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2. Sensorik-Marketing, Strategien und Instrumente

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FiBL 10.10.2011<br />

ECROPOLIS am 6.10.2011 in<br />

Fulda<br />

www.ecropolis.eu Nationaler Workshop<br />

<strong>Strategien</strong> <strong>und</strong> <strong>Instrumente</strong><br />

Tim Obermowe<br />

Lehrstuhl “<strong>Marketing</strong> für Lebensmittel <strong>und</strong><br />

Agrarprodukte”<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

www.ecropolis.eu <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong> für Bio-Lebensmittel-<br />

www.fibl.org 1


FiBL 10.10.2011<br />

Agenda<br />

www.ecropolis.eu<br />

Einführung<br />

Was ist <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> warum ist es ein Thema für<br />

Bioprodukte?<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte <strong>Marketing</strong>strategien für den Bio-Markt<br />

Welche strategischen Ausrichtungen gibt es?<br />

Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteileteile haben die einzelnen Ansätze?<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Welche Elemente können zur Anwendung kommen?<br />

Welche Beispiele gibt es?<br />

3<br />

Einführung<br />

Letzten 10 Jahre: Rapides Wachstum des<br />

Europäischen Bio-Marktes verb<strong>und</strong>en mit sich<br />

ändernden Marktstrukturen <strong>und</strong> Ansprüchen der<br />

Verbraucher<br />

www.ecropolis.eu<br />

Bio-Lebensmittel sind zu ubiquitären Gütern geworden<br />

Neue z.T. sehr verschiedene Verbrauchergruppen werden in<br />

ihrer täglichen Einkaufsroutine mit „Bio“ konfrontiert<br />

Aktuelle Entwicklung: Wandel der Konsummotive<br />

Egoistische Kaufmotive wie die wahrgenommene<br />

Produktqualität haben im Hinblick auf die Bio-<br />

Kaufentscheidung stark an Bedeutung gewonnen<br />

www.fibl.org 2<br />

4


FiBL 10.10.2011<br />

Einführung<br />

Zahlreiche Studien unterstreichen die Bedeutung von<br />

sensorischen Aspekten für die Motive des<br />

Bio-Konsums<br />

www.ecropolis.eu<br />

Geschmack wichtigstes Kriterium beim Bio-Kauf (Kuhnert et<br />

al. 2003)<br />

Geschmack v.a. für Gelegenheitskäufer wichtiges Kaufmotiv<br />

(Lüth et al. 2005)<br />

Geschmackliche Vorteilhaftigkeit gegenüber konventionellen<br />

Produkten wichtigster Gr<strong>und</strong> neben dem Ges<strong>und</strong>heitsaspekt<br />

(Dialego 2005-2007)<br />

Einführung<br />

5 www.ecropolis.eu<br />

Quelle: Dialego 2007<br />

www.fibl.org 3<br />

6


FiBL 10.10.2011<br />

Einführung<br />

Sensorische Qualität der Produkte wichtiger Aspekt für<br />

den Konsum von Bio-Lebensmitteln<br />

www.ecropolis.eu<br />

Relevanz der <strong>Sensorik</strong> ist vielen Akteuren der Bio-Branche<br />

bewusst<br />

Bislang allerdings nur wenig Einbindung der <strong>Sensorik</strong> in<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Positionierung der Produkte sowie das<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Einbindung von sensorischen Aspekten bietet erhebliches<br />

Potenzial für das <strong>Marketing</strong> von Bio-Lebensmitteln<br />

Einführung<br />

7 www.ecropolis.eu<br />

<strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>: Was heißt das?<br />

„Sensory marketing recognizes how a firm, through different<br />

sensorial strategies and sense expressions, can create brand<br />

awareness and establish a rand image that relates to the<br />

customer‘s identity, lifestyle and personality.“<br />

(Hultén et al., 2009)<br />

„The brand building of the future will move from a two-sensory<br />

approach to a multisensory approach. […] The future of<br />

branding will embrace the Holistic Selling Proposition (HSP).<br />

HSP brands are those which not only anchor themselves but<br />

also adapt characteristics of religious sensory experience to<br />

leverage the concept of sensory branding as a holistic way of<br />

spreading the news.“ (Lindstrom, 2005)<br />

www.fibl.org 4<br />

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FiBL 10.10.2011<br />

Einführung<br />

<strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>: Was heißt das?<br />

<strong>Sensorik</strong> als Kernelement der Lebensmittelqualität <strong>und</strong><br />

menschliches Genussbedürfnis<br />

… Allerdings: Geschmäcker sind verschieden …<br />

(Volksweisheit)<br />

Zielrichtung Verknüpfung von <strong>Sensorik</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Marketing</strong>:<br />

www.ecropolis.eu<br />

Einteilung in Verbrauchersegmente auf Basis sensorischer<br />

Präferenzen, um unterschiedliche K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

befriedigen zu können<br />

Gewinnung neuer Zielgruppen für besonders geschmackvolle<br />

Premiumprodukte<br />

Einführung<br />

9 www.ecropolis.eu<br />

Besonderheit/Innovation von <strong>Sensorik</strong> im <strong>Marketing</strong><br />

Verknüpfung von <strong>Sensorik</strong>-Forschung <strong>und</strong><br />

<strong>Marketing</strong>strategien:<br />

Zwei traditionell getrennte Wissenschaftsgebiete<br />

<strong>Sensorik</strong> in der Praxis häufig eher Instrument der<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> nicht des <strong>Marketing</strong>s<br />

Neue Herangehensweise bei der Zielgruppensegmentierung<br />

Aktuelle Entwicklung: Vielzahl von Ansätzen zur Typologisierung<br />

auf Basis des Ernährungsstils<br />

Allerdings: Keine Typologie berücksichtigt sensorische<br />

Präferenzen, obwohl diese kaufentscheidend sind<br />

www.fibl.org 5<br />

10


FiBL 10.10.2011<br />

Einführung<br />

www.ecropolis.eu<br />

Quelle: ISI GmbH<br />

11<br />

Agenda<br />

www.ecropolis.eu<br />

Einführung<br />

Was ist <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> warum ist es ein Thema für<br />

Bioprodukte?<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte <strong>Marketing</strong>strategien für den Bio-Markt<br />

Welche strategischen Ausrichtungen gibt es?<br />

Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteileteile haben die einzelnen Ansätze?<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Welche Elemente können zur Anwendung kommen?<br />

Welche Beispiele gibt es?<br />

www.fibl.org 6<br />

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FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte<br />

<strong>Marketing</strong>strategien für den<br />

Bio-Markt<br />

www.ecropolis.eu<br />

Positionierung<br />

Innovation<br />

Internationalisierung<br />

Kommunikation<br />

• Geschmacksdifferenzierung<br />

• Geschmacksimitation<br />

• Regularien-getriebene Innovation<br />

• Vielfalt-getriebene Innovation<br />

• Standardisierung<br />

• K<strong>und</strong>enanpassung<br />

• Label-Ansatz<br />

• Detaillierter Informationsansatz<br />

• Verkostungsansatz<br />

13<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte<br />

<strong>Marketing</strong>strategien für den<br />

Bio-Markt<br />

Produktpositionierung<br />

www.ecropolis.eu<br />

Strategie Vorteile Nachteile<br />

Geschmacksdifferenzierung<br />

Geschmacksimitation<br />

• Einzigartige Position im<br />

Markt<br />

• Hohes Maß an<br />

Authentizität<br />

• Hoher<br />

Wiedererkennungswert<br />

• Gelegenheit sich an<br />

Wettbewerbern zu<br />

orientieren<br />

• Einfache<br />

Produktentwicklung<br />

• Schwierige Kommunikation<br />

der sensorischen<br />

Einzigartigkeit<br />

• Hohes Risiko des<br />

Imageverlustes<br />

• “Zwischen den Stühlen” -<br />

Position<br />

• Geringer Grad der<br />

Authentizität<br />

• Niedriger<br />

Wiedererkennungswert<br />

www.fibl.org 7<br />

14


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte<br />

<strong>Marketing</strong>strategien für den<br />

Bio-Markt<br />

Sensorische<br />

Innovation<br />

www.ecropolis.eu<br />

Strategie Vorteile Nachteile<br />

Regulariengetriebene<br />

Innovation<br />

Vielfalt-getriebene<br />

Innovation<br />

• Gesicherte<br />

Übereinstimmung mit Bio-<br />

Regularien<br />

• Konsequente Einbringung<br />

des “Core Organic” Images<br />

• Hohes Maß an<br />

Authentizität<br />

• Chance der Innovations-<br />

Führerschaft<br />

• Geringer Wettbewerb<br />

• Abhebung vom<br />

Standardmarkt durch<br />

flexible<br />

Produktionsmethoden<br />

• Leichte Imitierbarkeit durch<br />

andere Bio-Hersteller<br />

• Wahrscheinlichkeit sich<br />

ändernder Regularien<br />

• Hoher Aufwand<br />

• Hohes Risiko aufgr<strong>und</strong><br />

ungewisser Konsumentenpräferenzen<br />

• Bedarf an<br />

unterschiedlichsten<br />

Rohmaterialien <strong>und</strong><br />

Zulieferern<br />

15<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte<br />

<strong>Marketing</strong>strategien für den<br />

Bio-Markt<br />

Internationalisierung<br />

sensorischer<br />

Eigenschaften<br />

www.ecropolis.eu<br />

Strategie Vorteile Nachteile<br />

Standardisierung<br />

sensorischer<br />

Eigenschaften<br />

K<strong>und</strong>enanpassung<br />

sensorischer<br />

Eigenschaften<br />

• Keine Länderspezifische<br />

Anpassung nötig<br />

• Breite K<strong>und</strong>engruppe<br />

• Schneller Eintritt in neue<br />

Märkte<br />

www.fibl.org 8<br />

• Skaleneffekte<br />

• Evtl. Zusatznutzen durch<br />

Image des Heimatlandes<br />

• Bessere Befriedigung von<br />

K<strong>und</strong>enwünschen<br />

• Wettbewerbsvorteil durch<br />

Spezialisierung,<br />

Anpassung an<br />

K<strong>und</strong>enwünsche <strong>und</strong><br />

Konzentration auf einen<br />

Teil des Gesamtmarktes<br />

• Authentizitätsverlust<br />

• Keine Befriedigung<br />

individueller<br />

K<strong>und</strong>enwünsche<br />

• Hoher Aufwand durch<br />

Konsumenten- <strong>und</strong><br />

Marktforschung<br />

• Hohe F+E- sowie<br />

Produktionskosten<br />

• Evtl. Verwirrung der<br />

Neuk<strong>und</strong>en<br />

16


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte<br />

<strong>Marketing</strong>strategien für den<br />

Bio-Markt<br />

Kommunikation<br />

sensorischer<br />

Eigenschaften<br />

www.ecropolis.eu<br />

Strategie Vorteile Nachteile<br />

Labelansatz<br />

Detailierter<br />

Informationsansatz<br />

Verkostungsansatz<br />

• Geringe Kosten<br />

• Hohe Glaubwürdigkeit,<br />

insb. bei Vergabe durch<br />

Drittinstitutionen<br />

• Moderate Kosten<br />

• Für alle Konsumenten<br />

zugänglich<br />

• Einfacher<br />

Informationstransfer<br />

• Interaktiv<br />

• Emotionale Bindung des<br />

K<strong>und</strong>en möglich<br />

• Hohes Involvement durch<br />

direkten K<strong>und</strong>enkontakt<br />

• Risiko geringer<br />

Wahrnehmung durch<br />

Vielzahl an Labeln<br />

• Gefahr der Ähnlichkeit mit<br />

anderen Labeln<br />

• Risiko geringer<br />

Wahrnehmung<br />

• Informationsüberfrachtung<br />

• Abschreckung von<br />

Neuk<strong>und</strong>en<br />

• Relativ hohe Kosten<br />

• Begrenzter K<strong>und</strong>enzugang<br />

• Beschränkte Erreichbarkeit<br />

von Neuk<strong>und</strong>en<br />

• Training des<br />

Verkaufspersonals nötig<br />

17<br />

Agenda<br />

www.ecropolis.eu<br />

Einführung<br />

Was ist <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong> <strong>und</strong> warum ist es ein Thema für<br />

Bioprodukte?<br />

<strong>Sensorik</strong>-basierte <strong>Marketing</strong>strategien für den Bio-Markt<br />

Welche strategischen Ausrichtungen gibt es?<br />

Welche Vor- <strong>und</strong> Nachteileteile haben die einzelnen Ansätze?<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Welche Elemente können zur Anwendung kommen?<br />

Welche Beispiele gibt es?<br />

www.fibl.org 9<br />

18


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

19 www.ecropolis.eu<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Marken- bzw. Produktname<br />

Bereits die Namenswahl für ein Premiumlebensmittel sollte den im<br />

Vergleich zum Marktstandard höheren Genusswert signalisieren.<br />

Häufig werden hierfür Namen gewählt, die begrifflich den<br />

Feinschmeckerstatus der Zielgruppe (Fein..., Gourmet...) variieren<br />

oder den Unterschied zum Massenmarkt betonen (z. B. exklusiv,<br />

Selektion u. ä.).<br />

Als alleiniges Instrument des Genussmarketing ist der Name des<br />

Produktes oder der Genussmarke allerdings nur wenig<br />

aussagekräftig.<br />

www.fibl.org 10<br />

20


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Lebensmittel werden vielfach als<br />

Gourmet- bzw. Delikatess -...<br />

(jeweilige Gattungsbezeichnung)<br />

gekennzeichnet.<br />

Diese Begriffe sollen als allgemeines<br />

Qualitätssignal dienen.<br />

Problem:<br />

Keine gesetzlich geschützten Begriffe<br />

Inflationärer Einsatz in der Praxis<br />

Fazit:<br />

Als singuläres Instrument des<br />

<strong>Sensorik</strong>marketings heute<br />

ungeeignet. Kann allenfalls als<br />

Zusatzinstrument eingesetzt werden.<br />

21<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Prozessorientierte Qualitätsmerkmale<br />

Bei diesem Instrument des Genussmarketings wird die<br />

Prozessqualität als Ursache für die Exklusivität sowie die<br />

Genussqualität in den Mittelpunkt gerückt.<br />

Durch die Betonung der handwerklichen Qualität wird der<br />

Exklusivitätsanspruch durch Abhebung von der sonst in der<br />

Lebensmittelwirtschaft verbreiteten Massenproduktion<br />

unterstrichen.<br />

Dabei wird oftmals auf das besondere Know-How des<br />

Unternehmens oder Besonderheiten beim Herstellungsprozess<br />

abgehoben (z.B. eigenes traditionelles Verfahren, besondere<br />

Rezeptur, Verwendung von außergewöhnlichen Zutaten).<br />

www.fibl.org 11<br />

22


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Prozessorientierte Qualitätsmerkmale<br />

23<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Prozessorientierte Qualitätsmerkmale<br />

Auszug aus der Homepage der Van Nahmen Privatkelterei,<br />

http://www.vannahmen.de/mosterei.html (09.04.10):<br />

Vor der Verarbeitung werden die Äpfel gründlich gewaschen. Anschließend werden auf einem<br />

Verleseband schlechte <strong>und</strong> unges<strong>und</strong>e Äpfel ausgelesen. Dann werden die Äpfel in einer<br />

Obstmühle gemahlen <strong>und</strong> ausgepreßt. Der aus der Presse ablaufende Saft ist naturtrüb – ihm<br />

wird nichts entzogen <strong>und</strong> nichts hinzugefügt: Kein Zucker, keine Konservierungsmittel, keine<br />

Aromastoffe. Er ist naturbelassen.<br />

Zur Haltbarmachung wird der Saft pasteurisiert, d.h. für kurze Zeit auf ca. 82°C erhitzt – aus<br />

technologischer Sicht die qualitätsschonendste Haltbarmachungs- <strong>und</strong> Lagerungstechnik. Die<br />

Fruchtigkeit <strong>und</strong> Frische des Saftes sowie die wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien<br />

<strong>und</strong> Spurenelemente werden auf diese Weise weitestgehend erhalten.<br />

Der Apfelsaft von Streuobstwiesen ist Originalsaft bzw. Direktsaft, d.h. Saft direkt aus der<br />

Frucht, <strong>und</strong> nicht aus Konzentrat durch Rückverdünnung mit Wasser hergestellt.<br />

www.ecropolis.eu<br />

•Informationen, die den Herstellungsprozess transparent machen<br />

•signalisiert Sorgfalt im Umgang mit den eingesetzten Rohstoffen <strong>und</strong> dem<br />

Endprodukt<br />

www.fibl.org 12<br />

24


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Prozessorientierte Qualitätsmerkmale: Besondere Bedingungen<br />

der Rohwarenproduktion<br />

Besondere Mast der Schweine durch Fütterung von Eicheln <strong>und</strong> Freilandhaltung.<br />

Aus dieser in Deutschland einzigartige Haltung entsteht eine einzigartige<br />

Fleischqualität. Das belegen viele Reaktionen deutscher Spitzenköche, die das<br />

Fleisch abnehmen.<br />

Ebenso zeigt dies sehr deutlich eine Blindverkostung mit mehr als 75 Testern.<br />

Das Fleisch zeichnet sich aus durch:<br />

- einzigartigen Geschmack,<br />

- kernige, feste aber nicht zähe Struktur,<br />

- dunkle Farbe,<br />

- hohen Anteil intramuskulärem Fetts als Geschmacksträger,<br />

- sehr geringen Wasseranteil im Muskelfleisch,<br />

- keine bzw. geringste Bratsaftverluste,<br />

- <strong>und</strong> geringste Tropfsaftverluste.<br />

www.ecropolis.eu<br />

Je nach Fleischstück variiert der Preis von 8-40 €/kg!<br />

25<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Ingredient Branding<br />

Diese Kommunikationsstrategie stellt darauf ab, dass sich die<br />

Exklusivität bzw. die sensorische Besonderheit oder gar<br />

Einzigartigkeit des Produktes aus seiner Rohstoffherkunft bzw.<br />

der Komposition seiner Zutaten ergibt.<br />

Besonderheit kann sich sowohl durch die Herkunft (z.B. Kakao<br />

aus einem tropischen Anbaugebiet) als auch durch die Auswahl<br />

<strong>und</strong> Reinheit der verwendeten Sorten <strong>und</strong> Zutaten (z.B.<br />

Sortenreiner Apfelsaft, Kaffee aus Arabicabohnen) ergeben.<br />

Typischerweise Verknüpfung mit anderen Elementen wie z.B.<br />

Anteil der Zutaten, Herkunftsimage.<br />

www.fibl.org 13<br />

26


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Ingredient Branding<br />

27<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Verbalisierung sensorischer Eigenschaften<br />

Kommunikation des Genusswertes erfolgt durch Hervorhebung<br />

besonderer bzw. charakteristischer sensorischer Eigenschaften<br />

im Produktauftritt.<br />

Charakterisierung des Geschmacks oder anderer sensorischer<br />

Eigenschaften kann im Werbeslogan verankert sein (z.B. „Jeverfriesisch<br />

herb“) oder durch die Abstufung unterschiedlicher<br />

Typen-/Sortenbezeichnungen erfolgen(z.B. Bertolli Olivenöl<br />

mild, Löwensenf mittelscharf, Lindt Schokolade edelbitter).<br />

www.fibl.org 14<br />

28


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Verbalisierung sensorischer Eigenschaften<br />

Zur besseren Einprägsamkeit <strong>und</strong> der Erzeugung einer höheren<br />

Popularität in Verbindung mit einem hohen<br />

Wiedererkennungswert häufig Kopplung mit geeigneten<br />

sprachlichen Mitteln, z.B. :<br />

Alliteration: Vollendet veredelter (…Spitzenkaffe- Dallmayr<br />

Prodomo)<br />

Synästhesie: Friesisch herb (Jever)<br />

Einfache Reime: Männlich. Markant. Dreifach gebrannt.<br />

(Doornkaat Korn)<br />

29<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Verbalisierung sensorischer Eigenschaften<br />

www.ecropolis.eu<br />

www.fibl.org 15<br />

30


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Verbalisierung sensorischer Eigenschaften<br />

Faszinierend feinperlig.<br />

Hört man, sieht man, schmeckt man.<br />

So sanft. So Krumbach.<br />

Ein wenig süß - ein wenig bitter.<br />

So schmeckt kein anderer. (Amaretto di Saronno)<br />

Frucht. Saft. Genuss.<br />

31<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

www.fibl.org 16<br />

Geruch<br />

Der Genusswert von Lebensmitteln wird dem K<strong>und</strong>en direkt am<br />

Point of Sale durch gezielten Einsatz von bestimmten<br />

Geruchseinflüssen vermittelt (z.B. Einleiten von Abluft aus der<br />

Backstube in den Verkaufsbereich einer Bäckerei, Ausströmen<br />

von Kaffeeröstgeruch in die Fußgängerzone).<br />

Dabei kann es sich sowohl um tatsächlich bei der Herstellung<br />

entstehende Gerüche als auch um künstlich erzeugte<br />

Geruchseinflüsse handeln.<br />

Nutzung der Beeinflussung durch Geruch nur bei bestimmten<br />

Lebensmitteln möglich <strong>und</strong> sinnvoll.<br />

32


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Geruch<br />

www.ecropolis.eu<br />

33<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Anteil der Zutaten<br />

Betonung eines hohen Genusswertes <strong>und</strong> Inanspruchnahme<br />

von Exklusivität aufgr<strong>und</strong> von außergewöhnlichen Anteilen an<br />

bestimmten Zutaten bzw. besonderen Zutatenkombinationen<br />

Besonderheit kann sich aus besonders hohen oder geringen<br />

Zutatenanteilen ergeben (z.B. 90% Kakao in der Schokolade,<br />

zuckerreduziertes Müsli) oder aus der Kombination<br />

ausgewählter exquisiter Zutaten (z.B. Erdbeermarmelade mit<br />

Champagner)<br />

Eine weitere Variante besteht in der Auslobung des<br />

vollständigen Verzichts auf bestimmte Zutaten<br />

(z.B. Zusatzstoffe, künstliche Aromen), dem sogenannten „Clean<br />

Labelling“<br />

www.fibl.org 17<br />

34


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Anteil der Zutaten<br />

35<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Anteil der Zutaten-Clean Labeling<br />

Clean Label: Der Verzicht auf Geschmacksverstärker, künstliche<br />

Aromen <strong>und</strong> Farben, modifizierte Stärke, Verdickungsmittel <strong>und</strong><br />

ähnliches.<br />

Der Begriff steht für das Engagement der Hersteller, möglichst<br />

natürliche Produkten anzubieten, bei den Rezepturen auf<br />

Inhaltsstoffe mit E-Nummern zu verzichten <strong>und</strong> diese durch<br />

natürliche Inhaltsstoffe zu ersetzen.<br />

www.fibl.org 18<br />

36


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Testimonial<br />

Hohe Genussqualität eines Produktes wird durch die<br />

Verbindung zu einem ausgewiesenen (oft prominenten)<br />

Genussexperten kommuniziert<br />

Bestätigung der hohen sensorischen Qualität erfolgt durch das<br />

direkte Ausloben des Genusswertes durch den Experten oder<br />

durch die Tatsache, dass er oder sie das Produkt im<br />

Werbeauftritt verwendet<br />

Bei Testimonials kann es sich um reale Personen (z.B. Johann<br />

Lafer) oder fiktive Genussexperten (z.B. Peter von Frosta)<br />

handeln<br />

37<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Testimonial<br />

Peter von Frosta (fiktiv) Alfons SchuhbeckEckart<br />

Witzigmann<br />

für Escoffier<br />

für Barteroder<br />

www.fibl.org 19<br />

38


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

Testimonial – Verifizierung durch Geschmacksexperten im Zwielicht<br />

„Versprochene Qualität muss auch gehalten werden“<br />

Gründliche <strong>Sensorik</strong>tests im Voraus sind unerlässlich, um zu testen,<br />

ob der Geschmack auch wirklich den Konsumenten überzeugt.<br />

www.ecropolis.eu<br />

39<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Interne Qualitätslabel<br />

Garantie einer hochwertigen sensorischen Qualität durch eine<br />

unternehmensinterne Prüfung der Produkt- bzw. Prozessqualität<br />

Hersteller verschreiben sich oft einem besonders aufwändigen<br />

Produktionsverfahren oder erlegen sich selbst bestimmte<br />

Regeln <strong>und</strong> Anforderungen für die Herstellung <strong>und</strong> die<br />

Produktqualität auf, um sich von Konkurrenzprodukten<br />

abzuheben<br />

Einhaltung bzw. Erfüllung dieser Regeln oder Anforderungen<br />

wird durch ein selbst vergebenes Label signalisiert (z.B. Frosta<br />

Reinheitsgebot als Signal für Freiheit von Zusatzstoffen)<br />

www.fibl.org 20<br />

40


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Interne Qualitätslabel<br />

Seit Anfang 2003 werden<br />

alle Produkte ohne Zusätze<br />

wie Farbstoffe, Aromen,<br />

Geschmacksverstärker,<br />

Emulgatoren,<br />

Stabilisatoren, chemisch<br />

modifizierten Stärken <strong>und</strong><br />

gehärteten Fetten<br />

hergestellt.<br />

41<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Verpackung<br />

Exklusive bzw. außergewöhnliche Form <strong>und</strong> Gestaltung der<br />

Verpackung suggeriert eine hervorragende Qualität bzw. ein<br />

besonderes Genusserlebnis<br />

Verpackungen unterstreichen den Exklusivitätsanspruch des<br />

Produktes häufig durch eine besondere Farbgestaltung (z.B.<br />

Gold, Silber, Bronze) <strong>und</strong> die Abbildung typischer Symbole (z.B.<br />

Krone, Wappen, Edelweiß)<br />

Zum Teil auch Besonderheiten im Verpackungsmaterial (z.B.<br />

Stoffhaube bei Marmelade) <strong>und</strong> Form der Verpackung (z.B.<br />

Pudding im Glas<br />

www.fibl.org 21<br />

42


FiBL 10.10.2011<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Verpackung<br />

43<br />

<strong>Instrumente</strong> des <strong>Sensorik</strong>-<strong>Marketing</strong>s<br />

www.ecropolis.eu<br />

Herkunftsimage <strong>und</strong> Storytelling<br />

Abstellen auf einen hohen Genusswert <strong>und</strong> eine<br />

außerordentliche Produktqualität als Resultat einer bestimmten<br />

Herkunft der Zutaten oder des Endproduktes selber<br />

Je nach Produkt kann sowohl das Image von inländischen<br />

Regionen (z.B. Allgäuer Käse) als auch von weiter entfernten<br />

Regionen (z.B. Burg<strong>und</strong>er) für die Betonung einer besonderen<br />

sensorischen Qualität der Produkte genutzt werden<br />

Häufig Verknüpfung mit dem Erzählen von Geschichten über<br />

<strong>und</strong> um das Produkt (Storytelling), um das Herkunftsimage zu<br />

verstärken <strong>und</strong> die Authentizität zu unterstreichen (z.B.<br />

Rügenwalder, Landliebe)<br />

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Herkunftsimage<br />

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Storytelling<br />

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<strong>Sensorik</strong>tests auf Gemeinschaftsebene<br />

Durch die Durchführung von sensorischen<br />

Prüfverfahren durch eine Organisation auf<br />

Gemeinschaftsebene soll die Genussqualität der<br />

bestätigt werden<br />

Kommunikation der hohen Genussqualität erfolgt<br />

häufig durch entsprechende durch die<br />

Gemeinschaftsorganisation verliehene Güte- oder<br />

Prüfsiegel sowie interne Qualitätslabel als Signal hoher<br />

sensorischer Qualität (z.B. DLG Gold-, Silber- <strong>und</strong><br />

Bronzemedaillen)<br />

Als Signal hoher Qualität sind <strong>Sensorik</strong>tests auf<br />

Gemeinschaftsebene kritisch zu betrachten, da sie<br />

oftmals nur die Einhaltung von Mindeststandards wie<br />

die sensorische Fehlerfreiheit der Produkte überprüfen<br />

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Produkttests durch übergeordnete<br />

Prüfinstitutionen<br />

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Prüfurteile von übergeordneten Prüfinstitutionen<br />

werden dazu verwendet, die hohe Genussqualität<br />

<strong>und</strong> Exklusivität, insbesondere im Vergleich mit<br />

Konkurrenzprodukten, zum Ausdruck zu bringen<br />

Kommunikation der hohen Genussqualität erfolgt<br />

in der Regel durch von der Prüfinstitution<br />

verliehene Prüfsiegel (z.B. Stiftung Warentest) oder<br />

Auszüge aus entsprechenden Prüfberichten<br />

Je nach Produkt ergibt sich die Bewertung durch<br />

das Einbeziehen unterschiedlicher Kriterien sowie<br />

deren Gewichtung<br />

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Mitgliedschaft in Vereinigungen<br />

Durch die Mitgliedschaft in<br />

Vereinigungen, die für ein hohes<br />

Ernährungsinvolvement sowie eine<br />

hohe Affinität zur Gourmet-Küche<br />

stehen (z.B. Slow Food), soll die<br />

hohe Genussqualität betont werden.<br />

Kommunikation erfolgt in der Regel<br />

über den Aufdruck des Wappens<br />

oder des Markenzeichens der<br />

Organisation oder sonstige<br />

Hinweise auf die Mitgliedschaft<br />

innerhalb des Werbeauftritts.<br />

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Vergabe von Gemeinschaftszeichen<br />

Drei EU-Gütezeichen bürgen für die Qualität hochwertiger<br />

landwirtschaftlicher Erzeugnisse <strong>und</strong> Lebensmittel <strong>und</strong> sorgen für den<br />

angemessenen Schutz folgender Produktbezeichnungen (v.l.): g. U.<br />

(geschützte Ursprungsbezeichnung), g. g. A. (geschützte geografische<br />

Angabe) <strong>und</strong> g. t. S. (garantiert traditionelle Spezialität).<br />

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Vielen Dank für die<br />

Aufmerksamkeit!<br />

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