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Theoretischer Ansatz: Setting/Wohnumfeld
„Health is created and lived by people within the settings of their everyday
life; where they learn, work, play, and love."
(WHO 1986: Ottawa Charter for Health Promotion)
Settings:
Institutionen
Arbeitsstätten
Freizeitstätten
Wohnung
Wohnumfeld
Öffentliche Räume
..................
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Theoretischer Ansatz: Setting/Wohnumfeld
„Health is created and lived by people within the settings of their everyday
life; where they learn, work, play, and love."
(WHO 1986: Ottawa Charter for Health Promotion)
Settings:
Institutionen
Arbeitsstätten
Freizeitstätten
Wohnung
Wohnumfeld
Öffentliche Räume
..................
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter
Physische Veränderungen
- Einschränkung der körperlichen Beweglichkeit und Kraft
- Einschränkung des Seh- und Hörvermögens
- Verlangsamung kognitiver Prozesse, z.B. bei der Verarbeitung von
Informationen
Veränderungen individueller Ressourcen
- Verlust vertrauter sozialer Kontakte durch Krankheit und Tod
- Ökonomische Spielräume verengen sich
- Erworbenes Wissen und erlernte Fähigkeiten sind tw. nicht mehr
relevant
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Mobilität
Negative Einflüsse auf die Mobilität im Alter:
Abnehmende Gesundheit Aktives Leben wird mühsamer
Austritt aus dem Arbeitsleben Weniger Anlässe für Aktivität
Geringe Ressourcen Kompensation von Einschränkungen schwierig
Langfristige Folgen:
Einschränkung der sozialen/gesellschaftlichen Teilhabe
Verlust angeeigneter Räume
Rückzug in Wohnung und virtuelle/biografische Räume
(Medien/Erinnerung)
Verlust motorischer und kognitiver Fähigkeiten (“Wer rastet, der rostet”)
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Mobilität
Wegestrecken, Wegedauer und Anzahl der Wege/ Tag nach Alter, 2008, Studie: „Mobilität in
Deutschland 2008“, DLR/infas 2010: S. 75
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Mobilität
Verkehrsaufkommen nach Verkehrsmittel in % nach Alter, 2008, Studie: „Mobilität in
Deutschland 2008“, DLR/infas 2010: S. 77
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Mobilität
Milieuabhängige Mobilität
Herr T., 61 Jahre,
ehem. Gelegenheitsarbeiter, Grundsicherungsempfänger
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
Max. 1000 m wöchentlicher Bedarf
Max. 150 m tägl. Bedarf (Hochbetagte)
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
Max. 600 m täglicher Bedarf
(Quelle: Kreuzer 2006: 88)
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
Vorhandensein von
genügend
Einkaufsgelegenheiten
Vorhandensein von
genügend Ärzten und
Apotheken
Guter Anschluss an
ÖPNV
Fühle mich unsicher im
Dunkeln
Ost/Westdeutschland Trifft genau/
eher zu
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
Trifft eher
nicht/ gar
nicht zu
West 81,0 20,0
Ost 67,0 33,0
West 84,0 16,0
Ost 67,0 33,0
West 67,0 33,0
Ost 70,0 30,0
West (70-85 Jahre) 38,5 61,5
Ost (70-85 Jahre) 54,4 45,6
Bewertung von Wohnumfeld und Infrastruktur in Altersgruppe 41-85 Jahre
(Quelle: Motel-Klingebiel 2010: Deutscher Alterssurvey)
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
Einfluss des Wohnumfeldes auf die Gesundheit
Beeinträchtigung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
Aufrechterhaltung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
Förderung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
Beeinträchtigung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
Gefährdung der individuellen Sicherheit
Gesundheitsgefährdende Umweltbelastungen (Lärm, Verkehr, etc.)
Problematische Nachbarschaft
Keine Unterstützungsstrukturen
Räumliche und soziale Barrieren im Wohnumfeld
Verbrauch von individuellen Ressourcen bei Alltagsbewältigung
Besonders betroffen: sozial benachteiligte Ältere
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
Aufrechterhaltung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
Wenig Umweltbelastungen im Wohnumfeld
Selbstständiges Wohnen möglich durch
o Barrierearmut von Wohnung und Wohnumfeld
o Versorgung im Quartier gewährleistet
Gelegenheiten für soziale Teilhabe
Funktionierende nachbarschaftliche Netzwerke
Schonung/Erhalt von individuellen Ressourcen
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Gesundheit und Alter//Wohnumfeld
Förderung der Gesundheit durch das Wohnumfeld
Aktivierung zu sozialer Teilhabe und Geselligkeit
Mobilisierung zu Bewegung
Förderung gesunder Lebensweisen, z.B. Ernährung, Suchtprävention
Angebote zur Beteiligung an der Quartiersgestaltung/-entwicklung
Förderung des intergenerativen und interkulturellen
Zusammenlebens
Aktivierung zusätzlicher Ressourcen, Synergie-Effekte
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Schlussfolgerungen
Maßnahmen zur Schaffung gesunder Lebenswelten:
Investitionen in und Pflege von öffentlichen Räumen
o Abbau von Barrieren, Steigerung des Komforts, Erhöhung der Sicherheit
Stärkung lokaler Strukturen
o Förderung der Nachbarschaften, Aufbau von Begegnungsorten
o Vernetzung von Sozialraum-Akteuren
o Einsatz von Kümmerern
Kleinräumige Standortpolitik, Dezentralisierung
Mobilitätsförderung
Beteiligung von Bewohner/innen an der Gestaltung ihrer Quartiere
Lokale Akteure in die Pflicht nehmen
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Schlussfolgerungen
Nutzung öffentlicher Räume im Alter: so oder so…
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Birgit Wolter
Institut für Gerontologische Forschung e.V. Berlin
Torstraße 178
10115 Berlin
www.igfberlin.de
„Wohnumfeld als gesundes Lebensumfeld im Alter“, 17.10.2012, Hannover
e .V. 2012